Nukleinsaure zur autonomen Replikation in Mikroorganismen der Famile der Acetobacteraceae
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nukleinsäuresequenz zur autonomen Replikation in Mikroorganismen der Familie der Acetobacteraceae. Ferner sind Vektoren enthaltend diese Nukleinsäuresequenz oder Teile oder Variationen davon und entsprechende damit transformierte Organismen und deren Verwendung in industriellen Prozessen zur biotechnologischen Herstellung von Feinchemikalien Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Acetobacteraceae, zu denen u.a. die Gattungen Gluconobacter und Acetobacter zählen, sind für industrielle Produktionsprozesse interessante Organismen, da sie sich u.a. besonders durch die Fähigkeit Oxidationsreaktionen auszuführen, auszeichneen (für Übersichtsartikei s. bspw. Gupta et al., J. Mol. Microbiol. Biotechnol., 2001, 3 (3), 445 ff; Lust et al., Appl. Biochem. Microbiol., 1998, 34 (4), 307 ff oder Macauley et al., Crit. Rev. Biotechnol., 2001, 21 (1), 1ff). Sie eignen sich, beispielsweise zur Herstellung von Feinchemikalien, wie z.B. von D-Xylitol aus D-Xylulose (EP0976827), von Gluconsäure, 5-Ketogluconsäure (aus der nachfolgend Weinsäure gewonnen werden kann, siehe z.B. Matzerath et al., Inorganica Chimica Acta, 1995, 237, 203ff) und 2,5-Diketogluconsäure aus Glucose (z.B. US3790444), von bakterieller Cellulose aus Fructose (Chao Y. et al., Appl. Microbiol. Biotechnol., 2001 , 55,6, 673ff), von L-Erythrulose aus Erythritol (Mizanur R. et al., J. Ferment. Bioeng., 2001, 92, 3, 237ff), Dihydroxyaceton aus Glycerin (Wethmar et al, Biotechnology Techniques, 1999, 13, 283ff) oder D-Galactitol zu Tagatose (Manzoni et al., Process Biochem., 2001 , 36 (10), 971ff). Ferner ist Gluconobacter für die fermentative Herstellung von Vitamin-Vorstufen ausgehend von D-Sorbit geeignet. Hierbei ist insbesondere die biotechnologische Produktion von
L-Sorbose und 2-Keto-L-Gulonsäure (2-KGS), der Vorstufe von Vitamin C, wirtschaftlich von großem Interesse.
Zur Bereitstellung von optimierten Produktionsstämmen der Gattung Gluconobacter mit entsprechenden Eigenschaften zur verbesserten Biosynthese der gewünschten Produkte werden bevorzugt gentechnische Methoden herangezogen. Zur genetischen Manipulation des Bakteriums oder zur verstärkten Expression bestimmter homologer oder auch heterologer Gene ist insbesondere ein Vektorsystem erforderlich, mit dem die gewünschten Nukleotidsequenzen in den Organismus transferiert werden können.
Als Vektorsystem bieten sich sogenannte Shuttle-Vektoren an, die nicht nur in Gluconobacter, sondern auch in Mikroorganismen anderer Gattungen vermehrt werden können. Für Klonierungsarbeiten ist es in der Regel von Vorteil, wenn diese in dem in der gängigen Laborroutine etablierten Mikroorganismus Escherichia coli durchgeführt werden können.
Einige Systeme zum Gentransfer in Gluconobacter sind bei Muooka et al. (J. Bacteriol., 1981, 145: 358-368), Fukaya et al. (Agric. Biol. Chem., 1985, 49: 2407-2411) beschrieben. Allerdings sind die Transformationsfequenzen von beispielsweise 10"10 bis 10"3 Transformanten/Rezipient sehr niedrig und zum Beispiel für die Erstellung einer Genbank oder die Konstruktion von Produktionsstämmen unzureichend.
Ferner sind autonom replizierende Plasmide aus Gluconobacter und auch aus Escherichia bekannt. Hierzu sei auf die Schriften EP 0 381 027 oder EP 0 979 875 verwiesen. Auch sind hier bereits endogene Plasmide und
endogene Phagen sowie Shuttle-Vektoren beschrieben, die zur Replikation in Gluconobacter und Escherichia fähig sind. Die Plasmide sind allerdings zum Teil sehr groß, z.B. bis zu 26 MegaDaltön oder bis zu 11 kb, und für eine zusätzliche Einfügung weiterer Nukleotidsequenzen mit kodierenden oder replizierenden Eigenschaften oftmals nur in sehr eingeschränktem Maße geeignet.
Die stetig voranschreitende Aufklärung von Biosynthesewegen wirtschaftlich interessanter Stoffwechselprodukte und den daran beteiligten, oftmals komplex regulierten Schlüsselenzymen, erfordert allerdings bei biotechnologischen Produktionsprozessen eine immer komplexere Stammoptimierung.
Für diese komplexen genetischen Veränderungen ist die Verfügbarkeit einer Vielzahl verschiedener Hilfsmittel, wie u.a. Vektoren und vor allem Shuttlevektoren mit beispielsweise unterschiedlichen Eigenschaften hinsichtlich ihrer Größe, ihres Wirtsspektrums, ihrer Kompatibilität oder ihrer Kopienzahl, von ständigem Interesse.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, weitere Nukleotidsequenzen mit der Fähigkeit zur Replikation in Mikroorganismen der Gattung Gluconobacter oder Acetobacter zur Verfügung zu stellen. Ferner war die Bereitstellung eines weiteren Vektorsystems zur Replikation in Gluconobacter oder Acetobacter und einem anderen Mikroorganismus, vorteilhafter Weise der Familie der Enterobakterien, erwünscht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Bereitstellung einer Nukleinsäuresequenz gemäß SEQ ID No. 1 oder Teile oder Variationen davon zur autonomen Replikation in Mikroorganismen der Familie der Acetobacteraceae.
Vorteilhafter Weise ist die Nukleinsaure gemäß SEQ ID No. 1 oder Teile oder Variationen davon zur autonomen Replikation in Mikroorganismen der Gattung Gluconobacter oder Acetobacter fähig.
In vorteilhaften Varianten der vorliegenden Erfindung ist die genannte Nukleinsaure zur autonomen Replikation von DNA in Acetobacteraceae, wie beispielsweise Gluconobacter asaii,. G. cerinus, G. frateurii, G. liquefaciens, G. oxydans, Acetobacter aceti, A. acetigenum, A. acetosum, A. aurantius, A. diazotropicus, Acetobacter estunensis, Acetobacter europaeus, Acetobacter hansenii, Acetobacter intermedius, Acetobacter kuetzingianus, Acetobacter liquefaciens, Acetobacter lovaniensis, Acetobacter melanogenus, Acetobacter mesoxydans, Acetobacter methanolicus, Acetobacter oboediens, Acetobacter orleanensis, Acetobacter oxydans, Acetobacter pasteurianus, Acetobacter peroxydans, Acetobacter pomorum, Acetobacter rancens, Acetobacter suboxydans oder Acetobacter xylinus fähig. Diese Aufzählung an Organismen ist jedoch nicht limitierend für die vorliegende Erfindung.
In bevorzugten Ausführungen der vorliegenden Erfindung erfolgt eine autonome Replikation der Nukleinsaure gemäß SEQ ID No. 1 in
Gluconobacter asaii,. G. cerinus, G. frateurii, G. liquefaciens, G. oxydans,
Acetobacter aceti, A. hansenii, A. liquefaciens, A. oxydans, A. pasteurianus, A. suboxydans oder A. xylinus.
In besonders bevorzugten Varianten erfolgt die autonome Replikation in G. oxydans, A. aceti, A. liquefaciens oder A. suboxydans.
Unter „Teile" der erfindungsgemäßen Nukleotidsequenz sind solche Fragmente zu verstehen, die noch zur automomen Replikation in einem Organismus der Familie der Acetobacteraceae befähigen, was der Fachmann leicht anhand einer Funktionsanlayse, wie folgt, überprüfen kann: Ein beliebig aus der erfindungsgemäßen Nukleotidsequenz
ausgewählter Teilbereich der erfindungsgemäßen Sequenz wird in einen Vektor kloniert, der einen Selektionsmarker aufweist (z.B. ein Antibiotikaresisteήzgen) und insbesondere nicht zur Replikation in einem Organismus der Familie der Acetobacteraceae fähig ist. Dem Fachmann ist eine Auswahl hierzu geeigneter Vektoren bekannt, die auch kommerziell bezogen werden können. Nach erfolgter Klonierung des o.g. Teilbereichs der erfindungsgemäßen Nukleotidsequenz und der Transformation des Ligationsansatzes in einen Organismus der Familie der Acetobacteraceae, werden die transformierten Zellen auf Selektionsmedium (z.B. unter Zugabe eines Antibiotikums) kultiviert. Diejenigen Zellen, die auf dem Selektionsmedium wachsen können, also zur Replikation des Markergen-enthaltenen Vektors fähig sind, sind somit potentielle Träger eines funktionsfähigen Teils der erfindungsgemäßen Nukleotidsequenz. Zum Beweis, daß die Befähigung zur Replikation der Zellen auf der Übertragung eines Teilbereichs der erfindungsgemäßen Nukleotidsequenz beruht, wird aus den selektierten Zellen die Plasmid- DNA nach gängiger Laborroutine isoliert. Die isolierte Plasmid-DNA wird anschließend, z.B. durch Restriktionsanalyse oder PCR, analysiert und mit der erfindungsgemäßen Nukleotidsequenz verglichen. Die beschriebene Vorgehensweise zum funktioneilen Beweis beliebig ausgewählter Teilbereiche der erfindungsgemäßen Nukleotidsequenz gehören zur gängigen Laborroutine eines Fachmanns der vorliegenden Erfindung. Durch einen solchen Funktionsbeweis sind Teile der erfindungsgemäßen Sequenz im Sinne der vorliegenden Erfindung auch dann eindeutig definiert, wenn diese Teile nicht durch zahlenmäßige abgegrenzte Bereiche innerhalb der Nukleotidsequenz vorgegeben sind.
Durch einen zuvor beschriebenen Versuchsansatz (Funktionsanalyse) können analog auch „Variationen" der erfindungsgemäßen Nukleotidsequenz identifiziert werden. Hierunter sind erfindungsgemäß solche Sequenzen zu verstehen, die trotz einer veränderten
Nukleotidsequenz noch die gleiche Funktion aufweisen (funktioneile Äquivalente), d.h. erfindungsgemäß zur automomen Replikation in einem Organismus der Familie der Acetobacteraceae befähigen. Funktionelle Äquivalente umfassen natürlich vorkommende Variationen der erfindungsgemäßen Sequenz sowie künstliche, z. B. durch chemische Synthese erhaltene Nukleotid-Sequenzen. Unter einem funktioneilen Äquivalent versteht man insbesondere auch natürliche oder künstliche Mutationen einer ursprünglich isolierten Sequenz, weiche weiterhin die gewünschte Funktion zeigen. Mutationen umfassen Substitutionen, Additionen, Deletionen, Vertauschungen oder Insertionen eines oder mehrerer Nukleotidreste.
Die Nukleinsaure gemäß SEQ ID No. 1 stammt erfindungsgemäß aus dem Genom oder aus einem endogenen Plasmid oder endogenen Phagen eines Mikroorganismus der Familie der Acetobacteraceae. Vorteilhaft stammt sie aus dem Genom oder aus einem endogenen Plasmid oder endogenen Phagen eines Mikroorganismus der Gattung Gluconobacter oder Acetobacter. Besonders vorteilhaft stammt die Nukleinsäuresequenz aus dem Genom von Gluconobacter oxydans, Acetobacter aceti, Acetobacter liquefaciens oder Acetobacter suboxydans oder endogenen Plasmiden oder enodgenen Phagen dieser Mikroorganismen. Höchst vorteilhaft stammt die Nukleinsaure aus dem Genom oder aus einem endogenen Plasmid oder endogenen Phagen von Gluconobacter oxydans.
Erfindungsgemäß handelt es sich um ein bislang nicht beschriebenes, endogenes (kryptisches) Plasmid von Gluconobacter oxydans. Dieses kryptische Plasmid wird im Sinne der Erfindung mit pGlul benannt. Die erfindungsgemäße Sequenz übernimmt die Funktion eines Replikationsursprungs, an dem die Verdopplung durch den
Replikationsapparat (u.a. bestehend aus DNA- und RNA-Polymerasen, Ligasen, Helikasen, Topoisomerasen und Exonukleasen) initiiert wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Vektor enthaltend wenigstens eine Nukleinsaure gemäß SEQ ID No. 1 oder Teile oder Variationen davon sowie zusätzliche Sequenzen ausgewählt aus der Gruppe von Sequenzen zur Selektion, Detektion, Konjugation, multiplen Klonierung, Expressionskontrolle, Transkriptionstermination,
Translationsinitiation oder Sequenzen für cos-Stellen oder Signalpeptide.
Der erfindungsgemäße Vektor zeichnet sich ferner dadurch aus, daß er in einem Mikroorganismus der Familie der Acetobacteraceae und zusätzlich in einem Mikroorganismus der Familie der Enterobakterien autonom repliziert. Dies bedeutet, daß ein solcher erfindungsgemäßer Vektor neben dem erfindungsgemäßen Replikationsursprung eine weitere Sequenz aufweist, die zur autonomen Replikation, allerdings diesmal in Enterobakterien befähigt. Letzere Sequenzen sind dem Fachmann bekannt. Vorteilhaft zeichnet sich der erfindungsgemäße Vektor durch die autonome Replikation in einem Mikroorganismus der Gattung Gluconobacter oder Acetobacter und zusätzlich in einem Mikroorganismus der Familie der Enterobakterien aus.
Besonders vorteilhaft ist der Vektor zur autonomen Replikation in Gluconobacter asaii,. G. cerinus, G. frateurii, G. liquefaciens, G. oxydans, Acetobacter aceti, A. hansenii, A. liquefaciens, A. oxydans, A. pasteurianus, A. suboxydans oder A. xylinus und in Escherichia coli fähig.
Höchst vorteilhaft ist der Vektor zur autonomen Replikation in Gluconobacter oxydans oder Acetobacter aceti oder Acetobacter liquefaciens oder Acetobacter suboxydans und in Escherichia coli fähig.
Ein beispielhaftes Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Vektors umfaßt folgende allgemeine Schritte, die nach gängiger Laborpraxis routinemäßig durchgeführt werden:
Herstellung oder Isolierung von Nukleotidsequenzen enthaltend a) ein Markergen, b) einen funktionsfähigen Replikationsursprung zur autonomen Replikation in E. coli, c) einen funktionsfähigen Replikationsursprung gemäß SEQ ID No. 1 oder Teile oder Variationen davon zur autonomen Replikation in G. oxydans, und d) ein „green fluorscence protein", wobei die Komponenten a) bis d) einzeln oder in allen denkbaren Kombinationen durch Restriktion mit geeigneten Endonukleasen und anschließende Ligation verknüpft werden. Zusätzlich kann eine mob-site zur Konjugation von E. coli und G. oxydans eingeführt werden. Die hierzu erforderlichen Vorgehensweisen gehören zur gängigen Laborpraxis und werden deshalb nicht detaillierter ausgeführt. Sie können beispielsweise in Sambrook J., Fritsch E.F., Maniatis T., Molecular Cloning: a labaratory manual, Cold Spring Harbor Labaratory Press, New York nachgelesen werden.
In einer Variante der Erfindung enthält der Vektor zur Selektion in der Bakterienzelle Antibiotikaresistenzgene. Beispiele für Resistenzgene sind in Sutcliffe JG., Nucleotide sequence of the ampicillin resistance gene of Escherichia coli plasmid pBR322, Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 1978, 75 (8), 3737ff oder in Gray GS. et al., Evolution of antibiotic resistance genes: the DNA sequence of a kanamycin resistance gene from Staphylococcus aureus, Molecular Biology & Evolution, 1983, 1(1), 57ff beschrieben. Unter einem Replikationsursprung ist im allgemeinen eine Nukeotidsequenz zu verstehen, von der aus die Verdopplung der DNA (oder RNA bei RNA-Viren) durch den Replikationsapparat, bestehend u.a.
aus DNA- und RNA-Polymerasen, Ligasen, Helicasen, Topoisomerasen und Exonukleasen, initiiert wird.
In einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Vektors kann dieser Elemente enthalten, welche die Übertragung des Vektors zwischen einer Donor- und einer Rezipientenzelle (Konjugation) ermöglichen. Die dazu erforderliche Nukeotidregion wird als mob-site (Mobilisierungsstelle) bezeichnet. Unter einer mob-site ist eine Nukleotidsequenz zu verstehen, die eine Relaxase kodiert und einen oriT (origin of transfer) aufweist, an dem im weitesten Sinne die Übertragung des Vektors von der Donorzelle auf die Rezipientenzelle initiiert wird.
Bevorzugt enthält der erfindungsgemäße Vektor eine mob-site, die eine Übertragung von einer Zelle der Gattung Escherichia auf einen Rezipienten der Gattung Gluconobacter oder Acetobacter ermöglicht. Bekannte mob-sites sind in Dougan G. et al., Mobilization of the Escherichia coli plasmid ColE1 (colicin E1) and ColE1 vectors used in recombinant DNA experiments, Journal of Infectious Diseases, 1978, 137 (5), 676ff oder Priebe SD. et al., Region of the streptococcal plasmid pMV158 required for conjugative mobilization, Journal of Bacteriology, 1989, 171 (9), 4778ff oder Priefer ÜB. et al., Extension of the host ränge of Escherichia coli vectors by incorporation of RSF1010 replication and mobilization functions, Journal of Bacteriology, 1985, 163 (1), 324ff beschrieben. Ferner kann der erfindungsgemäße Vektor ein Gen für ein „green fluorescence protein" (wie beschrieben in Welsh S.et al., Reporter gene expression for monitoring gene transfer, Current Opinion in Biotechnology, 1997, 8 (5), 617ff) enthalten, das die schnelle Detektion erfolgreich transformierten Zellen im Fluoreszenzlicht ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Nukleotidsequenz nach SEQ ID No. 1 oder Teile oder Variationen davon bzw. der erfindungsgemäße Vektor enthaltend
wenigstens die erfindungsgemäße Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID No. 1 oder Teile oder Variationen davon, kann nach gängigen Methoden in einen Organismus, bevorzugt einen Mikroorganismus, der sich für fermentative Produktionsprozesse eignet, übertragen werden. Beispiele für solche Übertragungsmethoden sind Transformation, Konjugation, Elektroporation, wie in Sambrook J., Fritsch E.F., Maniatis T., Molecular Cloning: a labaratory manual, Cold Spring Harbor Labaratory Press, New York beschrieben.
Die vorliegende Erfindung umfaßt somit einen transgenen Organismus enthaltend einzeln oder in Kombination eine Nukleinsaure gemäß SEQ ID No. 1 oder Teile oder Variationen davon und/oder einen Vektor, der wenigstens eine Nukleinsaure gemäß SEQ ID No. 1 oder Teile oder Variationen davon enthält. Der erfindungsgemäß transgene Organismus zeichnet sich ferner dadurch aus, daß er zur Familie der Acetobacteraceae oder Enterobacterien, bevorzugt der Gattung Gluconobacter, Acetobacter oder Escherichia gehört. Besonders bevorzugt ist ein transgener Organismus aus der Gruppe Gluconobacter oxydans, Acetobacter aceti oder Acetobacter liquefaciens, Acetobacter suboxydans oder Escherichia coli. Höchst bevorzugt wird ein transgener Organismus der Art Gluconobacter oxydans. Insbesondere ist ein transformierter Stamm von Gluconobacter oxydans bevorzugt, der zur verbesserten Herstellung von Feinchemikalien, bevorzugt Vitaminvorstufen, in großtechnischen Fermentationsprozessen geeignet ist.
Die vorliegende Erfindung umfaßt ferner die Verwendung der Nukleinsaure gemäß SEQ ID No. 1 oder Teile oder Variationen davon zur Herstellung eines Vektors, der wenigstens in einem Mikroorganismus der Familie der Acetobacteraceae, bevorzugt der Gattung Gluconobacter oder Acetobacter repliziert wird.
Die erfindungsgemäße Nukleinsaure oder Teile oder Variationen davon kann/können außerdem zur Herstellung eines Vektors für die Expression von Genen in Mikroorganismen der Familie der Acetobacteraceae, bevorzugt der Gattung Gluconobacter oder Acetobacter verwendet werden. Hierbei kann es sich um homologe Gene der entsprechenden Organismenfamilie,r-gattung oder -art handeln oder um Fremdgene, d.h. um heterologe Gene. Solche Gene nehmen bevorzugt Schlüsselpositionen in Biosynthesewegen industriell interessanter Feinchemikalien, ein.
Vorteilhaft erfolgt eine Verwendung der Nukleinsaure gemäß SEQ ID No. 1 oder Teile oder Variationen davon zur Herstellung eines Produktionsorganismus der Familie der Acetobacteraceae, bevorzugt der Gattung Gluconcobacter oder Acetobacter zum Einsatz in industrielle Produktionsprozesse zur Herstellung von Feinchemikalien, bevorzugt Vitaminvorstufen.
Hierbei sind unter Produktionsstämmen im Sinne der Erfindung Mikroorganismen der Familie der Acetobacteraceae, bevorzugt der
Gattung Gluconobacter oder Acetobacter oder der Familie der
Enterobacterien, bevorzugt der Gattung Escherichia zu verstehen, die durch klassische und/oder molekulargenetische Methoden derart verändert sind, daß ihr Stoffwechselfluß verstärkt in die Richtung der Biosynthese von wirtschaftlich interessanten Feinchemikalien oder deren
Abkömmlingen verläuft (metabolic engineering). Beispielsweise sind bei diesen Produktionsstämmen ein oder mehrere Gen(e) und/oder die korrespondierenden Enzyme, die an entscheidenden und entsprechend komplex regulierten Schlüsselpositionen des Stoffwechselweges (Flaschenhals) stehen in ihrer Regulation verändert oder sogar dereguliert. In einer anderen Ausführungsform sind in die
Produktionsstämme ein oder mehrere homologe und/oder heterologe Gene eingebracht, die Reaktionsfolgen in Form von Biotransformationen in die Richtung der Biosynthese von wirtschaftlich interessanten Feinchemikalien oder deren Abkömmlingen ermöglichen. Die vorliegende Erfindung umfaßt hierbei sämtliche bereits bekannte Produktionsstämme, bevorzugt der Gattung Gluconcobacter oder Acetobacter. Ferner sind erfindungsgemäß auch diejenigen Produktionsstämme umfaßt, die der Fachmann in Analogie zu Erkenntnissen aus anderen Mikroorganismen, beispielsweise Enterobacterien, Bacillaceen oder Hefe- Arten nach gängigen Methoden herstellen kann.
Ferner sind erfindungsgemäß auch solche Produktionsstämme umfaßt, bei denen die zellinterne oder durch exkretierte Enzyme vermittelte Degradation der Feinchemikalien verändert, bevorzugt abgeschwächt ist. Dies kann beispielsweise durch gezielte gentechnische Veränderungen an degradierenden Enzymen oder den korrespondierenden Genen erfolgen.
Eine weitere Verbesserung der Ausbeute an Feinchemikalien wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Ausschleusung der gewünschten Verbindungen aus den Zellen in das sie umgebende Medium erheblich verbessert wird. Dies wird erfinduήgsgemäß durch die verstärkte Expression von Exportcarrier-Genen erreicht.
Unter Feinchemikalien im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen, wie Vitamine oder deren Vorstufen, Speicherstoffe, Zuckeralkohole, Aldosen oder Ketosen oder Zuckersäuren zu verstehen. Bevorzugt sind dies L-Sorbose, L-Sorboson, Gluconsäure, 5- Ketogluconsäure (die in Weinsäure überführt werden kann) oder 2,5- Diketogluconsäure, bakterielle Cellulose, L-Erythrulose, D-Xylitol, 2-Keto- L-Gulonsäure (2-KGS) und deren Folgeprodukt Vitamin C (Ascorbinsäure und/oder deren Salze).
Der erfindungsgemäße Vektor der zuvor genannten Art, enthaltend wenigstens eine Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID No. 1 oder Teile oder Variationen davon, kann zur Expression von homologen und/oder heterologen Genen in Mikroorganismen der Familie der Acetobacteraceae, bevorzugt der Gattung Gluconobacter oder Acetobacter verwendet werden.
Die Erfindung umfaßt dabei auch die Verwendung des genannten Vektors zur Herstellung eines Produktionsorganismus der Famile der Acetobacteraceae, bevorzugt der Gattung Gluconcobacter oder Acetobacter zum Einsatz in industrielle Produktionsprozesse zur Herstellung von Feinchemikalien, bevorzugt Vitaminvorstufen. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung eines transgenen Organismus der zuvor beschriebenen Art, enthaltend wenigstens eine Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID No. 1 oder Teile oder Variationen davon oder einen Vektor der genannten Art zur Herstellung von Feinchemikalien, bevorzugt Vitamin-Vorstufen in industriellen Produktionsprozessen.
Die vorliegende Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert, jedoch nicht limitiert.
Allgemeine Methoden Die Isolierung von Plasmid-DNA aus Escherichia coli sowie alle Techniken zur Restriktion, Klenow- und alkalische Phosphatasebehandlung, Klonierung oder Sequenzierung wurden nach Sambrook et al. (Molecular cloning. A laboratory manual (1989) Cold Spring Harbour Laboratory Press) durchgeführt. Die Transformation von Escherichia coli wurde, wenn nicht anders beschrieben, nach Chung et al. (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America USA (1989) 86: 2172-2175) durchgeführt. Methoden zur Konjugation sind beispielhaft in Biotechniques, 1994, 16, 800f, Gene, 1995, 166, 175f, Gene, 1989, 75, 271ff, Acta Biotechnol, 1989, 9, 219ff sowie Appl. Microbiol. Biotechnol, 1991, 35, 631ff beschrieben.
Isolierung des endogenen Plasmids pGul
Aus der Kultur eines Abkömmlings von Gluconobacter oxydans DSM2343
(Deutsche Sammlung Mikroorganismen) oder ATCC621 H (American Type Culture Collection) in YSM-Medium (5 g/l Hefeextract, 50 g/l Sorbit, 10 g/l Mannit, pH5,5) wurde mit Standardmethoden (Maxi-Präparationskit Qiagen Hilden) Plasmid-ähnliche DNA gewonnen. Ungefähr 5 μg dieser isolierten DNA wurde mit folgenden Enzymen verdaut: EcoRI, BamHI, Hindill, Sall, und Pstl, Smal, Notl (New England Biolabs, Schwalbach). Es zeigte sich, dass besonders der Verdau mit den Enzymen Sall, Smal und Notl jeweils zu einer spezifischen linearisierten Bande mit einer apparenten Größe von 2,8kB führte. Die Enzyme EcoRI, BamHI, Hindlll, Pstl, Acc65l wiesen im untersuchten DNA-Fragment keine Restriktionsschnittstellen auf.
Mit Hilfe des GFX Gelextraktionskit (Pharmacia, Freiburg) wurde die bereits beschriebene Bande mit einer Größe von 2,8 kB aus dem Agarosegel isoliert. Es handelt sich hierbei um das endogene Plasmid pGlul. Parallel dazu wurde der Vektor pBS SK (Stratagene, Amsterdam, NL) mit dem Enzym Sall verdaut und durch Einsatz der Shrimp Alkaline Phosphatase (Röche Diagnostics) dephosphoryliert. Das beschriebene Sall verdaute kryptische Plasmid wurde zusammen mit dem Sall verdauten Vektorfragment pBS SK mit Hilfe des Rapid DNA-Ligation Kit (Röche Diagnostics) nach der Vorschrift des Herstellers ligiert und in XL-1- Blue transformiert (Stratagene). Erhaltenen Klone wurden durch eine DNA-Präparation (DNA-Minipräparationskit Röche Diagnostics) und Verdau mit EcoRI auf Einbau eines Fragments der richtigen Größe hin überprüft. Ein positiver Klon mit einer Größe von ca. 6kB wurde ausgewählt. Mit Hilfe folgender Oligonukleotide wurde dann das Insert nach Standardmethoden sequenziert:
CAGGAAACAGCTATGACC (SEQ ID No. 2) TGTAAAACGACGGCCAGT (SEQ ID No. 3)
Erhaltene Sequenzen wurden für die Herstellung neuer Oligonukleotide und das sogenannte Primer-Walking genutzt. Die Sequenzierung wurde mit Hilfe dieser neu hergestellten Oligonukleotide solange fortgesetzt, bis auf beiden Strängen die Sall Schnittstelle des Vektors pBS SK erreicht worden war. Die erfindungsgemäße Nukleotidsequenz umfaßt 2687 Basen und ist in SEQ ID No. 1 dargestellt.
Die erwähnte Nukleotidsequenz ist weiterhin in an sich bekannter Weise durch chemische Synthese aus den einzelnen Nukleotidbausteinen oder beispielsweise durch Fragmentkondensation einzelner überlappender, komplementärer Nukleinsäurebausteine/-fragmente der Doppelhelix herstellbar. Die chemische Synthese von Oligonukleotiden kann beispielsweise, in bekannter Weise, nach der Phosphoamiditmethode
(Voet, Voet, 2. Auflage, Wiley Press New York, Seite 896-897) erfolgen. Die Anlagerung synthetischer Oligonukleotide und Auffüllen von Lücken mit Hilfe des Klenow-Fragmentes der DNA-Polymerase und Ligationsreaktionen sowie allgemeine Klonierungsverfahren werden in Sambrook et al. (1989), Molecular cloning: A laboratory manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, beschrieben.
Herstellung des G. oxydans/E. coli-Shuttle- Vektors pGlul enthält alle zur Replikation in Gluconobacter oxydans benötigten Sequenzmerkmale. Zur Herstellung eines G. oxydans/E. coli Shuttle Vektors wurde, wie oben beschrieben, pGlul isoliert und mit der Restriktionsnuklease Hinc II (New England Biolabs, Schwalbach) linearisiert. Der erfolgreiche Restriktionsverdau wurde durch Elektrophorese auf einem 1%igen Agarosegel (Sigma) geprüft. Das iinearisierte ca. 2,8 kb lange Fragment wurde mittels des QIAquick Gel Extraction Kit (Qiagen, Hilden) aus dem Agarosegel aufgereinigt.
Parallel wurde der mobilisierbare E. coli Vektor pSL18 (s. Hee et al., J. Micobiol. Biotechnol., 1996, 6 (5), 315ff) mit der Restriktionsendonuclease Sma I verdaut (New England Biolabs, Schwalbach). Anschließend wurde der Reaktionsansatz mit sterilem Wasser auf gefüllt und ein ClP-Verdau mit Calf Intestine Phosphatase (Röche Molecular Biochemicals/ Röche Diagnostics, Mannheim) laut Protokoll des Herstellers durchgeführt. Der Iinearisierte und dephosphorylierte Vektor (4,8 kb) wurde per Elektrophorese an einem 1 %igen Agarosegel aufgereinigt und mittels des QIAquick Gel Extraction Kits aus dem Gel isoliert. Die Ligation erfolgte mit T4 DNA Ligase (Röche Molecular Biochemicals/ Röche Diagnostics, Mannheim) über Nacht bei Raumtemperatur. Die Transfomation des Ligationsansatzes erfolgte nach Standardmethoden in kompetente E. coli DH5 Zellen (Invitrogen, Karlsruhe). Der Ligationsansatz wurde auf LB-Agarplatten, die mit dem Antibiotikum
Ampicillin (50 mg/l) supplementiert waren, über Nacht bei 37°C inkubiert. Zwei Bakterienkolonien wurden mittels einen sterilen Zahnstochers in LB- Medium mit 50 mg/l Ampicillin überführt und für 18 h bei 37°C unter Schütteln inkubiert. Plasmid-DNA wurde durch Standardmethoden isoliert (Minipräp). Durch Restriktionsverdau der gewonnenen Plasmid-DNAs mit der Restriktionsendonuklease BamHI (New England Biolabs, Schwalbach) konnte ein Klon als korrektes Ligationsprodukt identifiziert werden, dieser wurde mit pCB5 bezeichnet.
pCB5 wurde mit der Restriktionsendonuklease Sacl ((New England Biolabs, Schwalbach) linearisiert., CIP behandelt und das Fragment aus einem 1%igen Agarosegel mittels des QIAquick Extraction Kits aufgereinigt. Um später eine einfachere Detektion transformierter Zellen zu ermöglichen, wurde in pCB5 ein für das „green fluorscence protein" kodierendes Gen (gfp) kloniert.
Die Präparation des tufgfp-Fragments („green fluorescence protein unter Kontrolle des tuf-Promotors) erfolgte per PCR. Die Primer wurden so gewählt, dass das resultierende PCR-Fragment an beiden Enden mit der Restriktionsendonuklease Sacl geschnitten werden konnte. Die Sequenz des geschnittenen tufgfp Fragments ist in SEQ ID No. 4 dargestellt.
Die Ligation des linearisierten Vektors mit dem tufgfp Fragment erfolgte mit dem Rapid Ligation Kit (Röche Molecular Biochemicals/Diagnostics, Mannheim) für 2 Stunden bei Raumtemperatur. Nach Transformation des Ligationsansatzes in E: coli DH5α Zellen (Invitrogen, Karlsruhe) wurde der Transformationsansatz auf LB-Agarplatten, die mit dem Antibiotikum Ampicillin (50 mg/l) supplementiert waren über Nacht bei 37°C inkubiert. Einige Bakterienkolonien leuchteten grün im UV-Licht. 2 grün fluoreszierenden Kolonien wurden mittels einen sterilen Zahnstochers in LB-Medium mit 50 mg/l Ampicillin überführt und für 18 h bei 37°C unter
Schütteln inkubiert. Plasmid-DNA wurde durch Standardmethoden isoliert (Minipräp). Durch Restriktionsverdau der gewonnenen Plasmid-DNAs mit der Restriktionsendonuklease Kpn I (New England Biolabs, Schwalbach) konnte ein Klon als korrektes Ligationsprodukt identifiziert werden, dieser wurde mit pCB5-tufgfp bezeichnet.
Übertragung und Nachweis des Shuttle-Vektors in G. oxydans
Die Übertragung von pCB5-tufgfp nach G. oxydans DSM2343 erfolgte per triparentaler Konjugation. Dazu wurde als Donor eine pCB-tufgfp enthaltende E. coli DH5 Einzelkolonie auf eine LB-Agarplatte mit 50 mg/l Ampicillin ausplattiert und über Nacht bei 37°C angezogen. Als Hilfsstamm wurde E. coli S17-1 (Qian H. et al., Chinese Journal of Biotechnology, 1994, 10 (1), 55ff) auf eine LB-Agarplatte mit 20 mg/l Kanamycin ausplattiert und über Nacht bei 37°C angezogen. Der G. oxydans Empfängerstamm DSM2343 wurde auf YSM-Platten (5 g/l Hefeextract, 50 g/l Sorbit, 10 g/l Mannit, 20 g/l Agar, pH5,5) ausplattiert und bei 35 °C über Nacht inkubiert.
Die über Nacht inkubierten Platten wurden mit je 2 ml steriler Saline- Lösung abspülen. Die Zellsuspensionen wurden in sterile Probenröhrchen überführt.
Anschließend erfolgte die Mischung der Zellsuspensionen im Verhältnis Donor-Stamm : Hilfsstamm : Empfänger-Stamm 1 : 0,5 : 0,5. Ca. 300 μl der Mischung wurde auf YSM-Agar-Platten ausplattiert und die Platten ca. 4 Stunden bei 30 °C inkubiert. Die Platte wurde mit 2 ml steriler Saline-Lösung abgespült und in ein steriles Proberöhrchen überführt. Von der Zellsuspension wurden 1:10 und 1 :100 Verdünnungen mit steriler Saline-Lösung angesetzt. Von der unverdünnten Lösung sowie den Verdünnungen 1:10 und 1 :100 wurden je 30-100 μl auf YSM-Agar-Platten, die 20 mg/l Polymyxin B und 50 mg/l Ampicillin enthielten, ausplattiert und 2 Tage bei 30°C inkubiert .
Als Kontrollen wurden Empfänger und Hilfsstamm ohne Donor dem Prozeß der Konjugation unterworfen und entsprechend auf YSM-Agar- Platten die 20 mg/l Polymyxin B und 50 mg/l Ampicillin enthielten ausplattiert. Als Donorkontrolle wurde der Donorstamm alleine dem Prozeß der Konjugation unterworfen und auf YSM-Agar-Platten die 20 mg/l Polymyxin B und 50 mg/l Ampicillin enthielten ausplattiert. Von den Konjugationsplatten wurden einzelne Kolonien als Inokkulum für 20 ml Kulturen in YSM mit 50 mg/l Ampicillin und 20 mg/l Polymyxin B mit einem sterilen Zahnstocher gepickt. Nach Inkubation über Nacht bei 30 °C unter Schütteln wurde Plasmid-DNA durch Standardmethoden isoliert (Minipräp) und die Plasmidgröße nach Elektrophorese an einem 1%igen Agarosegel bestimmt, die mit dem aus E. coli isolierten pCB5-tufgfp übereinstimmte. Durch Anregung der Bakterienkulturen im UV-Licht konnte die gfp-vermittelte grüne Fluoreszenz detektiert werden. Die Konjugation des pGlul-Derivats pCB5-tufgfp von E. coli nach G. oxydans, die Propagation des pCB5-tufgfp Vektors in Gluconobacter oxydans und die Expression des Fremdgens gfp in Glucosnobacter wurden somit nachgewiesen.