Vorrichtung sowie Verfahren zur Herstellung von Fußbodenpaneelen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dem Paneele seitlich versiegelt werden. Ferner betrifft die Erfindung Verfahrensgemäß hergestellte Paneele.
Ein Paneel, zum Beispiel bekannt aus der Druckschrift EP 0 906 994 AI, ist eine längliche, dünne Platte, die seitlich zum Beispiel über Nuten und Federn mit weiteren Paneelen verbunden werden kann. So miteinander verbundene Paneele werden insbesondere als Fußbodenbelag eingesetzt.
Paneele werden gemäss dem Stand der Technik wie folgt hergestellt. Auf eine mit Harz getränkte folienartige Schicht, welche "Gegenzugpapier" genannt wird, wird eine Trägerplatte gelegt. Hierauf wird eine weitere mit Harz getränkte, folienartige, mit einem Dekor versehene Schicht gelegt. Eine solche Schicht ist unter der Bezeichnung "Dekorpapier" bekannt. Eine nächste korund- sowie harzhaltige folienartige Schicht wird auf die Dekorschicht gebracht. Diese Schicht ist unter der Bezeichnung "Overlay" bekannt. Durch das Overlay wird die gewünschte Härte der Oberfläche eines Paneels erzielt. Das vorgenannte Schichtsystem wird durch eine Presse unter Zuführung von Hitze verpresst. Durch Fräsen werden anschließend Nuten und Federn seitlich hergestellt, über die zwei Paneele miteinander verbunden werden.
Nach einem herkömmlichen Verfahren werden Nuten und Federn miteinander verleimt und so die gewünschte Verbindung zwischen zwei Paneelen bewirkt. Durch den Leim wird eine seitliche Versiegelung der Paneele sicherge- stellt. Diese sind durch den Leim gegen Feuchtigkeit geschützt.
Aus der Druckschrift WO 97/47834 ist eine leimlose Verbindung zwischen zwei Paneelen bekannt. Eine Feder weist an ihrer Unterseite eine hervorstehende Kante auf. Diese Kante wird in eine korrespondierende Ausbuchtung in einer Nut eines benachbarten Paneels eingeklinkt. Auf diese Weise können zwei Paneele geeignet miteinander leimlos verbunden werden.
Die bekannte leimlose Verbindung weist den Nachteil auf, dass Feuchtigkeit in eine Verbindungsstelle eindringen kann. Holz wird durch die eindringende Feuchtigkeit geschädigt. Ferner können sich Deckschichten bei einem Fußbodenpaneel in Folge der eindringenden Feuchtigkeit lösen.
Es besteht daher Bedarf, einen seitlichen Feuchtigkeitsschutz bei Paneelen der eingangs genannten Art vorzusehen. Eine entsprechende Versiegelung uss einerseits so vollständig erfolgen, dass auch die oberste Deckschicht eines Fußbodenpaneels von dem Schutz umfasst ist. Andererseits darf die Oberfläche durch die zusätzliche Versiegelung optisch nicht be- einträchtigt werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, Fußbodenpaneele der eingangs genannten Art seitlich mit einem Feuchtigkeitsschutz zu versehen.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des ersten Anspruchs gelöst. Ein verfahrensgemäß hergestelltes Fußbodenpaneel umfasst die Merkmale des Nebenanspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Anspruchsgemäß wird ein Paneel seitlich durch eine thermisch oxidative Oberflächenvernetzung versiegelt. Ergänzend können dabei Versiegelungsmittel aufgetragen oder angebracht werden. Die thermisch oxidative Oberflächenvernetzung und/oder das Versehen mit Versiegelungsmitteln erfolgt mit Hilfe eines Lasers. Durch den Laser werden Holzfasern vernetzt und so Poren geschlossen. Ferner werden Leim- oder Harzpartikel, die während der eingangs genannten Herstellung eines Paneels verwendet wurden, reaktiviert. Insgesamt wird so erreicht, dass die Oberfläche Feuchtigkeit abweist. Ein Feuchtigkeitsschutz wird so bewirkt.
Mit Hilfe des Lasers kann eine Verarbeitungsgenauigkeit von 1/1000 mm erzielt werden. Mit hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit kann folglich einerseits die Versiegelung herbeigeführt und andererseits die erforderliche Genauigkeit erzielt werden. Die Versiegelung reicht dann bis an die Oberkante der Paneele heran, ohne auf der Oberfläche der Paneele sichtbar zu werden. So sind selbst oberste Schichten eines solchen Fußbodenpaneels vor dem Eindringen von Feuchtigkeit
geschützt, ohne dass die Optik eines solchen Fußbodenbelages beeinträchtigt wird.
Zur Verbesserung des gewünschten Feuchtigkeitsschutzes werden seitlich zusätzliche Versiegelungsmittel vor der Laserbehandlung aufgetragen. Als Versiegelungsmittel eignen sich Paraffine, Isocyanate, sowie Resozin- harze. Durch die vorgenannten Versiegelungsmittel wird die Verkokung und damit die gewünschte Oberflächenver- netzung verstärkt. Die Anwesenheit von zum Beispiel Harzen ergänzt ferner die Versiegelung.
Nach dem Aufbringen der vorgenannten zusätzlichen Versiegelungsmittel wird die Verkokung beziehungsweise Versiegelung durch einen geeignet energiereichen Laser bewirkt.
Einen solchen Laser kann vom Fachmann im jeweiligen Anwendungsfall aufgrund von wenigen Versuchen aufge- funden werden.
Die Versiegelung kann auf den seitlichen Bereich eines Fußbodenpaneels beschränkt bleiben, der sich oberhalb der Feder beziehungsweise der Nut befindet. Insbeson- dere dieser Bereich ist von eindringender Feuchtigkeit betroffen. Daher ist bevorzugt dieser Teil verfahrensgemäß zu versiegeln. Auch muss lediglich in diesem Bereich die gewünschte Präzision erzielt werden. Unterhalb dieses Bereiches ist es möglich, Versiegelungs- mittel zum Beispiel durch Sprühen aufzutragen, oder vollständig wegzulassen.
Verfahrensgemäß versiegelte Fußbodenpaneele weisen eine thermisch oxidative Oberflächenvernetzung seitlich auf. Diese Vernetzung betrifft insbesondere den Bereich oberhalb von Nuten und Federn. Verfahrensgemäß werden bevorzugt solche Paneele versiegelt, die leimlos miteinander verbunden werden, da hier das eingangs geschilderte Feuchtigkeitsproblem verstärkt auftritt. Es handelt sich also um Paneele, die leimlos mittels einer Querverriegelung verbunden werden können. Unter Querverriegelung ist eine formschlüssige Verbindung zu verstehen, die verhindert, dass Paneele parallel zur eigenen Oberfläche sowie senkrecht zu den Nuten und Federn verschoben werden können.
In der Figur wird ein Ausschnitt eines Paneels 1 gezeigt, das seitlich eine Nut 2 aufweist. Im übrigen ist die seitliche Ausgestaltung so, dass mit einem männlichen Gegenstück eine formschlüssige Verbindung zwischen zwei Paneelen möglich ist. Seitlich weist das Paneel ferner eine Oberflächenvernetzung 3 auf, die durch Laserbehandlung erzielt worden ist. Von besonderer Bedeutung ist der obere Teil der Vernetzung, da hier die Schäden zu erwarten sind.
Selbstverständlich kann in einer weiteren Ausgestaltung auch die Nut bzw.- die Feder vollständig versiegelt sein.