-
BEREICH DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft humanisierte monoklonale Antikörper und
Fragmente oder Derivate davon, welche spezifisch tumorassoziiertes
Glycoprotein TAG-72 binden, ein humanes Pankarzinomantigen, das
durch verschiedene humane Tumorzellen exprimiert wird. Im Spezielleren
betrifft die vorliegende Erfindung humanisierte monoklonale Antikörper und
Fragmente oder Derivate davon, die von dem monoklonalen Maus-Antikörper CC49
oder anderen Maus-Antikörpern
abgeleitet sind, welche spezifisch TAG-72 binden. Die vorliegende
Erfindung betrifft weiterhin Verfahren zum Produzieren derartiger
humanisierter monoklonaler Antikörper,
die spezifisch für
TAG-72 sind, pharmazeutische und diagnostische Zusammensetzungen,
die solche humanisierten monoklonalen Antikörper enthalten und Verfahren
zur Verwendung davon für
die Behandlung oder Diagnose von Krebs.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Die
Identifizierung von Antigenen, die von Tumorzellen exprimiert werden,
und die Herstellung von monoklonalen Antikörpern, welche spezifisch derartige
Antigene binden, ist in der Technik allgemein bekannt. Monoklonale
Antitumor-Antikörper zeigen
eine potenzielle Anwendung sowohl als therapeutische als auch diagnostische
Mittel. Derartige monoklonale Antikörper besitzen potenzielle Anwendung
als diagnostische Mittel da sie spezifisch Tumorantigene binden
und dadurch das Vorliegen von Tumorzellen oder Tumorantigen in einem
Analyten nachweisen können.
Zum Beispiel ist die Verwendung von monoklonalen Antikörpern, welche Tumorantigene
binden, für
in vitro- und in vivo-Darstellung von Tumorzellen oder Tumoren unter
Verwendung einer markierten Form eines solchen monoklonalen Antikörpers in
der Technik üblich.
-
Darüber hinaus
haben monoklonale Antikörper,
welche Tumorantigene binden, allgemein bekannte Anwendung als therapeutische
Mittel. Die Verwendung von monoklonalen Antikörpern an sich als therapeutische
Mittel oder als Konjugate, worin der monoklonale Antikörper direkt
oder indirekt an eine Effektorgruppe gebunden ist, d.h. an ein Arzneimittel,
Cytokin, Cytotoxin usw., ist allgemein bekannt.
-
Im
Prinzip, wenn der monoklonale Antikörper an eine Effektorgruppe
gebunden ist, wirkt der monoklonale Antikörper als eine Targetinggruppe,
d.h. er richtet die gewünschte
Effektorgruppe (welche typischerweise therapeutische Aktivität besitzt)
gegen ein gewünschtes
Ziel, z.B. einen Tumor, welcher das Antigen exprimiert, das durch
den monoklonalen Antikörper
gebunden wird. Im Gegensatz hierzu, wenn der monoklonale Antikörper an
sich als ein therapeutisches Mittel wirkt, wirkt der Antikörper sowohl
als eine Targetinggruppe – d.h.
er wird spezifisch an eine Zelle binden, welche das Antigen exprimiert – als auch
als ein Effektor, welcher therapeutische Aktivität, typischerweise Tumorzelllyse,
vermittelt. Derartige Effektorfunktionen – einschließlich z.B. antikörperabhängige zelluläre Cytotoxizität (ADCC
(Antibody-dependent cellular cytotoxicity)) und komplementabhängige Cytotoxizität (CDC (Complement
dependent cytotoxicity)), unter anderen – werden durch den Teil des
Antikörpermoleküls bewirkt,
welcher in der Literatur im Allgemeinen als der Fc-Anteil bezeichnet
wird. Ein spezifisches Tumorantigen gegen welches verschiedene monoklonale
Antikörper
entwickelt worden sind, ist tumorassoziiertes Glycoprotein TAG-72.
TAG-72 wird exprimiert auf der Oberfläche verschiedener humaner Tumorzellen,
wie etwa der LS174T-Tumorzelllinie
(American Type Tissue Collection (ATCC) Nr. CL188, eine Variante
der Zelllinie LS180 (ATCC Nr. CL187)), eine Colonadenokarzinomlinie.
Verschiedene Forschungsgruppen berichteten von der Produktion monoklonaler
Antikörper
für TAG-72.
Siehe z.B. Muraro et al., Cancer Res., 48:4588–4596 (1988); Johnson et al.,
Cancer Res., 46:850–857
(1986); Molinolo et al., Cancer Res., 50:1291–1298 (1990); Thor et al.,
Cancer Res., 46:3118–3127
(1986);
EP 394277 von
Schlom et al. (zugeteilt dem National Cancer Institute); und U.S.
Patent 5,512,443 von Jeffrey Schlom et al., Specific antibodies
to TAG-72, welche öffentlich
erhältlich
sind, umfassend CC49 (ATCC Nr. HB 9459), CC83 (ATCC Nr. HB 9453), CC46
(ATCC Nr. HB9458), CC92 (ATCC Nr. HB 9454), CC30 (ATCC Nr. HB 9457),
CC11 (ATCC Nr. 9455) und CC15 (ATCC Nr. HB 9460).
-
Ein
Beispiel davon, CC49, ist ein monoklonaler Maus-Antikörper des
IgG1-Isotyps.
Dieser monoklonale Antikörper
ist eine zweite Generation monoklonaler Antikörper, hergestellt durch Immunisieren
von Mäusen mit
TAG-72, gereinigt unter Verwendung des Antikörpers erster Generation, B72.3.
Colcher et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 78:3199–3203 (1981).
CC49 bindet spezifisch TAG-72 und besitzt eine höhere Antigenbindungsaffinität als B72.3.
Muraro et al., Cancer Res., 48:4588–4596 (1988). Von diesem monoklonalen
Antikörper
ist berichtet worden, dass er auf humane Colonkarzinomxenografte
wirkungsvoll ausgerichtet ist und das Wachstum solcher Xenografte
mit guter Wirksamkeit verringert. Molinolo et al., Cancer Res.,
50:1291–1298 (1996);
Colcher et al., J. Natl. Cancer Inst., 82:1191–1197 (1990). Ebenfalls ist
berichtet worden, dass radioaktiv markiertes CC49 ausgezeichnete
Tumorlokalisierung in mehreren laufenden klinischen Versuchen zeigt.
-
Jedoch
wenngleich Maus-Antikörper
Anwendbarkeit als therapeutische Mittel bei Menschen aufweisen,
sind sie in mehrerlei Hinsicht nachteilhaft. Im Besonderen können Maus-Antikörper aufgrund
der Tatsache, dass sie ihren Ursprung in einer fremden Spezies haben,
immunogen bei Menschen sein. Dies kann zu einer neutralisierenden
Antikörperreaktion
(humane Anti-Maus-Antikörper
(HAMA)-Reaktion)
führen,
was besonders problematisch ist wenn es gewünscht ist, dass die Antikörper wiederholt
verabreicht werden, z.B. bei der Behandlung eines chronischen oder
wiederauftretenden Kranheitszustands. Da sie konstante Dömanen aus
Maus enthalten, kann es auch sein, dass sie keine humanen Effektorfunktionen
zeigen.
-
In
einem Versuch zum Eliminieren oder Verringern derartiger Probleme
sind chimäre
Antikörper
offenbart worden. Chimäre
Antikörper
enthalten Teile von zwei verschiedenen Antikörpern, typischerweise von zwei verschiedenen
Spezies. Im Allgemeinen enthalten solche Antikörper humane konstante Regionen
und variable Regionen anderer Spezies, typischerweise variable Regionen
aus Maus. Zum Beispiel wurde von einigen chimären Maus/Human-Antikörpern berichtet,
welche Bindungscharakteristika des elterlichen Maus-Antikörpers und
Effektorfunktionen, welche mit den humanen konstanten Regionen verbunden
sind, zeigen. Siehe z.B.: U.S. Patent 4,816,567 von Cabilly et al.;
U.S. Patent 4,978,745 von Shoemaker et al.; U.S. Patent 4,975,369 von
Beavers et al.; und U.S. Patent 4,816,397 von Boss et al. Im Allgemeinen
werden diese chimären
Antikörper
aufgebaut durch Herstellen einer genomischen Genbibliothek von DNA,
die extrahiert ist aus bereits bestehenden Maushybridomen. Nishimura
et al., Cancer Res., 47:999 (1987). Die Bibliothek wird dann auf
Gene der variablen Region von sowohl schweren als auch leichten
Ketten gescreent, die die richtigen Antikörperfragmentumlagerungsmuster
zeigen. Alternativ werden cDNA-Bibliotheken
hergestellt aus RNA, die aus den Hybridomen extrahiert und gescreent
ist oder die variablen Regionen werden erhalten durch Polymerasekettenreaktion.
Die klonierten Gene für
die variable Region werden dann in einen Expressionsvektor ligiert,
der klonierte Kassetten des Gens für die geeignete konstante Region
humaner schwerer oder leichter Kette enthält. Die chimären Gene
werden dann in einer gewählten
Zelllinie, üblicherweise
einer Mausmyelomlinie, exprimiert. Derartige chimäre Antikörper sind
bei der Humantherapie verwendet worden.
-
Darüber hinaus
ist von der Produktion chimärer
Maus-Human-Antikörper
berichtet worden, die von CC49 und CC83 stammen, welche spezifisch
TAG-72 binden. Siehe in dieser Hinsicht z.B. EPO 0,365,997 von Mezes
et al. (The Dow Chemical Company). Ein solcher chimärer CC49-Antikörper ist
derjenige, der durch die Zelllinie produziert wird, die als ATTC
Nr. HB 9884 (Budapest) hinterlegt ist.
-
Ebenfalls
berichten Morrison et al. von der Herstellung mehrerer Antitumor
chimärer
monoklonaler Antikörper
in Important Advances in Oncology, Recombinant Chimeric Monoclonal
Antibodies, S. 3–18
(S.A. Rosenberg, Hrsg., 1990) (J.B. Lippincott, Philadelphia, PA).
Ergebnisse klinischer Versuche mit chimären cMAb-17-1A in Patienten
mit metastatischen Colorektalkarzinomen zeigen nun, dass dieser
Antikörper
eine 6-fach längere
Kreislaufzeit und wesentlich verringerte Immunogenität im Vergleich
zu dem monoklonalen Maus-Antikörper aufweist,
aus welchem er erhalten wurde. LoBuglio et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 86:4220–4224
(1989); Meredith et al., J. Nucl. Med., 32:1162–1168 (1991).
-
Während jedoch
solche chimäre
monoklonale Antikörper
typischerweise geringere Immunogenität zeigen, sind sie immer noch
potenziell immunogen in Menschen, da sie variable Sequenzen aus
Maus enthalten, welche Antikörperreaktionen
bzw. Antikörperantworten
auslösen
können.
Daher besteht die Möglichkeit,
dass diese chimären
Antikörper
eine anti-idiotypische Reaktion auslösen können wenn sie Patienten verabreicht werden.
Saleh et al., Cancer Immunol. Immunother., 32:185–190 (1990).
-
Wenn
z.B. cB72.3(γ4)
Patienten mit Colorektalkarzinomen verabreicht wurde, lösten 62
% solcher Patienten eine humane Anti-Maus-Antikörper (HAMA)-Reaktion aus, was eine Anti-V-Region-Reaktion
bzw. -Antwort umfasste. Dies ist nachteilhaft, da eine HAMA-Antwort
wiederholte Antitumor-Antikörperverabreichung potenziell
uneffektiv machen würde,
aufgrund einer erhöhten
Antikörperclearance
aus dem Serum (Saleh et al., Cancer Immunol. Immunother., 32:180–190 (1990))
und ebenfalls aufgrund potenzieller allergischer Reaktionen (LoBuglio
et al., Hybridoma, 5:5117–5123
(1986).
-
Eine
Vielzahl genetischer Varianten potenzieller klinischer Anwendbarkeit
ist von MAb CC49 entwickelt worden. Diese umfassen cCC49, ein CH2-Domänedefizientes
cCC49 (Slavin-Chiorini et al., Int. J. Cancer, 53:97–103 (1993))
und ein Einzelketten-Fv (sFv) (Milenic et al., Cancer Res. 51:6365–6371 (1991);
Sawyer et al., Protein Eng., 7:1401–1406 (1994)). Diese Moleküle können relativ
verringerte HAMA-Antworten in Patienten auslösen, da sie schnellere Plasma- und Gesamtkörper-Clearance-Raten
in Mäusen
und Rhesusaffen im Vergleich zu intaktem IgG gezeigt haben. Slavin-Chiorini
et al., (1993) (id); Milenic et al. (1991) (id). Zusätzlich wurde
von neuen Einzelkettenimmunoglobulin (SCIg)-Molekülen berichtet,
welche von cCC49 abgeleitet sind, und durch Einzelgenkonstrukte
kodiert sind. Ein solches Molekül,
SCIgΔCH1 besteht aus CC49 sFv, gebunden an die
humane γ1-Fc-Region
(Shu et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90:7915–7999 (1993)), während das
andere SCIg-IL-2 ein humanes Interleukin-2 (IL-2)-Molekül trägt, genetisch
gebunden an das Carboxylende der Fc-Region von SCIgΔCH1 (Kashmiri et al., Proc. XVI Intl. Cancer
Cong. 1:183–187
(1994)). Beide SCIgs sind vergleichbar mit cCC49 beim Antigenbinden
und der cytolytischen Antikörperaktivität gegen
Zellen. Die biologische Aktivität
des IL-2 ist ebenfalls beibehalten in SCIg-IL-2.
-
Bei
einem Versuch zur Vermeidung der Immunogenitätsprobleme von chimären und
Maus-Antikörpern ist
ebenfalls die Produktion von "humanisierten" Antikörpern bekannt.
Idealerweise führt "Humanisierung" zu einem Antikörper, der
in Menschen nicht immunogen ist, mit im Wesentlicher vollständiger Retention
der Antigenbindungseigenschaften des anfänglichen Moleküls. Um alle
Antigenbindungseigenschaften des anfänglichen Antikörpers beizubehalten,
muss die Struktur seiner kombinierenden Stelle sorgfältig in
der "humanisierten" Version reproduziert
werden. Dies kann potenziell erreicht werden durch Transplantieren
der Kombinierungsstelle des nichthumanen Antikörpers auf ein humanes Gerüst, entweder
(a) durch Propfen nur der nichthumanen CDRs auf humanes Gerüst und konstante
Regionen mit oder ohne Retention kritischer Gerüstreste bzw. Gerüstgruppen
(Jones et al., Nature, 321:522 (1986); Verhoeyen et al., Science,
239: 1539 (1988)); oder (b) durch Transplantieren der vollständigen nichthumanen
variablen Domänen
(zum Beibehalten von Ligandenbindungseigenschaften) aber ebenfalls
indem sie einem "Umhüllen" ("cloaking") unterzogen werden
mit einer human-ähnlichen
Oberfläche
durch vernünftiges
Ersetzen von exponierten Resten (zum Verringern der Antigenizität) (Padlan,
Molec. Immunol., 28:489 (1991)).
-
Im
Wesentlichen umfasst Humanisierung durch CDR-Pfropfen das Transplantieren
von nur den CDRs auf humanes Fragment und konstante Regionen. Theoretisch
sollte dies im Wesentlichen Immunogenität eliminieren (ausgenommen
wenn allotypische oder idiotypische Unterschiede bestehen). Jones
et al., Nature, 321:522–525
(1986); Verhoeyen et al., Science, 239:1534–1536 (1988); Riechmann et
al., Nature, 332:323–327
(1988). Während
eine solche Technik in einigen Fällen
wirkungsvoll ist, ergibt CDR-Pfropfen manchmal nicht das gewünschte Ergebnis.
Es wurde eher berichtet, dass einige Gerüst-Reste des anfänglichen Antikörpers ebenfalls
beibehalten werden müssen,
um Antigenbindungsaktivität
zu beizubehalten. Riechmann et al., Nature, 332:323–327 (1988);
Queen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86:10023–10029; Tempest
et al., Biol. Technology, 9:266–271
(1991); Co et al., Nature, 351:501–502 (1991)).
-
Wie
diskutiert, muss zum Erhalten der Antigenbindungseigenschaften des
anfänglichen
Antikörpers die
Struktur seiner Kombinierungsstelle sorgfältig in dem humanisierten Molekül reproduziert
werden. Röntgenstrahlkristallographieuntersuchungen
zeigten, dass die Antikörperkombinierungsstelle
primär
aus CDR-Resten gebildet wird, wenngleich es sich erwies, dass einige
benachbarte Gerüstreste
in die Antigenbindung involviert sind. Amit et al., Science, 233:747–753 (1986);
Colman et al., Nature, 326:358–363
(1987); Sheriff et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84:8075–8079 (1987);
Padlan et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86:5938–5942 (1989);
Fischmann et al., J. Biol. Chem., 266:12915–12920 (1991); Tulip et al.,
J. Molec. Biol., 227:122–148
(1992). Es ist ebenfalls gefunden worden, dass die Strukturen der
CDR-Schleifen wesentlich beeinflusst wird durch umgebenden Gerüststrukturen.
Chothia et al., J. Molec. Biol., 196:901–917 (1987); Chothia et al.,
Nature, 342:877–883
(1989); Tramomonteno et al., J. Molec. Biol. 215:175–182 (1990).
-
Kleine
aber wesentliche Unterschiede in der relativen Anordnung der variablen Domänen der
leichten Kette (VL) und variablen Domänen der
schweren Kette (VH) können festgestellt werden (Colman
et al., Nature, 326:358–363
(1987)) und diese Unterschiede sind angeblich auf Variationen in
den Resten zurückzuführen die beim
Interdomänenkontakt
umfasst sind (Padlan et al., Molec. Immunol., 31:169–217 (1994)).
-
Darüber hinaus
zeigten Strukturuntersuchungen der Wirkung der Mutation auf innere
Reste, worin Veränderungen
des Seitenkettenvolumens umfasst sind, dass die resultierenden lokalen
Deformationen akkomodiert werden durch Verschiebungen in Seitenkettenpositionen,
die auf entfernte Teile in dem Molekülinneren propagiert werden.
Dies legt nahe, dass Humanisierung der inneren Reste in den variablen
Domänen
und in der Grenzfläche
zwischen diesen Domänen
oder mindestens des inneren Volumens ebenfalls erhalten werden sollten;
ein Humanisierungsprotokoll, worin ein innerer Rest ersetzt wird
durch eine oder verschiedene physikalische Eigenschaften (wie etwa
Größe, Ladung
oder Hydrophobizität
etc.) könnte
zu einer wesentlichen Modifikation der Struktur der Antigenkombinierungsstelle
führen.
-
Ein
Verfahren zum Identifizieren der Gerüstreste, die beibehalten werden
sollen, ist durch Computermodellierung. Alternativ können kritische
Gerüstreste
potenziell identifiziert werden durch Vergleichen bekannter Antikörperkombinierungsstellenstrukturen
(Padlan, Molec. Immun., 31(3):169–217 (1994)).
-
Die
Reste, welche potenziell Antigenbindung beeinflussen, fallen in
verschiedene Gruppen. Die erste Gruppe umfasst Reste, die benachbart
zu der Kombinierungsstellenoberfläche sind und welche daher in
direkten Kontakt mit Antigenen kommen könnten. Sie umfassen die Amino-terminalen
Reste und diejenigen, die den CDRs benachbart sind. Die zweite Gruppe
umfasst Reste, die die Struktur oder relative Anordnung der CDRs ändern könnten, entweder
durch Inkontaktbringen der CDRs oder der entgegengesetzten Ketten.
Die dritte Gruppe umfasst Aminosäuren
mit verdeckten Seitenketten, die die strukturelle Integrität der variablen Domänen beeinflussen
könnten.
Die Reste in diesen Gruppen werden üblicherweise in den gleichen
Positionen (ibid) entsprechend dem übernommenen Nummerierungssystem
gefunden. Siehe Kabat et al., Sequences of Proteins of Immunological
Interest, NIH Pub. Nr. 91-3242 (5. Ausgabe, 1991) (U.S. Dept. Health & Human Services,
Bethesda, MD) und Genbank.
-
Während jedoch
humanisierte Antikörper
wünschenswert
sind aufgrund ihrer potenziell geringen Immunogenität in Menschen,
ist ihre Herstellung unvorhersagbar. Zum Beispiel kann Sequenzmodifizierung
von Antikörpern
zu wesentlichem oder sogar vollständigem Verlust von Antigenbindungsaffinität oder Verlust
der Bindungsspezifität
führen.
Alternativ können "humanisierte Antikörper" weiterhin Immunogenität in Menschen zeigen,
unabhängig
von Sequenzmodifikation.
-
Daher
besteht weiterhin ein wesentlicher Bedarf in der Technik für neue humanisierte
Antikörper
für gewünschte Antigene.
Im Spezielleren besteht ein Bedarf in der Technik für humanisierte
Antikörper,
die spezifisch für
TAG-72 sind, aufgrund ihres Potenzials als immunotherapeutische
und immunodiagnostische Mittel.
-
Zusätzlich zu
der früheren
Diskussion im Stand der Technik offenbaren S. KASHMIRI ET AL.: "Generation, characterisation,
and in vivo studies of humanized anticarcinoma antibody CC49". "HYBRIDOMA", Band 14, Nummer
5, Oktober 1995, Seiten 461–473,
einen humanisierten CC49-Antikörper,
erhalten durch Pfropfen der hypervariablen MAb CC49-Regionen auf
die variablen leichten und variablen schweren Gerüste (Frameworks)
der humanen MAbs LEN bzw. 21/28' CL,
unter Beibehalten dieser Mausgerüstreste,
die erforderlich sein können
für die
Integrität
des Antigens, das mit der Stellenstruktur kombiniert.
-
Y.
SHA ET AL.: "A heavy-chain
grafted antibody that recognizes the tumorassociated TAG72 antigen". CANCER BIOTHERAPY,
Band 9, Nummer 4, 1994, Seiten 341–349, offenbart einen humanisierten
Anti-TAG-72-Antikörper,
erhalten durch Transplantation von CDRs von der Maus-VH des
Maus-ccM4-Antikörpers, welcher
das TAG-72-Antigen in FRs des humanen Myelomproteins new M erkennt.
-
WO9611013
offenbart die Verwendung einer humanisierten CDR-gepfropften Version
von NN-14.
-
GEGENSTÄNDE DER
ERFINDUNG
-
Letztendlich
ist es ein Gegenstand der Erfindung, humanisierte Antikörper bereitzustellen,
welche spezifisch für
humanes TAG-72 sind.
-
Im
Spezielleren ist ein Gegenstand der Erfindung die Bereitstellung
humanisierter Antikörper,
die von Maus-Antikörpern
für TAG-72
abgeleitet sind, und im Besonderen CC49, ein spezifischer Maus-Antikörper, welcher
an TAG-72 bindet.
-
Es
ist ebenfalls ein Gegenstand der Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen
bereitzustellen, die humanisierte Antikörper enthalten, welche spezifisch
für TAG-72
sind. Es ist ein noch speziellerer Gegenstand der Erfindung pharmazeutische
Zusammensetzungen bereitzustellen, die humanisierte Antikörper enthalten,
die von CC49 abgleitet sind, einem Maus-Antikörper, welcher spezifisch an
TAG-72 bindet.
-
Ein
weiterer spezifischer Gegenstand der Erfindung ist das Vorsehen
der Verwendung von humanisierten Antikörpern für TAG-72 bei der Herstellung
einer therapeutischen Zusammensetzung zur Behandlung von Krebs,
welcher TAG-72 exprimiert, im Besonderen humaner Darmkrebs.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung von Immundiagnostikzusammensetzungen
zum Nachweis von Krebszellen, welche einen humanisierten Antikörper enthalten,
welcher spezifisch TAG-72 bindet, und vorzugsweise von CC49 abgeleitet
ist, wobei der Antikörper
in markierter oder unmarkierter Form ist. Es ist ein weiterer Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ein in vitro-Verfahren zur Immunodiagnose
von Krebs bereitzustellen, unter Verwendung von Zusammensetzungen,
welche einen humanisierten Antikörper
enthalten, welcher spezifisch TAG-72 bindet, welcher in markierter
oder unmarkierter Form ist.
-
Es
ist noch weiterer Gegenstand der Erfindung Nukleinsäuresequenzen
bereitzustellen, welche für
humanisierte Antikörper
für TAG-72
oder Fragmente davon codieren. Ein speziellerer Gegenstand der Erfindung ist
die Bereitstellung von Nukleinsäuresequenzen,
welche für
humanisierte Antikörper
codieren, die abgeleitet sind von CC49, einem Maus-Antikörper, welcher
spezifisch an TAG-72 bindet. Es ist ein weiterer Gegenstand der
Erfindung Vektoren bereitzustellen, aus welchen humanisierte Antikörper für TAG-72
exprimiert werden können,
im Besonderen humanisierte Antikörper,
die von CC49 abgeleitet sind, einem Maus-Antikörper, welcher spezifisch an
TAG-72 bindet.
-
In
einer ersten Hinsicht der Erfindung wird ein humanisierter Antikörper oder
ein humanisiertes Antikörperfragment
davon bereitgestellt, welches spezifisch TAG-72 bindet, dadurch gekennzeichnet, dass
der humanisierte Antikörper
aufweist: humanisierte variable schwere Kette-Regionen bzw. humansierte
variable Regionen der schweren Kette mit der Aminosäuresequenz
von 1 oder 3 oder mit der Aminosäuresequenz
der humanisierten variablen schwere Kette-Region des humanisierten CC49-Antikörpers, exprimiert durch
ATCC CRL 12209; und humanisierte variable leichte Kette-Regionen
bzw. humanisierte Regionen der variablen leichten Kette mit der
Aminosäuresequenz
von 2 oder 4 oder mit der Aminosäuresequenz der
humanisierten variablen leichte Kette-Region des humanisierten CC49-Antikörpers, exprimiert
durch ATCC CRL 12209.
-
In
einer zweiten Hinsicht der Erfindung wird eine Nukleinsäuresequenz
bereitgestellt, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der obige humane
Antikörper
oder das humanisierte Antikörperfragment
von der Nukleinsäuresequenz
exprimiert werden kann.
-
In
einer dritten Hinsicht der Erfindung wird ein Vektor bereitgestellt,
der dadurch gekennzeichnet ist, dass der obige humanisierte Antikörper oder
das humanisierte Antikörperfragment
von dem Vektor exprimiert werden können.
-
In
einer vierten Hinsicht der Erfindung wird eine Zusammensetzung bereitgestellt,
die geeignet ist für die
Behandlung oder in vivo- oder in vitro-Nachweis von Krebs, dadurch
gekennzeichnet, dass sie eine therapeutisch wirksame bzw. eine diagnostisch
wirksame Menge des obigen humanisierten Antikörpers oder humanisierten Antikörperfragments
umfasst.
-
In
einer fünften
Hinsicht der Erfindung wird eine therapeutische Zusammensetzung
bereitgestellt, umfassend den obigen humanisierten Antikörper oder
das humanisierte Antikörperfragment,
direkt oder indirekt assoziiert oder gebunden an einen Effektorrest
mit therapeutischer Aktivität,
wobei der Effektorrest ein Radionuklid, ein therapeutisches Enzym,
ein Antikrebswirkstoff, ein Cytokin, ein Cytoxin oder ein Antiproliferationsmittel
ist.
-
In
einer sechsten Hinsicht der Erfindung wird eine Zusammensetzung
für den
Nachweis von Krebs bereitgestellt, umfassend den obigen humanisierten
Antikörper
oder das humanisierte Antikörperfragment,
direkt oder indirekt assoziiert mit oder gebunden an eine nachweisbare
Markierung.
-
In
einer siebten Hinsicht der Erfindung wird ein Verfahren des in vitro-Immunnachweises von TAG-72-exprimierenden
Krebszellen bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren
durchgeführt wird
durch Inkontaktbringen der Krebszellen mit einer Zusammensetzung
gemäß dem sechsten
Aspekt der Erfindung.
-
In
einer achten Hinsicht der Erfindung wird eine kommerzielle Verpackungseinheit
bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Zusammensetzung
gemäß des sechsten
Aspekts der Erfindung als aktiven Bestandteil zusammen mit Anleitungen
zur Verwendung zum Behandeln oder Nachweisen von Krebs enthält, worin
die Zusammensetzung vor der Anwendung rekonstitutiert wird.
-
Die
Verwendung des obigen humanisierten Antikörpers oder humanisierten Antikörperfragments
bei der Herstellung einer therapeutischen Zusammensetzung für die Behandlung
von Krebs.
-
1 zeigt
ein Alignement von Aminosäuresequenzen
von Maus-CC49 VH, den NEWM-Gerüstregionen,
die durch das FR-Ausgangsmaterial codiert werden, und die humanisierte
auf NEWM-basierende VH (HuVH), welche in
Beispiel 1 offenbart ist. Die CDRs sind in den Umrahmungen. Reste
aus Maus, die in den FRs erhalten sind, sind durch Pfeilsymbole
(↑) gekennzeichnet.
Maus-FR-Reste, die in alternativen Versionen von HuVH erhalten sind,
sind durch Buchstabensymbole (Λ),
(S) und (K) gekennzeichnet.
-
2 zeigt
ein Alignement von Aminosäuresequenzen
von Maus-CC49 VK, in REI-Gerüstregionen, die
durch das FR-Ausgangsmaterial codiert werden und der humanisierten
auf REI basierenden VK, welche offenbart
ist in Beispiel 1. CDRs sind in den Umrahmungen.
-
3 zeigt
ein Alignement von der variablen schweren Kette von CC49, dem HuCC49,
das in Beispiel 1 offenbart ist und NEWM.
-
4 zeigt
ein Alignement von der variablen leichten Kette von CC49, das HuCC49,
das in Beispiel 1 offenbart ist, und REI.
-
5 enthält Schemata
der Vektoren, die verwendet werden, um die humanisierte VH und VK zu exprimieren,
die in 3 und 4 gezeigt sind.
-
6 ist
ein ELISA, der die Bindung von CC49-Antikörpern HuVHA/MuVK und HuVHA/HuVK
an TAG-72 zeigt.
-
7 ist
ein ELISA, der die Bindung von CC49-Antikörpern MuVH/MuVK und HuVH/HuVK
an TAG-72 zeigt.
-
8 ist
ein ELISA, der die Bindung von CC49-Antikörpern MuVH/MuVK und HuVH/HuVK
an TAG-72 zeigt.
-
9 ist
ein ELISA, der die Bindung von CC49-Antikörpern MuVH/MuVK und HuVHA/HuVK
an TAG-72 zeigt.
-
10 ist
ein ELISA, der die Bindung von CC49-Antikörpern HuVH/HuVK und HuVHK/HuVK
an TAG-72 zeigt.
-
11 ist
ein ELISA, der die Bindung von CC49-Antikörpern HuVHS/HuVK und HuVH/HuVK
an TAG-72 zeigt.
-
12 ist
eine Scatchard-Analyse von humanisierten (HuVH/HuVK) und chimären (MuVH/MuVK)
monoklonalen CC49- Antikörpern.
-
13 zeigt
die Einzelstrang-DNA-Sequenz des Templats, das verwendet wird, um
die anfänglichen humanisierten
auf NEWM basierenden VHs, HuVH und HuVHA, zu produzieren.
-
14 zeigt
die Doppelstrang-DNA-Sequenz des Templats, das verwendet wird, um
die alternativen humanisierten VHs, HuVHS und HuVHK, zu produzieren.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Vor
der Beschreibung der Erfindung werden Definitionen bestimmter Ausdrücke, die
in dieser Offenbarung verwendet werden, unten angegeben:
Antikörper – Dies betrifft
Einzelketten-, Doppelketten- und Mehrkettenproteine und Glykoproteine,
die zu der Klasse polyklonaler, monoklonaler, chimärer und Hetero-Immunglobuline
(monoklonale Antikörper
sind bevorzugt) gehören,
er umfasst auch synthetische und genetisch entwickelte Varianten
dieser Immunglobuline. "Antikörperfragment" umfasst Fab-, Fab'-, F(ab')2-
und Fv-Fragmente,
als auch jeden Teil eines Antikörpers
mit Spezifität
gegenüber
einem gewünschten
Zielepitop oder Zielepitopen.
-
Humanisierter
Antikörper – Dies wird
einen Antikörper
betreffen, der von einem nichthumanen Antikörper abgeleitet ist, typischerweise
von Maus, der die Antigenbindungseigenschaften des parenteralen
Antikörpers
beibehält
oder im Wesentlichen beibehält,
jedoch weniger immunogen in Menschen ist. Dies kann durch verschiedene
Methoden erreicht werden, einschließlich (a) Pfropfen von nur
den nichthumanen CDRs auf humane Gerüst- und konstante Regionen,
mit oder ohne Retention von kritischen Gerüstresten, oder (b) Transplantieren
der gesamten nichthumanen variablen Domänen, wobei sie jedoch mit einem
humanartigen Abschnitt durch Ersetzen von Oberflächenresten verborgen werden.
Solche Verfahren, die geeignet sind zum Durchführen der vorliegenden Erfindung
umfassen diejenigen, die offenbart sind in Jones et al., Morrison
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 81:6851–6855 (1984); Morrison und
Oi, Adv. Immunol., 44:65–92
(1988); Verhoeyen et al., Science, 239:1534–1536 (1988); Padlan, Molec.
Immun., 28:489–498
(1991); Padlan, Molec. Immun., 31(3):169–217 (1994).
-
Komplementaritätsbestimmende
Region oder CDR – Der
Ausdruck CDR bedeutet, so wie er hier verwendet wird, Aminosäuresequenzen,
welche zusammen die Bindungsaffinität und Spezifität der natürlichen Fv-Region
einer nativen Immunglobulinbindunsstelle, wie von Kabat et al. (1991)
angegeben, definieren.
-
Gerüstregion – Der Ausdruck
FR bedeutet, so wie er hier verwendet wird, Aminosäuresequenzen,
die zwischen CDRs angeordnet sind. Diese Teile des Antikörpers dienen
dazu, die CDRs in einer geeigneten Orientierung für Antigenbindung
zu halten. In den Antikörpern
und Antikörperfragmenten
der vorliegenden Erfindung können
die Gerüstregionen
für die
variable leichte Kette- Region
ausgewählt
sein aus der Gruppe, bestehend aus humanen leichten lambda-Kette-FRs
und humanen kappa-Untergruppen I, II und III leichte Kette-FRs, unabhängig davon
ob die Aminosäuresequenzen
dieser FRs in ihrer vollen humanen nativen Form bleiben oder anstelle
dessen Modifikationen ihrer Aminosäuresequenzen enthalten, welche
erforderlich sind, um Bindungsaffinität und/oder Bindungsspezifität beizubehalten
oder zu erhöhen.
-
Konstante
Region – Der
Teil des Antikörpermoleküls, welcher
Effektorfunktionen verleiht. In der vorliegenden Erfindung werden
konstante Regionen aus Maus substituiert durch konstante humane
Regionen. Die konstanten Regionen der betroffenen chimären oder
humanisierten Antikörper
sind von humanen Immunglobulinen abgeleitet. Die konstante schwere
Kette-Region kann ausgewählt
sein aus einem der fünf
Isotypen: Alpha, Delta, Epsilon, Gamma oder mü. Weiterhin sind schwere Ketten
von verschiedenen Unterklassen (wie etwa die IgG-Unterklassen von
schweren Ketten) verantwortlich für verschiedene Effektorfunktionen
und daher können
durch Wählen
der gewünschten
konstanten schwere Kette-Region bzw. konstanten Region der schweren
Kette chimäre
Antikörper
mit gewünschten
Effektorfunktionen produziert werden.
-
Bevorzugte
konstante Regionen sind Gamma 1 (IgG1), Gamma 3 (IgG3) und Gamma
4 (IgG4). Bevorzugter ist eine konstante Region des Gamma 1 (IgG1)-Isotyps. Die konstante
leichte Kette-Region kann den kappa- oder Lambda-Typ aufweisen,
vorzugsweise den kappa-Typ.
-
Chimärer Antikörper – Dies ist
ein Antikörper,
der Sequenzen enthält,
die von zwei verschiedenen Antikörpern
abgeleitet sind, welche typischerweise von verschiedenen Spezies
sind. Am typischsten umfassen chimäre Antikörper humane und Maus-Antikörperfragmente,
im Allgemeinen konstante humane und variable Regionen aus Maus.
-
Säuger – Tiere,
die ihre Jungen mit Milch ernähren,
die durch Milchdrüsen
sezerniert wird, vorzugsweise warmblütige Säugetiere, am bevorzugtesten Menschen.
-
Immunogenität – Ein Maß der Fähigkeit
eines zielgerichteten Proteins oder einer therapeutischen Gruppe
zum Auslösen
einer Immunantwort (humoral oder zellulär) bei Verabreichung an einen
Patienten. Die vorliegende Erfindung ist verbunden mit der Immunogenität der betreffenden
humanisierten Antikörper
oder Fragmente davon.
-
Humanisierter
Antikörper
mit verringerter Immunogenität – Dies betrifft
einen humanisierten Antikörper,
der verringerte Immunogenität
relativ zu dem parenteralen Antikörper zeigt.
-
Humanisierter
Antikörper
der im Wesentlichen die Bindungseigenschaften des parenteralen Antikörpers beibehält – Dies betrifft
einen humanisierten Antikörper,
welcher die Fähigkeit
zum spezifischen Binden des Antigens beibehält, das durch den parenteralen
Antikörper
erkannt wird, welcher verwendet wird, um solche humanisierten Antikörper zu
produzieren. Vorzugsweise wird der humanisierte Antikörper die
gleiche oder im Wesentlichen die gleiche Antigenbindungsaffinität und Avidität wie der
parenterale bzw. elterliche Antikörper, z.B. CC49, zeigen. Vorzugsweise
wird die Affinität
des Antikörpers
mindestens etwa 10 % derjenigen des prenteralen Antikörpers sein.
Bevorzugter wird die Affinität
mindestens etwa 25 % sein, d.h. mindestens das zweifache weniger
als die Affinität
des parenteralen Antikörpers.
Am bevorzugtesten wird die Affinität mindestens etwa 50 % des
parenteralen Antikörpers
sein. Verfahren zum Untersuchen der Antigenbindungsaffinität sind in
der Technik allgemein bekannt und umfassen Halbmaximumbindungsassays,
Kompetitionassays und Scatchard-Analysen. Geeignete Antigenbindungsassays
sind in dieser Anmeldung beschrieben.
-
In
ihrer weitesten Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung auf humanisierte Antikörper gerichtet, welche
spezifisch TAG-72, ein Pankarzinomantigen, das durch verschiedene
humane Krebse exprimiert wird, binden, im Speziellen humane Darmkarzinome.
Vorzugsweise werden solche Antikörper
aus Antikörpern
erhalten werden, die gute Bindungsaffinität für TAG-72 aufweisen, z.B.: B72.3
(Thor et al., Cancer Res., 46:3118–3127 (1986); Johnson et al.,
Cancer Res., 46:850–857
(1986)), hinterlegt als ATCC Nr. HB 8108; CC49 (ATCC Nr. HB 9459);
CC83 (ATCC Ni. HB 9453); CC46 (ATCC Nr. HB 9452); CC92 (ATCC Nr.
HB 9454); CC30 (ATCC Nr. HB 9457); CC11 (ATCC Nr. 9455); und CC15
(ATCC Nr. HB 9460) oder chimärisierte
Formen davon (siehe z.B. EPO 0,365,997 von Mezes et al., The Dow
Chemical Company).
-
Am
bevorzugtesten werden solche humanisierten Antikörper von CC49 abgeleitet sein,
von welchem berichtet worden ist, dass er auf Humankolonkarzinomxenografte
wirksam gerichtet ist und ebenfalls das Wachstum des Xenografts
mit guter Wirksamkeit verringert. Molinolo et al., Cancer Res.,
50:1291–1298 (1990);
Colcher et al., J. Natl. Cancer Inst., 82:1191–1197 (1990).
-
Wie
oben diskutiert, liefern humanisierte Antikörper potenzielle Vorteile gegenüber Maus-
und auch chimären
Antikörpern,
z.B. verringerte Immunogenität
im Menschen. Dies ist vorteilhaft, da dies das Auslösen einer
HAMA-Antwort verringern und potenziell eliminieren sollte, wenn
solche humanisierten Antikörper
in vivo verabreicht werden, z.B. zur Behandlung von Krebs oder zur
Diagnose von Krebs, z.B. zur Tumordarstellung.
-
Jedoch,
wie oben angegeben, kann Humanisierung in einigen Fällen umgekehrt
die Antigenbindung beeinflussen. Vorzugsweise werden die humanisierten
Antikörper
der vorliegenden Erfindung, welche spezifisch TAG-72 binden, eine
Bindungsaffinität
für TAG-72
von mindestens etwa 10 % und bevorzugter mindestens etwa 25 % und
am bevorzugtesten mindestens etwa 50 % derjenigen der TAG-72-Antigenbindungsaffinität des parenteralen
Maus-Antikörpers
aufweisen, z.B. B72.3, CC49, CC46, CC30, CC11, CC15, CC83 oder eines
anderen parenteralen Antikörpers.
Am bevorzugtesten werden die humanisierten Antikörper der vorliegenden Erfindung
eine Bindungsaffinität
für TAG-72
von mindestens etwa 10 %, bevorzugter mindestens etwa 25 % und am bevorzugtesten
mindestens etwa 50 % derjenigen der TAG-72-Antigenbindungsaffinität von entweder
CC49- oder einem chimären
CC49-Antikörper aufweisen.
-
Vorzugsweise
werden die humanisierten Antikörper
der vorliegenden Erfindung dasselbe Epitop binden wie CC49. Solche
Antikörper
können
basierend auf ihrer Fähigkeit
zum Konkurrieren mit CC49 zur Bindung an TAG-72 oder TAG-72-exprimierende Krebszellen
identifiziert werden.
-
Im
Allgemeinen werden die betreffenden humanisierten Antikörper produziert
durch Erhalten von Nukleinsäuresequenzen,
die für
die variablen schweren und variablen leichten Sequenzen eines Antikörpers codieren,
welcher TAG-72 bindet, vorzugsweise CC49, Identifizieren der CDRs
in den variablen schweren und variablen leichten Sequenzen und Pfropfen
derartiger CDR-Nukleinsäuresequenzen
auf humane Gerüstnukleinsäuresequenzen.
-
Vorzugsweise
wird das ausgewählte
humane Gerüst
ein solches sein, von dem erwartet wird, dass es geeignet ist zur
in vivo-Verabreichung, d.h. keine Immunogenität zeigt. Dies kann z.B. bestimmt
werden durch vorhergehende Versuche unter in vivo-Verwendung derartiger
Antikörper
und durch Studien von Aminosäuresequenzähnlichkeiten.
In dem letzteren Ansatz werden die Aminosäuresequenzen der Grundgerüstregionen des
zu humanisierenden Antikörpers,
z.B. CC49, mit denjenigen bekannter humaner Gerüstregionen verglichen werden
und es werden humane Gerüstregionen,
die für
CDR-Pfropfen verwendet werden, ausgewählt werden, welche eine Größe und Sequenz
umfassen, die am ähnlichsten
derjenigen des parenteralen Antikörpers ist, z.B. ein Maus-Antikörper, welcher
TAG-72 bindet. Zahlreiche humane Gerüstregionen sind isoliert worden
und ihre Sequenzen in der Literatur beschrieben. Siehe z.B. Kabat
et al. (id). Dies verstärkt
die Wahrscheinlichkeit, dass der resultierende CDR-gepfropfte "humanisierte" Antikörper, welcher
die CDRs des parenteralen (z.B. Maus) Antikörpers gepfropft auf die ausgewählten humanen
Gerüstregionen
enthält,
wesentlich die Antigenbindungsstruktur und so die Bindungsaffinität des parenteralen
Antikörpers
beibehalten wird. Als ein Ergebnis solcher Untersuchungen sind die
FRs von REI- und NEWM-Antikörpern
so identifiziert worden, dass sie Aminosäuresequenzen aufweisen, welche
es wahrscheinlich den CDRs von CC49 erlauben, ein wesentliches Ausmaß Antigenbindungsaffinität beizubehalten.
Wie angegeben, werden die ausgewählten
humanen Gerüstregionen
vorzugsweise diejenigen sein, von welchen erwartet wird, dass sie
geeignet zur in vivo-Verabreichung, d.h. nicht immunogen sind. Basierend
auf ihren Aminosäuresequenzen
wird von humanen REI- und NEWM-Gerüstregionen erwartet, dass sie
im Wesentlichen nicht immunogen sind.
-
Verfahren
zum Klonieren von Nukleinsäuresequenzen,
die für
Immunglobuline codieren, sind in der Technik allgemein bekannt.
Solche Verfahren werden im Allgemeinen die Amplifikation der Immunglobulinsequenzen
umfassen, welche zu klonieren sind, unter Verwendung geeigneter
Primer durch Polymerasekettenreaktion (PCR). Primer, die geeignet
sind zum Amplifizieren von Immunglobulinnukleinsäuresequenzen und im Besonderen
variablen schweren und variablen leichten Sequenzen aus Maus sind
in der Literatur beschrieben worden. Nachdem solche Immunglobulinsequenzen
kloniert worden sind, werden sie durch in der Technik allgemein
bekannte Verfahren sequenziert werden. Dies wird durchgeführt, um
die variablen schweren und variablen leichten Sequenzen und im Spezielleren
die Anteile davon, welche die CDRs und FRs bilden, zu bestimmen.
Dies kann durch allgemein bekannte Verfahren durchgeführt werden.
-
Wenn
die CDRs und FRs der klonierten Antikörpersequenzen, welche zu humanisieren
sind, identifiziert worden sind, werden dann die Aminosäuresequenzen,
die für
CDRs codieren, identifiziert (deduziert basierend auf den Nukleinsäuresequenzen
und dem genetischen Code und durch Vergleich der früheren Antikörpersequenzen)
und die entsprechenden Nukleinsäuresequenzen
werden auf ausgewählte
humane FRs gepfropft. Dies kann durchgeführt werden durch die Verwendung
geeigneter Primer und Linker.
-
Verfahren
zum Auswählen
geeigneter Primer und Linker zum Bereitstellen für Ligierung von gewünschten
Nukleinsäuresequenzen
sind innerhalb des Fachwissens und umfassen diejenigen, die in U.S.
Patent Nr. 4,816,397 von Boss et al. und U.S. Patent Nr. 5,225,539
von Winter et al. offenbart sind.
-
Nachdem
die CDRs auf humane FRS gepfropft sind, werden dann die resultierenden "humanisierten" variablen schweren
und variablen leichten Sequenzen exprimiert werden, um ein humanisiertes
Fv oder einen humanisierten Antikörper zu produzieren, welcher
TAG-72 bindet. Typischerweise werden die humanisierten variablen
schweren und variablen leichten Sequenzen exprimiert werden als
ein Fusionsprotein mit humanen konstante Domäne-Sequenzen bzw. Sequenzen der humanen
konstanten Domäne,
sodass ein intakter Antikörper,
welcher TAG-72 bindet, erhalten wird. Jedoch ist dies nicht notwendig,
da die variablen schweren und leichten Sequenzen auch in der Abwesenheit
von konstanten Sequenzen exprimiert werden können, um ein humanisiertes
Fv zu bilden, welches TAG-72 bindet. Jedoch ist die Fusion von humanen
konstanten Sequenzen an eine oder mehrere humanisierte variable
Regionen potenziell wünschenswert,
da der resultierende Antikörper,
welcher TAG-72 bindet, dann humane Effektorfunktionen besitzen wird,
wie etwa komplementabhängige
Cytotoxizität
(CDC) und Antikörper-abhängige zelluläre Cytotoxizitäts (ADCC)-Aktivität. Eine
solche Aktivität
ist gefunden worden in chimären
Antikörpern,
einschließlich
CC49. Die humanisierten Anti-TAG-72-Antikörper der vorliegenden Erfindung
können
auch solche Effektorfunktionsaktivität unterstützen, mit dem zusätzlichen
Vorteil eines stark verminderten Risikos einer HAMA-Antwort.
-
Verfahren
zum Synthetisieren von DNAs, die für ein Protein bekannter Sequenz
codieren, sind in der Technik allgemein bekannt. Unter Verwendung
solcher Verfahren werden DNA-Sequenzen, die für die betreffenden humanisierten
VL- und
VH-Sequenzen codieren, synthetisiert und
dann in Vektorsystemen exprimiert, die geeignet zur Expression rekombinanter
Antikörper
sind. Dies kann in jedem Vektorsystem bewirkt werden, welches dafür sorgt,
dass die betreffenden humanisierten VL-
und VH-Sequenzen als ein Fusionsprotein
mit humanen konstante Domäne-Sequenzen
exprimiert werden und assoziieren, um funktionelle (antigenbindende)
Antikörper
zu produzieren. Expressionsvektoren und Wirtszellen, die zur Expression
rekombinanter Antikörper
und humanisierter Antikörper
im Besonderen geeignet sind, sind in der Technik allgemein bekannt.
-
Die
folgenden Literaturstellen sind Beispiele von Verfahren und Vektoren,
die geeignet sind zur Expression rekombinanter Immunglobuline, die
verwendet werden können
beim Durchführen
der vorliegenden Erfindung. Weidle et al., Gene, 51:21–29 (1987);
Dorai et al., J. Immunol., 13(12):4232–4241 (1987); De Waele et al.,
Eur. J. Biochem., 176:287–295
(1988); Colcher et al., Cancer Res., 49:1738–1745 (1989); Wood et al., J.
Immunol., 145(a):3011–3016
(1990); Bulens et al., Eur. J. Biochem., 195:235–242 (1991); Beggington et
al., Biol. Technology, 10:169 (1992); King et al., Biochem. J.,
281:317–323
(1992); Page et al., Biol. Technology, 9:64 (1991); King et al.,
Biochem. J., 290:723–729
(1993); Chaudary et al., Nature, 339:394–397 (1989); Jones et al.,
Nature, 321:522–525
(1986); Morrison and Oi, Adv. Immunol. 44:65–92 (1988); Benhar et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91:12051–12055 (1994); Singer et al.,
J. Immunol., 150:2844–2857
(1993); Cooto et al., Hybridoma, 13(3):215–219 (1994); Queen et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86:10029–10033 (1989); Caron et al.,
Cancer Res., 32:6761–6767
(1992); Cotoma et al., J. Immunol. Meth., 152:89–109 (1992). Darüber hinaus sind
Vektoren, die zur Expression rekombinanter Antikörper geeignet sind, kommerziell
erhältlich.
Der Vektor kann z.B. ein bloßes
Nukleinsäuresegment,
ein trägerassoziiertes
Nukleinsäuresegment,
ein Nukleoprotein, ein Plasmid, ein Virus, ein Viroid oder ein transposables
Element sein.
-
Wirtszellen,
von welchen bekannt ist, dass sie in der Lage sind zum Exprimieren
funktioneller Immunglobuline, umfassend z.B. Säugerzellen, wie etwa Goldhamsterovar
(CHO)-Zellen; COS-Zellen; Myelomzellen, wie etwa NSO- und SP2/0-Zellen;
Bakterien, wie etwa Escherichia coli; Hefezellen, wie etwa Saccharomyces
cerevisiae; und andere Wirtszellen. Unter diesen werden CHO-Zellen von vielen
Forschern verwendet, unter Voraussetzung ihrer Fähigkeit zum wirkungsvollen
Exprimieren und Sezernieren von Immunglobulinen. NSO-Zellen sind
einer der bevorzugten Typen von Wirtszellen, die geeignet in der
vorliegenden Erfindung sind.
-
Im
Wesentlichen wird rekombinante Expression humanisierter Antikörper durch
eines von zwei allgemeinen Verfahren bewirkt. In dem ersten Verfahren
werden die Wirtszellen mit einem einzelnen Vektor transfiziert,
welcher für
die Expression von sowohl schweren als auch leichten variablen Sequenzen,
optional fusioniert an ausgewählte
konstante Regionen, sorgt. In dem zweiten Verfahren werden Wirtszellen
mit zwei Vektoren transfiziert, wobei jeder von diesen für eine verschiedene
variable Kette codiert (d.h. eine variable schwere Kette oder eine
variable leichte Kette; jeder für
eine variable Kette codierende Vektor kann optional für die Expression
der variablen Kette, die an eine ausgewählte konstante Region fusioniert
ist, sorgen.
-
Humane
konstante Domäne-Sequenzen
sind in der Technik allgemein bekannt und sind in der Literatur
beschrieben worden. Bevorzugte humane konstante Sequenzen umfassen
die konstanten leichten kappa- und lambda-Sequenzen. Bevorzugte
humane konstante schwere Sequenzen umfassen humane Gamma 1-, humane
Gamma 2-, humane Gamma 3-, humane Gamma 4- und mutierte Versionen
davon, welche für
abgewandelte Wirkung oder Funktion sorgen, z.B. verstärkte in
vivo-Halbwertszeit oder verringerte Fc-Rezeptorbindung.
-
Nach
Expression wird die Antigenbindungsaffinität des resultierenden humanisierten
Antikörpers durch
bekannte Verfahren untersucht werden, z.B. durch Scatchard-Analyse.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Antigen-Bindungsaffinität des humanisierten
Antikörpers
mindestens 25 derjenigen des parenteralen Antikörpers, z.B. CC49, sein, d.h.
um mindestens das zweifache weniger als diejenige von nativem oder
chimärem
CC49. Am bevorzugtesten wird die Affinität des humanisierten Antikörpers mindestens etwa
50 % derjenigen des parenteralen Antikörpers, z.B. CC49, sein.
-
In
einigen Fällen
können
humanisierte Antikörper,
die produziert werden durch Pfropfen von CDRs (von einem Antikörper, welcher
TAG-72 bindet) auf ausgewählte
humane Gerüstregionen
humanisierte Antikörper
liefern, die die gewünschte
Affinität
für TAG-72
aufweisen. Jedoch kann es erforderlich oder wünschenswert sein, spezifische
Gruppen bzw. Reste des ausgewählten
humanen Gerüsts
weiter zu modifizieren, um Antigenbindung zu verstärken. Dies
kann der Fall sein, da angenommen wird, dass einige Gerüstreste
wesentlich für
Antigenbindung sind oder zumindest Antigenbindung beeinflussen.
Vorzugsweise werden diese Gerüstreste
des parenteralen (z.B. Maus) Antikörpers, welche Kombinierungsstellenstrukturen
erhalten oder beeinflussen, beibehalten werden. Diese Reste bzw.
Gruppen können
identifiziert werden durch Röntgenstrahlkristallographie
des parenteralen Antikörpers
oder Fab-Fragments, wobei die dreidimensionale Struktur der Antigenbindungsstelle
identifiziert wird. Ebenfalls können
Gerüstreste,
die bei der Antigenbindung beteiligt sind, potenziell basierend
auf früher
beschriebenen humanisierten Maus-Antikörpersequenzen
identifiziert werden. Daher kann es vorteilhaft sein, solche Gerüstreste
oder andere aus dem parenteralen Mausantikörper beizubehalten, um TAG-72-Bindung
zu optimieren. Vorzugsweise wird eine solche Methodologie einen "humanartigen"-Charakter dem resultierenden
humanisierten Antikörper
verleihen, wodurch er weniger immunogen wird, während die inneren und kontaktierenden
Reste, welche Antigenbindung beeinflussen, beibehalten werden.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin Varianten und Äquivalente,
welche im Wesentlichen homolog zu den humanisierten Antikörpern und
Antikörperfragmenten
sind, die hier angegeben sind. Diese können z.B. konservative Substitutionsmutationen,
d.h. die Substitution einer oder mehrerer Aminosäuren durch ähnliche Aminosäuren enthalten.
Zum Beispiel betrifft konservative Substition die Substitution einer
Aminosäure
durch eine andere innerhalb der gleichen allgemeinen Klasse, z.B.
einer sauren Aminosäure
durch eine andere saure Aminosäure,
einer basischen Aminosäure
durch eine andere basische Aminosäure oder einer neutralen Aminosäure durch
eine andere neutrale Aminosäure.
Was unter einer konservativen Aminosäuresubstitution vorgesehen
ist, ist in der Technik allgemein bekannt.
-
Der
Ausdruck "im Wesentlichen
homolog" wird verwendet
im Hinblick auf die Ähnlichkeit
einer betreffenden Aminosäursequenz
(eines Oligo- oder Polypeptids oder Proteins) zu einer verwandten
Referenzaminosäuresequenz.
Dieser Ausdruck ist definiert als mindestens etwa 75 % Übereinstimmung – d.h. der
Zustand identischer Aminosäurereste,
die parallel angeordnet sind – zwischen
den betreffenden und den Referenzsequenzen, wenn diese Sequenzen
in "Orientierung" gebracht werden,
d.h. wenn eine minimale Anzahl von "null" Basen
in die vorliegenden und/oder Referenzsequenzen insertiert worden
ist, um die Anzahl bestehender korrespondierender Basen zwischen
den Sequenzen zu maximieren. "Null" Basen sind kein
Teil der betreffenden und Referenzsequenzen: Ebenfalls kann die
minimale Anzahl von "null" Basen, insertiert
in die betreffende Sequenz, sich von der minimalen Anzahl, die in
der Referenzsequenz insertiert ist, unterscheiden. In dieser Definition
wird eine Referenzsequenz betrachtet als "verwandt" zu einer betreffenden Sequenz bzw.
Zielsequenz, worin beide Aminosäuresequenzen
Proteine oder Teile von Proteinen bilden, welche entweder αTAG-72-Antikörper oder
Antikörper-Fragmente davon sind,
mit einer TAG-72-Bindungsaffinität.
Jedes der Proteine, das diese α-TAG-72-Antikörper oder
Antikörperfragmente
umfasst, kann unabhängig
Antikörper
oder Antikörperfragmente
oder bi- oder multifunktionale Proteine sein, z.B. wie etwa Fusionsproteine,
bi- und multispezifische Antikörper,
Einzelkettenantikörper
und dgl.
-
Die
vorliegende Erfindung richtet sich weiterhin auf Nukleinsäuresequenzen
aus welchen solche humanisierten Antikörper exprimiert werden können, als
auch Expressionsvektoren, welche für die Produktion solcher humanisierter
Antikörper
in transformierten Wirtszellen sorgen.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
werden solche humanisierte Antikörper
und entsprechende Nukleinsäuresequenzen
von CC49 abgeleitet sein. Am bevorzugtesten werden die humanisierten
schweren Ketten die Aminosäuresequenzen
besitzen, die in 1 oder 3 angegeben
sind und die humanisierten leichten Ketten werden die Aminosäuresequenzen
besitzen, die in 2 oder 4 angegeben
sind. Jedoch, wie diskutiert, sieht die Erfindung andere Modifikationen
dieser humanisierten variablen schweren und leichten Sequenzen vor,
z.B. Sequenzen, welche weiterhin eine oder mehrere konservative
Aminosäuresubstitutionen oder
Sequenzen umfassen, welche eine oder mehrere zusätzliche Mausgerüstreste
beibehalten, welche Antigenbindung beeinflussen (Verstärken), welche
Alternativen zu oder Supplemente für die bereits in den Figuren
gezeigten sind.
-
Die
vorliegenden humanisierten Antikörper
sollten, da sie spezifisch TAG-72, ein Pankarzinomantigen, exprimieren
auf vielen verschiedenen Krebszelltypen (z.B. Darmkarzinome, Brustkarzinome,
Ovarkarzinome, Prostatakarzinome) binden, und da weiterhin erwartet
wird, dass sie im Wesentlichen nicht immunogen in Menschen sind,
geeignet sein sollten zur Verwendung als Therapeutika für die Behandlung
oder Verhinderung von Krebsen, die durch TAG-72-Expression gekennzeichnet
sind, und als diagnostische Mittel, z.B. zur Verwendung bei der
Tumordarstellung oder in dem Radioimmunguided Surgery System (RIGS®).
Siehe Hinkle et al., Antibody, Immunoconjugates and Radiopharmaceuticals,
4(3):339–358
(1991). Der Fachmann in der Technik wäre in der Lage durch Routineversuch
zu bestimmen, was eine wirksame nichttoxische Menge Antikörper zum
Zweck der Behandlung von Krebs sein würde. Im Allgemeinen jedoch
wird eine wirksame Menge im Bereich von etwa 0,05 bis 100 Milligramm
pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag sein.
-
Die
Antikörper
der Erfindung können
einem Säuger
gemäß dem oben
genannten Behandlungsverfahren in einer Menge verabreicht werden,
die ausreichend ist, um eine solche Wirkung auszulösen, um
eine therapeutische, prophylaktische oder diagnostische Wirkung
zu erzielen. Derartige Antikörper
der Erfindung können
solchen Säugern
in einer herkömmlichen
Dosisform verabreicht werden, hergestellt durch Kombinieren des
Antikörpers
der Erfindung mit einem herkömmlichen
pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Vehikel, Verdünnungsmittel
und/oder Arzneimittelträger
bzw. Wirkstoffträger
entsprechend bekannter Techniken, um eine Suspension, injizierbare
Lösung
oder andere Formulierung zu bilden. Es wird durch den Fachmann in
der Technik erkannt werden, dass die Form und der Charakter des
pharmazeutisch verträglichen
Trägers
oder Verdünnungsmittels
durch die Menge des aktiven Bestandteils, mit welchem er zu kombinieren
ist, dem Verabreichungsweg und anderen gut bekannten Variablen bestimmt
wird.
-
Pharmazeutisch
verträgliche
Formulierungen können
z.B. umfassen ein geeignetes Lösungsmittel, Konservierungsmittel,
wie etwa Benzylalkohol, falls gewünscht, und einen Puffer. Geeignetes
Lösungsmittel kann
z.B. Wasser, wässrige
Alkohole, Glykole und Phosphonat und Carbonatester umfassen. Derartige
wässrige
Lösungen
enthalten nicht mehr als 50 % bezüglich des Volumens organisches
Lösungsmittel.
Formulierungen des Suspensionstyps können ein flüssiges Suspendierungsmedium
als einen Träger
umfassen, z.B. wässriges
Polyvinylpyrrolidon, inerte Öle,
wie etwa Pflanzenöle
oder hochraffinierte Mineralöle
oder wässrige Celluloseether
wie etwa wässrige
Carboxymethylcellulose. Ein Verdickungsmittel, wie etwa Gelatine
oder ein Alginat kann ebenfalls vorliegen, ein oder mehrere natürliche oder
synthetische oberflächenaktive
Mittel oder Antischaummittel können
verwendet werden und ein oder mehrere Suspendierungsmittel, wie
etwa Sorbitol oder ein anderer Zucker, können darin verwendet werden.
Derartige Formulierungen können
ein oder mehrere Hilfsstoffe enthalten.
-
Der
Verabreichungsweg des Antikörpers
(oder Fragments davon) der Erfindung kann oral, parenteral, durch
Inhalation oder topisch sein. Der Ausdruck parenteral umfasst, wie
er hier verwendet wird, intravenöse, intramuskuläre, subkutane,
rektale, vaginale oder intraperetonale Verabreichung. Die subkutanen,
intravenösen
und intramuskulären
Formen parenteraler Verabreichung sind im Allgemeinen bevorzugt.
Die täglichen
parenteralen und oralen Dosisverabreichungen zum prophylaktischen
oder therapeutischen Verwenden humanisierter Antikörper der
Erfindung werden im Allgemeinen im Bereich von etwa 0,005 bis 100,
jedoch vorzugsweise etwa 0,5 bis 10 Milligram pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag sein.
-
Der
Antikörper
der Erfindung kann auch durch Inhalation verabreicht werden. Durch "Inhalation" bedeutet intranasale
und orale Inhalationsverabreichung. Geeignete Dosisformen für eine solche
Verabreichung, wie etwa eine Aerosolformulierung oder ein Dosierinhalator,
können
durch herkömmliche
Techniken hergestellt werden. Die bevorzugte Dosismenge einer Verbindung
der Erfindung, die zu verwenden ist, ist im Allgemeinen im Bereich
von etwa 0,1 bis 1000 Milligramm, vorzugsweise etwa 10 bis 100 Milligramm/Kilogramm
Körpergewicht.
-
Der
Antikörper
der Erfindung kann auch topisch verabreicht werden. Unter topischer
Verabreichung versteht sich nichtsystemische Verabreichung. Dies
umfasst die Verabreichung einer humanisierten Antikörper- (oder
humanisiertes Antikörperfragment)
Formulierung der Erfindung extern zur Epidermis oder in die Backentasche
und Instillation eines solchen Antikörpers in das Ohr, Auge oder
in die Nase und wo immer er nicht wesentlich in den Blutstrom eintritt.
Unter systemischer Verabreichung versteht sich orale, intravenöse, intraperetoneale,
subkutane und intramuskuläre
Verabreichung. Die Menge eines Antikörpers, die erforderlich ist für therapeutische,
prophylaktische oder diagnostische Wirkung wird natürlich mit
dem gewählten
Antikörper, der
Natur und Schwere des zu behandelnden Zustands und dem Lebewesen,
das einer Behandlung unterzogen wird, variieren und ist letztendlich
im Entscheidungsbereich des Arztes. Eine geeignete topische Dosis
eines Antikörpers
der Erfindung wird im Allgemeinen innerhalb des Bereichs von etwa
1 bis 100 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht täglich sein.
-
Formulierungen
-
Während es
möglich
ist, dass ein Antikörper
oder Fragment davon alleine verabreicht wird, ist es bevorzugt,
ihn bzw. es als eine pharmazeutische Formulierung zu verabreichen.
Der aktive Bestandteil kann zur topischen Verabreichung von 0,001
% bis 10 % Gew./Gew., z.B. von 1 % bis 2 % bezüglich des Gewichts, der Formulierung
umfassen, wenngleich er soviel wie etwa 10 % Gew./Gew. jedoch vorzugsweise
nicht im Überschuss
von 5 % Gew./Gew. und bevorzugter von 0,1 % bis 1 % Gew./Gew. der
Formulierung umfasst. Die topischen Formulierungen der vorliegenden
Erfindung umfassen einen aktiven Bestandteil zusammen mit einem oder
mehreren verträglichen
Trägern
hierfür
und optional einem oder mehreren therapeutischen Bestandteilen.
Die bzw. der Träger
müssen "verträglich" sein in dem Sinne,
dass sie kompatibel mit anderen Bestandteilen der Formulierungen
sind und nicht nachteilig für
deren Empfänger
sind.
-
Formulierungen,
die geeignet sind zur topischen Verabreichung, umfassen flüssige oder
halbflüssige Präparate,
die geeignet sind zur Penetration durch die Haut zu der Stelle an
welcher Behandlung erforderlich ist, wie etwa Einreibemittel, Lotionen,
Cremes, Salben oder Pasten und Tropfen, die geeignet sind zur Verabreichung
in das Auge, Ohr oder in die Nase. Tropfen gemäß der vorliegenden Erfindung
können
sterile wässrige
oder ölige
Lösungen
oder Suspensionen umfassen und können
hergestellt werden durch Lösen
des aktiven Bestandteils in einer geeigneten wässrigen Lösung eines bakteriziden und/oder
fungiziden Mittels und/oder einem anderen geeigneten Konservierungsmittel,
und vorzugsweise umfassen sie ein oberflächenaktives Mittel. Die resultierende
Lösung
kann dann geklärt
und sterilisiert werden durch Filtration und in das Behältnis mit
einer aseptische Technik übergeführt werden.
Beispiele bakterizider und fungizider Mittel, die geeignet sind
zur Aufnahme in den Tropfen sind Phenylquecksilbernitrat oder -acetat
(0,002 %), Benzalkoniumchlorid (0,01 %) und Chlorhexidinacetat (0,01
%). Geeignete Lösungsmittel
für die
Herstellung einer öligen
Lösung
umfassen Glycerol, verdünnten
Alkohol und Propylenglykol.
-
Lotionen
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen diejenigen, die geeignet sind zur Anwendung auf
Haut oder Auge. Die Augenlotion kann eine sterile wässrige Lösung umfassen,
die optional ein Bakterizid enthält,
und kann hergestellt werden durch Verfahren, die ähnlich denjenigen
sind zur Herstellung der Tropfen. Lotionen oder Einreibemittel zur
Anwendung auf die Haut können
auch ein Mittel umfassen, um das Trocknen zu beschleunigen und die
Haut zu kühlen,
wie etwa einen Alkohol oder Aceton, und/oder ein feuchtigkeitspendendes
Mittel, wie etwa Glycerol oder ein Öl, wie etwa Castoröl oder Arachisöl.
-
Cremes,
Salben oder Pasten gemäß der vorliegenden
Erfindung sind halbfeste Formulierungen des aktiven Bestandteils
für externe
Anwendung. Sie können
hergestellt werden durch Mischen des aktiven Bestandteils in fein
zerteilte oder pulverförmige
Form, alleine oder in Lösung
oder Suspension in einem wässrigen oder
nichtwässrigen
Fluid, mit der Hilfe einer geeigneten Einrichtung, auf Fett- oder Nichtfett-Basis.
Die Basis kann Kohlenwasserstoffe umfassen, wie etwa hartes, weiches
oder flüssiges
Paraffin, Glycerol, Bienenwachs, eine Metallseife; Mucilago; ein Öl natürlichen
Ursprungs, wie etwa Mandel-, Mais-, Arachis-, Castoröl oder Olivenöl; Wollfett
oder seine Derivate oder eine Fettsäure, wie etwa Stearin- oder Ölsäure, zusammen
mit einem Alkohol, wie etwa Propylenglykol oder Makrogelen. Die
Formulierung kann jedes geeignete oberflächenaktive Mittel enthalten,
wie etwa anionische, kationische oder nichtionische oberflächenaktive
Mittel, wie etwa Sorbitanester oder Polyoxyethylenderivate davon.
Suspendierungsmittel, wie etwa natürliche Gummis, Cellulosederivate
oder anorganische Materialien wie etwa silicatische Silicas und
andere Bestandteile, wie etwa Lanolin, können ebenfalls enthalten sein.
-
Kits
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen gefrorene oder lyophilisierte humanisierte Antikörper bzw.
humanisierte Antikörperfragmente,
die zu rekonstituieren sind, durch Tauen (optional gefolgt durch weitere
Verdünnung)
oder durch Suspension in einem (vorzugsweisen gepufferten) flüssigen Vehikel.
Die Kits können
ebenfalls Puffer und/oder Arzneimittelträgerlösungen (in flüssiger oder
gefrorener Form) – oder
Puffer- und/oder Arzneimittelträgerpulverpräparate,
die mit Wasser zu rekonstituieren sind) zum Zweck des Mischens mit
den humanisierten Antikörpern
oder humanisierten Antikörperfragmenten
enthalten, um eine Formulierung, die zur Verabreichung geeignet
ist, herzustellen. Daher werden vorzugsweise die Kits, die die humanisierten Antikörper oder
humanisierten Antikörperfragmente
enthalten, geforen, lyphilisiert, vorverdünnt oder vorgemischt, in einer
solchen Konzentration, dass die Zuführung einer vorbestimmten Menge
Wärme,
Wasser oder einer Lösung,
die in dem Kit bereitgestellt wird, zu einer Formulierung mit ausreichender
Konzentration und pH-Wert führen
wird, um wirksam zu sein für
in vivo- oder in vitro-Anwendung bei der Behandlung oder Diagnose
von Krebs. Vorzugsweise wird ein solcher Kit auch Anleitungen umfassen
zum Rekonstituieren und Verwenden der humanisierten Antikörper- oder
humanisierten Antikörperfragmentzusammensetzung
zum Behandeln oder Nachweisen von Krebs. Der Kit kann auch zwei
oder mehrere Komponententeile für
die rekonstituierte aktive Zusammensetzung umfassen. Zum Beispiel
kann ein zweites Komponententeil – zusätzlich zu den humanisierten
Antikörpern
oder humanisierten Antikörperfragmenten – ein bifunktioneller
Chelant, bifunktionelles Chelat oder ein therapeutisches Mittel,
wie etwa ein Radionuklid sein, welches beim Mischen mit den humanisierten
Antikörpern
oder humanisierten Antikörperfragmenten
ein konjugiertes System damit bildet. Die oben angegeben Puffer,
Arzneimittelträger
und andere Komponententeile können
getrennt oder zusammen mit dem Kit verkauft werden.
-
Durch
den Fachmann in der Technik wird erkannt werden, dass die optionale
Menge und der Abstand einzelner Dosen eines humanisierten Antikörpers oder
humanisierten Antikörperfragments
der Erfindung durch die Natur und das Ausmaß des zu behandelnden Zustands,
die Form, den Weg und die Stelle der Verabreichung und das spezielle
zu behandelnde Lebewesen bestimmt wird, und dass ein solches Optimum durch
herkömmliche
Techniken bestimmt werden kann. Der Fachmann in der Technik wird
einzuschätzen
wissen, dass der optimale Behandlungsverlauf, d.h. die Anzahl von
Dosen eines Antikörpers
oder Fragments davon der Erfindung, die pro Tag für eine definierte
Anzahl von Tagen gegeben wird, durch den Fachmann in der Technik
bestimmt werden kann, unter Verwendung herkömmlicher Behandlungsverlaufsbestimmungstests.
-
Die
vorliegenden humanisierten Antikörper
können
auch in Kombination mit anderen Antikrebsmitteln verabreicht werden,
z.B. anderen Antikörpern
oder Arzneimitteln. Ebenfalls können
die vorliegenden humanisierten Antikörper oder Fragmente davon direkt
oder indirekt gebunden sein an einen Effektor mit therapeutischer
Aktivität.
Geeignete Effektorgruppen umfassen beispielsweise Cytokine (IL-2,
TNF, Interferone, Kolonie-stimulierende Faktoren, IL-1 usw.), Cytotoxine
(Pseudomonas exotoxin, Ricin, Abrin, usw.), Radionuklide, wie etwa 90Y, 131I, 99mTc, 111In, 125I unter anderen, Arzneimittel, Methotrexat,
Daunorubicin, Doxorubicin, usw.), Immunmodulatoren, therapeutische
Enzyme (z.B. beta-Galactosidase),
Anti-proliferative Mittel, usw. Die Bindung von Antikörpern an
gewünschte
Effektoren ist allgemein bekannt. Siehe z.B. U.S. Patent Nr. 5,435,990 von
Cheng et al. Darüber
hinaus sind bifunktionelle Linker zum Erleichtern einer solchen
Bindung allgemein bekannt und weitgehend verfügbar. Ebenfalls sind Chelatoren
(Chelaten und Chelate), die eine Bindung von Radionukliden vorsehen,
allgemein bekannt und erhältlich.
-
Alternativ
können
die vorliegenden humanisierten Antikörper oder Fragmente davon,
die spezifisch für TAG-72
sind, als Immundiagnostikmittel, sowohl in vivo als auch in vitro,
verwendet werden. Eine besonders bevorzugte Verwendung ist zur in
vivo-Darstellung von Krebszellläsionen,
welche TAG-72 exprimieren. Die vorliegenden Antikörper sind
bevorzugt, da sie keine wesentliche HAMA- oder allergische Antwort
auslösen sollten.
Daher können
sie wiederholt verwendet werden, um den Krankheitszustand eines
Patienten darzustellen.
-
Wie
oben angegeben, ist eine andere bevorzugte Anwendung der vorliegenden
humanisierten Antikörper
oder Fragmente davon das Radioimmunoguided System®. Diese
Technik, die ebenfalls bekannt ist als das RIGS®-System
umfasst die intravenöse
Verabreichung eines radioaktiv markierten monoklonalen Antikörpers oder
seines Fragments vor der Operation. Nachdem man Tumoraufnahme und
Blutclearance der Radioaktivität
zuließ,
wird der Patient in den Operationsraum geführt, wo chirurgische Untersuchung
der Hilfe einer Hand- Gamma-Aktivitätsssonde,
z.B. Neoprobe® 1000,
durchgeführt
wird. Dies hilft dem Chirurgen die Tumormetastasen zu identifizieren
und Komplikationen beim Herausschneiden zu verbessern. Das RIGS®-System ist
vorteilhaft, da es den Nachweis von Tumoren erlaubt, die ansonsten
durch visuelle Untersuchung und/oder Abtasten nicht nachweisbar
sind. Siehe O'Dwyer
et al., Arch. Surg., 121:1391–1394
(1986). Diese Technik ist im einzelnen beschrieben in Hinkle et
al., Antibody, Immunoconjugates and Radiopharmacouticals, 4(3)339–358 (1991)
(worin zahlreiche Literaturstellen zitiert werden, die diese Technik
beschreiben). Diese Literaturstelle offenbart auch die Verwendung
dieser Technik mit dem CC49 monoklonalen Antikörper selbst. Diese Technik
ist besonders geeignet für
Krebse des Darms, der Brust, des Pankreas und der Ovarien.
-
Die
vorliegenden humanisierten Antikörper
oder humanisierten Antikörperfragmente
davon, die radioaktiv markiert sind mit Radionukliden, welche geeignet
sind zur in vivo Verabreichung, z.B. Jodradionuklide, wie etwa 13I und 125I; 111In und 99mTc sind
ebenfalls geeignete radioaktive Markierungsmittel.
-
Die
vorliegenden humanisierten Antikörper
können
alleine oder in Kombination mit anderen Antikörpern verwendet werden. Ebenfalls
können
die vorliegenden humanisierten Antikörper hergestellt werden in
der Form einer diagnostisch wirksamen Zusammensetzung. Im Allgemeinen
wird dies die Aufnahme diagnostisch verträglicher Träger und Exzipienten und Markierungsmittel,
welche für
den Nachweis sorgen, umfassen. Geeignete Markierungsmittel umfassen
diagnostische Radionuklide, Enzyme, usw. Verfahren zum Verwenden von
Antikörpern
zur Tumordarstellung sind in der Technik allgemein bekannt.
-
Ohne
weitere nähere
Ausführung
wird angenommen, dass der Fachmann in der Technik unter Verwendung
der vorhergehenden Beschreibung die vorliegende Erfindung in ihrem
vollsten Ausmaß verwenden kann.
Die Erfindung wird weiter veranschaulicht durch eine Betrachtung
der folgenden Beispiele, welche rein exemplarisch für die vorliegende
Erfindung vorgesehen sind und daher nur als veranschaulichende Beispiele ausgelegt
und nicht als Begrenzungen des Bereichs der vorliegenden Erfindung
ausgelegt werden dürfen.
-
BEISPIELE
-
Materialien und Verfahren
-
DNA-Templatherstellung
-
Die
gesamte Rekombinierungssarbeit wurde durchgeführt auf DNA-Sequenzen in Plasmid
M13-Vektoren. Die Quelle der NEWM-Gerüstregionen zum Produzieren
der anfänglichen
humanisierten CC49 VH war ein M13-Konstrukt, das – zwischen
den M14 BamHI- und HindIII-Stellen – ein DNA-Segment trägt mit der
in 13 gezeigten Nukleotidsequenz. Die Quelle der
REI-Gerüstregionen
zum Produzieren der anfänglichen humanisierten
CC49 VL war ein M13-Konstrukt, das – zwischen den M13 BamH I-
und HIND III-Stellen – ein DNA-Segment
trägt,
das die REI-Aminosäuresequenz
von 2 codiert.
-
Wenn Überlappungsextinktionsverfahren
verwendet wurden, um Mutationen in eine gegebene DNA-Sequenz einzuführen, wurde
doppelsträngige
M13-DNA verwendet. Im Gegensatz hierzu, wenn Extensionsligierungsverfahren
anstelle dessen verwendet wurden, wurden die Oligonukleotide so
ausgestaltet, um nur an einen der beiden DNA-Stränge zu annealen. In dem letzteren
Verfahren wurde die M13-DNA zuerst behandelt, um jede Thymidinbase
in der DNA durch Uridin zu ersetzen, um uridinylierte DNA zu produzieren. Dies
wurde durchgeführt
durch Transfizieren der M13-Plasmid-DNA in kompetente Zellen, denen
dUTPase und Uracilglycosylase fehlte, üblicherweise RZ1032-Zellen
(wenngleich CJ236-Zellen, die erhältlich sind von Bio-Rad of
Hercules, CA, ebenfalls geeignet sind), durch Kombinieren der folgenden
Bestandteile.
1 μl
M13-Plasmid-DNA
4 ml LB-Nährmedium
40 μl kompetente
RZ1032-Zellen.
-
Die
Kultur wurde für
5 Stunden bei 37 °C
geschüttelt
und die resultierende einsträngige
Plasmid-DNA (ssDNA) wurde isoliert und in 50 μl Tris-EDTA-Puffer gelöst. Die
DNA wurde dann mit Uracilglycosylase behandelt durch Zusammenmischen
von:
1 μl
uridinylierte ssDNA
1 μl
10x Glycosylasepuffer
1 U Uracilglycosylase (Gibco BRL, Gathersburg,
MD)
40 μl
25 mM MgCl2.
-
Dieses
Gemisch wurde dann bei 37 °C
für 1 Stunde
inkubiert und dann wurden 6,6 μl
25 mM MgCl2 und 9,9 μl 1 M NaOH zugegeben. Das Gemisch
wurde dann weiter für
5 Minuten bei 37 °C
inkubiert und 16,5 μl
0,6 M HCl wurden dann zugegeben, um das Gemisch zu neutralisieren.
Die DNA wurde dann mit Ethanol präzipitiert und in Wasser gelost.
-
M13 Oligonukleotidprimer
-
Die
folgenden Oligonukleotidprimer wurden durchgehend im Verfahren zum
Herstellen humanisierter CC49 VHs und VLs, die unten beispielhaft
dargestellt sind, verwendet.
10.5'-CTAAAACGACGGCCAGT-3';
11.5'-AACAGCTATGACCATG-3';
385.5'-GCGGGCGTCTTCGCTATTACGC-3'; und
391.5'-CTCTCTCAGGGCCAGGCGGTGA-3'.
-
Diese
Primer sind komplementär
zu Regionen des Plasmids M13, welche sowohl außerhalb der (NEWM oder REI)
Zielgerüstsequenzen
als auch dem Abschnitt von M13 von der BamH I-Stel e bis zur Hind III-Stelle
sind.
-
Variable Regionen aus
Maus
-
Zum
Vergleichen der Antikörperbindungscharakteristika
der gemäß den unten
angegebenen Beispielen produzierten Antikörper wurden Antikörper mit
einer chimären
schweren Kette (d.h. einer schweren Kette mit einer Maus CC49-VH-Region und einer
humanen konstanten IgG1-Region) und/oder einer chimären leichten
Kette (d.h. eine leichte Kette mit einer Maus-CC49-VL und einer
humanen konstanten kappa-Region) exprimiert. Die Quelle dieser chimären Kette
war die bei der ATCC hinterlegte Zelllinie HB9884 (Budapest), welche
einen chimären
CC49-Antikörper
exprimiert, der beide Ketten aufweist. Die schwere Kette dieses
Antikörpers
wurde als „MuVH" bezeichnet und die
leichte Kette davon wurde als „MuVL" bezeichnet.
-
Oligonukleotidphosphorylierungsprotokoll
-
Mutierende
Oligonukleotide, die verwendet werden in Nicht-Überlappungsextensionen
wurden gemäß dem unten
angegebenen Verfahren phosphoryliert. In einem Endvolumen von 25 μl wurden
die folgenden Bestandteile kombiniert:
10 pmol von jedem Oligonukleotid,
5 μl eines 5x
Polynukleotidkinasepuffers und
5U T4-Polynukleotidkinase (Gibco
BRL).
-
Die
Phosphorylierungsreaktion wurde mit der Zugabe des Enzyms gestartet
und man ließ sie
für eine Stunde
bei 37 °C
fortschreiten.
-
Annealingprotokoll
für Nicht-Überlappungsextensionsligierungen
-
Der
Annealingschritt für
Nicht-Überlappungsextensionsligierungen
umfasste das Durchführen
eines Annealings, worin alle Mutations-tragende Oligonukleotide
und ein Primeroligonukleotid an ein einsträngiges DNA-Templat annealed
wurden, worin alle Thymidinbasen durch Uridinbasen ersetzt worden
sind. Die mutierenden Oligonukleotide wurden zuerst gemäß dem obigen
Oligonukleotidphosphorylierungsprotokoll phosphoryliert. In einem
Endvolumen von 20 μl
wurden die folgenden Bestandteile kombiniert:
1 pmol von jedem
Mutations-tragenden phosphorylierten Oligonukleotid
1 pmol
eines Primeroligonukleotids
4 μl 5x Annealingpuffer
0,2
pmol ssU-DNA-Templat.
-
Das
Gemisch wurde dann auf 90 °C
für 30
sec. erhitzt, dann rasch auf 70 °C
gekühlt
und man ließ es letztendlich
langsam auf 37 °C
kühlen.
-
Extensions-Ligierungsprotokoll
für Nicht-Überlappungsextensionsligierungen
-
Nach
Abschluss des Annealingschritts, worin der Primer und phosphorylierte
mutierende Oligonukleotide annealed wurden an das ssU-DNA-Templat,
wurde Extensionsligierung wie folgt durchgeführt. In einem Endvolumen von
30 μl wurden
die folgenden Bestandteile kombiniert:
20 μl annealte ssU-DNA (d.h. die
Bestandteile des obigen Annealingverfahrens)
2 μl 5x Annealingpuffer
2 μl 0,1 M Dithiotreitol
0,3 μl 0,1 M ATP
1 μl 6,25 mM
dNTP-Gemisch äquimolarer
Mengen von dATP, dTTP, dGTP, dCTP
2,5U T7 DNA-Polymerase (USB,
nun Amersham Life Sciences, Cleveland, OH)
0,5U T4 DNA-Ligase
(Gibco BRL)
Wasser auf 30 μl.
-
Dieses
Gemisch wurde dann bei Raumtemperatur für 1 Stunde inkubiert.
-
Standard-PCR-Protokolle
-
Das
folgende Verfahren wurde wechselweise verwendet, sowohl zum Amplifizieren
der Nicht-Überlappungsextensionsligierungs-DNA-Sequenzen
als auch zum Durchführen
einer Extension jeder Überlappungs-DNA-Sequenz.
In einem Endvolumen von 50 μl
wurden die folgenden Bestandteile kombiniert:
2 μl Templat-DNA
(entweder annealte ssU-DNA oder nicht-annealte ssDNA)
5 μl 10x Vent-Puffer
(NEB, d.h. New England Biolabs, Beverly, MA) oder 10 × Thermalasepuffer
(IBI von New Haven, CT)
2 μl
6,25 mM dNTP-Gemisch äquimolarer
Mengen von dATP, dTTP, dGTP, dCTP
25 pmol eines Oligonukleotidprimers
25
pmol von entweder einem Mutations-tragenden Oligonukleotid (für Überlappungsextension)
oder eines zweiten Oligonukleotidprimers
1 U Vent-DNA-Polymerase
(NEB) oder Thermalase DNA Polymerase (IBI).
-
Reaktionen
wurden initiiert durch die Zugabe der DNA-Polymerase und dann behandelt
mit etwa 15 Zyklen von: (1) 94 °C
für 30
sec., (2) 50 °C
für 30
sec. und (3) 30–60
Sekunden bei entweder 75 °C
(für Vent-DNA-Polymerase)
oder 72 °C
(für Thermalase).
Die Reaktionen wurden zum Abschluss gebracht durch 5 Minuten bei
einer konstanten Temperatur von entweder 75 °C für Vent-DNA-Polymerase oder 72 °C für Thermalase.
-
PCR-Überlappungsextensionsamplifikationsprotokoll
-
Nachdem
ein Paar PCR-Reaktionen durchgeführt
wurden – eine
für jedes
der beiden (teilweise komplementär) überlappenden
DNA-Segmente – wurden
die beiden resultierenden Segmente verbunden gemäß den folgenden PCR-Verfahren. In einem
Endvolumen von 50 μl
wurden die folgenden Bestandteile gemischt:
1 μl von jeder Überlappungs-DNA
(für die
obigen Überlappungs-PCR-Extensionsreaktionen)
5 μl 10x Vent-Puffer
(NEB) oder Thermalasepuffer (IBI)
2 μl 6,25 mM dNTP-Gemisch äquimolarer
Mengen von dATP, dTTP, dGTP, dCTP
25 pmol von jedem Oligonukleotidprimer,
der verwendet wird in den Überlappungs-PCR-Extensionen
1
U Vent-DNA-Polymerase (NEB) oder Thermalase-DNA-Polymerase (IBI).
-
Die
Reaktionen wurden initiiert durch die Zugabe der DNA-Polymerase
und dann behandelt mit etwa 15 Zyklen von: (1) 94 °C für 30 sec.
(2) 50 °C
für 30
sec. und (3) 30–60
Sekunden bei entweder 75 °C
(für Vent-DNA-Polymerase)
oder 72 °C
(für Thermalase).
Die Reaktionen wurden zum Abschluss gebracht mit 5 Minuten bei einer
konstanten Temperatur von entweder 75 °C (für Vent-DNA-Polymerase) oder
72 °C (für Thermalase).
-
Transfer
humanisierter CC49-DNA-Sequenzen der variablen Region von M13 auf
pSV-Vektoren und nachfolgende Antikörperexpression
-
Humanisierte
Antikörper
wurden in pSV-Vektoren exprimiert, die in NSO-Zellen gezüchtet wurden.
Die humanisierten variable Region-Konstrukte bzw. humanisierten
Konstrukte der variablen Region, welche in dem Plasmid M13 produziert
wurden, wurden mit 10U von jeweils HindIII und BamHI (beide von
BRL, d.h. Gibco BRL) für
1 Stunde bei 37 °C
in einem Endvolumen von 100 μl
mit Tris-EDTA-Puffer verdaut. Die resultierenden DNA-Fragmente wurden
dann auf einem Agarosegel mit niederem Schmelzpunkt laufengelassen,
die Bande, die die humanisiertes Konstrukt-DNA enthielt, wurde herausgeschnitten
und die DNA wurde gereinigt unter Verwendung einer ELUTIP ,d‘-Säule mit
20 μl Tris-EDTA-Puffer. 10 μl des gereinigten
DNA-Präparats
wurden dann kombiniert mit 1 μl
eines Hind III- und BamH I-verdauten pSV-Präparats, 3 μl 5x Ligasepuffer und 1 U T4-DNA-Ligase
(BRL), um das Konstrukt in ein pSV-Plasmid zu insertieren. Humanisierte
CC49 VH-Konstrukte wurden in pSVgpt-Vektoren insertiert, die eine
konstante Region der humanen schweren IgG1-Kette aufweisen; der
pSVgpt-Vektor, der
verwendet wird, ist der „aLYS-30", der in 5 gezeigt
ist. Humanisierte CC49 VL-Konstrukte wurden in pSVhyg-Vektoren insertiert,
die eine konstante Domäne
der humanen leichten kappa-Kette aufweisen; der verwendete pSVhyg-Vektor
ist der in „aLYs-17", der in 5 gezeigt
wird. Jedes humanisierte Konstrukt der variablen Region wurde benachbart
zu der jeweiligen konstanten Region insertiert, d.h., um entweder
das HuVHLYS- oder das HuVLLys-Segment, dargestellt in 5,
zu ersetzen.
-
Die
resultierenden Vektoren wurden in NSO-Zellen wie folgt transfiziert.
Etwa 3 μg
des VH-Vektors oder etwa 6 μg
des VL-Vektors, produziert durch die pSV-Insertionsverfahren, wurden dann linearisiert
durch Verdau mit 10 U Pvu I (Gibco BRL). Die verdaute DNA wurde
dann mit Ethanol präzipitiert
und wieder aufgelöst in
50 μl Wasser.
NSO-Zellen wurden durch Zentrifugation gesammelt und in 0,5 ml Dulbecco's Modified Eagle's Medium (DMEM) resuspendiert
und dann in eine Gene Pulser Küvette
(Bio-Rad) übergeführt. Die
DNA aus sowohl einem VH- als auch einem VL-Konstrukt wurde dann
vorsichtig gemischt mit den Zellen durch Pipettieren und die Küvette wurde
für 5 Minuten
auf Eis belassen. Als nächstes
wurde die Küvette
zwischen den Elektroden des Bio-Rad Gene Pulsers eingeschoben und
ein Einzelpuls von 170 V bei 960 μF
wurde angelegt. Die Inhalte der Küvette wurden dann in einen
Kolben übergeführt, der
20 ml DMEM enthielt und man beließ die Zellen für 1 bis
2 Tage bei 37 °C.
Die Zellen wurden erneut durch Zentrifugation geerntet und in 36
ml selektivem DMEM resuspendiert. 1,5 ml-Aliquote dieser Resuspension
wurden in jeder Vertiefung einer Platte mit 24 Vertiefungen angeordnet
und bei 37 °C
für 4 Tage
inkubiert, zu welcher Zeit das Medium in jeder Vertiefung durch
1,5 ml frisches selektives DMEM-Medium ersetzt wurde. Nach sechs
weiteren Tagen Inkubation bei 37 °C
waren überlebende
Zellkolonien für
das bloße
Auge sichtbar und die Überstände von
jeder Vertiefung wurden auf Antikörper-Produktion untersucht.
Sowohl Gesamtantikörperproduktion
(d.h. ohne Reinigung) als auch Produktion gereinigter Antikörper wurde
untersucht. Um gereinigte Antikörper
zu erhalten wurden die Überstände durch
eine Protein-A-Säule
geführt.
-
ELISA-Assayprotokolle
-
Antikörperkonzentrationen
und Antikörperbindungscharakteristika
wurden getestet unter Verwendung von Enzym-verknüpften Immunosorbensassay (ELISA)-Verfahren
(Enzyme-linked immunosorbent assay), welche wie folgt angegeben
werden.
-
Messung der IpG-Konzentration
-
Die
Konzentration von IgG, die von transfizierten Zellen sezerniert
wird, wurde unter Verwendung eines Enzym-verknüpften Immunosorbensassay (ELISA)-Verfahrens bestimmt,
welches wie folgt angegeben wird.
-
Polyvinylchlorid
(PVC)-Miktrotiterplatten (Dynatech Laboratories, Chantilly, VA,
Katalog # 001-010-2101) wurde beschichtet mit Ziege-Anti-Human-IgG
(10 mg/ml, GAHIG, Southern Biotechnology Associates, Inc., Birmingham,
AL, Katalog # 2010-01), verdünnt
mit Milli-Q®-Wasser
und angeordnet auf den Platten unter Verwendung von 50 ml/Vertiefung.
Die Platten wurden über
Nacht bei Umgebungstemperatur oder bei 37 °C für 3 Stunden luftgetrocknet.
Vor der Verwendung wurde nichtspezifische Bindung blockiert durch
die Zugabe von 0,2 ml/Vertiefung 1 % ( Gew./V) Rinderserumalbumin
(Sigma, St. Louis, MO-Katalog # A7888) in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (Sigma,
Katalog # 1000-3) (PBS/BSA). Alle Inkubationen wurden in einer Feuchtekammer
durchgeführt.
Die Platten wurden für
1 bis 2 Stunden bei 37 °C
inkubiert und die Blockierungslösung
vor der Probezugabe entfernt. Zweifache Reihenverdünnungen
von Proben oder einer Standard-IgG-Lösung, eingestellt auf 500 ng/ml
(50 μl/Vertiefung),
wurden dreifach in PBS-BSA-Lösung
durchgeführt.
Die Platte wurde bei 37 °C
für 3 Stunden
oder über
Nacht bei 4 °C
inkubiert. Die Platte wurde dreimal mit 0,025 % Tween-20 (V/V, Sigma)
gewaschen, unter Verwendung einer Automatikplattenwaschvorrichtung.
50 μl/Vertiefung
mit 1:1000-Verdünnung
eines Ziege-Anti-human-IgG, konjugiert an Meerrettich-Peroxidase (Southern
Biotechnology Associates Inc.) wurden zugegeben und bei 37 °C für 1,5 Stunden
inkubiert. Die Vertiefungen wurden dreimal mit 0,025 % Tween-20
(V/V, Sigma) unter Verwendung einer Automatikplattenwaschvorrichtung
gewaschen und 50 μl/Vertiefung
OPD-Substratpuffer
zugegeben. Die Farbe wurde für
4 Minuten entwickelt, mit 12,5 μl 12,5
% H2SO4 gestoppt
und die Absorption bei 492 nm ausgelesen.
-
Die
Konzentration von IgG in der Testprobe wurde abgeschätzt durch
Vergleich des Mittels der optischen Dichten mit einer Standardkurve,
die aus dem Standard-IgG konstruiert war.
-
Bestimmung relativer Affinitäten humanisierter
Antikörper
-
Antikörperbindungscharakteristika
wurden in einem ELISA getestet unter Verwendung von partiell gereinigtem
TAG-72-Antigen, immobilisiert auf Polyvinylchlorid (PVC) Mikrotiterplatten
(Dynatech Laboratories, Chantilly, VA, Katalog # 001-010-2101).
-
PVC-Platten
wurden beschichtet mit 50 μl/Vertiefung
TAG-72 (Dow Chemical, Charge #040191), verdünnt 1:300 in Milli-Q-Wasser.
Die Platten wurden über
Nacht bei Umgebungstemperatur oder bei 37 °C für 3 Stunden luftgetrocknet.
Vor der Verwendung wurde nichtspezifische Bindung blockiert durch
die Zugabe von 0,2 ml/Vertiefung von 1 % (Gew./V) Rinderserumalbumin
(Sigma, St. Louis, MO-Katalog
# A7888) in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (Sigma, Katalog # 1000-3)
(PBS/BSA). Platten wurden inkubiert für 1–2 Stunden bei 37 °C und die
Blockierungslösung
vor Probenzugabe entfernt. Alle Inkubationen wurden in einer Feuchtekammer
durchgeführt.
Zweifache Reihenverdünnungen
(Ausgangskonzentrationsbereich von 1,0 μg/ml – 10 μg/ml) der in der PBS/BSA-Lösung zu testenden Proben wurden
in dreifache Vertiefungen der TAG-beschichteten Platte (50 μl/Vertiefung)
gegeben.
-
Die
Platte wurde über
Nacht bei 4 °C
oder 1 bis 2 Stunden bei 37 °C
inkubiert. Die Platte wurde dreimal mit 0,025 % Tween 20 V/V, Sigma)
gewaschen unter Verwendung einer Automatikplattenwaschvorrichtung.
50 μl/Vertiefung
1:1000-Verdünnung eines
Ziege-Anti-Human-IgG, konjugiert an Meerrettichperoxidase (Southern
Biotechnology Associates Inc.) wurden zugegeben und inkubiert bei
37 °C für 1,5 Stunden.
Die Vertiefungen wurden dreimal mit 0,025 % Tween 20 (V/V, Sigma)
unter Verwendung einer Automatikplattenwaschvorrichtung gewaschen und
50 μl/Vertiefung
OPD-Substratpuffer wurden zugegeben. Die Farbe wurde 4 Minuten entwickelt,
gestoppt mit 12,5 μl
12,5 % H2SO4 und
die Absorption bei 492 nm gelesen.
-
Bestimmung der Affinitätskonstanten
zum Binden an TAG-72
-
Zweifache
Verdünnungen
gereinigter Hu-CC49 wurden hergestellt in PBS/BSA über einen
Bereich von 1,0 μg/ml – 0,003 μg/ml und
Proben (20 μl/Vertiefung)
wurden dreifach aufgebracht auf TAG-beschichtetes PVC, hergestellt
und blockiert wie oben beschrieben. Platten wurden über Nacht
bei 4 °C
inkubiert. Nachfolgend auf diese Inkubation wurden Proben von der
Platte auf die entsprechenden Vertiefungen auf der GAHIG-beschichteten
Abfang-Platte (Trap-Plate) übergeführt. Die
anfängliche
TAG-Platte wurde dreimal mit 0,025 % Tween-20 (V/V, Sigma, Katalog
# P1379) unter Verwendung einer Automatikplattenwaschvorrichtung gewaschen.
Eine 125I-markierte Ziege-Anti-Human-IgG-Sonde (ICN
Biomedicals, Inc., Katalog # 68088) wurde auf 75.000 cpm/25 μl in PBS/BSA
verdünnt
und in alle Vertiefungen (25 μl/Vertiefung)
gegeben. Diese TAG-Platte wurde für 1 Stunde bei 37 °C inkubiert.
-
Nach
1 Stunde Inkubation bei 37 °C
wurde die Abfang-Platte wie oben beschrieben gewaschen und 125I-markierte GAHIG-Sonde wurde zugegeben.
Diese Platte wurde für
1 Stunde bei 37 °C
inkubiert. Beide Platten (TAG und GAHIG-Abfang), die Sonde enthalten,
wurden dann mit einer Mikroplattenwaschvorrichtung gewaschen, um
die ungebundene Sonde zu entfernen. Ein Plattenschneidegerät (D. Lee,
Sunnyvale, CA, Modell HWC-4) wurde verwendet, um die Vertiefungen
vom Plattenrahmen zu entfernen. Die Radioaktivität in jeder Vertiefung wurde
durch einen Gamma-Zähler
quantifiziert. Die resultierenden Daten wurden gemäß dem Verfahren
von Scatchard analysiert (Ann. NYAcad., 51:600–672 (1946)).
-
Beispiel 1
-
Herstellung von CDR-gepfropftem
(anfänglich
humanisiertem) Antikörper
aus Maus-CC49
-
Wir
beschreiben in diesem Beispiel den Aufbau von humanisierten CC49-Mabs
(CC49 HuVH/HuVK) unter Verwendung der VL-
und VH-Gerüste von humanen Mabs REI bzw.
NEWM. Die CDRs für
Maus CC49 wurden auf humane Gerüste
gemäß bekannter
Verfahren, wie oben diskutiert, gepfropft. Im Speziellen wurden humane
Gerüste
ausgewählt
aus Antikörpern,
welche basierend auf früheren
Studien laut Voraussage geeignet sind, d.h. welche nicht nachteilig
die Antigenbindung beeinflussen sollten und keine wesentliche Immunogenität in Menschen
zeigen sollten. Die ausgewählten
humanen Gerüste
für die
variablen schweren bzw. variablen leichten Ketten waren NEWM und
REI. Bei der Herstellung der anfänglichen
Version des humanisierten VH, wurden ebenfalls bestimmte Mausgerüstreste
beibehalten, welche basierend auf früheren Studien Retention von
Antigenbindungseigenschaften erlauben könnten. Im Besonderen wurden
anfänglich
die Reste Y27, T30, A72, F95 und T97 der schweren Kette aus Maus
beibehalten. Gleichzeitig wurde eine alternative Version des humanisierten
VH produziert, welche zusätzlich
den Mausgerüstrest
A24 beibehielt.
-
Die
Produktion dieses NEWM-gepfropften humanisierten CC49 VHS wurde
durchgeführt
gemäß den Annealing-
und Extensionsligierungsprotokollen, die oben beschrieben sind,
unter Verwendung eines einsträngigen
M13-DNA-Templats,
das zwischen den Hind III- und BamH I-Stellen davon ein DNA Segment
trägt,
das die in 13 gezeigte Nukleotidsequenz
aufweist. In diesem Verfahren wurde Primer 11 in Verbindung mit
einem Satz mutierender Oligonukleotide verwendet. Diese mutierenden
Oligonukleotide wurden mit den folgenden Sequenzen ausgestaltet
und synthetisiert:
1a. 5'-GCTGTCTCACCCAGTGAATTGCATGGTCAGTGAAGGTGTAGCCAGACACGGTGCAGGTCA-3';
1b. 5'-GCTGTCTCACCCAGTGAATTGCATGGTCAGTGAAGGTGTAGCCAGACGCGGTGCAGGCA-3';
2. 5'-CTGGTGTCTGCCAGCATTGTCACTCTCCCCTTGAACCTCTCATTGTATTTAAAATCATCATTTCCGGGAGAAAAATATCCAATCCACTCAAGAC-3'; und
3. 5'-GGACCCTTGGCCCCAGTAGGCCATATTCAGGGATCTTGTACAGAAATAGACCGCGGTGTC-3'
-
Kodons,
welche in den Oligonukleotiden aufgebaut wurden, um Maus-FR-Aminosäuren beizubehalten,
sind im Fettdruck gezeigt. Nach Extensionsligierung wurde amplifizierende
PCR durchgeführt,
unter Verwendung des Standard-PCR-Protokolls mit Vent-DNA-Polymerase.
Die Verwendung von zwei Versionen von mutierendem Oligonukleotid
1 führte
zu der Bildung von zwei anfänglichen
humanisierten VHS. Diese wurden als „CC49-NMVH", ebenfalls „HuVH" genannt, (für Konstrukte
die Oligonukleotid 1a beinhalten und „HuVHA" (für
Konstrukte, die Oligonukleotid 1b enthalten) bezeichnet.
-
Bei
der Herstellung der anfänglichen
bzw. Anfangsversion des humanisierten VL wurden keine Grundgerüstreste
beibehalten, die für
Maus einzigartig sind. Die Produktion des REI-gepfropften humanisierten CC49
V wurde durchgeführt
gemäß den Annealing-
und Extensions-Ligierungsprotokollen, die oben beschrieben sind,
unter Verwendung eines ssM13-Templats, das zwischen den Hind III-
und BamH I-Stellen davon ein ssU-DNA-Segment trägt, das die REIVK-Sequenz codiert,
die in 2 gezeigt ist. In diesem Verfahren wurde Primer
385 in Verbindung mit einem Satz mutierender Oligonukleotide verwendet.
Diese mutierenden Oligonukleotide wurden entwickelt und synthetisiert
mit den folgenden Sequenzen:
21. 5'-GTTCTTCTGATTACCACTGTATAAAAGACTTTGACTGGAC-3'
22. 5'-CAGATTCCCTAGCGGATGCCCAGTAG-3';
23. 5'-TTCTACTCACGTGTGATTTGCAGCTTGGTCCCTTGGCCGAACGTGAGGGGATAGGAATAGTATTGCTGGCAGTAGTAG-3' und
24. 5'-GCTCTGGGTCATCTGGATGTCGG-3'.
-
Nach
Extensionsligierung wurde Amplifizierungs-PCR durchgeführt unter
Verwendung des oben beschriebenen Thermalase-Standard-PCR-Protokolls.
Die resultierende humanisierte VL wurde als „CC49-REVK" bezeichnet und wurde ebenfalls als „HuVK" bezeichnet.
-
Die
beiden schwere Kette-Konstrukte, HuVH und HuVHA und das leichte
Kette-Konstrukt,
HuVH, welche in M13-Vektoren angeordnet waren, wurden gezüchtet und
exprimiert in TG1-Zellen. Die Polypeptidexpressionsprodukte dieser
Konstrukte wurden sequenziert und die Aminosäuresequenzen dieser Konstrukte sind
in den 1 und 2 dargestellt.
-
Diese
DNA-Konstrukte wurden dann in pSV-Expressionsvektoren insertiert,
wie oben beschrieben. Kombinationen dieser miteinander oder mit
den ATCC (Budapest) HB 9884 DNA-Sequenzen, die für das chimäre MuVH oder MuVL codieren,
wurden dann in NSO-Zellen insertiert. Im Speziellen wurden die folgenden vier
Kombinationen von schwere und leichte Kette-Konstrukten getrennt
in NSO-Zellen transfiziert, wie oben beschrieben: HuVHA und MuVK,
HuVHA und HuVK, MuVH und MuVK und HuVH und HuVK. Diese Kombinationen
wurden exprimiert und die resultierenden Antikörper wurden dann auf Antigenbindungscharakteristika unter
Verwendung des oben angegebenen ELISA-Assays getestet. Die Ergebnisse
dieser Assays sind in den 6 bis 9 gezeigt.
-
Die
Daten in 6 zeigen, dass mit HuVHA, die
HuVK-humanisierte leichte Kette ebenso funktioniert wie die MuVK-chimäre leichte
Kette. Die 7 und 8 deuten
an, dass der vollständig
humanisierte HuVH/HuVK-Antikörper
TAG-72 ungefähr
um das zweifache weniger bindet als der chimäre MuVH/MuVK-Antikörper. Ebenfalls
legt 9 nahe, dass die A24-Mutation keine Verstärkung der
Antigenbindung produziert; eher bewirkt die A24-Mutation eine ungefähr 2-fache Verringerung
der Affinität
gemäß Messung
durch diesen ELISA-Assay.
-
Weitere Entwicklung von
humanisiertem CC49
-
Da
es erscheint, dass die HuVK humanisierte leichte Kette so gut funktioniert
wie die MuVK-chimäre leichte
Kette, wurde weitere Arbeit darauf ausgerichtet, um alternative
mutierte Versionen der HuVH humanisierten schweren Kette herzustellen.
Eine erste Variante von HuVH wurde hergestellt durch Ersetzen des
in Position 76 des CC49 NMVH in 1 gezeigten
Lysinrests durch den Maus-FR-Rest,
Serin. Dies wurde erreicht durch das Vent-DNA-Polymerase-PCR Überlappungsextensionsprotokoll,
das oben beschrieben ist, unter Verwendung von zwei Primer- und
Mutierungsoligonukleotidpaaren – Oligonukleotide
10 und 4 und Oligonukleotide 11 und 5. Jedes Paar wurde in Verbindung
mit einem der Stränge
eines dsDNA-Templats – angeordnet
zwischen den Hind III und BamH I-Stellen
von Plasmid M13 – und
welches die Nukleotidsequenz aufweist, die in 14 gezeigt
ist (der obere Strang wurde mit Paar 11 & 5 verwendet) verwendet. Mutierende Oligonukleotide
4 und 5 wurden entwickelt und synthetisiert mit den folgenden Sequenzen:
4.
5'-AGACACCAGCAGCAACCAGTTCAG-3'; und
5. 5'-GCTGAACTGGTTGCTGCTGGTGTC-3'.
-
Die
Serinrestkodons sind im Fettdruck gezeigt. Die resultierende humanisierte
CC49 VH wurde als „HuVHS" bezeichnet.
-
Eine
zweite Variante von HuVH wurde hergestellt durch Ersetzen des in
Position 74 des CC49 NMVH in 1 gezeigten
Restes durch den Maus-FR-Rest, Lysin. Dies wurde erreicht durch
das oben beschriebene Vent-DNA-Polymerase PCR Überlappungsextensionsprotokoll,
unter Verwendung von zwei Primer- und Mutierungsoligonukleotidpaaren – Oligonukleotide
10 und 6 und Oligonukleotide 11 und 7. Jedes Paar wurde verwendet
in Verbindung mit einem der Stränge
eines dsDNA-Templats – angeordnet
zwischen den Hind III- und BamH I-Stellen von Plasmid M13 – und mit
der Nukleotidsequenz, die in 14 gezeigt
ist (der obere Strang wurde verwendet mit Paar 11 und 7). Mutierende
Oligonukleotide 6 und 7 wurden entwickelt und synthetisiert mit
den folgenden Sequenzen.
6. 5'-CTGGCAGACAAGAGCAAGAACCAG-3'.
7. 5'-TGGTTCTTGCTCTTGTCTGCCAGC-3'.
-
Die
Lysinrestkodons sind in Fettdruck gezeigt. Die resultierende CC49
VH wurde als „HuVHK" bezeichnet.
-
Die
beiden schwere Kette-Konstrukte, HUVHS und HUVHK, welche in M13
Vektoren angeordnet waren, wurden gezüchtet und exprimiert in TG1-Zellen.
Die Polypeptidexpressionsprodukte dieser Konstrukte wurden sequenziert
und die Aminosäuresequenzen
dieser Konstrukte sind in 1 dargestellt.
-
Diese
DNA-Konstrukte wurden dann in pSV-Expressionsvektoren insertiert,
wie oben beschrieben. Kombinationen dieser mit HUVK wurden dann
in NSO-Zellen insertiert. Diese Kombinationen wurden exprimiert
und die resultierenden Antikörper
wurden dann auf Antigenbindungscharakteristika getestet, unter Verwendung
des oben angegebenen ELISA-Assays. Die Ergebnisse dieser Assays
sind in den 10 und 11 gezeigt.
Diese Figuren zeigen, dass weder die K74- noch S76-Mutation zu verbesserter
Antigenbindung führte;
tatsächlich
bewirkte die S76-Mutation eine ungefähr 2-fache Verringerung der
Affinität
gemäß Messung
durch diesen ELISA-Assay.
-
Beispiel 2
-
Messung der Affinitätskonstante
für den
humanisierten CC49-Antikörper,
der in Beispiel 1 erhalten wird.
-
Die
Affinitätskonstante
des endgültigen
humanisierten CC49-Antikörpers,
CC49 HuVH/HuVK von Beispiel 1 (mit Sequenzen der variablen schweren
und variablen leichten Kette, gezeigt in 3 bzw. 4)
wurde gemessen entsprechend dem ELISA-Assayprotokoll, das oben angegeben
ist. Der ATCC (Budapest) HB 9884 chimäre CC49 Antikörper wurde
als interne Kontrolle verwendet. Dieser ELISA-Assay wurde wiederholt durchgeführt, unter
Verwendung gereinigter Proben humanisierter und chimärer CC49-monoklonaler
Antikörper,
um die Genauigkeit der erhaltenen Werte zu konkretisieren und der
inhärenten
Variabilität
von Assay zu Assay Rechnung zu tragen. Typische Ergebnisse aus einer
solchen Analyse sind in 12 gezeigt.
Ein Zusammenfassung der Ergebnisse, die während dieser Analysen erhalten
wurde, ist in Tabelle 1 gezeigt.
-
TABELLE
1 Zusammenfassung
der Affinitätskonstantenanalyse
humanisierter und chimärer
CC49
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass der humanisierte Anti-TAG-72-Antikörper HuVH/HuVK
(mit den variablen schweren und variablen leichten Sequenzen, gezeigt
in den 3 bzw. 4) eine Bindungsaffinität aufweist, die sich derjenigen
eines chimären
CC49-Antikörpers
(MuVh/MuVK) nähert.
Daher wird erwartet, dass dieser humanisierte Antikörper wirkungsvoll
TAG-72-exprimierende Karzinome in vivo gerichtet wird. Ebenfalls,
basierend auf seiner Sequenz, sollte dieser Antikörper geringe
oder keine Immunogenität
in Menschen zeigen, und vorteilhafte Plasmaclearance, Metaboliteneigenschaften
und wirkungsvolles Tumortargeting in Relation zu dem Maus CC49 und
ebenfalls in Relation zu chimären
Versionen davon aufweisen.
-
Eine
Mausplasmacytomzelllinie, welche diesen humanisierten CC49-Antikörper produziert,
wurde bei der American Type Culture Collection (12301 Parklawn Drive,
Rockville, Maryland 20852, am 16. Oktober 1996) hinterlegt und diese
Zelllinie erhielt die Hinterlegungsnummer ATCC CRL-12209. Diese
Hinterlegung wurde durchgeführt
gemäß dem Budapester
Vertrag. Diese hinterlegte Zelllinie wird unwiderrufbar verfügbar sein,
ohne Eingrenzung, nach Erteilung eines Patents auf diese Anmeldung
oder eine andere Anmeldung, die Priorität dieser Anmeldung unter 35
U.S.C. § 120
beansprucht.
-
Basierend
auf dem vorhergehenden wird angenommen, dass die in den Beispielen
1 bis 3 offenbarten humanisierten Antikörper Antigenbindungscharakteristika
zeigen, d.h. TAG-72-Affinitäten,
die vergleichbar sind mit parenteralem monoklonalem Antikörper nCC49
(Mausantikörper)
und chimären
Antikörpern,
die von nCC49, z.B. cCC49, abgeleitet sind. Darüber hinaus werden, basierend
auf den vorhergehenden Ergebnissen, diese Antikörper Eigenschaften besitzen,
welche sie gut geeignet machen zur Verwendung als in vivo-Diagnostika
oder Therapeutika, z.B. verbesserte Serumclearance, Metaboliteneigenschaften
und geringe oder keine Immunogenität in Menschen.
-
Diese
Eigenschaften sind sehr signifikant, da diese Eigenschaften die
vorliegenden humanisierten Antikörper
in die Lage versetzen wiederholt in großen Dosen und über eine
ausgedehnte Zeitdauer verabreicht zu werden, ohne wesentliche nachteilige
Wirkungen, z.B. eine HAMA-Antwort oder nichtspezifische Cytotoxizität. Dies
ist wichtig für
Krebsbehandlung, als auch für
Krebsdiagnose, da ermöglicht
wird, dass diese Antikörper über ausgedehnte
Zeitdauern verwendet werden. Darüber
hinaus werden die Clearanceeigenschaften der vorliegenden humanen
Antikörper
es diesen Antikörpern
ermöglicht,
wirkungsvoll gewünschte
Zielstellen anzuvisieren, z.B. TAG-72-exprimierende Karzinome (aufgrund
der Wirkungen von Serumclearance auf die Targetingeffizienz). Daher
umfassen die humanisierten Antikörper
der vorliegenden Erfindung eine wesentliche Verbesserung in Bezug
auf früher
offenbarte Antikörpern,
die spezifisch für
TAG-72 sind.
-
Andere
Ausführungsformen
der Erfindung werden für
den Fachmann ersichtlich werden aus einer Betrachtung dieser Beschreibung
oder der Praxis der hier offenbarten Erfindung.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-