DE9202533U1 - Beschleunigungsgeber - Google Patents
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Description
%-·'·..:.■. 25.02.1992
135 dö zw Akte 52216 Beschleunigungsgeber
Die Neuerung betrifft einen Beschleunigungsgeber mit wenigstens einem in mikromechanischer Strukturtechnik
hergestellten, kapazitiven Beschleunigungssensor.
Bei derartigen Gebern wird die Beschleunigungsmessung auf eine kapazitive Abstandsmessung zwischen einer oder zwei
feststehenden Elektroden und einer beweglichen Elektrode, die einer aus einem Siliziumsubstrat schwingungsfähig
herausstrukturierten Masse zugeordnet ist, zurückgeführt. Dieses Meßprinzip zeichnet sich bekanntlich durch eine hohe
Empfindlichkeit aus, wobei durch Anwendung des Differentialmeßverfahrens z. B. temperaturbedingte Meßfehler
durch Eigenkompensation eliminierbar sind und eine zufriedenstellende Linearität erzielt wird.
Auf der anderen Seite sind die meßwertabhängigen Kapazitätsänderungen bei einem mikromechanischen Sensor extrem
klein, so daß Einflüsse durch kondensierende bzw. ausfrierende Feuchtigkeit, Korrosion der Kontaktstellen der
Verbindungsleitungen zwischen dem Sensor und einer Auswerteschaltung sowie insbesondere durch diese
Verbindungsleitungen verursachte parasitäre Kapazitäten, aber auch Einstrahlungen elektrischer Felder sich in erheblichem Maße
nachteilig auf die Meßgenauigkeit, insbesondere was die Langzeitstabilität anbelangt, auswirken können.
Außerdem setzt die mikromechanische Herstellung kapazitiver Beschleunigungssensoren einen hohen Bedarf voraus und erfordert
für den betreffenden Beschleunigungsgeber eine großseriengerechte Architektur, eine handeisfähige und
vielfältig verwendbare Bauform, gegebenenfalls auch eine maschinelle Handhabbarkeit.
Aufgabe der vorliegenden Neuerung war es daher, einen Beschleunigungsgeber zu schaffen, der für die im Kraftfahrzeug
herrschenden, klimatischen Bedingungen geeignet ist und bezgl.
Herstellung und Anwendung den Anforderungen der Großserie gerecht wird.
Die Lösung der Aufgabe sieht ein zweiteiliges Gehäuse vor, welches eine Leiterplattenbestückung gestattet und hermetisch
dicht verschließbar ist und ferner, daß in dem Gehäuse der Beschleunigungssensor und eine Auswerteschaltung mit auf einem
Schaltungsträger kontaktierten elektronischen Bauelementen angeordnet sind.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen beschreiben die Unteransprüche.
Der entscheidende Vorzug der gefundenen Lösung ist darin zu
sehen, daß der Beschleunigungsgeber einen handeisfähigen, mit einer Leiterplatte steckbar kontaktierbaren Elektronikbaustein
darstellt, welcher an seinem Ausgang ein eindeutiges, über eine größere Distanz übertragbares und mit einfachen Mitteln
verarbeitbares Meßsignal liefert. Dies gilt insbesondere für eine Meßanordnung, bei der als Beschleunigungssensor ein mit
einer auf engem Raum realisierbaren
Pulsweitenmodulationsschaltung verknüpfter Differentialkondensator Anwendung findet. Dabei ist hervorzuheben, daß durch die unmittelbare Befestigung des Beschleunigungssensors auf dem Sockel wegen der nahe beieinander liegenden Temperaturdehnungskoeffizienten der Einfluß temperaturbedingter, mechanischer Spannungen auf das Meßergebnis weitgehend vermieden ist. Ferner ist dafür gesorgt, daß die Leitungsverbindungen zwischen dem Beschleunigungssensor und der die Auswerteschaltung tragenden Leiterplatte so kurz wie möglich gehalten sind. Einen fertigungstechnischen Vorteil stellt die Tatsache dar, daß bei der gewählten Anordnung von Beschleunigungssensor und Leiterplatte bzw. einer entsprechend ausgebildeten Zunge der Leiterplatte das Bonden der Verbindungsdrähte im wesentlichen in einer Ebene erfolgen kann. Die hermetisch dichte Ausbildung des Gehäuses gestattet das Einschließen eines Schutzgases, das gleichzeitig als Dämpfungsmedium für den Biegeschwinger des
Pulsweitenmodulationsschaltung verknüpfter Differentialkondensator Anwendung findet. Dabei ist hervorzuheben, daß durch die unmittelbare Befestigung des Beschleunigungssensors auf dem Sockel wegen der nahe beieinander liegenden Temperaturdehnungskoeffizienten der Einfluß temperaturbedingter, mechanischer Spannungen auf das Meßergebnis weitgehend vermieden ist. Ferner ist dafür gesorgt, daß die Leitungsverbindungen zwischen dem Beschleunigungssensor und der die Auswerteschaltung tragenden Leiterplatte so kurz wie möglich gehalten sind. Einen fertigungstechnischen Vorteil stellt die Tatsache dar, daß bei der gewählten Anordnung von Beschleunigungssensor und Leiterplatte bzw. einer entsprechend ausgebildeten Zunge der Leiterplatte das Bonden der Verbindungsdrähte im wesentlichen in einer Ebene erfolgen kann. Die hermetisch dichte Ausbildung des Gehäuses gestattet das Einschließen eines Schutzgases, das gleichzeitig als Dämpfungsmedium für den Biegeschwinger des
Beschleunigungssensors dient, wobei die Dämpfung über den Druck des Schutzgases einstellbar ist. Außerdem kann infolge der
hermetischen Abdichtung des Gehäuses ein Beschleunigungssensor verwendet werden, welcher mit minimiertem Prozeßaufwand als
Glas-Silizium-Glas-Schichtpaket hergestellt ist und bei welchem wegen der Herausführung der Leitungen zwischen den Elektroden
und den Anschlußkontakten der Raum, in welchem sich der Biegeschwinger befindet, mit der Außenatmosphäre in Verbindung
steht.
Die Neuerung stellt somit einen kostenminimierten, für die Serienfertigung geeigneten Beschleunigungsgeber dar, der sich
mit gut reproduzierbarer Empfindlichkeit, einem linearen Arbeitsbereich sowie einer robusten Architektur insbesondere für
den Einsatz im Kraftfahrzeug eignet.
Eine besondere Optimierung ist außerdem darin zu sehen, daß durch den Einbau von zwei oder drei Beschleunigungssensoren in
ein und dasselbe Gehäuse mit dem betreffenden Beschleunigungsgeber mehrere Dimensionen sensierbar und
gleichzeitig für die Auswertung verwendete, integrierte elektronische Bauelemente in einem höheren Grade nutzbar sind.
Im folgenden sei die Neuerung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 den neuerungsgemäßen Beschleunigungsgeber in einer
perspektivischen Darstellung,
Fig. 2 einen Schnitt eines Ausführungsbeispiels des Beschleunigungsgebers mit einem Beschleunigungssensor,
Fig. 3 eine Draufsicht des Beschleunigungsgebers gemäß Fig. 2 mit abgenommener Abdeckung,
Fig. 4 eine Draufsicht des bestückten Sockels eines Ausführungsbeispiels des Beschleunigungsgebers mit zwei
Beschleunigungssensoren,
Fig. 5 eine Seitenansicht des Beschleunigungsgebers gemäß Fig. 4.
Die Fig. 1 zeigt den neuerungsgemäßen Beschleunigungsgeber
als einen Elektronikbaustein mit einem aus einem Sockel 1 und
einer Abdeckung 2 bestehenden Gehäuse 3. Im Sockel 1 befestigte
Kontaktstifte, von denen einer mit 4 bezeichnet ist, dienen zusätzlich der unmittelbaren Befestigung des Gehäuses 3
beispielsweise auf einer Leiterplatte eines Gerätes. Bei dem dargestellten Gehäuse 3 bestehen Sockel 1 und Abdeckung 2 aus
Metall, haben somit schirmende Wirkung gegenüber einstrahlenden elektrischen Feldern und sind an einem beiderseits
ausgebildeten Rand 5, vorzugsweise unter Zwischenschaltung einer umlaufenden Rippe 6, miteinander verschweißt und gegebenenfalls
schutzgasgefüllt. Die Kontaktstifte 4 sind, wie Fig. 2 zeigt, beispielsweise mittels einer Glasmasse 7 als Isolierung im
Sockel 1, der vorzugsweise aus Stahl mit der Warenbezeichnung KOVAR hergestellt ist, eingebettet. Der Sockel 1 oder beide
Gehäuseteile können auch aus Keramik hergestellt und, wenn die Schirmung gegen elektrische Felder erforderlich ist,
metallisiert sein.
Die Fig. 2 und 3 zeigen ferner einen mit 8 bezeichneten, vorzugsweise als Differentialkondensator ausgebildeten,
mikromechanischen Beschleunigungssensor, welcher unmittelbar auf einer Innenfläche 9 des Sockels 1 befestigt ist. Wie
bereits eingangs erwähnt, besteht der Beschleunigungssensor 8 aus einem Glas-Silizium-Glas-Schichtpaket, bei dem das
kräftesensierende Element als Biegeschwinger aus der Siliziumschicht herausstrukturiert ist. Mit 10, 11 und 12 sind
vorzugsweise auf einer Glasschicht 13 des Beschleunigungssensors 8 nebeneinander angeordnete, den nicht
dargestellten Elektroden des Beschleunigungssensors 8
zugeordnete Anschlußkontakte bezeichnet. Diese sind mittels angebondeter Drähte - einer ist mit 14 bezeichnet - mit
Kontakten 15, 16 und 17 verbunden, welche sich auf einer als Schaltungsträger dienenden Leiterplatte 18 bzw. einer an dieser
ausgebildeten Zunge 19 befinden. Die Leiterplatte 18 trägt die für die Auswertung der von dem Beschleunigungssensor
abgelieferten Signale erforderlichen elektronischen Bauelemente,
nämlich Widerstände 20, 21 und 22, ein Mehrfachgatter 23 und
ein weiteres Gatter 24. Der Einfachheit halber sind die auf der Leiterplatte 18 aufgebrachten Leiterbahnen nicht vollständig
dargestellt. Von den Kontakten 25, 26 und 27 dienen zwei dem Anlegen der Versorgungsspannung, während einer das Meßsignal
führt.
Das Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 4 und 5 zeigt einen Beschleunigungsgeber mit zwei Beschleunigungssensoren 28 und
mit dem bereits beschriebenen Aufbau. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist ein L-förmiger Träger 30 vorgesehen,
der stirnseitig, vorzugsweise an drei Punkten, mit einem Sockel 31 verschweißt ist. Die Beschleunigungssensoren 28 und 29 sind
an den nach außen weisenden Flächen des Trägers 30 befestigt. Außerdem sind an diesen Flächen Kontaktträger 32 und 33
befestigt, welche mittels flexibler Leitungsteile 34 und 35 mit einer auf dem Sockel 31 befestigten Leiterplatte 36 verbunden
sind. Wie insbesondere aus der Fig. 5 ersichtlich ist, sind die Kontaktträger 32 und 33 unmittelbar den im einzelnen nicht
bezeichneten Anschlußkontakten der Beschleunigungssensoren 28 und 29 zugeordnet. Die Leiterplatte 36 trägt in diesem Falle
die elektronischen Bauelemente für die Auswertung beider, rechtwinklig zueinander stehender Beschleunigungssensoren und
weist demzufolge außer den Anschlüssen 37 und 38 für eine gemeinsame Spannungsversorgung zwei Meßsignalausgänge 39 und
auf. Ein Mehrfachgatter 41 wird für die Auswertung der Signale beider Beschleunigungssensoren 28 und 29 genutzt. Ferner trägt
die Leiterplatte 36 Widerstände, von denen einer mit 42 bezeichnet ist, sowie jeweils den Beschleunigungssensoren 28
bzw. 29 zugeordnete Gatter 43 und 44.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß wenn drei Beschleunigungssensoren in dem Gehäuse 3 angeordnet werden
sollen, die elektronischen Bauelemente auch in zwei Ebenen angeordnet werden können, d. h. zwei Leiterplattenteile, die in
geeigneter Weise durch flexible Leiterbahnen miteinander verbunden sind, übereinander angeordnet werden, derart daß die
elektronischen Bauteile gegeneinander weisen. Außerdem läßt sich eine weitere Raumnutzung dadurch erzielen, daß die
Auswerteschaltung, was bei der gewählten Schaltung leicht durchführbar ist, als integrierte Schaltung ausgebildet wird.
Dadurch ist es bei Verwendung mehrerer Beschleunigungssensoren in einem Gehäuse ohne weiteres möglich, das Gehäuse als
Flachgehäuse auszubilden, dessen Höhe der Breite eines Beschleunigungssensors entspricht.
Claims (7)
1. Beschleunigungsgeber mit wenigstens einem in mikromechanischer Strukturtechnik hergestellten,
kapazitiven Beschleunigungssensor,
gekennzeichnet durch
gekennzeichnet durch
ein zweiteiliges Gehäuse (3), welches eine Leiterplattenbestückung gestattet und hermetisch dicht
verschließbar ist und dadurch
daß in dem Gehäuse (3) der Beschleunigungssensor (8) und eine Auswerteschaltung mit auf einem Schaltungsträger
(18, 19) kontaktierten elektronischen Bauelementen (20 bis 24) angeordnet sind.
2. Beschleunigungsgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaltungsträger (18, 19) derart ausgebildet und dem Beschleunigungssensor zugeordnet ist, daß die Länge der
Verbindungsleitungen zwischen den Anschlußkontakten des Beschleunigungssensors und der Auswerteschaltung jeweils ein
Minimum darstellt.
3. Beschleunigungsgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaltungsträger (18, 19) und der Beschleunigungssensor (8) nebeneinander auf einer Fläche des
einen als Sockel (1) ausgebildeten Gehäuseteils befestigt sind.
4. Beschleunigungsgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gehäuseteile (1, 2) in einer Schutzgasatmosphäre miteinander verschweißt werden.
5. Beschleunigungsgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (3) elektrisch leitfähig ausgebildet ist und
daß die der Leiterplattenbestückung dienenden Befestigungsund Kontaktstifte (4) in dem als Sockel (1) ausgebildeten
Gehäuseteil isoliert angebracht sind.
6. Beschleunigungsgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (3) mehrere Beschleunigungssensoren
(28, 29) in rechtwinklig zueinander stehenden Ebenen angeordnet sind und
daß der Schaltungsträger (36) flexibel ausgebildet ist und mit wenigstens einem Kontaktträger (32, 33) in einer
Parallellage zu den Anschlußkontakten eines Beschleunigungssensors (28, 29) angebracht ist.
7. Beschleunigungsgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschleunigungssensor (8) als
Differentialkondensator ausgebildet ist und daß die Auswerteschaltung zwei Univibratoren und ein
Antivalenzglied enthält.
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