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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein mehrstufiges Verfahren zur Herstellung von Ethylen-Homo- und -Copolymeren,
die breite Molekulargewichtsverteilungen und einen niedrigen Gehalt
an löslichen
Fraktionen haben, wobei das Verfahren eine erste Polymerisationsstufe
(A) in Gegenwart von Ti- oder V-Katalysatoren, eine Behandlungsstufte
(B), in der der Ti-oder
V-Katalysator desaktiviert wird und ein spezifisches Metallocen auf
dem in Stufe (A) produzierten Polymer, gegebenenfalls in Gegenwart
eines geeigneten Co-Katalysators, getragen wird, und eine Polymerisationsendstufe
(C) umfaßt.
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auch auf das Polyethylen mit breiter Molekulargewichtsverteilung,
das durch das obige Verfahren erhältlich ist.
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STAND DER TECHNIK
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Mehrstufige Verfahren zur Polymerisation
von Olefinen, die in zwei oder mehr Reaktoren durchgeführt werden,
sind auf dem entsprechenden Fachgebiet gut bekannt und sind in der
industriellen Praxis von besonderem Interesse. Diese Verfahren werden
im allgemeinen unter Verwendung desselben Katalysators in den verschiedenen
Stufen/Reaktoren durchgeführt,
indem Tandemreaktoren, die in Reihe betrieben werden, verwendet
werden: das in einem Reaktor erhaltene Produkt wird üblicherweise
entnommen und direkt in die folgende Stufe/den folgenden Reaktor
geschickt, ohne daß die
Natur des Katalysators verändert
wird.
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Polyethylene mit breiter oder multimodaler
Molekulargewichtsverteilung (MWD) werden normalerweise hergestellt,
indem ein Mehrreaktor-Verfahren verwendet wird, bei dem Ethylen
in verschiedenen Reaktoren, die denselben Katalysator enthalten,
aber in Gegenwart verschiedener Wasserstoffkonzentrationen als Molekulargewichtsregulator
polymerisiert wird. Die so erhaltenen Polymeren enthalten eine Fraktion
mit hohem Molekulargewicht (MHW) und eine Fraktion mit niedrigem
Molekulargewicht (LHW) und zeigen daher eine breite Gesamt-Molekulargewichtsverteilung
(MDW = Mw/Mn).
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Dennoch zeigen diese Polymere aufgrund
der LMW-Fraktion, die in dem Reaktor mit der höheren Wasserstoffmenge erhalten
wird, verschiedene Nachteile; die Fraktion, die selbst eine breite
MWD hat, enthält unerwünschte lösliche Produkte
mit sehr niedrigem Molekulargewicht, die die mechanischen Eigenschaften des
Endpolymeren beeinträchtigen
und es nicht gestatten, dieses auf dem Gebiet der Medizin und der
Ernährung
einzusetzen.
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Polyolefine mit breiterer MWD sind
Produkte von beachtlichem wirtschaftlichem Wert, da sie infolge der
HMW-Fraktionen eine hohe Bearbeitbarkeit zeigen und gleichzeitig
infolge der LMW-Fraktionen
ausgezeichnete mechanische Eigenschaften bereitstellen. Diese Polyolefine
wurden sogar in einem einfachen Polymerisationsverfahren hergestellt,
indem zwei verschiedene und getrennte Katalysatoren im selben Reaktor verwendet
wurden, die jeweils ein Polyolefin mit unterschied- licher MWD produzieren.
Die europäische
Patentanmeldung
EP 0 128 045 beschreibt
z. B. die Verwendung eines bimetallischen Katalysatorsystems, d.
h. eines Katalysatorsystems, das zwei oder Metallocene, von denen
jedes verschiedene Konstanten der Kettenfortpflanzungsgeschwindigkeit
und Beendigungsgeschwindigkeit hat, und Alumoxane umfaßt; die
durch dieses System in einem einfachen Polymerisationsverfahren
erhaltene Polymere haben eine breitere multimodale Molekulargewichtsverteilung
als unter Verwendung eines einzelnen Metallocen, das üblicherweise
Polyethylene mit einem Mw/Mn von 2 bis 4 produziert. Dennoch haben
die erhaltenen Polymere ein Mw/Mn von kleiner als B.
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Auch die europäischen Patentanmeldungen
EP 0 619 325 und
EP 0 705 851 beschreiben
die Herstellung von Polyolefin mit multimodaler MWD durch ein einfaches
Polymerisationsverfahren in Gegenwart eines katalytischen Systems,
das zwei verschiedene Metallocene umfaßt, wobei mindestens eins der
Metallocene überbrückt ist,
im allgemeinen in Gegenwart von Wasserstoff als MW-Regulator. Die
Menge und die Produktivität
der zwei verwendeten Metallocene wird verändert, um die relativen Mengen
der HMW- und LMW-Fraktionen im Endpolymer zu steuern; dennoch sind
dieses Parameter schwierig zu kontrollieren und führen zu nicht-homogenen
Endprodukten, die in der Größe nicht
einheitlich sind und nicht vorhersagbare Eigenschaften haben.
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Die europäische Patentanmeldung
EP 0 673 950 beschreibt
die Herstellung von Polyethylen mit einer breiten MWD in einem Gasphasenreaktor
in Gegenwart eines Prepolymers, das einen bimetallischen Ti/Zr-Katalysator
enthält,
und in Gegenwart von Wasserstoff. Die so erhaltenen Polymere zeigen
sehr niedrige Mn-Werte und werden mit geringen Aktivitäten erhalten.
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Die europäische Patentanmeldung
EP 0 514 594 beschreibt
die Herstellung von Polymeren, die eine multimodale Molekulargewichtsverteilung
haben, in einem einzelnen Polymerisationsreaktor, wobei das katalytische
System einen Mg-Träger,
eine Komponente auf der Basis von Ti oder V, ein Zirkonocen und
geeignete Co-Katalysatoren umfaßt.
Dieses katalytische System erlaubt den Erhalt von bimodalen MWD-Polymeren; spezifischer
ausgedrückt,
die LMW-Polymerfraktion wird durch die Metallocen-Komponente hergestellt,
während
die HMW-Fraktion durch die Ti- oder V-Komponente hergestellt wird.
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Die verschiedenen bekannten Verfahren,
die Gemische aus katalytischen Systemen in einer einstufigen Polymerisation,
wie sie oben beschrieben wurde, verwenden, haben viele Nachteile;
die Katalysatorzuführungsgeschwindigkeit
ist schwierig zu kontrollieren und die produzierten Polymerpartikel
haben keine einheitliche Größe; die
Entmischung des Polymeren während
der Lagerung und des Transports produziert üblicherweise inhomogene Produkte.
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Zur Überwindung der obigen Schwierigkeiten
wurden verschiedene Lösungen
vorgeschlagen. Die internationale Patentanmeldung WO 94/07478 beschreibt
ein einzelnes Polymerisationsverfahren, das in Gegenwart eines Katalysator
durchgeführt
wird, der zwei verschiedene Übergangsmetallverbindungen
umfaßt, von
denen jede verschiedene Charakteristika des Ansprechens auf Wasserstoff
hat. Das Verhältnis
der verschiedenen Gewichtsfraktionen bei einer breiten oder bimodalen
Molekulargewichtsverteilung wird kontrolliert, indem eine weitere
Menge an einer der zwei Komponenten des bimetallischen Katalysators
zugesetzt wird. Eine andere Lösung
ist die, die in der internationalen Patentanmeldung WO 96/09328
offenbart ist, wobei Wasser und/oder Kohlendioxid gemeinsam dem
Polymerisationsreaktor, der einen bimetallischen Katalysator enthält, in Leveln
zugeführt
wird, die notwendig sind, um die Gewichtsfraktionen der HMW- und
LMW-Komponenten
zu modifizieren; auf diese Weise wird eine Zielmolekulargewichtsverteilung
erreicht. Allerdings sind die oben beschriebenen Lösungen noch
nicht zufriedenstellend.
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Die internationale Patentanmeldung
WO 96/11218 im Namen derselben Anmelderin beschreibt ein mehrstufiges
Verfahren zur Olefin-Polymerisation, insbesondere zur Herstellung
von Heterophasen-Copolymeren aus Propylen, umfassend eine erste
Stufe, in der ein erstes Olefin-Polymer in Gegenwart von Titan- oder
Vanadium-Katalysatoren hergestellt wird; eine zweite Stufe der Desaktivierung
des in der ersten Stufe verwendeten Katalysators und eine dritte
Stufe der Polymerisation eines oder mehrerer Olefine in Gegenwart des
Polymeren der ersten Stufe und eines Komplexes aus einem Übergangsmetall
M (M ist Ti, Zr, V oder Hf), der mindestens eine M-π-Bindung enthält, und/oder
deren Reaktionsprodukte. Dieses Verfahren erwies sich besonders
in der Herstellung von Polymeren mit breiter MWD als nützlich,
selbst wenn die verwendeten Metallocene es nicht erlaubten, daß ein ausreichend
niedriges Mw erhalten wurde.
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Daher ist es wünschenswert, ein neues Verfahren
mit hoher Aktivität
zur Herstellung von Polyethylenen mit breiter MWD, die geringe in
Xylol lösliche
Fraktionen haben, ohne daß die
Nachteile des oben diskutierten Standes der Technik auftreten, bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es wurde nun festgestellt, daß Ethylen-Homo-
und -Copolymere mit breiter MWD durch ein mehrstufiges Verfahren
erhalten werden können,
indem eine neue Klasse von Zirkonocenen verwendet wird, die unerwarteterweise
geeignet sind, Ethylen-Polymere
mit ziemlich niedrigen Molekulargewichten und enger MWD in hohen
Ausbeuten zu produzieren, ohne daß die Verwendung von Molekulargewichtsregulatoren,
z. B. Wasserstoff, erforderlich ist.
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Spezifischer ausgedrückt, die
vorliegende Erfindung stellt ein mehrstufiges Verfahren zur Polymerisation
von Ethylen, gegebenenfalls in Gegenwart eines α-Olefins oder mehrerer α-Olefine,
das/die 3 bis 10 Kohlenstoffatome umfaßt/umfassen, zur Herstellung
eines Polymeren mit einer breiten MWD bereit, wobei das Verfahren
die folgenden Stufen umfaßt:
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- (A) Polymerisieren von Ethylen und gegebenenfalls
dem α-Olefin
in einem Reaktor oder in mehreren Reaktoren in Gegenwart eines Katalysators,
der das Reaktionsprodukt zwischen:
- (i) einer Feststoffkomponente, die eine Verbindung eines Übergangsmetalls
M1, das aus Ti und V ausgewählt ist,
umfaßt,
die aber keine M1-π-Bindungen enthält, und
die ein Mg-Halogenid
in aktiver Form umfaßt, die
gegebenenfalls eine Elektronendonator-Verbindung (interner Donator)
umfaßt;
- (ii) und einer Alkyl-Al-Verbindung und gegebenenfalls einer
Elektronendonator-Verbindung (externer Donator) umfaßt; um ein
Ethylen-Homo- oder -Copolymer herzustellen;
- (B) Inkontaktbringen des in Stufe (A) erhaltenen Produktes in
beliebiger Reihenfolge mit:
- (a) einer Verbindung, die zur Desaktivierung des Katalysators
von Stufe (a) fähig
ist;
- (b) einer Zirkonocen-Verbindung der Formel (I):
worin R1,
R2, R3 und R4, die gleich oder voneinander verschieden
sind, aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff, linearen oder verzweigten,
gesättigten
oder ungesättigten
C1-C20-Alkyl-, C3-C20-Cycloalkyl-, C6-C20-Aryl-, C7-C2
0-Alkylaryl- und C7-C20-Arylalkly-Gruppen,
die gegebenenfalls ein oder mehrere Si- oder Ge-Atome enthalten,
ausgewählt
werden oder worin zwei Substituenten von Rl,
R2, R3 und R4 einen Ring mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen
bilden;
R5 und R6,
die gleich oder voneinander verschieden sind, aus der Gruppe, bestehend
aus linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten
Cl-C20-Alkyl-, C3-C20-Cycloalkyl-,
C6-C20-Aryl-, C7-C20-Alkylaryl- und
C7-C20-Arylalkyl-Gruppen,
die gegebenenfalls ein oder mehrere Si- oder Ge-Atome enthalten,
ausgewählt
werden oder worin ein Paar benachbarter R6-Substituenten
derselben Indenyl-Gruppe einen Ring mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen
bildet;
m eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist, n eine ganze Zahl
im Bereich von 0 bis 4 ist;
die Gruppen X, die gleich oder
voneinander verschieden sind, Wasserstoff, Halogen, -R, -OR, -SR,
-NR2 oder -PR2 sind,
worin R aus der Gruppe, bestehend aus linearen oder verzweigten,
gesättigten
oder ungesättigten
C1-C20-Alkyl-, C3-C20-Cycloalkyl-,
C6-C20-Aryl-, C7-C20-Alkylaryl-
und C7-C20-Arylalkyl-Gruppen,
die gegebenenfalls ein oder mehrere Si- oder Ge-Atome enthalten,
ausgewählt
werden;
- (c) gegebenenfalls einem Aktivierungs-Cokatalysator;
- (C) Polymerisieren von Ethylen und gegebenenfalls dem α-Olefin in
einem Reaktor oder in mehreren Reaktoren in Gegenwart des in Stufe
(B) erhaltenen Polymeren.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind neue Polyethylene, die nach dem obigen mehrstufigen
Verfahren erhältlich
sind, eine breite MWD haben, durchschnittliche Molekulargewichte
haben, die von industriellem Interesse sind, und sehr geringe in
Xylol lösliche
Fraktionen zeigen. Spezifischer ausgedrückt, die erfindungsgemäßen Polyethylene
haben die folgenden Charakteristika:
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1) intrinsische Viskosität (I.V.)
im Bereich von 0,5 bis 6 dl/g, vorzugsweise von 1 bis 4 und bevorzugter von
1,5 3 dl/g;
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2) Mw/Mn (d. h. MWD) >8, vorzugsweise >10 und bevorzugter >11;
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3) in Xylol lösliche Fraktion XS <1,2 Gew.-%, vorzugsweise <1 Gew.-% und bevorzugter <0,8 Gew.-%.
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Die erfindungsgemäßen Polyethylene mit breiter
MWD haben eine gute Verarbeitbarkeit, während sie gute mechanische
Eigenschaften beibehalten.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das mehrstufige Verfahren zur Polymerisation
von Ethylen und gegebenenfalls α-Olefinen
und die so erhältlichen
Polyethylene mit breiter MWD gemäß der Erfindung
werden in der folgenden detaillierten Beschreibung näher beschrieben.
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Die Stufen (A) bis (C) des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden vorzugsweise unter den Arbeitsbedingungen durchgeführt, die
in der zitierten internationalen Patentanmeldung WO 96/11218 angegeben
sind. Die erste Polymerisationsstufe (A) erlaubt den Erhalt einer
Polymerfraktion mit hohem Molekulargewicht, indem ein herkömmliches
katalytisches System auf der Basis von Ti oder V eingesetzt wird.
Diese Stufe (A) kann in flüssiger
Phase oder in Gasphase durchgeführt
werden, wobei in einem Reaktor oder in mehreren Reaktoren gearbeitet
wird. Die flüssige
Phase kann aus einem inerten Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel bestehen (Suspensionsverfahren),
gegebenenfalls in Gegenwart eines α-Olefins oder mehrerer α-Olefine,
das/die 3 bis 10 Kohlenstoffatome umfaßt/umfassen. Eine Gasphasen-Polymerisation
kann unter Verwendung der bekannten Wirbelbett-Technik, nach Standardverfahren
oder bei Arbeitsbedingungen, bei denen das Bett mechanisch gerührt wird,
gegebenenfalls in Gegenwart eines α-Olefins oder mehrerer α-Olefine,
durchgeführt
werden.
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Der Katalysator, der in der ersten
Polymerisationsstufe (A) verwendet wird, umfaßt das Produkt der Reaktion
zwischen:
- (i) einer Feststoffkomponente, die eine Verbindung
eines Übergangsmetalls
M1, das aus Ti und V ausgewählt ist,
die aber keine M1-π-Bindungen enthält, getragen
auf einem Magnesiumhalogenis in aktiver Form, die gegebenenfalls
eine Elektronendonator-Verbindung (interner Donator) umfaßt;
- (ii) einer Alkyl-Al-Verbindung und gegebenenfalls einer Elektronendonator-Verbindung
(externer Donator).
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Die Magnesiumhalogenide in aktiver
Form, vorzugsweise MgCl
2, die als Träger für Ziegler-Natta-Katalysatoren
verwendet werden, sind aus der Patentliteratur gut bekannt. US 4
298 718 und
US 4 495 338 beschrieben
zuerst die Verwendung dieser Verbindungen bei der Ziegler-Natta-Katalyse.
Es ist gutbekannt, daß diese
Magnesiumhalogenide in aktiver Form, die als Träger oder Co-Träger in Katalysatorkomponenten
für die Polymerisation
von Olefinen eingesetzt werden, durch Röntgenstrahlspektren charakterisiert
werden, in denen die intensivste Diffraktionslinie, die im Spektrum
des nichtaktiven Halogenids auftritt, in der Intensität verringert ist
und durch ein Halogen ersetzt ist, dessen Intensitätsmaximum
nach niedrigeren Winkeln verschoben ist, wenn man einen Vergleich
mit der intensivsten Linie anstellt.
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Die Verbindung des Übergangsmetalls
M1 ist vorzugsweise aus der Gruppe, bestehend
aus Ti-Halogeniden, Halogenalkoholaten von Titan, VCl3,
VCl4, VOCl3 und
Halogenalkoholaten von Vanadium, ausgewählt.
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Unter den Titan-Verbindungen sind
TiCl4, TiCl3 und
die Halogenalkoholate der Formel Ti(OR1)rXs, worin R1 eine C1-C12-Kohlenwasserstoff-Gruppe oder eine -COR1-Gruppe ist, X Halogen ist und (r + s) gleich
dem Oxidationszustand von Ti ist, die bevorzugten Verbindungen.
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Die katalytische Komponente (i) wird
vorteilhafterweise in Form sphärischer
Partikel mit einem mittleren Durchmesser im Bereich von 10 bis 150 μm verwendet.
Geeignete Verfahren zur Herstellung der Komponenten in sphärischer
Form werden z. B. in den europäischen
Patentanmeldungen
EP 0 395 083 ,
EP 0 553 805 und
EP 0 553 806 beschrieben.
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Der interne Donator, der in der katalytischen
Komponente (i) fakultativ vorliegt, kann ein Ether, ein Ester, vorzugsweise
ein Ester einer Polycarbonsäure,
ein Amin, ein Keton sein; vorzugsweise ist der interne Donator ein
1,3-Diether des Typs, der in den europäischen Patentanmeldungen
EP 0 361 493 , EP 0 361 494,
EP 0 362 705 und EP 0 451 645 beschrieben wird.
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Die Alkyl-Al-Verbindung (ii) ist
vorzugsweise eine Trialkylaluminium-Verbindung, z. B. Triethyl-Al,
Triisobutyl-Al, Tri-n-butyl-Al,
Tri-n-hexyl-Al, Tri-n-octyl-Al und Triisooctyl-Al. Es ist auch möglich, Gemische aus Trialkyl-Al
mit Alkyl-Al-Halogeniden,
Alkyl-Al-Hydriden oder Alkyl-Al-Sesquichlorden, z. B. AlEt2Cl und Al2Et3Cl3, zu verwenden.
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Der externe Donator, der in der katalytischen
Komponente (ii) vorhanden ist, kann derselbe wie der interne Donator
sein oder sich von diesem unterscheiden. Wenn der interne Donator ein
Ester einer Polycarbonsäure
ist, z. B. ein Phthalat, ist der externe Donator vorzugsweise eine
Silicium-Verbindung der Formel RIIRIISi(ORII)2, worin die Gruppen RII,
die gleich oder unterschiedlich sind, C1-C18-Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aryl-Gruppen
sind. Besonders vorteilhafte Beispiele für solche Silane sind Methylcyclohexyldimethoxysilan, Diphenyldimethoxysilan,
Methyl-t-butyldimethoxysilan und Dicyclopentyldimethoxysilan.
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Das aus der Polymerisationsstufe
(A) erhaltene Polymer hat vorzugsweise eine Porosität, ausgedrückt als
Prozentgehalt an Poren, von höher
als 5 Gew.-%, vorzugsweise höher
als 10% und noch bevorzugter höher als
15%. Das Polymer wird vorzugsweise durch Makroporosität charakterisiert,
worin mehr als 40% der Porosität
diesr Polymere auf Poren mit einem Durchmesser von mehr als 10 000 Å basieren,
vorzugsweise mehr als 90% der Porosität auf Poren mit einem Durchmesser
von mehr als 10 000 Å basieren.
Die Porosität,
ausgedrückt
als Prozentgehlt an Poren, und die Verteilung des Porenradius werden
durch Quecksilberabsorption unter Druck nach dem Verfahren, das
in WO 96/11218 beschrieben ist, bestimmt.
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Die Menge an Polymer, die in der
ersten Polymerisationsstufe (A) produziert wird, ist im allgemeinen höher als
1000 g/g Feststoffkomponente, vorzugsweise höher als 2000 g/g, bevorzugter
größer als
3000 g/g. Die in der Polymerisationsstufe (A) produzierte Menge
an Polymer liegt vorzugsweise zwischen 10 und 90 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmenge an Polymer, das in den Stufen (A) und (C) produziert
wird, sie liegt bevorzugter zwischen 20 und 80%.
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Die Stufe (B) betrifft die Desaktivierung
des Katalysators auf Titanbasis, in welcher Reihenfolge auch immer,
der in Stufe (A) verwendet wird und das Aufbringen des oben spezifizierten
Zirkonocens (2) und gegebenenfalls eines geeigneten Co-Katalysators
auf dem in Stufe (A) erhaltenen Polymer.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform
des mehrstufigen Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird in der
Stufe (B) das in Stufe (A) erhaltene Produkt zuerst (a) mit der
Verbindung, die zur Desaktivierung des in Stufe (A) verwendeten
Katalysators fähig
ist, in Kontakt gebracht; dann wird das so erhaltene desaktivierte
Produkt in beliebiger Reihenfolge mit der Zirkonocen-Verbindung
(b) und fakultativ dem aktivierenden Co-Katalysator (c) in Kontakt
gebracht.
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Vorzugsweise wird nach Behandlung
mit der desaktivierenden Verbindung (a) ein Überschuß der desaktivierenden Verbindung
nach Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, entfernt.
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Spezifischer ausgedrückt, die
Stufe (B)(a) umfaßt
Inkontaktbringen des in der Polymerisationsstufe (A) produzierten
Polymeren mit Verbindungen, die fähig sind, den in der Stufe
(A) verwendeten Katalysator zu desaktivieren. Die Desaktivierungsstufe
(B)(a) ist notwendig, um zu vermeiden, daß der in Stufe (A) verwendete Katalysator
auf Titan-Basis in der Polymerisationsstufe (C) aktiv ist, was zur
Produktion von Polymer mit zu hohem Molekulargewicht führen würde, welches
nicht verarbeitbar wäre.
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Stufe (B)(b) umfaßt das Inkontaktbringen des
in (a) erhaltenen Produktes mit einem Zirkonocen der Formel (I),
vorzugsweise mit einer Lösung
des Zirkonocens der Formel (2), in Kohlenwasserstoff-Lösungsmitteln
(Benzol, Toluol, Heptan, Hexan, flüssiges Propan und dgl.), um
das Zirkonocen auf das in Stufe (A) erhaltene Polymer aufzubringen.
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Die Stufe (B)(c) kann vor, nach oder
gleichzeitig mit (B)(b) durchgeführt
werden und umfaßt
ein Inkontaktbringen des in (a) erhaltenen Produktes mit einem geeigneten
Co-Katalysator.
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Beispiele für Verbindungen, die bei der
Behandlung in Stufe (a) eingesetzt werden können, können aus der Gruppe bestehend
aus Verbindungen mit der allgemeinen Formel RIII
y–1XH,
worin RIII Wasserstoff oder eine C1-C10-Kohlenwasserstoff-Gruppe
ist, X O, N oder S ist und y der Oxidationszustand von X ist, ausgewählt werden.
Nicht limitierende Beispiele für
solche Verbindungen werden durch Alkohole, Thioalkohole, Mono- und Dialkylamine,
NH3, H2O und H2S repräsentiert.
Bevorzugte Verbindungen sind solche, in denen X O ist; besonders
bevorzugt ist Wasser.
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Weitere Beispiele für Verbindungen,
die bei der Behandlung in Stufe (B)(a) eingesetzt werden können, sind
CO, COS, CS2, CO2,
O2 und Acetylen- oder Allen-Verbindungen.
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Das Molverhältnis zwischen der desaktivierenden
Verbindung und der Verbindunges des Übergangsmetalls M1 sollte
vorzugsweise so sein, daß eine
wesentliche Desaktivierung des Katalysators von Stufe (A) sichergestellt
ist. Der Wert dieses Verhältnisses
ist vorzugsweise größer als
50, bevorzugter größer als
150 und insbesondere größer als
250.
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Die Behandlung (a), bei der diese
desaktivierenden Verbindungen mit den in Stufe (A) produzierten Polymer
in Kontakt gebracht werden, kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden.
Einmal wird das Polymer für
eine Zeit, die von 1 Minute bis zu einigen Stunden reicht, mit einem
Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel in
Kontakt gebracht, das die desaktivierende Verbindung in Lösung, Suspension
oder Dispersion enthält.
Ein Beispiel für
eine Dispersion der desaktivierenden Verbindung in einem Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel wird durch angefeuchtetes
Hexan dargestellt. Am Ende der Behandlung (a) wird die Flüssigkeit
entfernt und das Polymer der Behandlung (b) unterzogen.
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In den Zirkonocenen der Formel (I),
die in Stufe (B)(b) verwendet werden:
sind R1,
R2, R3 und R4 vorzugsweise aus der Gruppe bestehend aus
Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Propyl, Phenyl und Benzyl ausgewählt, bevorzugter
sind R1, R2, R3 und R4 Wasserstoff
und ist die Brückengruppe
der 2-Indenyle Ethylen;
sind R5 und
R6 vorzugsweise aus der Gruppe bestehend
aus Methyl, Ethyl, Propyl, Phenyl und Benzyl ausgewählt; sind
die Gruppen X vorzugsweise aus der Gruppe bestehend aus Cl, Br oder
Methyl ausgewählt.
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Nicht-limitierende Beispiele für Zirkonocen-Verbindungen,
die zu dieser Klasse gehören,
sind:
1,2-Ethylen-bis(2-indenyl)zirkoniumdichlorid,
1,2-Ethylen-bis(1,3-dimethyl-2-indenyl)zirkoniumdichlorid,
rac-
und meso-l,2-Ethylen-bis(1-methyl-2-indenyl)-zirkoniumdichlorid,
rac- und meso-l,2-Ethylen-bis(1-ethyl-2-indenyl)-zirkoniumdichlorid,
rac-
und meso-l,2-Ethylen-bis(4-phenyl-2-indenyl)-zirkoniumdichlorid und
rac- und
meso-l,2-Ethylen-bis(1-methyl-4-phenyl-2-indenyl)zirkoniumdichlorid.
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Die Zirkonocen-Verbindungen der Formel
(I) können
durch Reaktion der entsprechenden Liganden zuerst mit einer Verbindung,
die fähig
ist, ein delokalisiertes Anion am Cyclopentadienyl-Ring zu bilden,
und danach mit einer Verbindung der Formel ZrZ4,
worin die Substituenten Z, die gleich oder voneinander verschieden sind,
Halogen sind, wobei ZrCl4 besonders bevorzugt
ist, hergestellt werden.
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Wenn im Zirkonocen der Formel (I)
eines oder mehrere X ein andere Bedeutung als Halogen haben, ist
es notwendig, einen Substituenten oder mehrere Substituenten Z des
Zirkonocendihalogenids durch einen oder mehrere andere Substituenten
X als Halogen zu ersetzen. Die Substitution im Zirkonocenhalogenid
von Z durch anderes X als Halogen kann nach Standardverfahren, die
im Stand der Technik bekannt sind, durchgeführt werden, z. B. durch Umsetzung
des Zirkonocenhalogenids mit Alkylmagnesiumhalogeniden (Grignard-Reagenzien)
oder mit Alkyllithium-Verbindungen.
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Die Liganden, die zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Zirkonocene
einsetzbar sind, können
nach verschiedenen Verfahren und vorzugsweise nach Verfahren, wie
sie in der europäischen
Patentanmeldung Nr. 98 200 728.8 von derselben Anmelderin beschrieben
sind, synthetisiert werden.
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In Stufe (B)(c) des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
geeignete Aktivierungs-Cokatalysatoren organometallische Aluminium-Verbindungen
sein; besonders geeignet sind organometallische Aluminium-Verbindungen,
die in der europäischen
Patentanmeldung
EP 0 575 875 (Formel
(II)) beschrieben werden, und die, die in der internationalen Patentanmeldung
WO 96/02580 (Formel (II)) beschrieben werden. Nicht-limitierende Beispiele
für die
organometallischen Aluminium-Verbindungen sind:
Tris(methyl)aluminium,
Tris(isobutyl)aluminium, Tris(isooctyl)aluminium, Bis(isobutyl)aluminiumhydrid,
Methylbis(isobutyl)aluminium, Dimethyl(isobutyl)aluminium, Tris(isohexyl)aluminium,
Tris(benzyl)aluminium, Tris(tolyl)aluminium, Tris(2,4,4-trimethylpentyl)aluminium,
Bis(2,4,4-trimethyl)aluminiumhydrid,
Isobutyl-bis(2-phenyl-propyl)aluminium, Diisobutyl-(2-phenyl-propyl)aluminium,
Isobutylbis(2,4,4-trimethyl-pentyl)aluminium und Diisobutyl-(2,4,4-trimethyl-pentyl)aluminium.
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Die Verwendungen der obigen organometallischen
Aluminium-Verbindungen
ist besonders vorteilhaft, wenn in Stufe (B)(a) Wasser als Verbindung
verwendet wird, die fähig
ist, den Katalysator von Stufe (A) zu desaktivieren.
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Die Aktivierungs-Cokatalysatoren
in Stufe (B)(c) des erfindungsgemäßen Verfahrens können sogar das
Reaktionsprodukt zwischen Wasser und einer der oben beschriebenen
organometallischen Aluminium-Verbindungen oder mehreren der oben
beschriebenen organometallischen Aluminium-Verbindungen sein.
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Geeignete Aktivierungs-Cokatalysatoren
in Stufe (B)(c) des erfindungsgemäßen Verfahrens sind lineare,
verzweigte oder cyclische Alumoxane der Formel:
worin die Substituenten
R
7, die gleich oder voneinander verschieden
sind, lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte C
2-C
20-Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl-, Arylaklyloder Alkylaryl-Gruppen sind oder -O-Al(R
7)
2 sind.
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Beispiele für Alumoxane, die zur Verwendung
gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, sind Methylalumoxan (MAO), Tetraisobutylalumoxan
(TIBAO), Tetra-2,4,4-trimethylpentylalumoxan (TIOAO) und Tetra-2-methyl-pentylalumoxan.
Es können
auch Gemische verschiedener Alumoxane verwendet werden.
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Es können auch Gemische aus verschiedenen
organometallischen Aluminium-Verbindungen und/oder Alumoxan eingesetzt
werden.
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Geeignete Aktivierungs-Cokatalysatoren
in Stufe (B)(c) des erfindungsgemäßen Verfahrens sind außerdem Verbindungen,
die fähig
sind, ein Alkylzirkonocen-Kation zu bilden. Nichtlimitierende Beispiele
sind die Verbindungen der Formel Y+Z–,
worin Y+ eine Bronsted-Säure ist, die fähig ist,
ein Proton abzugeben und irreversibel mit einem Substituenten X
der Verbindung der Formel (I) zu reagieren, und Z– ein
kompatibles nicht-koordinativ bindendes Anion ist, das fähig ist,
die aktive katalytische Spezies, die aus der Reaktion der zwei Verbindungen
stammt, zu stabilisieren, und ausreichend labil ist, um durch ein
olefinisches Substrat ersetzt zu werden. Das Z–-Anion
umfaßt
vorzugsweise ein oder mehrere Boratome, bevorzugter ist Z– ein
Anion der Formel BAr4(–), worin die Ar-Substituenten,
die gleich oder voneinander verschieden sind, Aryl-Reste sind, z.
B. Phenyl, Pentafluorphenyl und Bis(trifluormethyl)phenyl. Tetrakispentafluorphenylborat
ist besonders bevorzugt. Darüber
hinaus können
Verbindungen der Formel BAr3 vorteilhafterweise
verwendet werden.
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Die Behandlungsstufe (B)(b) wird
vorzugsweise durchgeführt,
indem das Zirkonocen in Lösungen
von Kohlenwasserstoff-Lösungsmitteln,
die einen Aktivierungs-Cokatalysator gemäß Stufe (B)(c) gelöst enthalten, verwendet
wird; dieser ist vorzugsweise eine Alkylaluminium-Verbindung, z.
B. Triisobutylaluminium (TIBA), Tris(2,4,4-trimethyl-pentyl)aluminium
(TIOA) und/oder ein Alumoxan, z. B. Methylalumoxan (MAO), Tetraisobutylalumoxan
(TIBAO), Tetra(2,5-dimethylhexyl)alumoxan und Tetra(2,4,4-trimethyl-pentyl)alumoxan
(TIOAO).
-
Das Molverhältnis der Alkyl-Al-Verbindung
zu dem Zirkonocen ist größer als
2 und liegt vorzugsweise zwischen 5 und 1000. Die Stufe (B)(b) kann
durchgeführt
werden, indem das in Stufe (B)(a) erhaltene Polymer in Kohlenwasserstoff-Lösungsmitteln,
vorzugsweise Propan, die das gelöste
Zirkonocen und gegebenenfalls eine Alkyl-Al-Verbindung und/oder
ein Aluminoxan enthalten, suspendiert wird, wobei im allgemeinen
bei einer Temperatur zwischen 0 und 100°C, vorzugsweise zwischen 10
und 60°C
gearbeitet wird und das Lösungsmittel
Propan am Ende der Behandlung entfernt wird. Alternativ kann das
aus (a) erhaltene Polymer, trocken, in Kontakt mit Lösungen des
Zirkonocens, die die Mindestmenge an Lösungsmittel enthalten, um die
Verbindung in Lösung
zu halten, in Kontakt gebracht werden.
-
Die Stufe (B) kann zweckdienlicherweise
in Gasphase in einem Schlaufenreaktor durchgeführt werden, in dem das in der
ersten Polymerisationsstufe produzierte Polymer durch einen Inertgasstrom
umgewälzt wird.
Lösungen
der desaktivierenden Verbindung und des Zirkonocens werden sukzessive,
z. B. unter Verwendung einer Sprühvorrichtung,
in den Schlaufenreaktor in der Gasphase eingeführt und am Ende der Behandlung
wird ein rieselfähiges
Produkt erhalten. Zweckdienlicherweise wird das Produkt vor der
Stufe (b) mit Verbindungen behandelt, die geeignet sind, das System
zu dekontaminieren, z. B. mit Alkyl-Al-Verbindungen.
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Die Menge an Zirkonocen, ausgedrückt als
Metall, die in dem Produkt, das aus Stufe (B) erhalten wird, enthalten
ist, kann in Abhängigkeit
von dem verwendeten Zirkonocen und von der relativen Menge des Produktes,
die in den verschiedenen Stufen produziert werden kann, über einen
weiten Bereich variieren. Im allgemeinen liegt diese Menge zwischen
1·10–7 und
5·10–3 g
Zr/g Produkt, vorzugsweise zwischen 5·10–7 und 5·10–4,
bevorzugter zwischen 1·10–6 und
1·10–4.
-
Die Polymerisationsstufe (C) kann
in flüssiger
Phase oder in Gasphase durchgeführt
werden, wobei in einem Reaktor oder in mehreren Reaktoren gearbeitet
wird, und ist auf die Synthese der Polymerfraktion mit niedrigem
Molekulargewicht gerichtet. Die flüssige Phase kann aus einem
inerten Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
(Suspensionsverfahren), gegebenenfalls in Gegenwart von einem α-Olefin oder
mehreren α-Olefinen, das/die
3 bis 10 Kohlenstoffatome umfaßt/umfassen,
bestehen. Eine Gasphasen-Polymerisation kann in Reaktoren mit einem
Wirbelbett oder mit einem mechanisch gerührten Bett, gegebenenfalls
in Gegenwart eines α-Olefins
oder mehrerer α-Olefine,
durchgeführt
werden. Während
der Stufe (C) ist es zweckdienlich, den Polymerisationsreaktor mit
einer Alkyl-Al-Verbindung, ausgewählt aus Al-Trialkylen, worin
die Alkyl-Gruppen 1 bis 12 Kohlenstoffatome enthalten, und linearen
oder cyclischen Aluminoxan-Verbindungen, die -(R7)AlO-
enthalten, worin R7 die oben angegebene
Bedeutung hat, wobei die Aluminoxan-Verbindungen 1 bis 50 Repitiereinheiten
enthalten, zu beschicken. Als allgemeine Regel gilt, daß die Alkyl-Al-Verbindung
der Polymerisationsstufe (C) zugeführt wird, wenn die Behandlung
(c) in Stufe (B) fehlt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet die
Herstellung von Ethylen-Polymeren mit einer breiten MWD, durchschnittlichen
Molekulargewichten von industriellem Interesse und geringen in xylol
löslichen
Fraktionen.
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Daher besteht der Gegenstand der
vorliegenden Erfindung außerdem
in Polyethylenen mit breiter MWD, die durch das mehrstufige Verfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung erhältlich
sind, wobei diese Polyethylene die folgenden Charakteristika haben:
- 1) intrinsische Viskosität
(I.V.) im Bereich von 0,5 bis 6 dl/g, vorzugsweise von 1 bis 4 dl/g
und bevorzugter von 1,5 bis 3 dl/g;
- 2) Molekulargewichtsverteilung Mw/Mn > 8, vorzugsweise > 10 und bevorzugter >11;
- 3) Löslichkeit
in kaltem Xylol XS < 1,2
Gew.-%, vorzugsweise < 1
Gew.-%, und bevorzugter < 0,8
Gew.-%.
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Die Polyethylene, die eine breite
MWD haben, zeigen sehr gute Verarbeitungseigenschaften und halten
gleichzeitig exzellente mechanische Eigenschaften aufrecht.
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Die folgenden Beispiele werden zur
Erläuterung
und nicht zur Beschränkung
angeführt.
-
ALLGEMEINE VERFAHREN
UND CHARAKTERISIERUNGEN
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Alle Arbeitsgänge mit dem katalytischen System,
den Metallocenen und den Aluminium-Alkyl-Verbindungen wurden unter
Stickstoffatmosphäre
durchgeführt.
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Alle Polymerisations-Lösungsmittel
wurden nach Trocknung über
Molekularsieb, nach Entfernung von Sauerstoff und Destillation über LiAlH4 oder Aluminium-tri-isobutyl verwendet;
Ethylen wurde als Reagens mit Polymerisationsqualität eingesetzt;
1-Hexen wurde über
Aluminiumoxid getrocknet und über
LiAlH3 destilliert.
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TIBAL (Triisobutylaluminium) wurde
von Witco bezogen und als 1M Lösung
in Hexan verwendet.
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TIOA (Tris-2,4,4-trimethyl-pentalaluminium)
wurde von Witco bezogen und zu einer 1M Lösung in Heptan verdünnt.
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MAO (Methylalumoxan) wurde von Witco
als 10 Gew.-%ige Lösung
in Toluol bezogen; die Lösung
wurde im Vakuum bei 60°C
getrocknet, wobei ein weißes
rieselfähiges
Pulver erhalten wurde. Dieses Pulver wurde vor der Verwendung in
Toluol gelöst
(1M Lösung).
-
Die Metallocene und ihre Zwischenprodukte
wurden durch die folgenden Methoden charakterisiert:
-
1H-NMR und 13C-NMR
-
1H-NMR- und 13C-NMR-Spektren wurden in CD2Cl2 (mittlerer Peak des Tripletts von restlichem
CHDCl2 bei 5,35 ppm als Referenz) und C6D6 (restliches C6D5H bei 7,15 ppm
als Referenz) aufgezeichnet, wobei als Geräte ein Varian Gemini 300 (1H-NMR bei 300 MHz, 13C-NMR
bei 75,4 MHz) oder ein Varian XL 200 (1H-NMR bei
200 MHz, 13C-NMR bei 50,1 MHz) verwendet
wurde. Alle NMR-Lösungsmittel
wurden über
4 Å Molekularsieben
vor der Verwendung getrocknet. Die Herstellung der Proben erfolgte
unter Stickstoff, wobei Standardtechniken für eine inerte Atmosphäre verwendet
wurden; die Messungen wurden bei 20°C durchgeführt.
-
Die Polymere wurden nach
den folgenden Methoden charakterisiert:
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INTRINSISCHE VISKOSITÄT (I.V.)
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Die Messung erfolgte in
Tetrahydronaphthalin (THN) bei 135°C.
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DICHTE
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Die Polymerdichte wurde durch Dichtegradientensäulen gemäß ASTM D-1505
bestimmt.
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LÖSLICHKEIT IN XYLOL (XS)
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Die Löslichkeit in o-Xylol mit 25°C wurde beurteilt,
indem 2,5 g des untersuchenden Polymers in 250 ml o-Xylol solubilisiert
wurden. Die Solubilisierung wurde unter Stickstoff bei einer Temperatur
von 135°C durchgeführt. Nach
einer Stunde wurde die Lösung
in Luft auf 100°C
gekühlt
und wurde dann mit einem Wasserbad auf 25°C gekühlt. Nach der Filtration wurde
die Lösung
unter einem Stickstoffstrom auf einer Platte, die auf 140°C erwärmt wurde,
eingeengt; auf diese Weise wurde die Polymerfraktion, die bei 25°C in o-Xylol
löslich ist,
erhalten. Diese Fraktion wurde im Ofen im Vakuum bei 70°C getrocknet,
bis ein konstantes Gewicht erreicht war, dann wurde das erhaltene
Produkt gewogen.
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GRÖSSENAUSSCHLUßCHROMRTOGRAPHIE
(SIZE EXCLUSION CHROMATO-GRAPHY
= SEC)
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Die Molekulargewichte Mn, Mw und
Mz und die Molekulargewichtsverteilung (Mw/Mn) wurden durch SEC-Analyse
bestimmt, wobei diese mit einem "WATERS 200" GPC-Gerät durchgeführt wurde
und indem bei 135°C
in 1,2-Dichlorbenzol, das mit 0,1 Gew.-% BHT (2,6-Di-t-butyl-4-methylphenol)-stabilisiert
war, gearbeitet wurde.
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SCHMELZINDEX (MI)
-
Die Werte für den Schmelzindex wurden bei
190°C gemäß ASTM D-1238 bei einer Last
von 2,16 kg (MI E) oder 21,6 kg (MI F) gemessen. Das Schmelzflußverhältnis F/E
stellt das Verhältnis
MI F/MI E dar.
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SYNTHESE I
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1,2-Ethylen-bis(2-indenyl)zirkoniumdichlorid
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(a) Herstellung des Liganden
1,2-Bis(2-indenyl)ethan
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Herstellung des Diethylesters von
2,5-Dibenzyl-adipinsäure
aus Diethyladipat
487 g NaOEt (6,87 mol, 1,2 Äquivalente)
wurden in 3,54 kg THF in einem zylindrischen doppelwandigen Glasreaktor
mit einem Fassungsvermögen
von 10 1, ausgestattet mit Überkopfrührer und Ölheiz/Kühl-Bad suspendiert.
Die erhaltene Suspension wurde auf 60°C erwärmt und es wurden 1170 g (5,73
mol) Diethyladipat über einen
Zeitraum von 1 Stunde zugegeben.
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Das Reaktionsgemisch wurde für 16 Stunden
bei 60°C
gerührt
und es wurden 820 g (6,41 mol, 1,12 Äquivalente) Benzylchlorid über einen
Zeitraum von 3,75 Stunden zugegeben. Das resultierende Produkt,
der Diethylester von 2-Benzyladipinsäure, wurde für weitere
3,5 Stunden bei 60°C
unter Rühren
gehalten, dann wurde das Gemisch auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
487 g (6,87 mol, 1,2 Äquivalente)
NaOEt wurden über
einen Zeitraum von 2 Stunden bei 23°C dem Gemisch zugesetzt, und
dann wurde die Reaktion langsam für 4 Stunden auf 60°C erwärmt und
schließlich
16 Stunden bei 60°C
gerührt.
-
Zu dem so erhaltenen Gemisch wurden
dann 879 g (6,87 mol, 1,2 Äquivalente)
Benzylchlorid über
einen Zeitraum von 1,75 Stunden gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde
für 6 Stunden
bei 65°C
gerührt
und dann auf 30°C
abgekühlt;
zusätzliche
100 g (1,47 mol) NaOEt wurden zugesetzt und nach 5 Stunden bei 60°C wurden
weitere 207 g (1,62 mol) Benzylchlorid über einen Zeitraum von 1,75
Stunden zugegeben, um das nicht-umgesetzte NaOEt in PhCH2OEt umzuwandeln. Nach 2 Stunden bei 60°C wurden
zu dem erhaltenen Gemisch 224 g (4,87 mol, 0,85 Äquivalente) EtOH gegeben und
das Reaktionsgemisch wurde auf 25°C
abkühlen
gelassen. Nach dem Zusatz von 2 800 ml verdünnter HCl (pH 2) wurden 1,43
kg Toluol zugegeben und es wurden die organische und die wäßrige Schicht
getrennt. Die Lösungsmittel
wurden am Rotationsverdampfer entfernt und die höhersiedenden Fraktionen (nämlich der Überschuß an Benzylchlorid
und Benzylether) wurden an einer Schlenkanlage bei 100°C entfernt.
-
Dieser Reinigungsvorgang lieferte
2035 g Dibenzyladipat mit einer Reinheit von 95% (Ausbeute 92%).
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1H-NMR (CDCl3): δ 7,37–7,1 (m,
10H), 4,04 (q, 4H, CH2), 2,9 (m, 2H), 2,7
(m, 2H), 2,6 (m, 2H), 1,65 (m, 2H), 1,55 (m, 2H), 1,13 (t, 3H, Me),
1,125 (t, 3H, Me).
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13C-NMR (CDCl3): δ 174,8
und 176,26 (COOH, Diastereomere), 138,86 (C), 128,6 (CH), 128,06
(CH), 126,06 (CH), 59,91 (CH2), 47,17 und 46,88 (CH, Diastereomere),
38,18 und 38,03 (CH3, Diastereomere), 29,28
und 29,18 (CH3, Diastereomere), 13,90 (Me).
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Esterspaltung am Diethylester von
2,8-Dibenzyladipinsäure
-
In einen 3 1 Dreihals-Rundkolben,
ausgestattet mit einem Überkopfrührer, wurden
723 g (1,89 mol) Diethylester von 2,5-Dibenzyladipinsäure, der
wie oben beschrieben erhalten worden war, und 910 ml (5,67 mol)
Claisen-Alkali-Lösung
(6,25 M Lösung
von KOH in einem 1 : 2/H2O : MeOH (V/V)-Gemisch)
gegeben und das erhaltene Gemisch wurde auf 90°C erwärmt. Nach 3 Stunden wurde das
Reaktionsgemisch abgekühlt
und in einen 2 l-Kolben überführt, dann
wurde das McOH an einem Rotationsverdampfer entfernt. Das Gemisch wurde
danach mit 800 ml Ether gewaschen, um organische Verunreinigungen
zu entfernen; die so erhaltene viskose Wasserlösung wurde in einen 5 l-Becher
gegossen, mit 1 1 Wasser verdünnt
und unter Verwendung eines Eisbads auf eine Temperatur von etwa
10°C gekühlt. Zu
der Lösung,
die unter konstantem Rühren
gehalten wurde, wurde langsam konzentrierte HCl gegeben, wobei die
Temperatur immer bei etwa 10 bis 15°C gehalten wurde.
-
Bei einem pH-Wert von etwa 3 wurde
reichlich weißes/beiges
pulverförmiges
Präzipitat
gebildet; konzentrierte HCl wurde zugesetzt, bis ein pH bon 1 bis
2 erreicht war, wodurch eine Endlösung von etwa 4 1 erhalten
wurde. Das weiße
Präzipitat
wurde durch Filtration isoliert und mit 300 ml Wasser gewaschen,
wodurch 2,5-Dibenzyladipinsäure
als Pulver erhalten wurde. Nach dem Trocken in einem Vakuumofen
bei 200 mmHg unter Stickstoffstrom bei 70°C, um restliches Wasser zu entfernen,
bis zum konstanten Gewicht wurden 598 g reine 2,5-Dibenzyladipinsäure isoliert
(Ausbeute 97 Gew.-%).
-
1H-NMR (CD3OD, 300 MHz): δ 7,10 (m, 10H, aromatisch),
2,90 (m, 2H), 2,70 (m, 4H), 1,60 (m, 4H) ppm.
-
1H-NMR (d8-THF): δ 10,7
(br s, 2H, OH), 7,21–7,08 (m,
10H), 2,9 (dd, 2H), 2,62 (dd, 2H), 2,56 (m, 2H), 1,70 (m, 2H), 1,52
(m, 2H).
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13C-NMR (d8-THF): δ 176,3
und 176,26 (COOH, Diastereomere),
140,84 (C), 129,75 (CH), 128,88 (CH), 126,74 (CH), 47,94 und 47,82
(CH, Diastereomere), 39,00 und 38,9 (CH2,
Diastereomere), 30,33 und 30,36 (CH2, Diastereomere).
-
Herstellung von 2,5-Dibenzyladipinsäuredichlorid
-
In einen birnenförmigen 2 l-Kolben wurden 598
g (1,833 mol) 2,5-Dibenzyladipinsäure, die wie oben beschrieben
hergestellt worden war, und 2 050 ml SOCl2 (17,22
mol, Dichte = 1,63 g/ml) gegeben. Das erhaltene Gemisch wurde 16
Stunden bei 20°C
gerührt
und dann 7 Stunden bei 55°C
erwärmt;
auf diese Weise wurde eine homogene Lösung erhalten; es wurde eine
schnelle, aber kontrollierte Gasentwicklung beobachtet.
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Nach Entfernung von überschüssigem SOCl2 im Vakuum bei einer Badtemperatur von 60°C wurden zuerst
300 ml Toluol zugesetzt und anschließend bei 50°C im Vakuum entfernt, um restliches
SOCl2 zu entfernen. Es wurde ein viskoses
leicht braunes Öl
isoliert, das sich als 2,5-Dibenzyladipinsäuredichlorid erwies (es wurden
zwei Diastereomere erhalten).
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1H-NMR (CDCl3, 300 MHz): δ 7,4–7,2 (m, 8H, aromatische H),
3,14 (m, 4H), 2,87 (m, 2H), 1,80 (m, 4H) ppm.
-
13C-NMR (CDCl3, 75 MHz): δ 28,23 (CH2),
28,33 (CH2), 37,48 (CH2),
37,70 (CH2), 58,43 (CH), 58,54 (CH), 127,3
(CH, aromatisch), 129,06 (CH, aromatisch), 137,1 (C), 176,15 (C=O)
ppm.
-
Umwandlung von 2,5-Dibenzyladipinsäuredichlorid
in das entsprechende Bis(indanon)
-
In einen 3 1-Dreihaiskolben, der
mit einem großen
Tropftrichter ausgestattet war und unter Stickstoff gehalten wurde,
wurden 605 g (4,53 mol, 24%iger Überschuß) AlCl3 (99%ig, von Aldrich) in 800 ml CH2Cl2, das vorher über Molekularsieben
getrocknet worden war, suspendiert; zu der erhaltenen Suspension
wurde langsam über
einen Zeitraum von 3 Stunden das 2,5-Dibenzyladipinsäuredichlorid,
das wie vorstehend beschrieben hergestellt worden war und vorher
in 1200 ml CH2Cl2 gelöst worden
war, gegeben. Nach 16-ständigem Rühren bei
20°C und
nach Vertreiben des gebildeten HCl wurde eine orange Suspension
erhalten. Diese wurde vorsichtig in ein Wasser/Eis-Gemisch in einem
5 l-Becher gegossen und die gelbe CH2Cl2-Schicht wurde abgetrennt; die wäßrige Phase
wurde mit 4 × 250
ml CH2Cl2 extrahiert.
Die CH2Cl2-Fraktionen
wurden gesammelt und mit wasserfreiem MgSO4 getrocknet;
auf diese Weise wurde eine klare rotorange Lösung erhalten. Diese Lösung wurde
filtriert und das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt, wodurch ein leicht klebriger weißer Feststoff
erhalten wurde. Nach Waschen mit 500 ml Pentan wurden 598 g Bis(indanon)
in Form eines weißen
Pulver isoliert (Ausbeute 93 Gew.-% aus 2,5-Dibenzyladipinsäure).
-
1H-NMR (CDCl3, 300 MHz): δ 7,7–7,3 (m, 8H, aromatisch H),
3,3 (dd, 2H), 2,85 (m, 2H), 2,63 (m, 2H), 2,1 (m, 2H), 1,60 (m,
2H) ppm.
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13C-NMR (CDCl3, 75 MHz): δ 28,6 (CH2),
29,3 (CH2), 32,47 (CH2),
32,69 (CH2), 46,94 (CH), 47,47 (CH), 123,9,
126,65 (CH, aromatisch), 127,44 (CH), 134,85, 136,71, 153,78, 208,6
(C=O) ppm.
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Umwandlung des obigen Bis(indanon)
in das entsprechende Diol
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In einem 5 l-Becher wurden 494 g
(1,70 mol) des wie oben beschrieben hergestellten Bis(indanon) in 3
1 THF und 1 1 McOH suspendiert. Nach Kühlen des erhaltenen Gemisches
auf etwa 10°C
mit einem Eisbad wurden langsam 71 g (1,87 mol) NaBH4 über einen
Zeitraum von 3 Stunden zugegeben, während die Suspension unter
kräftigem
Rühren
gehalten wurde. Der Zusatz von NaBH4 führte zu
einer unverzüglichen
Gasentwicklung. Das Reaktionsgemisch wurde für 16 Stunden bei 20°C unter Rühren gehalten,
dann wurden THF und MeOH an einem Rotationsverdampfer entfernt,
wodurch eine dicke beigefarbene Aufschlämmung erhalten wurde. 2 1 Wasser
wurden zu der Aufschlämmung
gegeben und das erhaltene Gemisch wurde mit verdünnter HCl angesäuert, bis
ein pH-Wert von 3 erreicht war; ein beiges Pulver schied sich ab
und wurde durch Filtration isoliert. Das Pulver wurde ausgiebig
mit Wasser gewaschen und schließlich
in einem Vakuumofen bei 75°C
zum konstanten Gewicht getrocknet, wodurch schließlich 506
g Diol erhalten wurden.
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1H-NMR (CDCl3, 300 MHz): δ 7,05–7,4 (m, 10H, aromatisch),
5,13 (d, J = 6), 5,05 (dd, J = 6), 4,87 (d, J = 6) insgesamt 2H,
3,1 (m), 2,9 (m), 2,75 (m), 2,5 (m), 2,4–2,1 (m), 2,0–1,6 (m)
ppm.
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Dehydratisierung des Diols unter
Erhalt von 1,2-Bis(2-indenyl)ethan
-
300 g des wie oben beschrieben hergestellten
Diols wurden in einen 1 l-Dreihalsrundkolben in einem Heizmantel
gegeben; dieser wurde unter einem Stickstoffstrom zur Entfernung
von Wasser auf eine Temperatur von etwa 260°C erhitzt. Das Diol schmolz
bei etwa 190°C.
Die Thermolyse wurde nach etwa 2 Stunden gestoppt, auf diese Weise
wurde ein Produkt in Form eines "geschmolzenen Glases" erhalten;
zu diesem Produkt wurden 500 ml CH2Cl2 gegeben und es wurde gerührt und
gekratzt, um das geschmolzene Glas zu solubilisieren. Das resultierende
Gemisch wurde durch eine Fritte filtriert, auf diese Weise wurde
das unlösliche Produkt
isoliert und es wurde geschlossen daß dies 1,2-Bis(2-indenyl)ethan
ist. Nach Waschen mit Pentan wurde 33,7 g 1,2-Bis(2-indenyl)ethan
mit einer Reinheit von 98,95% (GLC-Analyse) in Form eines weißen Pulvers
isoliert.
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CH2Cl2 wurde im Vakuum aus der CH2Cl2-löslichen
Fraktion entfernt, wodurch ein leicht öliges oranges Pulver erhalten
wurde. Das Pulver wurde mit Pentan unter Erhalt von 74,4 g 1,2-Bis(2-indenyl)ethan
in Form eines 96% reinen hellgelben beigen Pulvers erhalten wurden.
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Insgesamt wurden 108,1 g des gewünschten
Liganden 1,2-Bis(2-indenyl)ethan
bei einer Ausbeute von 42% isoliert.
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1H-NMR (CDCl3): δ 7,5–7,1 (m,
4H), 6,63 (s, 1H), 3,39 (s, 2H, CH2), 2,86
(s, 2H, CH2).
-
13C-NMR (CDCl3): δ 150,1,
145,9, 143,4, 127,1, 126,7, 124,2, 123,8, 120,5, 41,5 (CH2), 31,0 (CH2).
-
(b) Herstellung des Zirkonocen-Dichlorids
-
In einem 2 l-Dreihalsrundkolben wurden
zu 146 g (0,566 mol) 1,2-Bis(2-indenyl)ethan 1 l Et2O
gegeben und das erhaltene Gemisch wurde mit Hilfe eines Eis/Salz-Bades
auf –5°C gekühlt. Zu
diesem Gemisch wurden langsam 275 ml einer 2,5 M n-BuLi-Lösung in
Hexan (2,1 Äquivalente) über einen
Zeitraum von 2,5 Stunden gegeben. Es wurde eine beige Aufschlämmung des
Dianions erhalten. Nachdem die Zugabe vollendet war, wurde das Gemisch
für weitere
30 Minuten ohne Eisbad gerührt,
was zu einer Temperatur von 14°C
führte.
-
Das Volumen der erhaltenen Lösung wurde
durch Entfernen des Lösungsmittels
unter Vakuum auf etwa 1 1 reduziert. Diese Lösung wurde dann auf –78°C gekühlt und
zu einer Suspension von 132 g (0,566 mol) ZrCl4 in
500 ml CH2Cl2 in
einem 2 l-Dreihalsrundkolben,
der vorher auf –78°C gekühlt worden
war, gegeben. Es wurde schnell eine hellgelbe Suspension erhalten.
Die Suspension wurde sich langsam auf 20°C erwärmen gelassen und wurde für weitere
16 Stunden bei 20°C
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde dann unter Vakuum entfernt, wodurch ein hellgelbes Pulver
erhalten wurde. Das reine Endprodukt wurde von LiCl und von polymeren
Nebenprodukten durch Soxhlet-Extraktion
mit CH2Cl2 abgetrennt;
auf diese Weise wurden 197 g 1,2-Ethylen-bis(2-indenyl)zirkoniumdichlorid
erhalten (Ausbeute 83 Gew.-%).
-
1H-NMR (C6D6): δ 7,5 (dd,
4H), 6,95 (dd, 4H), 5,85 (s, 4H), 2,52 (s, 4H).
-
1H-NMR (CD2Cl2): δ 7,5 (dd,
4H), 7,15 (dd, 4H), 6,42 (s, 4H), 3,33 (s, 4H).
-
13C-NMR (CD2Cl2): δ 140,6 (2C),
129,4 (4C), 126,1 (4CH), 125,5 (4CH), 103,1 (4CH), 31,1 (2CH2).
-
Elementaranalyse:
Errechnet:
C 57,40; H 3,85.
Gefunden: C 57,29, H 4,00.
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SYNTHESE 2
-
rac- und meso-l,2-Ethylen-bis(1-methyl-2-indenyl)zirkoniumdichlorid
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(a) Herstellung des Liganden
1,2-Bis(1-methyl-2-indenyl)ethan
-
1,5 g (5,8 mmol) 1,2-Bis(2-indenyl)ethan,
das hergestellt wurde, wie es in der oben beschriebenen Synthese
1(a) beschrieben ist, wurden in 25 ml THF gelöst und auf 0°C gekühlt. n-BuLi
(7,4 ml einer 1,6 M Lösung
in Hexan) wurden zugesetzt und die resultierende orange/braune Lösung wurde
1 Stunde gerührt.
Sie wurde über
eine Kanüle
zu einer Lösung
von MeI (0,9 ml, 14,5 mmol), gelöst
in 10 ml THF, mit 0°C
gegeben. Nach 2 Stunden wurde das THF unter Vakuum entfernt und
Et2O wurde zugesetzt. Diese Et2O-Lösung wurde dreimal
mit einer gesättigten
Lösung
von NaHCO3 und dreimal mit einer gesättigten
wäßrigen NaCl-Lösung gewaschen.
Nach Trocknung über
MgSO4 wurden 1,4 g gelbes kristallines 1,2-Ethylenbis(1-methyl-2-indenyl)ethan
erhalten. Das Verhältnis
von Doppelbindungsisomeren ist ca. 10 : 1. Die NMR-Daten werden
für das Haupt-Doppelbindungs-Isomer,
d. h. das rac-Isomer angegeben.
-
1H-NMR (CDCl3): δ 7,45–7,10 (m,
8H), 6,53 (s, 2H), 3,43– 3,30
(m, 2H, CHMe), 2,90–2,60 (m,
4H, CH2-Brücke), 1,36 (d, 6H, 7,5Hz, Me).
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13C-NMR (CDCl3): δ 154,7
(C), 148,8 (C), 144,0 (C), 126,5 (CH), 124,8 (CH), 123,9 (CH), 122,5
(CH), 120,0 (=CH), 46,2 und 46,0 (asymmetrisch CHMe), 28,1 (CH2-Brücke),
15,8 (Me).
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(b) Herstellung des Zirkonocens
-
4,1 ml einer 2,5 M n-BuLi-Lösung in
Hexan wurden zu 1,4 g 1,2-Ethylen-bis(1-methyl-2-indenyl)ethan, das
wie oben beschrieben hergestellt worden war, in 50 ml Et2O, das auf 0°C gekühlt worden war, gegeben. Nach
45 Minuten wurde Et2O im Vakuum entfernt
und das resultierende Dianion wurden in 80 ml Toluol bei 20°C in einer
Trockenbox suspendiert. 1,15 g (4,93 mmol) ZrCl4 in
Form einer Aufschlämmung
in 10 ml Toluol wurden zugesetzt und das Reaktionsgemisch veränderte sich
von Gelb nach Dunkelbraun. Nach 21 Stunden Rühren bei 20°C wurde die Toluol-Lösung durch
Zentrifugation abgetrennt und der verbleibende Feststoff wurde mit
3 × 25
ml Toluol extrahiert. Die Toluol-Extrakte wurden kombiniert, konzentriert
und bei –35°C kristallisiert,
wodurch 300 mg rac-1,2-Ethylen-bis(1-methyl-2-indenyl)zirconiumdichlorid
erhalten wurden. Das in Toluol unlösliche Präzipitat, das aus dem Reaktionsgemisch
erhalten worden war, wurde mit CH2Cl2 extrahiert; CH2Cl2 wurde im Vakuum entfernt, wodurch ein gelbes
Pulver erhalten wurde. Dieses wurde mit 2 × 5 ml Pentan gewaschen, um
230 mg reines meso-l,2-Ethylen-bis(1-methyl-2-indenyl)zirkoniumdichlorid
zu erhalten.
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rac-Isomer:
1H-NMR
(C6D6): δ 7,54–7,34 (m,
4H), 7,21–7,10
(m, 4H), 6,16 (s, 2H, =CH), 3,63 – 3,45 (m, 2H, CH2-Brücke), 3,20 – 3,03 (m,
2H, CH2-Brücke), 2,48 (s, 6H, Me).
13C-NMR (CD2Cl2): δ 137,7
(C), 129,89 (C), 128,9 (C), 126,2 (CH), 125,6 (CH), 125,4 (CH),
123,5 (CH), 116,3 (C-Me), 97,9
(CH), 27,6 (CH2-Brücke). 11,81 (Me).
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Elementaranalyse:
Errechnet:
C 59,18; H 4,51;
Gefunden: C 58,94; H 4,57.
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meso-Isomer:
1H-NMR
(C6D6): δ 7,54–7,46 (m,
2H), 7,41–7,33
(m, 2H), 7,24–7,06
(m, 4H), 6,71 (s, 2H, =CH), 3,55–3,25 (m, 4H, CH2-Brücke), 2,44
(s, 6H, Me).
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13C-NMR (CD2Cl2): δ 137,1 (C),
130,3 (C), 128,1 (C), 126,3 (CH), 125,8 (CH), 125,3 (CH), 123,6
(CH), 116,6 (C-Me), 101,0 (CH),
28,9 (CH2-Brücke), 11,79 (Me).
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BEISPIELE 1 BIS 7
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STUFE (A)
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Ein 4,25 l-Stainless-Steel-Autoklav,
der mit einem helikoidalen Magnetrührer, einer Temperatur- und Druckanzeige,
Zuführungsleitungen
für Ethylen,
Propan, Propylen und Wasserstoff und Stahlphiole für die Injektion
des Katalysators ausgestattet war, wurde durch Spülen mit
Ethylen bei 80°C
gereinigt und mit Propan gewaschen. In ein Schlenkrohr wurden unter
Stickstoffatmosphäre
bei Raumtemperatur 2 ml einer 1M Hexan-Lösung von Triisobutylaluminium
(2 mmol), dann 0,033 mmol Cyclohexylmethyldimethoxysilan und danach
20,3 mg einer festen Katalysatorkomponente, hergestellt gemäß Beispiel
3 der europäischen
Patentanmeldung
EP 0 395 083 (Ti-Gehalt, 1,96 Gew.%)
gegeben. Nach 5-minütigem
Stehenlassen wurde der Inhalt des Schlenkrohrs im Propanstrom in
den Autoklauen eingeführt.
Der Autoklav wurde verschlossen und 125 g Propan und 20 g Propylen
wurden eingeführt,
es wurde langsam 45 Minuten bei 30°C und 45 Minuten bei 75°C gerührt. Schließlich wurden
280 g Propan, 7,2 bar Partialdruck an Ethylen und 1,8 bar Partialdruck
an Wasserstoff zugesetzt. Durch kontinuierliches Rühren wurde
ein Gesamtdruck von 36,4 bar bei 75°C über 60 Minuten aufrechterhalten,
indem Ethylen (320 g) zugeführt
wurde. Am Ende der Reaktion wurde der Druck im Reaktor entspannt.
Die Polymerisationsbedingungen und die Charakterisierungsdaten der
in der vorliegenden Stufe erhaltenen Polymeren sind in Tabelle 1
angegeben.
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STUFE (B)
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Zu dem Polymer (300 g), das in Stufe
(A) erhalten worden war, wurden Wasser gegeben und das erhaltene
Gemisch wurde bei 40°C
in 250 g Propan aufgeschlämmt
und 30 Minuten gerührt.
Auf dieses Desaktivierungsstufe folgte die Injektion einer Hexan-Lösung von
TIOA und von 1,2-Ethylen-bis(2-indenyl)zirkoniumdichlorid, das wie
oben beschrieben erhalten wurde und das 5 Minuten bei Raumtemperatur
stehengelassen worden war, bei einem Molverhältnis Al/Zr von 500. Die resultierende
Aufschlämmung
wurde bei 40°C
weitere 10 Minuten gerührt
und Propan wurde langsam unter kontinuierlichem Rühren ausgetrieben.
Die Mengen der verwendeten Verbindungen sind in Tabelle 2 angegeben.
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STUFE (C)
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Über
einen Zeitraum von 5 bis 10 Minuten wurde die Temperatur auf 80°C erhöht und der
Autoklav wurde unter Rühren
mit Ethylen unter Druck gesetzt, der Gesamtdruck wurde für 137 Minuten
aufrechterhalten. Der Autoklav wurde schnell entgast, mit Stickstoff
gespült
und geöffnet
und das erhaltene Polymer wurde unter Vakuum in einem Ofen bei 60°C vollständig getrocknet.
Die Polymerisationsbedingungen und die Charakterisierungsdaten für die in
dieser Stufe erhaltenen Polymeren sind in Tabelle 2 angegeben. Die
Charakterisierungsdaten der Endpolymere werden in Tabelle 3 angegeben.
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BEISPIEL 8
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Das in den Beispielen 1 bis 7 beschriebene
Verfahren wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß in Stufe (B) rac-1,2-Ethylen-bis(1-methyl-2-indenyl)zirkoniumdichlorid
anstelle von Ethylen-bis(2-indenyl)zirkoniumdichlorid verwendet
wurde.
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Die Polymerisationsbedingungen und
die Charakterisierungsdaten der in den einzelnen Stufen erhaltenen
Polymeren sind in den Tabellen 1 und 2 angegeben; die Charakterisierungsdaten
des Endpolymeren sind in Tabelle 3 angegeben.
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VERGLEICHSBEISPIEL
A
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Das in den Beispielen 1 bis 7 beschriebene
Verfahren wurde wiederholt, allerdings mit der Ausnahme, daß in Stufe
(B) kein Wasser verwendet wurde. Die Polymerisationsbedingungen
und die Charakterisierungsdaten für die in den einzelnen Stufen
erhaltenen Polymere sind in den Tabellen 1 und 2 angegeben; die
Charakterisierungsdaten des Endpolymeren sind in Tabelle 3 angegeben.
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Die erhaltenen Resultate zeigen die
Bedeutung der Desaktivierungsbehandlung (a) in Stufe (B). Wenn keine
Desaktivierungsbehandlung durchgeführt wird, bleibt tatsächlich der
Katalysator auf Titanbais auch in der Polymerisationsstufe (C) aktiv,
wodurch eine beträchtliche
Menge an unerwünschtem Polymer
mit einem zu hohen Molekulargewicht produziert wird. Das Endpolymer
hat eine sehr hohe MWD, wie es durch den hohen Wert des Mw/Mn-Verhältnisses
deutlich wird, allerdings ist das mittlere Molekulargewicht Mw zu
hoch und das Polymer ist damit nicht verarbeitbar.
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VERGLEICHSBEISPIEL
B
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Das in den Beispielen 1 bis 7 beschriebene
Verfahren wurde wiederholt, allerdings mit der Ausnahme, daß in Stufe
(B) rac-1,2-Ethylen-bis(4,7-dimethyl-l-indenyl)zirkoniumdichlorid
anstelle von Ethylen-bis(2-indenyl)zirkoniumdichlorid verwendet
wurde. rac-1,2-Ethylen-bis(4,7-dimethyl-l-indenyl)zirkoniumdichlorid
wurde hergestellt, wie es in der internationalen Patentanmeldung
wO 95/35333 beschrieben wird. Infolge der niedrigen katalytischen
Aktivität
des verwendeten Zirkonocens in der Polymerisationsstufe (C) wurde
MAO in Kombination mit TIOA als Co-Katalysator verwendet. Die Polymerisationsbedingungen
und die Charakterisierungsdaten der in den einzelnen Stufen erhaltenen
Polymeren sind in Tabelle 1 und 2 angegeben; die Charakterisierungsdaten
des Endpolymers sind in Tabelle 3 angegeben.
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Aus den erhaltenen Resultaten wird
deutlich, daß andere
Zirkonocene als die, die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden,
kein ausreichend niedriges Mw liefern und dadurch zu unzureichend
breiten MWD-Werten führen.
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