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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von glanzklaren bzw. kaltentkeimten
Fruchtsäften Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von glanzklaren
bzw. kaltentkeimten Fruchtsäften ohne trüben Vorlauf in einem Arbeitsgang von der
Kelter weg, bei welchem man sich eines Filterhilfsmittels bedient. Bisher erfolgte
die Anschwemmung des Filtriermaterials auf einer Sieb-oder Tuchunterlage, mit der
die einzelnen Filterelemente überzogen waren. Derartige Anschwemmfilter mit eingesetzten
einzelnen Elementen haben den Nachteil, daß, insbesondere wenn die Flüssigkeit mit
einer großen Menge Filtriermaterial versetzt werden muß, die einen verhältnismäßig
dicken Filterkuchen abgibt, dieser Filterkuchen von der Unterlage abfallen konnte,
da er für sich nicht gehalten wurde. Für die weitere Klärung der Flüssigkeit war
in diesen Fällen außerdem noch eine Filtriereinrichtung notwendig, in der die Flüssigkeit
glanzklar filtriert wird. Die Sieb- oder Tuchunterlage mußte außerdem häufig gereinigt
werden, wobei sie leicht beschädigt werden konnte. Es sind auch Filterpressen bekannt,
in welche Tücher, Gewebe oder Lochplatten eingesetzt sind, auf denen sich der Filterhilfsstoff
absetzen kann. Derartige Filterpressen besitzen aber immer einen trüben Vorlauf,
und es dauert daher stets eine gewisse Zeit, bis ein glanzklares Filtrat erzielt
wird. Diese Tücher oder Siebe wirken selbst nicht filtrierend, sondern dienen lediglich
als Unterlage für eine filtrierende, angeschwemmte Schicht. Es ist auch bekannt,
auf Tücher oder Siebe eine Vorschicht aus Filterhilfsmittel
anzuschwemmen,
um dann die mit einem Filterhilfsstoff versetzte Flüssigkeit zu filtrieren. Bei
Bildung der Vorschicht ergibt sich auch hier der Nachteil, daß zunächst für einige
Zeit ein trüber Vorlauf kommt und daß die Flüssigkeit umgepumpt werden muß.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und besteht darin, daß die
von der Kelter kommenden sehr stark trüben und schleimigen Säfte in an sich bekannter
Weise mit einem Filterhilfs- bzw. Adsorptionsmittel, z. B. Kieselgur, versetzt werden
und das Ganze in einer Schichtenfilterpresse über fein-bzw. entkeimend-filtrierende
fertige und auswechselbare Schichten filtriert wird, die gleichzeitig die Trub-
und Filtratkammern gegeneinander und nach außen abdichten und außerdem als filtrierende
Auffangschicht für das Filterhilfsmittel dienen. Durch dieses Verfahren wird die
Anwendung von Tüchern und Sieben erspart und erreicht, daß die Flüssigkeit in einem
Durchlauf unmittelbar nacheinander geklärt und glanzklar filtriert wird. Die als
klärende Filtrierschicht ausgebildete Unterlage für das angeschwemmte Filtriermaterial
hat noch den weiteren Vorteil, daß sie gleichzeitig zur Abdichtung der Filtrat-
und Trubkammern in der Filterpresse dient, so daß besondere abdichtende Mittel erspart
werden können. Die Trubkammern werden durch eingesetzte Hohlrahmen und die Glanzkammern
zweckmäßig durch gerillte Filterplatten gebildet, die unter Zwischenlegung von Filterschichten
in der bei Filterpressen üblichen Weise zusammengepreßt werden. Vorteilhaft ist
es, die Auf lagefiltrierschicht als engporige Entkeimungsschicht auszubilden, auf
der die Filtriermasse angeschwemmt wird. Das Verfahren gibt die Möglichkeit zur
Herstellung von glanzklaren bzw. kaltentkeimten Säften ohne trüben Vorlauf in einem
Arbeitsgang von der Kelter weg, wobei diese Säfte stark mit Schleim und Trubstoffen
versetzt sein können. Dieses kellertechnische Verfahren hat gegenüber dem bisher
geübten den Vorteil einfacher Handhabung und Zeitersparnis.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch auf andere Flüssigkeiten
angewendet werden, bei denen es sich ebenfalls darum handelt, aus trüben Flüssigkeiten
in einem Gang ein glanzhelles Filtrat zu erhalten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i einen senkrechten Längsschnitt durch eine Filtereinrichtung,
Abb. 2 einen Querschnitt nach Linie II-II der Abb. i.
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Die Filtereinrichtung besteht aus zwei Endplatten io, ii und dazwischengelegten
gerillten Filterplatten 12 und Hohlrahmen 13. Die Filterplatten 12 sind mit Riffelungen
zur gleichmäßigen Verteilung des Filtrats versehen. Zwischen die Hohlrahmen 13 und
die Filterplatten 12 sind Filterschichten 14 eingelegt, die so weit über den Rand
der Platten 12 bzw. der Rahmen 13 ragen, daß sie beide Teile gegeneinander
und auch nach außen abdichten, wobei also besondere Abdichtungsmittel erspart werden.
Die Platten io, i i und 12 und die Rahmen 13 werden durch eine Anpreßvorrichtung
gegeneinander gepreßt, wobei die Schichten 14 die Abdichtung bewirken. Die mit einem
Filtriermittel, insbesondere Kieselgur, vermengte und durchgerührte Flüssigkeit
wird durch den Einlauf 15 geführt und strömt dann durch Einlaßkanäle 16 in
die Trubkammern 17. Hierbei wird das Filtriermaterial auf den Filterschichten 14
angeschwemmt und wächst zu einem Filterkuchen an. Durch das Filtriermaterial, also
die Kieselgur, werden die Schleim- und Trubstoffe der Flüssigkeit, z. B. von Apfel-
und Träubensüßmosten, zurückgehalten, und daran anschließend wird die Flüssigkeit
durch die Filtrierschichten 14 filtriert und bekommt dadurch einen klaren Glanz.
Das Filtrat läuft aus den Filtratkammern 18 in den Auslauf i9. Die Schichten 14
können nach der weiteren Erfindung aus Entkeimungsschichten bestehen, so daß die
Flüssigkeit anschließend an die Klärung durch das zugesetzte Filtriermaterial, z.
B. Kieselgur, sofort entkeimt wird. Für die Entkeimung der Flüssigkeit ist also
nunmehr keine besondere Filtereinrichtung notwendig, sondern sie vollzieht sich
in ein und derselben Filtereinrichtung. Die Schichten 14 können im übrigen von verschiedener
Dicke und Filtrierfähigkeit sein, die sich j a nach der zu behandelnden Flüssigkeit
richtet. Es ist zweckmäßig, dem Hohlrand 13 eine große Breite zu geben, damit er
zur Aufnahme einer großen Menge angeschwemmten Filtriermaterials geeignet ist. Sind
die Trubrahmen 13 mit Filtriermasse angefüllt, dann werden sie herausgenommen, entleert
und gereinigt und die Schichten 14 durch frische Schichten ersetzt. Die Verwendung
von Kieselgur insbesondere oder ähnlichen stark adsorptiven Mitteln ist für die
erfindungsgemäße Filtereinrichtung vorteilhaft, da diese Stoffe eine so weitgehende
klärende Wirkung haben, daß sich unmittelbar eine Filtration durch die fertige;
mehr oder weniger durchlässige Schicht anschließen kann. Sehr zweckmäßig hat sich
diese Filtereinrichtung erwiesen für die Einlagerung von Süßmosten unter Kohlensäuredruck
in Tanks, und zwar dann, wenn als Filtriermittel Kieselgur verwendet wird. In diesem
Falle kann man für die Auflage des Kieselgurfilterkuchens eine scharf- bzw. entkeimend-filtrierende
Schicht 14 benutzen, so daß am Ausgang i9 ein entweder keimfreies oder zum mindesten
keimarmes Filtrat abläuft, das unter Kohlensäuredruck eingelagert wird. In diesem
Falle kann man sich damit begnügen, den Süßmost so scharf zu filtrieren, daß seine
Keimzahl wesentlich herabgesetzt ist.