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DE69221499T2 - Vorrichtung zur medikamentverabreichung ins auge - Google Patents

Vorrichtung zur medikamentverabreichung ins auge

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Publication number
DE69221499T2
DE69221499T2 DE69221499T DE69221499T DE69221499T2 DE 69221499 T2 DE69221499 T2 DE 69221499T2 DE 69221499 T DE69221499 T DE 69221499T DE 69221499 T DE69221499 T DE 69221499T DE 69221499 T2 DE69221499 T2 DE 69221499T2
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DE
Germany
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eye
microcontainer
collagenase
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approximately
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Jacov Dan
Arieh Yaron
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Yeda Research and Development Co Ltd
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Yeda Research and Development Co Ltd
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61FFILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
    • A61F9/00Methods or devices for treatment of the eyes; Devices for putting in contact-lenses; Devices to correct squinting; Apparatus to guide the blind; Protective devices for the eyes, carried on the body or in the hand
    • A61F9/0008Introducing ophthalmic products into the ocular cavity or retaining products therein
    • A61F9/0017Introducing ophthalmic products into the ocular cavity or retaining products therein implantable in, or in contact with, the eye, e.g. ocular inserts
    • AHUMAN NECESSITIES
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Obergriff von Anspruch 1. Sie betrifft demnach die gezielte Verabreichung von kleinsten Mengen pharmazeutischer zusammensetzungen wie z.B. Kollagenase an eine vorher bestimmte Stelle auf der äußeren harten Haut des Auges, wodurch an dieser Stelle eine höhere Durchlässigkeit erzielt wird. Die Vorrichtung ist nützlich bei der Behandlung des grünen Stars, wenn sie am Limbus eingesetzt wird, indem sie die Abflußfähigkeit steigert. Für die Behandlung anderer Störungen am Auge kann die Vorrichtung an anderen Stellen der Lederhaut des Auges eingesetzt werden, um das Eindringen durch das Auge verabreichter Medikamente zu verbessern.
  • Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist in der US-A- 4135514 offenbart. Die Vorrichtung besteht aus einer Wand, die ein Fach umgibt und einen Mikrobehälter bildet, der ein nützliches Mittel wie z.B. ein pharmazeutisches Arzneimittel enthält. Der Mikrobehälter weist eine Bohrung auf, um das Mittel abzulassen. Die Wand besteht wenigstens zum Teil aus einem Material, das für die Augenflüssigkeit durchlässig und für das Mittel undurchlassig ist. Eine Schicht eines Materials zur Steuerung der Mustergeschwindigkeit, das in einer ausgewählten Umgebung erodiert, um das Ablaßgeschwindigkeitsmuster der Vorrichtung zu verändern, wird auf der halbdurchlässigen Wand entfernt von dem Fach getragen. Das Mittel ist in der Augenflüssigkeit löslich und weist einen osmotischen Druckgradienten über die halbdurchlässige Wand gegen Augenflüssigkeit auf, oder das Mittel ist begrenzt löslich und wird mit einem osmotisch wirksamen, in Augenflüssigkeit löslichen Lösungsprodukt gemischt, das einen osmotischen Druckgradienten über die halbdurchlässige Wand gegen Augenflüssigkeit aufweist. Im Einsatz wird das Mittel bei verschiedenen Ablaßgeschwindigkeitsmustern abgelassen, indem das Material zum Steuern der Mustergeschwindigkeit mit einer kontrollierten Geschwindigkeit erodiert, um die Menge an Augenflüssigkeit zu erhöhen, die zum Einsaugen durch die halbdurchlässige Wand zur Verfügung steht, wobei die Augenflüssigkeit durch die Wand in das Fach eingesaugt wird, wodurch eine Lösung aus dem löslichen Mittel oder eine Lösung aus dem osmotisch wirksamen Lösungsprodukt hergestellt wird, das das Mittel enthält, das durch die Bohrung mit einer Geschwindigkeit nach außen abgelassen wird, die durch die Durchlässigkeit der halbdurchlässigen Wand und den osmotischen Druckgradienten über die Wand der Vorrichtung gesteuert wird.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Kollagen ist der Hauptbestandteil der die Augenhaut bildenden Gewebe (Collagenase, Mandel, I. "Collagenase comes of age", S. 1, Gordon und Breech, Science Publishers, Inc. 1972). Enzyme wie z.B. Kollagenase, die Kollagen abbauen, sind von Bedeutung bei der Steuerung von Zuständen, die dieses kollagenreiche Gewebe betreffen.
  • Die Verwendung von Enzymen in der Medizin ist wohlbekannt. Zum Beispiel wurde Alpha-Chymotrypsin verwendet, um in der Star-Chirurgie Zonula aufzulösen (I.C.C.E.), Hyaluronidase wird außerhalb des Auges angewendet als ein Mittel, um lokale Anästhesie wirksamer durch das Gewebe zu verbreiten, und Gewebeplasminogenaktivator wurde zur Entfernung von Gerinnseln und zur Ausfilterung von Bläschenwiederbildung vorgeschlagen. Die Verwendung von proteolytischen Enzymen wie biopolymerische trockene Zusammensetzung zur Behandlung von Wunden wurde im U.S. Patent Nr. 4,613,502 beschrieben. Entgiftete Mittel, wie z.B. aus Schlangengift gewonnene Enzyme, sind bei der Behandlung von Augenkrankheiten, wie in dem U.S. Patent Nr. 3,869,548 offenbart, verwendet worden. Ein anderer bakterieller Extrakt, das Toxin aus Clostridium botulinus wurde 1980 von Scott (J. Ped. Ophtal. 17; 21) zur Verwendung in der Augenheilkunde als Ersatz für Schieloperationen vorgeschlagen.
  • Die Verwendung von Kollagenase ist im Stand der Technik offenbart. Die U.S. Patente Nr. 3,705,083 und 3,821,364 offenbaren Verfahren zur Herstellung von Kollagenase aus dem Bakterium Clostridium histolyticum. Verfahren zur Herstellung anderer Kollagenasezubereitungen sind in den U.S. Patenten 3,267,006 und 3,677,900 beschrieben. Kollagenase wird zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen verwendet, und diese Behandlung ist im U.S. Patent 3,678,158 offenbart. Die Verwendung von Kollagenase als Hilfsmaßnahme zur Glaskörperresektion mit Membranentfernung ist im U.S. Patent Nr. 3,678,158 vorgeschlagen worden. Die Verwendung von Kollagenase ist als ein Hemmer von kollageninduzierter Plättchenaggregation beschrieben worden und als nützlich für den selektiven Abbau von Kollagen im Auge, um Narbengewebe zu entfernen (Europäische Patentanmeldung Nr. 233908). Aus Vibrio alginolyticus gewonnene Kollagenase soll zur Verhinderung der tiefen Narbenbildung während der Heilung von Brandwunden und anderer Verletzungen nützlich sein und ist zur Behandlung von Zahnkaries, Zahnpulpa und Hautverbrennungen vorgeschlagen worden (U.S. Patent Nr. 4,732,758). Das sowjetische Patent Nr. 1,286,195 beschreibt ein Verfahren zur Behandlung des grünen Stars, das die Bildung von Abflußpfaden für Augenflüssigkeit durch direkte Injektion eines proteolytischen Enzyms, Leukozym in die Lederhaut des Auges 3 mm hinter dem Limbus umfaßt.
  • Die folgende kurze Erörterung betreffend die grundlegende Histologie des Auges, Anatomie und Augenchirurgie dient der Beschreibung der kollagenreichen Zusammensetzung der Lederhaut und des Limbus, deren Beteiligung an Augenkrankheiten wie z.B. dem grünen Star und der Probleme, denen Augenchirurgen gegenüberstehen, die mit der Behandlung derartiger Krankheiten befaßt sind. Grundsätzlich ist die harte äußere Schicht des Augapfels von Säugetieren durch die trüb-weiße Lederhaut (83%) gebildet, an die sich vorne die Hornhaut (16%) und hinten die Sehnervhülle (< 1%) anschließt. Dies sind dicht kollagene zellarme Strukturen, die zu 75% aus hydroxiprolinreichem Kollagen, elastischem Gewebe und Mucopolysacchariden bestehen. Der Durchmesser der Kollagenfaser variiert zwischen 28 und 300 nm mit einer Periodizität von 64 nm. Eingebettet in mucopolysaccharidereicher Substanz liegen die Bündel ungefähr parallel zur Oberfläche, die in der Hornhaut eine strenge Schichtung aufweisen, die für ihre wesentliche Durchsichtigkeit verantwortlich ist. In der Lederhaut und der sklerokornealen Verbindungsstelle sind die inneren Kollagenbündel nahe dem Schlemmschen Kanal metabolisch relativ inaktiv, da sie kein instrinsisches Kapillarbett und nur wenige Fibrozyten aufweisen. Zwischen der durchsichtigen Hornhaut vorne und der Iris hinten befindet sich die vordere Augenkammer, die Kammerwasser enthält. Die vordere Augenkammer ist über die Pupillenöffnung direkt mit der kleinen hinteren Augenkammer verbunden. Kammerwasser wird von Zellen des Ziliarkörpers abgesondert. Diese Flüssigkeit fließt in die hintere Augenkammer und durch die Pupille in die vordere Augenkammer, um die Hornhaut zu ernähren und den Augeninnendruck aufrechtzuerhalten. Beim Menschen wird dieses Kammerwasser mit einer ungefähren Geschwindigkeit von 0,126 ml/h (2,1 Mikroliter/Min.) gebildet. Das Volumen der vorderen Augenkammer beträgt 0,25 ml und diese Flüssigkeit, die in die Kammer fließt, wird teilweise durch den uveoskleralen Pfad (10-20%), aber zum größten Teil (80-90%) durch ein Kanalsystem in dem trabekulären Netzwerk ausgefiltert. Das trabekuläre Netzwerk ist ein System von Filtern, die in der Ecke der vorderen Augenkammer unter der sklerokornealen Verbindungsstelle, dem Limbus angeordnet sind. Dieses Netzwerk besteht aus einer Ansammlung von kollagenen Säulen, die mit Endothelzellen beschichtet sind. Durch dieses trabekuläre Netzwerk fließt das Kammerwasser, indem es in ein sich allmählich vergrößerndes System von Sammelkanälen eintritt, um in die wässerigen Venen einzutreten und schließlich den vorderen Bereich des Auges zu verlassen. Man nimmt an, daß eine Blockierung dieses Abflußsystems der Hauptgrund für den beim grünen Star beobachteten erhöhten Augeninnendruck ist.
  • Die Bewegung der wässerigen Lösung, die Ionen und gelöste Stoffe enthält, die kleiner oder ungefähr gleich groß sind wie Serumalbumin, durch die Lederhaut des Auges entsteht aus einem Druckunterschied zwischen dem suprachorioidalen Raum, wo der Druck ungefähr 1,33 - 2,66 mbar (1 - 2 mm Hg) unter dem Augeninnendruck beträgt, und dem episkleralen Venendruck, der nahezu 13.3 mbar (10 mm Hg) beträgt. Diese transsklerale Bewegung wird aufgrund eines schließlichen Absinkens des Augeninnendrucks verlangsamt und nimmt in krankhaften Fällen wie z.B. dem grünen Star, wo der Druck hoch ist, zu.
  • Einfacher grüner Star ist eine genetisch bedingte, altersbezogene Augenkrankheit. Er ist eine der Hauptursachen für Erblindung in der Welt und umfaßt in den U.S.A. ungefähr 67.000 Blinde mit einem Auftreten von 5.500 neuen Fällen pro Jahr und 12% aller neuen Fälle von Erblindung. Grüner Star und direkt damit verbundene Zustände sind verantwortlich für 2 Millionen Leidende, 900.000 Sehbehinderte und 8,5% aller Besuche bei einem Augenarzt, wobei direkte Gesundheitskosten von 440 Millionen Dollar und indirekte Kosten von 1,9 Milliarden Dollar entstehen. (Nationale Gesellschaft zur Verhinderung von Erblindung und Sehstörungen in den U.S.A., Datenanalyse 1980). Er tritt bei Kindern selten auf, aber überwiegt immer mehr in jedem Lebensjahrzehnt über dem 40. Lebensjahr (0,4% - 1,6%). Noch mehr Menschen sind der Gefahr ausgesetzt, einen Sehverlust bedingt durch den grünen Star zu entwickeln.
  • Grüner Star entwickelt sich in zwei getrennten, aber miteinander verbundenen pathogenen Stufen. Zuerst wird die Okulardrainage des Kammerwassers beeinträchtigt und die Abflußfähigkeit verringert sich von ungefähr 0,0135 auf 0,0023 ml/h/mbar (0,3 auf 0,05 Mikroliter/Minute/mmHg), wodurch ein Zufluß-/Abfluß- Gleichgewicht bei höheren Augeninnendruck geschaffen wird. In der zweiten Stufe verursacht der hohe Augeninnendruck, unterstützt durch andere weniger klar definierte pathogene Faktoren, Druckschäden an den Fasern des Sehnervkopfes und dadurch schleichende Fortschreitung in Richtung Erblindung aufgrund des Verlustes des Sehfelds.
  • Grüner Star wird nicht-operativ und operativ behandelt, wobei beide Verfahren das Ziel haben, eine Steigerung des Kammerwasser-Abflusses oder eine Verringerung seines Zuflusses mit daraus resultierender Verringerung des Augeninnendrucks zu erreichen. In leichten und mäßig schweren Fällen stützt sich die Behandlung auf die langfristige topische Anwendung von Arzneien gegen grünen Star in Form von Tropfen, die jedoch eine erhebliche schädliche Wirkung haben, über die Barkan (Am. J. Ophtalmol.; 37:724) 1954 zum ersten Mal berichtete und die mehr als 30 Jahre danach durch die Histologie der Sehne und der Augenbindehaut bewiesen wurde. Wie von Sherwood 1987 berichtet (Invest. Ophtal. Vis. Sci. 28, suppl. 135), verschlechtern diese Wirkungen die Prognose der operativen Behandlung des grünen Star, falls sie schließlich in der Zukunft notig wird. Dies hat klinische Forscher dazu ermutigt, die Operation als erste Stufe der Behandlung des grünen Stars zu empfehlen (Migdal und Hitchings, Eye; 105:653-656, 1986; und Lavin, Arch Ophtal; 108:1543, 1990). Wenn die Medikamentenbehandlung versagt, werden invasive Methoden wie z.B. Filtrationschirurgie, Kryoablationen und Laser-Trabekuloplastik angewandt. Neuere Behandlungsverfahren, die sich noch im klinischen Forschungsstadium befinden, umfassen intraoperative Ventilimplantation, verschiedene Arten der Laserchirurgie, thermische Sklerostomie, Ultraschall-Spaltung und ungesteuerte Injektion von Enzymen ins Auge. All diese Verfahren sind von einigen Nachteilen begleitet wie z.B. begrenzte Erfolgsquote und sogar noch begrenzteres Anhalten der Wirkung (falls überhaupt eine Wirkung erzielt wird, wie im Falle der Injektion ins Auge gemäß Sovietischem Patent Nr. 1286195, da sie unter ähnlichen Bedingungen in einem Tiermodell nicht reproduzierbar war).
  • Die folgende kurze Erörterung der häufigsten Komplikationen der oben erwähnten Methoden der Behandlung des grünen Stars ist erforderlich, um die Notwendigkeit der neuen Behandlungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, die im folgenden in Einzelheiten beschrieben wird, zu unterstreichen. Die erste Wahl, wenn eine operative Behandlung in Betracht gezogen wird, ist die Winkellaserbehandlung (Trabeculoplastik). Mit dieser Methode ist es möglich, den Augeninnendruck zu senken, indem der Abfluß von der vorderen Augenkammer erhöht wird. Bei dieser Behandlung vergrößern vermutlich kleine narbenbildende Bereiche von ungefähr 60 Mikron, die mit einem Farblaser verursacht worden sind, die blockierten sklerotischen trabekulären Poren. Diese Behandlung weist unterschiedliche Erfolgsraten bei verschiedenen Arten von grünem Star auf und hat eine besonders niedrige Erfolgsrate bei Jugendlichen und bei Arten, bei denen die Gefäße betroffen sind. Außerdem ist ihre Wirkung auf zwei Jahre begrenzt und kann nur einmal wiederholt werden. Andere nichtverstümmelnde operative Behandlungen sind: Nd-Y.A.D. Cyclophototherapie und Cyclocryotherapie, die grauen Star und Phthisis verursachen können und deshalb nur als letzte Möglichkeit bei grünem Star im Endstadium angewandt werden, wie z.B. komplizierte Arten bei Jugendlichen und Arten, bei denen die Gefäße betroffen sind. Andere Methoden wie z.B. Nd-Y.A.G. Laserwinkelchirgie, Ultraschall-Spaltung, thermische Sklerostomie, Farb-Kontaktlaser-Sklerostomie und interne Sklerostomie mit automatischem Trepan werden noch erforscht. Andere Techniken umfassen die invasive und verstümmelnde Filtrationschirurgie, die bei der Nachsorge (2 bis 5 Jahre) oft versagt oder in komplizierten Fällen die Verwendung von großen und teilweise schädlichen Mengen von Antistoffwechselprodukten notig macht, z.B. 5-Flourouracil und Mitomycin oder die Verwendung von subkonjunktival implantierten verschiedenen Ventilen. Diese Verfahren sind nur einmal wiederholbar (unter besonderen Umständen zweimal) und sind mit vielfältigen Komplikationen verbunden wie z.B. plötzlicher permanenter Verlust der zentralen Sehkraft, Infektion, bösartiger grüner Star, schwere Blutungen, flache vordere Augenkammer (10%), Versagen der Filtration (10%), technische Probleme, Fortschreiten des grünen Stars (15%) und Fortschreiten des grauen Stars (100%). Die periokuläre Injektion von Leukozym (Sovietische Patentanmeldung Nr. 1286195) ist besonders riskant, weil ein Hauptteil der Augenregion kollagenes Material enthält. Die ungesteuerte Injektion von Leukozym und dessen unüberwachter Kontakt mit jeglichem Teil der Augenregion kann das beständige Sehvermögen bei Säugetieren und insbesondere beim Menschen gefährden. Eine solche Injektion kann nicht auf den Limbus gerichtet sein, da die nahegelegene Hornhaut durch seitliches Ausbreiten der Kollagenase ernsthaft beschädigt würde. Es hat sich herausgestellt, daß eine Injektion in die Lederhaut des Auges an einer weiter hinten gelegenen Stelle zum Senken des Augeninnendrucks bei Kaninchen, wobei Kollagenase statt der undef inierten Leukozymzubereitung verwendet wurde, unwirksam ist.
  • Zusammenfabbung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bietet eine Lösung für die vielen Schwierigkeiten, denen Augenärzte bei der Behandlung des grünen Stars gegenüberstehen, indem sie eine Vorrichtung vorsieht, die die kontrollierte lokale limbale Durchlässigkeit erhöht, wodurch die Abflußfähigkeit erhöht wird und verbunden damit ein Sinken des Augeninnendrucks erzielt wird, was das Ziel jeder Glaukombehandlung ist. Außerdem sieht die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Behandlung von anderen Sehstörungen vor, indem die kontrollierte und ständige Penetration von großen Mengen therapeutischer Mittel in die Augenhöhle durch direkten Kontakt mit der Lederhaut des Auges verbessert wird.
  • Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, um kleine, aber wirksame Mengen von pharmakologisch geeigneten Zusammensetzungen auf nicht-invasive Weise in das Auge dringen zu lassen.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht insbesondere darin, eine Vorrichtung zur gezielten Verabreichung von pharmakologisch geeigneten Zusammensetzungen an der äußeren harten Haut des Auges zu schaffen.
  • Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Behandlung des grünen Stars zu schaffen.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur gezielten Verabreichung von Kollagenase am Limbus zu schaffen.
  • Noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur sicheren Anwendung der Vorrichtung an verschiedenen Stellen auf dem Limbus ohne schädliche Wirkungen zu schaffen.
  • Schließlich ist es noch die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur wiederholten Verabreichung von pharmazeutischen Zusammensetzungen an derselben Stelle mit derselben Vorrichtung zu schaffen.
  • Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Die Erfindung sieht daher eine Vorrichtung zur gezielten Verabreichung von kleinsten Mengen einer pharmakologisch geeigneten Zusammensetzung an der äußeren harten Haut des Auges vor, wobei die Vorrichtung einen Mikrobehälter mit Befestigungsmitteln umfaßt, der eine Bohrung enthält, deren Öffnung geeignet ist, mit der Augenoberfläche in Berührung zu kommen, und wobei die Befestigungsmittel zum lösbaren Anheften an die Augenoberfläche geeignet sind. Der Mikrobehälter und die Befestigungsmittel können aus einer einzigen Einheit bestehen oder aus getrennten Teilen, die miteinander verbunden oder aneinander befestigt sind. Der Mikrobehälter umfaßt vorzugsweise einen Zylinder mit einer in diesem verlaufenden Kapillarbohrung und kann aus Metall, Kunststoff, Silikon oder Glas usw. bestehen.
  • Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
  • Die Erfindung wird am besten mit Hinweis auf die Zeichnungen verstanden, in denen
  • Figuren 1a und 1b jeweils eine Querschnittsansicht und eine Draufsicht auf die Bauchseite einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung darstellen;
  • Figuren 2a und 2b zeigen jeweils eine Querschnittsansicht und eine Draufsicht auf die Bauchseite einer alternativen Ausführungsform einer solchen Vorrichtung;
  • Figuren 3a, 3b und 3c stellen eine weitere Ausführungsform einer Mikrobehälter-Vorrichtung mit Zuführer zur gezielten Verabreichung dar;
  • Figuren 4a, 4b und 4c zeigen eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit einem auffüllbaren Mikrobehälter und lösbaren Befestigungsmitteln; und
  • Figur 5 ist eine graphische Darstellung der Kollagenasediffusionsgeschwindigkeit über die Lederhaut des Auges.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nun mit Bezug auf die Zeichnungen, die nicht einschränkend sind, sondern lediglich die Erfindung illustrieren sollen, beschrieben.
  • In den Figuren 1a und 1b ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in Form einer Scheibe 2 gezeigt, die einen Durchmesser von ungefähr 5 mm hat. Die Höhe (a) der Scheibe ist ungefähr 1 mm. Von der Bauchseite 4 der Scheibe erstreckt sich ein Zylinder 3, der einen äußeren Durchmesser (x) von ungefähr 1 mm hat. Der Zylinder 3 erstreckt sich ungefähr 0,5 mm (b) über die Bauchseite 4 der Scheibe hinaus. Eine Bohrung 5 im Zylinder 3 hat einen Durchmesser (y) von ungefähr 0,7 mm und erstreckt sich ungefähr 0,5 mm (c) in die Scheibe 2, um einen Mikrobehälter 6 mit einem Innenvolumen von ungefähr 0,38 mm³ zu bilden. Die untere Kante 7 der Zylinderwand 3 ist abgeschrägt und läuft bei seiner Öffnung in einem Punkt zusammen, um eine minimale Kontaktoberfläche dort zu bieten, wo der Mikrobehälter das Auge berührt.
  • Im allgemeinen sollte der Mikrobehälter ein Volumen von vorzugsweise ungefähr 0,2 mm³ bis 1,5 mm³ mit einer Bohrungstiefe von ungefähr 0,5 mm bis 1,5 mm haben. Die Dicke der Öffnungswand sollte wenig Oberflächenkontakt mit der Lederhaut des Auges bieten und sollte vorzugsweise zwischen ungefähr 0,01 mm und 0,25 mm betragen.
  • Die Vorrichtung wird wie folgt verwendet. Eine geeignete pharmazeutische Zusammensetung, wie z.B. Kollagenase entweder als gefriergetrocknetes Pulver oder als wässerige Lösung, die ein Kalziumsalz enthält, wird in die Zylinderbohrung 5 eingeführt, die als Mikrobehälter 6 dient. Die Bauchseite 4 der Scheibe 2 wird mit medizinischem Histoacryl-Klebstoff bestrichen, der die Scheibe an die Lederhaut des Auges anheften wird. Die Bauchseite der Scheibe ist vorzugsweise rauh ausgebildet, so daß der Klebstoff besser daran heften kann. Mit einer Pinzette oder einem anderen Greifmittel wird die Scheibe unter die Augenbindehaut und über die Oberfläche des Sklerallimbus des Auges geschoben, so daß der Mikrobehälter 6 mit dem gewünschten Bereich auf der Lederhaut in gezielte Berührung gebracht wird und der Klebstoff die Lederhaut nur angrenzend an den Mikrobehälter 6 berührt, wodurch das Anhaften der Vorrichtung 1 an der Lederhaut eine gegebene Zeit lang sichergestellt wird. Der Mikrobehälter ist so in direkter Berührung mit der Lederhaut. Eine Kollagenase-Zusammensetzung kann über den Mikrobehälter an der skierokornealen Verbindungsstelle verabreicht werden, um die sklerolimbale Durchlässigkeit zu erhöhen und den Augeninnendruck zu senken.
  • In den Figuren 2a und 2b ist eine andere Ausführungsform der Vorrichtung 11 gezeigt, die eine Scheibe 12 und einen Zylinder 13 umfaßt, der einen Mikrobehälter 16 bildet. Die untere Kante der abgeschrägten Wand 17 bildet eine scharfe Öffnung, die ungefähr dem äußeren Durchmesser des Zylinders entspricht. In dieser Ausführungsform umfaßt die Bauchseite 14 der Scheibe 11 eine Ausnehmung 18 zur Aufnahme des Klebstoffs. Bemerkenswert ist, daß die Abschrägung 17 in einem solchen Winkel verläuft, daß die Öffnung 15 einen größeren Durchmesser als der Mikrobehälter 16 hat. Diese Ausführungsform erlaubt, die Vorrichtung so auf der Lederhaut zu befestigen, daß die Möglichkeit, daß Klebstoff unter den Zylinderwänden in den Mikrobehälter 16 tropft, sehr gering ist, da der Klebstoff in die Ausnehmung 18 fließen kann und da die abgeschrägte Kante eine scharfe Barriere bildet.
  • In den Figuren 3a, 3b und 3c ist eine andere Ausführungsform gezeigt, bei der die Vorrichtung eine einen integrierten Mikrobehälter 36 aufweisende Scheibe 31 mit einem Einführgriff 38 umfaßt, der lösbar an der Scheibe 31 befestigt ist, mittels welchem der Mikrobehälter in Position auf der Lederhaut bewegt werden kann. Medizinischer Klebstoff 20 wird auf der Bauchseite 34 der Scheibe verteilt. Die Vorrichtung wird wie folgt verwendet. Hinter dem Limbus wird ein 1 cm langer Schlitz in die Bindehaut gemacht und in diesen wird der Mikrobehälter 36 mit dem Einführer 38 eingeführt. Der Mikrobehälter 36 wird am Limbus in seiner Position plaziert (bei der Behandlung des grünen Stars) und der Einführgriff 22 wird entfernt, während ein Finger auf die Vertiefung 39 auf der Rückseite der Scheibe 31 herunterdrückt und der Einführer 38 zurückgezogen wird, wodurch der Schild 21 unter dem Mikrobehälter 36 und dem Klebstoff 20 herausgezogen wird, so daß die Lederhaut direkt mit dem Klebstoff in Berührung kommt.
  • Figuren 4a, 4b und 4c zeigen noch eine weitere Ausführungsform der Erfindung, die einen Mikrobehälter umfaßt, der aus einem Zylinder 41 besteht, der einen Außendurchmesser von ungefähr 2,0 mm und eine Gewindebohrung 42 von ungefähr 1,2 mm hat. Eine Nut 43 umläuft den Zylinder 41 in Umfangsrichtung. Von dem Zylinder 41 erstreckt sich ein schmalerer Zylinder 44, der einen Außendurchmesser von ungefähr 1,0 mm und einen Innendurchmesser von 0,7 mm hat und der einen Mikrobehälter 45 enthält. Der Innenraum des Zylinders 44 geht über in die Gewindekammer 42 und enthält einen Mikrobehälter 45. Ein Schraubdeckel 48 (in Figuren 4b und 4c gezeigt), der eine vertikale Nut 47 aufweist, die sich zum Teil entlang seiner äußeren Kante erstreckt, wird durch die Bohrung 42 geschraubt, wodurch das Volumen des Mikrobehälters 45 festgelegt wird. Eine Vertiefung 49 dient dazu, einen Schraubenzieher zum Drehen des Schraubdeckels 48 einzuführen. Ein Silikonring (nicht gezeigt) ist um den Zylinder 41 plaziert und wird in der Nut 43 in Position gehalten. Dieser Silikonring dient als Befestigungselement, auf dessen Bauchseite Klebstoff angebracht werden kann, um den Mikrobehälter an der Lederhaut anzuheften. Der Vorteil dieser besonderen Ausführungsform besteht darin, daß die pharmazeutische Zusammensetzung durch die offene Gewindebohrung 42 sogar dann in den Mikrobehälter 45 eingeführt werden kann, nachdem die Vorrichtung in ihrer Position festgeklebt ist, wobei anschließend die Bohrung 42 mit der Schraube 48 von Fig. 4b verschlossen wird. Der Zweck der Nut 47 ist es, eine Öffnung zum Ablassen der Luft aus der Bohrung 42 vorzusehen, während die Schraube 48 festgezogen wird, um die Bohrung 42 vollständig mit der Schraube 48 zu versiegeln. Diese Ausführungsform ermöglicht auch, die Medikation zu verändern, z.B. Kollagenaseneutralisierendes Mittel, oder die Dosierung zu verändern, während die Vorrichtung noch an der Lederhaut angeheftet ist, ohne sie zu entfernen.
  • Es versteht sich natürlich, daß, obwohl in den Beispielen medizinischer Klebstoff zum Anheften der Befestigungselemente an der Lederhaut verwendet wird, auch alternative Methoden angewandt werden können, z.B. Vakuumglas als Befestigungsmittel. Im letztgenannten Fall wären diese bezüglich der Mikrobehälteröffnung nicht zurückgesetzt, sondern lägen mit ihr in einer Ebene, um direkt auf die Lederhaut aufgesetzt zu werden.
  • Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann jede Art von pharmazeutischer Zusammensetzung zur Behandlung des Auges verwendet werden. Solche Zusammensetzungen können Flüssigkeiten, Gele oder Feststoffe, wie z.B. gefriergetrocknete Pulver sein. Die Vorrichtung stellte sich zur Behandlung des grünen Star durch gezielte Verabreichung von Kollagenase als besonders nützlich heraus.
  • Die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird beispielhaft durch an Kaninchen durchgeführte Versuche dargestellt. Das Tier wird in einem Forschungskäfig gestützt, ein pädiatrischer Lidsperrer wird zur Stabilisierung des Augenlides eingeführt und ein Tropfen von 0,4% Oxybuprocain wird topisch eingeträufelt, um eine geeignete Betäubung zu erzielen, um die schnelle Bewegung aufgrund des Schmerzreflexes während der Verabreichung zu hemmen. Zur Erhöhung des Kammerwasser-Abflusses mit sich daraus ergebendem Abfall des Augeninnendrucks wird eine Beschneidung von ungefähr 3 mm am Limbus vorgenommen, und die Vorrichtung, die mit Kollagenase beladen ist, wird vorsichtig auf den Limbus eingeführt oder innerhalb von 1 mm davon, um durch die genannten Methoden daran anzuheften, und berührt das limbale Kollagen die erforderliche Zeit lang, um die notwendige Gewebeverdünnung zu erzielen. Anwendungen der beladenen Vorrichtung oder direkte Injektion der Kollagenase mehr als 2 mm hinter dem Limbus zeigen dieselbe Gewebeveränderung, aber ohne Einfluß auf den Augeninnendruck. Aufgrund der Sicherheit und der bequemen Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine erneute Verabreichung sofort oder nach einer Zeitverzögerung nach dem ersten Eingriff erfolgen, wenn die gewünschte Wirkung auf den Augeninnendruck entweder nicht erreicht wird oder zu schnell wieder nachläßt. Die Verabreichung und erneute Verabreichung der Kollagenase zur Berührung mit dem Gewebe, während die Vorrichtung angeheftet ist, ist möglich, indem man den Mikrobehälter auffüllt, wenn man eine der erfindungsgemäßen Ausführungsformen verwendet.
  • Die Tiefe des enzymatischen Gewebeabbaus kann während der gesamten Dauer der Verabreichung durch Ultraschall überwacht werden, was die Entfernung der Vorrichtung zum richtigen Zeitpunkt erlaubt. In der vorliegenden Erfindung ist jedoch offenbart, daß Berührung mit 200µg Kollagenase über 4 Std. die optimale Zeitspanne ist, um die richtige limbale Verdünnung zu erzielen, die eine erhöhte Durchlässigkeit und Zunahme an Abfluß mit daraus folgender Abnahme des Augeninnendrucks erlaubt.
  • Die durch die Verabreichung der Kollagenase mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens verursachte Gewebeveränderung wird durch die Histologie dünner Abschnitte der Verabreichungsstelle nach verschiedenen Zeitintervallen nach der Verabreichung nachgewiesen und es stellt sich heraus, daß die Kollagenasewirkung eine transsklerale vektorielle Ausbreitung in nur eine Richtung hat, wodurch eine kegelförmige Veränderung des - weichen Wandgewebes geschaffen wird. Die Dauer dieser Wirkung wird durch Messung des Augeninnendrucks in vorgegebenen Zeitabständen überwacht.
  • In der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird durch das Bakterium Clostridium histolyticum (Clostridiopeptidase A) hergestellte Kollagenase verwendet. Diese Art von Kollagenase ist im Handel erhältlich von Advanced Biofactures Corporation und wird dort als Kollagenase (Form III) verkauft und ist auch erhältlich von Worthington, wo es als Kollagenase (CLSPA) verkauft wird. Jedoch ist für die Anwendung der vorliegenden Erfindung jede Art von Kollagenasezusammensetzung geeignet und anwendbar, die chromatographisch durch Anionenaustausch (DE-52) und danach durch Molekularsieben gereinigt worden ist, die die sechs wichtigsten Kollagenase- Isozyme enthält und die ihre Hauptwirkung auf unlöslichem Kollagensubstrat entwickelt und eine vernachlässigbare Wirkung anderer Proteasen, insbesondere Caseinase hat. Die genannte pharmazeutische Zusammensetzung kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet werden. Solche Zusammensetzungen können eine gepufferte Lösung von 10-33 mmolar Kalziumacetat, im Stand der Technik bekannte pharmakologische Gele, oder, wie bei der vorliegenden Erfindung bevorzugt, gefriergetrocknete Pulver sein.
  • Die Hornhaut und das trabekuläre Netzwerk sind mit Endothelzellen beschichtet, die verhindern, daß Verbindungen mit einem größeren Molekulargewicht als 6200 kDa durch die Zellenwand hindurch passieren und die darunterliegenden Kollagenfasern berühren. Wenn die genannte Kollagenase, die ein viel größeres Molekulargewicht als 6200 kDa hat, in den für die genannten Behandlungen vorgeschlagenen Mengen in die vordere Augenkammer eindringt, greift sie diese Strukturen nicht wesentlich an. Eine andere ausgesetzte Struktur in Fällen der Eindringung in die vordere Augenkammer ist die kollagenreiche Iris, die von vorne gleichmäßig durch die pigmentierte vordere Randschicht geschützt ist. Das Risiko, daß mögliche eingedrungene Kollagenaselösung von der vorderen Augenkammer zu den kollagenreichen Strukturen durchdringt, ist minimal, da die thermische Zirkulation des Kammerwassers die Kollagenaselösung durch den durch die Behandlung selbst gebildeten Pfad aus dem Auge heraus wäscht. Darüberhinaus hat sich herausgestellt, daß das Kammerwasser intrinsische hemmende Eigenschaften auf die verwendete Kollagenase hat.
  • Bevorzugt hat die Ausspüllösung, die nach Entfernung des Mikrobehälters verwendet wird, um jegliche Spur von Kollagenasewirkung zu beseitigen, einen physiologisch kompatiblen pH-Wert von 7,40 und enthält Kalziumchelat EDTA 0,5%, der routinemäßig in der Augenheilkunde verwendet wird. Das Ausspülen sollte mit einer reichlichen Menge der genannten hemmenden Lösung sofort nach Entfernung der Vorrichtung erfolgen, und zwar auf allen subpalpebralen Bereichen mit besonderer Beachtung der Verabreichungsstelle.
  • Außerdem kann das Kammerwasser, das nun besser durch die Verabreichungsstelle dringt, Reste von schädlicher Kollagenase von dieser Stelle entfernen, und man bemerkt, daß es intrinische hemmende Eigenschaften auf die genannte Kollagenasewirkung hat.
  • Die folgenden Versuche an der Lederhaut des Rindes in vitro und an Kaninchen in vivo sind exemplarisch. In allen Versuchen soll sich die pharmazeutische Zusammensetzung auf Kollagenase (CLSPA, hergestellt von Worthington) beziehen. Wenn sie als Lösung verwendung wurde, wurde die pharmazeutische Zusammensetzung in einem Puffer aufgelöst, der 50 mM Tris HCl, 10 mM Ca-Acetat pH 7,4 enthielt. Die Vorrichtung umfaßt den Mikrobehälter, der mit der genannten Kollagenase als Lösung, als gefriergetrocknetes Pulver und als chemisch immobilisiertes Enzym beladen ist, jedoch liegt es im Umfang der vorliegenden Erfindung, andere Medikamente und pharmazeutische Zubereitungen miteinzuschließen, die als Lösungen, gefriergetrocknete Pulver und chemisch immobilisierte aktive Substanzen verwendet werden
  • Versuch 1
  • Der Mikrobehälter der Vorrichtung von Fig. 1 wurde mit verschiedenen Konzentrationen von Kollagenaselösung beladen (bis zu 50 µg/0,0005 ml [50 µg/0,5 µl] - siehe Fig. 5), die Bauchseite der Metallplatte um den Mikrobehälter herum wurde mit medizinischem Hystoakryl-Klebstoff bestrichen und zum Anheften und Kontaktieren des skleralen Kollagens auf Knöpfe der Lederhaut des Rindes aufgebracht. Nach 16-stündiger Inkubation unter feuchten Bedingungen bei 370 C wurde die Vorrichtung entfernt und das Gewebe mit einer Lösung von 70 mM EDTA gespült. Der sklerale Knopf wurde unter einem Druck von 26,6 mbar (20 mmHg) in einer "Gewebedurchlässigkeitskammer" montiert. Der Durchfluß von Flüssigkeit (phosphatgepufferte Kochsalzlösung - PBS) durch den skleralen Knopf wurde überwacht, indem das Absinken der Wassersäule (ursprünglich 26,6 mbar [20 mmHg]) in einer geeichten Pipette oberhalb der Lederhaut aufgenommen wurde und indem das Volumen, das unterhalb davon in dem Kollektor angesammelt wurde, gemessen wurde, und man fand heraus, daß es bei 0,0012 - 0,0115 ml/h (1,2 - 11,5 µl/h) in Übereinstimmung mit den verabreichten Kollagenasemengen (0,0005 ml (0,5 µl], 6,25 - 50 mg/ml) lag. Der transsklerale Durchfluß wurde als 0,7 ml/mg Kollagenase/h (0,7 µl/µg Kollagenase/Std.) berechnet (Fig. 5). Dieses Ergebnis zeigt eine erhebliche Steigerung des transskleralen Durchflusses, die innerhalb des Bereichs von anwendbaren Mengen an kommerzieller Kollagenase im Vergleich zum Grunddurchfluß von 0,001 ml/h (1 µl/Std.) durch einen enzymatisch unbehandelten, skieralen Steuerknopf erzielt wird. Die Stellen der gezielten Verabreichung der Kollagenase wurden danach untersucht und es stellte sich heraus, daß sie Bohrungsmarkierungen von 1 mm Durchmesser und einer Tiefe von > 75% der Gewebedicke aufwiesen. Die Bohrung hatte eine kegelförmige Geometrie mit einer runden Basis an der Verabreichungsstelle und weiche Wände, die sich in Richtung der Ausbreitung der kollagenauflösenden Wirkung zunehmend verengten. Es wurde keine seitliche Ausbreitung der Kollagenasewirkung auf der Oberfläche und dem "Zwischengewebe" beobachtet. Dies kann auf die skierale Architektur zurückzuführen sein, die gekennzeichnet ist durch hochorganisierte Kollagenstruktur, durch die Gestaltung der Vorrichtung und durch den Isolationsmodus der Anwendung mit dem Hystoakryl-Klebstoff, der die transsklerale vektorielle Ausbreitung des enzymatischen Abbaus in nur eine Richtung verursacht.
  • Versuch 2
  • Der Mikrobehälter von Fig. 1 wurde am Limbus des rechten Auges eines 8-Monate alten weißen Neuseelandkaninchens angebracht. Nach 20 Stunden wurde das Tier zur äußerlichen Untersuchung und Manipulation des Auges wieder in den Untersuchungskäfig gebracht. Es wurde eine leichte und diffuse temporäre Chemosis (entzündliche Reaktion der Bindehaut) beobachtet, die innerhalb von einer Woche alimähnlich verschwand. Es konnte keine Schädigung der Hornhaut beobachtet werden, die vordere Augenkammer war ruhig, die Pupillenreaktion war normal und es gab keine Veränderung des Augeninnendrucks vor der Anwendung. Die Vorrichtung wurde mit einer MacPherson-Pinzette entfernt, es wurde keine sklerale Veränderung beobachtet, und die Bindehaut wurde ohne Nähte repositioniert. Dieser Versuch zeigt, wie sicher die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist.
  • Versuch 3
  • 180 + 50 µg der pharmazeutischen Zusammensetzung von Versuch 1 wurden mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens durch die genannte Vorrichtung (Fig. 2) auf den Limbus des linken Auges jeweils eines 3-kg- schweren, 4-kg-schweren und 1/2 kg-schweren weißen Neuseelandkaninchens aufgebracht. Zur Kontrolle wurde mittels des genannten Verfahrens eine ähnliche Vorrichtung ohne die pharmazeutische Zusammensetzung auf das rechte Auge montiert. Die Hornhautuntersuchung vor der Verabreichung war normal, und der Augeninnendruck lag bei 19.95 mbar (15 mmHg). Nach vier Stunden wurde die Vorrichtung entfernt und eine sorgfältige Prüfung der Augen ergab ähnliche Merkmale bei allen Tieren: Eine leichte entzündliche Reaktion der Bindehaut und eine bräunliche Bohrung von 1 mm Durchmesser in dem linken Auge. In dem rechten Auge wurde eine ähnliche entzündliche Reaktion der Bindehaut ohne jegliche sklerale Veränderung bemerkt (Beispiel 2). Die Verabreichungsstelle wurde mit der genannten hemmenden Lösung gespült. Während der Nachsorge sank der Augeninnendruck im linken Auge während der ersten Woche um mehr als 50% im Vergleich zum rechten Auge. Mehr als einen Monat lang war ein bedeutungsvolles Absinken des Augeninnendrucks von ungefähr 30% zu beobachten.
  • Versuch 4
  • In den Limbus von zwei Kaninchen wurde ungefähr in der Hälfte der Breite des Gewebes eine Lösung (1,0 mg/ml) der pharmazeutischen Zusammensetzung von Versuch 1 (0,0005 ml [0,5 µl]) mittels einer Hamilton-Spritze (Nr. 7000,5) injiziert. In das andere Auge wurde ein Puffer in derselben Weise injiziert. Bei Untersuchung während des ersten Tages nach der Injektion waren beide Augen ruhig und nur in dem mit Kollagenase behandelten Auge wurde durch Lyse des Kollagens ein Filtrationsbereich mit einem Durchmesser von mehr als 0,5 cm gebildet, der in die Hornhaut dort eindrang, wo sie trüb und undurchsichtig erscheint. Die Wirkung des Druckabfalls von ungefähr 30% hielt eine Woche an. Diese direkte limbale Injektion von Kollagenase wurde durchgeführt, um sie mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zu vergleichen, und zeigte, daß selbst wenn kleine Mengen in die Augenhaut injiziert wurden, das Ausmaß der Ausbreitung der Kollagenlyse nicht steuerbar ist und das Gewebe weit über die Injektionsstelle hinaus betroffen war und sich auch auf die Hornhaut ausbreitete.
  • Versuch 5
  • Um den Abstand wirksamer Verabreichung hinter dem Limbus zu testen, wurde die mit derselben pharmazeutischen Zusammensetzung wie in Versuch 1 (0,001 ml [1 µl], 50 mg/ml) beladene Vorrichtung 50 positioniert, daß das sklerale Kollagen mit der Öffnung des Mikrobehälters 3 mm hinter dem Limbus in Berührung kam. Nach 20 Stunden wurde die Vorrichtung entfernt, und es zeigte sich ein Bereich mit ähnlichen Veränderungen wie weiter oben beschrieben (Versuch 3), aber ohne daß irgendein Unterschied zum unbehandelten Auge betreffend den Augeninnendruck festgestellt wurde. Daher führt eine erhöhte Durchlässigkeit an einer Stelle entfernt vom Limbus zu keinen Abfluß von Kammerwasser und ist daher nicht nützlich bei der Behandlung des grünen Stars.
  • Versuch 6
  • Eine direkte Einspritzung der pharmazeutischen Zusammensetzung (0,00005 ml, 40 mg/ml [0,05 µl, 40 mg/ml]) in die vordere Augenkammer erfolgte mittels einer Hamilton-Spritze (Nr. 7000,5). Das. Auge wurde biomikroskopisch untersucht und die folgenden minimalen Veränderungen festgestellt: Auf der Endothelschicht der Hornhaut wurde unmittelbar nach der Injektion ein dünner Blutstrom, wahrscheinlich aus den Kammerwasservenen, die beim Kaninchen mit Blut gefüllt sind, beobachtet. Am ersten Tag der Nachsorge wurde eine leichte entzündliche Reaktion beobachtet; Ziliarinjektion begrenzt auf den Verabreichungsbereich; Schwellung der Irisgefäße, mit Rötung und Zellen in der normal tiefen vorderen Augenkammer. Diese Anzeichen nahmen allmählich ab und verschwanden schließlich nach einer Woche. Daraus wurde geschlossen, daß ein Eindringen in die vordere Augenkammer mit Einführung kleiner Mengen der genannten pharmazeutischen Zusammensetzung keine größere pathologische Reaktion auslöst.
  • Versuch 7
  • Um die Möglichkeit zu prüfen, die Kollagenaselösung abzugeben, während die Vorrichtung angeheftet ist, wurde eine Vorrichtung (Fig. 4) an dem Limbus des linken Auges eines Kaninchens angebracht, die 50 µg gefriergetrockneten Kollagenasepulvers enthielt. Nach zwei Stunden wurde der Stopper (4b) entfernt, und eine zusätzliche Menge an Kollagenase (0,0005 ml, 200 mg/ml [0,5 µl, 200 µg/µl]) wurde mittels einer Hamilton-Spritze in den Mikrobehälter injiziert, danach wurde der Stopper wieder in seiner Position befestigt. Die beladene Vorrichtung wurde zwei weitere Stunden mit der Lederhaut in Berührung gehalten und danach entfernt. Die beobachteten Veränderungen der Lederhaut ähnelten denen, die nach einer einzigen Anwendung der Vorrichtung mit einer genügenden Menge an Kollagenase beobachtet worden waren. Der Abfall des Augeninnendrucks war ähnlich dem, der nach einer einzigen Verabreichung beobachtet werden konnte. Diese Information deutet darauf hin, daß eine Verabreichung und erneute Verabreichung möglich ist, während die Vorrichtung angeheftet ist.
  • Versuch 8
  • Es wurde die Möglichkeit eines wiederholten Eingriffs unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens untersucht. Die erneute Anwendung der Vorrichtung erfolgte am Limbus des linken Auges eines Kaninchens an einer Stelle, die neben dem Bereich lag, der einige Monate zuvor durch dasselbe Verfahren behandelt worden war, nachdem der Augeninnendruck wieder Werte des Kontrollauges erreicht hatte. Der Mikrobehälter wurde mit 165 µg der pharmazeutischen Zusammensetzung beladen und die Anwendung dauerte vier Stunden. Das Ergebnis war sowohl makroskopisch als auch funktionell ähnlich dem Ergebnis der ersten Anwendung. Im Vergleich zum rechten Auge sank der Druck eine Woche lang um 50% und blieb dann mehr als einen Monat lang auf 30% gesenkt.
  • Während die oben genannten Versuche an Kaninchen durchgeführt wurden, lassen die Ergebnisse Schlüsse auf alle Säugetieren zu. Die Erfindung kann bei allen Tieren, einschließlich des Menschen durchgeführt werden.
  • Die Augenregion des Kaninchens ähnelt insoweit der des Menschen, als beide viele kollagenreiche Strukturen enthalten. Die Hornhaut, Linse und vordere Augenkammer des Kaninchens sind ähnlich. Die kollagene Zusammensetzung der Lederhaut, obwohl sie ähnlich ist, ist dünner, was die Dicke der einzelnen Kollagenfasern und die gesamte Gewebedicke betrifft. Dementsprechend kann eine unterschiedliche Optimierung der Verabreichungsmengen und -zeiten beim Menschen erforderlich sein, wenn dieselbe Vorrichtung durch dasselbe Verfahren des Enzym-Gewebe-Kontaktes, der Begrenzung und Fokusierung angewendet werden.
  • Im Hinblick auf die vorangegangene Beschreibung sind weitere Abänderungen und alternative Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung für Fachleute ersichtlich. Dementsprechend soll die vorangegangene Beschreibung nur als beispielhaft und veranschaulichend ausgelegt werden und hat den Zweck, die Fachleute zu lehren und ihnen zu ermöglichen, die vorliegende Erfindung in die Praxis umzusetzen. Es versteht sich, daß die geeignete Menge der pharmazeutischen Zusammensetzung und die Dauer der Verabreichung sowie der vorbestimmte Bereich der Verabreichung variieren können

Claims (7)

1. Vorrichtung (1, 11, 31, 41) zur gezielten Verabreichung von kleinsten Mengen einer pharmazeutischen Zusammensetzung in einen vorher ausgewählten Bereich der äußeren harten Haut des Auges, wobei die Vorrichtung einen Mikrobehälter (6, 16, 36, 45) mit einer Bohrung (5, 15) mit einer Öffnung zur Zufuhr einer pharmazeutischen Zusammensetzung umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung Befestigungsmittel zum lösbaren Anheften des Mikrobehälters an die äußere harte Haut des Auges angrenzend an den vorher ausgewählten Bereich umfaßt, wobei die Öffnung der Bohrung (5, 15) zur Zufuhr der pharmazeutischen Zusammensetzung geeignet ist, um den vorher ausgewählten Bereich der äußeren harten Haut des Auges zu berühren, um nur diesen ausgewählten Bereich der pharmazeutischen Zusammensetzung auszusetzen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikrobehälter (6, 16, 36, 45) und das Befestigungsmittel eine Einheit bilden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel von dem Mikrobehälter (6, 16, 36, 45) lösbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikrobehälter (6, 16, 36, 45) einen Zylinder mit einer Bohrung von ungefähr 0,5 bis 1,5 mm umfaßt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikrobehälter (6, 16, 36, 45) ein Volumen von ungefähr 0,2 mm³ bis ungefähr 1,5 mm³ faßt.
6.- Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikrobehälter (6, 16, 36, 45) einen entfembaren Verschluß (48) umfaßt, der das Füllen des Mikrobehälters ermöglicht, während dieser an der Oberfläche des Auges angeheftet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke einer Wand des Mikrobehälters an seiner Öffnung zwischen 0,1 mm und 0,25 mm beträgt.
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