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DE954417C - Verfahren zur Herstellung von ª‡-Amino-ª‰-mercaptocarbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von ª‡-Amino-ª‰-mercaptocarbonsaeuren

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Publication number
DE954417C
DE954417C DEB16791A DEB0016791A DE954417C DE 954417 C DE954417 C DE 954417C DE B16791 A DEB16791 A DE B16791A DE B0016791 A DEB0016791 A DE B0016791A DE 954417 C DE954417 C DE 954417C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
formula
acids
amino
alkyl
cycloalkyl
Prior art date
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Expired
Application number
DEB16791A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Chem Dr Hans Behringer
Dipl-Chem Paul Zillikens
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Chemische Fabrik Von Heyden AG
Original Assignee
Chemische Fabrik Von Heyden AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chemische Fabrik Von Heyden AG filed Critical Chemische Fabrik Von Heyden AG
Priority to DEB16791A priority Critical patent/DE954417C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE954417C publication Critical patent/DE954417C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D277/00Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings
    • C07D277/02Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings
    • C07D277/08Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member
    • C07D277/12Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
    • C07D277/18Nitrogen atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D279/00Heterocyclic compounds containing six-membered rings having one nitrogen atom and one sulfur atom as the only ring hetero atoms
    • C07D279/041,3-Thiazines; Hydrogenated 1,3-thiazines

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von a-Amino-ß-mercaptocarbonsäuren Als Zwischenprodukte für die Synthese von a-Aminoß-mercaptocarbonsäuren der allgemeinen Formel (I) können, wie hier gefunden wurde, 2-Aminothiazolincarbonsäuren-4 der allgemeinen Formel (II) dienen. [Rl = H, Alkyl, Cycloalkyl; R3 = H, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl.] Eine Herstellung dieser heterocyclischen Carbonsäuren wurde bisher nur am Beispiel der 2-Aminothiazolincarbonsäure-(4), ausgehend von der natürlichen Aminosäure Cystin, durchgeführt, und zwar durch deren Umsetzung mit Alkalicyanid zur sogenannten »Rhodanaminopropionsäure« (J. Mauthner, Hoppe-Seylers Zeitschrift für physiologische Chemie 78, 34 [I912]; A. Schöberl, R. Hamm, Chemische Berichte 81, 2=g [z948]), der in Wirklichkeit die Konstitution der 2-Aminothiazolincarbönsäure-(4) zukommt (A. Schöberl, M. Kawohl, R. Hamm, Chemische Berichte 84, 571 [195I]; H. Behringer, P. Z i 11 i k e n s , Annalen der Chemie, 574, 140 [195I]). Es wurde nun gefunden, daß sich solche durch Anlagerung der mineralsauren Salze des Thioharnstoffs und seiner N-Alkyl-, N-Cycloalkyl-, N-Arylabkömmlinge an in a-Stellung halogensubstituierte a,ß-ungesättigte Carbonsäuren oder deren Ester erhältlichen Isothiuroniumsalze der allgemeinen Formel (III) (Patent gio 646) durch Behandeln mit Lösungen schwach alkalisch reagierender Substanzen, wie Alkaliacetat, in der Wärme in die entsprechende 2-Amino-thiazolin-carbonsäuren (II) überführen lassen. R1 = H, _ Alkyl, Cycloalkyl; R2 = H, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl; R3 = H, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl; X = Halogen, z. B. Cl; HY =Molekül einer Mineralsäure.
  • Es ist bekannt, daß Aminothiazoline ganz allgemein gegenüber der Einwirkung von Mineralsäuren unter verschiedenen Versuchsbedingungen sehr widerstandsfähig sind. Die Öffnung des Thiazolinringes mit dem Ziel der Herstellung von a-Amino-ß-mercaptocarbonsäuren gelingt auch nicht mit- Hilfe naszierenden Wasserstoffs in saurem Medium (A. Schöberl, R. Hamm; Chemische Berichte 81, 21g [19q.81). Andererseits führt die einfache Alkalibehandlung nur zum Cysteinhydantoin bzw. bei darauffolgender Oxydation zum Cystinhydantoin, welches ebenfälls nicht in Cystein bzw. Cystin übergeführt werden kann (A. Schöberl, R. Hamm; Chemische Berichte 81, 210 [19481,).
  • Es wurde nun weiterhin gefunden, daß sich 2-Amino-, 2-Alkylamino-, 2-Cycloalkylamino-, 2-Arylaminothiazolin-carbonsäuren-(q) oder ihre 5-Alkylderivate bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur bei alkalischer Reaktion durch naszierenden Wasserstoff oder durch elektrolytische Reduktion unter Bildung von Alkylaminen zu Cystein bzw. zu a-Amino-ß-alkyl-(bzw. -ß-cycloalkyl)-ß-mercaptocarbonsäuren aufspalten lassen. Diese Aminocarbönsäuren können entweder über ihre Additionsverbindungen mit Quecksilbersalzen und deren Zerlegung in üblicher Weise als Hydrochloride oder durch Oxydation auf an sich bekanntem Wege in Form ihrer schwer löslichen Disulfide isoliert werden (siehe Reaktionsschema unten, Weg A -- F).
  • Die vorher erwähnten genannten Isothiuroniumsalze können aber auch durch Behandlung mit i Äquivalent Alkalihydroxyd öder auch schwach alkalisch reagierenden Substanzen bei gewöhnlicher Temperatur in die bisher noch unbekannten 2-Aninö-, 2-Alkylamino-, 2-Cycloalkylamino-, 2-Arylaminoq-oxy-5-halogen-thiazine der allgemeinen Formel (IV) übergeführt werden. Erfindungsgemäß können diese Thiazine durch Einwirkung von verdünnten Lösungen organischer Carbonsäuren oder von Mineralsäuren und darauffolgendes Abstumpfen in die inneren carbonsauren Salze der Isothioharnstoffe der allgemeinen Formel (V) verwandelt werden. R1, R3 und X haben dieselbe Bedeutung wie in den Formeln (I), (1I) und (III).
  • Aus letzteren lassen sich durch Hinzufügen von verdünnten Lösungen alkalisch reagierender Stoffe, wie verdünnten Alkalilaugen, verdünnten Ammoniaklösungen oder Lösungen von Alkalibicarbonat, die zugehörigen 2-Amino-thiazolin-carbonsäuren-(q) herstellen, die ihrerseits auf den obenerwähnten Wegen zu den a-Amino-ß-mercaptocarbonsäuren hydrierend aufgespalten werden können (siehe Reaktionsschema unten, Weg B ->. C ->- D ->- F).
  • Es wurde ferner. gefunden, daß die vorhergenannten inneren carbonsauren Salze der Isothioharnstoffe der allgemeinen Formel (V) auch unmittelbar durch Abstumpfen aus den entsprechenden mineralsauren Isothiuroniumsalzen der Formel (III) (R2 = H, R1 und R3 wie Formel (II), (IV), oder (V)) mit Natriumacetat erhalten werden können. Sie entstehen ferner auch aus den entsprechenden Estern der Formel (III) (R2 = Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl, R1 und R3 wie Formel (II), (IV) oder (V)) durch saure Verseifung mit nachfolgendem Abstumpfen. Aus diesen können, wie vorher beschrieben, wiederum die zugehörigen 2-Amino-thiazolincarbonsäuren-(q) gewonnen werden und diese auf den erfindungsgemäßen Wegen in die a-Amino-ß-mercaptocarbonsäuren übergeführt werden (siehe Reaktionsschema unten, Weg E -->- D -->- F).
  • Der Übersichtlichkeit halber sind die Reaktionsstufen in folgendem Schema nochmals zusammengestellt: Weiterhin ist es erfindungsgemäß nicht erforderlich, die Zwischenprodukte III, IV und V zu isolieren. a-Chloracrylsäuremethylester kann z. B. in ein und demselben Reaktionsgefäß mit Thioharnstoff in 68,5°/oiger Ausbeute, bezogen auf den Ester, in 2-Amino-thiazolin-carbonsäure-4 umgewandeltwerden. Aus diesen kann, wie oben beschrieben, durch Reduktion, z. B. mit Natriumamalgam oder durch kathodische Reduktion, Cystin gewonnen werden.
  • Gegenüber den bislang bekannten zahlreichen Herstellungsweisen für Cystein bzw. Cystin und solchen in der Literatur für andere a-Amino-ß-mercaptocarbonsäuren beschriebenen zeichnet sich das vorliegende Verfahren durch Verwendung sehr leicht zugänglichen und besonders wohlfeilen Ausgangsmaterials und durch die einfache und billige Durchführung aus. Cystein und Cystin und seine Homologen finden unter anderem Verwendung zur Wertverbesserung von biologisch minderwertigem Nahrungseiweiß und in der Therapie bei Eiweißmangelschäden, bei Lebererkrankungen, bei Vergiftungen und als Schutz gegenüber ionisierenden Strahlen.
  • Beispiele
    I. Reaktionsweg A -+- F
    z. 2-Amino-thiazolin-carbonsäure-(4)
    zo g S-(ß-Chlor-ß-carbomethoxy-äthyl)-isothioharnstoffhydrochlorid werden in wäßriger Lösung in der Wärme mit einem großen Überschuß an Natriumacetat versetzt. Nach einiger Zeit beginnt die Ausscheidung der in der Überschrift genannten Säure in Form farbloser Kristalle, welche, aus Wasser umkristallisiert, einen Zersetzungspunkt zwischen 2o5 und :zog' zeigen.
  • 2. Cystin aus 2-Amino-thiazolin-carbonsäure-(4) a) 4 g der Thiazolincarbonsäure werden in Wasser gelöst und mit 18o g 5°/oigen Natriumamalgams portionsweise ohne zu erwärmen im Verlauf von 6 bis 8 Stunden versetzt. Nach beendeter Reduktion wird mit konzentrierter Salzsäure angesäuert und mit gesättigter Sublimatlösung versetzt, wobei ein farbloser Niederschlag ausfällt, der in üblicher Weise in salzsäurehaltigem Wasser mit Schwefelwasserstoff zerlegt wird. Das nach Filtration in der Lösung verbleibende Cystein-Hydrochlorid wird in bekannter Weise mit Jodlösung, Hydroperoxyd oder Luftsauerstoff bei Gegenwart von Kupfersalzen zu Cystin dehydriert. Ausbeute 62,5 °/9 der Theorie. Nach dem Umfällen in bekannter Weise zeigt die Substanz einen Zersetzungspunkt von 223°. Hiernach handelt es sich um ein Gemisch aus racemischem und meso-Cystin.
  • b) Eine Lösung von io g 2-Amino-thiazolincarbonsäure-(4) in ioo ml Wasser als Katholyt und eine Lösung von 5 g Natriumchlorid in Zoo ml Wasser als Anolyt werden unter Verwendung eines Diaphragmas bei 4 bis 5 Ampere und 6 bis io Volt insgesamt mit 62 Amperestunden elektrolysiert. Als -Anode dient ein Platinblech, als Kathode Quecksilber. Die Aufarbeitung kann wie oben beschrieben vorgenommen
    werden. A heute an Cystin rund 7o0/,- der Theorie.
    Die Isoli( tann hierbei, wie auch bei der vorher
    beschrieb n Reduktion; mit Natriümamalgam unter
    UmgehuL, Jes Quecksilberchlorid-Additionsprodukts
    erfolgen.
    Zu ? ) C,H1204N,S2 (240,-,# --
    ' echnet: C :z9,99; H 5,03; N 11,66; S 26,6g;
    funden: C 29,95; H 5,14; N 11,4y.; S 27,02.
    II. Reaktionsweg B -+- C --- D ->- i. 2-Amino-4-oxy-5-chlor-thiazin
    a) i2 g S-(ß-Chlor ß-carbomethoxy-äthyl)-isothioharnstoffhydrochlorid 'werden in Wasser gelöst und langsam unter Kühlung mit 2,7 g Natriumhydroxyd versetzt. Es fällt eine farblose Substanz aus, die nach dem Umkristallisieren aus Wasser bei 178° zu einer braunen Masse zusammenfällt, die sich bei 22o° vollends zersetzt. Ausbeute 95"/, der Theorie. Das Thiazin kann auch durch Zugabe von Natriumacetat zu der kalten wäßrigen Lösung des genannten Isothioharnstoff-hydrochlorids erhalten werden, jedoch beträgt die Ausbeute dann nur 300/0 der Theorie. C4H50N,SCl (164,6): berechnet: C 29,15; H 3,o6; N 17,o2; S 19,47; Cl 21,54; .
  • gefunden: C 29,i9; H 3,09; N 17,16; S i9,16; Cl 21,63.
  • b) 2-Äthylamino-4-oxy-5-chlorthiazin 4,29 Äthylthioharnstoff werden mit Chlorwasserstoff in Alkohol in das salzsaure Salz verwandelt. Zu dieser Lösung gibt man 5 g a-Chlor-acrylsäuremethylester und stellt 3 Stunden auf das Wasserbad. Nach dem Abdampfen des Alkohols im Vakuum werden 9,2 g S-(ß-Chlor-ß-carbomethoxy-äthyl)=N-äthyl-isothioharnstoff-hydrochlorid isoliert, die in Wasser gelöst und langsam mit verdünntem Ammoniak versetzt werden, wobei jedoch keine alkalische Reaktion eintreten darf. Es beginnt die Ausscheidung einer farblosen Substänz, die nach kurzem Stehen vollständig ist. Nach dem Umkristallisieren aus Eisessig zeigt sie einen Zersetzungspunkt von 158°. CJI90N,SC1 (192,?): berechnet: C 37,40; H 4,70; N 14,54; gefunden: C 37,66; H 5,05; N 14,34.
  • 2. S-(ß-Chlor-ß-carboxy-äthyl)-isothioharnstoff a) io g 2-Amino-4-oxy-5-chlor-thiazin werden in verdünnter Essigsäure gelöst und 2o bis 30 Minuten unter Rückfluß gekocht. Nach dem Abkühlen kristallisiert die in der Überschrift genannte Substanz in 8o°/oiger Ausbeute aus. Zersetzungspunkt 161 bis 163°. Sie kann auch durch 1stündiges Verseifen des S - (ß-Chlor-ß- carbomethoxy-äthyl) -isothioharnstoffhydrochlorids erhalten werden.
  • b) io g 2-Amino-4=oxy-5-chlor-thiazin werden in verdünnt salzsaurer Lösung 15 Minuten am Rückflußkühler gekocht. Der Überschuß an Salzsäure wird im Vakuum abdestilliert und der Rückstand aus Eisessig umkristallisiert. Das so erhaltene Hydrochlorid des in der Überschrift genannten Isothioharnstoffs wurde in wäßriger Lösung durch Zufügen von Natriumacetat in das innere Salz verwandelt. Ausbeute 85 bis 9o a/9 der Theorie. Zersetzungspunkt 161 bis 163°. Die Mischprobe mit der auf den im vorhergehenden Absatz angegebenen Wegen erhältlichen Substanz ergibt keine Depression.
  • C,H70zN,SC1 (182,6): berechnet: C26,30; H3,86; N15,34; S I7,55; Cl 19,41; gefunden: C 26,58; H 3,8o; N 15,30; S 17,86; Cl 19,28. 3. 2-Amino-thiazolin-carbonsäure-(4) 13,9 g S-(ß-Chlor ß-carboxy-äthyl)-isothioharnstoff werden in 35 ml Wasser aufgeschlämmt und gerührt. Nach dem Erwärmen der Suspension auf 8o° wird langsam verdünnter oder konzentrierter Ammoniak oder Natriumbicarbonatlösung oder verdünnte Natronlauge zugegeben, bis eine klare Lösung vorliegt. Nach dem Erkalten kristallisiert eine farblose Substanz aus, welche identisch mit der auf dem Wege I erhaltenen ist. Zersetzungspunkt nach dem Umkristallisieren aus Wasser 205 bis 2o9°. Ausbeute 70 °/9 der Theorie. C,H602N,S - 3 H20 (200,2) berechnet: C 24,oo; H 6,04; N 14,00; S 16,o2; H20 27,00; gefunden: C 24,00; H 6,oi; N 14,o6; S 16,39; H20 26,8o. Sie wird, wie im Beispiel I, 2a) bzw. 2b) angegeben, in Cystin übergeführt.
  • 4. 12 g a-Chlor-acrylsäuremethylester und 8 g Thioharnstoff als chlorwas$erstoffsaures Salz werden in Alkohol zur Reaktion gebracht. Der Überschuß an Alkohol wird im Vakuum entfernt und der Rückstand mit Wasser aufgenommen. Zu dieser Lösung gibt man 5 g Kaliumhydroxyd, wobei 2-Amino-4-oxy-5-chlorthiazin ausfällt, welches abfiltriert und mit verdünnter Salzsäure io Minuten gekocht wird. Der Überschuß an Salzsäure wird wieder im Vakuum entfernt und der Rückstand mit Wasser aufgenommen, mit verdünntem Ammoniak neutralisiert und durch Erwärmen mit weiter tropfenweise zugesetztem verdünntem Ammoniak in 2-Amino-thiazolin-carbonsäure-(4) übergeführt. Ausbeute 55 °/o der Theorie. Aus letzterer kann, wie unter Beispiel I, 2a) bzw. 2b) ausgeführt, Cystin hergestellt werden.
    11I. Reaktionsweg E .+- . D -+- F
    a) 2,3 g Thioharnstoff als Hydrochlorid werden mit 3,2 g a-Chloracrylsäure in Alkohol oder Eisessig als Lösungsmittel bei Raumtemperatur zur Reaktion gebracht. Das quantitativ entstehende :Hydrochlorid wurde in Wasser gelöst und mit Natriumacetat abgestumpft, wobei das in der Überschrift genannte innere Salz in 8o- bis go°/oiger Ausbeute vom Zersetzungspunkt i6i bis i63° erhalten wird. b) S-(ß-Chlor-ß-carboxyäthyl)-isothioharnstoff S- (ß-Chlor-ß-carbomethoxyäthyl) -isothioharnstoffhydrochlorid wird mit konzentrierter Salzsäure i Stunde auf dem Wasserbad erwärmt, die überschüssige Salzsäure im Vakuum entfernt und anschließend mit Natriumacetat behandelt. Man gewinnt das, innere Isothiuroniumsalz in einer Ausbeute von 960/, der Theorie. Es kann wie im Beispiel 11, 3) in die 2-Amino-thiazolin-carbonsäure-(4) und diese weiter gemäß Beispiel I, 2a) bzw. 2b) in Cystin übergeführt werden.
  • IV. Cystin aus a-Chloracrylsäuremethylester und Thioharnstoff 8 g Thioharnstoff werden in ioo ml Alkohol aufgeschlämmt und Chlorwasserstoff bis zur Lösung eingeleitet. Hierzu gibt man 12 g a-Chlor-acrylsäuremethylester, erwärmt i Stunde bei 6o° und läßt über Nacht stehen. Dann wird der überschüssige Alkohol im Vakuum abgedampft und der Rückstand mit konzentrierter Salzsäure etwa i Stunde unter Rückfluß gekocht. Anschließend wird der Überschuß an Salzsäure im Vakuum entfernt. Der honigartige Rückstand wird mit wenig Wasser aufgenommen und die Lösung mit Natriumbicarbonat neutralisiert, wobei S-(ß-Chlor ß-carboxyäthyl)-isothioharnstoff ausfällt. Ohne Filtration wird unter Rühren auf 8o° erwärmt und erneut mit Natriumbicarbonat langsam versetzt, bis eine klare Lösung entsteht, aus der beim Abkühlen 2-Amino-thiazolin-carbonsäure auskristallisiert. Ausbeute 68,5 °/o der Theorie. Aus dieser wurde, wie im Beispiel I, 2a) bzw. 2b) beschrieben, Cystin gewonnen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von a-Aminoß-mercaptocarbonsäuren der Formel (I), wobei R1 = H, Alkyl, oder Cycloalkyl bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man auf mineralsaure Salze von S-Derivaten des Isothioharnstoffs oder seiner -am Stickstoff einfach substituierten Derivate der Formel (II), wobei R1 dieselbe Bedeutung wie in Formel (I) hat, R2 = H, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl, R3 = H, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl, X ein Halogenatom und H Y das Molekül einer Mineralsäure bezeichnet, schwach alkalisch reagierende Substanzen in der Wärme einwirken läßt und die entstehenden 2-Aminothiazolin-carbonsäuren-(4) der Formel (III) (R1 und R3 haben dieselbe Bedeutung wie in Formel (II) bzw. (I)) einer reduzierenden Behandlung in alkalischem Medium, besonders mit naszierendem Wasserstoff, unterwirft.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von a-Aminoß-mercaptocarbonsäuren der Formel (I), dadurch gekennzeichnet, daß man Isothiuroniumsalze der Formel (II) durch Behandeln mit einem Äquivalent Alkalihydroxyd oder schwach alkalisch reagierenden Stoffen bei gewöhnlicher Temperatur umsetzt, die dabei erhaltenen 2-Amino-, 2-Alkylamino- oder 2-Arylamino-4-oxy-5-halogen-thiazine der Formel (IV) durch Behandeln mit organischen Säuren oder mit Pufferlösungen vom p$ 2,5 bis -5 oder auch durch Einwirkung starker anorganischer 'Säuren und darauffolgendes Abstumpfen in die inneren Isothiuroniumsalze der Formel (V) (Bedeutung von R1 und R, wie in den vorherigen Formeln) verwandelt, diese mit verdünnten Lösungen alkalisch reagierender Stoffe in Aminothiazolincarbonsäuren der Formel (III) überführt und letztere gemäß Anspruch r in die entsprechenden a-Amino ß-mercaptocarbonsäuren überführt.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von a-Ariiinoß-mercaptocarbonsäuren der Formel (I), dadurch gekennzeichnet, daß man mineralsaure Isothiuroniumsalze der Formel (II) im Falle R2 = H durch Behandeln mit schwach alkalisch reagierenden Substanzen, im Falle R2 = Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, durch Einwirkung von Mineralsäuren und darauffolgende Behandlung mit- Pufferlösungen vom PH 2,5 bis 5 in innere carbonsaure Isothiuroniumsalze der Formel (V) (Bedeutung von R1 und R3 wie in den vorhergehenden Formeln) überführt und diese gemäß Anspruch 2 in a-Aminoß-mercaptocarbonsäuren überführt. q.. Verfahren. zur Herstellung von a-Aminoß-mercaptocarbonsäuren der Formel (I), dadurch gekennzeichnet, daß man a-Halogenacrylsäuren, R1 - C H = C X - C 0 O H (R1 hat dieselbe Bedeutung wie in Formel (I) mit (V)), oder deren Ester mit aliph2.tischen, alicy clischen oder aliphatischaromatischen Alkoholen mit Thioharnstoff oder seinen am Stickstoff einfach substituierten Abkömmlingen zu Isothiuroniumsalzen der Formel (II) umsetzt und diese, ohne sie vorher zu isolieren, gemäß. Anspruch r bis 3 in a-Amino-ß-mercaptocarbonsäuren überführt.
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