PHARMAZEUTISCHE ZUBEREITUNG MIT SPEZIFISCHEN PDE V-HEMMER
Die Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zubereitung, enthaltend mindestens 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2, 3- d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze und/oder 4-[4-(3-Chlor-4-hydroxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, ein Trägermaterial und ein Sprengmittel.
Viele chemische Substanzen zeigen eine schlechte Wasserlöslichkeit. Wenn diese schwerlöslichen Verbindungen als Arzneimittelwirkstoffe Verwendung finden sollen, so müssen sie dem menschlichen Organismus in geeigneter Weise zur Verfügung gestellt werden, damit eine Aufnahme des Wirkstoffs stattfinden kann. Die Bioverfügbarkeit eines
Arzneimittelwirkstoffs hängt oft in beträchtlichem Umfang von der Galenik der Zubereitung ab.
Wird der Arzneimittelwirkstoff in Form einer Injektionslösung dem Organismus intravenös zugefügt, so liegt seine absolute Bioverfügbarkeit, d.h. der Anteil des Pharmakons, der unverändert im systemischen Blut, d.h. in den großen Kreislauf gelangt, bei 100%.
Bei oraler Vergabe eines schwerlöslichen Arzneimittelwirkstoffs muß sich dieser zuerst auflösen, damit er die Eintrittsbarrieren, beispielsweise den Gastrointestinaltrakt, die Mundschleimhaut, nasale Membranen oder die
Haut, insbesondere das Stratum corneum, überwinden kann bzw. vom Körper resorbiert werden kann. Die theoretisch optimalste Darreichungsform bei peroraler Verabreichung ist eine Lösung, denn der Wirkstoff benötigt in dieser Formulierung keinen Löseschritt bevor er resorbiert werden kann.
Eine Möglichkeit, die Löslichkeit eines in Wasser schwerlöslichen Arzneimittelwirkstoffs zu erhöhen und dadurch die Resorption zu verbessern, ist die Zerkleinerung der schwerlöslichen Verbindung. Die Partikelgröße wird in den Nanometerbereich reduziert und so der Wirkstoff
"nanonisiert" in der Formulierung eingesetzt. Durch die Reduktion der Partikelgröße wird die zur Auflösung zur Verfügung stehende Oberfläche vergrößert. Weiterhin werden Reagenzien zugefügt, die die Oberfläche der Partikel modifizieren und so eine Reaggregation verhindern. Durch diese Maßnahmen erhöht sich die Lösegeschwindigkeit und der
Konzentrationsgradient zwischen der Wirkstofflösung, beispielsweise im Magen, und dem Blut steigt. Bekannte Formulierungen, in denen die Partikelgröße des Arzneimittelwirkstoffs in der Art "nanonisiert" vorliegt sowie Verfahren zur Nanonisierung sind in US 5,145,684, US 5,534,270, US 5,585,108, US 5,662,883, US 5,665,331 oder US 5,718,919 beschrieben.
Die Auflösegeschwindigkeit kann ebenfalls durch Zugabe von einem Lösungsvermittler, beispielsweise Alkohole, Glycerin, Propylenglykol, Polyethylenglykol oder Sorbit, erhöht werden.
Eine weitere Möglichkeit ist die Herstellung von Mikroemulsionen, in denen der Wirkstoff gelöst vorliegt. Bekannte Formulierungen, die diese Technik anwenden, sowie Verfahren zur Herstellung von Mikroemulsionen, sind in US 5,141 ,961 , US 5,376,688, US 5,430,017, US 5,688,761 , US 5,505,961 ,
US 5,707,648, US 5,759,566 oder US 5,912,011 beschrieben.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue Arzneimittel in Form von pharmazeutischen Zubereitungen von 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy- benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-
cyclohexancarbonsäure oder der pharmazeutisch unbedenklichen Salze und/oder 4-[4-(3-Chlor-4-hydroxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2, 3- d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, zur Verfügung zu stellen, die eine sehr gute Bioverfügbarkeit besitzen und ein schnelles Anfluten des Wirkstoffs im
Körper ermöglichen.
Die Verbindung 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder deren pharmazeutisch unbedenklichen Salze, insbesondere das
Ethanolaminsalz, sind wirksame Inhibitoren der cGMP-Phosphodiesterase (PDE V-Hemmer). Diese Verbindung, deren pharmazeutisch unbedenklichen Salze sowie ein Verfahren zu deren Herstellung ist in WO 99/55708 beschrieben (Beispiel 2 oder S. 9, Zeilen 1-34). Die Verbindungen eignen sich zur Behandlung von Erkrankungen des Herz- Kreislaufs, insbesondere der Herzinsuffizienz und zur Behandlung und/oder Therapie von Potenzstörungen (erektile Dysfunktion). Die Löslichkeit des Ethanolaminsalzes beträgt in künstlichem Magensaft 1 mg/100ml, in künstlichem Darmsaft 6 mg/100ml in Phosphatpuffer (pH 1.0) 22 ng/ml, in Phosphatpuffer (pH 6) 1 ,6 ng/ml und in Phosphatpuffer
(pH 10) 11 ,4 μg/ml,
Analog zu den obigen Ausführungen ist die Lösung des Arzneimittelwirkstoffs geschwindigkeitsbestimmend für die Bioverfügbarkeit.
Der erste Metabolit der 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder der pharmazeutisch unbedenklichen Salze der 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy- benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]- cyclohexancarbonsäure ist 4-[4-(3-Chlor-4-hydroxy-benzylamino)-
benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure. 4-[4-(3- Chlor-4-hydroxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyhmidin-2-yl]- cyclohexancarbonsäure oder deren pharmazeutisch unbedenkliche Salze sind ebenfalls wirksame Inhibitoren der cGMP-Phosphodiesterase (PDE V- Hemmer).
Die Aufgabe wurde durch das Auffinden der erfindungsgemäßen Zubereitung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls eine pharmazeutische Zubereitung enthaltend 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3- d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexaπcarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze und/oder 4-[4-(3-Chlor-4-hydroxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, ein Trägermaterial, ein Spreπgmittel und gegebenenfalls ein Fließregulierungsmittel.
Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Zubereitung, enthaltend mindestens 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, ein Trägermaterial und ein Sprengmittel.
Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls eine pharmazeutische Zubereitung, enthaltend mindestens 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyhmidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, ein Trägermaterial, ein Sprengmittel und ein Fließregulierungsmittel.
Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls eine pharmazeutische Zubereitung enthaltend mindestens 4-[4-(3-Chlor-4-hydroxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, ein Trägermaterial, ein Sprengmittel und gegebenenfalls ein Fließregulierungsmittel.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß die erfindungsgemäße Zubereitung eine sehr gute Bioverfügbarkeit eines in Wasser und im Magensaft schwerlöslichen Arzneimittelwirkstoffs sowie ein schnelles Anfluten des Wirkstoffs ermöglicht. Es wird insbesondere bei der erfindungsgemäßen Zubereitung auf eine Nanonisierung des Wirkstoffs oder auf den gelösten Zustand des Wirkstoffs, beispielsweise in Form einer Mikroemulsion, verzichtet. Der Wirkstoff wird auf ein Trägermaterial oder eine Mischung aus einem Trägermaterial und einem Fließregulierungsmittel oder eine Mischung aus einem Trägermaterial, einem Fließregulierungsmittel und einem Sprengmittel aufgezogen und auf dieser Matrix fixiert.
Im folgenden werden zur Charakterisierung der Bioverfügbarkeit wichtige Parameter aufgelistet:
AUC bedeutet Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (area under the curve), wobei Konzentration die Konzentration des Arzneimittelwirkstoffs im Plasma bedeutet, die gegen die Zeit aufgetragen wird. Der Wert AUC ist proportional zu der in den systemischen Kreislauf gelangten Menge des Wirkstoffs. AUC (0-6h) bezieht sich auf die Fläche der Konzentrations-Zeit- Kurve, die in der Zeit direkt nach Einnahme bis 6 h ermittelt wird. In AUC (0-inf) bedeutet inf "an infinit".
Die absolute Bioverfügbarkeit (BV) ergibt sich durch den Vergleich mit der nach intravenöser Gabe gemessenen AUCIV:
BV = AUC/AUCiv. Die relative Bioverfügbarkeit (BV) ergibt sich durch den Vergleich zweier Arzneimittelzubereitungen A und B:
°"rei = AUGZubereιtung A/AUCZubereitung B.
Zur weiteren Charakterisierung von Konzentrations-Zeit-Kurven dienen die maximale Arzneistoffkonzentration cmax im Plasma und der zugehörige Zeitpunkt tmax.
Zur Ermittlung der charakte sitschen Daten, wie soeben beschrieben, werden sowohl in-vitro-Tests als auch in vivo-Studien durchgeführt.
Die in vitro-Tests werden analog zur USP XXIII Methode II, USP, 1995, Bd. 23/NF18, 1792, in einer Paddle-Apparatur (50 U/min) bei 37°C durchgeführt.
Die in-vivo Untersuchungen werden gemäß den Standard Operating Procedures (SOP) des Instituts für Toxikologie oder des Instituts für Pharmakokinetik und Metabolismus Grafing der Firma Merck KGaA als 5- fach cross-over Studie durchgeführt.
Je fünf männlichen Beagle Hunden werden die entsprechenden erfindungsgemäßen Formulierungen im ungefütterten Zustand und/oder im gefütterten Zustand oral verabreicht. Nach 15 oder 30 Minuten, sowie 1 , 2, 4, 6 und 24 Stunden wird Vollblut entnommen und die Konzentration des Arzneimittelwirkstoffs im Blutplasma nach herkömmlichen, dem Fachmann bekannten Analysemethoden, ermittelt.
Bevorzugt wird in der erfindungsgemäßen Zubereitung das Ethanolaminsalz der 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure eingesetzt.
Bevorzugt wird in der erfindungsgemäßen Zubereitung das Ethanolaminsalz der 4-[4-(3-Chlor-4-hydroxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyhmidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure eingesetzt.
Als Trägermaterialien werden vorzugsweise hydrophile Trägerstoffe eingesetzt. Beispiele für hydrophile Trägermaterialien sind mikrokristalline Cellulose, Cellulose-Derivate oder Zuckeralkohole. Unter Cellulose- Derivaten werden alle Modifikationen der Seitengruppe der Cellulose verstanden, insbesondere Hydroxypropylmethylcellulose, Ethylcellulose,
Celluloseacetophthalat, Celluloseacetopropionat oder Cellulosetrimelliat. Zuckeralkohole sind vorzugsweise Mannitol oder Sorbitol. Als Trägermaterial wird bevorzugt mikrokristalline Cellulose eingesetzt.
Geeignete Sprengmittel für die erfindungsgemäße Formulierung sind
Natriumcarboxymethylstärke, Natriumcarboxymethyicellulose, quervernetztes Polyvinylpyrrolidon, Alginsäure und deren Natrium- oder Calciumsalze, Pektine, Ultraamylopektin, Stärke, Stärke-Derivate oder Natriumhydrogenphosphat. Unter Stärke-Derivaten werden alle Modifikationen der Seitengruppe der Stärke verstanden.
Als Sprengmittel wird bevorzugt Natriumcarboxymethylstärke eingesetzt.
Als Fließregulierungsmittel sind alle Verbindungen geeignet, die die Fließfähigkeit von Feststoffen oder Feststoffmischungen verbessern und die physiologisch unbedenklich sind. Als Fließregulierungsmittel wird bevorzugt hochdisperses Siliciumdioxid eingesetzt.
Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Zubereitung, enthaltend mindestens 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines
der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, ein Trägermaterial, ein Sprengmittel und gegebenenfalls ein Fließregulierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial, ausgewählt aus der Gruppe mikrokristalline Cellulose, Cellulosederivate oder Zuckeralkohole, enthalten ist.
Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Zubereitung, enthaltend mindestens 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze und/oder 4-[4-(3-Chlor-4- hydroxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyhmidin-2-yl]- cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, ein Trägermaterial, ein Sprengmittel und gegebenenfalls ein Fließregulierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial, ausgewählt aus der Gruppe mikrokristalline Cellulose, Cellulosederivate oder Zuckeralkohole, enthalten ist.
Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Zubereitung, enthaltend mindestens 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyhmidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, ein Trägermaterial, ein Sprengmittel und gegebenenfalls ein Fließregulierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Sprengmittel, ausgewählt aus der Gruppe Natriumcarboxymethylstärke, Natriumcarboxymethylcellulose, quervernetztes Polyvinylpyrrolidon, Alginsäure oder deren Natrium- oder Caiciumsalze, Pektine, Ultraamylopektin, Stärke oder Stärkederivate oder Natriumhydrogenphosphat, enthalten ist.
Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Zubereitung, enthaltend mindestens 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)-
benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze und/oder 4-[4-(3-Chlor-4- hydroxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yI]- cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, ein Trägermaterial, ein Sprengmittel und gegebenenfalls ein
Fließregulierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Sprengmittel, ausgewählt aus der Gruppe Natriumcarboxymethylstärke, Natriumcarboxymethylcellulose, quervemetztes Polyvinylpyrrolidon, Alginsäure oder deren Natrium- oder Caiciumsalze, Pektine, Ultraamylopektin, Stärke oder Stärkederivate oder
Natriumhydrogenphosphat, enthalten ist.
Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Zubereitung, enthaltend mindestens 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, ein Trägermaterial, ein Sprengmittel und gegebenenfalls ein Fließregulierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß als Fließregulierungsmittel hochdisperses Siliciumdioxid enthalten ist.
Gegenstand der Erfindung ist eine pharmazeutische Zubereitung, enthaltend mindestens 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze und/oder 4-[4-(3-Chlor-4- hydroxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]- cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, ein Trägermaterial, ein Sprengmittel und gegebenenfalls ein Fließregulierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß als Fließregulierungsmittel hochdisperses Siliciumdioxid enthalten ist.
Überraschenderweise ermöglicht das Aufziehen des in Wasser und Magensaft schwerlöslichen Arzneimittelwirkstoffs, beispielsweise 4-[4-(3- Chlor-4-methoxy-benzyiamino)-benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]- cyclohexancarbonsäure oder eines der schwerlöslichen pharmazeutisch unbedenklichen Salze, auf einen hydrophilen Trägerstoff in Kombination mit einem Sprengmittel eine sehr gute Bioverfügbarkeit der schwerlöslichen Arzneimittelwirkstoffe und ein schnelles Anfluten des Wirkstoffs, charakterisiert durch die maximale Konzentration cmax.
Bei der geringen Löslichkeit des Arzneimittelwirkstoffs 4-[4-(3-Chlor-4- methoxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]- cyclohexancarbonsäure oder eines der schwerlöslichen pharmazeutisch unbedenklichen Salze, wäre es zu erwarten, daß der Wirkstoff im Magen auskristallisieren würde. Die charakteristischen Werte der erfindungsgemäßen Zubereitung für die Bioverfügbarkeit belegen jedoch, daß eine sehr gute Resorption stattfindet. Formulierungen des Arzneimittelwirkstoffs mit einem Magensaft resistenten Überzug werden nicht resorbiert. In Tabelle 1 des Beispiels 3 sind charakteristische Werte der Bioverfügbarkeit der erfindungsgemäßen Zubereitung enthaltend 4-[4-(3-
Chlor-4-methoxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyhmidin-2-yl]- cyclohexancarbonsäure oder eines der schwerlöslichen pharmazeutisch unbedenklichen Salze, im Vergleich zu Formulierungen nach der Lehre des Standes der Technik aufgelistet. Die pharmazeutischen Zubereitungen, die zum Vergleich mit der erfindungsgemäßen Zubereitung herangezogen werden, sind in Beispiel 2 beschrieben. Neben der Vergleichslösung, einem Lyophilisat der Vergleichslösung, einer Mikroemulsion wurde ebenfalls eine Zubereitung hergestellt, die einen weiteren Hilfsstoff, ein Tensid, enthält. Das Tensid sollte die Benetzung des Wirkstoffs und somit seine Löseeigenschaften verbessern. Es wurde gefunden, daß der Zusatz
eines Tensids zu der erfindungsgemäßen Zubereitung, die Bioverfügbarkeit verschlechtert.
Insbesondere wird die erfindungsgemäße Zubereitung, wie zuvor beschrieben, als Granulat in Kapseln, beispielsweise Hartgelatine- oder
Weichgelatine-Kapseln, eingefüllt.
Die erfindungsgemäße Formulierung kann ebenfalls mit weiteren Tablettierhilfsstoffen, beispielsweise einem Schmiermittel, versetzt und zu Tabletten verpreßt werden. Diese Tabletten können weiterhin mit geeigneten Filmüberzügen versehen werden. Geeignete Überzugsmaterialen sind beispielsweise Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Vinyl Copolymere wie Polyvinylpyrrollidon oder Polyvinylacetat oder Acrylat-Methacrylat-Polymere.
Weitere Träger- oder Zusatzstoffe können zugesetzt werden, wie z.B. Bindemittel, Farbstoffe, Gleitmittel, Süßungsmittel und/oder Aromastoffe.
Als Gleit- oder Schmiermittel sind z.B. Talk, Metallstearate, beispielsweise Magnesium- oder Calciumstearat, Magnesium-Laurylsulfat, Polyglykole, Glycerinmono- oder distearate, Paraffin, Kakaobutter, Macrogol oder Leucin geeignet. Bevorzugt wird Magnesiumstearat eingesetzt.
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Zubereitung enthalten 5 bis 500 mg, insbesondere 10, 25, 50, 100 oder 500 mg Arzneimittelwirkstoff. Besonders bevorzugt enthalten sie 25, 50 oder 100 mg Arzneimittelwirkstoff.
Als Arzneimittelwirkstoff kann 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, 4-[4-(3-Chlor-4-hydroxy-
benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyhmidin-2-yl]- cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze oder eine Kombination untereinander eingesetzt werden. Bevorzugt wird 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3- d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze eingesetzt. Besonders bevorzugt wird 4-[4-(3-Chlor- 4-methoxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]- cyclohexancarbonsäure Ethanolaminsalz eingesetzt.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zubereitung, enthaltend mindestens 4-[4-(3-Chlor-4- methoxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]- cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze und/oder 4-[4-(3-Chlor-4-hydroxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2, 3- d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze, ein Trägermaterial, ein Sprengmittel und gegebenenfalls ein Fließregulierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)-benzo[4,5]thieno[2,3- d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze und/oder 4-[4-(3-Chlor-4-hydroxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure oder eines der pharmazeutisch unbedenklichen Salze in einem geeigneten
Lösungsmittel löst, die Lösung auf das Trägermaterial oder eine Mischung des Trägermaterials und des Fließregulierungsmittels aufbringt, das Lösungsmittel verdampfen läßt, anschließend das Sprengmittel mit der trockenen Mischung mischt und in Kapseln einfüllt oder zu Tabletten verpreßt.
Geeignete Lösungsmittel sind Alkohole, beispielsweise Propandiol, Ethanol, Methanol, Polyethylenglykole oder Triethylenglykol. Bevorzugt wird Ethanol verwendet.
Der Arzneimittelwirkstofl wird vorzugsweise bei Temperaturen von 15° bis 90°C, besonders bevorzugt bei 20° bis 50°C, ganz besonders bevorzugt bei 40°C gelöst.
Die festen Hilfsstoffe, z.B. das Trägermaterial und das Fließregulierungsmittel werden gesiebt, so daß die Partikelgröße zwischen 10 und 1000 μm ist.
Nach Zugabe der Lösung des Arzneimittelwirkstoffs auf das Trägermaterial oder das Trägermaterial-Fließregulierungsmittel-Gemisch wird die Mischung 12 bis 30 Stunden, vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 15° und 35°, insbesondere bei 20°C (Raumtemperatur), getrocknet.
Die nachfolgenden Beispiele betreffen die Herstellung und die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zubereitung sowie die Herstellung und die Zusammensetzung von Vergleichszubereitungen nach dem Stand der Technik für 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyhmidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure
Ethanolaminsalz.
In den folgenden Beispielen wird 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyhmidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure, Ethanolaminsalz mit Ethanolaminsalz abgekürzt.
Beispiel 1 : 1. Formulierung 1 :
Ethanolaminsalz 56,4 mg Ethanol 900 mg mikrokristalline Cellulose 143,3 mg hochdisperses Siliciumdioxid 7,2 mg
Natriumcarboxymethylstärke 5,0 mg
Herstellung:
1 ,24 g Ethanolaminsalz werden in 19,8 g Ethanol bei 40°C gelöst. Diese Lösung wird auf eine Mischung von 3,15 g mikrokristalliner Cellulose und 159 mg hochdispersem Siliciumdioxid, zuvor über 100M/cmz abgelegt und in geeigneter Weise aufgegeben. Die Mischung wird 12 Stunden bei Raumtemperatur getrocknet. Anschließend werden 105 mg Natriumcarboxymethylstärke beigemischt und das erhaltene Granulat in eine Hartgelatine-Kapsel eingefüllt, so daß eine Kapsel die Zusammensetzung der oben genannten Formulierung als Einzeldosierung beinhaltet.
Beispiel 2:
1 Nergleichslösung, enthaltend 4-[4-(3-Chlor-4-methoxy-benzylamino)- benzo[4,5]thieno[2,3-d]pyrimidin-2-yl]-cyclohexancarbonsäure,
Ethanolaminsalz (abgekürzt Ethanolaminsalz), zur oralen Vergabe, die theoretisch optimalste Darreichungsform, da der Wirkstoff keinen
Löseschritt benötigt, sondern sofort resorbiert werden kann:
Formulierung 2:
Ethanolaminsalz 50 mg
Hydroxypropyl-ß-CD 500 mg .wobei CD Cyclodextrin bedeutet,
Wasser, gereinigt 2783 mg
Herstellung: 50 mg Ethanolaminsalz und 500 mg Hydroxypropyl-ß-cyclodextrin werden in 2783 mg Wasser gelöst.
2. Formulierung 3: Mikroemulsion: Caprylocaproyl-Macrogol-8-Glycerid wurde als Handelsprodukt LABRASOL®, Oleoyl-Macrogol-6-Glycerid als Handelsprodukt LABRAFIL® M 1944 CS der Firma Gattefosse eingesetzt.
Ethanolaminsalz 56,3 mg
Glycerinstearat 100 mg
Caprylocaproyl-Macrogol-8-Glycerid
300 mg Oleoyl-Macrogol-6-Glycerid 300 mg
Diethylenglycolmonoethylether 72 mg Propandiol-1 ,2 50 mg hochdisperses Siliciumdioxid 21 ,7 mg
Herstellung:
Eine Mischung aus 1 ,1 g Glycerinstearat, eingesetzt als Handelsprodukt Imwitor® 960, 3,3 g Caprylocaproyl-Macrogol-8-Glycerid, 3,3 g Oleoyl- Macrogol-6-Glycerid, 792 mg Diethylenglycolmonoethylether und 550 mg Propandiol-1 ,2 wird auf 45°C erwärmt. Zu dieser Lösung werden 62 mg
Ethanolaminsalz zugegeben und unter Rühren gelöst. Das hochdisperse Siliciumdioxid wird über 196M/cm2 gesiebt und der Mischung zugegeben. Die entstandene Mikroemulsion wird in Hartgelatine-Kapseln eingefüllt, so daß die Einzeldosierung der oben genannten Formulierung entspricht.
3. Formulierung 4: Lyophilisat einer Cyclodextrinlösung Ethanolaminsalz 56 mg ß-Cyclodextrin 500 mg
Hydroxypropylmethylcellulose 5 mg
Herstellung:
676 mg Ethanolaminsalz werden in 30 g Methanol bei Raumtemperatur gelöst. 5,5 g ß-Cyclodextrin und 55 mg Hydroxypropylmethylcellulose werden unter Rühren in 99 g Wasser bei 50°C gelöst. Die Ethanolaminsalzlösung wird anschließend bei einer Mischungstemperatur
von 45°C unter Rühren der Cyclodextrin-Hydroxypropylmethylcellulose- Lösung zugetropft und langsam auf Raumtemperatur abkühlen lassen und lyophilisiert. Das Lyophilisat wird über 196M/cm2 gesiebt und in Hartgelatine-Kapseln eingefüllt, so daß die Einzeldosierung der oben genannten Formulierung entspricht.
4. Formulierung 5: reiner Wirkstoff Ethanolaminsalz 56 mg
Herstellung:
56 mg Ethanolaminsalz werden in eine Kapsel gefüllt.
5. Formulierung 6: Zusatz eines Tensids in Form des Handelsprodukts Brij® 35. Brij® bedeutet allgemein Polyoxyethylenfettalkoholether, wobei Brij® 35
Polyoxyethylenlaurylether bedeutet.
Ethanolaminsalz 50 mg mikrokristalline Cellulose 250 mg
Tensid (Brij 35) 20 mg
Wasser 200 mg
Herstellung:
5 g Ethanolaminsalz werden in 2 g einer 10 % igen wäßrigen Brijlösung bei 50° bis 60°C gelöst und auf 25 g mikrokristalline Cellulose aufgezogen.
Man läßt 12 Stunden trocknen, siebt über ein 0,5 mm Sieb und füllt die Mischung in Hartgelatine-Kapseln ein, so daß die Einzeldosierung der oben genannten Formulierung entspricht.
Beispiel 3:
Die aus der cross-over Studie an gefütterten Tieren erhaltenen Werte sind in der Tabelle 1 aufgelistet:
Tabelle 1 : 50 mg Ethanolaminsalz, verabreicht in den Formulierungen 1 bis 6
BV [%] ist die absolute Bioverfügbarkeit, die sich aus dem Vergleich mit der nach i.v. -Gabe gemessenen AUCIV ergibt. Den Tieren wurde 1mg/kg Ethanolaminsalz verabreicht und die ermittelten charakteristischen Werte extrapoliert.
Das mittlere Körpergewicht der Tiere liegt bei 14,4 kg pro Tier für die Kalkulation der Bioverfügbarkeit.