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Alfred Gutmann Act.-Ges. für Maschinenbau in Hamburg-Altona Verfahren
und Vorrichtung zum Mischen von pulverigem Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Mischen von pulverigem oder körnigem Gut, wie Beton, Formsand,
Mahlgnt.
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Chemikalien o. dgl., in trocknem oder feuchtem Zustand.
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Zum Mischen von Beton hat man bistang in der Haupsache umlaufende
Trommeln verwendet, die an ihrere inneren Matelfläche mit Leitblechen ausgestatter
sind. Die Trommeln wurden absatzweise mit dem Mischgut gefüllt und dieses in der
umlaufenden Trommel unter Zugabe von Wasser gemischt. Nach Beendigung des Mischvorganges
wurde die Trommel entleert und von neuem beschickt. Diese Vorrichtungen sind recht
unwirtschaftlich, weil sie nur eine verhältnismäßig beringe Leistung bei großem
Kraftbedarf aufweisen. Infolge der erforderlichen großen Abmessungen war die orrichtung
sehr schwer und zeigte große Bauhöhe.
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Zur Bedienung war viel hanbarbeit erforderlich, so das z. B. für ein
Stundlich Mischleistung von 10 chm Beton 7 bis 8 mann erforderlich sind und etwa
10 PS Kraft aufgewendet werden müssen.
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Man hat auch Zwangsmischer verwendet, die absatzweise arbeiten und
einen hohen Bedarf an Kraft und handarbeit erfordern. Deher ist versuch worden,
mittels Schnecken verschiedenen Ausführungsformen ein Mischung in unenterbrochenem
Betrieb zu erzielen,Jedoch ist die Mischung ungenügend, wenn die Schnecke mechr
auf Förderung eingestellt ist, und der Kraftbedartf bei geringer Leistungen hoch,
wenn die Schnecke mehr auf Umwalzung eingestellt wird. Auch sind die Baulängen zuiemlich
groß.
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Es wurde nun gefunden. daß diese Nachteile vermieden werden können
und man pulveriges oder körniges Gur vorteilhaft und wirschaftlich in fortlaufendem
Betrieb mischen kann, wenn das Gut durch mehrere übereinauderliegende Mischräume
wechselweise von der Mitte nach dem Umfang und umgekehrt, bewegt und auf diesem
Wehe vorzugsweise durch Ablenkvorrichtungen von der Geraden standig abgelenkt wird.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Mischen von pulverigem
oder körnigem Gut, die aus mehreren parallelübereinander angeordneten
Schieben
und in den zwischen diesen gebildeten Mischräumen um die Schbeibenachse drehbaren
Misch- oder Fördereinrichrungen, wie Schaufeln, besteht, die so gestellt sind, daß
das Gut weschselweise von der Scheibenmitte nach außen und auf der benachbarten
Scheibe in umgekehrtem Sinne gefördert wird, wobei die lönge des Mischweges durch
die ablenkende Stellung der Mischchaufeln beliebig bestimmt werden kann. Die Schieben
und/oder die Mischvorrichtungen benachbarter Ebenen können relativ zueinander um
die Achse umlaufen. Auch können die Scheiben und/oder Mischvorrichtungen wechselweise
festchen und umlaufen alle umlaufend angeordnet sein. Die Misch- und Fordereinrichtungen
Können an den Scheiben befestigt sein und in den oberen oder unteren Mischraum ragen,
desgleichen können die Schaufeln und Leitbleche an Armen angebracht werden, die
festehen oder umlaufen. Die Scheiben sind in der Nähe der Achse und in der Nähe
des Umfanges ansgespart, so daß das Gut weechselweise an der Achse und am Umfang
infolge der eigenen Schwere in den nöchst unteren Mischraum fällt. ber der oberen
Scheibe können eine oder mehrere Beschickungsvorrichtungen, z. B. mittig um die
Achse angeordnete Fölltrichter, in einem Abstand über der oberen Scheibe so angeordnet
sein, daß das Gut nach Austritt aus dem Fülltrichter durch die drehende obere Scheibe
mittels Abstreifer über den Scheibenrand nach dem darunterliegenden Mischraum gefördert
wird. Der Anstellwinkel und/oder die Abstreifhöhe des Abstreifers kann verstellbar
und die Stellung an einer Skala ablesbar sein. Außerdem ist zweeckmäßig eine Zuzeilvorrichtung
für Flüssigkeiten vorgeschen, die vorzugsweise oberhalb und/oder in der Achse angeordnet
ist und aus einem mit Überlauf verschenen Gefäß besteht, daß in einem Mischraum
mit einer Verteilvorrichtung z. B. von der Form eines mittig um die Achse rigförmig
angeordneten gelochten Rohres mündet. nach einer besonderen Ausführungsform der
Erfindung sind mit der Antriebsmaschine Fördervorrichtungen verbunden, z. B. Zellenräder,.
die um eine waagerechte Achse umlaufen und das ut vom Erdboden in die Fülltrichter
und/oder von der Entleerungsöffnung in die Höhe fördern.
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In der zeichnung ist ein Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht.
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Fig. 1 ist ein senkrechter Schnitt durch eine Mischvorrichtunh nach
der Erfindung.
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Fig. 2 ist ein Schnitt in Richtung A-B nach Fig. 1 in verkleinertem
Maßstab.
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In Fig. 3 ist ein Schnitt in Richtung C-D nach Fig. 1 in verkleinertem
Maßstab dargestellt.
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Wie aus der Zeichnung hervorgeht, kann die Mischvorrichtung nach
der vorliegenden Erfindung aus einem zylindrischen Gehäuse 1 bestehen, in dessen
senkrechter Achse eine Haupwelle 2 drehbar angeordnet ist, die über Kegelräder 3,
4 und eine Welle 5 von einer nicht dargestellen Kraftmaschine, z. B. einem Elektromotor,
getrieben werden kann. An der Hauptwelle 2 sind nach der dargestellten Ausführungsform
zwei Scheiben von Kreisform 6, 7 befestigt. so daß diese mit der Haupt welle umlaufen.
Die umlaufenden Scheiben 6, 7 haben einen etwas kleineren Durchmesser, als dem lichten
Durchmesser des Behälters 1 entspricht, so daß an hrem Umfang ein kreisförmiger
raum frei bleibt.
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Zwischen den umlaufenden Scheiben 6, 7 ist eine Scheibe 8 an der
inneren Behälterwand 1 befestigt.
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Sie itesitzt in der M itte eine kreisförmige Aussparung 9. An der
unteren Fläche der umlaufenden Scheibe 6 sind Leitschaufeln 10, 31, 32, 33, an der
festehend Scheibe 8 Leitshaufeln 11, 34, 35, 36 und an der unteren umlaufenden Scheibe
7 Leitschaufeln 12 befestigt. Die Leitschaufeln, die als Förder- und Mischeinrichtung
dienen, können jede geeignete Form haben.
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Oberhalb der oberen Scheibe 6 ist ein Fülltrichter 13 angeordnet,
der mit seinem unteren rand etwas über der Scheibe 6 endet. Mittig dazu kann ein
weiterer Fülltrichter 14 vorgeschen sein, unter dem eine Scheibe 15 auf der Scheibe
6 befestigt ist.
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Zwischen dem unteren rand des Trichters 13 und der Scheibe 6 ist ein
Abstreifer 16 angeordnet, dessen Ansteilwinkel durch Schwenken um eine Achse 17
verändert werden kann. In ähnlicher Weise ist zwischen dem unteren Rand des Trichters
14 und der Scheibe 15 ein um die Achse 18 schwenkbarer Abstreifer 19 vorgeschen.
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Wenn der masse während des Mischens Flüssigkeiten zugesetzt werden
sollen, ist noch eine Zuteilvorrichtung für Flüssigkeiten vorgesehen, die zweckmäßig
aus einem über oder inerhalb des Trichters 14 abngeordneten Gefäß 20 besteht, das
auch auf der Hauptwelle 2 ruhen oder einen Teil der als Holtwelle ausgebildeten
hauptwelle 2 bilden kann. Es endet in dem Mischraum zwischen zwei Scheiben in eine
Verteilvorrichtung. z. B. in ein ringförmiges mit Bohrungen verschenes Rohr 21.
Um vom Leitungsdruck unabhöngig zu sein und eine gelichnäßige Verteilung der Flüssigkeit
zu erzielen, ist der Behälter 20 mit einem Überlauf 22 versehen, Zur Ersparnis des
bei den besherigen Mischern erforderliechen Hebens des Sandes, sei es in Karren,
Loren oder direkt in tleii dell Mischkübel, sind Fördervorrichtungen vorgeschen,
die z. B. als Zellenräder ausgebildet werden können und die um waagerechte Achsen
23, 24 umlaufen, die vom Antrieb der Mischvorrichtung angetrieben werden. An der
Beschickungsseite ist ein Zellenrad 25 vorgesehen, das das den unteren Schaufeln
oder Zellen zugeführte Mischgut bis über den Fülltrichter 13 hebt und es durch eine
Rutsche 26 in den Fülltrichter 13 fördert.
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In gleicher Weise ist auf dci. \N'elle 24 ein Zellenrad 28 angeordnet,
das das Gut aus der Entleerungsöffnung 29 des Mischbehälters 1 auf eine Rutsche
30 fördert, von der es auf eine andere Fördereinrichtung oder in eine Karre o. dgl.
liluft.
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Die Arbeitsweise der Mischvorrichtung nach der Erfindung ist z. B.
für die Herstellung von Betonmischungen wie folgt: Die Hauptachse 2 wird durch den
Motor in Umdrehung versetzt, so daß die Scheiben 6 und 7 in
Richtung
der Pfeile nach Fig. 2 und 3 umlaufen, Num wird durch einen Bedienungsmann Stand
in den unteren Teil des Zellenrades 25 geschaufelt, der gehoben, auf die Rutsche
26 ausgeworfen wird, in den Fülltriechter 13 auf die Scheibe 6 fällt und aus dem
Ringspalt zweischen dem unteren Trichterrand und der Scheibe 6 Boschungswinkel austritt.
In den Trichter 14 wird der Zement gefüllt, und nun werden die Abstreifer 16 und
19 nach dem gewünschten Mischungsverhältnis eingestellt, das zweckmäßig auf einer
Skala abgelesen werden kann.
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Die festehenden Abstreifer 16 bzw, 19 streifen nun ständig eine ganz
bestimmte Menge Stand von der umlaufenden Scheibe 6 bzw. eine ganz bestimmte Menge
Zement von der umlaufenden Scheibe 15 ab.
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Sand und Zement fallen in den zwischen den Schei ben 6 und 8 gebildeten
Mischraum, werden von den Leitschaufeln 10 erfaßt und nun vom Punkt a auf langen
Zickzackwegen mehrere Male vom Scheibenumfang nach dr Scheibenmutte nach b zu und
von dort durch die Schaufeln wieder an den Scheibenumfang gefördert, bis sie von
einer Leitschaufel 33 nach c in die Scheibenmitte gelangen und nun durch die mittlere
Ausnehmung infolge der eigenen Schwere in den darunterliegenden Mischraum auf die
umlaufende Scheibe 7 fallen, Auf dieser werden sie durch die unterhalb der feststehenden
Scheibe 8 befestigten Schaufeln 12 erfaßt und auf den Wegen d bis j nach dem Umfang,
zu, von den Leitschaufeln 34 und 35 wieder zur Mitte gefördert, bis sie an die Leitschaufel
36 gelangen, die das Gut über den Scheibenrand nach f bringt, wo das Mischgut in
den unteren Mischraum auf den Behälterboden 37 fällt, von den unterhalb der umlaufenden
Scheibe 7 befestigten Schaufeln 12 erfaßt, nochmals durchgemischt wird und schließlich
durch die Entleerungsäffnung 29 austritt.
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Zum Befeuchten der Mischung wird der Wasserzufluß in das Gefäß 20
geöffnet, so daß es stets bis zum Überlauf gefüllt ist und Druckschwankungen nicht
auftreten können. Das Wasser wird nun mit geringem Flüssigkeitsdruck von wenigen
Kubikzentimetern Wassersäule durch das Berieselungsrohr 21 der Mischung Fortlaufend
zugefügt.
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Unterhalb der Entleeurungsöffnung 29 wird die fertige Betonmischung
von den Zellen des Zellenrades 8 erfaßt, gehoben und in die Rutsche 30 ausgeworfen,
von wo aus die Mörtelmischung mittels Karren oder mechanischer Fördereinrichtungen
an die Baustelle gebracht werden kann.
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Die Erfindung ist nicht auf die dergestellte Ausführungsform beschränkt.
Die Anzahl der Scheiben und Miscgräume kann beliebig sein. Die Ausbildung der Leitbleche
und Schaufeln kann jedem Verwendungsweck angepaßt sein. So können z. B. pflugscharartige
Leitkörper 35 vorgeschen werden, die den Strom des Mischgutes auf seinem Misch-
und Förderwege teilen.
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Die neue Mischvorrichtung hat eine überraschend hohe Leistung bei
geringem Kraftbedarf und geringer Wartung. Der Antrieb eines Mischers mit einer
stündlichen Leistung von etwa 12 cmb betonmischung erfordert fur die Mischung und
den Betrieb der Zellenräder einen Kraftbedarf von nur insgesamt 2 PS. Zum Beschicken
des Zellenrades 25 und zum Abfahren des Mischgutes sind nur 2 bis 3 Mann erforderlich.
Infolge der kleinen Abmessungen und des geringen Gewichtes kann der Mischer praktisch
an alle Stellen gebracht und leicht bewegt werden. Der Mischweg ist infolge der
wiederholten Ablenkung des Gutes auf seinem Förderwege sehr lang. Es ist ein Vorteil
dieser Vorrichtung, daß das Gut erst trocken vorgemischt, dann angefeuchtet und
naß weiterverarbeitet wird.