-
Spann- und Haltevorrichtung, insbesondere für die Verspannung von
Schalungswänden mittels Drähten Drahtspann- und Haltevorrichtungen sind in verschiedenen
Ausführungen bekannt. Entweder ist ihr Aufbau kompliziert und umständlich in der
Handhabung, oder sie besitzen nur einen beschränkten Anwendungsbereich durch einen
zu kleinen Spannweg.
-
Eine dieser Vorrichtungen weist ein den Spanndraht gegen ein Gegenlager
drückendes, mit einem Hebel einstückiges, verzahntes Spannmittel auf, das in Langlöchern
eines offenen Gehäuses drehbargelagert ist. Die Langlöcher verlaufen in schräger
Richtung zur Schalung und zum Spanndraht. Das Spannmittel ist in einem Bereich von
etwa go° schwenkbar. Um einen ausreichenden Spannweg für den Spanndraht zu erzielen,
muß der Zahnkreisbogen entsprechend groß sein. Dies hat aber den Nachteil, daß das
Spannmittel in einer beliebigen Stellung nicht so sicher stehenbleibt wie bei einem
Zahnkreisbogen geringen Durchmessers, weil das Drehmoment, das der gespannte Draht
erzeugt, mit der Größe des Durchmesser wächst. Für besondere Fälle ist daher eine
zusätzliche Sicherung des Spannmittels durch einen Sicherungsstift vorgesehen. Bei
dieser Vorrichtung ist trotz der Größe des Zahnkreisbogens der Spannweg noch gering.
-
Erfindungsgemäß soll die bekannte Spannvorrichtung dadurch verbessert
werden, daß das Spannmittel aus einer Walze mit Verzahnung gebildet wird, bei der
der Kopfkreisdurchmesser der Verzahnung gleich dem Durchmesser der Teile der Walze
ist, die in den Langlöchern des Gehäuses lagern, wobei die Walze an einem aus dem
Gehäuse herausragenden Ende einen Ansatz für eine Handhabe aufweist. Dadurch ist
der Spannweg des Spanndrahtes praktisch
unbegrenzt und das Gerät
kann für die verschiedensten Zwecke Verwendung finden. Es ist also nicht nur als
Drahtspanngerät für Schalungen, sondern auch als Zugvorrichtung und frei hängendes
Zugspanngerät verwendbar. Die verzahnte Walze kann wegen ihres geringen Materialbedarfes
aus hochfestem Stahl hergestellt sein, ohne daß sich dadurch die Gesamtkosten wesentlich
erhöhen. Das Spannmittel gemäß der Erfindung hat auch infolgedessen eine hohe Lebensdauer
und kann, wenn dies einmal erforderlich wird, verhältnismäßig leicht durch ein anderes
ersetzt werden.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird vorgeschlagen, die
Fläche des Gehäuses, gegen die sich der Schalungsdraht abstützt, in einem kleinen
Winkel - etwa 2 bis 5° - zur Drahtachse geneigt anzuordnen, dessen Scheitelpunkt
der an der Schalung anliegenden Stirnfläche des Vorrichtungsgehäuses zugekehrt ist.
Dadurch wird eine weitere Sicherung der Klemmwirkung erzielt, weil der gegen die
Verzahnung der Walze gerichtete, federnde Druck des dadurch schwach gebogenen Drahtes
bei Erschütterungen ein Herausspringen der von der Verzahnung in den Draht gedrückten
Kerben aus dem Zahn unmöglich macht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung wirkt deshalb
als selbsthemmende Spann- und Haltevorrichtung.
-
Zur weiteren Vergrößerung der Anpassungsfähigkeit an verschiedene
Dicken des Drahtes oder Bandstahls wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
vorgeschlagen, die Wand, gegen die sich der Schalungsdraht abstützt, in Richtung
gegen den Schalungsdraht und von ihm weg mittels einer Stellschraube verstellbar
vorzusehen.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Abb. i eine Gesamtansicht, Abb. 2 zwei auf beiden Seiten einer Schalung
angesetzte Spanner, einen von ihnen im Längsschnitt, Abb. 3 die Teilansicht der
verzahnten Walze und Abb. q. die Verwendungsmöglichkeit als Zugvorrichtung.
-
Das Gehäuse i der Spannvorrichtung besteht aus der sich an die Schalungswand
2, 3 (Abb.2) anlegenden Stirnwand q, die sich in zwei Seitenwänden 5 und 6 fortsetzt,
welche rechtwinklig zur genannten Stirnwand verlaufen. Ungefähr in der Mitte der
Stirnwand liegt zwischen den beiden Seitenwänden 5 und 6 eine Zwischenwand 7, an
deren Fuß die Stirnwand für den Durchgang des Spanndrahtes 8 durchbrochen ist. Die
Zwischenwand 7 verläuft in einem kleinen Winkel von ungefähr 2 bis 5° zur Mittelachse
dieses Durchbruchs 9 bzw. zur Mittelachse des Spanndrahtes 8 und dient als Anlagefläche,
gegen die sich der Spanndraht 8 während des Spannens und Klemmens abstützt.
-
In den Seitenwänden 5 und 6 des Gehäuses i sind je ein Langloch io
und ii vorgesehen, dessen Längsachse in einem Winkel von ungefähr 14 bis i7° zur
Spanndrahtachse geneigt ist, wobei der Scheitelpunkt des Neigungswinkels für diese
Langlöcher io und ii ebenso wie der des Neigungswinkels für die Zwischenwand 7 bzw.
deren Stützfläche 12 auf der Seite des Gehäuses i liegt, an der sich die Stirnwand
q. befindet. In diesen Langlöchern lagert eine Walze 13, die vorzugsweise aus härtbarem,
hochwertigem Stahl gearbeitet ist. Das eine Ende dieser Walze 13, das aus der Gehäusewand,
und zwar beispielsgemäß aus der Seitenwand 5, herausragt, ist mit einem Vierkant
1q. und einem Anlagebund 15 versehen. Das andere freie Ende hat ein Splintloch
16 und eine Unterlegscheibe 17, so daß die in den Langlöchern lagernde Walze 13
gegen axiale Verschiebung gesichert ist und nach Entfernen des Splintes leicht ausgewechselt
werden kann. Der mittlere Teil 18 der Walze 13 ist verzahnt.
-
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Auf den durch die Schalungswände
2, 3 hindurchgehenden Spanndraht 8 wird auf jeder Seite (Abb. 2) eine Spannvorrichtung
aufgesetzt. Durch Drehen der Walze 13 mittels eines Vierkantschlüssels in der Pfeilrichtung
drücken sich die scharfen Zähne des Walzenteils 18 in den Spanndraht 8, und der
Mittelteil der Walze 13 wirkt auf den Spanndraht 8 wie ein Stirnzahnrad auf eine
Zahnstange. Durch die Schräglage der Langlöcher io und zi erfolgt die an sich bekannte
Klemmung, die besonders infolge des kleinen Durchmessers des verzahnten Teiles 18
der Walze 13 selbsthemmend ist. Durch die Neigung der Fläche i2 der Zwischenwand
7, gegen die sich der Spanndraht 8 unter dem Druck der Walze 13 abstützt, wird der
Spanndraht leicht gebogen, so daß bei Erschütterungen zusätzlich die Federkraft
des gebogenen Drahtes 8 ein Herausspringen aus seinem Eingriff mit dem verzahnten
Teil 18 der Walze 13 verhindern würde. Durch das Spannen der einen Spannvorrichtung
wird bei der gegenüberliegenden Spannvorrichtung der Spanndraht ebenso gegen die
Stützfläche 12 gedrückt, weil infolge der Schräglage der Langlöcher io und ii die
Walze 13 in Kupplungs- und Klemmstellung gezogen wird. Es genügt natürlich auch
die Anordnung nur einer erfindungsgemäßen Spannvorrichtung; in diesem Falle muß
auf der anderen Seite der Schalung 2, 3 irgendeine bekannte Klemm- oder Haltevorrichtung
den Spanndraht 8 absichern. Durch die Schräglage der Langlöcher io und ii wird,
wie an sich bekannt, nicht nur die Klemmwirkung erzielt, sondern es ist, wie eingangs
erwähnt, auch ein bestimmter Spielraum für unterschiedliche Durchmesser des Spanndrahtes
8 gegeben. Zur Vergrößerung dieses Spielraumes ist die Zwischenwand 7 mit der Stützfläche
12 zum Gehäuse i gegen den Spanndraht 8 oder von diesem weg verstellbar angeordnet.
-
In der Ausführungsform nach Abb. 2 ist ein in der genannten Richtung
zwischen- den Seitenwänden 5 und 6 verschiebbares Klemmstück 23 vorgesehen, in dem
ein nach beiden Seiten herausragender Bolzen i9 befestigt ist, der in Langlöcher
20 und 2i hineinragt, von denen je eines, parallel zur Anlagefläche q. verlaufend,
in den Gehäuseseitenwänden 5 und 6 angeordnet ist. Mittels einer Stellschraube 22
wird die Entfernung der Stützfläche i2 dieses Klemmstückes 23 geregelt. Der Durchbruch
9 in der Gehäusewand, die an der Schalung anliegt, ist wesentlich länger gehalten
als bei Ausführungsarten mit fest mit dem Gehäuse verbundener Zwischenwand 7. In
diesen Durchbruch ragt ein Teil 23 a des Klemmstückes 23 hinein, damit die Stützfläche
12 für den Spanndraht 8 bis an das Schalungsbrett 2 bzw. 3 herangeht. Das Drehen
der
Walze 13 kann in jeden gewünschten Winkel erfolgen. Die Walze
kann auch jede beliebige Zahl volle Umdrehungen ausführen, so daß die Spannvorrichtung
auch als Zugvorrichtung oder frei hängender Zugspanner verwendet werden kann, z.
B. zwecks Verankerung von Säulen und anderen Bauteilen. Zu diesem Zweck sind in
den Gehäuseseitenwänden 5 und 6 zwei Bohrungen 24 und 25 vorgesehen, in die die
Verankerung oder Zugseile 26 und 27 eingehängt und in denen sie befestigt werden
kann; der Spanndraht ist hier durch einen am Boden befestigten Ankerdraht 28 ersetzt.