Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Identifizieren, Klassifizieren
und Sortieren von Gegenständen, Objekten und Materialien, ein
Erkennungssystem sowie eine Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens.
In einer Reihe von industriellen Prozessen sind Verfahren zur Identifikation
bzw. Klassifikation von Gegenständen, Objekten und Materialien
ein wichtiges Instrument zur Prozessführung bzw. -kontrolle.
So wird gemäß der DE-Al 19751862 ein automatisiertes Sortierverfahren
angegeben, bei welchem die Identifikation der zu sortierenden
Gegenstände mit Hilfe von Spektraldatenanalyse durchgeführt wird. Je
nach Ansteuerung der dem Spektrometer vorgeschalteten Abtasteinrichtung
beim Identifiziervorgang werden die Spektraldaten für eine
vorgegebene Menge an zu sortierenden Gegenständen ermittelt und für
die anschließende Klassifizierung an eine Rechnereinheit weitergeleitet.
Dieses Verfahren ist in apparatetechnischer Hinsicht aufwendig,
da ein derartiges Erkennungssystem aus drei Subsystemen, nämlich
einem Bildanalysesystem, einer Abtasteinrichtung und einem NIR-
(nahes Infrarot) Spektrometer besteht.
Eine weitere bekannte Methode zur Klassifizierung von Gegenständen,
Objekten und Materialien ist die Messung von spektralen Eigenschaften
an einem Messobjekt in einem oder mehreren optischen Wellenlängenbereichen
und die Auswertung der so erhaltenen spektralen Absorptions-,
Emissions- oder Reflektionsmuster. Diese Verfahren setzen
allerdings voraus, dass der Messfleck repräsentativ für das gesamte
Messobjekt ist. Wenn dies nicht gewährleistet ist, beispielsweise
wenn die Möglichkeit besteht, dass das Objekt durch andere Materialien
verunreinigt oder überdeckt wird, inhomogen ist, oder wenn die
Messobjekte eine relevante Oberflächenstruktur aufweisen, die erfasst
werden soll, so sind diese Methoden unzureichend. Für derartige
Fälle ist die Verwendung von Systemen erforderlich, mit
welchen die benötigte Spektralinformation ortsaufgelöst erfasst
werden kann.
Es ist bekannt, in diesem Bereich Filtersysteme zu verwenden, wobei
wahlweise diskrete Filter bei Beobachtung weniger, ausgewählter
Wellenlängen eingesetzt werden oder wobei durch Verwendung von
durchstimmbaren optischen Filtern ein multispektrales Bild, in
Kombination mit einer Aufnahmeeinheit, üblicherweise einer Kamera,
erfasst wird. Ein derartiges System unter Verwendung von akustisch
durchstimmbaren optischen Filtern wird in US-A-5,216,484 beschrieben.
Die Einschränkung bei Verwendung von Filtersystemen mit mehr
als einer beobachteten Wellenlänge ist, dass sich das Messobjekt
während der Dauer der Messung relativ zur Messeinrichtung nicht
bewegen darf. Bei Auftreten einer Relativbewegung werden eine Reihe
von Bildern erhalten, die einzelne Abbilder des Messobjektes bei
einzelnen Wellenlängen, jedoch an unterschiedlichen Positionen sind,
wodurch kein vollständiges Abbild eines bewegten Messobjektes erhalten
werden kann. Durch diese Einschränkung kann die Anforderung der
Messung mit hoher Auflösung in beiden ebenen Dimensionen und in
Echtzeit ohne Unterbrechung des Prozesses von derartigen Systemen
nicht erfüllt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile der aus dem
Stand der Technik vorbekannten Verfahren zum Identifizieren und
Klassifizieren von Gegenständen, Objekten und Materialien zu beseitigen,
wobei gleichzeitig eine einfache Verfahrensführung gewährleistet
sein soll.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass in einem Verfahrensschritt
die spektralen Daten, wie Farbinformation, chemische
Eigenschaften und räumlichen Daten, wie Form, Größe, Lage und/oder
Struktur von relativ zur Messeinheit bewegten oder sich bewegenden
Gegenständen, Objekten und Materialien in beiden ebenen Dimensionen
mit hoher räumlicher und voller spektraler Auflösung in Echtzeit
ermittelt und erfasst werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind Gegenstand der
Unteransprüche.
So kommen als Spektralbereiche vorzugsweise die folgenden Bereiche
und/oder Subbereiche der Bereiche und/oder Kombinationen der Bereiche
zur Anwendung: Ultraviolett (UV, 200 - 380 nm), sichtbares Licht
(380 - 780 nm), nahes Infrarot (NIR, 780 - 2500 nm) und mittleres
Infrarot (> 2,5 µm). Die so erfassten Gegenstände, Objekte und
Materialien können anhand dieser Daten in Echtzeit klassifiziert und
anschließend beispielsweise automatisiert sortiert werden.
Ein beispielhafter Anwendungsfall für das erfindungsgemäße Verfahren
ist die material- bzw. sortenreine Sortierung von Gegenständen,
Objekten und Materialien, wie Abfallstoffen, aber auch die Aufbereitung
von Recycling-Materialien. Es ist bekannt, jegliche Art von
Gegenständen, wie Abfallstoffe und Recycling-Material, per Hand zu
sortieren. Dabei wird nach Kriterien wie Farbe, Form und Zusammensetzung
der zu sortierenden Gegenstände vorgegangen. Obzwar eine
Vorsortierung per Hand, wie dies beispielsweise bei kleineren Müllmengen
in Haushalten durchgeführt wird, eine Erleichterung für die
weitere Abfallentsorgung ist, sind dennoch manuelle Sortierverfahren
aufwendig durchzuführen. Um die Sortierung zu vereinfachen bzw. die
Sortierung von gesundheitsgefährdenden oder gesundheitsschädlichen
Stoffen zu ermöglichen, kann hier das erfindungsgemäße Verfahren
eingesetzt werden.
Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist die Verwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur in-line Qualitätskontrolle von Produkten
während des Produktionsprozesses, beispielsweise von Oberflächenbeschichtungen.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ermöglicht für diese Anwendung die Kontrolle der Verteilung, Homogenität
und Qualität eines Beschichtungsprozesses in Echtzeit. Zusätzlich
lassen sich durch Anwendung von Bildverarbeitungsalgorithmen
auf das Klassifikationsergebnis automatisiert und in Echtzeit Aussagen,
beispielsweise über die räumliche und/oder die Größenverteilung
von Irregularitäten treffen, was als Regel- und/oder Qualitätssicherungsparameter
für die Prozessführung von essentieller
Bedeutung für eine effiziente und störungsarme Produktion ist.
Gegenüber dem Stand der Technik, namentlich (i) off-line Stichprobenprüfungen,
(ii) nicht-ortsaufgelösten on-line Summenprüfverfahren,
im Anwendungsbeispiel Flächenwiderstand und/oder -kapazität,
oder (iii) der, aus apparatetechnischer und finanzieller Hinsicht
aufwendigen Verwendung mehrerer, über die Breite der Förderanlage
verteilten Einzelmessköpfe, stellt das erfindungsgemäße
Verfahren somit einen signifikanten Fortschritt dar.
Die Erfindung betrifft weiters ein Erkennungssystem, bestehend aus
einer Detektionseinheit zur simultanen Ermittlung der räumlichen
aufgelösten Bild- und Spektraldaten in Echtzeit, welche oberhalb der
auf einer Transportanlage, vorzugsweise einer Förderbahn, verteilten,
zu klassifizierenden und/oder sortierenden Gegenständen positioniert
ist, und einer mit dieser Einheit verbundenen Erkennungsund
Auswerteeinheit zum Auswerten der ermittelten multispektralen
Bilddaten. Alternativ kann, insbesonders bei der Betrachtung von
Oberflächen großer und/oder schwerer Objekte, die Detektionseinheit
auf bzw. von einem ein- oder mehrachsigem Bewegungssystem bewegt
werden, wobei sich das Messobjekt in Ruhestellung befindet.
In beiden Anordnungen können Linien quer zur Richtung der relativen
Bewegung der zu klassifizierenden Gegenstände durch einen Spalt im
Erkennungssystem abgebildet werden. Vorteilhafterweise besteht
dieses Erkennungssystem aus einem bildgebendem Spektrographen in
Kombination mit einer Aufnahmeeinheit. Dieses System ist dadurch
gekennzeichnet, dass Linien, welche quer zur Richtung der Relativbewegung
zwischen Messobjekt und Detektionseinheit verlaufen, mit
Hilfe einer geeigneten, spektral abgestimmten Optik abgebildet und
über einen Eintrittsspalt einem bildgebenden Spektrographen zugeführt
werden, welcher mit einem wellenlängendispersiven Element
zum spektralen Zerlegen der Linien ausgerüstet ist, so dass an der
Austrittsseite des Spektrographen das eintretende Licht in die
entsprechenden Spektralbereiche zerlegt und auf eine Aufnahmeeinheit
abgebildet wird.
Die, wie vorstehend erläutert, ermittelten Daten werden in der Folge
an die Auswerteeinheit weitergegeben, die vorteilhafterweise aus
einer elektronischen Datenverarbeitungsanlage besteht. Die mit hoher
Geschwindigkeit übertragenen Daten von der Detektionseinheit werden
zunächst mit Hilfe eines entsprechenden Computer-Softwareprogramms
eingelesen. Zur Weiterverarbeitung umfasst die Computer-Software
eine Reihe von mathematischen Algorithmen zur Bearbeitung der mit
Hilfe des Erkennungssystems / den Erkennungssystemen ermittelten
Datenströme in Echtzeit.
Bedingt durch die Relativbewegung werden sequentiell Linien aufgenommen
und mittels Computersoftware zu einem multidimensionalen
Informationsraum zusammengesetzt. Dieser besteht aus den beiden
Ortskoordinaten in Längs- und Querrichtung zur Bewegungsrichtung
sowie aus einer spektralen Dimension, welche die Spektralinformation
als spektrale Intensität in Abhängigkeit der Wellenlänge beschreibt.
Durch die Auswertung dieser Daten ist es möglich, sowohl Form, Größe
und Lage der zu klassifizierenden Gegenstände als auch simultan dazu
Farb- und/oder sonstige Materialeigenschaften, z.B. die chemische
Zusammensetzung, zu bestimmen.
Allgemein dient diese Klassifikation der Zuordnung der erkannten
Gegenstände zu Gruppen mit ähnlichen oder vergleichbaren Eigenschaften,
wie im erfindungsgemäßen Fall, Form, Größe, Farbe, Struktur
und/oder chemische Konstitution, sowie Kombinationen aus diesen
und/oder ähnlichen Parametern. Zwar lassen sich Farben auch mit
Hilfe von üblichen Farbkameras festhalten, jedoch sind diese auf
drei Farbkanäle beschränkt, so dass eine Farbklassifikation nur mit
hohem technischem Aufwand oder aber verminderter Präzision erfolgen
kann. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird jedoch eine Spektralzerlegung
ermöglicht, welche für 100 bis 200 Wellenlängen typisch
ist, so dass ein präzises Identifizieren und Klassifizieren
der zu sortierenden Gegenstände gewährleistet ist.
Durch die Beschränkung des mit einer Einheit erfassbaren Spektralbereiches
kann es für spezifische Anwendungen vorteilhaft sein, das
Gesamtsystem mit zwei oder mehr Detektionseinheiten, jeweils bestehend
aus spektral abgestimmter Optik, bildgebendem Spektrographen
und Kamera, auszustatten. Dadurch ist es möglich, die Informationsbasis
der Klassifikation zu verbreitern und somit die Klassifikationszuverlässigkeit
zu erhöhen. Die Detektionseinheiten werden dazu
bevorzugt so in das Gesamtsystem integriert, dass sie synchron
zueinander laufen und das selbe Beobachtungsfeld erfassen. Die
Detektionseinheiten können wahlweise an eine gemeinsame oder individuelle
Erkennungs- und Evaluationseinheiten angeschlossen sein.
Die Erfindung betrifft weiters eine Anordnung zum Ausführen des
erfindungsgemäßen Verfahrens als automatisierter Materialsortierprozess,
welche im wesentlichen aus einer durchgängigen Förderbahn
und einer wirkmäßig mit dem Erkennungssystem verbundenen Einrichtung,
vorzugsweise eine Düsenreihe, besteht. Vorteilhafte Ausgestaltungen
dieser Anordnung sind gemäß Unteransprüche geoffenbart.
Die Erfindung wird im folgenden beispielhaft anhand der Fig. 1 bis
4 erläutert, wobei
Fig. 1 eine mögliche Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens; Fig. 2 einen in dieser Vorrichtung vorgesehenen bildgebenden Spektrographen
mit integrierter Aufnahmeeinheit; Fig. 3 ein in dieser Vorrichtung vorgesehenes Förderband; und Fig. 4 den Querschnitt dieses Förderbandes darstellen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
für die Anwendung als Erfassungs-, Klassifikations- und Steuersystem
für die sortenreine Materialsortierung wird in der Folge anhand der
beispielhaften Darstellungen gemäß Fig. 1 bis 4 näher erläutert:
Die zu sortierenden Gegenstände, Objekte und Materialien werden in
Richtung des Pfeils 7 auf das Förderband 4 der Vorrichtung 1 gut
verteilt aufgebracht. Nach einer kurzen Beschleunigungsstrecke
gelangen diese Gegenstände mit einer Geschwindigkeit von typischerweise
1 bis 3 m/s zur Detektionseinheit 2, welche oberhalb des
Förderbandes angeordnet ist. Der zu betrachtende Bereich des Förderbandes
ist durch wenigstens eine optische Strahlungsquelle beleuchtet,
welche sich bevorzugt durch eine über den Beobachtungsbereich
räumlich und spektral homogene Intensitätsverteilung auszeichnet. In
dieser Anordnung ist es möglich, Linien, welche quer zum Förderband
verlaufen, durch eine Optik 8 der Detektionseinheit 2, wie sie in
Fig. 2 dargestellt ist, zu erfassen. Das von dieser Beobachtungslinie
ausgehende Licht gelangt über den Eintrittsspalt 9 - siehe
Figur 2 - in einen abbildenden Spektrographen 10, der mit einem
wellenlängendispersiven Element 11, bevorzugt einem Transmissionsgitter,
ausgerüstet ist, so dass an der Austrittseite des Spektrographen
unter Erhalt der räumlichen Information der abgebildeten
Linie die Lichtstrahlen der abgebildeten Linien spektral zerlegt auf
einer Aufnahmeeinheit 12 abgebildet werden. Diese Aufnahmeeinheit 12
ist vorteilhafterweise ein zweidimensionales Array, wie eine CCD-(charge-coupled
device) oder CMOS- (complementary metal-oxide semiconductor)
Kamera oder eine sonstige Kamera, welche für den jeweiligen
Spektralbereich besonders geeignet ist.
Die Daten werden an die Auswerteeinheit 3 übermittelt und dort
weiterverarbeitet. Mit dem erfindungsgemäßen Erkennungssystem werden
gleichzeitig zwei Kategorien von Daten bestimmt, nämlich einerseits
die Spektraldaten zum Bestimmen der Farbe und/oder der chemischen
Eigenschaften und anderseits die Bilddaten zum Bestimmen von Form,
Lage, Größe und/oder Struktur der zu klassifizierenden Gegenstände.
Die Form der Gegenstände wird dadurch aufgenommen, dass die Linien
quer zum Förderband mit einer typischen Auflösung von zwischen 128
Punkten und 1600 Punkten erfasst und ausgewertet werden. Durch die
sequentielle Aufnahme der Linien entsteht aus den vorgenannten
Linien ein zweidimensionales Bild. Aus diesem Datensatz lassen sich
die geometrischen Eigenschaften der zu klassifizierenden Gegenstände
bestimmen.
Die Datenverarbeitung umfasst für typische, rein qualitative Klassifikation
eine Dunkelstromkorrektur, eine Referenzierung gegen einen
Standard, eine Normalisierung der Spektren, eine Filterstufe zur
Reduktion des Rauschens, die Berechnung der 1. oder 2. Ableitung
sowie die eigentliche Klassifikation nach einem auf den jeweiligen
Anwendungsfall abgestimmten und optimierten Algorithmus. Weitere
Funktionen können beispielsweise die zur Bestimmung des Schwerpunktes
und/oder der Objekt- bzw. Klassenkanten und/oder anderer
Objekteigenschaften mittels Bildverarbeitungsalgorithmen sein.
Dadurch ist es möglich, die zu trennenden Gegenstände präzise zu
erkennen, in Echtzeit zu klassifizieren und im weiteren beispielsweise
eine entsprechende Sortierung vorzunehmen.
Im Falle von Mülltrennung ist beispielsweise für das Recycling von
Kunststoffflaschen, wie Polyethylenterephthalat (PET) - Flaschen,
nicht nur die Klassifikation nach Material, Komponenten, sondern
auch nach Farbe und/oder nach Art der Schraubkappe der Flasche für
die Weiterarbeitung vorteilhaft. Ebenso können Standard-Sortierkriterien,
die bei anderen Klassifikationsverfahren
Verwendung finden, wie Länge, Breite und Form bzw. Kontur direkt aus
den Daten extrahiert und zur Sortierung herangezogen werden. Durch
Kombination der benötigten Daten im softwareseitigen Evaluationsmodul,
beispielsweise durch Vergleich mit hinterlegten
Soll-Vorgaben, kann das Klassifikationsergebnis an die prozessspezifische
Anforderung angepasst werden. Die Daten, das sind die sogenannten
Output-Daten des Evaluationsmoduls, werden über eine
benutzerdefinierte Schnittstelle, ein weiteres Modell der Computer-Software,
an die entsprechenden Steuer komponenten, beispielsweise
ein übergeordnetes Prozessleitsystem oder, wie in dieser
beispielhaften Anwendung, an eine Einheit zur automatisierten Sortierung,
etwa steuerbare Ausblasdüsen, weitergeleitet. Bei dieser
Anwendung für die Materialsortierung kann somit nach dem Ermitteln
der vorgenannten Daten eine automatisierte Sortierung, zum Beispiel
durch Ausblasen oder mittels gesteuerter Klappen, erfolgen.
Besonders bevorzugt ist die Sortierung mit Hilfe einer steuerbaren
Düsenreihe 5, in welcher Luftdüsen 14 derart angeordnet sind, dass
die dadurch erzeugten Luftströme die auszusortierenden Gegenstände
schräg seitlich in entsprechende Auffangbehälter wirbeln, so dass
diese vom Förderband 4 abgezogen werden können. Die Düsenreihe 5
ist, wie aus Figuren 3 und 4 ersichtlich, vorteilhafterweise unterhalb
der die Gegenstände tragenden Trume der Streifen 13 angeordnet.
Eine weitere bevorzugte Methode ist die Verwendung eines zusätzlichen
Querförderbandes 6, das in einem Abstand von beispielsweise 30
cm quer über dem Transportförderband 4 angebracht ist. Die auszutragenden
Gegenstände werden bei dieser Ausführungsform durch die
Ausblasdüsen auf dieses Förderband gewirbelt und anschließend auf
dem Querförderband abtransportiert. Dieser Sortiervorgang wird
anhand der Darstellung gemäß Fig. 3 näher erläutert. Daraus ist zu
ersehen, dass das Förderband 4 in Längsrichtung aus mehreren voneinander
beabstandeten, z.B. etwa 50 Streifen 13 besteht. Die Düsenreihe
5 ist so angebracht, dass die einzelnen Düsen 14 zwischen den
Streifen 13 des Förderbandes zur Wirkung kommen. An diesen Ausblasstationen
werden die zu sortierenden Gegenstände über die unter dem
Förderband montierten, steuerbaren Düsenreihe 5 geführt, wobei durch
die besondere Ausführung des Förderbandes in Form der Streifen 13
keine Unterbrechung des Bandes und somit auch keine Unterbrechung im
Förderstrom erfolgt. Die Form der Düsen 14 und das dadurch erzeugte
Strömungsprofil sind so eingestellt, dass die auszusortierenden
Gegenstände entsprechend ihrem Gewicht und dem erzeugten Luftstrom
auf das Querförderband 6 oder in einen seitlichen Auffangbehälter
(nicht dargestellt) gewirbelt werden. Durch die Verwendung des
speziellen Förderbandes 4, beispielsweise einem Riemenband, und das
Anbringen der Düsenreihe 5 unter diesem Band, verbleiben jene Gegenstände,
welche in dieser Trennstufe noch nicht aussortiert werden,
weiterhin mit gleicher Position und Lage auf dem Förderband für den
Transport zur nächsten Trennstufe. Dadurch können je nach Anforderungsprofil
auch mehrere Trennschritte durchgeführt werden. Dadurch
wird das automatisierte Sortieren unterschiedlicher Gegenstände
ermöglicht, so dass eine spezifische Sortierung nach Zusammensetzung,
wie nach unterschiedlichen Kunststoffen, Metallen und dergleichen,
aber auch nach Umweltschädlichkeit, Verkaufswert oder
Brennwert ermöglicht ist.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das erfindungsgemäße Verfahren
zum Identifizieren, Klassifizieren und Sortieren von Gegenständen
deshalb in einfacher Weise durchführbar ist, da von einer
Einheit simultan und mit hoher räumlicher und spektraler Auflösung
in Echtzeit geometrische sowie spektrale Daten, beispielsweise
betreffend Farbe und/oder chemischer Eigenschaften der betrachteten
Messobjekte erfasst werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist
besonders relevant bei Messobjekten, welche sich aus prozesstechnischen
oder sonstigen Gründen relativ zum Erkennungssystem in
Bewegung befinden. Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich insbesondere
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Erkennungssystems, bestehend
aus einer Einheit zum gleichzeitigen Ermitteln von Bild- und
Spektraldaten und einer mit dieser verbundenen Einheit zum Auswerten
der ermittelten Bild- und Spektraldaten in einfacher Weise durchführen.