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Lagerung für zwei zylindrische, über die gesamte Länge zusammenarbeitende
Druckwalzen, z. B. einer Florquetsche Die Erfindung betrifft eine Lagerung für 'zwei
zvlindrische, über die gesamte Länge zusammenarbeitende Druckwalzen, von denen eine
oder beide unter einer Belastung stehen, die auf die Enden der die Walze tragenden
Achsen wirkt.
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Bekanntlich hat bei einer solchen Walzenanordnung die auf die Enden
der Walzen wirkende Belastung ein. Durchbiegung der-4Välzen zurFolge, so daß der
Druck von den Enden in Richtung zur l\Zitte der Walzen allmählich abnimmt und- hier
unter Umständen auf Null sinkt, während er an den Enden ein lUaximum hat.
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Um dieses Durchbiegen einer oder beider Walzen auszugleichen, hat
man dieWalzen im Durchmesser nach den Enden zu dünner gemacht, so daß die Oberfläche
im Längsschnitt die Gestalt eines Kreisbogens großen Durchmessers hat. Auf diese
Weise ergibt sich bei einer Belastung der Walzen eine Berührung auf der gesamten
Länge, so daß ein durch die Walzen laufendes Material über seine gesamte Breite
dem gleichen Druck ausgesetzt wird.
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Um dieses Ergebnis zu erhalten, muß die Wölbung der Walzen aus den
Festigkeitseigenschaften und dem bekannten Biegemoment der Walzen sowie aus ihrer
Länge und ihrem Durchmesser ermittelt werden. doch gilt das Ergebnis immer nur für
eine bestimmte Belastung. Wird daher eine geringere Belastung verwendet als die,
für die die Walzen
berechnet sind, so werden sich die Walzen nach
den Enden zu nicht berühren.. Wird andererseits eine größere Belastung angewendet,
so werden sie sich in der Mitte nicht berühren, und das an diesen Stellen zwischen
den Walzendurchlaufende Material wird nicht dem erforderlichen Druck ausgesetzt.
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Zweck der Erfindung ist es daher, eine Anordnung mit zylindrischen,
d: h. nicht gewölbten Walzen zu schaffen, bei der trotzdem sichergestellt ist, daß
sich diese über ihre gesamte Länge berühren, solange die Belastung gleichb'leibt.
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Außerdem soll durch die Erfindung eine Änderung der auf die Walzen
wirkenden Belastung in gewissen Grenzen ermöglicht und trotzdem die gleichmäßige
Anlage der Walzen über ihre gesamte Länge erzielt werden.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Achsen zweier
zusammenarbeitender zylindrischer Druckwalzen nicht parallel zueinander angeordnet
werden, sondern so, daß sie sich unter einem bestimmten Winkel in ihrer gemeinsamen
Mitte kreuzen. Durch eine -solche Anordnung der Walzen ergibt sich zwischen den
Walzenoberflächen von der -Mitte- aus, wo sie sich berühren, nach den Walzenenden
zu ein allmählich immer weiter werdender Spalt. _ Durch geeignete .Wahl . des Winkels,
unter dem sich,die Walzenachsen kreuzen, wird ein ganz ähnliches-Ergebnis-erzielt,
wie man es durch Wölben einer' oder beider Walzen bei paralleler Anordnung ihrer
Achsen erhält.
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Es ist jedoch einleuchtend, daß eine bestimmte Einstellung dieser
Art das gewünschte -Ergebniswiederum nur bei einer bestimmten Belastung der Walzen
hervbrruft. Deshalb sind Vorkehrungen ,getroffen, deri Winkel, unter dem sich die
Walzen kreuzen, zu verändern, und es ist außerdem möglich, -diese Veränderung selbsttätig
in Abhängigkeit von dem zwischen den Walzenherrschenden Druck vorzunehmen. In der
Praxis wird eine- solche selbsttätige Verstellung aber im allgemeinen unnötig sein.
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In der Zeichnung ist eine Lagerung des Druckwalzenpaares gemäß der
Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. u eine Draufsicht
auf das Druckwalzenpaarund Fig. 2 eine Stirnansicht in Richtung des Pfeils
2 in Fig. i.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, ist die obere Druckwalze mit
a und die untere Druckwalze mit b bezeichnet. Die Walze b ist an-
ihren Emden in nicht dargestellten -ortsfesten Lagern gelagert. Die obere Walze
a ist dagegen in Pendellagern c und d gelagert, die in Blöcken cl bzw. dl angeordnet
sind. Diese Blöcke sind in senkrechter Richtung in Schlitzen c3 und d3 feststehender
Ständer c4 und d4 verschiebbar angeordnet und werden in Längsrichtung der Walzen
von Deckplatten c2 bzw. -d2 gehalten.. Besondere Mittel sind vorgesehen, mit denen
eine bestimmte abwärts gerichtete Belastung auf die Blöcke cl und d1 ausgeübt werden
kann, damit der gewünschte Druck zwischen den beiden Walzen a und b entsteht. In
Fig. 2 sind diese Mittel schematisch als hydraulisch betätigte Kolben i dargestellt,
von denen einer oberhalb jedes Lagerblocks angeordnet ist.
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Die Lagerblöcke cl und dl sind etwas schmäler als die Schlitze c3
bzw. d3, so daß sie in waagerechter Richtung verschoben werden können. Jeder Block
weist hierzu eine senkrechte Nut c5 bzw. 0,
auf, die etwas außerhalb der Mitte
liegt, wie dies Fig. 2 zeigt. In jeden Schlitz greift der Kopf e1 bzw. fi einer
Mikrometerschraube e bzw. f ein. Diese Schrauben sind in je einem
mit den Ständern c4 und d4 des Maschinenrahmens verbundenen Bock e2 bzw. f2 verschraubbar.
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Man erkennt, ,daß bei entsprechender Einstellung der Schraubene und
f dieAchse der oberenWalzea, natürlich innerhalb bestimmter Grenzen, jede beliebige
Winkelstellung zur Achse der unteren Walze b einnahmen kann. Auf diese Weise können
die beiden Achsen parallel zueinander eingestellt werden, in eine Stellung also,
die für keine Belastung ,der Walzen oder für eine nur so geringe Belastung geeignet
ist, durch die eine Durchbiegung der Walzen nicht hervorgerufen wird, oder in eine
solche Winkelstellung zueinander, daß bei der bestimmten gewünschten Belastung der
Enden der Walze a sich die Oberflächen der beiden Walzen von einem Ende bis zum
anderen durchgehend ,genau berühren.
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Entsprechend ausgebildete Skalen oder andere Hilfsmittel können zur
Erleichterung der Einstellung der tWalze a in die genaue Winkelstellung, die für
den jeweils gewünschten Druck zwischen . den 'Walzen richtig ist, vorgesehen werden.
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Bei der beschriebenen (Maschine ist die obere Walze für die erwähnten
Zwecke im Winkel zur unteren Walze einstellbar. Es ist aber natürlich ebensogut
möglich, die untere Walze b gegenüber der oberen einstellbar zu machen oder beide
Walzen., Die letztere Ausbildung wird aber praktisch nicht in Frage kommen.
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Wie üblich kann ein Kratzer g vorgesehen sein, der sich gegen die
Oberfläche der oberen Walze r, anlegt. Damit nun dieser Kratzer stets in der richtigen
Lage zu der Walze bleibt, wenn die Winkelstellung dieser ;Wälze zur unteren Walze
b verändert wird, werden die Enden des Kratzers von drehbar an den Ständern c4 und
d4 gelagerten Gliedern h 'exzentrisch gehalten, so @daß durch entsprechendes Drehen
dieser Glieder der Kratzer in die gleiche Winkelstellung wie d@ieWalze a gebracht
werden kann.