-
Gebiet der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
antithrombotische Mittel und betrifft insbesondere Zusammensetzungen,
die aus Fruchtextrakten hergestellt sind.
-
Ausgangspunkt
der Erfindung
-
Es ist bekannt, dass ein hoher Verbrauch
an Früchten
und Gemüse
eine wichtige Präventivmaßnahme ist,
durch die das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen und bestimmter
mit der Ernährung
verbundener Krebsarten, wie beispielsweise Magen-, Darm-, Brust-
und Prostatakrebs reduziert werden können. Ein Faktor, der in den
Beginn und Entwicklung sowohl kardiovaskulärer Erkrankungen als auch Krebs
involviert ist, ist das Auftreten abnormaler oxidativer Prozesse,
die zur Erzeugung von freien Hydroxy- und Peroxy-Radikalen oder -Verbindungen
führen.
Teilweise wird die vorteilhafte Wirkung des Essens von Früchten und
von Gemüse durch
die Antioxidantien erklärt,
die darin enthalten sind, und die oxidative Reaktionen hemmen. Spezielle Oxidantien,
von denen bekannt ist, dass sie für die Hemmung verantwortlich
sind, schließen
Vitamin C, Vitamin E und Carotinoide, einschließlich Alpha- und Beta-Carotinoide,
Lycopen, Lutein, Zeanthin, Crytoxanthin und Xanthophylle ein.
-
Es wurde ein beträchtlicher Aufwand in die Identifizierung
von Nahrungsmittel-Verbindungen
investiert, die von Tomaten abgleitet sind, und die eine Rolle bei
der Prävention
von Erkrankungen des Herzens und einigen Krebserkrankungen spielen.
Solche Verbindungen werden in Abushita et al., Food Chemistry, 1997, 60(2),
207–212
offenbart, wobei ein Carotinoid-Extrakt aus Tomaten fraktioniert
und die Hauptbestandteile als Lycopen, Beta-Carotin und Lutein identifiziert wurden.
-
Studien bezüglich Tomaten haben sich auf
die Rolle der Carotinoide, insbesondere auf Lycopen, in der Antioxidantien-Abwehr
gegen die Oxidation des Low-Density Lipoproteins bzw. Lipoproteins
mit geringer Dichte (LDL) konzentriert. In Oshima et al., J. Agricultural
and Food Chemistry, 1996, 44(8), 2306–2309 ist offenbart, dass mit
Lycopen ergänztes
LDL Hydroperoxide langsamer als nicht ergänztes LDL akkumuliert, wenn es
von Singulett-Sauerstoff
bedroht ist, wodurch sich ein Beweis ergibt, der die Theorie stützt, dass
Antioxidantien ein Hydroxyl/Peroxyl-Radikal einfangendes Potential
aufweisen. Es ist weiterhin in Fuhrmann et al., Nutrition Metabolism
and Cardiovascular Diseases, 1997, 7(6), 433–443 offenbart, dass zu Nahrungszwecken
ergänztes
Lycopen das Niveau der humanen LDL-Oxidation signifikant reduzierte.
-
In Weisburger, Proceedings for the
Society for Experimental Biology and Medicine, 1998, 218(2), 140–143 wurde
berichtet, dass die optimale Absorption von Carotinoiden, die typischerweise
fettlösliche
Chemikalien sind, in Gegenwart einer kleinen Menge eines Diät- bzw.
Nahrungsöls
oder -Fettes verbessert wird. Die Forschung auf dem Gebiet der Ernährung und
Gesundheit hat gezeigt, dass einfach gesättigte Öle, wie beispielsweise Olivenöl, am wünschenswertesten
sind, weil solche Öle
das Risiko der Arteriosklerose, der koronaren Herzkrankheit oder
mit der Ernährung
verbundener Krebserkrankungen nicht erhöht.
-
US
4 507 286 offenbart die Herstellung eines Polysaccharids
aus den Säften
der Wurzeln und Frucht einer Bromeliaceae-Spezies und das Polysaccharid
weist durch Behandlung mit Bromelain eine anti-inflammatorische
Wirksamkeit und eine die Plättchen-Aggregation
hemmende Wirkung auf.
-
Altman et al., (Thrombosis and Haemostasis,
53(3), 312–313
(1985)) beschreiben die Isolierung einer aktiven Fraktion aus der
Melone (C. Cucumis Melo), die die Plättchen-Aggregation in vitro hemmt. Jedoch verschwindet
die die Plättchen-Aggregation
hemmende Wirkung der Fraktion nach Behandlung mit Adenosindeaminase,
einem Enzym, das in Menschen ubiquitär ist.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die Anmelder haben herausgefunden,
dass Extrakte aus vielen Früchten
eine Fähigkeit
zeigen, die Plättchen-Aggregation
zu hemmen. Die bis jetzt erzielten Ergebnisse legen nahe, dass Zusammensetzungen, die
Extrakte aus diesen Früchten
enthalten, deswegen bei der Vorbeugung von Koronar-Erkrankungen,
beispielsweise von Herzinfarkten und Schlaganfall und in der Vorbeugung
weiterer thromboembolischer Ereignisse in Patienten, die unter einem
Herzinfarkt, Schlaganfall oder instabiler Angina litten, von Nutzen
sein kann. Zusätzlich
können
solche Zusammensetzungen bei der Vermeidung einer Restenosis im
Anschluß an
eine Angioplastie und Bypass-Verfahren verwendet werden. Darüber hinaus
können
Zusammensetzungen, die Fruchtextrakte umfassen, in der Behandlung
der Koronar-Krankheit, die sich aus thromboembolischen Störungen,
wie beispielsweise Herzinfarkt ergeben, in Verbindung mit einer
thrombolytischen Therapie, von Nutzen sein.
-
Die bis jetzt erzielten Ergebnisse
zeigen, dass die für
die Anti-Plättchen-Aggregationswirksamkeit
verantwortlichen Verbindungen wasserlösliche Verbindungen sind, die
eine äußerst unterschiedliche
Struktur gegenüber
den Lipid-löslichen
Verbindungen wie beispielsweise Lycopen aufweisen, die in den oben
angesprochenen Papers identifiziert wurden.
-
Es existieren viele bekannte Anti-Plättchen-Aggregationswirkstoffe
bzw. -Mittel, die in unterschiedlichen Stadien der Plättchenproduktion
und Wirkung wirken. Aspirin (Acetylsalicylsäure) ist am häufigsten
verwendet und untersucht worden. Dipyridamol und Ticlopidin wurden
ebenfalls verwendet. Die Anti-Plättchen-Aktivität des Aspirins
ist auf eine irreversible Hemmung der Plättchen-Cyclooxygenase zurückzuführen, wodurch
die Synthese von Thromboxan A2, einer Verbindung,
die die Plättchen-Aggregation
verursacht, gehemmt wird. Indobufen ist ein reversibler Inhibitor
bzw. Hemmstoff von Plättchen-Cyclooxygenase.
Einige Verbindungen sind direkt Inhibitoren der Thromboxan A2-Synthase, beispielsweise Pirmagrel, oder
dienen als Antagonisten an Thromboxan-Rezeptoren, beispielsweise
Sulotroban.
-
Die bis jetzt erzielten Ergebnisse
legen nahe, dass die wirksamen Bestandteile in Fruchtextrakten ein oder
mehrere Schritte des Weges beeinflussen können, der zur Produktion von Thromboxan
A2 führen
kann, stromaufwärts
von demjenigen von Aspirin und den anderen Anti-Blutplättchen-Arzneistoffen,
die gegenwärtig verfügbar sind.
Es ist wohl bekannt, dass Nebenwirkungen bzw. unerwünschte Wirkungen übliche Begleiterscheinungen
bei therapeutischen Dosen von Aspirin sind; die Hauptwirkung sind
gastrointestinale Störungen wie
beispielsweise Übelkeit,
Dyspepsie und Schwindel. Es wird deswegen angenommen, dass die isolierte Blutplättchen-Aggregations
hemmenden Verbindungen in Fruchtextrakten als eine wünschenswerte
Alternative zu Aspirin und anderen Anti-Blutplättchen-Arzneistoffen in der
Vorbeugung von thromboembolischen Ereignissen und Koronar-Krankheit
Anwendung finden werden.
-
Demgemäß stellt die Erfindung in einem
Aspekt die Verwendung eines Fruchtextraktes oder einer wirksamen
Fraktion hiervon zur Herstellung einer Zusammensetzung zur oralen
Verabreichung zur Verwendung in der Prophylaxe oder Behandlung eines
Erkrankungszustandes bei einem Menschen bereit, begonnen oder charakterisiert
durch eine Plättchen-Aggregation,
wobei der Extrakt oder die aktive Fraktion von einer Frucht gewonnen
wird, ausgewählt
aus einer Frucht von Pflanzen der Familien Solanaceae, Rutaceae,
Curcurbitaceae, Rosaceae, Musaceae, Anacardiaceae, Vitaceae, Arecaceae,
Ericaceae und Lauraceae.
-
Bei einem anderen Aspekt stellt die
Erfindung die Verwendung eines Fruchtextraktes oder der aktiven Fraktion
hiervon zur Herstellung einer Zusammensetzung zur oralen Verabreichung
zur Verwendung als humaner Blutplättchen-Aggregations-Hemmstoff
in einem Menschen bereit, wobei der Extrakt oder die aktive Fraktion
aus einer Frucht gewonnen werden, ausgewählt aus Früchten oder Pflanzen der Familien
Solanaceae, Rutaceae, Curcurbitaceae, Rosaceae, Musaceae, Anacardiaceae,
Vitaceae, Arecaceae, Ericaceae und Lauraceae.
-
Bei einem noch weiteren Aspekt stellt
die vorliegende Erfindung eines wirksame Fraktion eines Fruchtextraktes
zur Verwendung als humaner Blutplättchen-Aggregations-Hemmstoff
in einem Menschen durch orale Verabreichung bereit, wobei die aktive
Fraktion dazu in der Lage ist, durch einen Ultrafiltrationsfilter
mit einem Molekulargewicht Cut-off von 1.000 hindurch zu passen,
und die eine im wesentlichen hitzestabile farblose oder strohfarbene
wasserlösliche
Verbindung oder Verbindungen mit einem Molekulargewicht bzw. einer Molekülmasse von
weniger als 1.000 enthält.
-
Spezielle und bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den hierzu beigefügten Ansprüchen dargelegt.
-
Es wird bevorzugt, dass die gemäß der Erfindung
verwendeten Fruchtextrakte solche sind, die gegenüber Menschen
nicht toxisch sind und typischerweise sind die Früchte solche,
von denen üblicherweise
angenommen wird, dass sie verzehrbare Früchte sind. Somit können die
Früchte
Samen oder Steine bzw. Kerne enthalten oder nicht, weisen jedoch
ein eßbares,
im wesentlichen nicht öliges
Fleisch auf. Typischerweise können
die Früchte
eine Rinde, Schale oder Haut aufweisen, die das Fleisch umgibt,
die wahlweise eßbar
sein können.
-
Beispiele für Früchte, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können
sind solche, die aus den Familien Solanaceae, Rutaceae, Curcurbitaceae,
Rosaceae, Musaceae, Anacardiaceae, Bromeliaceae, Vitaceae, Arecaceae,
Ericaceae und Lauraceae ausgewählt
sind.
-
Beispiele für Solanaceae schließen die
Tomate ein, beispielsweise die englische Tomaten-Varietät. Beispiele für Rutaceae
schießen
die Citrusspezies wie beispielsweise Citrus Paradisi (Grapefruit),
Citrus Sinensis (Orange), Citrus Limon (Limone) und Citrus Aurantifolia
(Limette) ein. Beispiele für
Cucurbitaceen schließen
Cucumis Melo (Melone), beispielsweise die Honigmelone ein. Beispiele
für Anacardiaceen
schließen
Mangifera Indica (Mango) ein. Beispiele für Rosaceae schließen Pyrus
Malus oder Pyrus Sylvestris (Äpfel),
Pyrus Communis (Birne), Amygdalus Persica oder Prunus Persica Var.
Nectarina (Nektarine), Prunus Armeniaca (Aprikose), Prunus Domestica
(Pflaume), Prunus Avium (Kirsche), Prunus Persica (Pfirsich), Erdbeere
und Brombeere ein. Beispiele für
Bromeliaceen schließen
Ananas Sativus (Ananas) ein. Beispiele für Lauraceen schließen Persea
Gratissima oder Persea Americana (Avocado) ein. Beispiele für Vitaceen
schließen Vitis
Vinifera (Weintrauben) ein. Beispiele für Arecaceen schließen Phoenix
Dactylifera (Datteln) ein. Beispiele für Ericaceen schließen Blaubeeren
ein.
-
Früchte, von denen herausgefunden
wurde, dass Extrakte oder aktive Formen hiervon eine die Plättchen-Aggregation
hemmende Wirksamkeit aufweisen sind die Tomate, Grapefruit, Me tone,
Mango, Melone, Ananas, Nektarine, Erdbeere, Pflaume, Banane, Moosbeere
bzw. Preiselbeere, Weintrauben, Birne, Apfel und Avocado.
-
Die Extrakte der Erfindung können durch
Homogenisieren des Fruchtfleischs einer vorzugsweise geschälten Frucht
und darauf Entfernen von Feststoffen hieraus, beispielsweise mittels
Zentrifugation hergestellt werden. Somit ist der Extrakt typischerweise
ein wäßriger Extrakt,
der im wesentlichen aus dem Saft der Frucht besteht, wahlweise unter
Zusatz von zusätzlichem
Wasser, das während
des Homogenisierungsschrittes hinzugefügt wird. Solche wäßrigen Extrakte
können
konzentriert, angereichert oder beispielsweise durch Standardtechniken,
beispielsweise Abdampfen unter reduziertem Druck kondensiert werden.
Beispiele für
Konzentrate sind solche, die zumindest 2-fach konzentriert sind, üblicherweise
zumindest 4-fach, beispielsweise 8-fach oder zumindest 40-fach oder
zumindest 100-fach oder zumindest 200-fach oder zumindest 1.000-fach konzentriert
sind.
-
Die Extrakte können fraktioniert werden, um
ein oder mehrere wirksame Fraktionen durch beispielsweise Molekulargewichtsfiltration
oder durch Chromatographie auf einem geeigneten festen Träger wie
beispielsweise einem Sepharosegel (für eine Größenausschluß-Chromatographie) oder durch eine Ionenaustauschersäule unter
Verwendung einer HPLC auf einem in geeigneter Weise behandelten
Siliziumdioxid oder Aluminiumoxid, beispielsweise ODS-beschichtetes
Siliziumdioxid, oder durch Lösungsmittelextraktion,
darin zu isolieren.
-
Experimente, die mit Tomatenextrakten
durchgeführt
wurden, haben gezeigt, dass der aktive Bestandteile) des Extraktes
durch einen Ultrafiltrationsfilter mit einem Molekulargewicht Cut-off
von 1.000 hindurch paßt,
farblos oder strohfarben ist, wasserlöslich ist und keine signifikante
Aktivität
verliert, wenn er gekocht wird.
-
Tomatenextrakte und insbesondere
wäßrige Extrakte
von Tomaten repräsentieren
einen bevorzugten Aspekt der Erfindung. Es wurde herausgefunden,
dass eine wirksame bzw. aktive Fraktion des Tomatenextraktes ein
Gemisch aus Nucleosiden einschließlich Cytidin enthält.
-
Es wurde herausgefunden, dass die
wirksame Fraktion in erster Linie mit dem Saft, dem Fleisch, das die
Kerne der Tomate umgibt und mit den Kernen der Tomate in Verbindung steht
oder aus diesen extrahierbar ist. Somit repräsentiert die Verwendung von
Zusammensetzungen, die aus einer wirksamen Fraktion hergestellt
sind, die im wesentlichen aus dem Homogenat oder einem Extrakt hiervon
besteht, das aus dem Fleisch einer geschälten Tomate besteht oder das
im wesentlichen aus dem Saft und/oder dem Fleisch, das die Kerne umgibt
und/oder aus den Kernen besteht, eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar.
-
Der aktive Bestandteil des Tomatenextraktes
wurde durch Massenspektroskopie (MS) und Kernmagnetresonanz (NMR)-Spektroskopie
untersucht und es hat sich herausgestellt, dass dieser ein Gemisch
aus Nucleosiden enthält.
Die aktive Fraktion ist dadurch gekennzeichnet, dass sie:
- (a) im wesentlichen hitze- bzw. wärmestabil
ist;
- (b) farblos oder strohfarben ist;
- (c) eine wasserlösliche
Verbindung ist;
- (d) aus Bestandteilen besteht, die ein Molekulargewicht von
weniger als 1.000 aufweisen;
- (e) ein oder mehrere Nucleoside enthält, die eine Plättchen-Aggregations
hemmende Wirkung aufweisen; und vorzugsweise
- (f) ein Massenspektrum aufweisen, wenn sie einer MALDI-TOF Massenspektrometrie
unterworfen werden, wie es in 7 hierzu
beigefügt
dargestellt ist; und vorzugsweise
- (g) ein 1H Kernmagnetresonanzspektrum
zeigt, das im wesentlichen wie in 6 hierzu
beigefügt
dargestellt ist.
-
Pharmazeutische
und nutrizeutische Zubereitungen
-
Die Extrakte oder aktiven Fraktionen
hiervon werden zur oralen Verabreichung formuliert. Sie können als
solches z. B. als Lösungen,
Suspensionen, Sirupe, Tabletten, Kapseln, Pastillen und Snack-Riegel,
Inserte und Pflaster zubereitet werden. Solche Zubereitungen können gemäß Verfahren
hergestellt werden, die per se bekannt sind. Es wird bevorzugt,
dass die Zubereitungen fettarme Materialien sind oder im wesentlichen
frei von diesen sind.
-
Beispielsweise können die Extrakte oder aktiven
Fraktionen zur oralen Verabreichung zu Sirupen oder anderen Lösungen ausgebildet
werden, beispielsweise zu Gesundheitsgetränken bzw. -Drinks, in Gegenwart eines
oder mehrerer Trägerstoffe,
ausgewählt
aus Zuckern, Vitaminen, Aromastoffen, Farbstoffen, Konservierungsmitteln
und Verdickungsmitteln.
-
Mittel zur Einstellung der Tonizität wie beispielsweise
Natriumchlorid oder Zucker können
zugesetzt werden, um eine Lösung
mit einer speziellen osmotischen Stärke bereitzustellen, beispielsweise
eine isotonische Lösung.
Ein oder mehrere Mittel zur Einstellung des pHs wie beispielsweise
Puffermittel können
dazu verwendet werden, den pH auf einen speziellen Wert einzustellen
und ihn vorzugsweise bei diesem Wert zu halten. Beispiele für Puffermittel
schließen
Natriumcitrat/Citronensäure-Puffer
und Phosphatpuffer ein.
-
Alternativ können die Extrakte oder aktiven
Fraktionen hiervon getrocknet werden, beispielsweise durch Sprühtrocknen
oder Gefriertrocknen und das getrocknete Produkt kann zu einer festen
oder halbfesten Dosierungsform formuliert werden, beispielsweise
als Tablette, Pastille, Kapsel, Pulver bzw. Puder, Granulat oder
Gel.
-
Anstelle dessen können einfache getrocknete Extrakte
ohne zusätzliche
Bestandteile hergestellt werden. Alternativ können getrocknete Extrakte durch
Absorbieren auf einen festen Träger
hergestellt werden; beispielsweise auf einen Zucker wie beispielsweise
Saccharose, Lactose, Glykose, Fructose, Mannose oder ein Zuckeralkohol
wie beispielsweise Xylitol, Sorbitol oder Mannitol; oder ein Zellulosederivat.
Weitere besonders nützliche
Adsorbentien schließen
Adsorbentien auf Stärkebasis
wie beispielsweise Cerealien-Mehle beispielsweise Weizenmehl und
Maismehl ein. Zur Tablettenzubereitung wird der Trockenextrakt typischerweise
mit einem Verdünnungsmittel
wie beispielsweise einem Zucker, beispielsweise Saccharose oder
Lactose und mit Zuckeralkoholen wie beispielsweise Xylitol, Sorbitol
oder Mannitol; oder mit modifizierter Zellulose oder Zellulose-Derivaten
wie beispielsweise pulverförmiger
Zellulose oder mikrokristalliner Zellulose oder Carboxymethylzellulose.
Die Tabletten enthalten typischerweise ein oder mehrere Trägerstoffe,
ausgewählt
aus Granuliermitteln, Bindemitteln, Gleitmitteln und Zerfallsförderern
bzw. Sprengmitteln. Beispiele für
Sprengmittel schließen
Stärke
und Stärkederivate
und andere quellbare Polymere ein, beispielsweise vernetzte polymere
Sprengmittel, wie beispielsweise vernetzte Carboxymethyl zellulose,
vernetztes Polyvinylpyrrolidon und Stärkeglycolate. Beispiele für Gleitmittel
schließen
Stearate wie beispielsweise Magnesiumstearat und Stearinsäure ein. Beispiele
für Bindemittel
und Granuliermittel schließen
Polyvinylpyrrolidon ein. Wenn das Verdünnungsmittel natürlich nicht
süß ist, kann
ein Süßstoff zugesetzt
werden, beispielsweise Ammoniumglycyrrhizinat oder ein künstlicher
Süßstoff wie
beispielsweise Aspartam oder Natriumsaccharinat.
-
Trockenextrakte können ebenfalls als Pulver,
Granulate oder halbfeste Zubereitungen zum Einbringen in Kapseln
formuliert werden. Wenn sie in Form von Pulvern verwendet werden,
können
die Extrakte zusammen mit einem oder mehreren der oben definierten
Trägerstoffe
bezüglich
Tabletten formuliert werden oder können in einer unverdünnten Form
präsentiert
werden. Zur Präsentierung
in Form von halbfesten Mitteln können
die getrockneten Extrakte bzw. Trockenextrakte gelöst oder
in einer viskosen Flüssigkeit
oder einem halbfesten Träger
wie beispielsweise Polyethylenglykol suspendiert werden oder in
einem flüssigen
Träger
wie beispielsweise Glykol, beispielsweise Propylenglykol, oder in
Glycerol oder in einem Pflanzen- oder Fischöl, beispielsweise einem Öl, ausgewählt aus
Olivenöl,
Sonnenblumenöl,
Distelöl,
Nachtkerzenöl,
Sojaöl,
Lebertranöl, Heringsöl etc. Solche
Extrakte können
in Kapseln entweder vom Hartgelatine- oder Weichgelatinetyp eingefüllt werden
oder können
aus Hart- oder Weichgelatine-Äquivalenten
hergestellt werden, wobei Weichgelatine oder Gelatineäquivalente
Kapseln für
viskose Flüssigkeiten
oder halbfeste Füllungen
bevorzugt werden.
-
Trockenextrakte können ebenfalls in Pulverform
zum Einbau in Snack-Riegel, beispielsweise Fruchtriegel, Nußriegel
oder Cerealien-Riegel bereitgestellt werden. Zur Präsentation
in Form von Snack-Riegeln können
die Trockenextrakte mit einem oder mehreren Inhaltsstoffen ausgewählt aus
Trockenfrüchten
wie beispielsweise sonnengetrockneten Tromaten, Rosinen und Sultaninen,
gemahlenen Nüssen
oder Cerealien wie beispielsweise Hafer- und Weizenmehl, vermischt
werden.
-
Trockenextrakte können in Pulverform zur Wiederherstellung
als Lösung
bereitgestellt werden. Als solches können sie ebenfalls lösliche Trägerstoffe
wie beispielsweise Zucker, Puffermittel wie beispielsweise Citrat-
und Phosphat-Puffer, Schäum-
bzw. Sprudelmittel, gebildet aus Carbonaten, beispielsweise Hydrogencarbonaten
wie beispielsweise Natrium- oder Ammoniumhydrogencarbonat und einer
festen Säure,
beispielsweise Citronensäure
oder einem sauren Citrat-Salz, enthalten.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Trockenextrakt in Pulverform wahlweise mit einem bevorzugten
Feststoff (beispielsweise pulverförmigem) Trägerstoff zum Einbau in Kapseln,
beispielsweise Hartgelatinekapseln, bereitgestellt.
-
Eine feste oder halbfeste Dosisform
der vorliegenden Erfindung kann bis zu ungefähr 1.000 mg Trockenextrakt,
beispielsweise bis zu ungefähr
800 mg Trockenextrakt enthalten.
-
Die Extrakte können als Nahrungsergänzungsmittel
oder Nahrungszusätze
präsentiert
werden oder können
in Nahrungsmittel eingebaut werden, beispielsweise Functional Food
oder Nutriceuticals.
-
Die Zusammensetzungen der Erfindung
können
in Form von Einzeldosisformen bzw. Eindosisformen präsentiert
werden, die eine definierte Konzentration des Extraktes oder des
aktiven Anteils bzw. Fraktion hiervon enthalten. Eine solche Einzeldosisform
kann so ausgewählt
werden, dass eine gewünschte
Ebene einer biologischen Aktivität
erreicht wird.
-
Pharmazeutische
Verwendungen
-
Die Erfindung stellt ebenfalls ein
Verfahren zur Prophylaxe oder Behandlung eines Zustands oder einer
Störung
bereit, die durch die Plättchen-Aggregation
vermittelt wird, wobei das Verfahren die Verabreichung einer wirksamen
und vorzugsweise nicht toxischen, die Plättchen-Aggregation hemmenden
Menge einer Frucht oder eines Extraktes oder aktiven Fraktion hiervon,
wie hierin vorstehend definiert, an einen Patienten (beispielsweise
einen Menschen oder ein Säugetier)
umfasst, das einer solchen Verabreichung bedarf.
-
Zur Behandlung von Erkrankungen,
die durch eine Plättchen-Aggregation
charakterisiert sind, hängt die
Menge des Extraktes oder der aktiven Fraktion, die einem Patienten
pro Tag verabreicht wird, von der Stärke des Extraktes, dem speziellen
Zustand oder der Erkrankung und der Behandlung und dem Schweregrad ab
und letztendlich wird dies im Ermessen des Arztes liegen.
-
Die verabreichte Menge ist jedoch
typischerweise eine nicht toxische Menge, die zur Behandlung des fraglichen
Zustands oder Leidens wirksam ist.
-
Die einem Patienten verabreichte
Menge des Extraktes oder der aktiven Fraktion variiert typischerweise
gemäß der Konzentration
des aktiven Inhaltsstoffs oder Inhaltsstoffe im Extrakt. Typischerweise
kann eine tägliche
Dosierungsvorschrift für
einen humanen Patienten, der unter einer Plättchen-Aggregation vermittelten Krankheit
leidet, von 0,0001 bis 0,1, vorzugsweise 0,001 bis 0,05 Gramm pro
Kilogramm Körpergewicht
betragen. Wenn eine aktive Fraktion isoliert und verabreicht wird,
kann die Menge an festem Material, die verabreicht wird, um eine
Menge reduziert werden, die mit der erhöhten Reinheit der Fraktion übereinstimmt.
Typischerweise wird die Verabreichung von zumindest 100 mg, vorzugsweise
200 mg der aktiven Fraktion pro Tag an einen menschlichen Patienten,
der unter einer Plättchen-Aggregations-vermittelten
Krankheit leidet, die Plättchen-Aggregation
signifikant hemmen.
-
Die Zusammensetzungen können in
Einzel- oder vielfachen Dosierungseinheiten pro Tag verabreicht werden,
beispielsweise von ein bis vier Mal täglich, vorzugsweise ein oder
zwei Mal täglich.
-
Die Extrakte der Erfindung können in
einer festen, flüssigen
oder halbfesten Form verabreicht werden. Beispielsweise können die
Extrakte in Form von Fruchtsaft, Konzentraten der wäßrigen Extrakte
oder gereinigten aktiven Fraktionen der Extrakte in fester, flüssiger oder
halbfester Form verabreicht werden. Wenn sie im unkonzentrierten
Zustand verabreicht werden, können
sie in Form eines Saftes verabreicht werden, der aus 100% Frucht
hergestellt ist. Jedoch werden die Extrakte vorzugsweise als Konzentrate
und besonders bevorzugt als Konzentrate in fester Form, beispielsweise
in Form von Tabletten, Hartgelatinekapseln oder Snack-Riegeln, wie
hierin vorstehend definiert, verabreicht.
-
In einer Ausführungsform der Erfindung kann
zumindest 300 ml 100% Fruchtsaft (beispielsweise 600 ml 100% Fruchtsaft)
eine typische tägliche
Dosierungsvorschrift für
einen huma nen Patienten umfassen, der mit einer Plättchen-Aggregation
verbundenen Krankheit leidet. In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann zumindest 300 ml 100% Fruchtsaft in vielfachen
Dosen pro Tag verabreicht werden, beispielsweise zumindest zwei
Mal am Tag, vorzugsweise drei Mal täglich. Jedoch schließen die
vorher erwähnten
Dosierungsvorschriften den Konsum relativ großer Mengen an Flüssigkeit
ein, die für
den Patienten nicht akzeptabel sind. Deswegen können in einer weiteren Ausführungsform
Konzentrate, die wie hierin vorstehend definiert sind, beispielsweise
in vielfachen Dosen pro Tag verabreicht werden.
-
Die Zusammensetzungen der Erfindung
weisen eine die Plättchen-Aggregation
hemmende Aktivität auf.
Als solches sind die Zusammensetzungen der Erfindung in der Behandlung
von Zuständen
und Störungen von
Nutzen, zu denen die Aggregation von Blutplättchen ihren Teil beitragen,
oder bei denen die Plättchen-Hyperaktivität mit einbezogen
ist. Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können therapeutisch
bei verschiedenen Leiden verwendet werden, bei denen die Plättchen-Hyperaktivität ein primäres oder
sekundäres
Merkmal ist, wie beispielsweise Herzerkrankungen und Fettleibigkeit.
Beispiele für
klinische Indikationen, bei denen die Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung von speziellem Interesse sind, schließen die Behandlung oder Handhabung
nach einem Herzinfarkt, Koronarthrombosen, Koronarartierienbypass-Transplantaten,
Herzklappenersatz und peripheren und vaskulären Transplantaten ein.
-
Die Extrakte der Erfindung können alleine
oder in Kombination mit anderen therapeutischen Mitteln verwendet
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Extrakte
der Erfindung in Kombination mit einem oder mehreren von Streptokinase,
Heparin, Insulin, Anti-Fettleibigkeits-Arzneistoffen und HMGCoA Reductase-Inhibitoren
verabreicht.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
Die Erfindung wird nunmehr durch
die nachfolgenden Beispiele und bezüglich der begleitenden Figuren
veranschaulicht, jedoch nicht eingeschränkt, bei denen:
-
1 in
schematischer Form ein typisches Verfahren der Teilfraktionierung
von Tomatenextrakten zeigt;
-
2 ein
Gelfiltrationschromatogramm eines wäßrigen Tomatenextrakt-Ultrafiltrats
ist;
-
3 ein
Hochdruckflüssigchromatographie
(HPLC) Ionenaustauschchromatogramm eines entsalzten gelfiltrierten
wäßrigen Tomatenextraktes
ist;
-
4 eine
graphische Darstellung ist, die die Plättchen-Aggregations-Aktivität in den
entsalzten Fraktionen, nämlich
Fraktion 1 und Fraktion 2 darstellen, gesammelt im Anschluß an eine
HPLC Ionenaustauschchromatographie;
-
5 ein 1H NMR Spektrum von Cytidin ist;
-
6 ein 1H NMR Spektrum der entsalzten aktiven Fraktion
F2 eines wäßrigen Tomatenextrakts
ist;
-
7 ein
MALDI-TOF Massenspektrum der aktiven Fraktion F2 ist;
-
8 ein
GC-CIMS Chromatogramm der derivatisierten Fraktion F2 ist; und
-
9 eine
graphische Darstellung ist, die die Ergebnisse des Plättchen-Aggregationsassays
darstellt, gewonnen unter Verwendung von Extrakten aus unterschiedlichen
Teilen der Tomate.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
BEISPIEL 1
-
ADP induzierte Plättchen-Aggregationsstudie
-
Verfahren
-
Extrakte, die aus 100% Fruchtsaft
oder verdünntem
Fruchtsaft bestanden, wurden frisch am Tag des Assays aus den in
Tabelle 1 unten dargelegten Früchten
hergestellt. Um 100% Fruchtsaft herzustellen wurden die Früchte geschält und das
Fruchtfleisch wurde homogenisiert. Das sich ergebende Homogenat
wurde bei 3.000 × G
für 10
Minuten auf einer Zentrifuge in 1,5 ml Eppendorf-Röhrchen geschleudert,
wonach der Überstand
(Saft) entfernt und der pH des Saftes mit entweder 1 M oder 0,1
M Natriumhydroxid eingestellt wurde, abhängig vom anfänglichen
pH des Fruchtextraktes. Für
relativ faserhaltige Früchte
(Apfel, Mango, Avocado) wurde ein 20% oder 50% G/V Extrakt durch
Homogenisieren von entweder 20% oder 50% Frucht mit Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(PBS) bei pH 7,4 hergestellt, wobei das Homogenat wie oben beschrieben
bzgl. der 100% Fruchtextrakte verarbeitet wurde.
-
Die Wirkung der Fruchtextrakte auf
die Aggregationseigenschaften menschlicher Blutplättchen wurde bei
jungen Freiwilligen untersucht. Venöses Blut wurde von den Freiwilligen
gesammelt, die in den letzten vierzehn Tagen vor der Spende keine
wie auch immer geartete Medikation eingenommen hatten. Blut (20
ml) wurde unter Verwendung einer 19G Butterfly-Nadel gesammelt und die Koagulation
wurde durch Mischen der Blutproben mit saurem Citrat (135 mM) im
Verhältnis
von 9 Teilen Volumen Blut zu 1 Teil Volumen ACD verhindert. Plättchen-reiches
Plasma (PRP) wurde aus den Proben durch Zentrifugieren der Probe
bei 200 g für 15
Minuten hergestellt.
-
Fruchtsaft (50 μl), dessen pH auf 7,4 eingestellt
wurde, wo dies notwendig war, entweder mit 1 M oder 0,1 M Natriumhydroxid,
abhängig
vom anfänglichen
pH des Fruchtextraktes, wurde mit dem PRP (450 μl) vermischt und bei 37°C für 15 Minuten
inkubiert, wonach die Wirkung des Fruchtextraktes auf die ADP-induzierte Plättchen-Aggregation
unter Zusatz von ADP in einer Endkonzentration von 10 μM überwacht
wurde. Kontrollen wurden parallel unter Verwendung von 50 μl PBS, pH
7,4 anstelle des Fruchtsaftes laufen gelassen.
-
Die Plättchen-Aggregation in PRP wurde
unter Verwendung eines Packs-4 Aggregometers (Helena Labs, USA)
bei einer konstanten Rührgeschwindigkeit
von 1.000 UpM bei 37°C überwacht.
Die Plättchenzählungen
wurden unter Verwendung eines Coulter Cell Counters durchgeführt.
-
Ergebnisse
-
Tabelle 1 zeigt die Anti-Aggregationseigenschaften
verschiedener Fruchtextrakte bezüglich
menschlicher Blutplättchen.
Die Ergebnisse wurden als %-Hemmung der Aggregationsreaktion auf
ADP für
eine Anzahl von Freiwilligen (n) ausgedrückt. In der Tabelle wurden
die Extrakte, die mit einem Sternchen markiert waren, für 10 Minuten
gekocht und darauf bei 113.000 g für 30 Minuten zentrifugiert.
-
-
BEISPIEL 2
-
Teilfraktionierung eines
Tomatenextraktes
-
Verfahren
-
Tomatenextrakte werden gemäß des allgemeinen
in 1 dargestellten Schemas
fraktioniert und die Plättchen-Aggregations-hemmende
Wirkung wurde in verschiedenen Stadien gemessen. Somit wurde frischer Tomatensaft,
hergestellt aus 100% Frucht, für
10 Minuten gekocht und wurde dann für 30 Minuten bei 113.000 G
zentrifugiert. Die Plättchen-Aggregationshemmende
Aktivität
des Extraktes ist in Tabelle 1 oben dargestellt.
-
Im Anschluß an die Zentrifugation wurde
ein Teil des überstehenden
Extraktes durch Passieren durch eine Amicon YM 1 Filtrationsmembran
mit einem Molekulargewichts Cut-off von 1.000 unter Stickstoffdruck
bei 4°C
unterworfen. Das Ultrafiltrat wurde gesammelt, genauso wie der zurückbleibende
Fruchtsaft, der über
dem Filter verblieb (Retentat) und das Ultrafiltrat und das Retentat
wurden dann beide bezüglich
ihrer Aktivitäten bei
der Hemmung einer ADP- oder Collagen-induzierten Plättchen-Aggregation
getestet. Die Anti-Plättchenaktivitäten des
Ultrafiltrats und Retentats waren gleich, was darauf hinweist, dass
der aktive Bestandteil des Extraktes aus einer Verbindung oder Verbindungen
mit einem Molekulargewicht von weniger als 1.000 besteht.
-
Um zu bestimmen, ob die Antiplättchen-Aggregationsaktivität auf fettlösliche oder
wasserlösliche
Bestandteile im Tomatenultrafiltrat zurückzuführen war (Molekulargewichts
Cut-off 1.000) wurde der Fettbestandteil des Ultrafiltrats mit Chloroform
und Methanol gemäß des Verfahrens
von Bligh und Dyer extrahiert. Somit wurden 2 ml des Ultrafiltrats
mit 2,5 ml Methanol gefolgt von 1,25 ml Chloroform gemischt, um
eine einzige Phase und ein Chloroform : Methanol : Wasserverhältnis von
1 : 2 : 0,8 zu erhalten. Es bildete sich kein Präzipitat. Chloroform (1,25 ml)
und Wasser (1,25 ml) wuden dann zugesetzt, um das Verhältnis auf
2:2 : 1,8 zu bringen und nach sanftem Mischen ließ man das
Gemisch sich in zwei Schichten absetzen. Die obere Schicht (Methanol/Wasser)
wurde entfernt und das Methanol unter Stickstoff bei 55°C abgedampft.
Das Volumen wurde darauf auf 2 ml nach Einstellung auf pH 7,4 eingestellt.
Die Anti-Plättchen-Aggregationsaktivität dieser
wäßrigen Phase
wurde mit 50 μl
PBS als Kontrolle verglichen.
-
Die Chloroformphase wurde unter Stickstoff
abgedampft und in Ethanol resuspendiert (50 μl). Eine Probe (10 μl) der Ethanolphase
wurde darauf auf eine Anti-Plättchen-Aggregationsaktivität gegen
eine 10 μl Ethanolkontrolle
getestet.
-
Ergebnisse
-
Das Ultrafiltrat (MWCO 1000) und
die entfettete wäßrige Fraktion,
beide bei pH 7,4, wiesen eine ähnliche
Aktivität
gegen ADP- und Collagen-induzierte Plättchen-Aggregation auf. Die
Lipidfraktion hemmte andererseits die primäre Aggregation nicht, jedoch
wurde eine Desaggregation beobachtet. Es wurde angenommen, dass
dies auf unspezifische Lipideffekte auf die Plättchen zurückzuführen ist.
-
Als Zusammenfassung legen die Fraktionierungsexperimente
nahe, dass die Plättchen-Aggregations-hemmende
Aktivität
mit wasserlöslichen
Bestandteilen mit einem Molekulargewicht von weniger als 1.000 in
Verbindung steht. Der Bestandteil (die Bestandteile) ist (sind)
hitzestabil und farblos/strohfarben.
-
BEISPIEL 3
-
Isolierung und Identifizierung
eines aktiven Anti-Plättchen-Aggregationsbestandteils
aus einem Tomatenextrakt
-
Verfahren
-
Tomatenextrakte wurden gemäß des allgemein
in 1 dargestellten Schemas
fraktioniert und die Plättchen-Aggregations-hemmende
Aktivität
bzw. Wirksamkeit wurde in verschiedenen Stadien gemessen. Somit
wurde frischer Tomatensaft, hergestellt aus 100% Frucht, 10 Minuten
lang gekocht und wurde dann bei 113.000 G für 30 Minuten zentrifugiert.
-
Im Anschluß an die Zentrifugation wurde
ein Anteil des Überstand-Extraktes
einer Ultrafiltration unterworfen, indem er durch eine Amicon YM1
Filtrationsmembran mit einem Molekulargewichts Cut-off von 1.000 unter
Stickstoffdruck bei 4°C
passiert wurde. Das Ultrafiltrat, MWCO 1000, wurde gesammelt und
eine Probe wurde bezüglich
der Aktivität
bei der Hemmung von ADP oder einer Collagen-induzierten Plättchen-Aggregation
getestet. Das . Ultrafiltrat wurde zur weiteren Aufreinigung gefriergetrocknet.
-
Die gefriergetrocknete Probe wurde
in 2 ml Wasser suspendiert. Die Anti-Plättchen-Aggregationsaktivität für diese wäßrige Phase wurde mit 50 μl PBS als
Kontrolle verglichen. Weil nur die wäßrige Fraktion der gefriergetrockneten
Probe die Plättchen-Aggregationshemmende
Aktivität
(siehe Beispiel 2) aufwies, wurde eine weitere Aufreinigung des
aktiven Bestandteils unter Verwendung der wäßrigen Fraktion durchgeführt.
-
Eine weitere Fraktionierung wurde
auf einer Sepharose-Säule
durchgeführt,
die gemäß der Molekulargröße auftrennt.
Somit wurde eine Gelfiltrationssäulenchromatographie
der resuspendierten gefriergetrockneten Probe unter Verwendung eines
P2-Biogels durchgeführt.
Eine P2 Biogelsäule
wurde mit 0,01 M Essigsäue-Puffer,
pH 3,3, der 0,15 M Natriumchlorid enthielt äquilibriert. Die Probe wurde
auf die Säule
geladen und mit 0,01 M Essigsäure-Puffer, pH 3,3, der
0,15 M Natriumchlorid enthielt, eluiert. Die Plättchen-Aggregation wurde in
jeder der gesammelten Fraktionen (als Nr. 1 bis 8 bezeichnet) gesammelt,
was den UV-Spektren Peaks
entspricht, die auf der Chromatographiespur in 2 dargestellt sind.
-
Es stellte sich heraus, dass die
Plättchen-Aggregations-hemmende
Aktivität
in jeder der gesammelten Fraktionen konzentriert war, die Peak 4
entsprach. Diese Fraktion, als Fraktion 4 bezeichnet, wurde vor
der weiteren Aufreinigung gefriergetrocknet. Die gefriergetrocknete
Probe wurde in Wasser resuspendiert, um eine Lösung aus 20 mg/ml zu ergeben.
Ein Entsalzen der gesammelten Fraktion wurde durch Aufladen der
Probe auf eine P2-Biogelsäule
und Eluieren mit 0,01 M Essigsäure,
pH 3,3, durchgeführt.
Das Eluat wurde gefriergetrocknet und in Wasser wie vorher resuspendiert.
-
Eine weitere Aufreinigung wurde durch
Hochdruckflüssigchromatographie
(HPLC) Ionenaustausch-Chromatographie auf Silikagel Nucleosil erreicht.
Die Probe wurde auf eine Nucleosil 5 μM-Säule mit einer Schutzsäule gepackt
mit Persorb A C18 aufgebracht. Die Probe wurde auf der Säule durch
Waschen der Säule
mit Lösungsmittel
A (10 mM Natriumacetat, eingestellt auf pH 4 mit Eisessig) konzentriert.
Zur Elution wurde ein linearer Gradient von 100% Lösungsmittel
A zu 100% Lösungsmittel
B (10 mM Natriumacetat und 1 M Natriumchlorid, pH 4) über einen
Zeitverlauf von 30 Minuten in einer Durchflußgeschwindigkeit von 1 ml/min
verwendet.
-
Zwei Fraktionen wurden gesammelt:
Fraktion 1, die dem über
Peaks 1 bis 11 eluierten Material entsprach (zwischen 2,3 und 8,1
Minuten nach Probeninjektion) und Fraktion 2, die Material entsprach,
das bei Peak 5 eluierte. Ein Entsalzen der gesammelten Fraktionen
wurde durch Aufladen der Probe auf eine P2-Biogelsäule und
durch Eluieren mit 0,01 M Essigsäure-Puffer, pH 3,3 durchgeführt. Das
Eluat wurde gefriergetrocknet und in Wasser wie vorher resuspendiert.
Eine ADP-induzierte Plättchen-Aggregationsaktivität, die in entsalzten
Fraktionen, Fraktion 1 (F1) und Fraktion 2 (F2), gemessen wurde,
ist in 4 dargestellt.
Die Plättchen-Aggregations-hemmende
Aktivität
war in einer der Fraktionen, nämlich
Fraktion 2, konzentriert, was Peak 15 (3) entspricht. Fraktion 2 wurde dann
vor einer weiteren Untersuchung gefriergetrocknet. Die gefriergetrocknete
Probe wurde in Wasser resuspendiert, um eine Konzentration von 20
mg/ml zu liefern und wurde für
eine Strukturanalyse des aktiven Bestandteils (Bestandteile) zurückgehalten.
-
Die aktiven Bestandteile, die in
der aktiven Fraktion vorlagen, wurden unter Verwendung einer Massenspektroskopie
und Kernmagnetresonanz (MNR) wie unten beschrieben charakterisiert.
-
Kernmagnetische
Resonanz-Spektroskopie
-
Ein Teil der Probe der aktiven Fraktion
F2 wurde einer 1H NMR Analyse unterworfen
und das sich ergebende NMR Spektrum ist in 6 dargestellt. Das Spektrum der aktiven
Fraktion wurde mit dem Spektrum einer reinen Probe der Verbindung
4-Amino-I-B-D-rtbofuranosyl-2-(1H)-pyrimidinon
(Cytidin) verglichen – siehe 5, von der ersichtlich ist,
dass beträchtliche Ähnlichkeiten
existieren, dass jedoch die aktive Fraktion in klarer Weise kein
reines Cytidin enthält.
Die NMR Daten für
die Probe F2 legen das Vorhandensein von Ribose nahe. Die kleineren
Unterschiede in den NMR Daten legten einen unterschiedlichen pH
oder ein unterschiedliches Salz nahe.
-
Massenspektroskopische
Analyse
-
Die entsalzte aktive Fraktion, nämlich Fraktion
2 (F2) wurde mehreren massenspektroskopischen analytischen Techniken
unterworfen. Die aus den verschiedenen Massenspektren ge wonnenen
Daten legten nahe, dass die Probe F2 mehrere Nucleosid-Arten bzw.
-Spezies enthält,
von denen der Hauptbestandteil Cytidin ist.
-
Sonde EIMS
-
Ein Teil der Probe F2 (42480) wurde
durch die Sonde EIMS unter Verwendung eines Temperaturbereichs von
Umgebung bis ca. 550°C
bei 50°C
pro Minute überprüft. Ein
VG AutoSpecE Massenspektrometer wurde verwendet, das von 950 bis
25 amu bei ca. 5 Sekunden pro Scan scannt. Die Sonde-EIMS-Daten
für F2
zeigten ein potentiell diagnostisches Ion bei m/z 111, das 4-Aminopyrimidinon
(Cytosin) zu entsprechen schien, gebildet durch thermische/EIinduzierte
Fragmentierung eines Nucleosids, durch Vergleich mit einem NIST
Bibliothek EI-Massenspektrum
von Cytosin. Es existierte ebenfalls ein klarer Hinweis bzw. Beweis
für das Vorhandensein
von HLC, was Hydrochlorid nahelegt. Die Probe schien mit verzweigtkettigen
Oligomeren von Octylphenolethoxylaten kontaminiert zu sein, was
Ionen bei m/z 45, 135, 267, 311, 355, 382, 399. 426, 443, 470 und
487 ergab.
-
MALDI-TOF
-
Teile der Probe F2 (42480) und verschiedene
Standards, die Cytidin einschlossen, wurden in Wasser gelöst und mit
Matrix (9 : 1 5-Hydroxypicolinsäure/50
mM Ammoniumcitrat) vermischt. Ein PE Biosystems Voyager-STR Massenspektrometer
wurde verwendet. Ein Matrixrohling wurde ebenfalls analysiert. Das
MALDI-TOF (matrix assisted laser desorption /ionisation-time of
flight)-Spektrum von Probe F2 (7)
war demjenigen von Cytidin und Arabinofuranosylcytosin sehr ähnlich.
Alle drei Proben zeigten klar m/z 244 (MH+,
m/z 266 (MNa+), m/z 487 (2MH+ und
m/z 509 (2MNa+ Ionen, was nahelegt, dass
der Hauptbestandteil von F2 Cytidin oder ein Isomer von Cytidin
ist. Cyclocytidin wies ein geringeres Molekulargewicht auf, wie
erwartet und zeigte Ionen bei m/z 266 (MH+), m/z 451 (2MH+ und m/z 473 (2MNa+).
-
Derivatisierung/GC-EIMS
-
Teile der Probe F2 (42480) und verschiedene
Standards, die Cytidin einschlossen, wurden in Wasser gelöst und mit
internem Standard (Arabitol) vermischt. Die sich ergebenden Lösungen und
ein Rohling wurden lyophilisiert, unter Verwendung von Essigsäureanhydrid/Pyridin
acetyliert und unter Verwendung von Tri-SiI-Z trimethylsilyliert.
Die sich ergebenden Produkte wurden in Hexan gelöst und Teilmengen (ca. 1 μl) durch GC-EIMS
(Gaschromatographie-Elektronenionisierungsmassenspektroskopie) auf
einem VG Trio-1 Tischmassenspektrometer analysiert. Die Proben wurden über einem
kalten Säuleninjektor
auf eine DB-5 GC Kapillarsäule
injiziert. Die GC-EIMS-Daten aus der derivatisierten Probe F2 und
eine derivatisierte Cytidin-Kontrollprobe legten nahe, dass der
Hauptbestandteil in Probe F2 mit derivatisiertem Cytidin eng verwandt
ist, jedoch zu derivatisiertem Arabinofuranosylcytosin schwach unterschiedlich
war.
-
Derivatisierung/GC-CIMS
-
Teile der Probe F2 (42480) und des
Cytidin-Standards wurden in Wasser gelöst und lyophilisiert. Sie wurden
in derselben Weise wie oben derivatisiert und Teilmengen (ca. 1 μl) der sich
ergebenden Hexanlösungen
wurden durch GC-CIMS (Gaschromatographie – chemische Ionisierungsmassenspektroskopie)
auf einem PE TurboMass Tischmassenspektrometer untersucht. Die Proben
wurden über
einem PSS-Injektor auf eine DB-SMS Kapillar-GC-Säule injiziert. Die GC-CIMS-Daten
für derivatisiertes
F2 und derivatisiertes Cytidin bestätigten, dass eine der Peaks
in der Probe F2 Cytidin ist. Die Überprüfung der CI-Spektren zeigte
ebenfalls das Vorhandensein von Ionen bei m/z 259 und 348, was mit
der Ribofuranosyl-Einheit assoziert sein kann.
-
BEISPIEL 4
-
Assay der Aktivität von aus
Tomaten gewonnenem Extrakt bei der Hemmung der Blutplättchen-Aggregation, die
durch Agonisten induziert wurde oder nach Zusatz von Arachidonsäure
-
Es ist bekannt, dass im Anschluß an eine
Verletzung sich die Blutplättchen
an das geschädigte
Gefäßendothel
anlagern, wodurch es weiteren Plättchen
erleichtert wird, aneinander zu kleben, zu aggregieren, und diese
dadurch aktiviert werden und einen Plättchenpfropfen bilden. Die
Plättchen-Aggregation
wird über Faktoren
vermittelt, die an der Stelle der Verletzung produziert werden und
mit Rezeptoren auf der Plättchenoberfläche reagieren.
Einige dieser Faktoren, beispielsweise ADP, Serotonin und Thromboxan
A2 werden selbst durch aktivierte Plättchen freigesetzt,
wodurch eine positive Feedback-Schlaufe erzeugt wird.
-
Während
des Verfahrens der Plättchen-Aggregation
und Aktivierung binden Liganden, wie beispielsweise ADP oder Collagen
in niederen Dosen an spezifische Rezeptoren. Dies führt zur
Aktivierung von Membranphospholipasen und führt zur Freisetzung von Arachidonsäure aus
den Plättchenmembran-Phospholipiden
durch Aktivität
des Enzyms Phospholipase A2. Ein Teil der
Arachidonsäure
wird rasch durch mehrere zyklische Endoperoxidasen, deren Hauptbestandteile
Cyclooxygenase und Lipoxygenase sind, zu Prostaglandinen und zuletzt
zu Thromboxan A2 über das Enzym Thromboxansynthetase
metabolisiert. Thromboxan A2 ist biologisch
hoch aktiv und vermittelt einen Anstieg der intrazellulären Kalziumionen
und der Plättchenkörnchen-Freisetzung,
die eine weitere Plättchen-Aggregation
fördert.
Thromboxan A2 ist chemisch instabil und wird
zu Thromboxan B2 abgebaut und deswegen wird
die Messung der Thromboxan-Konzentrationen durch Messung von Thromboxan
B2 durchgeführt.
-
Die Plättchen-Aggregations-hemmende
Aktivität
von halb aufgereinigten Tomatenextrakten wurde durch Messen der
Produktion von Thromboxan B2, produziert
von Blutplättchen
in Gegenwart der Agonisten ADP oder Collagen oder wenn exogene Arachidonsäure zugesetzt
wird, untersucht.
-
Verfahren
-
Halb aufgereinigte Tomatenextrakte
wurden gemäß Beispielen
2 und 3 hergestellt. Somit wurden 50 μl der Gelfiltrationsfraktion,
die Peak 4 (siehe 2)
entsprach oder der HPLC gereinigte Fraktion 2 (siehe 3) 50 μl PBS Puffer zugesetzt und mit
450 μl Plättchenreichem
Plasma für
15 Minuten bei 37°C
inkubiert. Im Anschluß an
die Inkubation wurde der Agonist bis zur erwünschten Konzentration zugesetzt.
Das Assaygemisch wurde dann zentri fugiert und die Konzentrationen
an Thromboxan B2 im Überstand wurden gemessen. Alternativ
wurden die zentrifugierten Assayproben rasch zur Thromboxan B2 Analyse zu einem späteren Zeitpunkt eingefroren.
-
-
Tabelle 2 zeigt die Wirkung der Gelfiltrations-Fraktion
entsprechend Peak 4 und der HPLC Fraktion F2-Fraktion auf die Thromboxan
B2 Produktion in Blutplättchen durch ADP, Collagen
und Arachidonsäure.
Die Ergebnisse wurden als Nanogramm/ml Thromboxan B2 ausgedrückt, produziert
in Reaktion auf ADP, Collagen oder Arachidonsäure in Gegenwart des halb aufgereinigten
Tomatenextraktes.
-
Die Gelfiltrations-Fraktion, die
Peak 4 entsprach, nämlich
Fraktion 4 und die HPLC Fraktion, nämlich die Fraktion 2, wiesen
eine ähnliche
Wirkstärke
gegen ADP induzierte Thromboxan B2 Produktion
auf. In ähnlicher
Weise hemmte die Fraktion 2 eine Collagen-induzierte Thromboxan
B2 Produktion im Vergleich zur Kontrollprobe.
Fraktion 2 hemmte andererseits die Thromboxan B2 Produktion
in Gegenwart von Arachidonsäure nicht.
-
Folgerung
-
Diese Experimente zeigen, dass der
aktive Bestandteil (die aktiven Bestandteile) von Tomatensaftextrakt
die Produktion von Thromboxan B2, induziert
durch ADP und Collagen, hemmt, jedoch nicht den Metabolismus aus
Arachidonsäure
zu Thromboxan B2 stoppt. Die Ergebnisse
legen nahe, dass die Plättchen-Aggregations-hemmende
Wirkung die Umwandlung von Arachidonsäure zu Thromboxan A2 nicht hemmt und als solches die Aktivität des Enzyms
Cyclooxygenase nicht hemmt, das diese Umwandlung katalysiert.
-
Folglich legen die Ergebnisse dieses
Experiments nahe, dass die Aktivität der aktiven Anti-Plättchen-Aggregations-Bestandteile
in Tomatenextrakten derjenigen von Aspirin verschieden sind.
-
BEISPIEL 5
-
Lokalisierung
des aktiven Bestandteils in Tomaten
-
Vier Tomaten wurden geschält und geschnitten,
um Präparationen
zu gewinnen, die das folgende enthielten:
- i)
den Saft, der die Samen umgab; bezeichnet als T1
- ii) nur Tomatenfleisch; bezeichnet als T2
- iii) ganze Tomaten einschließlich der Samen; bezeichnet
als T3.
-
Extrakte der Zubereitungen T1 bis
T3 wurden wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt und die ADP induzierte
Plättchen-Aggregations-Aktivität wurde
jeweils gemessen.
-
Ergebnisse und
Folgerungen
-
9 zeigt
die Anti-Plättchen-Aggregations-Aktivität der Tomatenzubereitungen
T1 bis T3 auf humane Blutplättchen.
Die Zubereitungen T1 und T3 wiesen eine ähnliche Wirkstärke gegen
ADP induzierte Plättchen-Aggregation
auf. Darüber
hinaus war die Plättchen-Aggregations-Aktivität, die in
T1 und T3 gemessen wurde, im Vergleich zu T2 stark reduziert, was
nahelegt, dass der aktive Anti-Plättchen-Aggregations-Bestandteil
in einem größeren Umfang
im Saft und den Samen der Tomate lokalisiert ist.
-
BEISPIEL 6
-
Bioverfügbarkeitsstudien
-
Vorläufige Studien bezüglich der
Bioverfügbarkeit
des aktiven Plättchen-Aggregationshemmenden Bestandteils
in Tomatenextrakten wurden bei vier Freiwilligen durchgeführt. Dosierungen
von 300 ml 100% Tomatensaft, hergestellt wie in den Beispielen 1
und 2 beschrieben, wurde jedem der vier Freiwilligen verabreicht. Die
Plättchen-Aggregations-Aktivität wurde
in venösen
Blutproben gemessen, die den Freiwilligen unmittelbar bevor (Zeitpunkt
0) und eine Stunde nach (Zeitpunkt 1) Konsum des Saftes entnommen
wurden.
-
Tabelle 3 zeigt die prozentuale Reduktion
der ADP induzierten und Collagen induzierten Blutplättchen-Aggregations-Aktivität in Blutproben,
die jedem der vier Individuen eine Stunde nach Konsum der Tomatensaftzubereitung
entnommen wurden. Die Ergebnisse legen nahe, dass der Konsum von
300 ml Tomatensaft ausreichend ist, um die Blutplättchen-Aggregation ausreichend
zu hemmen.
-
-
BEISPIEL 7
-
Untersuchung
der kumulativen Wirkung des Konsums von Tomatensaft
-
300 ml Tomatensaft, die gemäß Beispiel
6 hergestellt wurden, wurden täglich
zwei Individuen über eine
zweiwöchige
Zeitspanne verabreicht. Messungen der Blutplättchen-Aggregations-Aktivität zeigten, dass eine ungefähr 12% Hemmung
der Blutplättchen-Aggregation im Vergleich
zu Tag 0 vorlag und die Aktivität nicht
beibehalten wurde, d.h. im Körper
nicht akkumulierte.
-
Zubereitungen bzw. Formulierungen
-
BEISPIEL 8
-
Kapseln, die Fruchtextrakt
enthalten
-
Eine Kapselformulierung wird durch
Gefriertrocknen eines Fruchtextraktes hergestellt (beispielsweise ein
Tomatenextrakt wie in den Beispielen 2 und/oder 3 beschrieben) und
durch Einfüllen
des sich ergebenden gefriergetrockenten Pulvers in eine Hartgelatinekapsel,
so dass sich ein Kapselgehalt von 800 mg pro Kapsel ergibt.
-
BEISPIEL 9
-
Kapseln, die verdünnten Fruchtextrakt enthalten
Einer wäßrigen Lösung der
aktiven Fraktion aus Beispiel 2 oder Beispiel 3 wird ein Verdünnungsmittel
zugesetzt, ausgewählt
aus Saccharose, Lactose und Sorbitol. Die Lösung wird dann gefriergetrocknet,
um ein Pulver zu ergeben, das in Hardgelatinekapselhüllen eingefüllt wird,
so dass sich ein Kapselgehalt von 800 mg pro Kapsel (200 mg Tomatenextrakt
und 600 mg Verdünnungsmittel)
ergibt.
-
BEISPIEL 9
-
Kaubarer Frucht-Riegel,
der getrockneten Fruchtextrakt enthält
-
Ein kaubarer Frucht-Riegel wird durch
Kombinieren von gefriergetrocknetem Tomatenextraktpulver mit Hafermehl
und Zusammenmischen mit anderen Inhaltsstoffen in einem Mixer, Komprimieren
zu einer Riegelform und Backen hergestellt.
-
-
Die Erfindung wurde bezüglich spezieller
Beispiele veranschaulicht, es wird jedoch leicht zu erkennen sein,
dass zahlreiche Modifikationen und Veränderungen durchgeführt werden
können,
ohne vom Umfang der hierzu beigefügten Ansprüche abzuweichen.