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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Polyamidpolymeren durch Bildung von Vorpolymeren
in einem Reaktorsystem, das einen Reaktor, einen Entspannungsverdampfer
und einen Abscheider enthält,
Kristallisation des Vorpolymers unter gesteuerten Temperaturbedingungen
und anschließende
Umwandlung des kristallisierten Vorpolymers zu Polymer mit hohem
Molekulargewicht.
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TECHNISCHER
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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US-A-3 031 433, US-A-4 049 638, US-A-5
519 097 und EP 94/01998 offenbaren einstufige Rohrreaktoren, die
bei Drücken
oberhalb des Dampfdrucks von wäßriger Caprolactam-Zulauflösung arbeiten,
so daß nur
eine flüssige
Phase anwesend ist. Keine dieser Quellen offenbart den Betrieb eines
Reaktorsystems, das einen Reaktor, einen Entspannungsverdampfer
und einen Abscheider aufweist, wobei der Reaktor unterhalb des Systemdampfdrucks
betrieben wird, so daß Sieden
auftritt und zum Betrieb in einem Zweiphasenbereich (Gas/Flüssigkeits-Bereich)
führt.
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US-A-4 539 391 offenbart Vorstufen-Rohrreaktoren,
die bei Reaktordrücken
unter 10 Bar (145 psia, 130,3 psig, 1000 kPa) und Reaktorverweilzeiten
unter 10 Minuten arbeiten. US-A-4 539 391 offenbart keinen Betrieb
bei Drücken
zwischen 10 Bar (145 psia, 130,3 psig, 1000 kPa) und dem Systemdampfdruck
mit dem resultierenden Vorteil der Bereitstellung eines ausreichenden
Drucks zum Betrieb der auf den Reaktor folgenden Entspannungsverdampferstufe,
noch mit dem Vorteil längerer
Verweilzeiten zwischen 10 und 180 Minuten, um höhere Umsetzungen des Monomers
zum Vorpolymer bei minimaler zyklischer Vorpolymerbildung zu ermöglichen.
US-A-4 539 391 offenbart ferner, daß an den Rohrreaktor ein Hochdruckabscheider
anschließt, der
mit dem gleichen Druck wie der Reaktor arbeitet. Das aus diesem
Abscheider austretende Vorpolymer weist einen hohen Gehalt an extrahierbaren
Verunreinigungen auf (10 bis 11 Gew.-%).
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Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet
sich von US-A-4 539 391 darin, daß an die Reaktorstufe ein Entspannungsverdampfer
mit langer Verweilzeit anschließt,
der den Druck absenkt und die extrahierbaren Verunreinigungen austreibt.
Ferner folgt in dem erfindungsgemäßen Verfahren auf die Entspannungsverdampferstufe
ein bei 1 atm (101 kPa) arbeitender Abscheider mit sehr langer Verweilzeit,
der ein Vorpolymer mit niedrigem Gehalt an extrahierbaren Verunreinigungen
erzeugt. US-A-4 539 391 offenbart die Notwendigkeit einer Wasserextraktion
von extrahierbaren Verunreinigungen. Das Produkt des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfordert keine Wasserextraktion.
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DE 196 35 077 A1 offenbart ein Verfahren
zur kontinuierlichen Erzeugung von Polyamiden aus ω-Aminoalkylnitrilen,
speziell aus 6-Aminocapronitril, mit drei Verfahrensstufen, von
denen die erste eine Einphasenreaktion des ω-Aminoalkylnitrils in Wasser
ist.
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WO 98/08889 offenbart ein mehrstufiges
Verfahren zur Herstellung von Polyamiden aus Aminonitrilen unter
vorgegebenen Temperatur- und Druckbedingungen.
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US-A-5 596 070 offenbart ein Verfahren
zur Herstellung von Polyamiden mit hohem Molekulargewicht aus cyano-
oder aminogruppenhaltigen Monomeren, wobei der abschließende Festphasenpolymerisationsschritt
in Gegenwart eines Inertgases ausgeführt wird, das mindestens 50
Vol.-% überhitzten
Dampf enthält.
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WO-A-94 21 711 offenbart ein Tieftemperaturverfahren
zur Polymerisation von Nylon-Monomeren
zu frei fließenden
Polymeren. Das Verfahren wird bei niedrigeren als den herkömmlichen
Polymerisationstemperaturen ausgeführt und erzeugt ein frei fließendes Polymer
ohne thermische Zersetzung.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung von Polyamid-Vorpolymeren, die weniger
als 7% extrahierbare Verunreinigungen, vorzugsweise weniger als
6% extrahierbare Verunreinigungen aufweisen, mit den folgenden Schritten:
- (a) Vorpolymerisieren eines Polyamidisierungs-Vorläufers, der
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus einem Polyamidisierungs-Monomer, einem Gemisch aus
Polyamidisierungs-Monomeren und einem Gemisch aus Polyamidisierungs-Monomeren
und -Comonomeren besteht, in einem Polyamidisierungsreaktor in Gegenwart
einer fließenden
Dampfphase im Verlauf von 10–600
Minuten bei Drücken
zwischen 1000 kPa (145 psia; 130,3 psig; 10 bar) und dem Systemdampfdruck,
so daß Sieden
auftritt und im Betrieb zu einem Zweiphasenbereich (Dampfphase/flüssige Phase)
zur Bildung eines Polyamid-Vorpolymers führt;
- (b) Entspannungsverdampfen von überschüssigem gelöstem verflüssigtem Dampf und flüchtigen
Bestandteilen des Reaktionsprodukts in die Dampfphase mittels Durchleiten
der flüssigen
Vorpolymerlösung/des Dampfstroms
durch eine an den Reaktor anschließende Entspannungsverdampferstufe,
um den Druck auf etwa 101 kPa (1 Atmosphäre) zu entspannen und die extrahierbaren
Verunreinigungen (bestimmt durch Methanolextraktion: 1 g Polymer
zu 5 ml Methanol, 65°C,
16h) auszutreiben; und
- (c) Durchleiten des Abflusses aus dem Entspannungsverdampfer
durch einen an den Entspannungsverdampfer anschließenden Abscheider
bei 101 kPa (1 Atmosphäre)
mit einer Verweilzeit von weniger als 5 Minuten.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Polyamidierungsvorläufer
im Schritt (a) Caprolactam. Vorzugsweise läßt man auch den fließenden Dampf
gleichzeitig mit dem Verfahrensmaterial fließen. Die Zeit im Schritt (a)
beträgt
vorzugsweise 10 bis 180 Minuten, wobei der Reaktor ein Rohrreaktor
ist.
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Ein weiterer Polyamidierungsvorläufer ist
ein Aminonitril-Monomer, vorzugsweise 6-Aminocapronitril. Das 6-Aminocapronitril
kann als wäßrige Lösung zugeführt werden,
und es kann ein Polyamidierungsreaktor verwendet werden. Bei Verwendung
eines solchen Katalysators kann nach dem Schritt (a) und vor dem
Schritt (c) eine wäßrige Lösung eines
Polyamidisierungskatalysator-Deaktivators, wie z. B. von Kaliumcarbonat
oder Kaliumbicarbonat, eingespritzt werden.
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Hierin wird außerdem ein Verfahren zur Herstellung
von kristallinen Vorpolymeren offenbart, in dem die Vorpolymere
nach den obigen Verfahren hergestellt werden, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte aufweist: isotherme Kristallisation eines
Polyamid-Vorpolymers, das weniger als 7 Gew.-% Verunreinigungen, vorzugsweise
weniger als 6 Gew.-% extrahierbare Verunreinigungen (bestimmt durch
Methanolextraktion: 1 g Polymer zu 5 ml Methanol, 65°C, 16 h)
und ein Molekulargewicht zwischen 3000 und 10000 aufweist, bei einer Temperatur
(Tc) innerhalb plus oder minus 20°C
um die Temperatur der maximalen Kristallisationsgeschwindigkeit,
vorausgesetzt, daß Tc
um 30 oder mehr Grad unterhalb des Schmelzpunkts des Polyamid-Vorpolymers
liegt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Nylon 6-Vorpolymer bei einer Temperatur von 130°C bis 170°C, besonders
bevorzugt von 140°C
bis 160°C,
isotherm kristallisiert.
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Ferner wird ein Verfahren zur Herstellung
von Polyamid-Polymer mit hohem Molekulargewicht offenbart, das die
folgenden Schritte aufweist:
- (a) Kristallisation
eines Polyamid-Vorpolymers gemäß dem obigen
Verfahren; und
- (b) Festphasenpolymerisation des kristallisierten Polyamid-Vorpolymers
in Gegenwart eines Inertgases mit einer Oberflächengasgeschwindigkeit von
0,03 bis 0,61 m/s (0,1 bis 2 Fuß/s)
und bei Temperaturen von mindestens 1°C unter dem durch DSC-Kurven
angezeigten Erweichungspunkt des kristallisierten Polyamid-Vorpolymers.
Das Inertgas enthält
vorzugsweise weniger als 30 Vol.-% Wasserdampf, stärker bevorzugt
weniger als 10 Vol.-%, und am stärksten
bevorzugt weniger als 5 Vol.-%. Außerdem wird die Festphasenpolymerisation
vorzugsweise bei einer Temperatur von mindestens 5°C unter dem
Erweichungspunkt des kristallisierten Polyamid-Vorpolymers ausgeführt.
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Gleichfalls offenbart wird ein Verfahren
zur Festphasenverarbeitung und Dampfphasenextraktion von Verunreinigungen
von Nylon 6-Polyamid-Polymeren oder ihren Copolymeren, mit den folgenden
Schritten:
- (i) Eintrag von kristallinen Nylon
6- Polyamid-Vorpolymeren oder -Copolymeren mit einem Gehalt von
3 bis 7 Gew.-% extrahierbaren Stoffen (bestimmt durch Methanolextraktion:
1 g Polymer zu 5 ml Methanol, 65°C, 16
h) in einen Festphasenpolymerisator; und
- (ii) Festphasenpolymerisation in Gegenwart eines Inertgases
mit einer Oberflächengasgeschwindigkeit
von 0,03 bis 0,61 m/s (0,1 bis 2 Fuß/s) und bei Temperaturen von
mindestens 1°C
unter dem durch DSC-Kurven angezeigten Erweichungspunkt, wobei der
Polyamid-Vorläufer entfernt
und das Molekulargewicht des entstehenden Polymers erhöht wird.
In einem bevorzugten Produkt beträgt der Gesamtanteil an extrahierbaren
Stoffen im Produkt weniger als 2%.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein Prozeßschema
für die
Herstellung von Nylon 6 aus einer wäßrigen Caprolactamlösung.
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2 zeigt
eine Gruppe von Differentialscanningkalorimetrie- (DSC-) Kurven
(5A–5G)
für die
Produkte gemäß Beispiel
5.
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3 zeigt
eine Gruppe von Weitwinkel-Röntgenstreuungsanalysen
der Produkte gemäß Beispiel
5.
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4 zeigt
eine Gruppe von DSC-Kurven (6A und 6C–6G) für die Produkte gemäß Beispiel
6.
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5 zeigt
eine Gruppe von Weitwinkel-Röntgenstreuungsanalysen
der Produkte gemäß Beispiel
6.
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6 zeigt
ein Diagramm der thermogravimetrischen Analyse des Produkts von
Beispiel 6A.
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7 zeigt
ein Diagramm der thermogravimetrischen Analyse des Produkts von
Beispiel 6F.
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8 zeigt
ein Diagramm der Abschrecktemperaturen in Abhängigkeit vom Vorpolymer-Erweichungspunkt
für die
kristallisierten Vorpolymere von Beispiel 18.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Der Gesamtweg zu Polyamid-Polymeren
bei Anwendung der Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung weist drei Verfahrensschritte auf.
- A)
Vorpolymerisieren von Polyamidierungs-Monomeren in einem Reaktorsystem
mit einem Reaktor, einem Entspannungsverdampfer und einem Abscheider
zur Bildung von Polyamid-Vorpolymeren;
- B) Bildung zumindest teilweise kristalliner Teilchen aus dem
Polyamid-Vorpolymer unter geeigneten Bedingungen für einen
optimalen Ablauf in der anschließenden Festphasenpolymerisation
(SPP); und
- C) Festphasenpolymerisation des Polyamid-Vorpolymers nach Spezifikationen
für Produkte
mit höherem Molekulargewicht.
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A) VORPOLYMERISATION
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Monomere oder Lösungen oder Schmelzen mit Polyamidierungs-Polymerisationsbestandteilen
werden in einen Reaktor dosiert, der bei einer ausreichend hohen
Temperatur arbeitet, und dort während
einer bestimmten Verweildauer gehalten, um schnell ein Vorpolymer
mit ausreichendem Polymerisationsgrad zur Erzeugung einer Vorpolymer-Schmelzviskosität zu bilden,
die für
die anschließende
Gasfreisetzung und Bildung von Vorpolymerteilchen optimal ist. Betriebstemperaturen
und Verweilzeiten werden so gewählt,
daß unerwünschte Nebenreaktionen
und Nebenprodukte vermieden werden. Der Druck in diesem Reaktor
ist ausreichend hoch, um eine optimale Flüssigphasenmenge jedes der Reaktionspartner
aufrechtzuerhalten. Nebenprodukte der Reaktion können in eine fließende Gasphase
verdampfen, wodurch eine verbesserte Leistung bezüglich der
Wärmeübertragung
und des Massetransports im Reaktor erreicht werden kann. Zur Förderung der
Rückvermischung
kann eine stabile vertikale Zweiphasenströmung genutzt werden, um durch
Förderung des
Gas/Flüssigkeits-Kontakts
die Umsetzung zu verbessern. Nach Wunsch können Zusätze in diese Reaktorstufe injiziert
werden.
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Der erfindungsgemäße Reaktor kann für die Vorpolymerisation
von Monomeren oder Comonomeren benutzt werden, die als wäßrige Lösungen mit
verschiedenen Konzentrationen zugeführt werden, zum Beispiel als
wäßrige Lactam-
oder Copolymer-Lösungen
mit 5 bis 25% Wasser, vorzugsweise 10 bis 20% Wasser. Caprolactam
und höhere
Lactame bis zu 12 Ringelementen oder Gemische davon sind geeignet.
Andere Einsatzmaterialien sind unter anderem Aminonitrile. wobei
höhere
Wasserkonzentrationen von etwa 50 Gew.-% verwendet werden können, Gemische
aus aliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen Dicarbonsäuren und
Diaminen oder deren Salzen und Gemische aus Diaminen und Dinitrilen.
Bevorzugte Monomere sind Caprolactam und 6-Aminocapronitril. Zusätze, wie
z. B. Katalysatoren, Mattierungsmittel und Stabilisatoren, können in
das Reaktoreinsatzgut eingebracht werden. Es können auch andere Polyamid-Einsatzmaterialien
verwendet werden, zu denen Homopolymere und Copolymere der Salze
von Dicarbonsäuren
und Diamine gehören.
Weitere Polyamid-Copolymere, wie z. B. Copolymere mit Kondensationspolymeren,
zu denen Polyester und Polycarbonate gehören, können auch als Einsatzmaterial
verwendet werden.
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Konkrete Beispiele von Dicarbonsäuren sind
unter – anderem
Glutarsäure,
Adipinsäure,
Suberinsäure,
Sebacinsäure,
Dodecandisäure;
1,2- oder 1,3-Cyclohexandicarbonsäure, 1,2- oder 1,3-Phenylendiessigsäure; 1,2- oder 1,3-Cyclohexandiessigsäure; Isophthalsäure, Terephthalsäure; 4,4'-Oxybis(benzoesäure); 4,4'-Benzophenondicarbonsäure; 2,5-Naphthalindicarbonsäure und
p-t-Butylisophthalsäure. Die
bevorzugte Dicarbonsäure
ist Adipinsäure.
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Konkrete Beispiele von Diaminen sind
unter anderem Hexamethylendiamin; 2-Methylpentamethylendiamin; 3-Methylhexamethylendiamin;
2,5-Dimethylhexamethylendiamin, 2,2-Dimethylpentamethylendiamin; 5-Methylnonandiamin;
Dodecamethylendiamin; 2,2,4- und 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin; 2,2,7,7-Tetramethyloctamethylendiamin;
Metaxylylendiamin; Paraxylylendiamin; Diaminodicyclohexylmethan
und aliphatische C2-C6-Diamine,
die mit einer oder mehreren Alkylgruppen substituiert sein können. Das
bevorzugte Diamin ist Hexamethylendiamin.
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Wechselnde Ausgangsmonomere mit einer
funktionellen Carbonsäuregruppe
und einer funktionellen Aminosäuregruppe
oder einem funktionellen Vorläufer
für eine
solche Verbindung können
unter 6-Aminohexansäure;
Caprolactam; 5-Aminopentansäure;
7-Aminoheptansäure
und dergleichen ausgewählt
werden.
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Die im Reaktor, Entspannungsverdampfer
und Abscheider gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendete Temperatur kann im Bereich von 190°C bis 320°C, typischerweise
von 240°C
bis 290°C
liegen. Der im Reaktor angewandte Druck liegt über 1000 kPa (130 psig), vorzugsweise über 1825
kPa (250 psig), aber unter dem Dampfdruck der Lösung.
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Der erste Reaktor kann ein Rohrreaktor
sein. Mit "Rohrreaktor" ist hier eine axial
langgestreckte, im wesentlichen zylinderförmige Vorrichtung gemeint,
obwohl die Formen je nach dem Zweck des Reaktors variieren können. Der
Reaktor kann in zwei oder mehr Stufen unterteilt sein, die bei verschiedenen
Drücken
arbeiten. Der Dampfstrom in einem Rohrreaktor kann im Parallelstrom
oder im Gegenstrom fließen.
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In jede Stufe können verschiedene Zusatzstofflösungen injiziert
und darin vermischt werden, so daß in einer oder in allen Reaktorstufen
Dämpfe
im Parallel- oder Gegenstrom fließen. An verschiedenen Stellen in
der Reaktorstufe kann Dampf abgelassen werden. Die Rohrleitung kann
vertikal oder horizontal verlaufen und kann geeignete Einsätze enthalten,
um die Vermischung, die Oberflächenerzeugung
zur Förderung
von Wärmeübertragung
oder Massetransport, optimale Fluidströmungsbilder und minimale Flüssigkeitsmitführung in
den Dampfabschnitten zu fördern.
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Die Flüssigkeitsverweilzeit im Reaktor
beträgt
10 Minuten bis 180 Minuten, vorzugsweise 20 Minuten bis 90 Minuten,
wenn wäßrige Lactam-Einsatzmaterialien
verwendet werden. Längere
Verweilzeiten bis zu 600 Minuten können bei Verwendung von Aminonitril-Monomeren
angewandt werden. Die Verweilzeit und die Temperatur werden so gewählt, daß eine maximale
Monomerumsetzung bei guter Annäherung
an das Gleichgewichts-Molekulargewicht des Vorpolymers und bei minimalen
Nebenprodukten erzielt wird.
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An den Vorpolymerreaktor schließt sich
eine Entspannungsverdampferstufe an. In dieser Stufe wird durch
die Wahl geeigneter Rohrdurchmesser und -längen der Druck sorgfältig reduziert,
und die Temperatur wird erhöht,
um die Verdampfung gasförmiger
Produkte zu maximieren, während
instabile Strömungsbedingungen
und das Ausfrieren des Vorpolymers bei Druckminderung vermieden
werden.
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Minimale Durchflußzeiten und optimale Temperaturen
werden gewählt,
um die Bildung von Vorpolymeren mit höherem Molekulargewicht zu minimieren
und das Austreiben flüchtiger
Nebenprodukte aus dem Vorpolymer zu optimieren, so daß eine optimale
Wärmeübertragung
und optimaler Massetransport aufrechterhalten werden können und
in den nachfolgenden Schritten eine optimale Vorpolymerteilchenbildung
auftreten kann. Es wird ein ringförmiges Zweiphasenströmungsregime
angewandt, um den Massetransport beim Austreiben der extrahierbaren
Verunreinigungen zu verbessern und die Wärmeübertragung zu optimieren. Am Einlaß des Entspannungsverdampfers
können
Zusatzstoffe injiziert werden. Inertgase können gleichfalls am Einlaß des Entspannungsverdampfers
eingeblasen werden, um eine Antriebskraft für Polymerisationsreaktionen
bereitzustellen, die ein Austreibmittel zur Verbesserung des Massetransports
erfordern, und um das Reaktionsgemisch durch den Entspannungsverdampfer
zu treiben. Es können
Mitführungsvorrichtungen
benutzt werden, um die Flüssigkeitsmitführung in
der Dampfphase und aus dem Abscheider heraus zu reduzieren. Zur Bequemlichkeit
kann ein Druckregelventil zwischen dem Reaktor und dem Entspannungsverdampfer
eingefügt
werden, ist aber nicht notwendig.
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Der Entspannungsverdampfer arbeitet
typischerweise bei ausreichend hohen Temperaturen, um extrahierbare
Verunreinigungen wirksam aus dem erfindungsgemäßen Polyamid-Vorpolymer auszutreiben
oder zu verdampfen. Die Verweilzeit beträgt typischerweise 1–5 Minuten.
Ein Konstanttemperaturbetrieb kann wünschenswert sein.
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Die abschließende Vorpolymerisationsstufe
ist ein Polymer/Gas-Abscheider, der eine Gasfreisetzung ermöglicht,
so daß anschließend sehr
gleichmäßige Teilchen
erzeugt werden können.
Temperatur, Verweilzeit und Druck werden so gesteuert, daß die Schmelzviskosität des Vorpolymers
niedrig genug ist, um die Bildung von extrahierbaren Verunreinigungen
zu minimieren und die Teilchenbildung in der nächsten Stufe zu optimieren.
Die Abscheidergeometrie wird so gewählt, daß das Aufschäumen und
die Schaumbildung berücksichtigt werden,
die am Auslaß des
Entspannungsverdampfers auftreten, so daß gasförmige Produkte leicht freigesetzt
werden können
und im nachfolgenden Schritt gleichmäßige Vorpolymerteilchen gebildet
werden können. Der
Polymerisationsgrad und die Polymertemperatur bestimmen den Polymerdurchsatzbereich
und sind für das
durch dieses Verfahren erzeugte Polyamidierungspolymer spezifisch.
Der Abscheider ist so konstruiert, daß die Mitführung von Vorpolymer im Abgasstrom
minimiert wird.
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Als Alternative zu dem oben beschriebenen
Rohrreaktorverfahren können
andere Vorpolymerisationsverfahren angewandt werden, um Polyamid-Vorpolymere
zur Übergabe
an die nachfolgenden Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens herzustellen.
Es können
Vorpolymerisationsprozesse mit wasserfreiem anionischem Lactam/Katalysator
angewandt werden. Reaktionszeiten für anionische Polymerisationszusammensetzungen
können
unter 20 Minuten liegen, in Abhängigkeit
von der Wirksamkeit des eingesetzten Katalysators.
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B) BILDUNG VON VORPOLYMERTEILCHEN
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Vorpolymer aus dem Vorpolymerisationsprozeß wird dann
in eine Teilchenbildungsvorrichtung dosiert, die ein geregeltes
Temperatur-Zeit-Profil für
die Erstarrung des Vorpolymers bereitstellt, um eine optimale Morphologie
zu erzielen. Für
halbkristalline Vorpolymere, wie z. B. Polyamide (Nylon 66 und 6),
wird die Temperatur so gewählt,
daß sie
mit der optimalen Kristallisationskeimbildung und Kristallwachstumsgeschwindigkeit übereinstimmt,
so daß im
nachfolgenden Schritt C) eine optimale Festphasenpolymerisation
ausgeführt
werden kann. Die Teilchenbildungsvorrichtung ist so konstruiert,
daß sie
eine gleichmäßige Teilchengrößenverteilung
erzeugt und Feinstaubbildung vermeidet.
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C) FESTPHASENPOLYMERISATION
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Der letzte Verfahrensschritt in dem
erfindungsgemäßen Festphasenpolymerisationsprozeß ist die Festphasenpolymerisation
der Teilchen des Polyamid-Vorpolymers mit niedrigem Molekulargewicht.
Bisher bekannte Festphasenpolymerisationsprozesse beginnen gewöhnlich mit
einem Polymer mit hohem Molekulargewicht (Molekulargewicht über 15000),
das gleichmäßig granulierte
Polymerteilchen aufweist, die unter Faser- oder Strangbildungsbedingungen
erzeugt werden. Ein halbkristallines Teilchen wird in der festen
Phase unter Bedingungen, die eine Teilchenagglomeration vermeiden,
bei ausreichend hohen Temperaturen in angemessenen Verarbeitungszeiten
(gewöhnlich
24–48
Stunden) verarbeitet. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Polyamid-Vorpolymere
mit einem Molekulargewicht unter 10000 unter Bedingungen festphasenpolymerisiert,
die aus den schnelleren Kristallisationsgeschwindigkeiten und dem
niedrigeren Gehalt an extrahierbaren Verunreinigungen des erfindungsgemäßen Polyamid-Vorpolymers Nutzen
ziehen. Der Gehalt an extrahierbaren Stoffen (oder extrahierbaren
Verunreinigungen) wird bestimmt, indem ein Gramm Polymer mit 5 ml
Methanol vermischt und das Gemisch dann in einem geschlossenen Hydrolyseröhrchen 16
Stunden auf 65°C
erwärmt
wird. Nach dem Abkühlen
wird die Methanollösung
mittels Gaschromatographie analysiert.
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Im bevorzugten Fall, wenn die erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von Nylon 6 angewandt werden, besteht ein zusätzlicher
Vorteil bei der Festphasenpolymerisation darin, daß der Erweichungspunkt des
Vorpolymers mit zunehmenden Kristallisationstemperaturen ansteigt.
Außerdem
wird eine günstigere
kristalline Phase gebildet, d. h. die Alpha-Phase für Nylon
6, die sich besser für
Festphasenreaktionen eignet. Für die
vorliegende Beschreibung wird der Erweichungspunkt als die Temperatur
beschrieben, bei der die DSC-Kurve, die man beim Erwärmen der
Probe erhält,
eine mit dem Schmelzen des Polymers verbundene Endotherme anzuzeigen
beginnt.
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NUTZEN DER
ERFINDUNG
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Der Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
gegenüber
früheren
Polamidierungsprozessen ist ein wesentlich niedrigerer Investitionsbedarf
im Vergleich zu der gewöhnlichen
Fertigbearbeitung durch Schmelzpolymerisation und der Festphasenpolymerisationsverarbeitung
von Polamidierungspolymeren mit hohem Molekulargewicht. Dies führt durch
Vermeidung von Reaktoren mit langen Durchflußzeiten, Wasserextraktoren,
Trocknern und Verdampferschritten zu einer hohen Wirtschaftlichkeit.
Die Fähigkeit
zur Steuerung der Kristallisationsmorphologie durch optimale Teilchenbildungsverfahren
für das
Vorpolymer führt
zu Betriebsvorteilen bei der Festphasenverarbeitung, wie z. B. einem
Betrieb bei höheren Temperaturen,
wesentlich kürzeren
Verweilzeiten, Nichtagglomeration von Teilchen und Entfernung von
Verunreinigungen während
der Festphasenpolymerisation.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist, daß sie
die Oxidation und Zersetzung des Polymers vermeiden kann, da alle
Bestandteile gegen Luftkontakt abgeschlossen und abgeschirmt sind.
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Für
den bevorzugten Fall, wo das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
von Nylon 6 angewandt wird, bietet die vorliegende Erfindung insofern
Vorteile, als sie Produkte mit viel niedrigeren Gehalten an extrahierbaren
Verunreinigungen, viel niedrigerer Zersetzung, möglicherweise höheren Kristallisationsgeschwindigkeiten
und höheren
Erweichungstemperaturen liefert.
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Die vorliegende Erfindung kann auch
für die
Herstellung vieler Polyamidisierungs-Vorpolymere eingesetzt werden,
die durch Festphasenpolymerisation endverarbeitet werden können. Die
Festphasenpolymerisation kann für
halbkristalline Polymere unmittelbar unterhalb des Erweichungspunkts
und oberhalb der Glasübergangstemperatur
ausgeführt
werden, um eine Teilchenagglomeration zu vermeiden. Die Herstellung
von Vorpolymerteilchen für
optimale Festphasenpolymerisationsergebnisse führt zu einem Endprodukt, das
sich für
Preßharze,
Fasern oder Folien eignet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch von Nutzen
für die
Herstellung von Polyamiden und für
andere Polamidierungspolymere, wie z. B. Polyamid-Copolymere, Polyimid-Homopolymere
und – Copolymere, Hochtemperatur-Nylons
und dergleichen. Eine bevorzugte Anwendung dient zur Herstellung
von Polyamiden, beispielsweise von Nylon 6 und Nylon 66. Die Details
der vorliegenden Erfindung werden nachstehend für das bevorzugte Polyamid Nylon
6 konkret beschrieben.
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Wie in 1 dargestellt,
die ein Verfahrensschema für
die Herstellung von Nylon 6 zeigt, wird eine wäßrige Lösung (1) von Caprolactam
mit einem Wassergehalt von 5 bis 25 Gew.-% in einen Rohrreaktor
(2) dosiert. Dieser Wasseranteil wird aus drei Gründen bevorzugt:
1) er fördert
die Hydrolyse von Caprolactam zur Bildung von Aminocapronsäure, die
ein Vorläufer
für Polycaprolactam
ist, 2) er unterstützt
den wirkungsgradgünstigen
Betrieb der nachfolgenden erfindungsgemäßen Entspannungsverdampferstufe
und 3) er ermöglicht ein
wirksames Entfernen von extrahierbaren Verunreinigungen in der Entspannungsverdampferstufe
(3). Zusatzstoffe, wie z. B. Katalysatoren, Polymerstabilisatoren,
Antioxidantien und Mattierungsmittel, können der wäßrigen Caprolactam-Einsatzlösung zugesetzt
oder in den Entspannungsverdampfereinlaß (4) dosiert werden.
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Der Rohrreaktor wird bei ausreichend
hoher Temperatur, konstantem Druck und mit einer Verweilzeit betrieben,
bei der Umsetzungen von über
85% des Caprolactams erreicht werden. Der Reaktor arbeitet unterhalb
des Lösungsdampfdrucks,
um eine Zweiphasenströmung
zur Förderung
einer wirksamen Vermischung zu ermöglichen und einen Stau zu vermeiden.
Ein Betrieb der Rohrleitungsstufe bei Temperaturen zwischen 240°C und 290°C und Drücken von
2170 bis 5617 kPa (300 bis 800 psig) wird bevorzugt, so daß Verweilzeiten von
15 bis 60 Minuten benutzt werden können, um die gewünschte Umsetzung
zu erreichen. Für
andere Polyamid-Monomersysteme können
Reaktoren mit längerer
Verweilzeit eingesetzt werden. Katalysatoren zur Förderung
der Hydrolyse von Caprolactam, wie z. B. Phosphorsäure oder
Polyamidsalze, können
eingesetzt werden. Der Betrieb des Reaktors mit diesen kurzen Durchflußzeiten
und diesen Temperaturbedingungen ist wichtig, um die Bildung cyclischer
Vorpolymere mit höherem
Molekulargewicht zu minimieren, die das Produkt zersetzen und wegen
ihrer sehr hohen Schmelzpunkte schwer durch Dampf- oder Vakuumextraktion
zu entfernen sind. Die Durchflußzeit-,
Temperatur- und Druckbedingungen im Reaktor sind auch entscheidend
für die Festlegung
des Molekulargewichts des Vorpolymers, das seinerseits die Schmelzviskosität (bei einer
gegebenen Temperatur) für
die später
gebildeten Vorpolymerteilchen bestimmt.
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Der Rohrreaktor kann nach Prinzipien
konstruiert werden, die dem Fachmann in der Konstruktion von Polymerreaktoren
bekannt sind. Eine bevorzugte Geometrie ist eine oder mehrere Rohrschlangen,
dargestellt in 1, derart
daß man
eine stabile vertikale Zweiphasenströmung erhält, so daß in den ansteigenden vertikalen
Abschnitten eine Rückvermischung
erfolgt, um den Kontakt von Caprolactamdampf mit dem flüssigen Vorpolymerstrom
zu erhöhen
und auf diese Weise die Additionsreaktion (Caprolactam + Aminendgruppe → Amidbrücke) zu
fördern.
Zulaufseitig vom Reaktor kann wahlweise eine Reihe paralleler Röhren oder
Platten vorhanden sein, um eine Wärmeübergangsfläche für schnelle Erwärmung bereitzustellen.
Die Reaktoren können
mit einem kondensierenden Hochtemperatur-Heizfluid, wie z. B. mit
Dowtherm A®,
oder einem Hochtemperaturöl
erwärmt
werden, um die Betriebstemperatur zu halten und die für die endotherme
Reaktion benötigte Wärme zuzuführen. Der
Reaktordruck kann durch ein Druckregelventil oder durch den Druckabfall
in der Entspannungsverdampferstufe geregelt werden. Der Reaktordruck
wird so gewählt,
daß eine
maximale Umsetzung erreicht und außerdem eine ausreichende Verdampfung
in der Reaktorstufe ermöglicht
wird, so daß der Temperaturabfall
am Druckabsenkungsventil (5) der gewöhnliche adiabatische Gastemperaturabfall
von 10 bis 20°C
ist. Wenn der Reaktordruck über
dem Dampfdruck der Vorpolymerzusammensetzung liegt, treten wegen der
Entstehung von Wasserdampf aus flüssigem Wasser hohe adiabatische
Druckabfälle
auf, und stromabwärts
vom Druckabsenkungsventil kann das unerwünschte Ausfrieren von Vorpolymer
auftreten. Die Verweilzeit im Reaktor wird nach Prinzipien gewählt, die
dem Fachmann auf dem Gebiet der Konstruktion von Zweiphasenströmungsreaktoren
und der Reaktionskinetik der Polymerisation bekannt sind, um eine
Umsetzung von über
85% der Caprolactamlösung
zu Vorpolymer mit einer zahlengemittelten Molekülmasse > 2000 zu erzielen. Verweilzeit und Reaktionstemperaturen
werden auf einem Minimum gehalten, um die Bildung von extrahierbaren
Verunreinigungen als Nebenprodukte zu minimieren.
-
Ein Entspannungsverdampfer (3)
ist direkt mit dem Reaktor verbunden. Zur Trennung von Reaktor und Entspannungsverdampfer
kann ein Druckregelventil benutzt werden, ist aber nicht erforderlich,
wenn der Entspannungsverdampfer nach den folgenden Standards konstruiert
wird. Der Entspannungsverdampfer ist eine Reihe von sorgfältig konstruierten
Rohren mit zunehmenden Durchmessern, in denen der Druck reduziert
und gleichzeitig die Temperatur erhöht oder konstant gehalten wird,
während
gelöste
oder chemische Wasser- und extrahierbare Verunreinigungen sehr schnell
in die Gasphase verdampft werden. In dem Entspannungsverdampfer
wird eine gleichgerichtete Ring- oder Halbring-Zweiphasenströmung (Gas/viskose
Flüssigkeit)
vorgesehen, um Stabilität
und maximalen Massetransport und Wärmeübertragung zu erreichen. Das
erfindungsgemäße Verfahren
erfordert einen Entspannungsverdampfer mit kurzer Durchflußzeit (d.
h. von weniger als 5 Minuten), um einen Anstieg des Molekulargewichts
des Vorpolymers über
den Faserbildungs-Schmelzviskositätswert zu verhindern, bei dem
die Freisetzung von Wasserdampfblasen und extrahierbaren Verunreinigungen
verzögert
würde.
Mit der Druckabsenkung werden die extrahierbaren Verunreinigungen
von Nylon 6 mit Wasserdampf ausgetrieben, wodurch am Auslaß des Entspannungsverdampfers
ein Vorpolymer mit niedrigem Gehalt an extrahierbaren Verunreinigungen
erzeugt wird. Die Temperatur des Entspannungsverdampfers wird so
hoch wie möglich
gehalten, um die Extraktion von Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht
durch Sieden, Aufschäumen
oder Schaumbildung des Vorpolymergemischs zu fördern. Die Verweilzeit und
die Temperatur des Entspannungsverdampfers werden so gewählt, daß auch die
Bildung von extrahierbaren Verunreinigungen mit niedrigem Molekulargewicht
als Nebenprodukte minimiert wird.
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An die Entspannungsverdampferstufe
schließt
sich ein Gas/Flüssigkeits-Abscheider
(6) an, in dem als Nebenprodukte entstehende Gase von dem
Vorpolymer abgetrennt werden. Die Schmelzviskosität des Vorpolymers
wird so gesteuert, daß Gasblasen
schnell freigesetzt werden können.
Für das
Vorpolymer-Schmelzbad, das
dann in eine Vorpolymerteilchenbildungsvorrichtung (7)
dosiert wird, wird eine kurze Verweilzeit (< 5 Minuten) verwendet. Die Gase werden
einer Rückgewinnungsstufe
(9) mit anschließender
Rückführung von wäßriger Monomerlösung (z.
B. Caprolactam und Oligomer) zum Rohrreaktor zugeführt. Der
Abscheider kann auf eine Temperatur unmittelbar über dem Erstarrungspunkt des
Vorpolymers heruntergekühlt
werden, um den Anstieg des Molekulargewichts und eine Blasenbildung
in der Vorpolymerschmelze zu verzögern. Der Abscheider kann oberhalb
oder unterhalb des Atmosphärendrucks
betrieben werden, wobei aber Überdruck
bevorzugt wird, um eine weitere Polymerisation und Blasenbildung
zu hemmen. Außerdem
hat sich gezeigt, daß durch
die Gegenwart von aus dem Vorpolymerteilchen herausdiffundierendem
Wasserdampf das Teilchen gegen Oxidation an der Luft abgeschirmt
und während
des anschließenden
Teilchenbildungsprozesses ein Produkt von guter Farbe erzeugt wird.
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Die Vorpolymerteilchenbildungsvorrichtung
(7) wird unter einer Anzahl vom Fachmann benutzter Vorrichtungen
ausgewählt,
die Teilchen liefern, die für
die Festphasenendverarbeitung und die Spezifikation des Endprodukts
geeignet sind. Dieser erfindungsgemäße Vorpolymerprozeß liefert
entweder eine niedrige Schmelzviskosität für die Bildung von perlenartigen
Teilchen oder höhere
Schmelzviskositäten,
die für
die Bildung von Strängen
bzw. Fäden
geeignet sind, die abgekühlt
und zu Körnern
zerkleinert werden können.
Die Teilchen können
nach einem gesteuerten Zeit-Temperatur-Profil gebildet werden, das
eine optimale Kristallisationsentwicklung im fertigen Polyamidteilchen
ermöglicht.
Dieses Verfahren zur Teilchenbildung aus Vorpolymerschmelzen kann
die Leistung von Fließbett-Festphasenverarbeitungseinrichtungen
durch Erhöhen
der Vorpolymer-Erweichungstemperatur stark verbessern, auf diese
Weise eine Teilchenagglomeration vermeiden und erwünschte höhere Festphasenbetriebstemperaturen
ermöglichen.
Durch Anwendung der Grundgedanken der vorliegenden Erfindung zur
Herstellung von Vorpolymerteilchen, wie sie oben beschrieben werden, können eine
große
Anzahl von Polamidierungs-Vorpolymeren, wie z. B. Polyamide, die
aus Alkyl, aromatischen oder heterocyclischen zweiwertigen Säuren und
Diaminen oder Lactamen und deren Copolymeren bestehen, für die Festphasenendverarbeitung
hergestellt werden.
-
Die Festphasenendverarbeitung der
Vorpolymerteilchen kann entweder mit einem kontinuierlichen oder
mit einem diskontinuierlichen Verfahren ausgeführt werden. Die Vorpolymerteilchen
können
direkt in einen kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Festphasenpolymerisator
(8) eingespeist werden, wodurch eine Einwirkung der Atmosphäre mit daraus
entstehender oxidativer Zersetzung und Feuchtigkeitsaufnahme vermieden
wird. Mit diesem gekoppelten Verfahren sind naturgemäß auch Wärmeeinsparungen
verbunden, da die Wiedererwärmung
auf die Betriebstemperaturen der Festphasenpolymerisation vermieden
werden kann. Es ist jedoch auch möglich, ein diskontinuierliches
Verfahren anzuwenden und Vorpolymerteilchen zur weiteren Festphasenverarbeitung
zu entfernten Orten zu versenden, um angestrebte Produkteigenschaften
zu erreichen.
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Nach den obigen erfindungsgemäßen Verfahren
gebildete Vorpolymerteilchen weisen überraschende, prozeßverbessernde
Vorteile für
die Festphasenverarbeitung auf. In US-A-3 031 433 wird festgestellt,
daß sehr niedrige
Molekulargewichte (< 2500)
des Polyamid-Vorpolymers die für
die Festphasenpolymerisation erforderliche Reaktionszeit wesentlich
verlängern.
Neuere Patentoffenbarungen zu Nylon 6 (US-Patentschriften US-A-3
155 637, 4 539 391 und 4 816 557) geben Festphasenverarbeitungs-Verweilzeiten
von mehr als 24 Stunden für
herkömmlich
hergestellte Polymere mit höherem
Molekulargewicht an. Gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
sind durch Anwendung hoher Gasströmungsgeschwindigkeiten (bei
Geschwindigkeiten unmittelbar unterhalb des Fluidisierungspunktes)
in einem Fest- oder Fließbettreaktor
in weniger als 12 Stunden Festphasenpolymerisation Nylon 6-Molekulargewichte
erreicht worden, die für
die Faserbildung ausreichen. Die Hochgeschwindigkeitsgasströmung unter
Verwendung eines im Gegenstrom umlaufenden Inertgases mit niedrigem
Taupunkt, wie z. B. Stickstoff, treibt Monomere am oberen Ende des
Fließbetts
wirksam aus. Die verminderten Gehalte an extrahierbaren Verunreinigungen
aus dem Rohrleitungsvorpolymerisator (d. h. 3–7% gegenüber den gewöhnlichen 8 bis 15% Monomer
und der sehr niedrige Anteil an cyclischen Vorpolymeren) bewirken
eine weitere Verbesserung der Extraktionsleistung im Fließbett-Festphasenpolimerisator,
die zu einem Gesamtanteil an extrahierbaren Stoffen von weniger
als 2% im Auslaßprodukt
am Boden des Fließbetts führt. Durch
dieses wirksame Austreiben von extrahierbaren Stoffen im oberen
Bereich des Fließbetts
wird eine Teilchenagglomeration vermieden, indem an der Teilchenoberfläche sehr
niedrige Konzentrationen von extrahierbaren Stoffen aufrechterhalten
werden und auf diese Weise ein Aneinanderhaften von Teilchen wegen
der Klebrigkeit der extrahierbaren Stoffe vermieden wird.
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Ein zweites Merkmal der vorliegenden
Erfindung, das die Festphasenverarbeitung von Polyamiden und besonders
von Polycaprolactam stark verbessert, ist die Erstarrung des Vorpolymers
unter kontrollierten (Wärmebehandlungs-)
Zeit-Temperatur-Bedingungen, um den Erweichungspunkt zu erhöhen und
sekundäre Kristallisationsexothermen
zu entfernen. Dadurch kann der Festphasenreaktor ohne Teilchenagglomeration
infolge Teilchenerweichung bei wesentlich höheren Temperaturen (d. h. > 170°C) arbeiten.
Der Betrieb bei diesen höheren
Temperaturen bewirkt eine starke Verbesserung der Entfernung von
extrahierbaren Stoffen. Darüberhinaus
führt die
Fähigkeit,
bei höheren
Temperaturen zu arbeiten, zusammen mit der Verwendung von Katalysatoren,
besonders den phosphorhaltigen, wie z. B. Natriumhypophosphit (SHP)
und 2-Pyridylethylphosphonsäure
(PEPA) und von Inertgasen mit niedrigem Taupunkt zu einer starken
Verbesserung der Festphasenreaktionsgeschwindigkeit sowohl des Vorpolymers
als auch des Polymers. Es ist die Kombination von niedrigem Anteil
an extrahierbaren Stoffen, wärmebehandeltem
Vorpolymer, Hochgeschwindigkeits-Inertgasströmung mit niedrigem Taupunkt,
höherer
Temperatur und Hochleistungskatalysatoren, die eine schnelle Polymerisation
ohne Agglomeration von Vorpolymerteilchen innerhalb wesentlich kürzerer Zeiten
als nach dem Stand der Technik ermöglicht. Außerdem ist die kostenaufwendige
Wasserextraktion mit anschließenden
Trocknungsschritten nicht erforderlich.
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Die aus dem oberen Ende der Festphasenendverarbeitungseinrichtung
austretenden "Abgase" können einem
Abscheiderkühler
(9) zugeführt
und dann zum Vorpolymerisator zurückgeführt werden. Der Auslaßstrom braucht
nicht konzentriert zu werden, da nahezu reines Caprolactam aus der
Kolonne austritt. Heißwasser
oder Wasserdampf (10) kann dem aus dem Festphasenpolymerisator
austretenden Produktgasstrom zugesetzt werden, um ein Erstarren
des Caprolactams zu vermeiden. Da der Vorpolymerisator mit kurzen
Verweilzeiten arbeitet, tritt eine geringe Bildung von cyclischen
Dimeren auf, wodurch die Notwendigkeit einer kostenaufwendigen Reinigungsanlage
vermieden wird.
-
Ein weiteres Merkmal von Schritt
B des erfindungsgemäßen Verfahrens
(Bildung von Vorpolymerteilchen) ist, daß im Fall von Nylon 6 unter
kontrollierten Temperaturbedingungen gebildete Vorpolymerteilchen im
Gegensatz zu den mit Schnellabschrecken gebildeten Vorpolymerteilchen
keine exothermen Vorschmelzenthermogramme aufweisen. Dadurch verringert
sich die Teilchenagglomeration durch Oberflächenerweichung bei der Festphasenendverarbeitung.
Außerdem
hat sich gezeigt, daß hohe
Erwärmungsgeschwindigkeiten
der Vorpolymerteilchen die Erweichungstemperaturen erhöhen, so
daß das
Aneinanderhaften von Teilchen im Falle des Vorwärmens von Nylon 6 in den Anfangsphasen
der Festphasenendverarbeitung vermieden wird. Dieses Verfahren zur
Teilchenherstellung im Falle von Polyamiden führt zu einer bevorzugten kristallinen Morphologie,
welche die Bedingungen für
die Festphasenendverarbeitung durch Förderung der Bildung der höherschmelzenden
kristallinen Formen während
des Festphasenverarbeitungs- oder Wärmebehandlungsschritts verbessert.
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BEISPIELE
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VORPOLYMERBILDUNG IM ROHRREAKTOR
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(VERFAHRENSSCHRITT A)
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BEISPIEL 1
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Eine wäßrige Caprolactamlösung, die
80 Gew.-% Caprolactam enthielt, wurde bei Umgebungstemperatur mit
einer Verdrängerpumpe
mit einem Polymerdurchsatz von 0,77 kg/h (1,7 lb/h) in einen vertikalen
Rohrschlangenreaktor dosiert. Die Reaktorspiralen waren in ein Ölbad von
konstanter Temperatur eingetaucht, das mit 272°C betrieben wurde. Die Reaktorspirale
hatte eine Länge
von 4,82 m (15,8 Fuß)
und einen Innendurchmesser von 10,9 mm (0,43 Zoll). Die vertikale,
posaunenförmige
Spirale hatte 8 Windungen und war 30,5 cm (12 Zoll) hoch. Der Reaktordruck
betrug 2859 kPa (400 psig) und lag damit unter dem Lösungsdampfdruck, wodurch
die Bildung einer Dampfphase und einer gleichgerichteten stabilen
vertikalen Zweiphasenströmung möglich war.
Außerdem
trat ein Rückfluß auf, wodurch
Caprolactam und Wasserdampf effizient mit Vorpolymer vermischt und
die Umsetzung von Caprolactam auf über 85% verbessert wurde.
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Die Verweilzeit des flüssigen Vorpolymers
betrug 35 bis 40 Minuten. Der Reaktordruck wurde mit einem Druckregelventil
am Auslaß des
Reaktors gehalten. Als nächstes
gelangte der Zweiphasenabfluß aus dem
Reaktor in den Entspannungsverdampfer, der so konstruiert war, daß der Druck
abgesenkt wurde, während
eine Prozeßtemperatur
auf einer Temperatur des flüssigen
Vorpolymers von 270°C
gehalten wurde. Die horizontalen Rohrschlangen des Entspannungsverdampfers
verliefen in einem isothermen Ölbad
spiralförmig nach
unten und bestanden aus 1,83 m (6 Fuß) langen Röhren mit einem Innendurchmesser
von 2,3 mm (0,09 Zoll) mit daran anschließenden 1,83 m (6 Fuß) langen
parallelen Röhrenabschnitten
von 1,8 mm (0,07 Zoll) Innendurchmesser, gefolgt von 3,66 m (12
Fuß) langen
Röhren
von 4,6 nun (0,18 Zoll) Innendurchmesser. Die Entspannungsverdampfer-Rohrschlange
wurde in stabiler Ringströmung
mit einer Verweilzeit von 2 bis 3 Minuten betrieben.
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Der Abfluß aus dem Entspannungsverdampfer
strömte
in den Abscheider, der ein aufgeweiteter, horizontaler, 30,5 cm
(1 Fuß)
langer Abschnitt des Entspannungsverdampfers mit 23,6 mm (0,93 Zoll)
Innendurchmesser ist. Der Abscheider arbeitete mit einer wellenartig
geschichteten Strömung
und entfernte den Wasserdampf/die Monomerdämpfe ohne Aufschäumen oder
Schaumbildung wirksam aus dem Vorpolymer. Die Verweilzeit der Flüssigkeit
betrug weniger als 1 Minute. Das Vorpolymer floß aus einem Abflußrohr am
Boden des Abscheiders aus oder wurde daraus abgepumpt. Dieses Auslaßsystem
hatte eine sehr kurze Verweilzeit (d. h. weniger als 1 Minute),
um eine Neubildung von Monomer zu vermeiden. Die Summe der Endgruppenanalyse des
Vorpolymers lag im Bereich von 262 bis 286, entsprechend Molekulargewichten
im Bereich von 7633 bis 6993. Extrahierbare Verunreinigungen wurden
mit Methanol aus mit Trockeneis abschrecktem Vorpolymer extrahiert.
Es zeigte sich, daß der
Gehalt an extrahierbaren Verunreinigungen aus 2,8 bis 3 Gew.-% Monomer und
0,14 bis 0,15 Gew.-% cyclischem Dimer bestand.
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BEISPIEL 2
-
Eine 80%-ige wäßrige Caprolactamlösung wurde
mit 0,965 kg/h (2,13 lb/h) unter den gleichen Bedingungen wie in
Beispiel 1 in die Reaktorkonfiguration eingespeist, wobei aber der
Vorpolymerstrom am Auslaß des
Entspannungsverdampfers durch eine Dosierpumpe in eine auf 275°C gehaltene
Transportleitung mit einer Durchflußzeit von etwa 1 Minute, durch
ein Mundstück
von 3 mm Durchmesser und dann in einen Wassertrog mit einer Verweilzeit
von wenigen Sekunden gefördert
wurde. Der abgeschreckte Strang bzw. Faden wurde dann in kleine
Zylinder zerschnitten. Das mit Wasser abgeschreckte Vorpolymer wies
eine mittlere Endgruppensumme von 288 (Molekülmasse 6944) bei einem Gehalt
an extrahierbaren Verunreinigungen von 5,6% Monomer und 0,6% Dimer
auf.
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VERGLEICHSBEISPIEL 3
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Eine 80%-ige wäßrige Caprolactamlösung wurde
mit 0,965 kg/h (2,13 lb/h) unter den gleichen Bedingungen wie in
Beispiel 2 in die Reaktorkonfiguration eingespeist, außer daß die Transportleitung
die doppelte Länge
hatte und das Mundstück über einem
4,6 m (15 Fuß)
langen erhitzten Edelstahlband angeordnet war, das für die in
Beispiel 5 beschriebenen Kristallisationsuntersuchungen mit 4,0
m/min (13 Fuß/min)
und bei Temperaturen von 140 bis 155°C betrieben wurde. Das wärmebehandelte,
erstarrte Vorpolymerprodukt wies eine mittlere Endgruppensumme von
285 (Molekülmasse
7015) und einen Gehalt an extrahierbaren Verunreinigungen von 6,5%
Monomer und 0,6% cyclischem Dimer auf.
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BEISPIEL 4
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80%-ige wäßrige Caprolactamlösung wurde
mit 0,965 kg/h (2,13 lb/h) in die gleiche Reaktorkonfiguration wie
in Vergleichsbeispiel 3 eingespeist, wobei aber der wäßrigen Caprolactamlösung 0,03
Gew.-% Natriumhypophosphit-Katalysator (bezogen auf das Trockengewicht
von Caprolactam) zugesetzt wurde. Das durch das erhitzte Band wärmebehandelte
Vorpolymer wies eine mittlere Endgruppensumme von 280 (Molekülmasse 7142)
und einen Gehalt an extrahierbaren Verunreinigungen von 6,4% Monomer
und 0,6% Dimer auf. Die Kristallisationsuntersuchungen dieses Materials
werden in Beispiel 6 beschrieben.
-
KRISTALLISATION
-
(VERFAHRENSSCHRITT B)
-
Alle Vorpolymer-Einsatzmaterialien
für den
Kristallisationsschritt wurden nach den Verfahren der Beispiele
1–4 in
einem Durchlaufrohrreaktor hergestellt, der mit einem Masseverhältnis von
(80% Caprolactam/ 20% Wasser) gespeist wurde.
-
Die dargelegten spezifischen Merkmale
der Kristallisation (Schritt B) sind:
- 1. Kristallisation
bei unterschiedlichen Temperaturen über und unter der Glasübergangstemperatur;
- 2. Veränderung
der Zeit, während
der das Material den Abschreckbedingungen ausgesetzt war;
- 3. Kristallisation von Material mit und ohne Katalysator, z.
B. waren die Vorpolymere aus den Beispielen 1 und 3 katalysatorfrei.
Das Vorpolymer von Beispiel 4 enthielt 0,03% Natriumhypophosphit-Katalysator.
-
BEISPIEL 5
-
Geschmolzenes Nylon 6-Vorpolymer
aus einem Durchlaufrohrreaktor und Entspannungsverdampfer, die mit
Caprolactam/Wasser im Gewichtsverhältnis von 80/20 gespeist wurden,
wie im Vergleichsbeispiel 3 hergestellt, wurde auf ein temperaturgeregeltes,
erhitztes Stahlband gegossen, um eine isotherme Kristallisation
aus der Schmelze auszuführen.
Das Band wurde auf einer Temperatur unter dem Schmelzpunkt des Vorpolymers
gehalten. Der Gasraum über
der Abschreckzone wurde erhitzt. Die Verweilzeit des Vorpolymers
auf dem Band wurde gesteuert. Das erstarrte Vorpolymer wurde dann
von dem Band entfernt und konnte passiv auf Raumtemperatur abkühlen. Geschmolzenes
Nylon 6-Vorpolymer aus der gleichen Quelle wurde außerdem auf
Trockeneis sowie in Wasser und auf Aluminiumschalen, beide auf Raumtemperatur,
abgeschreckt, zum Vergleich mit den Proben, die in der Nähe oder
oberhalb der Nylon 6-Glasübergangstemperatur
von 60° abgeschreckt
wurden. Die Temperatur des geschmolzenen Nylon 6-Vorpolymers lag
im Bereich von 266 bis 268°C.
Weitere Versuchsbedingungen sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
TABELLE
1
Versuchsbedingungen
-
Die Differentialscannigkalorimetrie-
(DSC-) Analysenreihe in 2 zeigt,
daß mit
zunehmender Abschrecktemperatur der Erweichungspunkt des Vorpolymers
ansteigt.
-
Eine Reihe von Äquatorialabtastungen (3) unter Anwendung der Weitwinkelröntgenstreuung (WAXS)
zeigte eine verstärkte
Präsenz
der α-Kristallmorphologie,
wenn Nylon 6-Vorpolymer aus der Schmelze bei einer Temperatur weit
oberhalb der Glasübergangstemperatur
abgeschreckt wurde. Eine verstärkte
Präsenz
der γ-Kristallmorphologie
tritt auf, wenn Nylon 6-Vorpolymer bei Temperaturen abgeschreckt
wird, die näher
an der Glasübergangstemperatur
liegen.
-
BEISPIEL 6
-
Geschmolzenes Nylon 6-Vorpolymer
aus einem Durchlaufrohrreaktor und Entspannungsverdampfer, die mit
Caprolactam/Wasser im Gewichtsverhältnis von 80/20 und 0,03 Gew.-%
Natriumhypophosphit gespeist wurden, wie im Beispiel 4 hergestellt,
wurde auf ein temperaturgeregeltes, erhitztes Stahlband gegossen,
um eine isotherme Kristallisation aus der Schmelze auszuführen. Das
Band wurde auf einer Temperatur unter dem Schmelzpunkt des Vorpolymers
gehalten. Der Gasraum über
der Abschreckzone wurde erhitzt. Die Verweilzeit des Vorpolymers
auf dem Band wurde gesteuert. Das erstarrte Vorpolymer wurde dann
von dem Band entfernt und konnte passiv auf Raumtemperatur abkühlen. Geschmolzenes
Nylon 6-Vorpolymer aus der gleichen Quelle wurde außerdem auf
Trockeneis sowie in Wasser und auf Aluminiumschalen, beide auf Raumtemperatur, abgeschreckt,
zum Vergleich mit den Proben, die in der Nähe oder oberhalb der Nylon
6-Glasübergangstemperatur
von 60° abgeschreckt
wurden. Die Temperatur des geschmolzenen Nylon 6-Vorpolymers lag
im Bereich von 267 bis 268°C.
Weitere Versuchsbedingungen sind in Tabelle 2 aufgeführt.
-
TABELLE
2
Versuchsbedingungen
-
Die Differentialscannigkalorimetrie-Analyse
(DSC-Analyse) (4) zeigt,
daß mit
zunehmender Abschrecktemperatur der Erweichungspunkt des Vorpolymers
ansteigt.
-
Eine Reihe von Äquatorialabtastungen unter
Anwendung der Weitwinkelröntgenstreuung
(WAXS) (5) zeigte eine
verstärkte
Präsenz
der α-Kristallmorphologie,
wenn Nylon 6-Vorpolymer aus der Schmelze bei einer Temperatur weit
oberhalb der Glasübergangstemperatur
abgeschreckt wurde. Eine verstärkte
Präsenz
der γ-Kristallmorphologie
tritt auf, wenn Nylon 6-Vorpolymer bei Temperaturen abgeschreckt
wird, die näher
an der Glasübergangstemperatur
liegen.
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Die thermomechanischen Analysen von
Beispiel 6A und 6F (6 bzw. 7) zeigen, daß der Erweichungspunkt
des erstarrten Vorpolymers 6F gegenüber der mit Wasser abgeschreckten
Probe 6A erhöht
ist.
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FESTPHASENPOLYMERISATION
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(VERFAHRENSSCHRITT C)
-
A) Demonstration der extrahierbaren
Verunreinigungen, die im oberen Abschnitt des Festphasenreaktors
entfernt werden können
-
BEISPIEL 7
-
Ein Vertikalröhren-Festphasenreaktor mit
einem auf 160°C
gehaltenen Ölmantel
und einem kegelförmigen
Abschnitt am Boden wurde von oben durch ein unbeheiztes Zulaufrohr
mit einer Geschwindigkeit von 4,4 kg/h (10 lb/h) mit nicht extrahierten
Polycaprolactam-Polymerkörnern
gespeist, die mit Wasser von Umgebungstemperatur abgeschreckt waren.
(Es wurde Zytel® 211,
E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, DE, verwendet.)
Das Polycaprolactam-Einsatzmaterial hatte einen Gehalt an extrahierbaren
Verunreinigungen von 7 Gew.-% Monomer. In die Kolonne wurde durch
Gasverteiler Stickstoff von 160°C
eingeleitet und strömte
mit 14,06 kg/h (31 lb/h) aufwärts.
Die Oberflächengasgeschwindigkeit
von Stickstoff betrug 18,3 cm/s (0,6 Fuß/s) bei Umgebungsbedingungen.
Der Stickstoff erwärmte
die abwärts
fließenden
Polycaprolactamkörner
im oberen Abschnitt von einigen Zoll schnell auf über 100°C und in
den übrigen
unteren Abschnitten auf 159°C.
Die Gasaustrittstemperatur des Reaktors betrug 80°C. Wasserdampf
wurde mit 1,36 kg/h (3,0 lb/h) in die Entlüftungsleitung eingeblasen,
um das Caprolactam-Monomer zu verdünnen und ein Verstopfen zu
verhindern.
-
Bei der Analyse der extrahierbaren
Stoffe des Polycaprolactam-Produkts wurden 2,7% als Monomer gemessen.
Es gab kein Anzeichen einer Agglomeration in den Körnern. Die
Reaktortemperatur lag unter der Erweichungstemperatur.
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BEISPIEL 8
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Beispiel 7 wurde wiederholt, wobei
aber Stickstoff der Kolonne mit 180°C zugeführt und der Ölmantel auf
180°C gehalten
wurde. Die Gasaustrittstemperatur des Reaktors betrug 90°C. Bei der
Analyse der extrahierbaren Stoffe des Produkts wurden 0,6% als Monomer
gemessen. Offensichtlich wurde das wirksame Austreiben von Caprolactam-Monomer
durch die höheren
Betriebstemperaturen des Stickstoffs und der Reaktorwände erreicht.
-
Wegen des Reaktorbetriebs bei Temperaturen
oberhalb der Erweichungstemperatur trat jedoch eine beträchtliche
Teilchenagglomeration auf.
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BEISPIEL 9
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Das mit Wasser abgeschreckte Vorpolymer
von Beispiel 2 aus dem Rohrreaktor wurde in den in den Beispielen
7 und 8 beschriebenen Festphasenreaktor unter den gleichen Bedingungen
eingespeist, mit der Ausnahme, daß die Temperatur der Festphasenreaktion
180°C betrug.
Der Gehalt an extrahierbaren Verunreinigungen in dem Polymerprodukt
des Reaktors betrug 0,8% Monomer, was darauf schließen läßt, daß der Gehalt
an extrahierbaren Verunreinigungen aus dem Vorpolymer mit niedrigem
Molekulargewicht in einem kontinuierlichen Fließbett-Festphasemeaktor schnell
reduziert werden konnte. Die Verweilzeit betrug etwa 4 Stunden,
wodurch die Summe der Endgruppen auf 192 (Molekülmasse 10400) verringert wurde.
Es gab einige Anzeichen einer Polymeragglomeration.
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BEISPIEL 10
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20 Gramm-Vorpolymerproben aus den
Beispielen 2, 3 (Vergleichsbeispiel) und 4 wurden in Glasröhren von
3,12 cm Innendurchmesser mit einem Stickstoffdurchfluß von 6
cm3/min chargenweise festphasenpolymerisiert.
Die Glasröhren
wurden 275 Minuten in ein Sandbad getaucht, das auf einer Betriebstemperatur von
180°C gehalten
wurde. Nach der Festphasenpolymerisation ergab die Analyse der mit
Wasser abgeschreckten Probe von Beispiel 2 eine Endgruppensumme
von 167 (Molekülmasse
12000); die Analyse der auf dem Band wärmebehandelten Probe ohne Katalysator
von Beispiel 3 ergab eine Endgruppensumme von 178 (Molekülmasse 11200);
die Analyse der auf dem heißen
Band wärmebehandelten
Probe mit SHP-Katalysator von Beispiel 4 ergab eine Endgruppensumme
von 156 (Molekülmasse
12800). Das auf dem Band wärmebehandelte
Material mit SHP-Katalysator wies eine etwas höhere Festphasenpolymerisationsgeschwindigkeit auf.
Die Reaktionsgeschwindigkeiten bei 180°C waren ähnlich den früher in der
Literatur angegebenen Werten.
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BEISPIEL 11
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Die in Beispiel 10 verwendeten Proben
wurden nochmals unter den gleichen Bedingungen verarbeitet, mit
der Ausnahme, daß die
Reaktionstemperatur auf 210°C
erhöht
wurde. Nach einer Festphasenreaktion von 275 Minuten ergab die Analyse
der mit Wasser abgeschreckten Probe von Beispiel 2 eine Endgruppensumme von
119 (Molekülmasse
16800). Die Analyse der auf dem heißen Band wärmebehandelten Probe ohne Katalysator
von Beispiel 3 ergab eine Endgruppensumme von 157 (Molekülmasse 12700).
Die Analyse der auf dem heißen
Band wärmebehandelten
Probe mit SHP-Katalysator
von Beispiel 4 ergab eine Endgruppensumme von 68 (Molekülmasse 29400).
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BEISPIEL 12
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Die Proben aus den Beispielen 2 und
4 wurden in dem Glasröhren-Festphasenpolymerisator
unter den Bedingungen von Beispiel 11 verarbeitet, mit der Ausnahme,
daß die
Reaktionszeit 2 Stunden betrug. Nach der Festphasenpolymerisation
ergab die Analyse der mit Wasser abgeschreckten Probe von Beispiel
2 eine Endgruppensumme von 168 (Molekülmasse 11900). Die Analyse
der auf dem heißen
Band wärmebehandelten
Probe mit SHP-Katalysator von Beispiel 4 ergab eine Endgruppensumme
von 84 (Molekülmasse
23800), was für
die meisten Faser- und Harzprodukte ausreichend ist.
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BEISPIEL 13
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30 Gramm der Probe von Beispiel 4
(auf dem heißen
Band wärmebehandeltes,
nicht extrahiertes Vorpolymer mit SHP-Katalysator) wurden in die
Festphasen-Glasröhren
von 3 cm Innendurchmesser bei 170°C und
2 Stunden mit 130 cm3/min durch das Bett
aufwärts
fließendem
Stickstoffgas eingebracht (Oberflächengasgeschwindigkeit bei
Umgebungsbedingungen 0,28 cm/s (0,009 Fuß/s)). Nach dem Abkühlen war
wegen der Caprolactam-Haftung zwischen den Teilchen und zwischen
den Teilchen und den Wänden
des Glasreaktors eine beträchtliche
Polymer-Agglomeration aufgetreten.
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BEISPIEL 14
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Das Experiment 13 wurde wiederholt,
wobei aber der Stickstoffdurchfluß auf 2400 cm3/min
erhöht
wurde (Oberflächengasgeschwindigkeit
bei Umgebungsbedingungen 5,2 cm/s (0,17 Fuß/s)) und die Reaktionstemperatur
1 Stunde lang 190°C
betrug. Nach dem Abkühlen
flossen alle Polymerteilchen leicht aus der Glasröhre, und
es gab keine Anzeichen einer Polymeragglomeration oder eines Anhaltens
an den Wänden.
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BEISPIEL 15
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(Umsetzung von 6-Aminocapronitril
zu Nylon 6-Vorpolymer in einem zweistufigen Reaktor – erste
Stufe Zweiphasen-Gleichstrom, zweite Stufe Zweiphasen-Gegenstrom).
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Ein nicht entlüfteter 173 ml-Rohrreaktor wurde
mit einem entlüfteten
100 ml-Blasensäulenreaktor
verbunden, um kontinuierlich Nylon 6-Vorpolymer aus 6-Aminocapronitril
und Wasser zu erzeugen. Für
den Anschluß des
Rohrreaktors an den Blasensäulenreaktor
wurde ein Regelventil verwendet, um den Betrieb jedes Reaktors bei
unterschiedlichen Drücken
zu ermöglichen.
Die Blasensäule
wurde so konfiguriert, daß von
unten Wasserdampf eingeblasen und am oberen Ende Abdampf, Ammoniak
und organischer Dampf abgeführt
werden konnten. Die Nylon 6-Vorpolymerschmelze floß im Gegenstrom
zur Dampfphase und trat aus dem Boden der Säule aus.
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Der Zustrom bestand aus 6-Aminocapronitril
und Wasser in einem Molverhältnis
von 1 zu 3. Die Rohr- und Blasensäulenreaktoren wurden auf 280°C gehalten.
Das Einsatzmaterial wurde mit 2 ml/Minute in den Rohrreaktor gepumpt.
Der Rohrleitungsdruck wurde auf 2273 kPa (315 psig) gehalten, und
der Blasensäulendruck
wurde auf 791 kPa (100 psig) gehalten. In die Blasensäule wurde
ein halbes Gramm Wasserdampf pro Minute eingeblasen. Die Analyse
der Vorpolymer-Endgruppen ließ auf
eine Aminkonzentration von 81,3 mVal/kg und eine Säurekonzentration
von 45 mVal/kg schließen.
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BEISPIEL 16
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(Nylon 6-Vorpolymer aus
6-Aminocapronitril)
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Eine wäßrige Lösung von 49 Gew.-% 6-Aminocapronitril
mit 0,1 Gew.-% Pyridylethylphosphonsäure wurde bei Umgebungsbedingungen
mit einer Gesamtzulaufgeschwindigkeit von 0,38 kg/h (0,84 lb/h)
in einen aus mehreren Abschnitten bestehenden vertikalen Rohrschlangenreaktor
dosiert. Der Abschnitt 1 des Reaktors besteht aus Edelstahlrohr
von 18 m (59 Fuß)
Länge,
12,7 mm (1/2 Zoll) Außendurchmesser
und 0,9 mm (0,035 Zoll) Wanddicke. Die Rohrschlange war in ein heißes Ölbad mit
einer Temperatur von 275°C
eingetaucht. Der Innendruck in dem Abschnitt wurde durch Drosseln
des Auslasses dieses Reaktorabschnitts auf 3962 kPa (560 psig) gehalten.
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Zwischen dem Abschnitt 1 und dem
Abschnitt 2 des Reaktors wurde das Reaktionsgemisch durch einen
stationären
Inlinemischer geleitet, wo 0,19 kg/h Wasser von Umgebungstemperatur
injiziert wurde. Der Mischer war in ein heißes Ölbad von 275°C eingetaucht.
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Das Gemisch gelangte dann in den
zweiten Abschnitt des Reaktors, der aus Edelstahlrohr von 4,82 m (15,8
Fuß) Länge, 12,7
mm (1/2 Zoll) Außendurchmesser
und 0,9 mm (0,035 Zoll) Wanddicke bestand. Der Abschnitt 2 des Reaktors
war in heißes Öl von 275°C eingetaucht.
Der Innendruck in diesem Abschnitt des Reaktors wurde durch Drosseln
des Auslasses dieses Reaktorabschnitts auf 2583 kPa (360 psig) gehalten.
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Nach Verlassen des zweiten Reaktorabschnitts
wurde das Reaktionsgemisch durch einen isothermen Entspannungsverdampfer
geleitet, der aus Edelstahlrohr von 1,83 m (6 Fuß) Länge, 4,8 mm (3/16 Zoll) Außendurchmesser
und 1,25 mm (0,049 Zoll) Wanddicke, dann aus zwei parallelen Edelstahlrohren
von 1,83 m (6 Fuß)
Länge,
3,2 mm (1/8 Zoll) Außendurchmesser
und 0,7 mm (0,028 Zoll) Wanddicke, dann aus Edelstahlrohr von 2,44
m (8 Fuß)
Länge,
4,8 mm (3/16 Zoll) Außendurchmesser
und 0,9 mm (0,035 Zoll) Wanddicke, dann aus Edelstahlrohr von 3,66
m (12 Fuß)
Länge,
6,4 mm (1/4 Zoll) Außendurchmesser
und 1,6 mm (0,065 Zoll) Wanddicke bestand. Dieses Rohr war in ein
heißes Ölbad von
295°C eingetaucht.
Die Verweilzeit im Entspannungsverdampfer wird auf 2 bis 3 Minuten
geschätzt.
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Der Abfluß vom Entspannungsverdampfer
floß in
die Abscheiderstufe, die ein aufgeweiteter, horizontaler Abschnitt
des Entspannungsverdampfers von 0,3 m (1 Fuß) Länge und 23,6 mm ( 0,3 Zoll)
Innendurchmesser ist. Der Abscheider arbeitete mit einer wellenartig
geschichteten Strömung
und entfernte den Wasserdampf/die Monomerdämpfe wirksam ohne Aufschäumen oder
Schaumbildung. Die Verweilzeit der Flüssigkeit betrug weniger als
1 Minute. Das Vorpolymer wurde aus einem Ablaßrohr am Boden des Abscheiders
abgepumpt. Die Endgruppensumme des Vorpolymers (NH2 und
COOH) wurde mit 134 gemessen, RV von 15,5 (8,4% Polymer in 90 Gew.-%
Ameisensäure).
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BEISPIEL 17
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(Nylon 6-Vorpolymer aus
6-Aminocapronitril)
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Eine wäßrige Lösung von 75,8 Gew.-% 6-Aminocapronitril
mit 0,1 Gew.-% Pyridylethylphosphonsäure wurde bei Umgebungsbedingungen
mit 0,25 kg/h (0,56 lb/h) in den in Beispiel 16 diskutierten Reaktor
dosiert. Die nach Abschnitt 1 des Reaktors injizierte Wassermenge
betrug 0,5 kg/h (1,1 lb/h). Alle Temperaturen und Drücke waren
die gleichen wie in Beispiel 1. Die Endgruppensumme des Vorpolymers
(NH2 und COOH) wurde mit 139 gemessen, RV
von 21,1 (8,4% Polymer in 90 Gew.-% Ameisensäure).
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BEISPIEL 18
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(Nylon 6-Vorpolymer aus
6-Aminocapronitril mit anschließender
Kristallisation)
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Eine wäßrige Lösung von 49 Gew.-% 6-Aminocapronitril
mit 0,2 Gew.-% Pyridylethylphosphonsäure wurde bei Umgebungsbedingungen
mit 0,76 kg/h (1,68 lb/h) in den in Beispiel 1 diskutierten Reaktor
dosiert. Temperatur und Druck im ersten Abschnitt betrugen 295°C bzw. 6169
kPa (880 psig). Temperatur und Druck im zweiten Abschnitt betrugen
295°C bzw.
6169 kPa (880 psig). Es wurde ein RV von 11,01 erzeugt (8,4% Polymer
in 90 Gew.-% Ameisensäure).
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Dieses Material wurde auf eine erhitzte
Drehscheibe gegossen, um eine isotherme Kristallisation aus der
Schmelze auszuführen.
Die Verweilzeit auf dem Band wurde gesteuert. Das erstarrte Vorpolymer
wurde dann von dem Band entfernt und konnte passiv auf Raumtemperatur
abkühlen.
Die Temperatur des geschmolzenen Vorpolymers betrug etwa 290°C. Die weiteren
Versuchsbedingungen sind in Tabelle 3 aufgeführt.
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TABELLE
3
(Versuchsbedingungen)
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Die Differentialscanningkalorimetrie-
(DSC-) Analysenreihe in 8 läßt darauf
schließen,
daß mit
zunehmender Abschrecktemperatur der Erweichungspunkt des Vorpolymers
ansteigt.
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BEISPIEL 19
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(Festphasenpolymerisation)
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50 Gramm des in Beispiel 16 hergestellten
Vorpolymers wurden 8 Stunden bei 195°C in einen 32/200 Pyrex®-Glasabscheiderkörper eingebracht.
Vorgewärmtes
Stickstoffgas ließ man
mit einer Durchflußgeschwindigkeit
von 0,14 m3/min (0,085 Standard-Kubikfuß/min) durch
das Vorpolymer aufwärts
fließen.
Das Polymer-RV (8,4% Polymer in 90 Gew.-% Ameisensäure) erhöhte sich
von 15,2 auf 66,4.