Beschreibung
Anordnung eines steuerbaren elektrischen Bauelements auf einem Substrat und Verfahren zum Herstellen der Anordnung
Die Erfindung betrifft eine Anordnung mindestens eines steuerbaren elektrischen Bauelements auf einem Substrat und ein Verfahren zum Herstellen der Anordnung.
Eine derartige Anordnung und ein Verfahren zum Herstellen der Anordnung sind beispielsweise aus der WO 03/030247 A2 bekannt. Das steuerbare elektrische Bauelement ist ein Leistungshalbleiterbauelement, das auf einem Substrat (Schaltungsträger) angeordnet ist. Das Substrat ist beispielsweise ein DGB (Direct Copper Bonding) -Substrat, das aus einer Trägerschicht aus einem keramischen Werkstoff besteht, an der beidseitig elektrisch leitende Schichten aus Kupfer (Kupferfolien) aufgebracht sind. Der keramische Werkstoff ist beispielsweise Aluminiumoxid (AI2O3) . Das Leistungshalbleiterbauelement ist auf einer der elektrisch leitenden Schichten aus Kupfer aufgelötet .
Im Betrieb des Leistungshalbleiterbauelements entsteht eine bestimmte Wärmemenge. Diese Wärmemenge wird durch Wärmeleitung vom Leistungshalbleiterbauelement weg abgeleitet . Die Wärmeleitung erfolgt über die Lotverbindung zwischen dem Leistungshalbleiterbauelement und der elektrisch leitenden Kupferschicht hin zur Trägerschicht des Substrats aus Aluminiumoxid. Da Aluminiumoxid ebenfalls über eine bestimmte Wärmeleitfähigkeit verfügt (der spezifische
Wärmeleitfähigkeitskoeffizient λ von Aluminiumoxid beträgt etwa 30 W-m 1-K 1) , fungiert die Trägerschicht des Substrats als effiziente Wärmesenke für die .
Im Betrieb des Leistungshalbleiterbauelements kann es zu einer derart starken Wärmeentwicklung kommen, dass das Leistungshalbleiterbauelement oder die Anordnung des
Leistungshalbleiterbauelements auf dem Substrat geschädigt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Anordnung aus einem steuerbaren elektrischen Bauelement anzugeben, das eine im Vergleich zum bekannten Stand der Technik verbesserte Ableitung der im Betrieb des Bauelements entstehenden Wärme gewährleistet . Darüber hinaus soll ein Verfahren zum Herstellen der Anordnung angegeben werden.
Zur Lösung der Aufgabe wird eine Anordnung mindestens eines steuerbaren elektrischen Bauelements auf einem Substrat angegeben, wobei das Substrat mindestens eine thermische Kontakt läche mit einem thermisch leitfähigen Material aufweist, das Bauelement mindestens eine thermische
Kontaktfläche aufweist, an der im Betrieb des Bauelements eine bestimmte Wärmemenge auftritt, das Bauelement derart auf dem Substrat angeordnet ist, dass die thermische Kontakt läche des Bauelements dem Substrat abgekehrt ist, mindestens eine thermische Verbindungsleitung zum übertragen der bestimmten Wärmemenge von der thermischen Kontaktfläche des Bauelements auf die thermische Kontaktfläche des Substrats vorhanden ist und die thermische Verbindungsleitung eine auf der Anordnung abgeschiedene Metallisierungsschicht aufweist .
Zur Lösung der Aufgabe wird auch ein Verfahren zum Herstellen der Anordnung mit folgenden Verfahrensschritten angegeben: a) Anordnen des Bauelements auf dem Substrat derart, dass die thermische Kontaktfläche des Bauelements dem Substrat abgekehrt ist, b) Erzeugen einer elektrischen Isolationsschicht auf dem Bauelement derart, dass die thermische Kontaktfläche des Bauelements und die thermische Kontaktfläche des Substrats frei zugänglich sind, und Abscheiden mindestens einer Metallisierungsschicht auf der thermischen Kontakt läche des Bauelements, der thermischen Kontaktfläche des Substrats und der Isolationsschicht zum
Herstellen der thermischen Verbindungsleitung zwischen den thermischen Kontaktflächen.
Das Substrat, auf dem das Bauelement angeordnet ist, kann ein beliebiger Schaltungsträger auf organischer und insbesondere anorganischer Basis sein. Solche Schaltungsträger bzw. Substrate sind beispielsweise PCB (Printed Circuit Board)—, DGB-, IM (insulated Metal) -, HTCC (High Te perature Cofired Ceramics)— und LTCC (Low Temperature Cofired Cerarαics)- Substrate.
Die als thermische Verbindungsleitung fungierende MetallisierungsSchicht ist unmittelbar mit der thermischen Kontaktfläche des Substrats verbunden. Das Substrat, das als Wärmesenke für die im Betrieb des steuerbaren elektrischen Bauelements auftretenden Wärmemenge fungiert, ist dabei derart ausgestaltet, dass es zu einer Wärmeleitung durch das Substrat kommt. Die Wärmeleitung erfolgt durch ein Volumen des Substrats. Dazu weist das Substrat nicht nur an der thermischen Kontaktfläche ein thermisch leitfähiges Material auf, sondern auch im Volumen des Substrats. Beispielsweise besteht das Substrat vollständig aus dem thermisch leitfähigen Material. Denkbar ist auch, dass nur eine Schicht des Substrats aus dem thermisch leitfähigen Material besteht. Eine derartige Schicht ist beispielsweise die Trägerschicht eines DCB—Substrats aus Aluminiumoxid. Die gesamte Trägerschicht dient der Ableitung der Wärmemenge. Denkbar ist auch, dass im Volumen des Substrats eine thermische Durchkontaktierung (Via) vorhanden ist. Beispielsweise ist das Substrat ein LTCC-Substrat, in dessen Volumen die thermische Durchkontaktierung eingebettet ist . Die thermische Durchkontaktierung wird beispielsweise von einem thermisch hochleitfäh gen Metall gebildet . Ein derartiges Metall ist beispielsweise Silber. Die thermische Durchkontaktierung führt von einem Oberflächenabschnitt des Substrats zu einem weiteren Oberflächenabschnitt des Substrats. Der Obe flächenabschnitt und der weitere Oberflächenabschnitt
sind voneinander abgekehrt. Die Oberflächenabschnitte sind beispielsweise an verschiedenen Hauptflächen des Substrats angeordnet. Einer der Oberflächenabschnitte des Substrats bildet die thermische Kontaktfläche des Substrats, die mit der thermischen Verbindungsleitung der Anordnung thermisch leitend verbunden ist. So kann die Wärmemenge, die an der thermischen Kontaktfläche des Bauelements auftritt, über die thermische Verbindungsleitung und die thermische Durchkontaktierung durch das Substrat hindurch abgeleitet werde .
Zu einer effizienten Wärmeleitung beträgt der spezifische Wärmeleitfähigkeitskoe fizient λ des thermisch leitfähigen Materials der thermischen Kontaktfläche des Substrats bei einer Temperatur von etwa 20° C mindestens 1 w-ιrf1-κX
Gleichzeitig zeichnet sich das thermisch leitfähige Material vorteilhaft auch durch eine niedrige elektrische Leitfähigkeit aus. Besonders geeignet ist ein thermisch leitender und elektrisch isolierender keramischer Werkstoff. In einer besonderen Ausgestaltung weist daher das thermisch leitfähige Material mindestens einen aus der Gruppe Aluminiumnitrid (A1N) und/oder Aluminiumoxid ausgewählten keramischen Werkstoff auf. Der spezifischen Wärmeleitfähigkeitskoeffizient λ von Aluminiumnitrid beträgt bei 20° C etwa 180 w-nX-K-1. Andere keramische Werkstoffe, beispielsweise Siliziumcarbid (SiC) oder Siliziumnitrid (SiüNa) sind ebenfalls denkbar.
Das thermisch leitfähige Material kann allein oder im Verbund mit weiteren Materialien die thermische Kontaktfläche des Substrats bzw. das gesamte Substrat bilden. Beispielsweise besteht das Substrat aus einem Verbundwerkstoff mit einer Matrix aus einem Polymer, in dem Partikel aus dem thermisch leitfähigen Material eingebettet sind. Es liegt ein thermisch leitfähiger Verbundwerkstoff vor.
Die Metallisierungsschicht bildet die thermische Verbindungsleitung. Dazu weist die Metallisierungsschicht ein Metall mit einer relativ hohen thermische Leitfähigkeit aus. Daneben ist auch dafür gesorgt, dass die Metallisierungsschicht sehr gut auf der thermischen Kontaktfläche des Bauelements und der thermischen Kontaktfläche des Substrats haftet. In einer besonderen Ausgestaltung weist die Metallisierungsschicht daher mindestens ein aus der Gruppe Aluminium, Gold, Kupfer, Molybdän, Silber, Titan, Vanadium, Wolfram und/oder Zirkonium ausgewähltes Metall auf.
Die Metallisierungsschicht kann aus einer einzigen Schicht bestehen. Es liegt eine einschichtige Metallisierungsschicht vor. Insbesondere weist die Metallisierungsschicht einen Mehrschichtaufbau mit mindestens zwei übereinander angeordneten Teil—Metallisierungsschichten auf. Dabei ist jede der Teil-Metallisierungsschichten mit unterschiedlichen Funktionen verbunden. Eine erste Teil-Metallisierungsschicht führt beispielsweise zu einer sehr guten mechanischen Haftung der Metallisierungsschicht an der thermischen Kontaktfläche des Bauelements und an der thermischen Kontaktfläche des Substrats. Diese Teil—Metallisierungsschicht fungiert als Haftvermittlungsschicht . Bei einem Halbleiterbauelement hat sich beispielsweise eine Haftvermittlungsschicht aus Titan bewährt. Andere geeignete Materialien für die Haftvermittlungsschicht sind beispielsweise Chrom, Vanadium oder Zirkonium. Eine über der Haftvermittlungsschicht angeordnete zweite Teil-Metallisierungsschicht fungiert beispielsweise als Di fusionsbarriere. Eine derartige Teil— Metallisierungsschicht besteht beispielsweise aus einer Titan-Wolfram-Legierung. Eine dritte Teil- Metallisierungsschicht besteht beispielsweise aus einer Schicht aus thermisch hochleitfähigem Kupfer (λ = 400 W-m_1-K~ 1) , das für eine effiziente Ableitung der Wärmemenge sorgt. Es resultiert eine Metallisierungsschicht mit der Schichtfolge Titan/Titan-Wolfram/Kupfer .
Vorzugsweise wird zum Anordnen relativ dünner
Metallisierungsschicht bzw. Teil— etallisierungsschichten ein Dampfabscheideverfahren durchgeführt. Das
Dampfabscheideverfahren ist beispielsweise ein physikalisches Dampfabscheideverfahren (Physical Vapour Deposition, PVD) . Das PVD—Verfahren ist beispielsweise Sputtern. Ein chemisches Dampfabscheideverfahren (Chemical Vapour Deposition, CVD) ist ebenfalls denkbar.
In einer besonderen Ausgestaltung weist die
Metallisierungsschicht eine galvanische Abscheidung auf. Die galvanische Abscheidung kann dabei eine Schichtdicke von bis zu mehreren hundert um aufweisen. Ein derart große Schichtdicke führt zu einer erhöhten thermischen
Leitfähigkeit der Metallisierungsschicht . Die galvanische Abscheidung besteht beispielsweise aus Kupfer. Das galvanische Abscheiden von Kupfer wird vorteilhaft auf einer dünnen, wenige um dicken Kupferschicht durchgeführt. Diese dünne Kupferschicht, die als Seed-Layer bezeichnet wird, wird beispielsweise durch ein Dampfabscheideverfahren erzeugt.
Damit die Metallisierungsschicht das elektrische Bauelement nicht unerwünscht kontaktiert, ist die Metallisierungs schicht von zu isolierenden Oberflächenabschnitten des Bauelements elektrisch isoliert. In einer besonderen Ausgestaltung ist daher die Metallisierungsschicht auf einer elektrischen Isolationsschicht zur elektrischen Isolierung eines Oberflächenabschnitts des Bauelements abgeschieden. Vorzugsweise weist die Isolationsschicht eine aus dem Bereich von einschließlich 50 μm bis einschließlich 500 μm und insbesondere eine aus dem Bereich von einschließlich 100 μm bis einschließlich 300 μm ausgewählte Isolationsschichtdicke auf. Dabei kann die Isolationsschicht einschichtig sein. Denkbar ist auch, dass die Isolationsschicht mehrschichtig ist. Die Isolationsschicht weist einen Mehrschichtaufbau mit
mindestens zwei übereinander angeordneten Teil— Isolationsschichten auf.
Zum Erzeugen der Isolationsschicht wird beispielsweise ein elektrisch isolierender Lack in einer entsprechenden Dicke aufgetragen. Der Lack wird in einem Druckverfahren auf das Bauelement und das Substrat aufgetragen. Dabei kann dafür gesorgt werden, dass der Lack nicht auf die thermischen Kontaktflächen des Bauelements und/oder des Substrats aufgebracht wird. Die thermischen Kontaktflächen bleiben frei. Die thermischen Kontaktflächen können aber auch erst nach dem Auftragen freigelegt werden. Beispielsweise werden in Isolationsschicht entsprechende Öffnungen nach einem Aushärten und/oder nach einem Trocknen des Lacks erzeugt. Das Erzeugen der Öffnung oder der Öffnungen wird insbesondere durch einen Photolithographieprozess und/oder durch Laserablation durchgeführt. Für den Photolithographieprozess wird insbesondere eine fotosensitiver Lack verwendet.
In einer besonderen Ausgestaltung werden zum Erzeugen der Isolationsschicht auf dem Bauelement folgende weitere Verfahrensschritte durchgeführt: d) Auflaminieren mindestens einer elektrischen Isolationsfolie auf dem Bauelement und dem Substrat und e) Erzeugen einer Öffnung in der Isolationsfolie, so dass die thermische Kontaktfläche des Bauelements frei zugänglich ist. Die gleichen Verfahrensschritt können auch für das Freilegen der thermischen Kontaktstelle des Substrats durchgeführt werden. Es kann aber auch die Isolationsfolie derart auflaminiert werden, dass die thermische Kontaktfläche des Substrats frei bleibt. In diesem Fall ist ein Erzeugen einer Öffnung zum Freilegen der thermischen Kontaktfläche des Substrats nicht nötig.
Die Isolationsschicht zum elektrischen Isolieren des
Bauelements wird von mindestens einer auf dem Bauelement und gegebenenfalls auf dem Substrat auflaminierten
Isolationsfolie gebildet. Dabei wird zumindest ein Teil der Isolations olie derart auf dem elektrisch zu isolierenden Oberflächenabschnitt des Bauelements auflaminiert, dass eine Oberflächenkontur des Bauelements in einer Oberflächenkontur des Teils der Isolationsfolie abgebildet ist, die dem
Bauelement abgewandt ist. Die Oberflächenkontur betrifft nicht eine Rauhigkeit oder Welligkeit des
Oberflächenabschnitts des Bauelements. Die Oberflächenkontur resultiert beispielsweise aus einer Kante des Bauelements. Die abgebildete Oberflächenkontur wird insbesondere nicht durch die Form das Bauelement alleine, sondern auch durch die Form des Substrats vorgegeben, auf dem das Bauelement angeordnet ist.
In einer besonderen Ausgestaltung wird das Auflaminieren der Isolationsfolie unter Vakuum durchgeführt. Durch das Auflaminieren unter Vakuum wird ein besonderes fester und inniger Kontakt zwischen der Isolationsfolie und dem Bauelement bzw. der Isolationsfolie und dem Substrat hergestellt.
Es kann nur eine einzige Isolationsfolie mit einer entsprechenden Folienstärke auflaminiert werden. Es können auch mehrere Teil—Isolationsfolien mit entsprechenden Folienstärken übereinander auflaminiert werden, die als Teil— Isolationsschichten zusammen die Isolationsschicht bilden. Eine dazu verwendete Isolationsfolie weist ein elektrisches Isolationsmaterial auf. Als Isolationsmaterial ist dabei jeder beliebige duroplastische (duromere) und/oder thermoplastische Kunststoff denkbar. Insbesondere weist die Isolationsfolie mindestens einen aus der Gruppe flüssigkristallines Polymer, organisch modifizierte Keramik, Polyacrylat, Polyimid, Polyisocyanat, Polyethylen, Polyphenol, Polyetheretherkiton, Polytetrafluorethylen und/oder Epoxid ausgewähltes elektrisches Isolationsmaterial auf. Mischungen der genannten Kunststoffe und/oder
Copolymerisate aus Monomeren der Kunststoffe sind ebenfalls denkbar .
Prinzipiell ist es auch möglich, Isolationsfolien mit bereits erzeugten Öffnungen für die thermischen Kontaktflächen des Bauelements und/oder des Substrats aufzulaminieren. Dabei wird die Isolationsfolie derart auflaminiert, dass die Öffnungen über den thermischen Kontaktflächen des Bauelements und des Substrats zum Liegen kommen. Vorteilhaft werden aber die Öffnungen in der Isolationsfolie, wie oben beschrieben, erst nach dem Auflaminieren erzeugt. Das Erzeugen der Öffnungen in den Isolationsfolien erfolgt durch Materialabtrag. Dies kann fotolithografisch erfolgen. Insbesondere erfolgt das Erzeugen der Öffnungen in den Isolationsfolien durch Laserablation. Material wird mit Hilfe eines Lasers abgetragen. Zur Laserablation wird beispielsweise ein CO2— aser mit einer Wellenlänge von 9,24 μm verwendet. Denkbar ist auch der Einsatz eines UV—Lasers.
In einer besonderen Ausgestaltung weisen die thermische
Kontaktfläche des Bauelements eine elektrische Kontaktfläche des Bauelements und die thermische Verbindungsleitung eine elektrische Verbindungsleitung zur elektrischen Kontaktierung der elektrischen Kontaktfläche des Bauelements auf. Die thermische Verbindungsleitung übernmmt auch die Funktion der elektrischen Verbindungsleitung, über die das Bauelement elektrisch kontaktiert ist.
Die Anordnung kann ein beliebiges steuerbares elektrisches Bauelement aufweisen. Das steuerbare elektrische Bauelement ist beispielsweise ein Halbleiterbauelement. Vorzugsweise ist das Halbleiterbauelement ein aus der Gruppe Diode, MOSFET, IGBT, Tyristor und/oder Bipolar-Transistor ausgewähltes Leistungshalbleiterbauelement. Die genannten Leistungshalbleiterbauelemente sind dazu geeignet, hohe
Ströme (einige 100 Ampere) zu steuern bzw. zu schalten. Zum Schalten verfügen die Leistungshalbleiterbauelemente jeweils
über mindestens einen Eingangs-, einen Ausgangs— und einen Steuerkontakt. Diese Kontakte werden über entsprechende elektrische Kontaktflächen elektrisch kontaktiert. Dabei können die thermische Kontaktfläche des Bauelements und die elektrischen Kontaktflächen des Bauelements von einander verschieden sein. Insbesondere sind die thermische Kontaktfläche und die elektrische Kontaktfläche des Bauelements identisch.
Anhand mehrerer Ausführungsbeispiele und der dazugehörigen
Figuren wird die Erfindung im Folgenden näher erläutert. Die Figuren sind schematisch und stellen keine maßstabsgetreuen Abbildungen dar .
Figur 1 zeigt eine Anordnung eines elektrischen Bauelements auf einem Substrat.
Figur 2 zeigt einen Ausschnitt der Anordnung des Bauelements auf dem Subs rat gemäß Figur 1.
Figur 3 zeigt ein Verfahren zum Herstellen der Anordnung.
Die Anordnung 1 weist mindestens ein steuerbares elektrisches Bauelement 2 auf einem Substrat 5 auf (Figur 1) . Das Substrat 5 ist ein DGB—Substrat mit einer Trägerschicht 50 und einer auf der Trägerschicht 50 aufgebrachten elektrisch leitfähigen Schicht 51 aus Kupfer. Die elektrisch leitfähige Schicht 51 wird von einer etwa 300 μm dicken Kupferfolie gebildet. Die Trägerschicht 50 besteht aus einem thermisch leitfähigen und elektrisch isolierendem Material. Dieses Material ist ein keramischer Werkstoff. In einem ersten Ausführungsbeispiel ist der keramische Werkstoff Aluminiumoxid. In weiteren dazu alternativen Ausgestaltungen ist der keramische Werkstoff Aluminiumnitrid, Siliziumcarbid oder Siliziumnitrid.
Das elektrische Bauelement 2 ist ein Leistungshalbleiterbauelement in Form eines MOSFETS mit einer
Höhe von etwa 350 μm. Das Leistungshalbleiterbauelement 2 ist auf der elektrisch leitenden Schicht 51 au gelötet. Es besteht eine (nicht dargestellte) Lotverbindung zwischen dem Leistungshalbleiterbauelement 2 und der elektrisch leitenden Schicht 51 aus Kupfer. Die Lotverbindung weist eine Schichtdicke von etwa 100 μm auf. Die elektrisch leitende Schicht 51 aus Kupfer dient der elektrischen Kontaktierung einer der Kontakte des Leistungshalbleiterbauelements 2 (Source, Gate oder Drain) .
Das Leistungshalbleiterbauelement 2 ist derart auf der elektrisch leitenden Schicht 51 aufgelötet, dass eine thermische Kontaktfläche 20 des Leistungshalbleiterbauelements 2 vom Substrat 5 abgewandt ist. Die thermische Kontaktfläche 20 ist von einer elektrischen Kontaktfläche 21 des
Leistungshalbleiterbauelements 2 gebildet. Über die elektrische Kontaktfläche 21 ist ebenfalls einer der Kontakte des Leistungshalbleiterbauelements 2 elektrisch kontaktiert. Dabei fungiert die thermische Verbindungsleitung 3 als elektrische Verbindungsleitung 6 zur elektrischen Kontaktierung der elektrischen Kontaktfläche 21 des Leistungshalbleiterbauelements 2. Zur Vervollständigung der elektrischen Kontaktierung ist die elektrische Verbindungsleitung 6 mit einer weiteren elektrisch leitenden Schicht 53 des Substrats 5 verbunden. Die weitere elektrisch leitende Schicht 53 ist ebenfalls aus einer auf der Trägerschicht 50 aufgebrachten Kupferfolie gebildet.
Im Betrieb des Leistungshalbleiterbauelements 2 kann an diesen Kontakten eine hohe Wärmemenge auftreten. Zur Ableitung der entstehenden Wärmemenge ist eine thermische Verbindungsleitung 3 vorhanden. Die thermische Verbindungsleitung 3 ist mit der thermischen Kontaktfläche 20 des Leistungshalbleiterbauelements 2 und einer thermischen
Kontaktfläche 52 des Substrats 5 thermisch leitend verbunden. Die thermische Kontaktfläche 52 des Substrats wird von der
Trägerschicht 50 des Substrats 5 aus dem keramischen Werkstoff gebildet. Die thermische Verbindungsleitung 3 bildet einen Wärmeleitpfad 33 aus, über den die Wärmemenge per Wärmeleitung vom Leistungshalbleiterbauelement 2 hin zur Trägerschicht 50 des Substrats 5 abgeleitet wird.
Die thermische Verbindungsleitung 3 weist eine Metallisierungsschicht 30 auf. Über die' Metallisierungsschicht 30 wird die im Betrieb des Leistungshalbleiterbauelements 2 entstehende Wärmemenge abgeleitet. Zum Ableiten der Wärmemenge ist die Metallisierungsschicht 30 der Verbindungsleitung unmittelbar auf der thermischen Kontaktfläche 52 des Substrats 5 bzw. der Trägerschicht 50 des Substrats 5 aufgebracht.
Die Metallisierungsschicht 30 der Verbindungsleitung 3 zeichnet sich durch einen Mehrschichtaufbau aus (Figur 2) . Die Metallisierungsschicht 30 besteht aus einzelnen, übereinander angeordneten Teil-Metallisierungsschichten 32. Die unterste Teil-Metallisierungsschicht 321, die direkt mit der thermischen Kontaktfläche 20 des
Leistungshalbleiterbauelements 2 bzw. der thermischen Kontaktfläche 52 der Trägerschicht 50 des Substrats 5 verbunden ist, besteht aus Titan und fungiert als Haftvermittlungsschicht. Die darüber angeordnete Teil- Metallisierungsschicht 322 besteht aus einer Titan—Wolfram- Legierung. Diese Teil—Metallisierungsschicht 322 fungiert als Diffusionsbarriere. Über der als Diffusionsbarriere fungierenden Teil—Metallisierungsschicht 322 ist eine dünne Teil— etallisierungsschicht 323 aus Kupfer aufgebracht.
Schließlich ist über der dünnen Kupferschicht 323 eine Teil- Metallisierungsschicht 324 in Form galvanisch abgeschiedenem Kupfer vorhanden. Die dünne Kupferschicht 323 fungiert dabei als Seed-Layer für das galvanische Abscheiden des Kupfers. Während die Teil—Metallisierungsschichten 321, 322 und 323 jeweils nur wenige μm dick sind (das Erzeugen dieser Teil- Metallisierungsschichten erfolgt durch ein PVD-Verfahren) ist
die Teil-Metallisierungsschicht 324 mit einer relativ großen Schichtdicke aufgetragen. Es resultiert eine
Gesamtschichtdicke 31 der Metallisierungsschicht 30 von etwa 200 μm. Dabei wird die Metallisierungsschicht 30 nahezu vollständig von der dicken Teil-Metallisierungsschicht 324 gebildet .
Aufgrund der hohen thermischen Leitfähigkeit des Kupfers von etwa 400 w-ιrf1-κ~1 resultiert ein Wärmeableitungspfad 38, bei dem die Wärmemenge von der thermischen Kontaktfläche 21 des
Leistungshalbleiterbauelements 2 effizient zum Substrat 5 hin weitergeleitet wird. Da auch der keramische Werkstoff der Trägerschicht 52 des Substrats 5 über eine relativ hohe thermische Leitfähigkeit verfügt, kann die Wärmemenge effizient vom Leistungshalbleiterbauelement 2 wegtransportiert werden.
Zum Herstellen der Anordnung 1 wird auf einem DCB—Substrat 5 das Leistungshalbleiterbauelement 2 aufgelötet. Nachfolgend wird eine Isolationsfolie 4 auflaminiert (Figur 3,
Bezugszeichen 301) . Dadurch wird der Oberflächenabschnitt 23 des Leistungshalbleiterbauelements 2 elektrisch isoliert. Das Auflaminieren erfolgt unter Vakuum. Dabei entsteht ein fester und inniger Kontakt zwischen der Isolationsfolie 4, dem Leistungshalbleiterbauelement 2 und dem Substrat 5. Die
Isolationsfolie 4 wird dabei derart aufgebracht, dass eine Oberflächenkontur 25, die sich aus dem
Leistungshalbleiterbauelement 2, der elektrisch leitenden Schicht 51 und der Trägerschicht 50 des DCB-Substrats ergibt, in einer Oberflächenkontur 47 eines Teils der Isolationsfolie 4 abgebildet wird. Eine dem Substrat 5 und dem Leistungshalbleiterbauelement 2 abgekehrte Oberfläche der Isolationsfolie 4 zeigt im Wesentlichen die gleiche Oberflächenkontur wie das Leistungshalbleiterbauelement 2 und das Substrat. Die Isolationsfolie 4 folgt der Topografie des Leistungshalbleiterbauelements 2 und des Substrats 5. Die Isolationsfolie 4 weist eine Folienstärke von etwa 100 μm
auf. Es resultiert eine Isolationsschichtdicke 41 von etwa 100 um. Dabei wird ein Höhenunterschied von etwa 850 μm überwunden, der durch die Schichtdicke der elektrisch leitende Schicht 51, der Schichtdicke der Lotverbindung und die Höhe 22 des Leistungshalbleiterbauelements 2 gegeben ist.
Im nächsten Verfahrensschritt wird eine Öffnung 42 zum Kontaktieren der thermischen Kontaktfläche 20 des Leistungshalbleiterbauelements 2 und eine Öffnung 43 zum Kontaktieren der thermischen Kontaktfläche 52 des Substrats 5 der in der Isolationsfolie 4 erzeugt (Figur 3, Bezugszeichen 302) . Es wird jeweils ein Fenster in der Isolationsfolie 4 geö fnet. Das Öffnen der Fenster erfolgt durch Materialabtrag mittels Laserablation. Dazu wird ein Cθ2-Laser mit einer Wellenlänge von 9,24 μm verwendet. Im Anschluss an den
Materialabtrag wird ein Reinigungsschritt durchgeführt, um Reste des Isolationsmaterials der Isolationsfolie 4 zu entfernen.
Nach dem Herstellen der Öffnungen 42 und 43 wird die
Metallisierungsschicht 30 auf der thermischen Kontaktfläche 21 des Leistungshalbleiterbauelements 2, der thermischen Kontaktfläche 52 des Substrats 5 und der Isolationsfolie 4 aufgetragen (Figur 3, Bezugszeichen 303) . Die Metallisierungsschicht 30 wird derart aufgetragen, dass jeweils in einem Dampfabscheideverfahren zunächst die Teil- Metallisierungsschicht 321 aus Titan, dann die Teil- Metallisierungsschicht 322 aus der Titan-Wolfram-Legierung und anschließend eine dünne Kupferschicht 323 abgeschieden wird. Nachfolgend wird Kupfer galvanisch abgeschieden. Es entsteht die Teil-Metallisierungsschicht 324 in Form einer Kupfer-Abscheidung.
Neben dem Wärmeableitpfad 33 über die Metallisierungsschicht 30 der thermischen Verbindungsleitung 3 existiert bei der beschriebenen Anordnung 1 ein weiterer Wärmeableitpfad 34, der vom Leistungshalbleiterbauelement 2 über die
Lotverbindung und über die elektrisch leitende Schicht 51 zur Trägerschicht 51 des Substrats 5 führt. Dadurch wird die Wärmemenge, die im Betrieb des Leistungshalbleiterbauelements 2 entsteht, mit einer großen Wirkung in Richtung des Substrats 5 bzw. der Trägerschicht 52 des Substrats 5 abgeleitet. Die Trägerschicht 52 fungiert als Wärmesenke für die Wärmemenge. Zur Erhöhung der Effizienz, mit der die Wärmemenge abgeleitet wird, ist in einer weiteren Ausführungsform das Substrat 5 mit einer nicht dargestellten, weiteren Wärmesenke verbunden. Die weitere Wärmesenke ist ein Kühlkörper oder ein Kühlfluid.