“Mittel zum Färben von keratinischem Material mit Aminosilikonen und Pigmenten in speziellen Gewichtsverhältnissen“
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Mittel zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, welches mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) und mindestens ein Pigment (a2) enthält, wobei die Pigmente (a2) und die amino- funktionalisierten Silikonpolymere (a1) in speziellen Gewichtsverhältnissen zueinander eingesetzt werden.
Ein zweiter Gegenstand dieser Anmeldung ist ein Verfahren zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, wobei ein Mittel des ersten Erfindungsgegenstands auf dem keratinischen Material angewendet, einwirken gelassen und danach wieder mit Wasser ausgewaschen wird.
Die Veränderung von Form und Farbe von keratinischem Material, insbesondere von menschlichen Haaren, stellt einen wichtigen Bereich der modernen Kosmetik dar. Zur Veränderung der Haarfarbe kennt der Fachmann je nach Anforderung an die Färbung diverse Färbesysteme. Für permanente, intensive Färbungen mit guten Echtheitseigenschaften und guter Grauabdeckung werden üblicherweise Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten, die unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln wie beispielsweise Wasserstoffperoxid untereinander die eigentlichen Farbstoffe ausbilden. Oxidationsfärbemittel zeichnen sich durch sehr langanhaltende Färbeergebnisse aus.
Bei dem Einsatz von direktziehenden Farbstoffen diffundieren bereits fertig ausgebildete Farbstoffe aus dem Färbemittel in die Haarfaser hinein. Im Vergleich zur oxidativen Haarfärbung weisen die mit direktziehenden Farbstoffen erhaltenen Färbungen eine geringere Haltbarkeit und schnellere Auswaschbarkeit auf. Färbungen mit direktziehenden Farbstoffen verbleiben üblicherweise für einen Zeitraum zwischen 5 und 20 Haarwäschen auf dem Haar.
Für kurzzeitige Farbveränderungen auf dem Haar und/oder der Haut ist der Einsatz von Farbpigmenten bekannt. Unter Farbpigmenten werden im Allgemeinen unlösliche, farbgebende Substanzen verstanden. Diese liegen ungelöst in Form kleiner Partikel in der Färbeformulierung vor und lagern sich lediglich von außen auf den Haarfasern und/oder der Hautoberfläche ab. Daher lassen sie sich in der Regel durch einige Wäschen mit tensidhaltigen Reinigungsmitteln wieder
rückstandslos entfernen. Unter dem Namen Haar-Mascara sind verschiedene Produkte dieses Typs auf dem Markt erhältlich.
Wünscht sich der Anwender besonders langanhaltende Färbungen, so ist die Verwendung von oxidativen Färbemitteln bislang seine einzige Option. Doch trotz vielfacher Optimierungsversuche lässt sich bei der oxidativen Haarfärbung ein unangenehmer Ammoniakgeruch bzw. Amingeruch nicht vollständig vermeiden. Auch die mit dem Einsatz der oxidativen Färbemittel nach wie vor verbundene Haarschädigung wirkt sich auf das Haar des Anwenders nachteilig aus. Eine nach wie vor bestehende Herausforderung ist daher die Suche nach alternativen, leistungsstarken Färbemitteln und Färbe verfahren.
Es war die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Färbesystem bereitzustellen, das mit der oxidativen Färbung vergleichbare Farbintensitäten besitzt. Hierbei sollte jedoch auf den Einsatz der sonst zu diesem Zweck üblicherweise eingesetzten Oxidationsfarbstoffvorprodukte verzichtet werden. Es wurde nach einer Technologie gesucht, die es ermöglicht, die aus dem Stand der Technik bekannten farbgebenden Verbindungen (wie insbesondere Pigmente) in extrem dauerhafter Weise auf den Haaren zu fixieren. Bei Anwendung der Mittel in einem Färbe verfahren sollten besonders intensive Färbeergebnisse mit guten Echtheitseigenschaften erzielt werden.
Überraschenderweise hat sich nun herausgestellt, dass die vorgenannte Aufgabe hervorragend gelöst werden kann, wenn keratinische Materialien, insbesondere Haare, mit einem Mittel gefärbt werden, welches mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) und mindestens ein Pigment (a2) in bestimmten, zueinander optimierten Gewichtsverhältnissen enthält.
Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, enthaltend
(a1) mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer, und
(a2) mindestens Pigment,
wobei das Gewichtsverhältnis aus allen im Mitteln enthaltenen Pigmenten (a2) zu allen im Mittel enthaltenen aminofunktionalisierten Silikonpolymeren (a1), d.h. das Gewichtsverhältnis (a2)/(a1), bei einem Wert von höchstens 0,95 liegt.
Im Zuge der zu dieser Erfindung durchgeführten Arbeiten hat sich überraschenderweise gezeigt, dass bei der Färbung von Keratinmaterial besonders hohe Farbintensitäten erzielt werden konnten, wenn die im Mittel enthaltenen Pigmente (a2) und die Aminosilikone (a1) in einem Gewichtsverhältnis von höchstens 0,95 zueinander eingesetzt wurden. Anders ausgedrückt konnten besonders intensive Färbungen erhalten werden, wenn die Aminosilikone (a1) im Vergleich zu den Pigmenten (a2) in einem Gewichtsüberschuss eingesetzt wurden.
keratinisches Material
Unter keratinischem Material sind Haare, die Haut, die Nägel (wie beispielsweise Fingernägel und/oder Fußnägel) zu verstehen. Weiterhin fallen auch Wolle, Pelze und Federn unter die Definition des keratinischen Materials.
Bevorzugt werden unter keratinischem Material das menschliche Haar, die menschliche Haut und menschliche Nägel, insbesondere Finger- und Fußnägel, verstanden. Ganz besonders bevorzugt wird unter keratinischem Material das menschliche Haar verstanden.
Mittel zur Färbung
Der Begriff „Mittel zur Färbung“ wird im Rahmen dieser Erfindung für eine durch Einsatz von Pigmenten hervorgerufene Farbgebung des Keratinmaterials, insbesondere des Haares, verwendet. Bei dieser Färbung lagern sich die Pigmente als farbgebende Verbindungen in einem besonders homogenen, gleichmäßigen und glatten Film an der Oberfläche des Keratinmaterials ab. aminofunktionalisierte Silikonpolvmere (a1)
Als ersten erfindungswesentlichen Inhaltsstoff (a1) enthält das Mittel mindestens ein amino- funktionalisiertes Silikonpolymer. Das aminofunktionalisiertes Silikonpolymer kann alternativ auch als Aminosilikon oder Amodimethicone bezeichnet werden.
Silikonpolymere sind im allgemeinen Makromoleküle mit einem Molekulargewicht von mindestens 500 g/mol, bevorzugt mindestens 1000 g/mol, weiter bevorzugt von mindestens 2500 g/mol, besonders bevorzugt von mindestens 5000 g/mol, welche sich wiederholende organische Einheiten umfassen.
Das maximale Molekulargewicht des Silikonpolymers hängt von dem Polymerisationsgrad (Anzahl der polymerisierten Monomere) und der Ansatzgröße ab und wird durch die Polymerisationsmethode mitbestimmt. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, wenn das maximale Molekulargewicht des Silikonpolymers nicht mehr als 107 g/mol, bevorzugt nicht mehr als 106 g/mol und besonders bevorzugt nicht mehr als 105 g/mol beträgt.
Die Silikonpolymere umfassen viele Si-O-Wiederholungseinheiten, wobei die Si-Atome organische Reste wie beispielsweise Alkylgruppen oder substituierte Alkylgruppen tragen können. Alternativ wird ein Silikonpolymer daher auch als Polydimethylsiloxan bezeichnet.
In Entsprechung des hohen Molekulargewichts der Silikonpolymere basieren diese auf mehr als 10 Si-O Wiederholungseinheiten, bevorzugt mehr als 50 Si-O-Wiederholungseinheiten und besonders bevorzugt mehr als 100 Si-O-Wiederholungseinheiten, ganz besonders bevorzugt mehr als 500 Si- O-Wiederholungseinheiten.
Unter einem aminofunktionalisierten Silikonpolymer wird ein funktionalisiertes Silikon verstanden, welches mindestens eine Struktureinheit mit einer Aminogruppe trägt. Bevorzugt trägt das aminofunktionalisierte Silikonpolymer mehrere Struktureinheiten mit jeweils mindestens einer Aminogruppe. Unter einer Aminogruppe wird eine primäre Aminogruppe, eine sekundäre Aminogruppe und eine tertiäre Aminogruppe verstanden. Alle diese Aminogruppen können im sauren Milieu protoniert werden und liegen dann in ihrer kationischen Form vor.
Prinzipiell konnten gute Effekte aminofunktionalisierten Silikonpolymeren (a1) erzielt werden, wenn diese mindestens eine primäre, mindestens eine sekundäre und/oder mindestens eine tertiäre Aminogruppe tragen. Färbungen mit den höchsten Farbintensitäten wurden jedoch beobachtet, wenn ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) im Mittel eingesetzt wurde, welches mindestens eine sekundäre Aminogruppe enthält.
In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) mit mindestens eine sekundären Aminogruppe enthält.
Die sekundäre Aminogruppe(n) kann bzw. können sich an verschiedenen Positionen des aminofunktionalisierten Silikonpolymers befinden. Ganz besonders gute Effekt wurden gefunden, wenn ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1 ) eingesetzt wurde, dass mindestens eine, bevorzugt mehrere Struktureinheiten der Formel (Si-Amino) besitzt.
-Amino)
In den Struktureinheiten der Formel (Si-Amino) steht die Kürzel ALK1 und ALK2 unabhängig voneinander für eine lineare oder verzweigte, zweiwertige Ci-C2o-Alkylengruppe.
In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) enthält, das mindestens eine Struktureinheit der Formel (Si-Amino) umfasst,
-Amino) wobei
ALK1 und ALK2 unabhängig voneinander für eine lineare oder verzweigte, zweiwertige Ci-
C2o-Alkylengruppe stehen.
Die mit einem Stern (*) gekennzeichneten Position geben hierbei jeweils die Bindung zu weiteren Struktureinheiten des Silikonpolymers an. Beispielsweise kann das dem Stern benachbarte Silicium- Atom an ein weiteres Sauerstoffatom gebunden sein, und das dem Stern benachbarte Sauerstoffatom kann an ein weiteres Siliciumatom oder auch an eine Ci-C6-Alkylgruppe gebunden sein.
Eine zweiwertige Ci-C2o-Alkylengruppe kann alternativ auch als eine divalente oder zweibindige Ci- C2o-Alkylengruppe bezeichnet werden, womit gemeint ist, dass jede Gruppierung ALK1 bzw. AK2 zwei Bindungen eingehen kann.
Im Fall von ALK1 erfolgt eine Bindung vom Silicium-Atom zur Gruppierung ALK1 , und die zweite Bindung besteht zwischen ALK1 und der sekundären Aminogruppe.
Im Fall von ALK2 erfolgt eine Bindung von der sekundären Aminogruppe zur Gruppierung ALK2, und die zweite Bindung besteht zwischen ALK2 und der primären Aminogruppe.
Beispiele für eine lineare zweiwertige Ci-C2o-Alkylengruppe sind beispielsweise die Methylen-gruppe (-CH2-), die Ethylengruppe (-CH2-CH2-), die Propylengruppe (-CH2-CH2-CH2-) und die Butylengruppe
(-CH2-CH2-CH2-CH2-). Die Propylengruppe (-CH2-CH2-CH2-) ist besonders bevorzugt. Ab einer Kettenlänge von 3 C-Atomen können zweiwertige Alkylengruppen auch verzweigt sein. Beispiele für verzweigte, zweiwertige C3-C2o-Alkylengruppen sind (-CH2-CH(CH3)-) und (-CH2-CH(CH3)-CH2-).
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform stellen die Struktureinheiten der Formel (Si-Amino) Wiederholungseinheiten im aminofunktionalisierten Silikonpolymer (a1) dar, so dass das Silikonpolymer mehrer Struktureinheiten der Formel (Si-Amino) umfasst.
Im Folgenden werden besonders gut geeignete aminofunktionalisierte Silikonpolymere (a1) mit mindestens einer sekundären Aminogruppe aufgelistet.
Färbungen mit den allerhöchsten Farbintensitäten konnten erhalten werden, wenn ein Mittel auf dem keratinischen Material appliziert wurde, das mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) enthält, das Struktureinheiten der Formel (Si-I) und der Formel (Si-Il) umfasst
In einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) enthält, das Struktureinheiten der Formel (Si-I) und der Formel (Si-Il) umfasst
Ein entsprechendes aminofunkionalisiertes Silikonpolymer mit den Struktureinheiten (Si-I) und (Sill) ist beispielweise das Handelsprodukt DC 2-8566 bzw. Dowsil 2-8566 Amino Fluid, das von der Firma Dow Chemical Company komerziell vertrieben wird und welches die Benennung„Siloxanes and Silicones, 3-[(2-Aminoethyl)amino]-2-methylpropyl Me, Di-Me-Siloxane“ sowie die CAS-Nummer 106842-44-8 trägt.
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet dass es mindestens ein aminofunktionelles Silikonpolymer (a1) der Formel der Formel (Si-Ill) enthält,
wobei
m und n bedeuten Zahlen, die so gewählt sind, daß die Summe (n + m) im Bereich von 1 bis 1000 liegt,
n ist eine Zahl im Bereich von 0 bis 999 und m ist eine Zahl im Bereich von 1 bis
1000,
R1 , R2 und R3, die gleich oder verschieden sind, bedeuten eine Hydroxygruppe oder eine C1 -4-Alkoxygruppe,
wobei mindestens eine der Gruppen R1 bis R3 eine Hydroxygruppe bedeutet;
Weitere erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind gekennzeichnet durch ihren Gehalt an mindestens einem aminofunktionellen Silikonpolymer (a1) der Formel der Formel (Si-IV) enthält,
in der
p und q bedeuten Zahlen, die so gewählt sind, daß die Summe (p + q) im Bereich von 1 bis 1000 liegt,
p ist eine Zahl im Bereich von 0 bis 999 und q ist eine Zahl im Bereich von 1 bis
1000,
R1 und R2, die verschieden sind, bedeuten eine Hydroxygruppe oder eine C1 -4- Alkoxygruppe, wobei mindestens eine der Gruppen R1 bis R2 eine Hydroxygruppe bedeutet.
Die Silikone der Formeln (Si-Ill) und (Si-IV) unterscheiden sich durch die Gruppierung am Si-Atom, das die stickstoffhaltige Gruppe trägt: In Formel (Si-Ill) bedeutet R2 eine Hydroxygruppe oder eine C1 -4-Alkoxygruppe, während der Rest in Formel (Si-IV) eine Methylgruppe ist. Die einzelnen Si- Gruppierungen, die mit den Indices m und n bzw. p und q gekennzeichnet sind, müssen nicht als Blöcke vorliegen, vielmehr können die einzelnen Einheiten auch statistisch verteilt vorliegen, d.h. in den Formeln (Si-Ill) und (Si-IV) ist nicht zwingend jedes R1 -Si(CH3)2-Gruppe an eine -[0-Si(CH3)2]- Gruppierung gebunden.
Als besonders wirkungsvoll im Hinblick auf die gewünschten Effekte haben sich auch erfindungsgemäße Mittel erwiesen, welche mindestens ein aminofunktionelles Silikonpolymer (a1) der Formel der Formel (Si-V) enthalten
in der
A für eine Gruppe -OH, -0-Si(CH3)3,-0-Si(CH3)20H ,-0-Si(CH3)20CH3 steht,
D für eine Gruppe -H, -Si(CH3)3,-Si(CH3)20H, -Si(CH3)20CH3 steht,
b, n und c für ganze Zahlen zwischen 0 und 1000 stehen,
mit den Maßgaben
n > 0 und b + c > 0
mindestens eine der Bedingungen A = -OH bzw. D = -H ist erfüllt.
In der vorstehend genannten Formel (Si-V) sind die einzelnen Siloxaneinheiten mit den Indices b, c und n statistisch verteilt, d.h. es muß sich nicht zwingend um Blockcopolymere handeln.
Das Mittel (a) kann weiterhin auch ein oder mehrere verschiedene aminofunktionalisierte Silikonpolymere enthalten, die durch die Formel (Si-Vl)
M ( RaQ bS ί 0 (4-a-b)/2)x( RcS ί 0 (4-c)/2)y M (S l-Vl) beschrieben werden, wobei in der obigen Formel R ein Kohlenwasserstoff oder ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen ist, Q ein polarer Rest der allgemeinen Formel -R1HZ ist, worin R1 eine zweiwertige, verbindende Gruppe ist, die an Wasserstoff und den Rest Z gebunden ist, zusammengesetzt aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen, Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen oder Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Stickstoffatomen, und Z ein organischer, aminofunktioneller Rest ist, der mindestens eine aminofunktionelle Gruppe enthält; "a" Werte im Bereich von etwa 0 bis etwa 2 annimmt, "b" Werte im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 annimmt, "a" + "b" kleiner als oder gleich 3 ist, und "c" eine Zahl im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 ist, und x eine Zahl im Bereich von 1 bis etwa 2.000, vorzugsweise von etwa 3 bis etwa 50 und am bevorzugtesten von etwa 3 bis etwa 25 ist, und y eine Zahl im Bereich von etwa 20 bis etwa 10.000, vorzugsweise von etwa 125 bis etwa 10.000 und am bevorzugtesten von etwa 150 bis etwa 1 .000 ist, und M eine geeignete Silicon-Endgruppe ist, wie sie im Stand der Technik bekannt ist, vorzugsweise Trimethylsiloxy. Nicht einschränkende Beispiele der durch R repräsentierten Reste schließen Alkylreste, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Amyl, Isoamyl, Hexyl, Isohexyl und ähnliche; Alkenylreste, wie Vinyl, Halogenvinyl, Alkylvinyl, Allyl, Halogenallyl, Alkylallyl;
Cycloalkylreste, wie Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und ähnliche; Phenylreste, Benzylreste, Halogenkohlenwasserstoffreste, wie 3- Chlorpropyl, 4-Brombutyl, 3,3,3-T rifluorpropyl, Chlorcyclohexyl, Bromphenyl, Chlorphenyl und ähnliche sowie schwefelhaltige Reste, wie Mercaptoethyl, Mercaptopropyl, Mercaptohexyl, Mercaptophenyl und ähnliche ein; vorzugsweise ist R ein Alkylrest, der 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen enthält, und am bevorzugtesten ist R Methyl. Beispiele von R1 schließen Methylen, Ethylen, Propylen, Hexamethylen, Decamethylen, - CH2CH(CH3)CH2-, Phenylen, Naphthylen, -CH2CH2SCH2CH 2-, -CH2CH2OCH2-, -OCH2CH2-, -OCH2 CH2CH2-, -CH2CH(CH3)C(0)0CH2-, -(CH2)3 CC(0)0CH2CH2-, -CeH 4C6H4-, -CeH 4CH2C6H4-; und -(CH 2)3C(0)SCH2CH2- ein.
Z ist ein organischer, aminofunktioneller Rest, enthaltend mindestens eine funktionelle Aminogruppe. Eine mögliche Formel für Z ist NH(CH2 )zNH2, worin z 1 oder mehr ist. Eine andere mögliche Formel für Z ist -NH(CH2)z(CH 2)zzNH, worin sowohl z als auch zz unabhängig 1 oder mehr sind, wobei diese Struktur Diamino-Ringstrukturen umfaßt, wie Piperazinyl. Z ist am bevorzugtesten ein -NHCH2CH 2NH2-Rest. Eine andere mögliche Formel für Z ist - N(CH2)z(CH2)zzNX2 oder -NX2, worin jedes X von X2 unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, und zz 0 ist.
Q ist am bevorzugtesten ein polarer, aminfunktioneller Rest der Formel -CH2CH2CH2NHCH2CH2NH 2. In den Formeln nimmt "a" Werte im Bereich von etwa 0 bis etwa 2 an, "b" nimmt Werte im Bereich von etwa 2 bis etwa 3 an, "a" + "b" ist kleiner als oder gleich 3, und "c" ist eine Zahl im Bereich von etwa 1 bis etwa 3. Das molare Verhältnis der RaQb SiO(4-a-b)/2-Einheiten zu den RcSiO (4-C)/2-Einheiten liegt im Bereich von etwa 1 : 2 bis 1 : 65, vorzugsweise von etwa 1 : 5 bis etwa 1 : 65 und am bevorzugtesten von etwa 1 : 15 bis etwa 1 : 20. Werden ein oder mehrere Silicone der obigen Formel eingesetzt, dann können die verschiedenen variablen Substituenten in der obigen Formel bei den verschiedenen Siliconkomponenten, die in der Siliconmischung vorhanden sind, verschieden sein.
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet dass es mindestens ein aminofunktionelles Silikonpolymer der Formel (Si-Vll) enthält,
R'aG3-a-Si(OSiG )n-(OSiG bR'2- b)m-0-SiG3-a-R'a (Si-Vll), worin bedeutet:
- G ist-H, eine Phenylgruppe, -OH, -O-CH3, -CH3, -O-CH2CH3, -CH2CH3, -O-
CH2CH2CH3,-CH2CH2CH3, -0-CH(CH3)2, -CH(CH3)2, -O-CH2CH2CH2CH3, -
CH2CH2CH2CH3, -0-CH2CH(CH3)2, -CH2CH(CH3)2, -0-CH(CH3)CH2CH3, -
CH(CH3)CH2CH3, -0-C(CH3)3, -C(CH3)3 ;
- a steht für eine Zahl zwischen 0 und 3, insbesondere 0;
- b steht für eine Zahl zwischen 0 und 1 , insbesondere 1 ,
- m und n sind Zahlen, deren Summe (m + n) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei n vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt,
- R' ist ein monovalenter Rest ausgewählt aus
o -Q-N(R")-CH2-CH2-N(R")2
o -Q-N(R")2
o -Q-N+(R")3A- o -Q-N+H(R")2 A- o -Q-N+H2(R")A- o -Q-N(R")-CH2-CH2-N+R"H2A- ,
wobei jedes Q für eine chemische Bindung, -CH2-, -CH2-CH2-, -CH2CH2CH2-, -C(CH3)2- , -CH2CH2CH2CH2-, -CH2C(CH3)2-, -CH(CH3)CH2CH2- steht,
R" für gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe -H, -Phenyl, -Benzyl, -CH2- CH(CH3)Ph, der Ci-2o-Alkylreste, vorzugsweise -CH3, -CH2CH3, -CH2CH2CH3, - CH(CH3)2, -CH2CH2CH2H3, -CH2CH(CH3)2, -CH(CH3)CH2CH3, -C(CH3)3, steht und A ein Anion repräsentiert, welches vorzugsweise ausgewählt ist aus Chlorid, Bromid, lodid oder Methosulfat.
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein aminofunktionelles Silikonpolymer (a1) der Formel (Si-Vlla) enthält,
(CH3)3Si-[0-Si(CH3)2]n[0Si(CH3)]m-0Si(CH3)3 (Si-Vlla),
CH2CH(CH3)CH2NH(CH2)2NH2 worin m und n Zahlen sind, deren Summe (m + n) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei n vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt.
Diese Silicone werden nach der INCI-Deklaration als Trimethylsilylamodimethicone bezeichnet.
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein aminofunktionelles Silikonpolymer der Formel (Si-Vllb) enthält
R-[Si(CH3)2-0]ni [Si(R)-0]m-[Si(CH3)2]n2-R (Si-Vllb),
(CH2)3NH(CH2)2NH2 enthalten, worin R für -OH, -O-CH3 0der eine -CH3-Gruppe steht und m, n1 und n2 Zahlen sind, deren Summe (m + n1 + n2) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei die Summe (n1 + n2) vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt.
Diese aminofunktionalisierten Siliconpolymere werden nach der INCI-Deklaration als Amo- dimethicone bezeichnet.
Unabhängig davon, welche aminofunktionellen Silicone eingesetzt werden, sind erfindungsgemäße Mittel bevorzugt, die ein aminofunktionelles Silikonpolymer (a1) enthalten, dessen Aminzahl oberhalb von 0,25 meq/g, vorzugsweise oberhalb von 0,3 meq/g und insbesondere oberhalb von 0,4 meq/g liegt. Die Aminzahl steht dabei für die Milli-Äquivalente Amin pro Gramm des aminofunktionellen Silicons. Sie kann durch Titration ermittelt und auch in der Einheit mg KOH/g angegeben werden.
Weiterhin sind auch Mittel geeignet, welche ein spezielles 4-Morpholinomethyl-substituiertes Silikonpolymer (a1) enthielten. Dieses aminofunktionalisierte Silikonpolymer umfasst Struktureinheiten der Formeln (Sl-Vlll) und der Formel (Si-IX)
Entsprechende 4-Morpholinomethyl-substituiertes Silikonpolymere werden im folgenden beschrieben.
Ein bevorzugtes aminofunktionaliserte Silikonpolymer ist unter dem Namen
Amodimethicone/Morpholinomethyl Silsesquioxane Copolymer bekannt und in Form des Rohstoffes Belsil ADM 8301 E von Wacker kommerziell erhältlich.
Als 4-morpholinomethyl-substituiertes Silikon kann beispielsweise ein Silikon eingesetzt werden, welches Struktureinheiten der Formeln (Si-Vlll), (Si-IX) und (Si-X) aufweist
in denen
R1 für -CH3, -OH, -OCH3, -0-CH2CH3, -0-CH2CH2CH3, oder -0-CH(CH3)2 steht;
R2 für— CH3, -OH, oder -OCH3 steht.
Besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mittel enthalten mindestens ein 4-morpholinomethyl- substituierten Silikons der Formel (Si-Xl)
(Si-Xl)
in der
R1 für -CH3, -OH, -OCHS, -0-CH2CH3, -0-CH2CH2CH3, oder -0-CH(CH3)2 steht;
R2 für— CH3, -OH, oder -OCH3 steht.
B für eine Gruppe -OH, -0-Si(CH3)3,-0-Si(CH3)20H ,-0-Si(CH3)20CH3 steht,
D für eine Gruppe -H, -Si(CH3)3,-Si(CH3)2OH, -Si(CH3)2OCH3 steht,
a, b und c unabhängig voneinander für ganze Zahlen zwischen 0 und 1000 stehen, mit der Maßgabe a + b + c > 0
m und n unabhängig voneinander für ganze, Zahlen zwischen 1 und 1000 stehen mit den Maßgabe, daß
mindestens eine der Bedingungen B = -OH bzw. D = -H erfüllt ist, die Einheiten a, b, c, m und n statistisch oder blockweise im Molekül verteilt vorliegen.
Strukturformel (Si-Xl) soll verdeutlichen, daß die Siloxangruppen n und m nicht zwingend direkt an eine Endgruppierung B bzw. D gebunden sein müssen. Vielmehr gilt in bevorzugten Formeln (Si-Vl) a > 0 oder b > 0 und in besonders bevorzugten Formeln (Si-Vl) a > 0 und c > 0, d.h. die terminale Gruppierung B bzw. D ist vorzugsweise an eine Dimethylsiloxy-Gruppierung gebunden. Auch in Formel (Si-Vl) sind die Siloxaneinheiten a, b, c, m und n vorzugsweise statistisch verteilt.
Die durch Formel (Si-Vl) dargestellten erfindungsgemäß eingesetzten Silikone können trimethylsilyl- terminiert sein (D oder B = -Si(CH3)3), sie können aber auch zweiseitig dimethylsilylhydroxy- oder einseitig dimethylsilylhydroxy- und dimethylsilylmethoxy-terminiert sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt eingesetzte Silikone sind ausgewählt aus Silikonen, in denen
B = -0-Si(CH3)20H und D = -Si(CH3)3
B = -0-Si(CH3)20H und D = -Si(CH3)2OH
B = -0-Si(CH3)20H und D = -Si(CH3)20CH3
B = -0-Si(CH3)3 und D = -Si(CH3)2OH
B = -0-Si(CH3)20CH3 und D = -Si(CH3)2OH
bedeutet. Diese Silikone führen zu exorbitanten Verbesserungen der Haareigenschaften der mit den erfindungsgemäßen Mitteln behandelten Haare, und zu einem gravierend verbesserten Schutz bei oxidativer Behandlung.
Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das erfindungsgemäße Mittel das oder die aminofunktionalisierten Silikonpolymere (a1) in bestimmten Mengenbereichen enhält. Besonders gute Ergebnisse konnten erhalten werden, wenn das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 8,0 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,3 bis 3,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,4 bis 2,5 Gew.-% enthält.
Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere aminofunktionalisierte Silikonpolymere (a1) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 8,0 Gew.- %, bevorzugt 0,2 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,3 bis 3,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,4 bis 2,5 Gew.-% enthält.
Pigmente (a2)
Als zweiten wesentlichen Bestandteil enthält das erfindungsgemäße Mittel mindestens ein Pigment (a2).
Unter farbgebenden Verbindungen werden im Sinne der Erfindung Substanzen verstanden, die in der Lage sind, dem Keratinmaterial eine Färbung zu verleihen. Besonders gut geeignete farbgebende Verbindungen können ausgewählt werden aus der Gruppe der Pigmente, der direktziehenden Farbstoffe, der photochromen Farbstoffe und der thermochromen Farbstoffe.
Ein erfindungsgemäßes Mittel ist dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine farbgebende Verbindung (a2) aus der Gruppe der Pigmente enthält.
Unter Pigmenten im Sinne der vorliegenden Erfindung werden farbgebende Verbindungen verstanden, welche bei 25 °C in Wasser eine Löslichkeit von weniger als 0,5 g/L, bevorzugt von weniger als 0,1 g/L, noch weiter bevorzugt von weniger als 0,05 g/L besitzen. Die Wasserlöslichkeit kann beispielsweise mittels der nachfolgend beschriebenen Methode erfolgen: 0,5 g des Pigments werden in einem Becherglas abgewogen. Ein Rührfisch wird hinzugefügt. Dann wird ein Liter destilliertes Wasser hinzugegeben. Dieses Gemisch wird unter Rühren auf einem Magnetrührer für eine Stunde auf 25 °C erhitzt. Sind in der Mischung nach diesem Zeitraum noch ungelöste Bestandteile des Pigments sichtbar, so liegt die Löslichkeit des Pigments unterhalb von 0,5 g/L. Sofern sich die Pigment-Wasser-Mischung aufgrund der hohen Intensität des gegebenenfalls feindispergiert vorliegenden Pigments nicht visuell beurteilten lässt, wird die Mischung filtriert. Bleibt auf dem Filterpapier ein Anteil an ungelösten Pigmenten zurück, so liegt die Löslichkeit des Pigments unterhalb von 0,5 g/L.
Geeignete Farbpigmente können anorganischen und/oder organischen Ursprungs sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine farbgebende Verbindung (a2) aus der Gruppe der anorganischen und/oder organischen Pigmente enthält.
Bevorzugte Farbpigmente sind ausgewählt aus synthetischen oder natürlichen anorganischen Pigmenten. Anorganische Farbpigmente natürlichen Ursprungs können beispielsweise aus Kreide, Ocker, Umbra, Grünerde, gebranntem Terra di Siena oder Graphit hergestellt werden. Weiterhin können als anorganische Farbpigmente Schwarzpigmente wie z. B. Eisenoxidschwarz, Buntpigmente wie z. B. Ultramarin oder Eisenoxidrot sowie Fluoreszenz- oder Phosphoreszenzpigmente eingesetzt werden.
Besonders geeignet sind farbige Metalloxide, -hydroxide und -oxidhydrate, Mischphasenpigmente, schwefelhaltige Silicate, Silicate, Metallsulfide, komplexe Metallcyanide, Metallsulfate, -Chromate
und/oder -molybdate. Insbesondere bevorzugte Farbpigmente sind schwarzes Eisenoxid (CI 77499), gelbes Eisenoxid (CI 77492), rotes und braunes Eisenoxid (CI 77491), Manganviolett (CI 77742), Ultramarine (Natrium-Aluminiumsulfosilikate, CI 77007, Pigment Blue 29), Chromoxidhydrat (CI77289), Eisenblau (Ferric Ferrocyanide, CI77510) und/oder Carmine (Cochineal).
Erfindungsgemäß ebenfalls besonders bevorzugte Farbpigmente sind farbige Perlglanzpigmente. Diese basieren üblicherweise auf Mica- und/oder Glimmerbasis und können mit einem oder mehreren Metalloxiden beschichtet sein. Glimmer gehört zu den Schicht-Silicaten. Die wichtigsten Vertreter dieser Silicate sind Muscovit, Phlogopit, Paragonit, Biotit, Lepidolith und Margarit. Zur Herstellung der Perlglanzpigmente in Verbindung mit Metalloxiden wird der Glimmer, überwiegend Muscovit oder Phlogopit, mit einem Metalloxid beschichtet.
Alternativ zu natürlichem Glimmer kann auch ggfs mit einem oder mehrere Metalloxide(en) beschichtetes, synthetisches Mica als Perlglanzpigment verwendet werden. Besonders bevorzugte Perlglanzpigmente basieren auf natürlichem oder synthetischem Mica (Glimmer) und sind mit einem oder mehreren der zuvor genannten Metalloxide beschichtet. Die Farbe der jeweiligen Pigmente kann durch Variation der Schichtdicke des oder der Metalloxids(e) variiert werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein anorganisches Pigment (a2) enthält, das bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe der farbigen Metalloxide, Metallhydroxide, Metalloxidhydrate, Silicate, Metallsulfide, komplexen Metallcyanide, Metallsulfate, Bronzepigmente und/oder aus farbigen Pigmenten auf Mica- oder Glimmerbasis, die mit mindestens einem Metalloxid und/oder einem Metalloxychlorid beschichtet sind.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine farbgebende Verbindung (a2) aus der Gruppe der Pigmente enthält, die ausgewählt ist aus Pigmenten auf Mica- oder Glimmerbasis, die mit einem oder mehreren Metalloxiden aus der Gruppe aus Titandioxid (CI 77891), schwarzem Eisenoxid (CI 77499), gelbem Eisenoxid (CI 77492), rotem und/oder braunem Eisenoxid (CI 77491 , CI 77499), Manganviolett (CI 77742), Ultramarine (Natrium-Aluminiumsulfosilikate, CI 77007, Pigment Blue 29), Chromoxidhydrat (CI 77289), Chromoxid (CI 77288) und/oder Eisenblau (Ferric Ferrocyanide, CI 77510) beschichtet sind.
Beispiele für besonders geeignete Farbpigmente sind im Handel beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Rona®, Colorona®, Xirona®, Dichrona® und Timiron® von der Firma Merck, Ariabel® und Unipure® von der Firma Sensient, Prestige® von der Firma Eckart Cosmetic Colors und Sunshine® von der Firma Sunstar erhältlich.
Ganz besonders bevorzugte Farbpigmente mit der Handelsbezeichnung Colorona® sind beispielsweise:
Colorona Copper, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES)
Colorona Passion Orange, Merck, Mica, CI 77491 (Iran Oxides), Alumina
Colorona Patina Silver, Merck, MICA, CI 77499 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE)
Colorona RY, Merck, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), MICA, CI 75470 (CARMINE)
Colorona Oriental Beige, Merck, MICA, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), CI 77491 (IRON OXIDES) Colorona Dark Blue, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE, FERRIC FERROCYANIDE
Colorona Chameleon, Merck, CI 77491 (IRON OXIDES), MICA
Colorona Aborigine Amber, Merck, MICA, CI 77499 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE)
Colorona Blackstar Blue, Merck, CI 77499 (IRON OXIDES), MICA
Colorona Patagonian Purple, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), CI 77510 (FERRIC FERROCYANIDE)
Colorona Red Brown, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE) Colorona Russet, Merck, CI 77491 (TITANIUM DIOXIDE), MICA, CI 77891 (IRON OXIDES) Colorona Imperial Red, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE (CI 77891), D&C RED NO. 30 (CI 73360) Colorona Majestic Green, Merck, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), MICA, CI 77288 (CHROMIUM OXIDE GREENS)
Colorona Light Blue, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE (CI 77891), FERRIC FERROCYANIDE (CI 77510)
Colorona Red Gold, Merck, MICA, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), CI 77491 (IRON OXIDES) Colorona Gold Plus MP 25, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE (CI 77891), IRON OXIDES (CI 77491)
Colorona Carmine Red, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE, CARMINE
Colorona Blackstar Green, Merck, MICA, CI 77499 (IRON OXIDES)
Colorona Bordeaux, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES)
Colorona Bronze, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES)
Colorona Bronze Fine, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES)
Colorona Fine Gold MP 20, Merck, MICA, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), CI 77491 (IRON OXIDES)
Colorona Sienna Fine, Merck, CI 77491 (IRON OXIDES), MICA
Colorona Sienna, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES)
Colorona Precious Gold, Merck, Mica, CI 77891 (Titanium dioxide), Silica, CI 77491 (Iran oxides), Tin oxide
Colorona Sun Gold Sparkle MP 29, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE, IRON OXIDES, MICA, CI 77891 , CI 77491 (EU)
Colorona Mica Black, Merck, CI 77499 (Iran oxides), Mica, CI 77891 (Titanium dioxide)
Colorona Bright Gold, Merck, Mica, CI 77891 (Titanium dioxide), CI 77491 (Iran oxides)
Colorona Blackstar Gold, Merck, MICA, CI 77499 (IRON OXIDES)
Weiterhin besonders bevorzugte Farbpigmente mit der Handelsbezeichnung Xirona® sind beispielsweise:
Xirona Golden Sky, Merck, Silica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Tin Oxide
Xirona Caribbean Blue, Merck, Mica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Silica, Tin Oxide
Xirona Kiwi Rose, Merck, Silica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Tin Oxide
Xirona Magic Mauve, Merck, Silica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Tin Oxide.
Zudem sind besonders bevorzugte Farbpigmente mit der Handelsbezeichnung Unipure® beispielsweise:
Unipure Red LC 381 EM, Sensient CI 77491 (Iran Oxides), Silica
Unipure Black LC 989 EM, Sensient, CI 77499 (Iran Oxides), Silica
Unipure Yellow LC 182 EM, Sensient, CI 77492 (Iran Oxides), Silica
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Mittel auch ein oder mehrere farbgebende Verbindungen (a2) aus der Gruppe der organischen Pigmente enthalten
Bei den erfindungsgemäßen organischen Pigmenten handelt es sich um entsprechend unlösliche, organische Farbstoffe oder Farblacke, die beispielsweise aus der Gruppe der Nitroso-, Nitro- Azo-, Xanthen-, Anthrachinon-, Isoindolinon-, Isoindolin-, Chinacridon-, Perinon-, Perylen- , Diketo- pyrrolopyorrol-, Indigo-, Thioindido-, Dioxazin-, und/oder Triarylmethan-Verbindungen ausgewählt sein können.
Als besonders gut geeignete organische Pigmente können beispielsweise Carmin, Chinacridon, Phthalocyanin, Sorgho, blaue Pigmente mit den Color Index Nummern CI 42090, CI 69800, CI 69825, CI 73000, CI 74100, CI 74160, gelbe Pigmente mit den Color Index Nummern CI 1 1680, CI 11710, CI 15985, CI 19140, CI 20040, CI 21 100, CI 21 108, CI 47000, CI 47005, grüne Pigmente mit den Color Index Nummern CI 61565, CI 61570, CI 74260, orange Pigmente mit den Color Index Nummern CI 1 1725, CI 15510, CI 45370, CI 71 105, rote Pigmente mit den Color Index Nummern CI 12085, CI 12120, CI 12370, CI 12420, CI 12490, CI 14700, CI 15525, CI 15580, CI 15620, CI 15630, CI 15800, CI 15850, CI 15865, CI 15880, CI 17200, CI 26100, CI 45380, CI 45410, CI 58000, CI 73360, CI 73915 und/oder CI 75470 genannt werden.
In einerweiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein organisches Pigment (a2) enthält, das bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe aus Carmin, Chinacridon, Phthalocyanin, Sorgho, blaue Pigmente mit den Color Index Nummern CI 42090, CI 69800, CI 69825, CI 73000, CI 74100, CI 74160, gelbe Pigmente mit den Color Index Nummern CI 1 1680, CI 1 1710, CI 15985, CI 19140, CI 20040, CI
21 100, CI 21 108, CI 47000, CI 47005, grüne Pigmente mit den Color Index Nummern CI 61565, CI 61570, CI 74260, orange Pigmente mit den Color Index Nummern CI 1 1725, CI 15510, CI 45370, CI 71 105, rote Pigmente mit den Color Index Nummern CI 12085, CI 12120, CI 12370, CI 12420, CI 12490, CI 14700, CI 15525, CI 15580, CI 15620, CI 15630, CI 15800, CI 15850, CI 15865, CI 15880, CI 17200, CI 26100, CI 45380, CI 45410, CI 58000, CI 73360, CI 73915 und/oder CI 75470.
Bei dem organischen Pigment kann es sich weiterhin auch um einen Farblack handeln. Unter der Bezeichnung Farblack wird im Sinn der Erfindung Partikel verstanden, welche eine Schicht aus absorbierten Farbstoffen umfassen, wobei die Einheit aus Partikel und Farbstoff unter den o.g. Bedingungen unlöslich ist. Bei den Partikeln kann es sich beispielsweise um anorganische Substrate handeln, die Aluminium, Silica, Calciumborosilkat, Calciumaluminiumborosilikat oder auch Aluminium sein können.
Als Farblack kann beispielsweise der Alizarin-Farblack eingesetzt werden.
Aufgrund ihrer ausgezeichneten Licht- und Temperaturbeständigkeit ist die Verwendung der zuvor genannten Pigmente in dem erfindungsgemäßen Mittel ganz besonders bevorzugt. Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die eingesetzten Pigmente eine bestimmte Teilchengröße aufweisen. Es ist daher erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn das mindestens eine Pigment eine mittlere Teilchengröße Dso von 1 ,0 bis 50 pm, vorzugsweise von 5,0 bis 45 gm, bevorzugt von 10 bis 40 pm, insbesondere von 14 bis 30 pm, aufweist. Die mittlere Teilchengröße Dso kann beispielsweise unter Verwendung von dynamischer Lichtstreuung (DLS) bestimmt werden.
Die Pigmente (a2) stellen den zweiten wesentlichen des erfindungsgemäßen Mittels dar und werden bevorzugt in bestimmten Mengenbereichen im Mittel eingesetzt.
Besonders gute Ergebnisse wurden erhalten, wenn das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein ödere mehrere Pigmente (a2) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,2 bis 2,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,25 bis 1 ,5 Gew.-% enthielt.
In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein ödere mehrere Pigmente (a2) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,2 bis 2,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,25 bis 1 ,5 Gew.-% enthält.
In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein ödere
mehrere anorganische Pigmente (a2) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,2 bis 2,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,25 bis 1 ,5 Gew.-% enthält.
In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein ödere mehrere organische Pigmente (a2) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,2 bis 2,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,25 bis 1 ,5 Gew.-% enthält.
Gewichtsverhältnis (a2)/(a1)
Ein weiteres kennzeichnendes Merkmal des erfindungsgemäßen Mittels ist das Gewichtsverhältnis aus allen im Mitteln enthaltenen Pigmenten (a2) zu allen im Mittel enthaltenen aminofunktionalisier- ten Silikonpolymeren (a1), d.h. das Gewichtsverhältnis (a2)/(a1), das bei einem Wert von höchstens 0,95 liegen darf.
Mit anderen Worten ist das Gewichtsverhältnis (a2)/(a1 ) so beschaffen, dass die Gesamtmenge aller im Mittel enthaltenen Aminosilikone (a1) im Vergleich zu allen im Mittel enthaltenen Pigmenten um einen Faktor von mindestens 1 ,05 erhöht ist. Verglichen mit den Pigmenten (a2) werden also die Aminosilikone (a1) im Gewichtsüberschuss eingesetzt.
Bei den zu dieser Erfindung führenden Versuchen konnte beobachtet werden, dass die Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels auf dem Keratinmaterial zur Ausbildung eines Films führte, wobei das bzw. die Aminosilikone (a1) das Keratinmaterial umschließen und die Pigmente (a2) in diesen Film eingebettet bzw. inkorporiert werden. Die in diesem Zusammenhang durchgeführten Reihenversuche haben gezeigt, dass mit Erhöhung der Einsatzmenge an Aminosilikon (a1) eine Instensivierung des Farbergebnisses erzielt werden konnte, auch wenn die Gesamtmenge an Pigmenten (a2) im Mittel gleich blieb.
Hierbei wurde die Farbintensität bereits bei einem Gewichtsverhältnis (a2)/(a1) von maximal 0,95 signifikant verbessert. Noch bessere Ergebnisse konnten allerdings erhalten werden, wenn das Gewichtsverhältnis (a2)/(a1 ) auf einen Wert im Bereich von 0,10 bis 0,80, bevorzugt von 0,20 bis 0,70, weiter bevorzugt von 0,25 bis 0,65, noch weiter bevorzugt von 0,30 bis 0,60, noch weiter bevorzugt von 0,35 bis 0,55 und ganz besonders bevorzugt von 0,35 bis 0,45 eingestellt wurde.
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform ist ein explizit ganz besonders bevorzugtes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass Gewichtsverhältnis aus allen im Mitteln enthaltenen Pigmenten (a2) zu allen im Mittel enthaltenen aminofunktionalisierten Silikonpolymeren (a1), d.h. das Gewichtsverhältnis (a2)/(a1), bei einem Wert von 0,10 bis 0,80, bevorzugt von 0,20 bis 0,70, weiter bevorzugt
von 0,25 bis 0,65, noch weiter bevorzugt von 0,30 bis 0,60, noch weiter bevorzugt von 0,35 bis 0,55 und ganz besonders bevorzugt von 0,35 bis 0,45 liegt.
Beispiel: 100 g erfindungsgemäßes Mittel enthalten
- 0,2 g Pigment CI 42090 und
- 0,2 g Pigment CI 69800 und
- 0,2 g Pigment CI 69825 und
- 0,2 g Pigment CI 73000 und
- 0,2 g Pigment CI 74100 und
- 1 ,5 g Aminosilikon (ex. Dowsil 2-8566 Amino Fluid)
Gesamtmenge an Pigmenten (a2) = 1 ,0 g
Gesamtmenge aminofunktionalisierten Silikonpolymeren (a1) = 1 ,5 g
Gewichtsverhältnis (a2)/(a1) = 0,66
Beispiel: 100 g erfindungsgemäßes Mittel enthalten
- 0,5 g Pigment CI 42090 und
- 0,5 g Pigment CI 69825 und
- 2,5 g Aminosilikon (ex. Dowsil 2-8566 Amino Fluid)
Gesamtmenge an Pigmenten (a2) = 1 ,0 g
Gesamtmenge aminofunktionalisierten Silikonpolymeren (a1) = 2,5 g
Gewichtsverhältnis (a2)/(a1) = 0,40
Fettbestandteile im Mittel
Es hat sich herausgestellt, dass der Einsatz mindestens eines Fettbestandteils im erfindungsgemäßen Mittel dazu führt, dass das Mittel in Form einer Emulsion vorliegt, welche die optimale Viskosität besitzt und sich auch im Hinblick auf die Verbesserung der Farbintensität als vorteilhaft herausgestellt hat. Aus diesem Grund kann das erfindungsgemäße Mittel als weiteren optionalen Inhaltsstoff weiterhin einen Fettbestandteil enthalten.
Bei den Fettbestandteilen handelt es sich um hydrophobe Substanzen, die in Gegenwart von Wasser unter Ausbildung von Mizell-Systemen Emulsionen formen können. Ohne auf diese Theorie festgelegt zu sein, wird vermutet, dass die Ci-C6-Alkoxysilane - entweder in Form ihrer Monomere oder gegebenenfalls in Form ihrer kondensierten Oligomere - in diese hydrophobe Umgebung bzw. in die Mizell-Systeme eingebettet werden, so dass sich die Polarität ihrer Umgebung verändert. Bedingt durch den hydrophoben Charakter der Fettbestandteile wird auch die Umgebung der Ci-C6- Alkoxysilane hydrophobiert. Es wird angenommen, dass die zum Film bzw. Coating führende Polymerisationsreaktion der Ci-C6-Alkoxy-silane in einem Milieu verringerter Polarität mit reduzierter Geschwindigkeit abläuft.
Unter „Fettbestandteilen“ werden im Sinne der Erfindung organische Verbindungen mit einer Löslichkeit in Wasser bei Raumtemperatur (22 °C) und atmosphärischem Druck (760 mmHg) von weniger als 1 Gew.-%, bevorzugt von weniger als 0,1 Gew.-% verstanden. Unter die Definition der Fettbestandteile fallen explizit nur ungeladene (d.h. nichtionische) Verbindungen. Fettbestandteile besitzen mindestens eine gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe mit mindestens 12 C-Atomen. Das Molgewicht der Fettbestandteile liegt bei maximal 5000 g/mol, bevorzugt bei maximal 2500 g/mol und besonders bevorzugt bei maximal 1000 g/mol. Bei den Fettbestandteilen handelt es sich weder um polyoxyalkylierte noch um polyglycerylierte Verbindungen.
Ganz besonders bevorzugt können die im Mittel zusätzlich eingesetzten Fettbestandteile ausgewählt werden aus der Gruppe der Ci2-C30-Fettalkohole, der Ci2-C3o-Fettsäuretriglyceride, der Ci2-C3o-Fett- säuremonoglyceride, der Ci2-C3o-Fettsäurediglyceride und/oder der Kohlenwasserstoffe.
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es einen oder mehrere Fettbestandteile aus der Gruppe der Ci2-C3o-Fett- alkohole, der Ci2-C3o-Fettsäuretriglyceride, der Ci2-C30-Fettsäuremonoglyceride, der C12-C30- Fettsäurediglyceride und/oder der Kohlenwasserstoffe enthält.
Als ganz besonders bevorzugte Fettbestandteile werden in diesem Zusammenhang die Bestandteile aus der Gruppe der Ci2-C30-Fettalkohole, der Ci2-C3o-Fettsäuretriglyceride, der C12-C30- Fettsäuremonoglyceride, der Ci2-C3o-Fettsäurediglyceride und/oder der Kohlenwasserstoffe verstanden. Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden explizit nur nichtionische Substanzen als Fettbestandteile betrachtet. Geladene Verbindungen wie beispielsweise Fettsäuren und ihre Salze werden nicht als Fettbestandteil verstanden.
Bei den Ci2-C30-Fettalkoholen kann es sich um gesättigte, ein- oder mehrfach ungesättigte, lineare oder verzweigte Fettalkohole mit 12 bis 30 C-Atomen handeln.
Beispiele für bevorzugte lineare, gesättigte Ci2-C30-Fettalkohole sind Dodecan-1 -ol (Dodecylalkohol, Laurylalkohol), Tetradecan-1 -ol (Tetradecylalkohol, Myristylalkohol), Hexadecan-1 -ol (Hexadecyl- alkohol, Cetylalkohol, Palmitylalkohol), Octadecan-1 -ol (Octadecylalkohol, Stearylalkohol), Arachyl- alkohol (Eicosan-1 -ol), Heneicosylalkohol (Heneicosan-1 -ol) und/oder Behenylalkohol (Docosan-1 - ol).
Bevorzugte lineare, ungesättigte Fettalkohole sind (9Z)-Octadec-9-en-1 -ol (Oleylalkohol), (9 £)- Octadec-9-en-1 -ol (Elaidylalkohol), (9Z,12Z)-Octadeca-9,12-dien-1 -ol (Linoleylalkohol), (9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-trien-1 -ol (Linolenoylalkohol), Gadoleylalkohol ((9Z)-Eicos-9-en-1 - ol), Arachidonalkohol ((5Z,8Z,1 1 Z,14Z)-Eicosa-5,8,1 1 ,14-tetraen-1 -ol), Erucylalkohol ((13Z)-Docos- 13-en-1 -ol) und/oder Brassidylalkohol ((13E)-Docosen-1 -ol).
Die bevorzugten Vertreter für verzweigte Fettalkohole sind 2-Octyl-dodecanol, 2-Hexyl-Dodecanol und/oder 2-Butyl-dodecanol.
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es einen oder mehrere Ci2-C30-Fettalkohole (a4) aus der Gruppe aus Dodecan-1 -ol (Dodecylalkohol, Laurylalkohol),
Tetradecan-1 -ol (Tetradecylalkohol, Myristylalkohol),
Hexadecan-1 -ol (Hexadecylalkohol, Cetylalkohol, Palmitylalkohol),
Octadecan-1 -ol (Octadecylalkohol, Stearylalkohol),
Arachylalkohol (Eicosan-1 -ol),
Heneicosylalkohol (Heneicosan-1 -ol),
Behenylalkohol (Docosan-1 -ol),
(9Z)-Octadec-9-en-1 -ol (Oleylalkohol),
(9E)-Octadec-9-en-1 -ol (Elaidylalkohol),
(9 Z, 12Z)-Octadeca-9, 12-dien-1 -ol (Linoleylalkohol),
(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-trien-1 -ol (Linolenoylalkohol),
Gadoleylalkohol ((9Z)-Eicos-9-en-1 -ol),
Arachidonalkohol ((5Z,8Z,1 1 Z,14Z)-Eicosa-5,8,1 1 ,14-tetraen-1 -ol),
Erucylalkohol ((13Z)-Docos-13-en-1 -ol),
Brassidylalkohol ((13E)-Docosen-1 -ol),
2-Octyl-dodecanol,
2-Hexyl-Dodecanol und/oder
2-Butyl-dodecanol enthält.
Es hat sich als ganz besonders bevorzugt erwiesen, ein oder mehrere Ci2-C30-Fettalkohole in ganz bestimmten Mengenbereichen einzusetzen.
Des weiteren ist es ganz besonders bevorzugt, wenn die das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels- einen oder mehrere Ci2-C30-Fettalkohole in einer Gesamtmenge von 2,0 bis 50,0 Gew.-%, bevorzugt von 3,0 bis 30,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 4,0 bis 20,0 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 5,0 bis 15,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 5,0 bis 10,0 Gew.-% enthält.
Weiterhin als ganz geeigneten Fettbestandteil kann das Mittel auch mindestens ein C12-C30- Fettsäuretriglycerid, der Ci2-C30-Fettsäuremonoglycerid und/oder Ci2-C3o-Fettsäurediglycerid enthalten. Unter einem Ci2-C3o-Fettsäuretriglycerid wird im Sinne der vorliegenden Erfindung der Triester des dreiwertigen Alkohols Glycerin mit drei Äquivalenten Fettsäure verstanden. Dabei können sowohl strukturgleiche als auch unterschiedliche Fettsäuren innerhalb eines Triglyceridmoleküls an den Esterbildungen beteiligt sein.
Unter Fettsäuren sind erfindungsgemäß gesättigte oder ungesättigte, unverzweigte oder verzweigte, unsubstituierte oder substituierte Ci2-C3o-Carbonsäuren zu verstehen. Ungesättigte Fettsäuren können einfach oder mehrfach ungesättigt sein. Bei einer ungesättigten Fettsäure kann bzw. können deren C-C-Doppelbindung(en) die Cis- oder Trans-Konfiguration aufweisen.
Es zeichnen sich die Fettsäuretriglyceride durch besondere Eignung aus, bei welchen mindestens eine der Estergruppen ausgehend von Glycerin mit einer Fettsäure ausgebildet wird, die ausgewählt wird aus Dodecansäure (Laurinsäure), Tetradecansäure (Myristinsäure), Hexadecansäure (Palmitinsäure), Tetracosansäure (Lignocerinsäure), Octadecansäure (Stearinsäure), Eicosansäure (Arachinsäure), Docosansäure (Behensäure), Petroselinsäure [(Z)-6-Octadecensäure], Palmitoleinsäure [(9Z)-Hexadec-9-ensäure], Ölsäure [(9Z)-Octadec-9-ensäure], Elaidinäsure [(9E)- Octadec-9-ensäure], Erucasäure [(13Z)-Docos-13-ensäure], Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12- diensäure, Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-triensäure, Elaeostearinäure [(9Z,1 1 E,13E)-Octadeca-9,1 1 ,3-triensäure], Arachidonsäure [(5Z,8Z,1 1 Z,14Z)-lcosa-5,8,1 1 ,14- tetraensäure] und/oder Nervonsäure [(15Z)-Tetracos-15-ensäure]
Die Fettsäuretriglyceride können auch natürlichen Ursprungs sein. Die in Sojaöl, Erdnußöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl, Macadamianussöl, Moringaöl, Aprikosenkernöl, Marulaöl und/oder gegebenenfalls gehärtetem Rizinusöl vorkommenden Fettsäure-Triglyceride bzw. deren Gemische sind zum Einsatz im erfindungsgemäßen Produkt besonders geeignet.
Unter einem Ci2-C30-Fettsäuremonoglycerid wird der Monoester des dreiwertigen Alkohols Glycerin mit einem Äquivalent Fettsäure verstanden. Hierbei kann entweder die mittlere Hydroxygruppe des Glycerins oder die endständige Hydroxygruppe des Glycerins mit der Fettsäure verestert sein.
Es zeichnen sich die Ci2-C30-Fettsäuremonoglycerid durch besondere Eignung aus, bei welchen eine Hydroxygruppe des Glycerins mit einer Fettsäure verestert wird, wobei die Fettsäuren ausgewählt sind aus Dodecansäure (Laurinsäure), Tetradecansäure (Myristinsäure), Hexadecansäure (Palmitinsäure), Tetracosansäure (Lignocerinsäure), Octadecansäure (Stearinsäure), Eicosansäure (Arachinsäure), Docosansäure (Behensäure), Petroselinsäure [(Z)-6- Octadecensäure], Palmitoleinsäure [(9Z)-Hexadec-9-ensäure], Ölsäure [(9Z)-Octadec-9-ensäure], Elaidinäsure [(9E)-Octadec-9-ensäure], Erucasäure [(13Z)-Docos-13-ensäure], Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12-diensäure, Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-triensäure, Elaeostearinäure [(9Z,1 1 E,13E)-Octadeca-9,1 1 ,3-triensäure], Arachidonsäure [(5Z,8Z,1 1 Z,14Z)- lcosa-5,8,1 1 ,14-tetraensäure] oder Nervonsäure [(15Z)-Tetracos-15-ensäure]
Unter einem Ci2-C3o-Fettsäurediglycerid wird der Diester des dreiwertigen Alkohols Glycerin mit zwei Äquivalenten Fettsäure verstanden. Hierbei können entweder die mittlere und eine endständige
Hydroxygruppe des Glycerins mit zwei Äquivalenten Fettsäure verestert sein, oder aber beide endständigen Hydroxygruppen des Glycerins sind mit jeweils einer Fettsäure verestert. Das Glycerin kann hierbei sowohl mit zwei strukturgleichen als auch mit zwei unterschiedlichen Fettsäuren verestert sein.
Es zeichnen sich die Fettsäurediglyceride durch besondere Eignung aus, bei welchen mindestens eine der Estergruppen ausgehend von Glycerin mit einer Fettsäure ausgebildet wird, die ausgewählt wird aus Dodecansäure (Laurinsäure), Tetradecansäure (Myristinsäure), Hexadecansäure (Palmitinsäure), Tetracosansäure (Lignocerinsäure), Octadecansäure (Stearinsäure), Eicosansäure (Arachinsäure), Docosansäure (Behensäure), Petroselinsäure [(Z)-6-Octadecensäure], Palmitoleinsäure [(9Z)-Hexadec-9-ensäure], Ölsäure [(9Z)-Octadec-9-ensäure], Elaidinäsure [(9E)- Octadec-9-ensäure], Erucasäure [(13Z)-Docos-13-ensäure], Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12- diensäure, Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-triensäure, Elaeostearinäure [(9Z,1 1 E,13E)-Octadeca-9,1 1 ,3-triensäure], Arachidonsäure [(5Z,8Z,1 1 Z,14Z)-lcosa-5,8,1 1 ,14- tetraensäure] und/oder Nervonsäure [(15Z)-Tetracos-15-ensäurej.
Ganz besonders gute Ergebnisse wurden erhalten, wenn das Mittel mindestens ein C12-C30- Fettsäuremonoglycerid enthielt, welches ausgewählt ist aus den Monoestern von Glycerin mit einem Äquivalent Fettsäure aus der Gruppe aus Dodecansäure (Laurinsäure), Tetradecansäure (Myristinsäure), Hexadecansäure (Palmitinsäure), Tetracosansäure (Lignocerinsäure), Octadecansäure (Stearinsäure), Eicosansäure (Arachinsäure), Docosansäure (Behensäure), Petroselinsäure [(Z)-6-Octadecensäure], Palmitoleinsäure [(9Z)-Hexadec-9-ensäure], Ölsäure [(9Z)- Octadec-9-ensäure], Elaidinäsure [(9E)-Octadec-9-ensäure], Erucasäure [(13Z)-Docos-13- ensäure], Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12-diensäure, Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca- 9,12,15-triensäure, Elaeostearinäure [(9Z,1 1 E,13E)-Octadeca-9,1 1 ,3-triensäure], Arachidonsäure [(5Z,8Z,1 1 Z,14Z)-lcosa-5,8,1 1 ,14-tetraensäure] und/oder Nervonsäure [(15Z)-Tetracos-15- ensäure].
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Ci2-Ö30-Fettsäuremonoglycerid enthält, welches ausgewählt ist aus den Monoestern von Glycerin mit einem Äquivalent Fettsäure aus der Gruppe aus Dodecansäure, Tetradecansäure, Hexadecansäure, Tetracosansäure, Octadecansäure, Eicosansäure und/oder Docosansäure.
Es hat sich als bevorzugt erwiesen, ein oder mehrere Ci2-Ö30-Fettsäuremono-, Ci2-Ö3o-Fettsäuredi- und/oder Ci2-Ö3o-Fettsäuretriglyceride (a4) in ganz bestimmten Mengenbereichen im Mittel einzusetzen.
Im Hinblick auf die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere C12- C30-Fettsäuremono-, Ci2-C3o-Fettsäuredi- und/oder Ci2-C3o-Fettsäuretriglyceride (a4) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt 0,3 bis 15,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,5 bis 10,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,8 bis 5,0 Gew.-% enthielt.
Im Rahmen einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere Ci2-C30-Fettsäuremono-, Ci2-C3o-Fettsäuredi- und/oder Ci2-C3o-Fettsäure- triglyceride in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt 0,3 bis 15,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,5 bis 10,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,8 bis 5,0 Gew.-% enthält.
Die Ci2-C30-Fettsäuremono-, Ci2-C3o-Fettsäuredi- und/oder Ci2-C3o-Fettsäuretriglyceride können als alleinige Fettbestandteile (a4) in den Mitteln eingesetzt werden. Es kann sich jedoch auch erfindungsgemäß, mindestens ein Ci2-C30-Fettsäuremono-, Ci2-C3o-Fettsäuredi- und/oder C12-C30- Fettsäuretriglycerid in Kombination mit mindestens einem Ci2-C30-Fettalkohol in das Mittel einzuarbeiten.
Weiterhin als ganz besonders bevorzugten Fettbestandteil kann das Mittel auch mindestens einen Kohlenwasserstoff enthalten.
Kohlenwasserstoffe sind ausschließlich aus den Atomen Kohlenstoff und Wasserstoff bestehende Verbindungen mit 8 bis 80 C-Atomen. Bevorzugt sind in diesem Zusammenhang insbesondere aliphatische Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Mineralöle, flüssige Paraffinöle (z.B. Paraffinium Liquidum oder Paraffinum Perliquidum), Isoparaffinöle, halbfeste Paraffinöle, Paraffinwachse, Hartparaffin (Paraffinum Solidum), Vaseline und Polydecene.
Als besonders geeignet haben sich in diesem Zusammenhang flüssige Paraffinöle (Paraffinum Liquidum und Paraffinium Perliquidum) erwiesen. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Kohlenwasserstoff um Paraffinum Liquidum, auch Weißöl genannt. Bei Paraffinum Liquidum handelt es sich um ein Gemisch gereinigter, gesättigter, aliphatischer Kohlenwasserstoffe, das größtenteils aus Kohlenwasserstoffketten mit einer C-Kettenverteilung von 25 bis 35 C-Atomen besteht.
Ganz besonders gute Ergebnisse wurden erhalten, wenn das Mittel mindestens einen Kohlenwasserstoff enthielt, der ausgewählt ist aus der Gruppe der Mineralöle, der flüssige Paraffinöle, Isoparaffinöle, halbfeste Paraffinöle, Paraffinwachse, Hartparaffin (Paraffinum Solidum), Vaseline und Polydecene.
Im Rahmen einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Fettbestandteil aus der Gruppe der Kohlenwasserstoffe enthält.
Im Hinblick auf die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung hat es sich als ganz besonders bevozugt erwiesen, wenn das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - einen oder mehrere Kohlenwasserstoffe in einer Gesamtmenge von 0,5 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt 0,7 bis 10,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,9 bis 5,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 1 ,0 bis 4,0 Gew.-% enthielt.
Im Rahmen einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - einen oder mehrere Kohlenwasserstoffe in einer Gesamtmenge von in einer Gesamtmenge von 0,5 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt 0,7 bis 10,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,9 bis 5,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 1 ,0 bis 4,0 Gew.-% enthält.
Der oder die Kohlenwasserstoffe können als alleinige Fettbestandteile in den Mitteln eingesetzt werden. Es ist jedoch ebenfalls erfindungsgemäß, mindestens einen Kohlenwasserstoff in Kombination mit mindestens einem weiteren Bestandteil in die Mittel einzuarbeiten.
Ganz besonders bevorzugt enthält das Mittel mindestens einen Fettbestandteil aus der Gruppe der Ci2-C30-Fettalkohole und mindestens einen weiteren Fettbestandteil aus der Gruppe der Kohlenwasserstoffe.
Wassergehalt im Mittel
Bei dem zuvor beschriebenen Mittel handelt es sich um ein anwendungsbereites Mittel, welches auf das keratinische Material appliziert werden kann. Dieses anwendungsbereite Mittel besitzt bevorzugt einen hohen Wasseranteil. Es hat sich herausgestellt, dass besonders die Mittel besonders gut geeignet sind, die - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - 50,0 bis 98,0 Gew.-%, bevorzugt 60,0 bis 90,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 70,0 bis 90,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 75,0 bis 90,0 Gew.-% Wasser enthalten.
In einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - 50,0 bis 98,0 Gew.-%, bevorzugt 60,0 bis 90,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 70,0 bis 90,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 75,0 bis 90,0 Gew.-% Wasser enthält.
Tenside im Mittel
Bedingt durch den optionalen, aber bevorzugten Gehalt an Wasser und Fettbestandteil liegt das erfindungsgemäße Mittel besonders bevorzugt in Form einer Emulsion vor. Um die Ausbildung der Emulsion weiter zu optimieren, hat es sich als ganz besonders bevorzugt erwiesen, im Mittel weiterhin mindestens ein Tensid einzusetzen.
Ganz besonders bevorzugt enthält das Mittel deshalb zusätzlich mindestens ein Tensid.
Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Tensid, enthält.
Unter dem Begriff Tenside (T) werden grenzflächenaktive Substanzen, die an Ober- und Grenzflächen Adsorptionsschichten bilden oder in Volumenphasen zu Mizell-Kolloiden oder lyotropen Mesophasen aggregieren können, verstanden. Man unterscheidet anionische Tenside bestehend aus einem hydrophoben Rest und einer negativ geladenen hydrophilen Kopfgruppe, amphotere Tenside, welche sowohl eine negative als auch eine kompensierende positive Ladung tragen, kationische Tenside, welche neben einem hydrophoben Rest eine positiv geladene hydrophile Gruppe aufweisen, und nichtionische Tenside, welche keine Ladungen sondern starke Dipolmomente aufweisen und in wässriger Lösung stark hydratisiert sind.
Im Rahmen einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein nichtionisches Tensid enthält.
Nichtionische Tenside enthalten beipsielsweise als hydrophile Gruppe eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise
Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 6 bis 30 C-Atomen, die Fettalkoholpolyglykolether bzw. die Fettalkoholpolypropylenglykolether bzw. gemischte Fettalkoholpolyether,
Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettsäuren mit 6 bis 30 C-Atomen, die Fettsäurepolyglykolether bzw. die Fettsäurepolypropylenglykolether bzw. gemischte Fettsäurepolyether,
Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe, die Alkylphenolpolyglykolether bzw. die Alkylpolypropylenglykolether, bzw. gemischte Alyklphenolpolyether,
mit einem Methyl- oder C2 - C6 - Alkylrest endgruppenverschlossene Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen und an Alkylphenole
mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe, wie beispielsweise die unter den Verkaufsbezeichnungen Dehydol® LS, Dehydol® LT (Cognis) erhältlichen Typen,
Ci2-C30-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,
Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl, Polyolfettsäureester, wie beispielsweise das Handelsprodukt Hydagen® HSP (Cognis) oder Sovermol® - Typen (Cognis),
alkoxilierte Triglyceride,
alkoxilierte Fettsäurealkylester der Formel (Tnio-1)
R1CO-(OCH2CHR2)WOR3 (Tnio-1) in der R1CO für einen linearen oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R2 für Wasserstoff oder Methyl, R3 für lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und w für Zahlen von 1 bis 20 steht,
Aminoxide,
Hydroxymischether, wie sie beispielsweise in der DE-OS 19738866 beschrieben sind, Sorbitanfettsäureester und Anlagerungeprodukte von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester wie beispielsweise die Polysorbate,
Zuckerfettsäureester und Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Zuckerfettsäureester, Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide und Fettamine,
Zuckertenside vom Typ der Alkyl- und Alkenyloligoglykoside gemäß Formel (E4-II),
R40-[G]P (Tnio-2) in der R4für einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht. Sie können nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten werden. Die Alkyl- und Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise von Glucose, ableiten. Die bevorzugten Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucoside. Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel (Tnio-2) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP), d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden an und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während p im einzelnen Molekül stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann, ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyloligoglykosid eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad p von 1 ,1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als
1 ,7 ist und insbesondere zwischen 1 ,2 und 1 ,4 liegt. Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R4 kann sich von primären Alkoholen mit 4 bis 11 , vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside der Kettenlänge Cs-Cio (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem Cs-Cis-Kokosfett- alkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% Ci2-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer Cg/n-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3). Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R15 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol, Brassidylalkohol sowie deren technische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten werden können. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside auf Basis von gehärtetem C12/14- Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3.
Zuckertenside vom Typ der Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide, ein nichtionisches Tensid der Formel (Tnio-3),
R5CO-NR6-[Z] (Tnio-3) in der R5CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R6 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können. Vorzugsweise leiten sich die Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide von reduzierenden Zuckern mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der Glucose ab. Die bevorzugten Fettsäure-N- alkylpolyhydroxyalkylamide stellen daher Fettsäure-N-alkylglucamide dar, wie sie durch die Formel (Tnio-4) wiedergegeben werden:
R7CO-(NR8) -CH2 - [CH(OH)]4 - CH2OH (Tnio-4)
Vorzugsweise werden als Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide Glucamide der Formel (Tnio- 4) eingesetzt, in der R8 für Wasserstoff oder eine Alkylgruppe steht und R7CO für den Acylrest der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure oder Erucasäure bzw. derer technischer Mischungen steht. Besonders bevorzugt sind Fettsäure-N-alkylglucamide der Formel (Tnio-4), die durch reduktive Aminierung von Glucose mit Methylamin und anschließende Acylierung mit Laurinsäure oder C12/14-Kokosfettsäure beziehungsweise einem entsprechenden Derivat erhalten werden. Weiterhin können sich die Polyhydroxyalkylamide auch von Maltose und Palatinose ableiten.
Die Zuckertenside können in den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,1 - 20 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten sein. Mengen von 0,5 - 15 Gew.-% sind bevorzugt, und ganz besonders bevorzugt sind Mengen von 0,5 - 7,5 Gew.-%.
Weitere typische Beispiele für nichtionische Tenside sind Fettsäureamidpolyglycolether, Fettaminpolyglycolether, Mischether bzw. Mischformale, Proteinhydrolysate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Polysorbate.
Als bevorzugte nichtionische Tenside haben sich die Alkylenoxid-Anlagerungsprodukte an gesättigte lineare Fettalkohole und Fettsäuren mit jeweils 2 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol bzw. Fettsäure sowie die Zuckertenside erwiesen. Zubereitungen mit hervorragenden Eigenschaften werden ebenfalls erhalten, wenn sie als nichtionische Tenside Fettsäureester von ethoxyliertem Glycerin enthalten.
Diese Verbindungen sind durch die folgenden Parameter gekennzeichnet. Der Alkylrest R enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch verzweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphatische Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise 1 -Octyl, 1 -Decyl, 1 -Lauryl, 1 -Myristyl, 1 -Cetyl und 1 -Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1 -Octyl, 1 - Decyl, 1 -Lauryl, 1 -Myristyl. Bei Verwendung sogenannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindungen mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
Bei den als Tensid eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Regel bevorzugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so dass man Substanzgemische mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen erhält.
Bei den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylenoxid an Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen, können sowohl Produkte mit einer "normalen" Homologenverteilung als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung verwendet werden. Unter "normaler" Homologenverteilung werden dabei Mischungen von Homologen ver-
standen, die man bei der Umsetzung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren erhält. Eingeengte Homologenverteilungen werden dagegen erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ethercarbonsäuren, Erdalkalimetalloxide, -hydroxide oder -alkoholate als Katalysatoren verwendet werden. Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung kann bevorzugt sein.
Besonders gute Ergebnisse wurden erhalten, wenn im erfindungsgemäßen Verfahren ein Mittel (b) eingesetzt wurde, welche mindestens einen ethoxylierten Fettalkohol mit einem Ethoxylierungsgrad von 80 bis 120 enthielt.
In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein nichtionisches Tensid der Formel (T-l) enthält,
(T-l) worin Ra für eine gesättigte oder ungesättigte, unverzweigte oder verzweigte C8-C24-Alkylgruppe, bevorzugt für eine gesättigte, unverzweigte Cie- bis Cie- Alkylgruppe, steht und
n für eine ganze Zahl von 80 bis 120, bevorzugt für eine ganze Zahl von 90 bis 1 10 und besonders bevorzugt für die Zahl 100, steht.
Ein besonders gut geeignetes nichtionisches Tensid dieses Typs trägt den Handelsnamen Brij S 100 bzw. Brij S 100 PA SG. Hierbei handelt es sich um Stearylalkohol, ethoxyliert mit 100 EO, der von der Firma Croda kommerziell erhältlich ist und die CAS-Nummer 9005-00-9 trägt.
Weiterhin ganz besonders gute Ergebnisse wurden erhalten, wenn ein erfindungsgemäßes Mittel eingesetzt wurde, welche mindestens einen ethoxylierten Fettalkohole mit einem Ethoxylierungsgrad von 10 bis 40 enthielt.
In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein nichtionisches Tensid der Formel (T-Il) enthält,
(T-Il) worin
Rb für eine gesättigte oder ungesättigte, unverzweigte oder verzweigte C8-C24- Alkylgruppe, bevorzugt für eine gesättigte, unverzeigte C16- bis C18- Alkylgruppe, steht und
m für eine ganze Zahl von 10 bis 40, bevorzugt für eine ganze Zahl von 20 bis 35 und besonders bevorzugt für die Zahl 30, steht.
Bei einem besonders gut geeigneten nichtionischen Tensid dieses Typs handelt es sich um Ceteareth-30. Bei Ceteareth-30 handelt es sich um ein Gemisch aus Cetylalkohol und Stearyl- alkohol, die jeweils mit 30 Einheiten Ethylenoxid ethoxyliert sind. Das Gemisch aus Cetylalkohol und Stearylalkohol wird als Cetearylalkohol bezeichnet. Ceteareth-30 besitzt die CAS-Nummer 68439- 49-6 und ist beispielsweise unter dem Handelsnamen Eumulgin B3 von der Firma BASF käuflich zu erwerben.
Es hat sich als ganz besonders bevorzugt erwiesen, wenn das Mittel sowohl mindestens ein nichtionisches Tensid der Formel (T-l) als auch mindestens ein nichtionisches Tensid der Formel (T- II) enthält.
Lösungsmittel im Mittel
Der Einsatz von Lösungsmitteln hat weiterhin zu sehr guten Ergebnissen geführt. Aus diesem Grund kann das erfindungsgemäße Mittel als optionalen Bestandteil zusätzlich mindestens ein Lösungmittel enthalten.
Als geeignete Lösungsmittel können beispielsweise Lösungsmittel aus der Gruppe aus 1 ,2Propylenglycol, 1 ,3-Propylenglycol, Ethylenglycol, 1 ,2- Butylenglycol, Dipropylenglycol, Ethanol, Isopropanol, Diethylenglycolmonoethylether, Glycerin, Phenoxyethanol und Benzylalkohol eingesetzt werden. Der Einsatz von 1 ,2-Propylenglycol ist ganz besonders bevorzugt.
In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Lösungsmittel aus der Gruppe aus 1 ,2- Propylenglycol, 1 ,3-Propylenglycol, Ethylenglycol, 1 ,2- Butylenglycol, Dipropylenglycol, Ethanol, Isopropanol, Diethylenglycolmonoethylether, Glycerin, Phenoxyethanol und Benzylalkohol, ganz besonders bevorzugt 1 ,2-Propylenglycol, enthält.
1 ,2-Propylenglycol wird alternativ auch als 1 ,2-Propandiol bezeichnet wird und trägt die CASNummern 57-55-6 [(RS)-1 ,2-Dihydroxypropan], 4254-14-2 [(R)-1 ,2-Dihydroxypropan] und 4254-153 [(S)-1 ,2-Dihydroxypropan] Ethylenglycol wird alternativ auch als 1 ,2-Ethandiol bezeichnet und trägt die CAS-Nummer 107-21 -1 .Glycerin wird alternativ auch als 1 ,2,3-Propantriol bezeichnet und trägt die CAS-Nummer 56-81 -5. Phenoxyethanol besitzt die Cas-Nummer 122-99-6.
Alle zuvor beschriebenen Lösungsmittel sind bei verschiedenen Chemikalien-Lieferanten wie beispielsweise Aldrich oder Fluka kommerziell erhältlich.
Durch Verwendung der vorgenannten Lösungsmittel in geeigneten Einsatzmengen kann ein besonders stabiles Mittel erhalten werden, mit dem sich auf dem keratinischen Material Farbergebnisse mit ganz besonders hoher Intensität erhalten lassen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels- ein oder mehrere Lösungsmittel in einer Gesamtmenge von 1 ,0 bis 20,0 Gew.-%, bevorzugt 2,0 bis 15,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 3,0 bis 15,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 4,0 bis 10,0 Gew.% 1 ,2- Propylenglycol enthält.
In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - 1 ,0 bis 95,0 Gew.- %, bevorzugt 2,0 bis 15,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 3,0 bis 15,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 4,0 bis 10,0 Gew.-% 1 ,2-Propylenglycol enthält. weitere optionale Inhaltsstoffe im Mittel
Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Bestandteilen kann das Mittel zusätzlich auch noch weitere optionale Inhaltsstoffe enthalten.
So kann das Mittel beispielsweise ein filmbildendes Polymer enthalten. Das filmbildende Polymer kann zum Beispiel ausgewählt ist aus der Gruppe aus Polyvinylpyrrolidon (PVP), Vinylpyrrolidon/Vi- nylacetat-Copolymeren, Vinylpyrrolidon/Styren-Copolymeren, Vinylpyrrolidon/Ethylen- Copolymeren, Vinylpyrrolidon/Propylen-Copolymeren, Vinylpyrrolidon/Vinylcaprolactam- Copolymeren, Vinylpyrrolidon/Vinylformamid-Copolymeren und/oder Vinylpyrrolidon/Vinylalkohol- Copolymeren, explizit ganz besonders bevorzugt Polyvinylpyrrolidon (PVP).
Weitere geiegnete filmbildende Polymere können augewählt sein aus der Gruppe der Copolymere von Acrylsäure, der Copolymere der Methacrylsäure, der Homopolymere oder Copolymere von Acrylsäure-Estern, der Homopolymere oder Copolymere von Methacrylsäure-Estern, der
Homopolymere oder Copolymere von Acrylsäureamiden, der Homopolymere oder Copolymere von Methacrylsäure-Amiden, der Copolymere des Vinylpyrrolidons, der Copolymere des Vinylalkohols, der Copolymere des Vinylacetats, der Homopolymere oder Copolymere des Ethylens, der Homopolymere oder Copolymere des Propylens, der Homopolymere oder Copolymere des Styrens, der Polyurethane, der Polyester und/oder der Polyamide.
Es haben sich insbesondere die filmbildenden Polymere als gut geeignet erwiesen, die aus der Gruppe der synthetischen Polymere, der durch radikalische Polymerisation erhältlichen Polymere oder der natürlichen Polymere ausgewählt werden.
Weitere besonders gut geeignete filmbildende Polymere können ausgewählt werden aus den Homopolymere oder Copolymeren von Olefinen, wie beispielsweise Cycloolefinen, Butadien, Isopren oder Styren, Vinylethern, Vinylamiden, den Estern oder Amiden von (Meth)Acrylsäure mit mindestens einer Ci-C2o-Alkylgruppe, einer Arylgruppe oder einer C2-C10-Hydroxyalkylgruppe.
Weitere filmbildende Polymere können ausgewählt sein aus den Homo- oder Copolymeren von lsooctyl-(meth)acrylat; lsononyl-(meth)acrylat; 2-Ethylhexyl-(meth)acrylat; Lauryl-(meth)acrylat); isopentyl-(meth)acrylat; n-Butyl-(meth)acrylat); lsobutyl-(meth)acrylat; Ethyl-(meth)acrylat; Methyl- (meth)acrylat; tert-Butyl-(meth)acrylat; Stearyl-(meth)acrylat; Hydroxyethyl-(meth)acrylat; 2- Hydroxypropyl-(methacrylat; 3-Hydroxypropyl-(meth)acrylat und/oder Gemischen hiervon.
Weitere filmbildende Polymere können ausgewählt sein aus den Homo- oder Copolymeren von (Meth)acrylamid; N-Alkyl-(meth)acrylamiden, insbesondere solchen mit C2-C18 Alkylgruppen, wie beispielsweise N-Ethyl-acrylamid, N-tert-butyl-acrylamid, le N-Octyl-crylamid; N-Di(C1 -C4)alkyl- (meth)acrylamid.
Weitere geeignete anionische Copolymere sind beispielsweise Copolymere aus Acrylsäure, Methacrylsäure oder deren Ci-C6-Alkylestern, wie sie unter der INCI-Deklaration Acrylates Copolymere vertrieben werden. Ein geeignetes Handelsprodukt ist beispielsweise Aculyn® 33 der Firma Rohm & Haas. Weiterhin bevorzugt sind aber auch Copolymere aus Acrylsäure, Methacrylsäure oder deren Ci-C6-Alkylestern und den Estern einer ethylenisch ungesättigten Säure und einem alkoxylierten Fettalkohol. Geeignete ethylenisch ungesättigte Säuren sind insbesondere Acrylsäure, Methacrylsäure und Itaconsäure; geeignete alkoxylierte Fettalkohole sind insbesondere Steareth-20 oder Ceteth-20.
Auf dem Markt befindliche Polymere sind beispielsweise Aculyn® 22 (Acrylates/Steareth-20 Me- thacrylate Copolymer), Aculyn® 28 (Acrylates/Beheneth-25 Methacrylate Copolymer), Structure 2001 ®(Acryla-tes/Steareth-20 Itaconate Copolymer), Structure 3001® (Acrylates/Ceteth-20 Itaconate Copolymer), Structure Plus® (Acrylates/Aminoacrylates C10-30 Alkyl PEG-20 Itaconate Copolymer),
Carbopol® 1342, 1382, Ultrez 20, Ultrez 21 (Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer), Synthalen W 2000® (Acrylates/Palmeth-25 Acrylate Copolymer) oder das Rohme und Haas vertriebene Soltex OPT (Acrylates/C 12-22 Alkyl methacrylate Copolymer).
Als geeignete Polymere auf der Basis von Vinyl-Monomeren können beispielsweise genannt werden die Homo- und Copolymere des N-Vinylpyrrolidons, des Vinylcaprolactams, des Vinyl-(C1 -C6-)alkyl- Pyrrols, des Vinyl-oxazols, des Vinyl-thiazols, des Vinylpyrimidins, des Vinylimidazols.
Weiterhin geeignet sind die Copolymere Octylacrylamid/acrylates/ butylaminoethyl-methacrylate copolymer, wie es beispielsweise unter den Handelsnamen AMPHOMER® ou LOVOCRYL® 47 von NATIONAL STARCH kommerziell vertrieben wird, oder auch die Copolymere von Acrylates/Octylacrylamide die unter den Handelsnamen DERMACRYL® LT und DERMACRYL® 79 von NATIONAL STARCH vertrieben werden.
Als geeignete Polymere auf der Basis von Olefinen können beispielsweise genannt werden die Homo- und Copolymere des Ethylens, des Propylens, des Butens, des Isoprens und des Butadiens.
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform können als filmbildende hydrophobe Polymere die Block-Copoylmere eingesetzt werden, die mindestens einen Block aus Styren oder den Derivaten des Styrens umfassen. Bei diesen Block-Copolymeren kann es sich um Copolymere handeln, die neben einem Styren-Block einen oder mehrere weitere Blöcke enthalten, wie beispielsweise Styren/Ethylen, Styren/Ethylen/Butylen, Styen/Butylen, Styren/Isopren, Styren/Butadien. Entsprechende Polymere werden von der BASF unter dem Handelsnamen „Luvitol HSB“ kommerziell vertrieben.
Wenn im erfindungsgemäßen Mittel prinzipiell auch sowohl anionische als auch kationische und/oder nichtionische Polymere eingesetzt werden können, so hat es sich als ganz besonders bevorzugt erwiesen, weitere ionische Verbindungen nicht oder nur in geringen Mengen einzusetzen. Mit anderen Worten konnte insbesondere dann eine besonders starke Verbesserung der Farbintensität erzielt werden, wenn das Mittel eine vorwiegend nichtionische Basis darstellte und daher kationische und anionische Polymere entweder gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen enthielt. Aus diesem Grund ist hat es sich als ganz besonders bevorzugt herausgestellt, wenn der Gesamtgehalt aller im Mittel enthaltenen anionischen Polymer unterhalb von 0,1 Gew.-% liegt. Weiterhin hat es als ganz besonders bevorzugt herausgestellt, wenn der Gesamtgehalt aller im Mittel enthaltenen kationischen Polymeren unterhalb von 0,1 Gew.-% liegt. Der Mengenanteil an katonischen bzw. anionischem Polymer ist hierbei jeweils auf das Gesamtgewicht des Mittels bezogen.
In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass - bezogen auf das Gesamgtewicht des Mittels -
- der Gesamtgehalt aller im Mittel enthaltenen anionischen Polymere unterhalb von 0,1 Gew.- % liegt, und
- der Gesamtgehalt aller im Mittel enthaltenen kationischen Polymere unterhalb von 0,1 Gew.- % liegt.
Neben den zuvor beschriebenen nichtionischen Tensiden können die Mittel prinzipiell zusätzlich auch noch ein oder mehrere geladene Tenside enthalten. Unter dem Begriff Tenside werden grenzflächenaktive Substanzen verstanden. Man unterscheidet anionische Tenside bestehend aus einem hydrophoben Rest und einer negativ geladenen hydrophilen Kopfgruppe, amphotere Tenside, welche sowohl eine negative als auch eine kompensierende positive Ladung tragen, kationische Tenside, welche neben einem hydrophoben Rest eine positiv geladene hydrophile Gruppe aufweisen, und nichtionische Tenside, welche keine Ladungen sondern starke Dipolmomente aufweisen und in wässriger Lösung stark hydratisiert sind.
Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO( ) - oder -S03(_) - Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammoniumgly- cinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Ko- kosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl- imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylamino- ethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer Cs - C24 - Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SOsH-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N- Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe. Typische Beispiele für amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Amino-propionate, Aminoglycinate, Imidazo- liniumbetaine und Sulfobetaine.
Beispiele für ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylamino- ethylaminopropionat und das C12 - Cis - Acylsarcosin.
Weiterhin können die Mittel zusätzlich auch mindestens ein kationisches Tensid enthalten. Unter kationischen Tensiden werden Tenside, also grenzflächenaktive Verbindungen, mit jeweils einer
oder mehreren positiven Ladungen verstanden. Kationische Tenside enthalten ausschließlich positive Ladungen. Üblicherweise sind diese Tenside aus einem hydrophoben Teil und einer hydrophilen Kopfgruppe aufgebaut, wobei der hydrophobe Teil in der Regel aus einem Kohlenwasserstoff-Gerüst (z.B. bestehend aus einer oder zwei linearen oder verzweigten Alkylketten) besteht, und die positive(n) Ladung(en) in der hydrophilen Kopfgruppe lokalisiert sind. Beispiele für kationische Tenside sind
- quartäre Ammoniumverbindungen, die als hydrophobe Reste ein oder zwei Alkylketten mit einer Kettenlänge von 8 bis 28 C-Atomen tragen können,
- quartäre Phosphoniumsalze, substituiert mit einer oder mehreren Alkylketten mit einer Kettenlänge von 8 bis 28 C-Atomen oder
- tertiäre Sulfonium-Salze.
Weiterhin kann die kationische Ladung auch in Form einer Onium-Struktur Bestandteil eines heterozyklischen Ringes (z.B. eines Imidazoliumringe oder einer Pyridiniumringes) sein. Neben der funktionellen Einheit, welche die kationische Ladung trägt, kann das kationische Tensid auch weitere ungeladene funktionelle Gruppen beinhalten, wie dies beispielsweise bei Esterquats der Fall ist. Die kationischen Tenside werden in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 45 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 1 bis 15 Gew.-% - bezogen auf das Gesamtgewicht des jeweiligen Mittels - eingesetzt.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Mittel auch mindestens ein anionisches Tensid enthalten. Als anionische Tenside werden oberflächenaktive Mittel mit ausschließlich anionischen Ladungen (neutralisiert durch ein entsprechendes Gegenkation) bezeichnet. Beispiele für anionische Tenside sind Fettsäuren, Alkylsulfate, Alkylethersulfate und Ethercarbonsäuren mit 12 bis 20 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 16 Glykolethergruppen im Molekül.
Wenn im erfindungsgemäßen Mittel prinzipiell auch sowohl anionische als auch kationische und/oder nichtionische Tenside eingesetzt werden können, so hat es sich als ganz besonders bevorzugt erwiesen, weitere ionische Verbindungen nicht oder nur in geringen Mengen einzusetzen. Mit anderen Worten konnte insbesondere dann eine besonders starke Verbesserung der Farbintensität erzielt werden, wenn das Mittel eine vorwiegend nichtionische Basis darstellte und daher kationische und anionische Tenside entweder gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen enthielt. Aus diesem Grund ist hat es sich als ganz besonders bevorzugt herausgestellt, wenn der Gesamtgehalt aller im Mittel enthaltenen anionischen Tenside unterhalb von 0,1 Gew.-% liegt. Weiterhin hat es als ganz besonders bevorzugt herausgestellt, wenn der Gesamtgehalt aller im Mittel enthaltenen kationischen Tenside unterhalb von 0,1 Gew.-% liegt. Der Mengenanteil an katonischen bzw. anionischem Tensid ist hierbei jeweils auf das Gesamtgewicht des Mittels bezogen.
In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass - bezogen auf das Gesamgtewicht des Mittels -
- der Gesamtgehalt aller im Mittel enthaltenen anionischen Tenside unterhalb von 0,1 Gew.- % liegt, und
- der Gesamtgehalt aller im Mittel enthaltenen kationischen Tenside unterhalb von 0,1 Gew.- % liegt.
Die Mittel können ferner auch noch weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise Lösungsmittel, Strukturanten wie Glucose, Maleinsäure und Milchsäure, haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Lecitin und Kephaline; Parfümöle, Dimethyliso- sorbid und Cyclodextrine; faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose; Farbstoffe zum Anfärben des Mittels; Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol; Aminosäuren und Oligopeptide; Proteinhydrolysate auf tierischer und/oder pflanzlicher Basis, sowie in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte oder gegebenenfalls anionisch oder kationisch modifizierten Derivate; pflanzliche Öle; Lichtschutzmittel und UV-Blocker; Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure, Pantolacton, Allantoin, Pyrrolidinoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol; Polyphenole, insbesondere Hydroxyzimtsäuren, 6,7-Dihydroxycumarine, Hydroxy- benzoesäuren, Catechine, Tannine, Leukoanthocyanidine, Anthocyanidine, Flavanone, Flavone und Flavonole; Ceramide oder Pseudoceramide; Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen; Pflanzenextrakte; Fette und Wachse wie Fettalkohole, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine; Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogen- carbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate; Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere; Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat; sowie Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft.
Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher verwiesen. Die zusätzlichen Wirk- und Hilfsstoffe werden in den erfindungsgemäßen Zubereitungen bevorzugt in Mengen von jeweils 0,0001 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 0,0005 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des jeweiligen Mittels, eingesetzt. pH-Wert der Mittel
Die pH-Werte des erfindungsgemäßen Mittels wird bevorzugt auf einen neutral bis alkalischen pH- Wert eingestellt. Ganz besonders bevorzugt besitzt das Mittel einen alkalischen pH-Wert im Bereich von 7,0 bis 1 1 ,5 bevorzugt von 8,0 bis 1 1 ,0, und besonders bevorzugt von 8,5 bis 10,5. Unter
basischen Bedingungen kann das aminofunktionalisierte Silikonpolymer (a1) besonders gut und ohne Protonierung gelöst bzw. dispergiert werden.
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es einen pH-Wert von 7,0 bis 1 1 ,5 bevorzugt von 8,0 bis 1 1 ,0, und besonders bevorzugt von 8,5 bis 10,5 besitzt.
Zur Einstellung des gewünschten pH-Wertes kann das Mittel (a) und/oder (b) mindestens ein Alkalisierungsmittel enthalten. Bei den pH-Werten im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um pH-Werte, die bei einer Temperatur von 22°C gemessen wurden.
Als Alkalisierungsmittel können die Mittel beispielsweise Ammoniak, Alkanolamine und/oder basische Aminosäuren enthalten.
Die in dem erfindungsgemäßen Mittel einsetzbaren Alkanolamine werden bevorzugt ausgewählt aus primären Aminen mit einem C2-C6-Alkylgrundkörper, der mindestens eine Hydroxylgruppe trägt. Bevorzugte Alkanolamine werden aus der Gruppe ausgewählt, die gebildet wird aus 2-Aminoethan- 1 -ol (Monoethanolamin), 3-Aminopropan-1 -ol, 4-Aminobutan-1 -ol, 5-Aminopentan-1 -ol, 1 - Aminopropan-2-ol, 1 -Aminobutan-2-ol, 1 -Aminopentan-2-ol, 1 -Aminopentan-3-ol, 1 -Aminopentan-4- ol, 3-Amino-2-methylpropan-1 -ol, 1 -Amino-2-methylpropan-2-ol, 3-Aminopropan-1 ,2-diol, 2-Amino- 2-methylpropan-1 ,3-diol.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Alkanolamine werden ausgewählt aus 2-Aminoethan-1 -ol und/oder 2-Amino-2-methylpropan-1 -ol. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist daher dadurch gekennzeichnet, dass das erfindungsgemäße Mittel als Alkalisierungsmittel ein Alkanolamin ausgewählt aus 2-Aminoethan-1 -ol und/oder 2-Amino-2-methylpropan-1 -ol enthält.
Als Aminosäure im Sinne der Erfindung gilt eine organische Verbindung, die in ihrer Struktur mindestens eine protonierbare Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder eine -SOsH-Gruppe enthält. Bevorzugte Aminosäuren sind Aminocarbonsäuren, insbesondere a-(alpha)-Amino- carbonsäuren und w-Aminocarbonsäuren, wobei a-Aminocarbonsäuren besonders bevorzugt sind.
Unter basischen Aminosäuren sind erfindungsgemäß solche Aminosäuren zu verstehen, welche einen isoelektrischen Punkt pl von größer 7,0 besitzen.
Basische a-Aminocarbonsäuren enthalten mindestens ein asymmetrisches Kohlenstoffatom. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können beide möglichen Enantiomere als spezifische Verbindung oder auch deren Gemische, insbesondere als Racemate, gleichermaßen eingesetzt
werden. Es ist jedoch besonders vorteilhaft, die natürlich bevorzugt vorkommende Isomerenform, üblicherweise in L-Konfiguration, einzusetzen.
Die basischen Aminosäuren werden bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Arginin, Lysin, Ornithin und Histidin, besonders bevorzugt aus Arginin und Lysin. In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel daher dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Alkalisierungsmittel um eine basische Aminosäure aus der Gruppe Arginin, Lysin, Ornithin und/oder Histidin handelt.
Darüber hinaus kann das Mittel weitere Alkalisierungsmittel, insbesondere anorganische Alkalisierungsmittel enthalten. Erfindungsgemäß einsetzbare, anorganische Alkalisierungsmittel sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Natriumsilicat, Natriummetasilicat, Kaliumsilicat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat.
Ganz besonders bevorzugte Alkalisierungsmittel sind Ammoniak, 2-Aminoethan-1 -ol (Monoethanolamin), 3-Aminopropan-1 -ol, 4-Aminobutan-1 -ol, 5-Aminopentan-1 -ol, 1 -Aminopropan- 2-ol, 1 -Aminobutan-2-ol, 1 -Aminopentan-2-ol, 1 -Aminopentan-3-ol, 1 -Aminopentan-4-ol, 3-Amino-2- methylpropan-1 -ol, 1 -Amino-2-methylpropan-2-ol, 3-Aminopropan-1 ,2-diol, 2-Amino-2- methylpropan-1 ,3-diol, Arginin, Lysin, Ornithin, Histidin, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Natriumsilicat, Natriummetasilicat, Kaliumsilicat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat.
In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das Färbemittel (a) mindestens ein Alkalisierungsmittel aus der Gruppe aus Ammoniak, 2-Aminoethan-1 -ol (Monoethanolamin), 3-Aminopropan-1 -ol, 4- Aminobutan-1 -ol, 5-Aminopentan-1 -ol, 1 -Aminopropan-2-ol, 1 -Aminobutan-2-ol, 1 -Aminopentan-2- ol, 1 -Aminopentan-3-ol, 1 -Aminopentan-4-ol, 3-Amino-2-methylpropan-1 -ol, 1 -Amino-2-methyl- propan-2-ol, 3-Aminopropan-1 ,2-diol, 2-Amino-2-methylpropan-1 ,3-diol, Arginin, Lysin, Ornithin, Histidin, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Natriumsilicat, Natriummetasilicat, Kaliumsilicat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat enthält.
Verfahren zum Färben von Keratinmaterial
Die zuvor beschriebenen Mittel lassen sich hervorragend in Verfahren zum Färben von keratinischem Material, insbesondere von menschlichen Haaren, einsetzen.
Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, umfassend die folgenden Schritte:
(1) Anwendung eines Färbemittels auf dem keratinischem Material, wobei das Färbemittel ein Mittel ist, wie es bei der Beschreibung der ersten Erfindungsgegenstand im Detail offenbart wurde,
(2) Einwirken des Färbemittels auf dem keratinischen Material und
(3) Ausspülen des Färbemittels mit Wasser.
In Schritt (1) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Mittel des ersten Erfindungsgegenstand auf dem keratinische Material, bei dem es sich ganz besonders bevorzugt um menschliche Haare handelt, angewendet.
In Schritt (2) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Mittel dann nach seiner Applikation auf das keratinische Material einwirken gelassen. In diesem Zusammenhang sind verschiedene Einwirkzeiten von beispielsweise 30 Sekunden bis 60 Minuten denkbar.
Ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen Färbesystems liegt jedoch darin, dass auch in sehr kurzen Zeiträumen nach kurzen Einwirkzeiten ein intensive Farbergebnis erzielt werden kann. Aus diesem Grund ist es von Vorteil, wenn die Anwendungsmischung nach ihrer Applikation nur für vergleichsweise kurze Zeiträume von 30 Sekunden bis 15 Minuten, bevorzugt von 30 Sekunden bis 10 Minuten, und besonders bevorzugt von 1 bis 5 Minuten auf dem Keratinmaterial verbleibt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren
gekennzeichnet durch das
(2) Einwirken des Färbemittels auf dem keratinischen Material für einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 15 Minuten, bevorzugt von 30 Sekunden bis 10 Minuten, und besonders bevorzugt von 1 bis 5 Minuten.
Im Anschluss an das Einwirken der Anwendungsmischung auf das Keratinmaterial wird diese schließlich in Schritt (3) des Verfahrens mit Wasser ausgespült.
Hierbei kann die Awendungsmischung in einer Ausführungsform nur mit Wasser, d.h. ohne Zuhilfenahme eines Nachbehandlungsmittels oder eines Shampoos, ausgewaschen werden. Auch die Anwendung eines Nachbehandlungsmittels oder Conditioners in Schritt (6) ist prinzipiell denkbar.
Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung und zur Erhöhung des Anwendungskomforts hat es sich jedoch als ganz besonders bevorzugt herausgestellt, das Ausspülen des Mittels in Schritt (3) ausschließlich mit Wasser ohne Zuhilfenahme eines weiteren Nachbehandlungsmittels, Shampoos oder Conditioners vorzunehmen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren
gekennzeichnet durch das
(3) Ausspülen des Färbemittels ausschließlich mit Wasser.
Betreffend die weiteren bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verfahrens gilt mutatis mutantis das zum erfindungsgemäßen Mittel gesagte.
Beispiele
1. Formulierungen
Es wurden die folgenden Formulierungen hergestellt (alle Angaben, sofern nichts anderes angegeben ist, in Gew.-%):
V = Vergleich
E = erfindungsgemäß
2. Anwendung
Die Ausfärbungen erfolgten auf Haarsträhnen der Firma Kerling, Typ„Euronaturhaar weiß“ (ENH). Vor der Ausfärbung wurden die Haarsträhnen farbmetrisch mit einem Farbmessgerät der Firma Datacolor, Typ Spectraflash 450 vermessen.
Dann wurde das jeweilige Mittel wurde auf die Haarsträhnen appliziert (Flottenverhältnis: 1 g Mittel pro g Haarsträhne) und für drei Minuten einwirken gelassen. Im Anschluss daran wurden die Haarsträhne gründlich (1 Minute) mit Wasser ausgewaschen, getrocknet und dann erneut farbmetrisch vermessen.
Der für die Beurteilung der Farbintensitäten herangezogene dE-Wert ergibt sich aus den gemessenen L*a*b*-Farbmesswerten wie folgt:
dE = [(Li - Lo)2 + (ai - a0)2 + (bi - bo)]1/2
Lo, ao und bo = Messwerte vor der Färbung
Li, a, und bi = Messwerte nach der Färbung
Je größer der dE-Wert ist, desto größer ist der Farbabstand zum ungefärbten Haar und desto höher ist die Farbintensität.
Die mit den erfindungsgemäßen Formulierungen erhaltenen Färbungen waren dunkler bzw. intensiver (niedrigerer L-Wert) und besaßen einen größeren Farbabstand im Vergleich zum ungefärbten Haar (größerer dE-Wert).