DE704824C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden oder Filmen aus Celluloseacetat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden oder Filmen aus CelluloseacetatInfo
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F2/00—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
- D01F2/24—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives
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Description
,Ind. Eigendom
3 0 MEI 1941
AUSGEGEBEN AM
8. APRIL 1941
8. APRIL 1941
Die Erfindung betrifft die Herstellung künstlicher Fäden und Filme aus Celluloseacetat.
In der britischen Patentschrift 352445 ist
S ein Verfahren beschrieben, Fäden aus Celluloseestern und -äthem eine den natürlichen
Fasern ähnliche Struktur zu geben, die als solche durch Röntgenanalyse erkennbar ist.
Hierdurch wird insbesondere eine große Verbesserung der Zerreißfestigkeit erzielt.
Das Verfahren beruht darauf, daß Fäden aus Celluloseestern oder -äthern mit einem
neutralen organischen Quellungsmittel stark gequollen und hochplastisch gemacht und alsdann
um mindestens 200 o/o ihrer ursprünglichen
Länge gestreckt werden. Der Plastizitätszustand des Fadens ist derartig, daß seine
Streckung bis ioooo/o und mehr leicht erreicht
werden kann. Das in der genannten
ao Patentschrift als besonders geeignet angeführteQuellungsmittel
ist eine Mischung von ungefähr 500/0 Dioxan und ungefähr 500/0 Wasser; es wird bei Raumtemperatur angewendet.
Bei diesem Verfahren muß der Faden im Dioxan-Wasser-Gemisch mehrere Minuten verweilen.
Bei Verwendung eines Bades aus Aceton und Wasser bei Raumtemperatur ist es bisher
unmöglich gewesen, bei einem fertigen, nach dem Trocken- oder Naßspinnverfahren her- 3«
gestellten Faden eine Streckung zu erreichen, die der Streckung im Dioxan-Wasser-Gemisch
gleichkommt.
Bei zu geringer Aoetonkonzentration ist überhaupt keine Streckung zu erzielen. Wird
die Acetonkonzentration erhöht, so kann selbst bei mehr als 40 Gewichtsprozent Aceton der
Zustand der Überquellung und Plastizität nicht erreicht werden, den man mit Dioxan-Wasser-Gemischen
von der Konzentration gemäß der britischen Patentschrift erzielt.
Die so hergestellten Fäden besitzen nicht die Eigenschaften der in Dioxan-Wasser-Gemischen
gestreckten Fäden.
Es wurde nun gefunden, daß gleiche Ergebnisse wie nach dem Verfahren der britischen
Patentschrift 352445 mit Bädern aus Aceton und Wasser ohne längere Verweildauer
der Fäden in den Bädern erhalten werden können, wenn man einen frisch gesponnenen,
d.h. noch mit Aceton gequollenen Faden verarbeitet.
Es ist zwar in der britischen Patentschrift 434425 schon vorgeschlagen worden, Celluloseacetatfäden
in Aceton-Wasser-Gemischen mit mindestens 400/0 Aceton bei Raumtemperatur
zu strecken. Nach diesem Verfahren kann jedoch nur eine beschränkte Verstrekkung
erfolgen; der so erhaltene Faden weist nur eine mäßige Festigkeitssteigerung gegenüber
dem ungestreckten Faden auf.
Man kann jedoch durch Strecken in verhältnismäßig verdünnter wäßriger Aceton-
o lösung Fäden erhalten, deren Eigenschaften denen der Fäden gemäß der britischen Patentschrift
352445 entsprechen, wenn man bei verhältnismäßig hoher Temperatur arbeitet und die Fäden in dem Zustande verarbeitet,
wie sie aus der Spinndüse austreten, also noch durch Aceton gequollen.
Insbesondere wurde festgestellt, daß man bei dem Naßspinnen einer Celluloseacetatlösung
in ein aus wäßriger Acetonlösung be-
o stehendes Koagulierbad unter den nachfolgenden Bedingungen einen künstlichen Faden
von hoher Zerreißfestigkeit erhalten kann. Gegenüber dem Verfahren gemäß der britischen
Patentschrift 434425 ist die Verstreck barkeit um ein Vielfaches größer; gleichzeitig
wird die Zerreißfestigkeit um ein Mehrfaches erhöht.
Die Temperatur des Aceton-Wasser-Gemisches soll über Raumtemperatur und nahe
ο oder· selbst über dem Siedepunkt des Acetons
liegen. Gute Ergebnisse werden bei Anwendung einer Badtemperatur von etwa 50 bis
650 erzielt. Die Acetonkonzentration soll 20 bis 30 Gewichtsprozent betragen. Bei einer
solchen Arbeitsweise ist es zur Erzielung glänzender Fäden nicht notwendig, dem Bade
noch andere Stoffe zuzusetzen, die die Fällungswirkung verzögern. Dies ist wahrscheinlich
darauf zurückzuführen, daß mit
ο einem Strecken von über iooo<y0 gearbeitet
wird.
Weiterhin ist es bei der Durchführung des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung
vorteilhaft, mit großer Geschwindigkeit zu strecken, d. h. der fertige Faden soll mit einer
Geschwindigkeit von mindestens 100 m/Min, aufgewickelt werden. Die Geschwindigkeit
kann selbst 250-bis 300 m in der Minute erreichen. Bei erhöhten Aufwicklungsgeschwin-
<o digkeiten kann die' Acetonkonzentration in
dem Koagulierungsbad vermindert werden.
Das vorliegende Verfahren kann leicht mit Spinnlösungen aus Celluloseacetat in einem
geeigneten Lösungsmittel, vorzugsweise Aceton, ausgeführt werden; die Celluloseacetatkonzentration
kann zwischen 20 und 350/0 liegen.
Die Löcher der Spinndüse sollen einen Durchmesser von mehr als ο,12 mm, vorzugsweise
von 0,15 bis 0,20 mm haben. Zur Verminderung
des Druckes der Spinnlösung in der Spinnvorrichtung und zur Erleichterung der Diffusion des Acetons im Augenblick der
Fadenbildung empfiehlt es sich, die Spinnlösung vor dem Spinnen auf erhöhter Temperatur,
vorzugsweise auf der Temperatur des Koagulierbades, zu halten. Zur Vereinfachung
des Verfahrens kann das Koagulierbad selbst als Heizflüssigkeit für die Spinnlösung benutzt
werden.
Der gemäß vorliegender Erfindung erzeugte Faden besitzt eine Zerreißfestigkeit
von mehr als 3 g/den. Es kann auch eine Zerreißfestigkeit von 4 g/den, und wahrscheinlich
noch größer erreicht werden. Die Bruchdehnung beträgt ungefähr 6 bis 70.Ό. Nach
oder während der Herstellung des Fadens kann er gezwirnt, geölt oder anderweitig behandelt
werden, um die schließliche Verwendung bei verschiedenen textlien Weiterverarbeitungen
zu erleichtern. Er kann auch einer Verseifung unterworfen werden, um ihm eine Affinität für direkt färbende Baumwollfarbstoffe
zu verleihen. Weiterhin kann er eine Quellung mit oder ohne Streckung zur Erhöhung der Bruchdehnung erfahren.
Eine Spinnlösung, die 27 0/0 Celluloseacetat in Aceton gelöst enthält, wird in ein wäßriges
Koagulierbad mit 23 bis 25 Gewichtsprozent Aceton, das bei 630 gehalten wird,
gesponnen. Die Düsenöffnungen betragen 0,18 mm; die Auf Wicklungsgeschwindigkeit ist
114 m in der Minute.
Der erhaltene Faden mit 80 Einzelfäden zeigt einen Titer von 60 Denier und besitzt
eine Zerreißfestigkeit von 3,5 bis 3,8 g/den, mit einer Bruchdehnung von 6 bis 7,5 °/o.
Eine Spinnlösung, die 35% Celluloseacetat in Aceton gelöst enthält, wird in ein wäßriges
Koagulierbad mit 28 bis 29 Gewichtsprozent Aceton von einer Temperatur von 500 gespönnen.
Die Aufwicklungsgeschwindigkeit beträgt 100 m je Minute, und die Spinndüsen
besitzen Öffnungen von 0,18 mm. Der erhaltene Faden gibt einen Titer von 100 Denier
für 150 Fäden und hat eine Bruchdehnung von 12c 3,1 g/den, und eine äußerste Dehnung von
6,20/0.
Claims (2)
- Patentansprüche:
ι. Verfahren zur Herstellung von Fäden oder Filmen aus Celluloseacetat, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus einer Lösung von Celluloseacetat in Aceton durch Düsen geformten, noch mit Aceton gequollenen Gebilde bei mindestens 35°, zweckmäßig bei 50 bis 65°, in einem 20 bis 30 Gewichtsprozent Aceton enthaltenden wäßrigen Fällbad bei einer Abzugsgeschwindigkeit von mindestens 100 m in der Minute verstreckt. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Celluloseacetatlösung auf der gleichen Temperatur gehalten wird wie das wäßrige Acetonbad.BERLIN. OEORfCKT !.N DER REICH
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB15653/36A GB475368A (en) | 1936-06-04 | 1936-06-04 | Improvements in or relating to the manufacture of threads and films made from cellulose acetate |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=10063005
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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1937
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