Beschreibung
Rufnummernumwertung für private Rufnummernpläne
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Extrahieren eines internen Zugriffscodes eines A-Teilnehmers bei einem B-Teilnehmer im öffentlichen Fernsprechnetz aus der Signalisierung des A-Teilnehmers zum B-Teilnehmer.
Im öffentlichen Fernsprechnetz stehen öffentliche Rufnummern zur Verkehrslenkung (Routing) zur Verfügung, die auch den Teilnehmern am jeweiligen Endgerät als Partnerrufnummer angezeigt werden. Diese Routing-Funktion ermöglicht es dem Teil- nehmer bzw. Telekommunikationsbetreiber, das Ziel eines Rufes flexibel zu beeinflussen, abhängig von Parametern, die er festlegt, zum Beispiel Zeitpunkt eines Rufes, Einzugsbereich des Anrufenden. Die Codierung der Adresse eines Anschlusses im öffentlichen Fernsprechnetz wird weltweit entsprechend der ITU-T-Empfehlung El64 durchgeführt.
Ein Dienst des öffentlichen Netzes ist das virtuelle Privatnetz. Ein virtuelles Privatnetz ermöglicht ein virtuelles Wählnetz, das im bestehenden öffentlichen Wählnetz durch Ruf- nu merumwertung in den Einrichtungen (Vermittlungsstellen) des öffentlichen Netzes realisiert wird.
Figur 1 zeigt ein virtuelles Privatnetz 2 im öffentlichen Netz 1. Jedem Teilnehmer im virtuellen Privatnetz ist neben seiner öffentlichen Rufnummer eine private Rufnummer
(Kurzwahl) zugeordnet. Die privaten Rufnummern werden bei Verbindungsaufbau in die Rufnummern des Anschlusses am öffentlichen Netz umgesetzt, an dem der gerufene Privatnetzteilnehmer angeschlossen ist. Für externe, aber auch für in- terne Anrufer entsteht der Eindruck, als wären alle Telefone, Faxgeräte oder Datenstationen im virtuellen Privatnetz mit einer einzigen Kommunikationsanlage verbunden. Der Dienst-
teilnehmer kann einen ihm geeignet erscheinenden privaten Rufnummernplan erstellen und ermöglicht mit vielen, geographisch weit verstreuten Niederlassungen eine kosteneffiziente, organisationsinterne Kommunikation durch Vernetzung seiner Nebenstellenanlage.
Im Gebiet von virtuellen privaten Netzen, wie zum Beispiel in einer Centrex-Lösung (CENTRal Office EXchange Service) , ist es notwendig, für private Gespräche (Intercom-Rufe) die jeweiligen Nummern aus dem privaten Rufnummernbereich anzuzeigen, die vom Wählteilnehmer für eventuelle Rückfragen benutzt werden kann. Bisher existieren im Bereich der virtuellen privaten Rufnummernpläne nur dann Lösungen, wenn auch der private Rufnummernplan netzweit eindeutig ist. Bei der Nut- zung von Querwahlen, wie zum Beispiel der Centrex-Gruppenruf- nummer, kann bisher keine rückrufbare Nummer angezeigt werden, da der Zugriffscode für die Rückrichtung bisher nicht umgesetzt werden konnte. Die notwendigen Daten liegen im B-Amt bisher nicht vor. Insbesondere eine Einbindung von externen Teilnehmern (z. B. Teilnehmer eines anderen Herstellers, wie z. B. auch Mobilfunkteilnehmer) in den privaten Rufnummernplan mit Anzeige der rückrufbaren Nummer, war bisher nicht möglich.
Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, ' eine Vorrichtung und eine Verfahren zu schaffen, die es ermöglicht eine solche rückrufbare Privatnummer des A-Teilnehmers beim B-Teilnehmer zu extrahieren.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 7 gelöst.
Somit wird anhand einer Umwertetabelle, welche die internen Zugriffscodes für die entsprechenden Signalisierungen der A-Teilnehmer enthält, die Signalisierung des A-Teilnehmers in den entsprechenden internen Zugriffscode des A-Teilnehmers beim B-Teilnehmer umgesetzt.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Diese Vorrichtung bzw. dieses Verfahren ermöglicht eine Anzeige der rückrufbaren privaten Rufnummer für alle unter- schiedlichen Fälle der Rufnummernplangestaltung. Dies gilt insbesondere auch bei der Benutzung von Zugriffscodes wie zum Beispiel der Querwahl. Das Verfahren läßt sich einfach in bestehende Administrationsvorgänge einbauen und ermöglicht bei der Verwendung von z. B. höhenbilanzierten Rufnummernbäumen ausreichend schnelle Zugriffsmöglichkeiten. Die
Querwahlzugangscodes müssen für dieses Verfahren nicht netzweit eindeutig sein und erlauben somit eine hohe Flexibilität. Dies ist insbesondere dann von Interesse, wenn existierende private Rufnummernpläne (z.B. in Nebenstellenanlagen) nicht verändert werden sollen. Mit diesem Verfahren können auch einzelne Teilnehmer eingebunden werden, die zum Beispiel an einer Vermittlungsstelle eines anderen Herstellers angeschlossen oder Mobilfunkteilnehmer sind. Trotz der fremden Datenbasis kann hier die private Rufnummer für die Rückwahl angezeigt werden.
Diese intercom Rufnummer kann wiederum im A-Amt zur Feature- Steuerung verwendet werden. Signalisierung der internen Nummer kann hier als interner Ruf interpretiert werden, so daß die (z. B. CTX-) internen Leistungsmerkmalinteractions berücksichtigt werden können.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Figur 1 zeigt ein virtuelles Privatnetze im öffentlichen
Fernsprechnetz . Figur 2 zeigt ein Beispiel für einen privaten Rufnummernplan unter Nutzung der Gruppenrufnummer.
Figur 3 zeigt ein Beispiel für eine Anzeige der privaten rückrufbaren Nummer am Partnerendgerät .
Figur 4 zeigt den Aufbau eines Rufnummernu werters . Figur 5 zeigt ein Beispiel für die Einrichtung des neuen
Rufnummernumwerters . Figur 6 zeigt ein Beispiel für das Aufsetzen der rückwählba- ren Rufnummer.
Die vorliegende Erfindung kann in besonders vorteilhafter Weise im sogenannten CENTREX-Dienst, einem ergänzenden Dienst in privaten Netzen, eingesetzt werden. CENTREX bedeutet, dass in einer öffentlichen Vermittlungsstelle softwaremäßig eine private Telekommunikationsanlage (PBX) emuliert wird. Mit dieser virtuellen PBX stehen dem Kunden, auch standortübergreifend, Telefondienste mit Leistungsmerkmalen zur Verfügung, ähnlich wie sie bei Nebenstellenanlagen möglich sind (z. B. Kurzwahl, Anruf heran holen, automatischer Rückruf, Anklopfen, Rufumleitung, Konferenzschaltung, Gebühren- und Rufnummernanzeige) , ohne das jedoch eine solche Anlage körperlich beim Kunden vor Ort existiert. Die CENTREX- Funktionalität wird ausschließlich durch die entsprechenden Software-Module realisiert und erfordert keine Hardware- Umrüstung in der Vermittlungsanlage. Außerdem ist eine virtuelle Integration von Mobilfunkteilnehmern (GSM) in den Centrex-Rufnummernplan möglich.
Einzelne Objekte (z. B. Endgeräte, Nebenstellenanlagen) können in Gruppen organisiert werden. In Figur 2 sind zum Beispiel die 6 Objekte in den Untergruppen 3A, 3B und 3C organisiert. Jedes dieser Objekte besitzt zusätzlich zu seiner öffentlichen Rufnummer eine Intercom-Rufnummer (Kurzwahl) . Wenn ein Teilnehmer Mitglieder der netzweiten Gruppe erreichen will, so wählt er die entsprechende Querwahl (77, 99, 98...) gefolgt von der lokalen internen Nummer (888, 666, 444, ...) oder die jeweilige öffentliche Rufnummer. Der Teilnehmer 5 hat somit die Möglichkeit den Teilnehmer 6 über die Kurzwahl 444 oder über die öffentliche Rufnummer 087333 zu erreichen. Der Teilnehmer 4 erreicht den Teilnehmer 5 über die öffentliche Rufnummer 087543 oder über die Kurzwahl, indem er die
Querwahl 99 für die Gruppe 3B und die Intercom-Rufnummer 666 wählt.
Für einen Rückruf des B-Teilnehmers 5 zum A-Teilnehmer 4 über die Kurzwahl wie in Figur 3 gezeigt, ist es notwendig, dass die Intercom-Rufnummer des A-Teilnehmers 4 beim B-Teilnehmer 5 angezeigt wird. Da bei der Nutzung von Querwahlen der private Rufnummernplan netzweit nicht eindeutig ist, konnte der Zugriffscode für die Rückrichtung bisher nicht umgesetzt wer- den. Erfindungsgemäß erfolgt das Extrahieren der rückrufbaren Intercom-Rufnummer des A-Teilnehmers 4 durch die rückwärtige Umsetzung der öffentlichen Rufnummer des A-Teilnehmers 4. Dafür ist es notwendig, dass die öffentliche Rufnummer des A-Teilnehmers 4 zum B-Teilnehmer 5 signalisiert wird. Die Si- gnalisierung, welche ein Austausch von Steuerinformationen vom Benutzer im Netz ist, kann zum Beispiel durch ein Überschreiben der individuellen A-Rufnummer des A-Teilnehmers 4 erfolgen bzw. im ISUP im QSIG Container. Diese A-seitige Nummer gilt B-seitig als Suchkriterium in einem Rufnummernumwerter.
In Figur 4 ist der Aufbau eines Rufnummernumwerters 7 dargestellt. Er besteht aus einem Rechner 8 und einer Datenbank 9, welche eine Rufnummernumwertetabelle enthält. Diese Tabelle enthält die internen Zugriffscodes für die entsprechenden Signalisierungen. Der Rechner 8 durchsucht anhand der signalisierten öffentlichen Rufnummer die Datenbank 9 nach der rückrufbaren Intercom-Rufnummer des A-Teilnehmers 4. Da diese Suche dynamisch kritisch ist, kann eine Umwertetabelle als hö- henbil nzierter Rufnummernbaum abgespeichert werden. Die Erstellung der Rufnummern-umwertetabelle erfolgt zusammen mit der Administration der Querwahlcodes zu den normalen Routing-Zwecken.
Figur 5 zeigt am Beispiel des Teilnehmers 5 die Erstellung der Datenbasis zur Rufnummernumwertung. Die Erstellung erfolgt z.B. im Amt des Teilnehmers 5 gleichzeitig mit der Ein-
richtung der Querwahlen (77, 98, ...). Wie das Beispiel zeigt, können auch entfernte Teilnehmer eines anderen Herstellers oder sogar des Mobilfunks mit anderen privaten Rufnummermechanismen eingebunden werden.
In Figur 6 ist der Ablauf zum Extrahieren eines internen Zugriffscodes schematisch dargestellt. Die A-Seite signalisiert ihre A-seitige Gruppenrufnummer für das Beispiel Gruppenwahl sowie die Intercom-Rufnummer bzw. ihre A-seitige öffentliche Rufnummer für das Beispiel Einbindung von Mobilfunkrufnum- mern. Die entsprechende rückwählbare Rufnummer wird im Ruf- nummernumwerter 7 ermittelt und mit bestehenden Mitteln als entsprechende Partnerrufnummer am Endgerät angezeigt. D.h. damit der Teilnehmer 5 an' seinem Endgerät die rückrufbare private Rufnummer (intercom-Ruf ummer) vom Teilnehmer 4 angezeigt bekommt, muß der Rufnummernumwerter 5 den entsprechenden Rückwärts-Querwahl-Code ermitteln. Im aufgeführten Beispiel muß hier die 77 vor der privaten Rufnummer 888 des Teilnehmers 4 gesetzt werden. Das Extrahieren dieses internen Zugiffscodes kann beim
B-Teilnehmer 5 oder zentral im B-Amt des B-Teilnehmers 5 erfolgen.