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Die
vorliegende Erfindung betrifft sowohl ein System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr
als auch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Systems zur gezielten
Wirkstoff-Zufuhr. Die Erfindung betrifft auch eine nützliche
Verwendung zur gezielten Zufuhr und Lieferung bzw. Abgabe von Wirkstoffen,
Diagnostika und anderen physiologisch wirksamen Substanzen an ein
Ziel innerhalb des Körpers
eines Säugers,
zum Beispiel an das zentrale Nervensystem. Diese Arbeit wird durch
die Suche nach neuen Technologien motiviert, die die Möglichkeit
erhöhen,
physiologisch wirksame Substanzen wie Wirkstoffe oder Agenzien für diagnostische
Zwecke an ein gewünschtes
Ziel innerhalb des Körpers
eines Säugers
zu liefern, einschließlich
der Lieferung dieser Substanzen über
die Blut-Hirn-Schranke, was ein allgemein anerkanntes Problem der
Neuropharmakologie darstellt.
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In
einer früheren
Patentanmeldung (Kreuter et al.; U.S. Patentanmeldung 08/203,326
und PCT/EP 95/00724, entspricht WO 95/22963) wurde ein neues Verfahren
zum Transport von Wirkstoffen über
die Blut-Hirn-Schranke mittels Nanopartikeln, an die Wirkstoffe
komplexiert (inkorporiert oder adsorbiert) sind und die dann mit
einem Mantel bzw. Beschichtung einer geeigneten oberflächenaktiven Substanz
umhüllt
worden sind, gelehrt. Die vorliegende Erfindung betrifft einen ähnlichen
Ansatz. Insbesondere können
jetzt nanometergroße,
kugelförmige
Systeme bzw. Nanosphären-Systeme
zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr
gewonnen werden, die denselben Effekt bzw. Wirkung, wie in der oben
genannten Beschreibung (Kreuter et al., loc. cit) demonstriert,
erreichen werden, die aber mittels eines signifikant vereinfachten
Verfahrens hergestellt werden können.
Die vorliegende Erfindung lehrt ein System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr,
ein Verfahren zur besseren und vereinfachten Herstellung und die
Verwendung eines solchen Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr
zur Herstellung eines Medikaments.
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Hierin
beinhaltet die Herstellung von Nanopartikeln die Polymerisation
unter Verwendung eines anderen Stabilisators als Dextran 70.000,
was es zum ersten Mal erlaubt, den Überzug bzw. die Beschichtung
des Nanopartikel-Wirkstoff-Komplexes mit einer oberflächenaktiven
Substanz, welches eine Grundvoraussetzung für die Erreichung des gewünschten
Effekts war (Kreuter et al., loc. cit.), zu verwerfen. Folglich
lehrt die vorliegende Erfindung die Verwendung und Zusammensetzung
von Nanopartikeln, die signifikant gegenüber früheren Systemen zur gezielten
Wirkstoff-Zufuhr und deren Herstellungsverfahren vereinfacht ist.
Dieses System ermöglicht
jedem Wirkstoff ("Wirkstoff", wie in der Beschreibung
und den Patentansprüchen
verwendet, schließt
jede Substanz ein, die zu therapeutischen und/oder diagnostischen
Zwecken appliziert wird"), die
Blut-Hirn-Schranke zu durchqueren, um einen oder mehrere der folgenden
Vorteile zu erzielen: Reduzierung der Dosis eines Wirkstoffs oder
Diagnostikums, Ermöglichen
des Eindringens von Wirkstoffen, die normalerweise die "Blut-Hirn-Schranke" (BBB) nicht durchdringen
können,
in das Gehirn, und Verminderung von peripheren Nebenwirkungen durch Erhöhung der
relativen Menge an Wirkstoff, die das Gehirn erreicht.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
oben zitierten Patentanmeldungen von Kreuter et al. (Kreuter et
al., U.S. Patentanmeldung 08/203,326 und PCT/EP 95/00724, entspricht
WO 95/22963) lehren ein Verfahren, bei dem Nanopartikel benutzt
werden, um Wirkstoffe und Diagnostika über die Blut-Hirn-Schranke,
die im Weiteren manchmal in Kurzform als "BBB" angegeben
wird, zu transportieren. In dieser früheren Anmeldung wurde ein geeignetes
Monomer wie Butylcyanacrylat (BCA) ausgewählt und zu Polybutylcyanacrylat
(PBCA) polymerisiert, wobei das Polymer im Polymerisationssystem
in Form von Nanopartikeln vorliegt. Vor oder nach der Polymerisation
des Monomers wird ein Wirkstoff zugegeben, so dass dieser entweder
in die Nanopartikel inkorporiert oder auf der Oberfläche der Nanopartikel
adsorbiert wird. Eine überraschende Beobachtung
von Kreuter et al. zeigt, dass, wenn eine oberflächenaktive Substanz zu diesem
Nanopartikel-Wirkstoff Komplex ("Überzug") gegeben wird, dann
Wirkstoffe, die mit Nanopartikeln verbunden sind, die mit einer
oberflächeaktiven
Substanz beschichtet sind, die Blut-Hirn-Schranke überwinden können.
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Der
Vorteil der früheren
Methode gegenüber vorherigen
Verfahren (und der mittels besagtem Prozess erhaltenen früheren Produkte)
war der, dass im Wesentlichen jeder Wirkstoff an die Nanopartikel
gebunden und in das Gehirn transportiert werden konnte, ohne die
Notwendigkeit, die Struktur des Wirkstoffs zu verändern. Demnach
liefert die frühere Kreuter
et al. Erfindung das erste universelle Verfahren zum Transport von
Wirkstoffen über
die Blut-Hirn-Schranke.
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Als
spezielles Beispiel müssen
Wirkstoffe, die zur Behandlung des zentralen Nervensystems in Säugern verwendet
werden, in der Lage sein, die Blut-Hirn-Schranke (BBB) zu überqueren.
Der Begriff "Blut-Hirn-Schranke" (BBB), der in der
Beschreibung und in den Patentansprüchen verwendet wird, bezieht
sich auf die BBB im engeren Sinne, d. h. in dem Sinn, in dem dieser
Begriff im allgemeinen von medizinischem Fachpersonal verwandt wird,
sowie auf die Blut-Spinal-Schranke und die Blut-Retina-Schranke. Leider
können
viele Wirkstoffe die BBB nicht wirkungsvoll oder überhaupt
nicht überqueren
und sind nur wirksam, wenn sie direkt in das Gehirn appliziert werden.
Die Blut-Hirn-Schranke (BBB), die aus dem Endothel der Gehirngefäße, der
basalen Membran und den neuroglialen Zellen besteht, funktioniert
so, dass die das Eindringen von Substanzen in das Gehirn beschränkt. Manchmal
wird die Struktur der Blut-Hirn-Schranke in zwei Komponenten unterteilt: die
endotheliale oder kapillare Schranke und die ependymale Schranke
(Banks, W. A., Kastin, A. J., Barrera, "Delivering peptides to the central nervous system:
Dilemmas and strategies, Pharm. Res. 8 (1991), 1345–1350).
Die Art und Weise, wie Substanzen durch die Blut-Hirn-Schranke dringen,
wurde bislang nicht aufgeklärt.
Es ist aber bekannt, dass viele der Regulatoren der Gehirnfunktion,
wie beispielsweise Cytokine, Transferrin, Encephaline und Endorphine
von den Blutgefäßen in das
Gehirn durch die Blut-Hirn-Schranke eindringen können (Raeissi & Audus 1989, Zlokovich
et al. 1989, 1990). Viele Substanzen, die das zentrale Nervensystem
(ZNS) beeinflussen, wie beispielsweise Adenosin, β-Endorphin,
synthetische Analoga endogener Peptide (Houghten et al. 1980, Levin
et al. 1987, Sakane et al. 1989), als auch einige excitatorische
und inhibitorische Aminosäuren
und trophische Faktoren, können die
Blut-Hirn-Schranke jedoch nur schlecht oder überhaupt nicht überwinden.
Bis heute können
Wirkstoffe, die die Blut-Hirn-Schranke nicht oder nur schlecht überwinden,
lediglich durch direkte ZNS-Infusion appliziert werden. Daher sind
viele potentiell wirksame Wirkstoffe wegen ihrer Unfähigkeit,
die Blut-Hirn-Schranke zu passieren, klinisch nicht nützlich.
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Die
Lehre von Kreuter (Kreuter et al., loc. cit.) hat ein neues Verfahren
zur Leitung von Wirkstoffen über
die Blut-Hirn-Schranke geliefert. Dennoch, die Herstellung von geeigneten
Nanopartikeln aus ausgewählten
Polymeren erforderte einen Schritt, bei dem der Nanopartikel/Wirkstoff-Komplex
mit einer geeigneten oberflächenaktiven
Substanz wie Tween 80 (Polysorbat 80) beschichtet wird. Wie die
Entgegenhaltung von Kreuter et al. (loc. cit.) beschreibt, wurde
nur durch das Überziehen
der Nanopartikel mit einer geeigneten oberflächenaktiven Substanz der gewünschte Effekt
des Übertritts
des Wirkstoffs über die
Blut-Hirn-Schranke erreicht.
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Während dies
ein wichtiger innovativer Schritt zum Erreichen des gezielten Transports
von Wirkstoffen in das Gehirn war, besteht weiterhin die Notwendigkeit,
den Herstellungsprozess zu vereinfachen und die Wahrscheinlichkeit
des Auftretens von toxischen Nebenwirkungen der oberflächenaktiven Substanzen
zu vermindern. Es ist deshalb wünschenswert,
ein Verfahren zur Herstellung von Nanopartikeln ohne der Notwendigkeit
eines Überzugs des
Nanopartikel/Wirkstoff Komplexes zu besitzen. Ähnlich ausgedrückt existierte
der Wunsch nach Nanopartikeln ohne Überzug mit einer oberflächenaktiven
Substanz. Auf Basis dieser Betrachtungen wird ein entscheidendes
und lang bestehendes Bedürfnis aus
den Verfahren nach dem Stand der Technik nach einem Verfahren zur
Herstellung einer Nanopartikel-Zusammensetzung
in der Art offensichtlich, dass kein Schritt zum Überziehen
des Nanopartikel/Wirkstoff-Komplexes mit oberflächenaktiven Substanzen erforderlich
ist.
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Ein
vereinfachtes und potentiell weniger toxisches Verfahren zur Herstellung
von Nanopartikeln, das die gezielte Zufuhr von Wirkstoffen an spezifische
Stellen innerhalb des Körpers
des Säugers
erlaubt, wird demnach gebraucht. Es besteht ebenfalls Bedarf nach
einem Verfahren, das Wirkstoffe, die die BBB nicht überwinden
("nicht-penetrierende
Wirkstoffe"), gezielt über die
BBB transportiert. In ähnlichem
Umfang ist es wünschenswert,
die Durchdringungsrate von Wirkstoffen, die die BBB normalerweise überwinden
("penetrierende
Wirkstoffe") zu
verbessern. Eine Erhöhung
der relativen Menge an Wirkstoff im Gehirn würde eine Reduzierung der Gesamtdosis
ermöglichen,
folglich periphere Nebenwirkungen vermindern, gleichzeitig aber
die biologische Aktivität
im zentralen Nervensystem aufrechterhalten.
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Um
die Nachteile des Verfahrens nach dem Stand der Technik zu überwinden,
geht es in der vorliegenden Erfindung um ein Verfahren zur Herstellung
von nicht-beschichteten Nanopartikeln zum Transport einer Vielzahl
von Wirkstoffen, um den gezielten Transport des Wirkstoffs an einen
bestimmten Ort im Körper
des Säugers
zu erlauben, speziell, um die Durchdringung der BBB von Wirkstoffen
oder Diagnostika zu erhöhen,
wobei das Verfahren kein Beschichtungsverfahren während der
Herstellung der Nanopartikel erfordert. Die vorliegende Erfindung
betrifft ebenfalls ein durch diese Herstellungsmethode erhaltenes
System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr, die Verwendung des Systems
zur gezielten Wirkstoff- Zufuhr
sowie ein medizinisches Behandlungsverfahren, wobei das System zur
gezielten Wirkstoff-Zufuhr einem Säuger, insbesondere einem Mensch,
verabreicht wird.
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Demgemäß war es
eine Aufgabe dieser Erfindung, ein System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr bereitzustellen,
das den gerichteten Transport von Wirkstoffen zu einem Zielort innerhalb
des Körpers des
Säugers
erlaubt, wobei der Zielort jedes Organ oder jede Stelle innerhalb
(oder auf der Oberfläche) des
Körpers
des Säugers
(z. B. des Menschen), zum Beispiel die BBB oder das Gehirn sein
kann. Ein weiteres Ziel dieser Erfindung war es, ein System zur
gezielten Wirkstoff-Zufuhr bereitzustellen, dass mittels eines einfacheren
Verfahrens hergestellt werden kann als die früheren, bekannten Herstellungsmethoden
(z. B. Kreuter et al.; loc. cit.). Eine andere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung war es, ein System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr bereitzustellen,
das einem Säuger
bequemer verabreicht werden kann, z. B. durch einen einfachen Applikations-
bzw. Verabreichungsschritt und das auf ein gewünschtes Ziel in hohem Maß und mit
einer hohen Transferrate des Wirkstoffs vom Applikationsort zum
pharmakologischen Wirkort gerichtet werden kann. Eine andere Aufgabe der
vorliegenden Erfindung war es, ein einfaches Herstellungsverfahren
für ein
neues System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr bereitzustellen. Insbesondere
war es eine Aufgabe, ein einfaches Herstellungsverfahren bereitzustellen,
das mit den bisher verwendeten Vorrichtungen, aber mit weniger Schritten
während
des Herstellungsprozesses, durchgeführt werden kann. Insbesondere
war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, dass der Schritt
zum Überziehen
bzw. Beschichten des Nanopartikel/Wirkstoff-Komplexes mit einer
oberflächenaktiven
Substanz weggelassen werden sollte.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung war es, eine Anwendung zur Leitung
von physiologisch wirksamen Substanzen an einen speziellen Zielort
innerhalb des Körpers
des Säugers
zu entwickeln. Eine andere Aufgabe war es, eine Anwendung zum gezielten
Transport von ZNS-aktiven
Wirkstoffen zu entwickeln, um einen physiologischen oder pharmakologischen
Effekt zu produzieren oder Substanzen von diagnostischem Wert zu
applizieren, wobei das Verfahren die vorgenannten Nachteile, die
mit dem früheren Verfahren
verbunden ist, überwindet.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren
und eine Zusammensetzung bereitzustellen, das (die) die einfachere
Passage von nicht-penetrierenden Wirkstoffen und schlecht penetrierenden
Wirkstoffen durch die BBB erlaubt.
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Eine
noch weitere Aufgabe der Erfindung war es, ein verlässliches
und einfach zu handhabendes Verfahren und Zusammensetzung zur Behandlung
von Störungen
des zentralen Nervensystems durch systemische Injektion oder orale
Verabreichung von Nanopartikeln, an denen Wirkstoffe adsorbiert
sind, die keine Beschichtung enthalten wie in der früheren Anmeldung
veröffentlicht
(Kreuter et al., U.S. Patentanmeldung 08/203,326), bereitzustellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr
an einen Säuger
umfassend
- – nicht-beschichtete
Nanopartikel, bestehend aus einem polymeren Material, wobei die
Nanopartikel das polymere Material, eine oder mehrere physiologisch
wirksame Substanz(en), die dem Säuger zugeführt werden
soll(en), und einen oder mehrere Stabilisatoren) für die Nanopartikel
umfassen, die den gezielten Transport der physiologisch wirksamen
Substanzen) an einen spezifischen Ort innerhalb oder auf den Körper eines
Säugers erlauben;
und
- – einen
physiologisch verträglichen
Träger und/oder
Verdünnungsmittel,
(der) das den Transport der Nanopartikel zum Zielort innerhalb des Säugers nach
der Verabreichung erlaubt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung
eines Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr, um eine oder mehrere
physiologisch wirksame Substanzen) einem Säuger zu verabreichen, wobei
das Verfahren, das kein Beschichtungsverfahren während der Herstellung der Nanopartikel
erfordert, die Schritte der
- – Herstellung
von Nanopartikeln, die aus einem polymeren Material hergestellt
sind, wobei die Nanopartikel das polymere Material, eine oder mehrere
physiologisch wirksame Substanz(en), die dem Säuger zugeführt werden soll, einen oder mehrere
Stabilisatoren) für
die Nanopartikel, der (die) den gezielten Transport der physiologisch wirksamen
Substanzen) an einen spezifischen Ort innerhalb oder auf den Körper eines
Säugers erlauben,
durch Polymerisation einer oder mehrerer monomerer und/oder oligomerer
Vorstufe(n) des polymeren Materials in Gegenwart der physiologisch
wirksamen Substanzen) und in Gegenwart des/der Stabilisatoren) in
einer bekannten Weise; und optional
- – der
Bereitstellung der Nanopartikel in einem Medium, das den Transport
der Nanopartikel zum Zielort innerhalb des Säugers nach der Verabreichung
erlaubt,
umfasst.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines
Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr, um eine oder mehrere physiologisch wirksame
Substanzen) in einen Säuger
zu applizieren, wobei das Verfahren, das kein Beschichtungsverfahren
während
der Herstellung der Nanopartikel erfordert, die Schritte
- – der
Herstellung von Nanopartikeln, die aus einem polymeren Material
hergestellt sind, wobei die Nanopartikel das polymere Material und
einen oder mehrere Stabilisatoren) für die Nanopartikel umfassen,
durch Polymerisation einer oder mehrerer monomerer und/oder oligomerer
Vorstufe(n) des polymeren Materials in Gegenwart des/der Stabilisatoren)
in einer bekannten Weise;
- – des
Einbringens einer oder mehrerer physiologisch wirksamen Substanz(en),
die dem Säuger zugeführt werden
soll(en), in oder auf die Nanopartikel; und optional
- – der
Bereitstellung der beladenen Nanopartikel in einem Medium, das den
Transport der Nanopartikel zum Zielort innerhalb des Säugers nach
der Verabreichung erlaubt,
umfasst.
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Zusätzlich betrifft
die Erfindung ein System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr nach obiger
Definition zur medizinischen Anwendung.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Anwendung des Systems zur gezielten
Wirkstoff-Zufuhr gemäß obiger
Definition und der Definition in den Ansprüchen zur Herstellung eines
Medikaments, das den gezielten Transport einer oder mehrerer physiologisch
wirksamer Substanzen) an einen spezifischen Ort innerhalb oder auf
dem Körper
eines Säugers,
insbesondere den Transport über
die Blut-Hirn-Schranke, insbesondere über die Blut-Hirn-Schranke in das zentrale
Nervensystem, erlaubt.
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Zusätzlich betrifft
die Erfindung die Verwendung zum gezielten Transport einer oder
mehrerer physiologisch wirksamer Substanzen) an einen spezifischen
Ort innerhalb oder auf dem Körper
eines Säugers,
wobei ein System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr gemäß obiger
Definition einem Säuger verabreicht
wird.
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Insbesondere
umfasst die vorliegende Erfindung eine Anwendung zur Leitung von
physiologisch wirksamen Substanzen über die Blut-Hirn-Schranke und
ein System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr, das zur Leitung von Wirkstoffen
durch die BBB nützlich ist.
Die Erfindung basiert auf der überraschenden
Erkenntnis, dass die Behandlung von Nanopartikeln, die einen Wirkstoff
adsorbiert und/oder inkorporiert haben, ohne einen Überzug aus
einer oberflächenaktiven
Substanz, es dem adsorbierten oder inkorporierten Wirkstoff erlaubt,
die BBB zu überwinden. Während in
der Theorie angenommen wird, dass die Nanopartikel die Blut-Hirn-Schranke überwinden
und dass der Wirkstoff nach dem Hindurchtreten der Nanopartikel
desorbiert wird, ist dieser Schritt kein notwendiger Teil der Erfindung,
solange der Wirkstoff die Blut-Hirn-Schranke überwindet und zu einer pharmakologischen
Wirkung führt.
Die hier verwendete Bezeichnung "pharmakologisch
aktiv" bedeutet
und schließt
nicht nur die pharmakologische Wirkstoff-Aktivität ein, sondern bedeutet auch
und schließt
die diagnostische Aktivität
ein.
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Das
grundlegende System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr wird nach einem
Prozess hergestellt, der folgendes umfasst:
- – die Bildung
einer Suspension von Nanopartikeln durch Polymerisation oder Dispersion
durch Verwendung geeigneter Stabilisatoren.
- – die
Sorption/Inkorporation einer physiologisch wirksamen Substanz auf
und/oder in die Nanopartikel.
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Insbesondere
umfasst das Verfahren der Erfindung die Schritte des Einbringens
einer pharmakologisch aktiven Substanz, wie eines Wirkstoffes, auf oder
in einen Nanopartikel, die Verabreichung der Nanopartikel (die nicht
von einem Überzug
umgeben sind) an einen Säuger
in einer Weise, dass die pharmakologisch aktive Substanz die BBB
erreichen und überqueren
kann, und dass die pharmakologisch aktive Substanz von dem Nanopartikel
freigegeben wird, um seinen gewünschten
pharmakologischen Effekt zu erzielen. Es ist nicht offensichtlich,
ob die Nanopartikel selbst die BBB überqueren oder ob nur die pharmakologisch
aktive Substanz die BBB durch Freigabe vom Nanopartikel überquert.
Der exakte Mechanismus ist dennoch nicht entscheidend, so lange
der pharmakologische Effekt bzw. Wirkung erreicht wird.
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Die
Nanopartikel werden mit dem Wirkstoff mittels irgendeines bekannten
Beladungsschritt beladen. Gewöhnlich
werden feste Nanopartikel benutzt und werden durch Sorption des
Wirkstoffs auf der Oberfläche
des Nanopartikels, z. B. durch Durchtränken der fertig hergestellten
Nanopartikel in einer Wirkstofflösung,
beladen. Manchmal jedoch wird der Wirkstoff zur Polymerisationslösung zugegeben
und der Wirkstoff wird in den Nanopartikel, während der Nanopartikel hergestellt
wird, inkorporiert. In früheren Verfahren
wurde Dextran als Stabilisator und Polysorbat 80 als oberflächenaktive
Substanz verwandt (Kreuter et al.; loc. cit.).
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Der
entscheidende, innovative Schritt der vorliegenden Erfindung besteht
darin, dass während der
Polymerisation des polymeren Materials zur Bildung von Nanopartikeln,
andere Stabilisatoren als Dextran 70.000 benutzt werden. Zum Beispiel
können
Polysorbate oder alternativ Dextran mit einem geringeren Molekulargewicht
als Dextran 70.000 verwendet werden, um den gewünschten Effekt des Transports
von Wirkstoffen über
die BBB zu erreichen. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird Dextran 12.000 oder Polysorbate 85 (Tween 85) benutzt.
Diese Stabilisatoren sind nur zu Veranschaulichungszwecken erwähnt und
die Auswahl eines oder mehrerer beliebiger anderer Stabilisatoren
oder deren Kombination mit den oben genannten zwei Stabilisatoren,
um den gewünschten
Effekt zu erreichen, ist nicht begrenzt. Demnach sind die Nanopartikel
als System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr nützlich, so lange sie mit einem
geeigneten Stabilisator hergestellt werden. Es besteht kein Bedarf
daran, einen zusätzlichen Überzug,
der den Nanopartikel/Wirkstoff Komplex umgibt, anzuwenden, wie von
Kreuter et al. berichtet (Kreuter et al.; loc. cit.). Das Verfahren
der vorliegenden Erfindung vereinfacht den Herstellungsprozess beachtlich und
erleichtert die klinische Anwendung, da ein Vermischen mit einer
oberflächenaktiven
Substanz vor der Verabreichung an den Organismus nicht mehr erforderlich
ist.
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Das
einfache Vermischen von fertig hergestellten Nanopartikeln und des
Wirkstoffs zur Adsorption ist ausreichend, um ein System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr,
das die Überwindung
der BBB ermöglicht,
herzustellen. Ein großer
Vorteil der durch das oben genannte Verfahren gewonnenen Zusammensetzung
liegt darin, dass das System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr verwendet
werden kann, um Wirkstoffe über
die BBB zu transportieren. Mit anderen Worten: Wirkstoffe, die sonst
nicht die BBB überwinden
konnten, um das zentrale Nervensystem zu erreichen oder die die
BBB nicht in einer ausreichenden Menge passieren konnten, um einen
gewünschten
pharmakologischen oder diagnostischen Effekt zu erzielen, können durch
den Transport mittels des Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr
der Erfindung das gewünschte
Ziel erreichen.
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Andere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden für den Fachmann
auf dem Gebiet aus der ausführlichen
Beschreibung der Erfindung, die jetzt in Verbindung mit Tabellen,
Zeichnungen und den begleitenden Ansprüchen folgen wird, offensichtlich.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
Zeichnungen sind nicht maßstabsgerecht
angefertigt. Sie sind dargestellt, um verschiedene Ausführungsformen
der Erfindungen und der erreichten Ergebnisse zu veranschaulichen.
Die Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird, sind wie folgt:
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1 ist eine schematische
Zeichnung eines Nanopartikels, die dessen Molekuarstruktur zeigt. 1A zeigt einen monolithischen
Nanopartikel (N) mit einem in einer Matrix (D) dispergiertem oder
gelösten
Wirkstoff. 1B zeigt
einen kapsel-ähnlichen
Nanopartikel mit einem im Inneren eingebauten Wirkstoff. 1C zeigt einen Nanopartikel mit
einem adsorbierten Wirkstoff oder auf der Oberfläche des Nanopartikels adsorbierten
Wirkstoff. Diese drei Ausführungsformen
stellen keine Beschränkungen
dar, da Kombinationen hiervon möglich
sind.
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2 veranschaulicht den analgetischen Effekt,
der mittels des "Heiße-Platte"-Tests nach intavenöser Injektion von Dalargin
(10 mg/kg) aufgezeigt wurde. Dalargin wurde entweder in Lösung oder
nach sorptiver Bindung an Nanopartikel verabreicht. Die Daten wurden
zu verschiedenen Zeitpunkten nach intravenöser Injektion gesammelt. Die
Gruppen sind Folgende:
- – Gruppe 1: Dalargin-Lösung in
PBS (10 mg/kg);
- – Gruppe
2: Suspension von mit Polysorbat 85 stabilisierten, leeren Nanopartikeln
(40 mg/kg);
- – Gruppe
3: Polysorbat 85 in PBS (1%)
- – Gruppe
4: Mit Dalargin durch Inkubation mit leeren Nanopartikeln (10 mg/kg)
für 3 h
beladene Nanopartikel, die durch Polysorbat 85 stabilisiert sind.
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3 veranschaulicht den analgetischen Effekt,
der mittels des "Heiße-Platte"-Tests nach oraler Gabe von Dalargin
(10 mg/kg) aufgezeigt wurde. Dalargin wurde entweder in Lösung oder
nach sorptiver Bindung an Nanopartikel verabreicht. Die Daten wurden
zu verschiedenen Zeitpunkten nach oraler Gabe gesammelt.
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4 veranschaulicht Konzentrationen
von Amitriptylin nach i. v. Injektion von Amitriptylin alleine oder
in Kombination mit Nanopartikeln. Amitriptylin wurde aus dem Gehirn-Homogenisat
mittels HPLC-Analyse untersucht.
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5 veranschaulicht einen
analgetischen Effekt, der mittels des "Heiße-Platte"-Tests nach intravenöser Injektion von Dalargin
(10 mg/kg) aufgezeigt wurde. Dalargin wurde entweder in Lösung oder nach
sorptiver Bindung an Nanopartikel, die mit Dextran 12.000 stabilisiert
wurden, verabreicht.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Der
hier benutzte Ausdruck "Nanopartikel" bezeichnet eine
Trägerstruktur,
die biologisch verträglich
und gegen chemische und/oder physikalische Zerstörung durch die Umwelt genügend widerstandsfähig ist,
so dass eine ausreichende Menge an Nanopartikeln nach dem Eintrag
nach erfolgter intraperitonealer oder oraler Verabreichung in den
Körper des
Säugers
im Wesentlichen intakt bleibt, so dass sie das gewünschte Ziel,
z. B. das Gehirn und/oder die BBB erreichen können. Gewöhnlich sind Nanopartikel feste,
kolloidale Partikel. Wirkstoffe oder andere relevante Materialien
(z. B. solche für
diagnostische Zwecke in der Nuklearmedizin oder in der Radiotherapie)
können
in den Nanopartikeln gelöst,
eingebaut, eingekapselt und/oder adsorbiert oder gebunden werden.
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Die
Nanopartikel sind synthetische Partikel, die aus einem natürlichen
oder synthetischen, polymeren Material bestehen. Die Partikel haben
einen Durchmesser von unter 1,000 nm, vorzugsweise zwischen ungefähr 1 und
1,000 nm.
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In
dem System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr der Erfindung umfassen
die Nanopartikel vorzugsweise ein polymeres Material, das aus der
Gruppe bestehend aus Polyacrylaten, Polymethacrylaten, Polybutylcyanoacrylaten,
Polyacrylamiden, Polylactaten, Polyglykolaten, Polyanhydriden, Polyorthoestern,
Gelatine, Polysacchariden, Albumin, Polystyrolen, Polyvinylen, Polyacroleinen,
Polyglutaraldehyden und deren Derivaten, Copolymeren und Mischungen,
ausgewählt
ist. Monomere Materialien, die besonders geeignet sind, um biologisch
abbaubare Nanopartikel durch Emulsionspolymerisation in einem Einphasensystem
herzustellen, schließen
Methylmethacrylate, Alkylcyanoacrylate, Hydoxyethylmethacrylate,
Methacrylsäure,
Ethylenglykoldimethacrylat, Acrylamid, N,N'-bismethylenacrylamid,
und 2-Dimethylaminoethylmethacrylat, ein. Andere Nanopartikel werden
durch unterschiedliche Techniken aus N,N-L-lysindiylterephthalat,
Alkylcyanoacrylat, Polymilchsäure,
Polymilch-Polyglykolsäure-Copolymeren,
Polyanhydriden, Polyorthoestern, Gelatine, Albumin und desolvatisierten
Makromolekülen
oder Kohlenhydraten hergestellt. Weiterhin können auch nicht biologisch
abbaubare Materialien verwendet werden, wie zum Beispiel Polystyrol,
Poly(vinylpyridin), Polyacrolein und Polyglutaraldehyd. Eine Zusammenfassung
von Materialien und Herstellungsverfahren wurde veröffentlicht
(siehe Kreuter, (1991) Nanoparticles-preparation and applications.
In: M. Donbrow (Ed.) Microcapsules and nanoparticles in medicine
and pharmacy. CRC Press, Boca Ranton, Florida, S. 125–14). Die
polymeren Materialien, die aus monomeren und/oder oligomeren Vorstufen
im Polymerisations/Nanopartikel-Erzeugungsschritt gebildet werden,
sind aus früheren
Verfahren bekannt, genauso wie auch die Molekulargewichte und Molekulargewichtsverteilung
des polymeren Materials, die ein auf dem Gebiet der Herstellung
von Nanopartikeln bewanderter Fachmann in Übereinstimmung mit den üblichen
Fähigkeiten
als geeignet auswählen würde. Bezug
wird in dieser Hinsicht auf Kreuter et al., loc., cit. genommen
und auf alle dort zitierten Literaturangaben.
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Die
Nanopartikel des Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr der vorliegenden
Erfindung können entweder
eine physiologisch wirksame Substanz oder mehr als eine, z. B. zwei
oder mehr physiologisch wirksame Substanzen umfassen, die an ein Ziel
innerhalb des Körpers
des Säugers
in daran adsorbierter, darin absorbierter oder inkorporierter Form,
transportiert werden sollen. Der in der vorliegenden Beschreibung
und den Ansprüchen
verwendete Ausdruck "daran
adsorbiert" bedeutet,
dass die physiologisch wirksame(n) Substanze(n) auf der äußeren Oberfläche der
Nanopartikel durch adsorptive Kräfte
adsorbiert ist/sind. Die in der vorliegenden Beschreibung und den
Ansprüchen
verwendeten Ausdrücke "darin adsorbiert" und "darin inkorporiert" bedeuten in ähnlicher
Weise, dass die physiologisch wirksamen Substanz oder Substanzen
in dem inneren Volumen des Nanopartikels enthalten ist/sind. Die
Substanzen) können
in die/den Nanopartikeln in jeder geeigneten Weise, die gegenwärtig nicht
als entscheidend für
die Ergebnisse der vorliegenden Erfindung angesehen wird, absorbiert
oder inkorporiert werden. Geeignete Verfahren können die Inkorporation der
physiologisch wirksamen Substanz während des Polymerisationsprozesses
vor oder während
des Schritts der Bildung der Nanopartikelschale oder der Adsorption
nach beendeter Bildung der Nanopartikelschale durch Transfer durch
die Nanopartikelschale oder auch beide Verfahren, sein.
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Der
in der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen verwendete Ausdruck "physiologisch wirksame
Substanz", ist hier
im weitesten Sinne definiert, d. h. es schließt jede natürliche und synthetische Substanz,
die eine physiologische Wirksamkeit haben könnte, sobald sie einem Säuger verabreicht
wird, ein. Die physiologisch wirksamen Substanzen (wie z. B. ein
Wirkstoff), die in geeigneter Weise gemäß der Erfindung in warmblütigen Tieren, besonders
in Säugern,
Menschen eingeschlossen, in Tieren des Tierarztes, in Tieren vom
Bauernhof eingesetzt werden können,
sind alle diejenigen, die ein gewünschtes Ziel innerhalb des
Körpers
des Säugers
beeinflussen, auf es einwirken oder an ihm sichtbar gemacht werden,
zum Beispiel innerhalb des zentralen Nervensystems, einschließlich in
sich darin befindendem Gehirntumorgewebe.
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Die
Ausdrücke "pharmakologisch aktive Substanz" oder "Wirkstoff" werden auch manchmal
in der vorliegenden Beschreibung benutzt und sollen eine ähnliche
Bedeutung haben, die den hier benutzten Ausdruck "physiologisch wirksame
Substanz" nicht
einschränken
soll. In bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfasst die in den Säuger einzubringende, physiologisch
wirksame Substanz therapeutische Mittel und diagnostische Mittel.
In Übereinstimmung
mit der Erfindung ist es möglich,
dass das System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr einen Wirkstoff umfasst
oder mehr als einen Wirkstoff umfasst, z. B. zwei oder sogar mehr
Wirkstoffe, solange die Wirkstoffe im selben Nanopartikel und/oder
System zu gezielten Wirkstoff-Zufuhr miteinander verträglich bzw.
kompatibel sind und physiologische Wirksamkeiten aufweisen, die
nicht gegeneinander gerichtet sind (z. B. Wirkstoff und Hemmstoff).
In einer bevorzugteren Ausführungsform
und wenn mehr als ein Wirkstoff vorhanden ist, zeigen die Wirkstoffe
einen synergistischen Effekt.
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In
einer noch bevorzugteren Ausführungsform
des Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr der Erfindung umfassten)
die physiologische wirksame(n) Substanzen) eine Substanz, die sich
im zentralen Nervensystem als aktiv erweist, die aber die Blut-Hirn-Schranke
ohne Modifikation und/oder ohne einen Träger nicht überqueren kann. Insbesondere, aber
nicht ausschließlich
kann die vorliegende Erfindung verwendet werden, um jedes Mittel
zur Behandlung von Krankheiten, die das zentrale Nervensystem beeinträchtigen,
zu transportieren.
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Spezielle
Beispiele für
physiologisch wirksame Substanzen oder Wirkstoffe, die – natürlich – die vorliegende
Erfindung nicht einschränken
sind therapeutische Mittel, die aus einer Gruppe bestehend aus Wirkstoffen,
die auf synaptische Stellen und Neuroeffektor-Knotenpunkte einwirken;
allgemeinen und lokalen Analgetika; Hypnotika und Sedativa; Wirkstoffen
zur Behandlung von psychiatrischen Störungen wie zum Beispiel Depression
und Schizophrenie; Anti-Epileptika und Antikonvulsiva; Wirkstoffen
zur Behandlung der Parkinson- und Huntington-Krankheit, des Alterns
und der Alzheimer-Krankheit; excitatorischen Aminosäure-Antagonisten,
neurotrophen Faktoren und neuroregenerativen Mitteln; trophischen Faktoren;
Wirkstoffen, die zur Behandlung von Traumen des zentralen Nervensystems
oder Schlaganfall vorgesehen sind; Wirkstoffen zur Behandlung von Sucht
und Drogenmissbrauch; antakoiden und entzündungshemmenden Wirkstoffen;
chemotherapeutischen Mittel für
Parasiten-Infektionen und mikrobiell bedingten Krankheiten; immunosuppressiven
Mitteln und Anti-Krebs Wirkstoffen; Hormonen und Hormon-Antagonisten; Schwermetallen
und Schwermetall-Antagonisten; Antagonisten für keine Metalle umfassende,
toxische Mittel; zytostatischen Mitteln zur Behandlung von Krebs;
diagnostischen Substanzen zur Verwendung in der Nuklearmedizin;
immunaktiven und immunreaktiven Mitteln; Transmittern und ihren
jeweiligen Rezeptor-Agonisten und Rezeptor-Antagonisten; ihren jeweiligen
Vorstufen und Metaboliten; Transporter-Inhibitoren; Antibiotika;
Antispasmodika; Antihistaminen; Antibrechmitteln; Relaxantien; Stimulantien; "Sense"- und "Anti-Sense"-Oligonukleotiden;
Cerebral-Dilatatoren; Psychotropika; gegen Manie gerichteten Mitteln;
gefäßerweiternden
und -verengenden Mitteln; Antihypertensiva; Wirkstoffen zur Behandlung
von Migräne;
Hypnotika; hyperglykämischen
und hypoglykämischen
Mitteln; mineralischen oder der Ernährung dienenden Mitteln; gegen Fettleibigkeit
gerichteten Mitteln; Anabolika; Antiasthmatika sowie Mischungen
daraus, ausgewählt
werden.
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Diese
Substanzen sind von Gilman et al. (1990) "Goodman and Gilman's – The
Pharmacological Basis of Therapeutics", Pergamon Press, New York beschrieben
worden und beeinhalten die folgenden Mittel:
- – Acetylcholin
und synthetische Cholinester, natürlich vorkommende, cholinomimetische
Alkaloide und deren synthetische Verwandte, Anticholinesterasemittel,
Ganglion-Stimulanzien, Atropin, Scopolamin und verwandte antimuscarinische Wirkstoffe,
Catecholamine und sympathomimetische Wirkstoffe, wie beispielsweise
Epinephrin, Norepinephrin und Dopamin, adrenerge Agonisten, adrenerge
Rezeptor-Antagonisten, Transmitter wie beispielsweise GABA, Glycin,
Glutamat, Acetylcholin, Dopamin, 5-Hydroxytryptamin, Histamin und
neuroaktive Peptide;
- – Analgetika
und Anästhetika
wie beispielsweise Opiod-Analgetika und -Antagonisten; präanästhetische
und anästhetische
Medikationen wie beispielsweis Benzodiazepine, Barbiturate, Antihistamine,
Phenothiazine und Butylphenone; Antiemetika; anticholinerge Wirkstoffe
wie beispielsweise Atropin, Scopolamin oder Glykopyrrolat; Kokain;
Chloralderivate; Ethylchlorvinol; Glutethimid; Methyprylon; Meprobamat;
Paraldehyd; Disulfiram; Morphin; Fentanyl und Naloxon;
- – zentralwirksame
antitussive Mittel
- – psychatrische
Mittel wie beispielsweise Phenothiazine, Thioxanthene und andere
heterozyklische Verbindungen (z. B. Halperiodol); trizyklische Antidepressiva
wie beispielsweise Desimipramin und Imipramin; atypische Antidepressiva (z.
B. Fluoxetin und Trazodon), Monoaminoxidase-Inhibitoren wie beispielsweise
Isocarboxazid; Lithiumsalze; Anxiolytika wie beispielsweise Chlordiazepoxid
und Diazepam;
- – Antiepileptika
einschließlich
Hydantoine, antikonvulsive Barbiturate, Iminostilbene (wie beispielsweise
Carbamazepin), Succinimide, Valproinsäure, Oxazolidindione und Benzodiazepine;
- – Anti-Parkinson-Wirkstoffe
wie beispielsweise L-DOPA/Carbidopa, Apomorphin, Amantadin, Ergolin,
Selegelin, Ropinorol, Bromocryptinmesylat und anticholinerge Mittel;
- – Antispastische
Mittel wie beispielsweise Baclofen, Diazepam und Dantrolen;
- – Neuroprotektive
Mittel wie beispielsweise excitatorische Aminosäureantangonisten, zum Beispiel
NMDA oder AMPA-Antagonisten, neurotrophe Faktoren und neurotrophe
Faktoren des Gehirns; ziliäre
neurotrophe Faktoren oder Nervenwachstumsfaktoren; Neurotrophin
3 (NT3); NT4; NT5; Ganglioside; neuroregenerative Mittel;
- – Wirkstoffe
zur Suchtbehandlung und zur Behandlung von Drogenmissbrauch einschließlich Opioid-Antagonisten
und Antidepressiva;
- – Antacoide
und entzündungshemmende
Wirkstoffe wie beispielsweise Histamin, Bradykinin, Kallidin und
deren entsprechende Agonisten und Antagonisten;
- – Immunosuppressive
Mittel wie beispielsweise FK506
- – Chemotherapeutische
Mittel für
parasitische Infektionen und mikrobielle Krankheiten;
- – Antikrebswirkstoffe
einschließlich
alkylierender Mittel (z. B. Nitrosoharnstoffe) und Antimetabolite; Stickstoff-Senfgase;
Ethylenimine und Methylmelamine; Alkylsulfonate; Folsäure-Analoga;
Pyrimidin-Analoga; Purin-Analoga; Vinca-Alkaloide; Antibiotika;
- – entzündungshemmende
Wirkstoffe wie beispielsweise Phenylbutzon, Indomethazin, Naproxen,
Ibuprofen, Flurbiprofen, Diclofenac, Dexamethason, Prednison und
Prednisolon;
- – cerebrale
Vasodilatoren wie beispielsweise Soloctidilum, Vincamin, Naftidrofuryloxalat,
Codergocrinmesylat, Cyclandelat, Papaverin, Nicotinsäure, antiinfektiöse Mittel
wie beispielsweise Erythromycinstearat und Cephalexin.
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Wie
oben erklärt,
kann der Ausdruck "Wirkstoffe" auch diagnostische
Mittel einschließen.
Diagnostische Mittel, die für
den Einschluß in
das System zur gezielten Wirkstoff Zufuhr der Erfindung geeignet sind,
sind im weitesten Sinne Mittel, die zur Erkennung und Differenzierung
von Krankheiten im Körper des
Säugers
verwendet werden. In bevorzugten Ausführungsformen umfasst das System
zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr der Erfindung diagnostische Mittel, die
in der Nuklearmedizin und in der Radiotherapie verwendet werden.
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Ein
entscheidender Bestandteil der Nanopartikel des Systems zur gezielten
Wirkstoff-Zufuhr der Erfindung ist/sind der/die Stabilisator/en.
In bevorzugten Ausführungsformen
wird nur ein Stabilisator verwendet. In diesem Fall kann der gezielte Transport
der physiologisch wirksamen Substanzen) oder des (der) Wirkstoffs
(Wirkstoffe) an eine bestimmte Stelle innerhalb oder auf dem Körper des Säugers in
einer idealen Weise erreicht werden. Zum Beispiel kann ein Wirkstoff
in einer sehr wirksamen Weise zur Blut-Hirn-Schranke (BBB) gebracht
werden und sie überqueren,
so dass die Menge an wirksamer Substanz am Wirkort beträchtlich
erhöht
ist, und die Verabreichungsdosis an den Säuger entsprechend reduziert
werden kann. Dennoch ist es möglich,
einen oder z. B. zwei oder mehrere Stabilisatoren) zu verwenden.
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Grundsätzlich ist
jeder Stabilisator geeignet, der es erlaubt, den Zweck der vorliegenden
Erfindung zu erreichen, nämlich
in das System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr inkorporiert zu werden.
Dennoch, um die vorliegende Erfindung vom Stand der Technik von
Kreuter et al., loc. cit. abzugrenzen, sollte ein anderer Stabilisator
als Dextran 70.000 verwendet werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist der Stabilisator für die Nanopartikel, die Teil
des Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr sind, aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus Stabilisatoren, die die Passage der Nanopartikel einschließlich der physiologisch
wirksamen Substanz durch die Blut-Hirn-Schranke in den Säugern ermöglicht,
und aus Stabilisatoren besteht, die die Freigabe der physiologisch
wirksamen Substanzen) von den Nanopartikeln und eine Passage der
physiologisch wirksamen Substanz durch die Blut-Hirn-Schranke getrennt von
den Nanopartikeln erlauben.
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In
einer noch bevorzugteren Ausführungsform
ist der Stabilisator einer, der die Passage der physiologisch wirksamen
Substanzen) durch die Blut-Hirn-Schranke ohne chemische Modifizierung der
physiologisch wirksamen Substanz(en) erlaubt.
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Speziell
vorteilhafte Systeme zu gezielten Wirkstoff-Zufuhr gemäß der Erfindung
enthalten Nanopartikel, worin der Stabilisator eine Substanz umfasst,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Polysorbat 85, Dextran 12.000, Carbonsäureestern
von multifunktionellen Alkoholen, Polysorbaten, Polyoxameren, Polyoxaminen,
alkoxylierten Ethern, alkoxylierten Estern, alkoxylierten Mono-,
Di und Triglyceriden, alkoxylierten Phenolen und Diphenolen, Substanzen
der GenapolR und BaukiR Serie,
Metallsalzen von Carbonsäuren,
Metallsalzen von Alkoholsulfaten und Metallsalzen von Sulfosuccinaten
und Mischungen aus zwei oder mehr der Substanzen, besteht. Zum Beispiel
umfasst der Stabilisator eine Substanz, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Polysorbat 85, Polysorbat 81, Dextran 12.000, Carbonsäureestern
und vorzugsweise Fettsäurestern
von Glycerol und Sorbitol, noch mehr bevorzugt Glycerolmonostearat,
Sorbitanmonostearat und Sorbitanmonooleat, Poloxamer 188 (PluronicR F68), ethoxylierten Ethern, ethoxylierten
Estern, ethoxylierten Triglyceriden, ethoxylierten Phenolen und
Diphenolen, Metallsalzen von Fettsäuren und Metallsalzen von Fettalkoholsulfaten,
vorzugsweise Natriumsalzen von Fettsäuren und von Fettalkoholsulfaten,
noch mehr bevorzugt Natriumstearat und Natriumlaurylsulfat und Mischungen
von zwei oder mehr der Substanzen, besteht.
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In
der Praxis der Erfindung wurde gefunden, dass Systeme zur gezielten
Wirkstoff-Zufuhr besonders gute Ergebnisse liefern, bei denen der
Stabilisator der Nanopartikel eine Substanz umfasst, die aus der
Gruppe ausgewählt
ist, die aus Polysorbat 85 und Dextran 12.000 und Mischungen daraus
und Mischungen der Stabilisatoren mit anderen Stabilisatoren, wie
oben erwähnt,
besteht. Bei der Verwendung des Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr
konnte der Schritt zum gezielten Transport der physiologisch wirksamen
Substanzen) an eine bestimmte Stelle innerhalb des Körpers des
Säugers
sehr gut erreicht werden. Insbesondere in dem Schritt zum gezielten Transport
von Wirkstoffen zur Blut-Hirn-Schranke und des Durchdringens von
Wirkstoffen der BBB wurde eine relativ hohe wirksame Menge des Wirkstoffs, im
Gehirn verfügbar
zum Einsatz im zentralen Nervensystem, gefunden. Folglich konnte
die Effizienz der Passage des Wirkstoffs über die BBB gesteigert werden,
während
die Menge des Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr in Form von
Wirkstoff-beladenen Nanopartikeln besonders reduziert werden konnte, wenn
die Nanopartikel Polysorbat 85 und/oder Dextran 12.000 als Stabilisatoren,
wahlweise als Beimengung zu anderen Stabilisatoren enthielten.
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Als
einen weitere Komponente umfasst das System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr
einen physiologisch verträglichen
Träger
und/oder ein Verdünnungsmittel,
das den Transport der Nanopartikel zum Ziel innerhalb des Säugers nach
Verabreichung erlaubt. Vorzugsweise ist der Träger und oder das Verdünnungsmittel
aus der Gruppe ausgewählt,
die aus Wasser, physiologisch verträglichen wässrigen Lösungen, die Salze und/oder
Puffer beinhalten und jeder anderen für die Verabreichung an einen
Säuger verträglichen
Lösung,
besteht. Diese Träger
und Verdünnungsmittel
sind einer auf diesem Gebiet bewanderten Person sehr gut bekannt
und umfassen destilliertes Wasser, deionisiertes Wasser, reines
oder ultrareines Wasser, Kochsalzlösung, phosphat-gepufferte Salzlösung (PBS),
Lösungen,
die gewöhnliche Puffer
enthalten, die mit den anderen Komponenten des Systems zur gezielten
Wirkstoff-Zufuhr
verträglich
sind usw.
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Im
allgemeinen können
Nanopartikel mittels konventioneller Verfahren, einschließlich Emulsions-Polymerisation
im wässrigen
Einphasensystem, Emulsions-Polymerisation im organischen Einphasensystem,
Grenzflächenpolymerisation,
Lösungsmittel-Abscheidung,
Lösungsmittel-Verdampfung, Desolvatisierung
einer organischen Polymerlösung, Vernetzung
von wasserlöslichen
Polymeren in Emulsion, Desolvatisierung von Makromolekülen und Carbohydrat-
bzw. Kohlenhydrat-Vernetzung, hergestellt werden. Diese Herstellungsverfahren
können
mit einer großen
Auswahl von oben erwähnten,
polymeren Materialien durchgeführt
werden.
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Typische
Materialien, die zur Stabilisierung der Nanopartikel geeignet sind,
sind aus der Gruppe von oben erwähnten
Substanzen ausgewählt.
Die Wahl des Monomers und/oder Polymers, des Lösungsmittels, des Emulgators,
des Stabilisators und anderer Hilfsstoffe wird durch den besonderen,
herzustellenden Nanopartikel vorgeschrieben und kann ohne Einschränkung und
Schwierigkeit vom Fachmann auf dem Gebiet ausgewählt werden.
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Das
Verhältnis
von Wirkstoff zu Polymer kann innerhalb eines großen Bereichs
variieren. Vorzugsweise ist der Bereich von 1 : 100 bis 1 : 1. Auch die
Entfernung des Lösungsmittels
oder Emulgators, kann auf verschiedenen Wegen, die bekannt sind und
daher hier nicht wiederholt werden müssen, erreicht werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des vorliegenden Prozesses wird ein polymeres Material während des
Polymerisationsschrittes (d. h. wenn die Nanopartikel gebildet werden)
hergestellt, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Polyacrylaten, Polymethacrylaten,
Polybutylcyanoacrylaten, Polyacrylamiden, Polylacetaten, Polyglykolaten,
Polyanhydriden, Polyorthoestern, Gelatine, Polysacchariden, Albumin,
Polystyrolen, Polyvinylen, Polyacroleinen, Polyglutaraldehyden und
deren Derivaten, Copolymeren und Mischungen besteht.
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Noch
vorteilhafter und daher bevorzugt ist ein Prozess zur Herstellung
von Nanopartikeln, worin der Beladungsschritt das Vermengen der
Nanopartikel mit einer Lösung
der physiologisch wirksamen Substanzen) und das Verstreichenlassen
von genügend
Zeit umfasst, damit die physiologisch wirksame(n) Substanzen) an
den Nanopartikeln adsorbiert und/oder von diesen absorbiert werden.
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Wie
bereits oben erwähnt
ist der Schritt der Auswahl eines geeigneten Stabilisators für den Nanopartikel
entscheidend. Daher wird ein Fachmann den Stabilisator, der entsprechend
der vorliegenden Erfindung und im Gegensatz zu Kreuter et al. (loc. cit.)
ein anderer Stabilisator als Dextran 70.000 ist, sorgfältig auswählen. Insbesondere
wird/werden als Stabilisatoren) für die Nanopartikel eine oder
mehrere Substanzen verwendet, die aus der Gruppe ausgewählt ist/sind,
die aus Stabilisatoren, die die Passage der Nanopartikel einschließlich der
physiologisch wirksamen Substanzen) durch die Blut-Hirn-Schranke
im Säuger
ermöglichen
und aus Stabilisatoren besteht, die die Freigabe der physiologisch
wirksamen Substanzen) von den Nanopartikeln und eine Passage der
physiologisch wirksamen Substanz durch die Blut-Hirn-Schranke getrennt
von den Nanopartikeln erlauben.
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Eine ähnliche
bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung ist ein Prozess, bei dem als Stabilisatoren) eine oder
mehrere Substanzen) verwendet wird/werden, die die Passage der physiologisch
wirksamen Substanzen) durch die Blut-Hirn-Schranke ohne chemische
Modifikation der physiologisch wirksamen Substanzen) erlaubt/erlauben.
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Beispielhaft
für die
Erfindung ist ein Verfahren, in dem als Stabilisatoren) eine oder
mehrere Substanzen) verwendet wird/werden, die aus der Gruppe ausgewählt ist/sind,
die aus Polysorbat 85, Dextran 12.000, Carbonsäureestern von multifunktionellen
Alkoholen, Polysorbaten, Polyoxameren, Polyoxaminen, alkoxylierten
Ethern, alkoxylierten Estern, alkoxylierten Mono-, Di und Triglyceriden,
alkoxylierten Phenolen und Diphenolen, Substanzen der GenapolR und BaukiR Serie,
Metallsalzen von Carbonsäuren,
Metallsalzen von Alkoholsulfaten und Metallsalzen von Sulfosuccinaten
und Mischungen aus zwei oder mehr der Substanzen besteht.
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Besonders
bevorzugt ist ein Verfahren, in dem als Stabilisatoren) eine oder
mehrere Substanzen) verwendet wird/werden, die aus der Gruppe ausgewählt ist/sind,
die aus Polysorbat 85, Polysorbat 81, Dextran 12.000, Carbonsäureestern
und vorzugsweise Fettsäurestern
von Glycerol und Sorbitol, sogar noch mehr bevorzugt Glycerolmonostearat, Sorbitanmonostearat
und Sorbitanmonooleat, Poloxamer 188 (PluronicR F68),
ethoxylierten Ethern, ethoxylierten Estern, ethoxylierten Triglyceriden, ethoxylierten
Phenolen und Diphenolen, Metallsalzen von Fettsäuren und Metallsalzen von Fettalkoholsulfaten,
vorzugsweise Natriumsalzen von Fettsäuren und von Fettalkoholsulfaten,
noch mehr bevorzugt Natriumstearat und Natriumlaurylsulfat und Mischungen
von zwei oder mehr der Substanzen, besteht.
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Falls
als Stabilisator(en) eine oder mehrere Substanzen) verwendet wird/werden,
die aus der Gruppe ausgewählt
wird/werden, die aus Polysorbat 85 und Dextran 12.000 und Mischungen
daraus und Mischungen der Stabilisatoren mit anderen Stabilisatoren
besteht, werden besonders gute Ergebnisse in Bezug auf einen einfachen
Prozess und hochgeeignete Nanopartikel, erreicht.
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Es
konnte gezeigt werden, dass im Verlauf des vorliegenden Prozesses
eine große
Anzahl von therapeutischen Mitteln in oder auf Nanopartikel inkorporiert
oder adsorbiert werden können.
Daher ist ein Verfahren besonders bevorzugt, in dem als physiologisch
wirksame Substanzen) eine oder mehrere Substanzen) verwendet wird/werden,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist/sind, die aus einem therapeutischen Mittel und einem diagnostischen
Mittel besteht. Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, in dem als
physiologisch wirksame Substanz eine Substanz/Substanzen verwendet
wird/werden, die auf das zentrale Nervensystem einwirken, aber die Blut-Hirn-Schranke
nicht ohne Modifikation oder ohne einen Träger überwinden können.
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Gegenwärtig gibt
es Herstellungsverfahren für
ein System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr, die hinsichtlich der
guten Ergebnisse, die erreicht wurden, bevorzugt sind. In diesen
Verfahren wird/werden als therapeutisches Mittel eine Substanz/Substanzen verwendet,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist/sind, die aus Wirkstoffen, die auf synaptische Stellen und Neuroeffektor-
Knotenpunkte einwirken; allgemeinen und lokalen Analgetika; Hypnotika
und Sedativa; Wirkstoffen zur Behandlung von psychiatrischen Störungen wie
zum Beispiel Depression und Schizophrenie; Anti-Epileptika und Antikovulsiva;
Wirkstoffen zur Behandlung der Parkinson- und Huntington-Krankheit,
des Alterns und der Alzheimer-Krankheit;
excitatorischen Aminosäure-Antagonisten,
neurotrophen Faktoren und neuroregenerativen Mitteln; trophischen
Faktoren; Wirkstoffen, die zur Behandlung von Traumen des zentralen
Nervensystems oder Schlaganfall vorgesehen sind; Wirkstoffen zur Behandlung
von Sucht und Drogenmissbrauch; antakoiden und entzündungshemmenden
Wirkstoffen; chemotherapeutischen Mitteln für Parasiten-Infektionen und
mikrobiell bedingte Krankheiten; immunosuppressiven Mitteln und
Anti-Krebs Wirkstoffen; Hormonen und Hormon-Antagonisten; Schwermetallen
und Schwermetall-Antagonisten; Antagonisten für keine Metalle umfassende,
toxische Mittel; zytostatischen Mitteln zur Behandlung von Krebs;
diagnostischen Substanzen zur Verwendung in der Nuklearmedizin;
immunaktiven und immunoreaktiven Mitteln; Transmittern und ihren
jeweiligen Rezeptor-Agonisten und Rezeptor-Antagonisten; ihre jeweiligen
Vorstufen und Metaboliten; Transporter-Inhibitoren; Antibiotika;
Antispasmodika; Antihistaminen; Antibrechmitteln; Relaxantien; Stimulantien; "Sense"- und "Anti-Sense"-Oligonukleotiden;
Cerebral-Dilatatoren; Psychotropika; gegen Manie gerichteten Mitteln;
gefäßerweiternden
und -verengenden Mitteln; Antihypertensiva; Wirkstoffen zur Behandlung von
Migräne;
Hypnotika; hyperglykämischen
und hypoglykämischen
Mitteln; mineralischen oder der Ernährung dienenden Mitteln; gegen
Fettleibigkeit gerichteten Mitteln; Anabolika; Antiasthmatika sowie Mischungen
daraus, besteht. Dennoch werden diese therapeutischen Substanzen
nur als Beispiele betrachtet und grenzen die Erfindung nicht ein.
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In
einer ähnlichen
Weise sind nicht-einschränkende
Beispiele von Verfahren, die ein diagnostisch verwendbares Mittel
anwenden, Verfahren, in denen als diagnostisches Mittel eine Substanz/Substanzen
verwendet wird/werden, die aus der Gruppe ausgewählt ist/sind, die aus Diagnostika besteht,
die für
die Diagnose in der Nuklearmedizin und in der Radiotherapie verwendet
werden.
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In
dem Verfahren der Erfindung zur Herstellung eines Systems zur gezielten
Wirkstoff-Zufuhr
ist es üblich,
aber nicht notwendig, Nanopartikel mit einer physiologisch wirksamen
Substanzen) beladen und stabilisiert mit einem geeigneten Stabilisator
in einem Medium, das den Transport der Nanopartikel zu einem Ziel
innerhalb des Körpers
des Säugers nach
Verabreichung der Nanopartikel an einen Säuger erlaubt, bereitzustellen.
Das Medium kann im Allgemeinen jedes Medium, das den gewünschten Zweck
erreicht and das die Fähigkeit
der Nanopartikel, an das gewünschte
Ziel gelenkt zu werden und das physiologisch wirksame Mittel an
dieses Ziel für die
gewünschte
pharmakologische Wirkung zu transportieren, nicht beeinträchtigt.
Insbesondere sollte das Medium die pharmakologische Potenz des therapeutischen
oder diagnostischen Mittels und die Fähigkeit des Stabilisators,
die Nanopartikel an ein bestimmtes Ziel innerhalb des oder auf dem
Körper
des Säugers
zu leiten, nicht verschlechtern. Es wurde gefunden, dass in bevorzugten
Ausführungsformen
des Herstellungsverfahrens des Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr
das Medium, das den Transport der Nanopartikel zum Ziel innerhalb
des Säugers
nach Verabreichung erlaubt, aus der Gruppe ausgewählt wird,
die aus Wasser, physiologisch verträglichen, wässrigen Lösungen, die Salze und/oder
Puffer enthalten und jeder anderen, zur Verabreichung an einen Säuger, annehmbaren
Lösung,
besteht.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind Nanopartikel in der Lage, Wirkstoffe (oder Diagnostika) an
ein spezifisches, gewünschtes
Ziel, z. B. zur BBB zu tragen (oder zu liefern) und entscheidend
dazu beizutragen, dass therapeutisch und diagnostisch nützliche
Substanzen die BBB durchdringen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht
möglich,
den konkreten Mechanismus des Eindringens der Substanzen durch die
BBB mittels traditioneller Verfahren aufzuzeigen, obwohl Spekulationen
angestellt werden können.
Jedoch ist es nicht beabsichtigt, an eine beliebige Theorie gebunden
zu sein.
-
Banks
et al. (1991) schlug einige Mechanismen des Peptidtransports zum
Gehirn vor, die ebenfalls auf Nanopartikel oder auf von Nanopartikeln
getragene Materialien angewendet werden können. Der Transport kann mittels
nicht-saturierenden und saturierenden Mitteln, wie intakte Moleküle oder
deren Metaboliten erreicht werden. Der Grad der BBB-Passage hängt hauptsächlich von
der Fettlöslichkeit
des Moleküls
ab (Banks, W. A., Kastin, A. J., "Peptides and blood-brain-barrier: Lipophilicity
as a predictor of permeability" Brain
Res. Bull. 15, 287–292,
1985). Andere Faktoren, die den Eintrag in das Gehirn beeinflussen,
sind Molekulargewicht, Ladung, Proteinbindungsgrad im Serum, obwohl
diese eine weniger wichtige Rolle als die Lipophilie spielen (Banks
et al. 1991). Der von Banks vorgeschlagene Transportmechanimus scheint
auf den Transport einer begrenzten Menge an strukturell verwandten
Peptiden wie z B. met-Enkephalin und ein paar anderen eng verwandten
Peptiden beschränkt
zu sein. Sie sind nicht auf zum Beispiel b-Endorphine und Kyotorphine
anwendbar. Saturierende Transportraten -bzw. -Geschwindigkeiten
werden durch verschiedene Faktoren verändert, einschließlich einiger
Substanzen wie Leucin und Albumin (Banks and Kastin 1990). Ob die Transportmechanismen
für Nanopartikel
dem Transport von Peptiden ähnlich
sind, ist gegenwärtig
nicht bekannt. Da die vorliegende Erfindung die erste ist, die den
Transport von Nanopartikel ohne Überzug zum
zentralen Nervensystem mit physiologisch wirksamen Substanzen zeigt,
sind derzeit keine weiteren Informationen verfügbar. Das oben erklärte System zur
gezielten Wirkstoff-Zufuhr ist ein neues System. Wie bereits oben
angegeben, kann es vorteilhaft im medizinischen Bereich verwendet
werden. Ein besonderes Anwendungsgebiet ist der zielgerichtete Transport
von physiologisch wirksamen Substanzen an ein Ziel innerhalb des
oder auf dem Körper
des Säugers.
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Vorzugsweise
wird das neue System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr zur Herstellung
eines Medikaments verwendet, das den gezielten Transport eines oder
mehrerer physiologisch wirksamer Substanzen) an eine spezifische
Stelle innerhalb des oder auf dem Körper des Säugers, erlaubt.
-
Im
Verlauf der Forschung, die die vorliegende Erfindung zum Ergebnis
hatte, wurde gefunden, dass ein spezifisches Anwendungsgebiet des
vorliegenden Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr die Verwendung
in der Herstellung eines Medikaments ist, das den Transport einer
oder mehrerer physiologisch wirksamer Substanzen) über die Blut-Hirn-Schranke eines Säugers erlaubt.
Falls das System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr in dieser Weise
verwendet wird, würde
dies zum Erreichen eines pharmakologischen Effekts im zentralen
Nervensystem eines Säugers,
der bisher nicht in einer derartigen effizienten Weise erreicht
werden konnte, beitragen. In besonders bevorzugten Ausführungsformen der
Erfindung war die Verwendung des vorliegenden Systems zur gezielten
Wirkstoff-Zufuhr in der Herstellung eines Medikaments, das einen
pharmakologischen Effekt im zentralen Nervensystem eines Säugers durch
Wirkung einer oder mehrerer physiologisch wirksamer Substanz(en),
die sonst die Blut-Hirn-Schranke nicht überqueren, möglich. Ähnlich bevorzugt
ist die Verwendung des vorliegenden Systems zur gezielten Wirkstoff
Zufuhr in der Herstellung eines Medikaments, das einen pharmakologischen
Effekt im zentralen Nervensystem eines Säugers durch Wirkung einer oder
mehrerer physiologisch wirksamer Substanz(en), die sonst die Blut-Hirn-Schranke
in einer Menge überqueren,
die nicht oder nicht ausreichend pharmakologisch wirksam ist, erreicht.
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Wenn
das System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr in der oben umrissenen
Weise verwendet wird, wird dies die Herstellung eines Medikaments
zur Folge haben, das an eine orale, intravenöse, subkutane, intramuskuläre, intranasale,
pulmonale oder rektale Verabreichung angepasst ist. In Anbetracht
der großen
Vorteile in der praktischen Handhabung des Systems zur gezielten
Wirkstoff-Zufuhr werden die Verabreichungswege der oralen und intravenösen Verabreichung
am meisten bevorzugt. Die physiologisch wirksamen Substanzen) kann/können effizient
zum gewünschten
Ziel geleitet werden, kann/können
zum Beispiel die BBB einfach überqueren,
kann/können
dadurch die peripheren Nebenwirkungen von physiologisch wirksamen
Substanzen) reduzieren, kann/können
die relative Menge solcher Substanzen, die den pharmakologische
Wirkort erreichen, beträchtlich
erhöhen
und folglich die Menge an Wirkstoff oder diagnostischem Mittel,
die an den Säuger
verabreicht wird, reduzieren. Besonders bevorzugt ist die Verwendung
des neuen Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr zur Herstellung
eines Medikaments für
die Verabreichung an einen Menschen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum gezielten
Transport einer oder mehrerer physiologisch wirksamer Substanzen)
an ein spezifisches Ziel innerhalb oder auf dem Körper des
Säugers,
wobei das System zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr entsprechend der
obigen Definition an einen Säuger
verabreicht wird.
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Die
Verabreichung des Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr kann generell
in jeder gewünschten
Weise oder auf jedem gewünschten
Weg vorgenommen werden, um zu erreichen, dass das System zur gezielten
Wirkstoff-Zufuhr in den Blutstrom des Säugers eintritt und dadurch
zur BBB transportiert wird. Gegenwärtig wird eine Verabreichung
bevorzugt auf einem oralen, intravenösen, subkutanen, intramuskulären, intranasalen,
pulmonalen oder rektalen Weg, mehr bevorzugt auf dem oralen oder
intravenösen
Weg, bewirkt. Die letzteren Wege sind in Hinblick auf den effizientesten
Weg zum Transport des Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr zum
Wirkort innerhalb des oder auf dem Körpers) des Säugers, besonders
bevorzugt.
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In
der am meisten bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens zum gezielten Transport einer oder mehrerer physiologisch
wirksamer Substanzen) an ein spezifisches Ziel innerhalb des oder auf
einem Körper
eines Säugers
wird die Passage einer oder mehrerer physiologisch wirksamer Substanzen)
durch die Verabreichung des Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr
an den Säuger
und durch das Verstreichenlassen von genügend Zeit bis eine pharmakologisch
wirksame Menge der physiologisch wirksamen Substanzen) die Blut-Hirn-Schranke überquert
hat, bewirkt. Auf diese Weise kann/können die physiologisch wirksamen
Substanzen) wirksam zu dem gewünschten
Ziel geleitet werden, kann/können
zum Beispiel die BBB einfach überqueren, kann/können dadurch
die peripheren Nebenwirkungen von physiologisch wirksamen Substanzen)
reduzieren, kann/können
die relative Menge solcher Substanzen, die den pharmakologischen
Wirkort erreichen, beträchtlich
erhöhen
und folglich die Menge an Wirkstoff oder diagnostischem Mittel,
die an den Säuger
verabreicht wird, reduzieren. Besonders bevorzugt ist das vorliegende
Verfahren zum gezielten Transport des neuen Systems zur Wirkstoff-Zufuhr an
ein spezifisches Ziel innerhalb eines oder auf einem Menschen durch
Verabreichung des Systems zur gezielten Wirkstoff-Zufuhr an einen
Menschen auf einem der oben zitierten Verabreichungswege.
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Die
Erfindung wird überdies
durch die folgenden nicht-einschränkenden Beispiele erläutert.
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Beispiel 1
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Nanopartikel aus Polyalkylcyanoacrylaten (nachstehend
auch als "Polybutylcyanoacrylate") der allgemeinen
Formel: hergestellt.
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In
diesem Beispiel der vorliegenden Verbindung werden die Nanopartikel
unter Verwendung eines sauren Polymerisationsmediums, das Polysorbat 85
als Stabilisator enthält,
hergestellt (Polysorbat 85 1% in 0.01 N HCl; Polysorbat 85, erhältlich unter
dem Handelsnamen Tween 85R, ist ein Polyoxyethylen-(20)-sorbitantrioleat,
hergestellt von Deutsche ICI GmbH, Deutschland, und ist entsprechend
der vom Hersteller gelieferten Information eine Mischung aus Teilestern
von Sorbitol und dessen Anhydriden mit Ölsäure, copolymerisiert mit (im
Durchschnitt) 20 Mol Ethylenoxid pro Molekül Sorbitol). In der in vitro
Studie wurde Butylcyanacrylat verwendet, das in einer Menge zugefügt wurde,
so dass eine 1%ige Nanopartikelsuspension erhalten wurde. Die Mischung
wurde durch Rühren
mit einem Magnetrührer
bei 600 rpm für
4 h, um die Nanopartikelbildung zu ermöglichen, verrührt. Die
entstandene Suspension wurde mit 0.1 N Natriumhydroxid-Lösung neutralisiert, durch
einen gesinterten Glasfilter (Porengröße 16 bis 40 um) filtriert,
durch Zentrifugation gewaschen, und 4% Mannitol wurde zugefügt, um die
Redispergierbarkeit der Nanopartikel nach der Gefriertrocknung zu
verbessern. Die Bestimmung der Partikelgröße wurde mittels Photonenkorrelationsspektroskopie
mit einem AutoSizer Lo-C (Malvern Instruments Ltd., UK) durchgeführt. Ein
mittlerer Durchmesser von 300 nm wurde beobachtet. Die Nanopartikelsuspension wurde
dann gefriergetrocknet.
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Beispiel 2
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Um
beurteilen zu können,
ob Substanzen der Dextranserie nützlich
sind, um als Stabilisator zu fungieren, wurde auch ein Mitglied
der Dextranserie mit niedrigem Molekulargewicht (mit einem niedrigeren Molekulargewicht
als Dextran 70.000) untersucht. Folglich verwendete eine andere
Ausführungsform der
Nanopartikelherstellung Dextran 12.000 als Stabilisator (1 % in
0.01 N HCl) (Dextran 12.000 bezogen von Sigma, Deutschland; entsprechend
der Information des Herstellers ist dieses Produkt ein Polysaccharid
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 12,000 g/Mol,
das von Leuconostoc Mesenteroiden Stamm Nr. B.512 hergestellt wird).
In der in vitro Studie wurde Butylcyanacrylat als Monomer für die Nanopartikelpolymerisation
verwendet. Das Monomer wurde zugefügt, um eine 1%ige Nanopartikelsuspension
zu erhalten.
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Abermals
wurde die Mischung durch Rühren mit
einem Magnetrührer
bei 600 rpm für
4 h, um die Nanopartikelbildung zu ermöglichen, verrührt. Die entstandene
Suspension wurde mit 0.1 N Natriumhydroxid-Lösung neutralisiert, durch einen
gesinterten Glasfilter (Porengröße 16 bis
40 um) filtriert, durch Zentrifugation gewaschen, und 4% Mannitol
wurde zugefügt,
um die Redispergierbarkeit der Nanopartikel nach der Gefriertrocknung
zu verbessern. Die Bestimmung der Partikelgröße erfolgte wie oben beschrieben.
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Während diese
Beispiele ein nützliches
Verfahren zur Herstellung von Nanopartikeln aufzeigen, sollten sie
in keiner Weise als in Hinsicht auf spezifische Herstellungsparameter
einschränkend
angesehen werden. Die einzige Einschränkung ist, dass andere Stabilisatoren
als Dextran 70.000 nützlich
sind.
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1 zeigt verschiedene Alternativen
wie Nanopartikel hergestellt werden könnten und wie Wirkstoffe darin
dispergiert werden könnten.
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Beispiel 3
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- 1. Um die pharmakologische Brauchbarkeit dieses
Ansatzes zu testen, wurden die Nanopartikel der Beispiele 1 und
2 mit einem Wirkstoff adsorbiert, der die BBB nicht überquert,
wenn er systemisch verabreicht wurde, das leu-Enkephalin Analoge
Dalargin. Dalargin ist ein hoch wirksames Analgetikum, wenn es direkt
in das Gehirn injiziert wurde, aber es ist wirkungslos, wenn es
peripher verabreicht wird. Dalargin wurde auf Poly(butylcyanacrylat)
Nanopartikel, die mit Polysorbat 85 stabilisiert wurden adsorbiert.
Der Adsorptionsschritt wurde in PBS als Lösungsmittel für Dalargin
durch Rühren
der obigen Nanopartikel (feste Nanopartikel mit einer durchschnittlichen Partikelgröße von 300
nm) in der Dalarginlösung, die
einen Gehalt der schmerzstillenden Verbindung in dem Lösungsmittel
von 1 mg/ml PBS besaß,
für einen
Zeitraum von 3 h ausgeführt.
Nach dieser Zeit wurde die Zubereitung intravenös in einer Dalargindosis von
10,0 mg/kg in Mäuse
injiziert. Verschiedene Zubereitungen, einschließlich reiner Dalarginlösung und
leerer Nanopartikel, dienten als Kontrolle.
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Aktivitätsgrenzwerte
wurden mittels des "Heiße Platte"-Tests gemessen.
Wenn es in Phosphat gepufferter Kochsalzlösung (PBS) bis zu einer Dosis
von 10.0 mg/kg gelöst
ist, zeigte Dalargin keine schmerzstillende Wirkung nach i. v. Injektion
(2). Tatsächlich hatte
nur Dalargin, das an Polysorbat 85-stabilisierte Nanopartikel adsorbiert
war, eine schmerzstillende Wirkung, die statistisch signifikant war.
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Die
Ergebnisse werden in 2 gezeigt. Keine
der Kontrollgruppen (leere Nanopartikel und Dalargin allein) zeigte
irgendeine schmerzstillende Wirkung in den Mäusen, die das Vergleichssystem zur
gezielten Wirkstoff-Zufuhr erhielten, das nicht der vorliegenden
Erfindung entspricht.
- 2. Die orale Verabreichung
von Dalargin-beladenen, Polysorbat 85-Nanopartikeln führte zu
einer erhöhten
schmerzstillenden Wirkung auf dem "Heiße-Platte"-Test (3). Die schmerzstillende Wirkung
wurde nach 30, 45, 60, 90, 120 und 150 min. nach oraler Verabreichung
bestimmt.
- 3. In derselben Weise wurde die Menge an Amitriptylin im Gehirn
nach Injektion von Amitriptylin-beladenen Polysorbat 85-Nanopartikeln,
die entsprechend des Beispiels 1 hergestellt wurden, bestimmt. Wie
in 4 geschildert, konnte
eine höhere
Konzentration von Amitriptylin im Gehirn aufgezeigt werden, wenn
der Wirkstoff an Polysorbat 85-stabilisierte
Nanopartikel adsorbiert war.
- 4. Um die Frage zu prüfen,
ob andere Stabilisatoren verwendet werden könnten, um die gewünschte Wirkung
zu erzielen, wurden Nanopartikel untersucht, in denen der Stabilisator
das Dextran 12.000 mit einem niedrigen Molekulargewicht war. Die
Dextran 12.000-stabilisierten
Nanopartikel des Beispiels 2 wurden mit Dalargin beladen und die schmerzstillende
Wirkung wurde im "Heiße Platte"-Test nach intravenöser Injektion
in Mäuse
bestimmt.
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Es
konnte gezeigt werden, dass diese Dalargin-beladenen Nanopartikel
auch wirksam sind, ohne dass ein Überzug mit einer oberflächenaktiven
Substanz angewendet wurde (5).