WO2004047893A1 - Autoinjektor mit rückstellbarer auslösesicherung - Google Patents

Abstract

Eine Spritze (50) ist durch die Kraft von Federn (7, 9, 11) in einem Gehäuse (14, 16) verschiebbar. Übertragungsmittel (4, 5) übertragen die Federkraft auf die Spritze (50) und federnde Rastnocken (31), die in eine Nut (32) der Übertragungsmittel (4, 5) greifen, halten die Übertragungsmittel (4, 5) bis zur Auslösung in ihrer Position. Zur Vorbereitung einer Injektion wird ein axial verschiebbarer Auslösekopf (13) von der dargestellten Position nach hinten in eine Position gezogen, in welcher der Autoinjektor entsichert ist. Zur Auslösung einer Injektion wird der Auslösekopf (13) nach vorne geschoben, wobei am Auslösekopf (13) angeordnete federnde Zungen an den Rastnocken (31) angreifen und diese auseinander drängen. Im Auslösekopf (13) angeordnete Rückstellknöpfe (62) wirken, wenn sie gedrückt werden, so auf die federnden Zungen ein, dass diese nicht an den Rastnocken (31) angreifen, wenn der Auslösekopf nach vorne geschoben wird.

Description

Autoinjektor mit rückstellbarer Auslösesicherung

Die Anmeldung betrifft einen Autoinjektor zum automatischen Injizieren eines Wirkstoffes, mit einem Behälter für den Wirkstoff, der mitsamt einer mit ihm verbundenen Injektionsnadel zwecks Einstechens der Injektionsnadel in einem Gehäuse durch Federkraft verschiebbar ist, mit einem Spritzenkolben, der zwecks Ausschüttens des Wirkstoffes im Behälter durch Federkraft verschiebbar ist, mit Übertragungsmitteln, welche die Federkraft auf den Behälter und/oder den Spritzenkolben übertragen, mit Haltemitteln, um die Ubertragungsmittel zu halten und mit Auslösemitteln, um die Haltemittel zu veranlas- sen, die Übertragungsmittel freizugeben, wenn die Auslösemittel von einer ersten in eine zweite Position gebracht werden.

Autoinjektoren der eingangs genannten Art sind in vielerlei Ausführungen bekannt. Sie dienen insbesondere zur Verabreichung von Medikamenten, die sich der betroffene Patient selbst injiziert. Viele der bekannten Autoin- jektoren weisen eine Auslösesicherung auf, die verhindern soll, dass unbeabsichtigt ein Injektionsvorgang ausgelöst wird. Diese Auslösesicherungen sind meistens Bauteile, welche die Auslösemittel daran hindern, betätigt zu werden. Diese Bauteile sind beispielsweise als Schieber ausgebildet, die bezüglich der Auslösemittel beweglich sind oder sie sind als Deckel oder Stöpsel ausgebildet, die vor der Injektion zu entfernen sind. Diese zusätzlichen Bauteile verteuern natürlich die Produktion der bekannten Autoinjektoren und machen deren Verwendung kompliziert.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Autoinjektor der eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei dem die Auslösemittel ohne zusätzliche Bedienungselemente auskommen und der ferner ohne Auslösung einer Injektion wieder gesichert werden kann, nachdem er entsichert wurde.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass betätigbare Rückstellmittel vorhanden sind, die es ermöglichen die Auslösemittel von der ersten in die zweite Position zu bringen, ohne dass dabei die Übertragungsmittel freigegeben werden. Bei dieser erfindungsgemässen Lösung erfolgt die Entsicherung dadurch, dass die Auslösemittel von der zweiten Position in die erste Position gebracht werden. Ausgehend von dieser ersten Position kann nun eine Injektion ausgelöst werden, indem die Auslösemittel in die zweite Position gebracht wer- den. Andererseits können aber durch Betätigung der Rückstellmittel die Auslösemittel ohne Auslösung einer Injektion wieder von der ersten Position in die zweite Position zurück gebracht werden. Der erfindungsgemässe Autoinjektor weist relativ wenige Bauteile auf und ist in der Bedienung besonders einfach und sicher.

Nach einer Ausführungsart der Erfindung sind die Haltemittel als federnde Nocken ausgebildet, die mit ihren freien Enden in eine Vertiefung eingreifen, die an den Übertragungsmitteln vorgesehen ist. Die Auslösemittel können federnde Zungen aufweisen, welche an den federnden Nocken angreifen und diese aus ihrem Eingriff in der Vertiefung bringen, wenn die Auslösemittel von der ersten in die zweite Position gebracht werden. Diese Massnahmen erlauben eine besonders einfache Gestaltung und die federnden Nocken und die federnden Zungen können als Kunststoffteile im Spritzgiessverfahren hergestellt werden. Dadurch wird es möglich, gemäss einer weiteren Ausführungsart der Erfindung die Rückstellmittel so auszubilden, dass durch ihre Betätigung die federnden Zungen elastisch verformt werden, derart, dass sie nicht an den federnden Nocken angreifen, wenn die Auslösemittel von der ersten in die zweite Position gebracht werden.

Nach einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung weisen die Auslösemittel einen Auslösekopf auf, der in Bezug zum Gehäuse axial ver- schiebbar angeordnet ist. Dies ermöglicht eine besonders einfache Bedienung des Autoinjektors mit nur einer Hand. Wenn der Auslösekopf in seiner ersten Position in Bezug zum Gehäuse weiter hinten ist als in seiner zweiten Position, kann er zur Auslösung nach vorne gedrückt werden, was die korrekte Haltung des Autoinjektors auf der Haut des Patienten begünstigt. Wenn zudem der Aus- lösekopf an dem der Injektionsnadel abgewandten, hinteren Ende des Gehäuses angeordnet ist, wird dessen Betätigung weiter erleichtert, weil der Benutzer zur Auslösung der Injektion dann entweder am Umfang des Betätigungskopfes anfassen oder auf dessen hintere Stirnseite drücken kann. Nach einer weiteren Ausführungsart der Erfindung sind Federmittel vorhanden, die den Auslösekopf in Richtung auf seine zweite Position vorspannen. Dies begünstigt nicht nur die Auslösung oder Rückstellung in die gesicherte Position, sondern gewährleistet auch, dass die Auslösemittel nach der Injek- tion in der zweiten Position verbleiben. Vorteilhaft weisen die Rückstellmittel mindestens einen Druckknopf auf, der im Auslösekopf aufgenommen und im Wesentlichen radial zur Längsachse des Autoinjektors betätigbar ist. So kann der Auslösekopf problemlos mit gedrücktem Druckknopf von der ersten in die zweite, gesicherte Position geführt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend mit Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Es zeigt:

Figur 1 einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungs- gemässen Autoinjektors in geladenem Zustand,

Figur 2 einen Längsschnitt durch den Autoinjektor in entsichertem Zustand, wobei die Schnittebene gegenüber Figur 1 um 90° gedreht ist,

Figur 3 einen Längsschnitt durch den Autoinjektor nach dem Einstechen der Injektionsnadel, wobei der Schnitt durch die gleiche Ebene geführt ist wie bei Figur 2,

Figur 4 einen Längsschnitt durch den hinteren Teil des Autoinjektors in der gleichen Betriebslage wie in Figur 3, wobei der Schnitt durch die gleiche Ebene geführt ist wie bei Figur 1 und

Figur 5 einen Querschnitt entlang der Linie V - V in Figur 4 in gegenüber der Figur 4 vergrössertem Massstab.

Der Autoinjektor besteht aus zwei Hauptkomponenten, nämlich dem

Reservoirteil, in den Figuren 1 bis 3 links dargestellt, der eine gefüllte Spritze 50 aufnimmt und dem Power-Pack, in den genannten Figuren rechts dargestellt, in dem die zum automatischen Einstechen und Ausschütten der Spritze 50 die- nenden Teile untergebracht sind. Die beiden Hauptkomponenten sind durch eine bajonettartige Verbindung zwischen einer Aufnahmehülse 16 und einer Power-Hülse 1 miteinander lösbar verbunden. In der folgenden Beschreibung wird die Seite des Autoinjektors, an der sich die Injektionsnadel befindet, als vorne bezeichnet.

Anhand der Figur 1 , welche den betriebsbereiten Autoinjektor zeigt, wird nun zuerst das Power-Pack beschrieben. Die Teile für den Antrieb des Autoinjektors sind in der Griffhülse 14 aufgenommen, an deren hinterem Ende sich ein Anzeigefenster 51 anschliesst. Das Anzeigefenster 51 ist aus durchsichti- gern oder durchscheinendem Material hergestellt oder hat Öffnungen, beispielsweise in der Form von Schlitzen, die es erlauben, die im Anzeigefenster 51 verschiebbar aufgenommene Anzeige 12 von aussen zu beobachten. Die Anzeige 12 ist vorzugsweise ringförmig ausgebildet und dadurch rund um den Autoinjektor aus jeder Richtung sichtbar. Am hinteren Ende des Autoinjektors ist der Betätigungskopf 13 angeordnet, der auf seiner hinteren Stirnseite mit einer Abdeckscheibe 15 versehen ist. Innerhalb der Griffhülse 14 ist die Power- Hülse 1 aufgenommen. An ihrem hinteren Ende ist die Power-Hülse 1 mittels einer Schnapp-Verbindung mit einer Rasterhülse 8 verbunden. Die Rasterhülse 8 nimmt ihrerseits eine Federhülse 10 verschiebbar in ihrem Inneren auf. Die Federhülse 10 ist hinten durch eine Schnapp-Verbindung mit der Anzeige 12 gekoppelt. Auf der Vorderseite der Federhülse 10 ist der Übertragungsteil 5 verschiebbar in der Power-Hülse 1 gelagert. Der Übertragungsteil 5 hat die Aufgabe, die Kolbenstange 52 der Spritze 50 zu betätigen, um den Inhalt der Spritze auszuschütten, wie dies später noch genauer beschrieben wird. Innerhalb der Federhülse 10 ist eine Feder 9 in gespanntem Zustand aufgenommen, die sich vorne an der Federhülse 10 abstützt und hinten gegen die Rasterhülse 8 drückt. Eine zweite Feder 11 befindet sich, ebenfalls in gespanntem Zustand, auf der Aussenseite der Federhülse 10 und stützt sich vorne am Übertragungsteil 5 ab und drückt hinten gegen die Federhülse 10.

Ein als Kolbenführung 4 bezeichneter Teil liegt mit seinem vorderen, hülsenförmigen Ende am Bund der Spritze an und erstreckt sich durch den Übertragungsteil 5, die Federhülse 10 und die Rasterhülse 8 hindurch bis in den Bereich des Betätigungskopfs 13. Die Kolbenführung 4 wird durch eine Feder 7 nach vorne vorgespannt, die sich hinten an der Rasterhülse 8 abstützt. An ihrem hinteren Ende wird die Kolbenführung 4 durch zwei an der Rasterhülse 8 angeformte Rastnocken 31 , die in eine am hinteren Ende der Kolbenführung 4 angeformte Nut 32 eingreifen, in der in Figur 1 dargestellten Lage gehalten. Rastglieder, beispielsweise Kugeln 6, die in radialen Öffnungen 33 der Kolbenführung 4 aufgenommen sind und in Vertiefungen 34 im Übertragungsteil 5 eingreifen, sorgen in dieser Betriebslage dafür, dass sich der Übertragungsteil 5 und die Kolbenführung 4 nur gemeinsam bewegen können. Selbstverständlich könnten die Rastglieder auch eine andere Form, beispielsweise die von Bolzen haben.

Es folgt nun die Beschreibung des Reservoirteils. Die Teile für die Aufnahme der Spritze 50 sind wie erwähnt in der Aufnahmehülse 16 untergebracht, welche wie beschrieben mit der Power-Hülse 1 verbindbar ist. Eine Schiebehülse 21 nimmt die Spritze unter Zwischenlage eines Nadelhalters 22 in sich auf. Der Nadelhalter 22 verhindert bei Luerslip Kupplungen, dass die Injektionsnadel 37 von der Spritze abgezogen werden kann, solange sich letztere im Autoinjektor befindet. Der Nadelhalter 22 liegt vorne an einem mit der Schiebehülse 21 verbundenen Stützring 24 an. Bei Spritzen und Nadeln mit Luerlock Kupplungen, bei denen also die Injektionsnadel mittels eines Gewindes mit der Spritze verbunden wird, ist kein Nadelhalter 22 vorhanden. Die Schiebehülse 21 ist innerhalb der Aufnahmehülse 16 verschiebbar und wird durch eine Feder 20 in die in Figur 1 dargestellte Betriebslage gedrängt. Ein hülsenförmiger Nadelschutz 17 ist innerhalb der Aufnahmehülse 16 verschiebbar. Der Nadelschutz 17 ist vorne durch einen Schnappdeckel 23 verschlössen, welcher einen Durchgang für die Injektionsnadel frei lässt und hat an seinem hinteren Ende einen nach innen weisenden Flansch 35. Eine Feder 18 stützt sich vorne am Schnappdeckel 23 und hinten an einem Mitnahmering 19 ab. Die Feder 18 befindet sich in dieser Figur in ihrem entspannten Zustand.

Zur Vorbereitung auf die Injektion muss der Autoinjektor von dem in Figur 1 dargestellten gesicherten Zustand in den entsicherten Zustand gebracht werden, der in Figur 2 dargestellt ist. Zu diesem Zweck wird der Betätigungskopf 13 nach hinten bewegt. Dies kann dadurch geschehen, dass das Gerät mit einer Hand an der Aufnahmehülse 16 und mit der anderen Hand am Betäti- gungskopf 13 ergriffen und die beiden Teile auseinander gezogen werden. Durch die besondere Gestaltung und Anordnung des Betätigungskopfes 13 ist es aber auch möglich, den Autoinjektor an der Griffhülse 14 festzuhalten und mit dem Daumen der selben Hand den Betätigungskopf 13 nach hinten zu schieben. Am Betätigungskopf 13 vorgesehene, umlaufende Rippen können dabei ein Abgleiten des Daumens verhindern. Dieses nach hinten Schieben des Betätigungskopfes 13 wird im folgenden als Entsicherungsbewegung bezeichnet. Dabei wird am vorderen Rand des Betätigungskopfes 13 ein Bereich des Anzeigefensters 51 frei, auf dessen Innenseite eine auffällig, beispielsweise rot gefärbte Warnhülse 53 sichtbar wird, die deutlich anzeigt, dass der Autoinjektor nun entsichert und zur Injektion bereit ist. Bei der Entsicherungsbewegung verschieben sich Zungen 36, die innen an der Abdeckscheibe 15 des Betätigungskopfs 13 angeformt sind, über die an der Rasterhülse angeformten Rastnocken 31. Die Zungen und die Rastnocken sind dabei so geformt, dass bei der Entsi- cherungsbewegung die Zungen 36 radial federnd nachgeben, während sie über die Enden der Rastnocken 31 gleiten, welche die Kolbenführung 4 festhalten, indem sie in die genannten Nuten 32 eingreifen. Nach der Entsicherungsbewegung stehen die am Betätigungskopf 13 angeformten Zungen 36 wie Keile zwischen den Rastnocken 31. Die Form der Zungen 36 ist in Figur 4 besonders deutlich zu erkennen. Mit der Entsicherungsbewegung wird eine Feder 3 gespannt, die zwischen an der Rasterhülse 8 angeformten Haken und einem im Betätigungskopf mit einer Schnappverbindung befestigten Rückhalteteil 60 wirkt, so den Betätigungskopf in seine Ausgangsstellung gemäss Figur 1 drängt und so dafür sorgt, dass die Zungen 36 mit leichter Vorspannung an den Rast- nocken 31 anliegen. Der Autoinjektor ist nun zur Injektion bereit und wird mit dem Schnappdeckel 23 an der gewünschten Stelle auf die Haut des Patienten gesetzt. Dabei hält der Patient den Autoinjektor an der Griffhülse 14 fest. Zur Auslösung der Injektion muss nun nur noch der Betätigungskopf 13 nach vorne, also in Richtung zum Körper des Patienten hin verschoben werden.

Bei dieser Auslösebewegung dringen die Zungen 36 zwischen die

Rastnocken 31 und spreizen diese radial auseinander, wodurch die Kolbenführung 4 freigegeben und durch die Kraft der Feder 7 nach vorne gestossen wird. Die Einstechbewegung wird auch durch die Kraft der Federn 9 und 11 unterstützt, welche auf den Übertragungsteil 5 wirken. Da der Übertragungsteil 5 durch die Kugeln 6 mit der Kolbenführung 4 verbunden ist, entsteht ein Federsystem, bestehend aus den Federn 7, 9 und 11 mit einer relativ hohen Anfangskraft, welche dazu beiträgt, dass die Injektionsnadel sicher bis zur vollen Eindringtiefe vorgeschoben wird. Die Kraft der Federn wird über das geschlitzte, hülsenförmige vordere Ende 4' der Kolbenführung 4 auf den Bund der Spritze 50 übertragen und schiebt diese mitsamt der Schiebehülse 21, in der sie aufgenommen ist, nach vorne, so dass die Injektionsnadel 37 vorgeschoben wird und die Haut des Patienten durchdringt. Bei dieser Bewegung drückt die Schiebehülse 21 sowohl die Feder 20 als auch - über den Mitnahmering 19 - die Feder 18 zusammen. Der Einstechhub wird durch Anlage der Schulter 40 der Kolbenführung 4 an einem inneren Absatz 41 der Power-Hülse 1 begrenzt. In dieser Endlage fluchten die Öffnungen 33 in der Kolbenführung 4, welche die Kugeln 6 aufnehmen, mit Vertiefungen 42, die in der Power-Hülse 1 vorgesehen sind, die Kugeln 6 können nach aussen ausweichen und die Koppelung zwischen der Kolbenführung 4 und dem Übertragungsteil 5 ist aufgehoben. Gleichzeitig wird nun die Kolbenführung 4 gegen die Power-Hülse 1 verriegelt, so dass die Kraft der Feder 20 von der Power-Hülse aufgenommen wird und somit nicht der Kraft der Feder 7 entgegenwirkt. Somit kann jetzt die Injektion automatisch beginnen, indem die Kolbenstange 52 der Spritze durch den Übertragungsteil 5 unter der Kraft der Federn 11 und 9 weiter nach vorne gestossen wird. Gleichzeitig mit der Einstechbewegung wird durch den durch die Schiebehülse 21 in den Figuren nach links bewegten Mitnahmering 19 die Feder 18 gespannt.

Figur 3 zeigt den Autoinjektor im eben beschriebenen Betriebszustand. Die Nadel 37 ist voll ausgefahren, während sich das Medikament noch in der Spritze 50 befindet. Ausgehend von dem in Figur 3 dargestellten Betriebszustand erfolgt nun automatisch das Ausschütten des Medikamentes. Die Kugeln 6 geben den Übertragungsteil 5 frei, derart, dass dieser sich in die Kolbenführung 4 hinein verschieben und dabei die Kolbenstange 52 der Spritze betätigen kann. Durch sukzessives Entspannen der Federn 11 und 9 wird die Feder- hülse 10 und mit ihr die Anzeige 12 nach vorne verschoben, so dass die Anzeige 12 ihre Endlage erreicht, wenn auch die Kolbenstange 52 in der Spritze 50 ganz vorne ist und folglich alle in der Spritze vorhandene Flüssigkeit ausgeschüttet ist. Damit ist der Benutzer in der Lage, den Verlauf des Injektionsvorgangs zu verfolgen und sieht anhand der Anzeige 12, dass der ganze Inhalt der Spritze ausgeschüttet ist. Dabei ist der Weg, den die Anzeige 12 zurücklegt, vom Hub der Kolbenstange 52 der Spritze 50 unabhängig und kann wesentlich kleiner sein als der Hub des Übertragungsteils 5. Dadurch wird einerseits vermieden, dass der Autoinjektor unnötig lang ist und andererseits können mit ihm Spritzen mit unterschiedlichem Hub verwendet werden. Diese Konstruktion hat auch noch den zusätzlichen Vorteil, dass die relativ hohe Anfangskraft der Federn 9 und 11 für den Einstechvorgang verwendet wird und anschliessend deren relativ geringe Endkraft für den Injektionsvorgang genutzt wird, welcher somit in erwünschter Weise langsamer erfolgt.

In der Schiebehülse 21 vorgesehene Federzungen 38 werden am

Beginn des Einstechhubes durch einen umlaufenden, nach innen ragenden Absatz 39 der Aufnahmehülse 16 daran gehindert, nach aussen vorzustehen. Am Ende des Einstechhubes ragen die Federzungen über die Mantelfläche der Schiebehülse 21 hinaus. Nachdem die Anzeige 12 das vollständige Ausschüt- ten des Medikamentes angezeigt hat, kann der Benutzer den Autoinjektor zurückziehen. Die Feder 18, die während des Einstichvorganges vorgespannt worden war, sorgt dafür, dass der Nadelschutz 17 während des Rückzuges des Autoinjektors in Kontakt mit der Haut des Patienten bleibt. Somit schiebt sich der Nadelschutz 17 relativ zur Aufnahmehülse 16 nach vorne, bis er die Injekti- onsnadel 37 vollständig abdeckt. Die Federzungen 38 schnappen hinter dem Flansch 35 des Nadelschutzes 17 nach aussen und verhindern, dass dieser zurück in die Aufnahmehülse 16 geschoben werden kann. Dadurch ist jede Gefahr einer ungewollten Verletzung durch die Injektionsnadel eliminiert.

Nun kann der Fall eintreten, dass der Benutzer nach dem Entsichern des Autoinjektors die Injektion nicht ausführen will, sei es, weil er davor zurückschreckt oder sei es, dass er gestört wird. Es wäre sehr gefährlich, den Autoinjektor in entsichertem Zustand einfach zur Seite zu legen. Deshalb sind beim erfindungsgemässen Autoinjektor Mittel vorgesehen, die es erlauben, den entsicherten Autoinjektor ohne Auslösung der Injektion wieder in den gesicherten Zustand zurück zu bringen. Diese Mittel umfassen Rückstellknöpfe 62 mit einem sich verjüngenden Bereich 63, die von entgegengesetzten Seiten radial durch den Auslösekopf 13 ragen und sich zwischen die Zungen 36 erstrecken, wie dies besonders deutlich in Figur 5 zu sehen ist. Werden diese Rückstell- knöpfe 62 gedrückt, verschieben sich deren keilförmige Bereiche 63 zwischen die Zungen 36 und spreizen diese auseinander. Nun kann der Auslösekopf 13 von der in Figur 2 dargestellten, entsicherten Lage wieder in die gesicherte Lage nach Figur 1 zurückgeschoben werden, ohne dass eine Injektion ausgelöst wird. Diese Rückstellbewegung, bei der die gespreizten Zungen über die Rastnocken 31 gleiten, ohne diese auseinander zu drängen, wird durch die Kraft der Feder 3 unterstützt. Die Rückstellknöpfe sind radial gleitend im Auslösekopf 13 geführt. Ein elastischer Ring 64, der mit Zapfen 65 in entsprechende Bohrungen der Rückstellknöpfe 62 greift, hält die Rückstellknöpfe 62 in Position, wie dies besonders deutlich aus Figur 5 hervorgeht. Gleichzeitig dient dieser elastische Ring 64 auch als Rückführfeder, um die Rückstellknöpfe 62 nach dem Drücken wieder in ihre Ausgangslage zurück zu führen, wie sie in Figur 5 dargestellt ist. Bei der Betätigung der Rückstellknöpfe 62 verformt sich der elastische Ring 64 von der dargestellten kreisrunden Form in eine elliptische Form. Prinzipiell könnte die Aufgabe der Rückstellung auch mit einem einzigen Rückstellknopf gelöst werden, der in diesem Fall symmetrisch verjüngt wäre, so dass er bei Betätigung wie ein Keil zwischen die Zungen 36 geschoben würde. Ergono- misch sind aber zwei Rückstellknöpfe 62 günstiger, weil sie beispielsweise mit Daumen und Zeigefinger zusammengedrückt werden können, worauf der Aus- lösekopf 13 durch die Kraft der Feder 3 in die gesicherte Position zurückkehrt.

Claims

Patentansprüche

1. Autoinjektor zum automatischen Injizieren eines Wirkstoffes, mit einem Behälter (50) für den Wirkstoff, der mitsamt einer mit ihm verbundenen Injektionsnadel (37) zwecks Einstechens der Injektionsnadel (37) in einem Ge- häuse (14, 16) durch Federkraft verschiebbar ist, mit einem Spritzenkolben (52), der zwecks Ausschüttens des Wirkstoffes im Behälter (50) durch Federkraft verschiebbar ist, mit Übertragungsmitteln (4, 5), welche die Federkraft auf den Behälter (50) und/oder den Spritzenkolben (52) übertragen, mit Haltemitteln (31), um die Übertragungsmittel (4, 5) zu halten und mit Auslösemitteln (13), um die Haltemittel (31) zu veranlassen, die Übertragungsmittel (4, 5) freizugeben, wenn die Auslösemittel (13) von einer ersten in eine zweite Position gebracht werden, dadurch gekennzeichnet dass betätigbare Rückstellmittel (62) vorhanden sind, die es ermöglichen die Auslösemittel (13) von der ersten in die zweite Position zu bringen, ohne dass dabei die Übertragungsmittel (4, 5) freigegeben werden.

2. Autoinjektor nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel als federnde Nocken (31) ausgebildet sind, die mit ihren freien Enden in eine Vertiefung (32) eingreifen, die an den Übertragungsmitteln (4, 5) vorgesehen ist.

3. Autoinjektor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

Auslösemittel (13) federnde Zungen (36) aufweisen, welche an den federnden Nocken (31) angreifen und diese aus ihrem Eingriff in der Vertiefung (32) bringen, wenn die Auslösemittel (13) von der ersten in die zweite Position gebracht werden.

4. Autoinjektor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die

Rückstellmittel (62) so ausgebildet sind, dass durch ihre Betätigung die federnden Zungen (36) elastisch verformt werden, derart, dass sie nicht an den federnden Nocken (31) angreifen, wenn die Auslösemittel (13) von der ersten in die zweite Position gebracht werden.

5. Autoinjektor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösemittel einen Auslösekopf (13) aufweisen, der in Bezug zum Gehäuse (14, 16) axial verschiebbar angeordnet ist.

6. Autoinjektor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösekopf (13) in seiner ersten Position in Bezug zum Gehäuse (14, 16) weiter hinten ist als in seiner zweiten Position.

7. Autoinjektor nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösekopf (13) an dem der Injektionsnadel (37) abgewandten, hinteren Ende des Gehäuses (14, 16) angeordnet ist.

8. Autoinjektor nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Federmittel (3) vorhanden sind, die den Auslösekopf (13) in Richtung auf seine zweite Position vorspannen.

9. Autoinjektor nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellmittel mindestens einen Druckknopf (62) aufweisen, der im Auslösekopf (13) aufgenommen und im Wesentlichen radial zur Längsachse des Autoinjektors betätigbar ist.