-
Steuerung für Zweimotoren-Winden Die Erfindung .betrifft Greiferwinden
mit Zweimotorenantrieben und Planetengetriebe. Das Planetengetriebe gibt die Möglichkeit,
die beiden Motoren in gleichem oder entgegengesetztem Wirkungssinn laufen zu lassen,
so daß verschiedene Geschwindigkeiten der Windentrommel erzielt werden können.
-
Bei Drehstromantrieben kann beim Gegeneinanderschalten beider Motoren
eine besonders langsame Geschwindigkeit, also eine Feinhubgeschwindigkeit, nur dadurch
erzielt werden, daß man dem einen Motor einen dem gewünschten Geschwindigkeitsunterschied
entsprechenden Schlupf gibt.: Das bringt aber den Nachteil mit sich, däß die Feinhu'bgeschwindigkeit
stark lastabhängig ist. Schwere Lasten werden also mit einer unerwünscht großen
Geschwindigkeit abgesetzt, so daß nur leichtere Lasten behutsam angehoben oder aufgesetzt
werden können. Die Lastabhängigkeit tritt im genannten Falle auch beim Heben auf,
da zur Erzielung der geringen Geschwindigkeit der eine Motor im Hubsinne, der andere
Motor im Senksinne geschaltet wird.
-
Bekannt ist ferner eine Windwerksausführung mit Planetengetriebe,
in welchem sich die Wirkungen eines Hubmotors und eines Feineinstellungsmotors überlagern.
Dabei muß der Hauptmotor mit teilweise eingeschaltetem Widerstand und damit größeren
Verlusten laufen, wenn Zwischengeschwindigkeiten verlangt werden. Außerdem bringt
die Überlagerung der beiden Motorbewegungen im Planetengetriebe keinen wesentlichen
Nutzen, da die volle Hubgeschwindigkeit durch Zuschalten des kleineren Feineinstellungsmotors
nur in geringem Maße vergrößert wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei dem bekannten Windwerksantrieb
mit zwei Motoren und. Überlagerungsplanetengetridbe eine möglichst lastunabhängige
und zugleich verlustarme Regelung mit Feinhubgeschwindigkeit und Feinsenkgeschwindi,b
keit zu erzielen. Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß in jeder Raststellung des
Schalthebels die Motoren entweder voll eingeschaltet oder voll ausgeschaltet sind
und daß der eine Motor mit nur wenig geringerer Drehzahl auf die Trommel einwirkt
als der andere. Der Motör braucht daher niemals längere Zeit. mit eingeschaltetem
Widerstand zu laufen, so daß weder namhafte Verluste noch zu große Erwärmungen auftreten.
Vor
allem sind auch bei der Feineinstellung beide Motoren voll und ohne Schlupf eingeschaltet.
Das ergibt geringe elektrische Verluste und eine praktisch von der Schwere i der
Last unabhängige Feineinstellungsgeschwindigkeit. Die Motoren sind zur Erreichung
der gestellten Aufgabe annähernd gleich groß. Die erfindungsgemäße Steuerung ist
nun dadurch gekennzeichnet, daß durch einen gemeinsamen Steuerhebel zunächst beide
gleich große Motoren in entgegengesetztem Wirkungssinn voll eingeschaltet werden,
wobei der eine der beiden Motoren auf die Windentrommel mit einer um die Feingangsgeschwindigkeit
geringeren Geschwindigkeit einwirkt als der andere Motor, daß dann der eine Motor
abgeschaltet und schließlich dieser Motor in gleichem Wirkungssinn zugeschaltet
wird wie der andere Motor.
-
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht noch darin, daß die Steuerung
bequem mit Hilfe einer der üblichen Einhandsteuerschaltungen vorgenommen werden
kann. Es wird .dann zweckmäßig eine Z-Führung für diesen gemeinsamen Steuerhebel
angewendet. Diese ist in der Zeichnung dargestellt.
-
Der Steuerhebel i steuert beim Ausschlag nach rechts oder links den
einen Motor, während er beim Ausschlag nach oben oder unten den anderen Motor schaltet.
Jeder Bewegungsrichtung ist eine Schaltwalze in üblicher Weise zugeordnet. Der Hebel
i läuft in der Z-Führung a. Aus der Mittelstellung A wird er zunächst in schräger
Richtung bis in die Stellung B oder B' gebracht. Dabei werden die beiden Motoren
voll eingeschaltet, und zwar im entgegengesetzten Drehsinne. Da die Übersetzung
zwischen den Motoren und der Trommel unterschiedlich ist, entsteht die Feingangsgeschwindigkeitohne
Anwendung von Schlupfwiderständen oder ähnlichen Mitteln und damit ohne die bisher
in Kauf zu nehmende Lastabhängigkeit des Feingangs.
-
Zur Erzielung höherer Geschwindigkeiten wird nunmehr der Hebel i in
die Stellung C und C gebracht. Dadurch wird der gegenläufige Motor abgeschaltet,
die Last wird nunmehr nur noch von dem einen Motor und daher mit erhöhter Geschwindigkeit
getrieben. Beim Übergang des Hebels i in die Stellung D oder D' werden
schließlich beide Motoren auf denselben Wirkungssinn geschaltet. Ihre Geschwindigkeiten
überlagern sich, und es wird daher die Höchstgeschwindigkeit der Trommel erzielt.
Bei. allen Geschwindigkeitsstufen sind die Motoren entweder voll eingeschaltet oder
voll ausgeschaltet. Im eingeschalteten Zustand können die Motoren kurzgeschlossen
am Netz liegen. Die Steuerung braucht nicht mit Schaltwalzen durchgeführt zu werden.
Man kann auch mit Zeitrelais, Selbstanlassern u. dgl. arbeiten.
-
Besondere Vorteile bietet die Erfindung bei Greiferwinden mit Planetengetrieben,
die in Zweimotoren-Stückgutwinden dadurch umschaltbar sind, daß man den Zusammenhang
zwischen Haltetrommel und Haltemotor löst. Da bei solchen Winden die Anwendung eines
Feingangsmotors praktisch ausgeschlossen ist, bietet die vorliegende Erfindung die
erstmalige Lösung der Aufgabe, einen praktisch lastunabhängigen Feingang zu finden.
Bei Anwendung der dargelegten Z-Steuerung empfiehlt es sich, die Führungsbleche
abklappbar oder verschiebbar zu machen, damit man die Winden mit wenigen Handgriffen
wahlweise für Stückgutbetrieb oder Greiferbetrieb einrichten kann.
-
Die neue Steuerung ist für alle Antriebe mit durchziehenden Lasten,
zwei Motoren und Planetengetriebe anwendbar.