DE702628C - Verfahren zum Impraegnieren von Textilien - Google Patents

Description

• Verfahren zum Imprägnieren von Textilien Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Textilien, insbesondere um diese wasserdicht zu imprägnieren.
• Das Wasserdichtmachen von Geweben geschieht in bekannter Weise mit Fetten, ölen, Wachsen, Paraffin o. dgl., die mit Hilfe eines Emulgators und eines Schutzkolloides, z. B. Leim, in Emulsion gebracht werden und mit denen gleichzeitig Verbindungen des Alumi-niums, wie essig- oder ameisensaure Tonerde oder Alaun, verwandt werden. Hierbei kann das Gewebe entweder getrennt zunächst mit der Emulsion und dann mit den Sätzen behandelt werden ,@Zweibadverfahren), oder aber beide Stoffgattnngeii -'können in einem einzigen Bade vereinigt werden. Die Emulsionen finden dabei nicht in konzentrierter Form, sondern in einer Flotte verdünnt Anwendung. Die Aluminiumsalze werden, wenn es sich um das Einbadverfahren handelt, der verdünntet Flotte zugesetzt. Die Imprägnierwirkung der bekannten Lösungen ist im allgemeinen befriedigend; indessen hat sich herausgestellt, daß unter dem Einfluß atmosphärischer elektrischer Ladungen Störungen in der Emulsion auftreten, welche gegebenenfalls äußerlich nicht wahrzunehmen sind; aber dahin führen, daß der Imprägniereffekt bedeutend herabgesetzt bzw. völlig unterbunden wird. Es läßt sich- beispielsweise feststellen, daß kurz vor einem Gewitter mit den üblichen Bädern kein Imprägniereffekt zu erzielen ist, während nach dem Gewitter mit dem gleichen Produkt und derselben Ware die Imprägnierwirkung wieder voll eintritt. Die während derartiger elektrischer Störungen behandelte Ware besitzt keine oder nur geringe wasserabstoßende Eigenschaften. Daß eleKtrische Spannungen auf Emulsionen Einfluß haben, ist bekannt (vgl. z. B. C 1 a y t o n , »Die Theorie der Emulsionen und der Emulgierung«, S. i 0q, ff), indessen gab es bisher keine Mittel, die diese Störungen bei den der Textilbehandlung dienenden Emulsionen beseitigen.
• Die vorliegende Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, daß man diese Nachteile vermeiden und außerdem bessere Imprägniereffekte erzielen kann, wenn man die Aluminiumsalze zu der konzentrierten Emulsion vor der Verdünnung zur .Flotte zusetzt. Die zugesetzte Menge Aluminiumsalz muß eine derartige sein, daß eine positive Aufladung der dispersen Phase der Emulsion eintritt.
• Unter konzentrierter 'Emulsion ist-ein Produkt zu verstehen, welches z. B. durch beispielsweise maschinelle Homogenisierung von 30Q Teilen Paraffin mit einer. Lösung von ioo Teilen Leim und 5o Teilen eines Emulgators in 5oo Teilen Wasser hergestellt ist. Statt des Leims kann auch ein entsprechendes anderes Schutzkolloid verwendet werden.
• Der bessere Imprägniereffekt gegenüber einer gleich zusammengesetzten Flotte, der das Aluminiumsalz aber erst nach der. Verdünnung der Emulsion zugesetzt ist, tritt sitzen und demnach auch die ImprägnierAg rascher erzielt wird.
• Die Herstellung solcher konzentrierter, positiv geladener Emulsionen durch Umladung negativ geladener ist bereits bekannt, jedoch sind ihre Verwendung zur Behandlung von Textilien sowie die dabei auftretenden Vorteile neu. Neu ist auch die allgemeine Erkenntnis, daß für diesen Zweck. überhaupt Emulsionen mit Erfolg angewandt werden können, die bereits in konzentriertem Zustand Aluminiumsalze enthalten und positiv geladen sind, unabhängig davon, ob die Emulsionen. nun durch Umladung negativ geladener oder auf einem anderen Wege gewonnen wurden.
• Es ist ferner auch schon vorgeschlagen worden, Emulsionen aus Fettstoffen und Aluminiumsalzen herzustellen, die etwa 12 bis 13 %b nichtwässerige Bestandteile enthalten, und diese zur Textilbehandlung zu verwen-. den. Bei diesem Verfahren wird die Emulsion nach geringfügiger Verdünnung mit Wasser angewandt, stellt also, praktisch genommen, schon die Behandlungsflotte dar. Keineswegs aber ist sie als Grundstoff zu betrachten, aus dem durch vielfache Verdünnung mit Wasser die Flotte hergestellt wird. Beispiel 1 t oo Teile einer Emulsion, die, wie in der Beschreibung angegeben, hergestellt ist, werden, auf etwa 4o bis 5o° erwärmt und 15 Teile pulverisierte, feste essigsaure Tonerde langsam eingerührt. Das erhaltene Produkt stellt nach dem Erkalten eine plastische, absolut beständige Masse dar.
• 5 kg dieses Produktes werden in der 3- bis 4fachen Menge warmem Wasser gelöst und dem Behandlungsbad zugefügt, wobei die Flottenmenge iool beträgt. Ein Wollstoff wird mit dieser Flotte entweder geklotzt oder auf der Breitwaschmaschine behandelt oder ein- schaften besitzt, ohne daß ihr Griff, ihre Farbe, ihre Luftdurchlässigkeit usw. geändert wird.
• Beispiel 2 Zu einer Lösung von 8o Teilen Gelatine. in Zoo' Teilen Wasser fügt man ioo Teile feste essigsaure Tonerde zu und erwärmt das Gemisch einige Zeit auf 6o°, bis eine gleichmäßige Lösung entstanden ist. Mit dieser Lösung emulgiert man ein geschmolzenes Gemisch von 125 Teilen Vaselinöl und 125 Teilen Paraffin. Das erhaltene Produkt besitzt ungefähr die gleichen Eigenschaften wie das nach Beispiel i hergestellte und wird in entsprechender Weise z. B. in 3- bis 4%iger Flotte angewandt.
• Beispiel 3 So Teile Gelatine werden in iooo Teilen Wasser gelöst, in die warme Lösung -5'0 Teile. Aluminiumsulfat eingetragen. und bis zur Homogenität verrührt. Hierauf werden mit dieser Lösung 16o Teile Hartparaffin- emul- giert. Das erhaltene Produkt ist seinem Aussehen und seiner Beständigkeit nach ähnlich dem nach Beispiel i und 2 hergestellten und wird z. B. zur Behandlung von - Kunst- seide in o,5- bis i, 5 %iger Flotte angewandt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Imprägnieren von Texti- lien, dadurch gekennzeichnet, daß hierfür wässerige Flotten verwendet werden, die durch Verdünnen von an sich bekannten gen Dispersionen, die etwa zo bis 3o.% dispergierte Stoffe, wie Paraffin,. und ein Schutzkolloid, wie Leim, enthalten, hergestellt sind: