DE744316C - Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern aus Torf - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern aus TorfInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Preßkörpern aus Torf Die Erfindung .betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Preßkörpern, wie z. B. Isolier-, Bau- und ähnlichen Platten aus Torf, Kalkhydrat und Zuschlagstoffen.
- Es ist bekannt, zur Herstellung von Formkörpern Torf unter Zusatz von Kalkhydrat zu verwenden. Auch gelangten in Verbindung mit Kalkhydrat Zuschlagstoffe, z. B: Aluminiumsulfat, zur Anwendung. Der Torf wurde hierbei mit Kalkhydrat und Aluminiumsulfat vermischt und zu Formkörpern gepreßt.
- ;Diese Verfahren konnten sich aber bisher nicht durchsetzen, weil Torf allein unter Zusatz von Kalkhydrat ein den praktischen Anforderungen, besonders bezüglich Wasserbeständigkeit und guter Festigkeit neben hoher Dämmwirkung für Schall und Temperatur, ungenügendes Resultat ergeben hat. Auch mit den (bisher für die Verbesserung der Kalktorfmassen vorgeschlagenen Zusatzmitteln, wie z. B. Aluminiumsulfat, konnte eine wesentlich bessere Wirkung nicht erzielt werden.
- Ebenso konnte eine Verbesserung auch nicht dadurch erreicht werden, daß man mit Kalkmilch getränkte, darauf getrocknete und gepreßte Torfplatten mit Wasserglas imprägnierte. Bei ausgiebiger Anwendung von Wasserglas übt dieses infolge der hohen AI-kalität eine lösende Wirkung .auf die im Torf enthaltene Huminsäure aus, was auf die Wasserbeständigkeit solcher Platten nachteilig wirkt.
- Als Zuschlagstoffe für die Herstellung von brauchbaren Formkörpern aus Kalktorfmassen können nur Mittel in Frage kommen, die entweder härtend wirken oder die Wasserfestigkeit erhöhen. Solche Zuschlagstoffe sind einerseits Melasse oder Kieselsäure, andererseits Leim, Pflanzen- oder Mineralöle, Harze, feste Kohlenwasserstoffe; 'wie Naphthalin oder Paraffin. Um ein gutes Produkt zu @rzielen, ist es notwendig, die Zuschlagstoffe innig mit der Kalktorfmasse zu vermischen.
- Mit gebranntem Kalk oder mit Kalkhydrat versetzter Torf zeigt die besondere Eigenschaft, daß die Masse durch Anwendung' von Preßdruck nahezu entwässert werden kann. Unter der Voraussetzung, daß die Kalkmilch genügend lange auf den Torf einwirken gelassen wurde, verbleibt die gesamte Humin säure in Form von huminsaurem Kalk in der Masse. Die abgepreßte Masse nimmt sehr leicht Flüssigkeiten auf, was für den Zusatz von Zuschlagstoffen von besonderer Bedeutung ist.
- Erfindungs emäß wird nasser Rohtorf in Kalkmilch eingetragen und durch kräftiges Rühren, gut verteilt. Die Masse wird darauf durch starkes Pressen entwässert und danach vermahlen. Hierauf wird :die gemahlene Kalktorfmasse mit den in Wasser gelösten bzw. fein verteilten Zuschlagstoffen gemicht und nach dem Erhitzen zu Formkörpern verpreßt.
- Unter Verwendung von Kieselsäure oder Melasse als Zuschlagstoffe hergestellte Formkörper weisen neben guter Dämmwirkung eine hohe Festigkeit auf; sie sind außerdem unbrennbar. Diese Platten sind saugfähig, ohne jedoch bei Flüssigkeitsaufnahme Formveränderungen zu unterliegen. Für die Verwendung als Bauplatten ist diese Eigenschaft von Vorteil, da die Platte die beim Ziegelstein geschätzte Eigenschaft der Atmung in hohem Maße aufweist.
- Für die Verwendung als Isolierplatten ist diese Eigenschaft allerdings unerwünscht. Um den Platten für diese Verwendung wasserabweisende Eigensc&ften zu verleihen, gelangen als Zuschlagstoffe Leim-, Pflanzen-oder Mineralöle, Harze, feste Kohlenwasser Stoffe, wie Naphthalin oder Paraffin, zur Anwendung.
- Es hat sich gezeigt, daß diese Stoffe, wenn sie in der Kalktorfmasse fein verteilt werden und die Masse erhitzt wird, den Formlingen neben guter Festigkeit eine hervorragende Wasserfestigkeit verleihen. Der Zusatz der Zuschlagstoffe erfolgt entweder in Form von Lösungen oder feinen Verteilungen (Suspensionen oder Emulsionen) in Wasser durch Spritzen.
- Beispiel ioo kg Rohtorf mit 85 bis go°(o Wassergehalt wird in ioo 1 einer aus ioo 1 Wasser und io kg Kalkhydrat bestehenden Kalkmilch eingetragen. Dieses Gemisch wird ungefähr i Stunde kräftig gerührt. Die Kalktorfmasse wird darauf von der Flüssigkeit abfiltriert und durch Pressen der Wassergehalt auf ungefähr 5o bis 4o0/0 herabgesetzt. Der gebildete harte Kuchen wird gemahlen und hierauf je nach der gewünschten Eigenschaft des Endproduktes auf 5 1 Wasser, in welchem 750 g kolloidale Kieselsäure oder 2 kg Melasse oder 500 g Leim gelöst bzw. 40o g eines pflanzlichen Öles, wie Lein-, Rüböl, oder 4oog Harz, Pech, Teer bzw. 500 g Mineralöl oder 40o g Naphthalin oder Paraffin emulgiert sind, durch Spritzdüsen unter Rühren zugesetzt. Das Gemisch wird darauf erhitzt und zu Formkörpern gepreßt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Preßkörpern aus Torf und Kalkhydrat unter Verwendung von Zuschlagstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß män das durch längeres Rühren mit Kalkmilch erhaltene Kalktorfgemisch durch Pressen entwässert, darauf mahlt und schließlich nach Zusatz der in Wasser gelösten oder fein verteilten Zuschlagstoffe, wie Kieselsäure, Melasse, Leim, Pflanzen- oder Mineralöle, Harze, feste Kohlenwasserstoffe, unter Anwendung von erhöhter Temperatur und Druck verformt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften ...... Nr. 2 872, 128 728, 376 743; norwegische Patentschrift .... Nr. 59 o84.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES135878D DE744316C (de) | 1939-02-18 | 1939-02-18 | Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern aus Torf |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES135878D DE744316C (de) | 1939-02-18 | 1939-02-18 | Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern aus Torf |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE744316C true DE744316C (de) | 1944-01-13 |
Family
ID=7540138
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES135878D Expired DE744316C (de) | 1939-02-18 | 1939-02-18 | Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern aus Torf |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE744316C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2436117A1 (fr) * | 1978-09-12 | 1980-04-11 | Nisole Henri | Composition et procede de fabrication de materiau imitant le bois |
FR2826360A1 (fr) * | 2001-06-21 | 2002-12-27 | Strasservil Erovente S A | Nouveaux betons et mortiers de chanvre, leur procede de preparation et leur applications |
ITUD20110214A1 (it) * | 2011-12-28 | 2013-06-29 | Albiz Ermacora | "pannello isolante per edilizia e metodo di preparazione di tale pannello" |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2872C (de) * | G. GERCKE jun. in Hamburg | Verfahren zur Herstellung plastischer Gegenstände aus Torf, als Ersatz für Holz, Pappe, Papier etc | ||
DE128728C (de) * | 1900-01-01 | |||
DE376743C (de) * | 1914-06-17 | 1923-06-05 | Hermann Plauson | Verfahren zur Herstellung plastischer Massen fuer Isolierzwecke |
-
1939
- 1939-02-18 DE DES135878D patent/DE744316C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
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