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1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betriff
eine Polymerharzzusammensetzung auf Milchsäurebasis und daraus hergestellte
Formkörper.
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Insbesondere betrifft die Erfindung
eine Polymerharzzusammensetzung auf Milchsäurebasis und daraus hergestellte
Formkörper,
die sich durch ihre Wärmebeständigkeit,
Schlagfestigkeit und Formbarkeit auszeichnen und die nach der Verwendung
in natürlicher
Umgebung abgebaut werden können.
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2. Beschreibung des Standes
des Technik
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Im allgemeinen werden Behälter mit
hervorragender Beschaffenheit in bezug auf Wärmebeständigkeit und Schlagfestigkeit
aus Polypropylen, kristallinem Polyethylenterephthalat (nachstehend
als PET bezeichnet) und anderen Harzen hergestellt.
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Jedoch führen diese Harze nach ihrer
Verwendung zu einer Erhöhung
des zu entsorgenden Abfalls. Außerdem
werden diese Harze in natürlicher
Umgebung nur geringfügig
abgebaut und verbleiben somit auch nach Entsorgung durch Verbrennen
in semipermanenter Weise im Boden. Ferner führen die entsorgten Kunststoffe
zu einer Verunstaltung der Landschaft. Zudem sind Schwierigkeiten
in bezug auf eine Zerstörung
des Lebensraums von Meeresorganismen entstanden.
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Andererseits wurden als thermoplastische
Polymere mit biologischer Abbaubarkeit Polymilchsäure, Copolymere
von Milchsäure
mit anderen aliphatischen Hydroxycarbonsäuren und Polyester, die sich
von aliphatischen mehrwertigen Alkoholen und aliphatischen Polycarbonsäuren ableiten,
entwickelt. Diese Polymeren sind in einem tierischen Körper innerhalb
von einigen Monaten bis zu einem Jahr biologisch vollständig abbaubar.
Wenn sie in den Boden oder in Meereswasser eingebracht werden, beginnt
der Abbau dieser Polymeren unter feuchten Bedingungen innerhalb
einiger Wochen. Sie verschwinden in einem Zeitraum von einem bis
zu mehreren Jahren. Ferner sind diese Polymeren dadurch gekennzeichnet,
dass sie sich letztendlich zu Milchsäure, Kohlendioxid und Wasser
zersetzen und für
den menschlichen Körper
nicht toxisch sind.
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Insbesondere wird für Polymilchsäure eine
Erweiterung der Anwendungsmöglichkeiten
erwartet, da in letzter Zeit die als Ausgangsmaterial verwendete
L-Milchsäure
im Großmaßstab und
zu geringen Kosten durch fermentative Verfahren hergestellt wird
und Polymilchsäure
in hervorragender Weise eine hohe Steifigkeit besitzt.
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Jedoch haben Behälter und Verpackungsmaterialien,
die durch übliches
Spritzgießen
und andere Verarbeitungsverfahren erhalten worden sind, zwar eine
hervorragende Steifigkeit, aber eine unzureichende Wärmbeständigkeit.
Infolgedessen eignet sich Polymilchsäure nicht für Anwendungen bei hohen Temperaturen,
z. B. für
Behälter,
in die heißes
Wasser gegossen wird, und Behälter
zur Verwendung in Mikrowellenöfen.
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Um Polymilchsäure eine wärmebeständige Beschaffenheit zu verleihen,
werden gemäß dem Stand der
Technik Bearbeitungsverfahren herangezogen, die von den üblichen
Verfahren abweichen. Zu speziellen Beispielen hierfür gehören eine
Technik, bei der der Formkörper
nach der Verarbeitung nicht sofort aus der Form entnommen wird,
sondern lange Zeit bei einer Temperatur im Bereich der Kristallisationstemperatur
(TC) in der Form belassen wird, bis der Formkörper aus Polymilchsäure eine
hohe Kristallinität
erreicht, und eine Technik, bei der eine übliche Verarbeitung vorgenommen
wird und anschließend
der Formkörper
getempert wird (Wärmebehandlung),
um ihm eine hohe Kristallinität
zu verleihen.
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Jedoch sind diese herkömmlichen
Verarbeitungstechniken, um Polymilchsäure wärmebeständig zu machen, mit Schwierigkeiten
behaftet, z. B. ergibt sich im erstgenannten Fall nicht immer eine
zufriedenstellende Kristallisation, während es im letztgenannten
Fall im Verlauf der Kristallisation gelegentlich zu Deformationen
kommt.
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Außerdem erfordern diese herkömmlichen
Verarbeitungstechniken, um Polymilchsäure eine wärmebeständige Beschaffenheit zu verleihen,
spezielle Bedingungen oder sehr lange Verweilzeiten in den einzelnen Stufen,
verglichen mit herkömmlichen
Verarbeitungstechniken. Infolgedessen sind diese Techniken mit einer Erhöhung der
Herstellungskosten verbunden und nicht immer zweckmäßig.
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Zu speziellen Beispielen für Techniken
zur Beschleunigung der Kristallisationsgeschwindigkeit von hochpolymeren
Materialien für
allgemeine Zwecke gehört
beispielsweise die in JP-A-Sho-60-86156 beschriebene Technik.
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In dieser Patentveröffentlichung
wird eine Technik beschrieben, bei der ein feines Pulver eines insgesamt
aromatischen Polyesters mit primären
Struktureinheiten aus Terephthalsäure und Resorcin als Keimbildner
(Kristallisationsbeschleuniger) zugesetzt wird, um die Kristallisation
von PET zu beschleunigen.
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Ferner sind Techniken zur Erzielung
einer wärmebeständigen Beschaffenheit
bei abbaubaren, hochpolymeren Materialien bekannt, wobei ähnlich wie
im Fall der hochpolymeren Materialien für allgemeine Zwecke ein Keimbildner
zugesetzt wird. Zu speziellen Beispielen für Druckschriften, in denen
diese Techniken beschrieben werden, gehören WO-90/01521, US-5 180 765, WO-92/04413
und JP-A-Hei-4-220456.
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In WO-90/01521 wird eine Technik
zur Erhöhung
von Härte,
Festigkeit und Wärmebeständigkeit
durch Zugabe von anorganischen Füllstoffen,
wie Siliciumdioxid und Kaolinit, zu thermoplastischen Harzen auf
Lactid-Basis beschrieben. Ein Beispiel hierfür besteht in der Herstellung
einer Folie mit erhöhter
Kristallinität,
indem man einem L- und DL-Lactid-Copolymeren 5 Gew.-% Calciumlactat
als Keimbildner zusetzt und einen 5-minütigen Mischvorgang bei 170°C an heißen Walzen
vornimmt. Für
die hochkristalline Folie wird eine hervorragende Beschaffenheit
in bezug auf Steifigkeit und Festigkeit angegeben, jedoch zeigt
sie eine geringe Durchsichtigkeit und ist trüb.
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Die Erfinder haben diese Technik
in der Praxis auf Polymilchsäure
angewandt. Dabei wurde versucht, beim Spritzgießen von Polymilchsäure, Siliciumdioxid,
Kaolinit und Talkum als Keimbildner zuzusetzen. Jedoch traten Schwierigkeiten
zumindest bezüglich
der beiden folgenden Punkte auf und ein für praktische Zwecke geeigneter
Formkörper
ließ sich
nicht erhalten.
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- 1) Langsame Kristallisationsgeschwindigkeit
und unzureichende Kristallinität;
- 2) Beeinträchtigung
der hochpolymeren Komponente und Versprödung des Formkörpers.
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WO-92/04413 beschreibt eine Technik,
bei der abbaubaren Polymeren ein Milchsäuresalz oder ein Benzoesäuresalz
als Keimbildner zugesetzt wird. Gemäß den Beispielen dieser Druckschrift
wird ein Polylactid-Copolymeres
mit 1 Calciumlactat vermischt, ein Spritzgießvorgang unter Einhaltung einer
Verweilzeit von 2 Minuten in der Form durchgeführt, wobei die Form auf etwa
85°C gehalten
wird, und anschließend
ein Temperungsvorgang in der Form bei 110–135°C vorgenommen wird.
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Die Erfinder haben diese Technik
in der Praxis auf Polymilchsäure
angewandt. Dabei wurde versucht, beim Spritzgießen von Polymilchsäure Calciumlactat
und Natriumbenzoat als Keimbildner zuzusetzen. Jedoch traten Schwierigkeiten
zumindest in bezug auf die folgenden beiden Punkte auf und ein für praktische
Zwecke geeigneter Formkörper
konnte nicht erhalten werden.
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- 1) Langsame Kristallisationsgeschwindigkeit
und unzureichende Kristallinität;
- 2) Beeinträchtigung
der hochpolymeren Komponente und Versprödung des Formkörpers.
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JP-A-Hei-4-220456 beschreibt eine
Technik, bei der Poly-L-lactid mit Polyglykolsäure und einem Derivat davon
als Keimbildner versetzt wird und die Formtemperatur bei der Spritzgießstufe auf
den Tg-Wert (Glasübergangstemperatur)
oder darüber
erhöht
wird. Durch diese Technik wird die Kristallisationsgeschwindigkeit
erhöht,
die Zeit für
den Formgebungszyklus verkürzt
und ein Formkörper
mit hervorragenden mechanischen Eigenschaften gebildet. Beispielsweise
wird nach einer Abkühlzeit
von 60 Sekunden in Abwesenheit eines Keimbildners eine Kristallinität von 22,6
erreicht, während
in Gegenwart des Keimbildners ein Wert von 45,5 erzielt wird.
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Die Erfinder haben diese Technik
in der Praxis auf Polymilchsäure
angewandt. Dabei wurde versucht, Polymilchsäure beim Spritzgießen mit
Polyglykolsäure
als Keimbildner zu versetzen, die Formtemperatur auf den Tg-Wert
oder darüber
zu erhöhen
und einen Spritzgießvorgang
durchzuführen.
Jedoch war ein Spritzgießen
bei einer Formtemperatur, die dem Tg-Wert entspracht oder darüber lag,
nicht möglich.
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Die Erfinder haben in EP-A-661346
eine Technik beschrieben, bei der Polymilchsäure mit einem kristallinen
anorganischen Pulver, das 50 oder mehr kristallines SiO2 als
Keimbildner enthält,
vermischt wird, das erhaltene Gemisch geschmolzen wird und ein Formgebungsvorgang
unter fortschreitender Kristallisation durchgeführt wird. Diese Technik, mit
der sich wärmebeständige Formkörper erhalten
lassen, stellt einen erheblichen Fortschritt dar. Jedoch ist es
bei dieser Technik erforderlich, geschmolzenes Harz in eine Form
zu füllen,
die auf 85– 125°C gehalten
wird, um das Harz in der Form zu kristallisieren. Somit treten die
folgenden Schwierigkeiten auf:
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- 1) Es sind eine Form mit einer speziellen Struktur
und eine Ölzirkulationsvorrichtung
erforderlich, um die Form konstant auf hoher Temperatur zu halten,
wodurch sich hohe Kosten für
die Anlage und die Ausrüstung
ergeben.
- 2) Eine lange Zeitspanne ist für die Kristallisation in der
Form erforderlich. Somit ergibt sich eine Verlängerung des Formgebungszyklus
und eine Verringerung der Produktivität im Vergleich zur Formgebung
eines Harzes für
allgemeine Zwecke.
- 3) Aufgrund der speziellen Struktur der Form ist eine Form für komplizierte
Gegenstände
oder eine Form mit mehrfachen Formhohlräumen schwierig zu konstruieren.
- 4) Die vorstehenden Nachteile führen zu hohen Herstellungskosten.
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Wie vorstehend erwähnt, ist
zur Erzielung einer wärmebeständigen Beschaffenheit
von Polymilchsäure
eine einfache Anwendung eines üblichen
Keimbildners, wie Talkum, Siliciumdioxid, andere anorganische Materialien,
Salze von organischen Carbonsäuren
und Polymere, bei einem üblichen
Verarbeitungsverfahren, wie Spritzgießen, Blasformen und Verpressen,
nicht geeignet, Formkörper
mit hoher Kristallinität
und Wärmebeständigkeit
bei erhöhten
Temperaturen von 100°C
oder mehr zu erzielen.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine
thermisch beständige
Harzzusammensetzung auf der Basis von Polymilchsäure und daraus bestehende Formkörper bereitzustellen,
die eine hervorragende Wärmebeständigkeit und
Verformbarkeit zusätzlich
zur erheblichen Steifigkeit und hervorragenden Abbaubarkeit von
Polymilchsäure
aufweisen.
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Aufgabe der Erfindung ist es ferner,
eine thermisch beständige
Harzzusammensetzung auf der Basis von Polymilchsäure und daraus bestehende Formkörper bereitzustellen,
bei denen übliche
Verarbeitungstechniken unter Erzielung einer hohen Produktivität angewandt
werden können
und bei denen Formkörper
mit hervorragender Wärmebeständigkeit
und Verformbarkeit erhalten werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es ferner,
eine thermisch beständige
Harzzusammensetzung auf der Basis von Polymilchsäure und daraus bestehende Formkörper bereitzustellen,
wobei ein Spritzgießen
bei einer Formtemperatur entsprechend dem Tg-Wert und darunter oder
im Bereich von Raumtemperatur zumindest bei der Formgebungsstufe
unter Anwendung einer üblichen
Verarbeitungstechnik mit hoher Produktivität möglich ist, wobei sich eine
rasche Kristallisationsgeschwindigkeit der Formkörper bei der Formgebung ergibt
und eine ausreichende Kristallinität erzielt wird. Als Folge davon
sollen die Formkörper
eine hervorragende Wärmebeständigkeit
aufweisen und es soll sich nur eine geringe Beeinträchtigung
der hochpolymeren Komponente in den Formkörpern und nur eine geringfügige Versprödung der
Formkörper
im Laufe der Verwendung der Formkörper ergeben.
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Als Folge eingehender Untersuchungen
zur Lösung
der vorstehenden Aufgaben haben die Erfinder festgestellt, dass
beim Spritzgießen
einer Harzzusammensetzung, die durch Vermischen von Polymilchsäure mit
einem aliphatischen Polyester mit einem Schmelzpunkt von 100–250°C und einem
kristallinen anorganischen Füllstoff
erhalten worden ist, bei einer Formtemperatur entsprechend dem Tg-Wert
oder darunter oder im Bereich von Raumtemperatur ein Formkörper mit
rascher Kristallisationsgeschwindigkeit bei der Formgebung und einer
zufriedenstellenden Kristallinität
und somit einer hervorragenden thermischen Beständigkeit erhalten wird. Die
Erfindung beruht auf diesen Befunden.
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Gegenstand der Erfindung ist somit
eine thermisch beständige
Harzzusammensetzung, welche 100 Gew.-Teile eines Polyesters (A)
mit 25– 75
Gew.-% einer Milchsäure-Komponente,
die aus 25–75
Gew.-% eines Polymeren auf Milchsäurebasis (a1) und 75–25 Gew.-%
eines aliphatischen Polyesters (a2) mit einem Schmelzpunkt von 100–250°C besteht,
und 0,1– 70
Gew.-Teile eines kristallinen anorganischen Füllstoffes (B), welcher 10 Gew.-%
oder mehr SiO2 enthält, umfasst. Gegenstand der
Erfindung ist ferner ein daraus erhaltener Formkörper, der eine Wärmebeständigkeit
von 100–130° C aufweist.
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Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Nachstehend wird die vorliegende
Erfindung ausführlich
beschrieben. Sofern in der Beschreibung Druckschriften zitiert werden,
sind sämtliche
Ausführungen
dieser Druckschriften (sofern nichts anderes angegeben ist) als
Bestandteil der vorliegenden Beschreibung anzusehen (aufgrund der
klaren Hinweise in den genannten Druckschriften und der genannten
Anwendungsbereiche) und als Bestandteil oder Offenbarung zu betrachten,
die ein Fachmann unter Berücksichtigung
des in der zitierten Druckschrift angegebenen Anwendungsbereichs
auf die vorliegende Beschreibung übertragen kann.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
bedeutet der Ausdruck "übliche Verarbeitungstechnik
mit hoher Produktivität" keine spezielle
und wenig produktive Verarbeitungstechnik, bei der eine hohe Formtemperatur
und ein langer Formgebungszyklus zur Wärmebehandlung des Formkörpers erforderlich
sind, sonder eine übliche
und in hohem Maße
produktive Verarbeitungstechnik, die bei üblicher Formtemperatur unter
Einhaltung eines kurzen Formgebungszyklus durchgeführt werden
kann.
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Ferner bedeutet der Ausdruck "eine übliche Verarbeitungstechnik
mit hoher Produktivität" eine Verarbeitungstechnik
zur Durchführung
unter Verwendung einer üblichen
Verarbeitungsmaschine unter Einhaltung eines Formgebungszyklus entsprechend
einem Harz für
allgemeine Zwecke, wie einem Polypropylenharz, ohne dass ein spezielles
Verfahren, z. B. ein Temperungsverfahren in der Form, herangezogen
wird.
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Im Rahmen der Erfindung bedeutet
der Ausdruck "hervorragende
Wärmebeständigkeit", dass der Formkörper eine
Hitzebeständigkeitstemperatur
von 100–130°C aufweist.
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Ferner bedeutet der Ausdruck "hervorragende Wärmebeständigkeit", dass der Formkörper sich
für Anwendungen
unter hohen Temperaturen eignet, z. B. als Behälter, in die heißes Wasser
gegossen wird.
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Schließlich bedeutet der Ausdruck "hervorragende Wärmebeständigkeit", dass der Formkörper eine hohe
Kristallinität
aufweist.
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Der erfindungsgemäß verwendete Polyester (A)
umfasst 25–75
Gew.-% eines Polymeren auf Milchsäurebasis (a1) und 75–25 Gew.-%
eines anderen aliphatischen Polyesters (a2) mit einem Schmelzpunkt
von 100–250°C.
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Erfindungsgemäß umfasst das Polymere auf
Milchsäurebasis
(a1) Polymilchsäure,
Copolymere von Milchsäure
mit anderen aliphatischen Hydroxycarbonsäuren, Copolymere von Milchsäure und
einem aliphatischen zweiwertigen Alkohol mit einer aliphatischen
Dicarbonsäure,
Polymergemische, d. h. Gemische dieser Bestandteile und Polymerlegierungen.
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Zu speziellen Beispielen für Milchsäure, die
ein Ausgangsmaterial für
die Polymilchsäure
darstellen, gehören
L-Milchsäure,
D-Milchsäure,
DL-Milchsäure
und Gemische davon, sowie Lactid, d. h. ein cyclisches Dimeres von
Milchsäure.
Jedoch muss die erhaltene Polymilchsäure eine kristalline Beschaffenheit
besitzen. Daher muss der Anteil an L-Milchsäure oder D-Milchsäure im Gemisch
75 Gew.-% oder mehr betragen.
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Zu speziellen Beispielen für aliphatische
Hydroxycarbonsäuren
im Copolymeren auf Milchsäurebasis gehören Glykolsäure, 3-Hydroxybuttersäure, 4-Hydroxybuttersäure, 4-Hydroxyvaleriansäure, 5-Hydroxyvaleriansäure und
6-Hydroxycapronsäure,
sowie ferner cyclische Ester von aliphatischen Hydroxycarbonsäuren, z.
B. Glykolid, d. h, ein Dimeres von Glykolsäure, und ε-Caprolacton, d. h. ein cyclischer
Ester von 6-Hydroxycapronsäure.
Diese Verbindungen können
allein oder in Form eines Gemisches verwendet werden. 6-Hydroxycapronsäure und ε-Caprolacton
werden besonders bevorzugt.
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Zu speziellen Beispielen für aliphatische
zweiwertige Alkohole, die in einem Copolymeren auf Milchsäurebasis
verwendet werden können,
gehören
Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Polyethylenglykol,
Propylenglykol, Dipropylenglykol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol,
3-Methyl-1,5-pentandiol,
1,6-Hexandiol, 1,9-Nonandiol, Neopentylglykol, Polytetramethylenglykol,
1,4-Cyclohexandimethanol und 1,4-Benzoldimethanol.
Zu Beispielen für
aliphatische Dicarbonsäuren
gehören
Bernsteinsäure,
Oxalsäure,
Malonsäure,
Glutarsäure,
Adipinsäure,
Pimelinsäure,
Suberinsäure,
Azelainsäure,
Sebacinsäure,
Undecandisäure,
Dodecandisäure,
Phenylbernsteinsäure
und 1,4-Phenylendiessigsäure.
Diese Verbindungen können
allein oder in Form eines Gemisches verwendet werden. Ein Gemisch
aus 1,4-Butandiol und Bernsteinsäure
wird besonders bevorzugt.
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Zu speziellen Beispielen für Verfahren
zur Herstellung des Polymeren auf Milchsäurebasis (a1), die erfindungsgemäß herangezogen
werden können,
gehören:
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- 1) ein Verfahren zur Durchführung einer direkten dehydratisierenden
Polykondensation unter Verwendung von Milchsäure oder eines Gemisches aus
Milchsäure
und einer aliphatischen Hydroxycarbonsäure als Ausgangsmaterial (Herstellungsverfahren
beispielsweise gemäß US-5 310 865);
- 2) eine Ringöffnungspolymerisation
zum Schmelzen und Polymerisieren eines cyclischen Dimeren von Milchsäure (Lactid)
(Herstellungsverfahren beispielsweise gemäß US-2 758 987);
- 3) Ringöffnungspolymerisation
zum Schmelzen und Polymerisieren des cyclischen Dinieren von Milchsäure (Lactid)
mit einem cyclischen Dinieren einer aliphatischen Hydroxycarbonsäure, wie
Glykolid und ε-Caprolacton,
in Gegenwart eines Katalysators (US-4 057 537);
- 4) direkte dehydratisierende Polykondensation eines Gemisches
aus Milchsäure,
einem aliphatischen Alkohol und einer aliphatischen Dicarbonsäure (Verfahren
beispielsweise gemäß US-5 428
126); und
- 5) ein Verfahren zum Kondensieren von Polymilchsäure mit
einem Polymeren eines aliphatischen zweiwertigen Alkohols und einer
aliphatischen Dicarbonsäure
in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels (Verfahren
beispielsweise gemäß EP-0 712
880-A2).
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Jedoch gibt es bezüglich des
Herstellungsverfahrens keine speziellen Beschränkungen.
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Die Polymerisation kann auch in Gegenwart
einer geringen Menge eines aliphatischen mehrwertigen Alkohols,
wie Glycerin, einer aliphatischen Polycarbonsäure, wie Butantetracarbonsäure, oder
eines mehrwertigen Alkohols, wie eines Polysaccharids, durchgeführt werden.
Das Molekulargewicht kann unter Verwendung eines Verknüpfungsmittels
(Kettenerweiterungsmittel für
Hochpolymere), z. B. eines Diisocyanats, erhöht werden.
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Beim Copolymeren auf Milchsäurebasis
kann es sich um ein statistisches Copolymeres, ein Blockcopolymeres
oder um ein Gemisch dieser Copolymeren handeln. Vorzugsweise wird
ein Blockcopolymeres verwendet.
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Das Copolymere auf Milchsäurebasis
weist gelegentlich im Vergleich zu Polymilchsäure eine hervorragende Flexibilität auf. Bei
Einstellung des Verhältnisses
der Komponenten lassen sich Flexibilität und Transparenz steuern,
ferner lassen sich auch die Abbaubarkeit im Boden und die Hydrolysierbarkeit
regulieren.
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Hinsichtlich des Gewichtsmittels
des Molekulargewichts (MW) und der Molekulargewichtsverteilung des
Polymeren auf Milchsäurebasis
(a1) gibt es keine speziellen Beschränkungen, sofern sich das Polymere in
wesentlichem Umfang verarbeiten lässt. Hinsichtlich des Molekulargewichts
des erfindungsgemäß verwendeten
Polymeren auf Milchsäurebasis
(a1) gibt es keine speziellen Beschränkungen, sofern sich im wesentlichen
zufriedenstellende mechanische Eigenschaften ergeben. Im allgemeinen
beträgt
das Gewichtsmittel des Molekulargewichts (MW) 10 000–500 000,
vorzugsweise 30 000–400
000 und insbesondere 50 000–300
000.
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Im allgemeinen führt ein Gewichtsmittel des
Molekulargewichts (MW) von weniger als 10 000 zu unzureichenden
mechanischen Eigenschaften. Wenn andererseits das Molekulargewicht
den Wert von 500 000 übersteigt,
so wird das Polymere schwer handhabbar oder es ergibt sich eine
geringe Wirtschaftlichkeit.
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Der Anteil an Milchsäureeinheiten
im Copolymeren auf Milchsäurebasis
beträgt
im allgemeinen 50 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise 60 Gew.-% oder
mehr, insbesondere 70 Gew.-% oder mehr oder ganz besonders 80 Gew.-%
oder mehr. Das Copolymere auf Milchsäurebasis mit einem Anteil an
Milchsäureeinheiten von
50 Gew.-% oder mehr weist ähnlich
wie Polymilchsäure
eine steife Beschaffenheit und eine relativ rasche biologische Abbaubarkeit
auf. Das Copolymere verliert bei einer
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Verringerung des Anteils an Milchsäureeinheiten
an Steifigkeit und wird langsamer biologisch abbaubar.
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Beim Polymeren auf Milchsäurebasis
(a1), das erfindungsgemäß vorzugsweise
verwendet werden kann, handelt es sich um ein Copolymeres aus Milchsäure mit
6-Hydroxycapronsäure
oder ε-Caprolacton
und um ein Copolymeres aus Milchsäure mit 1,4-Butandiol und Bernsteinsäure. Insbesondere
werden Polymilchsäure,
ein Copolymeres aus Milchsäure
mit Caprolacton und ein Blockcopolymeres von Milchsäure mit
Polybutylensuccinat bevorzugt.
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Erfindungsgemäß verwendete aliphatische Polyester
(a2) lassen sich aus verschiedenen Kombinationen der vorstehenden
aliphatischen Hydroxycarbonsäuren,
aliphatischen zweiwertigen Alkoholen und aliphatischen Dicarbonsäuren herstellen.
Hinsichtlich des aliphatischen Polyesters gibt es keine speziellen
Beschränkungen,
sofern der Schmelzpunkt des Polyesters 100–250°C beträgt. Vorzugsweise werden aliphatische
Polyester mit kristalliner Beschaffenheit und biologischer Abbaubarkeit
verwendet. Zu bevorzugten aliphatischen Polyestern gehören Polyethylenoxalat,
Polybutylenoxalat, Polyethylensuccinat, Polyneopentylglykoloxalat,
Polybutylensuccinat, Polyglykolsäure,
Polyhydroxybuttersäure
und Copolymere von β-Hydroxybuttersäure mit β-Hydroxyvaleriansäure. Polyethylensuccinat
und Polybutylensuccinat werden insbesondere bevorzugt.
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Der aliphatische Polyester (a2) weist üblicherweise
ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts (MW) von gewöhnlich 10
000– 1
000 000, vorzugsweise 30 000–500
000 und insbesondere von 50 000– 300
000 auf. Ferner kann beim Polyester die Polymerkette mit einem Verknüpfungsmittel,
z. B. einem Diisocyanat, erweitert werden.
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Der aliphatische Polyester (a2) bewirkt
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
zusammen mit dem nachstehend beschriebenen kristallinen anorganischen
Füllstoff
eine Beschleunigung der Kristallisation in der Form, die auf einer
Temperatur entsprechend dem Tg-Wert des Polyesters (A) oder darunter
oder etwa bei Raumtemperatur gehalten wird. Aliphatische Polyester
mit einem Schmelzpunkt unter 100°C
sind wirkungslos. Selbst wenn der Polyester eine entsprechende Wirkung
hätte,
erweist sich diese Wirkung als unzureichend, wenn das Spritzgießen unter
Aufrechterhaltung einer Temperatur der Form beim Tg-wert oder darunter
oder etwa bei Raumtemperatur durchgeführt wird. Ferner weisen die
auf diese Weise erhaltenen Formkörper
eine Wärmebeständigkeit
unter 100°C auf,
so dass sich das erfindungsgemäß gestellte
Ziel nicht erreichen lässt.
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Es ist wichtig, dass der Polyester
(A) 25–75
Gew.-% des aliphatischen Polyesters (a2) enthält. Bei einem Anteil unter
25 ist eine längere
Abkühlzeit
bei der Spritzgießstufe
erforderlich, was die Produktivität beeinträchtigt. In einigen Fällen nimmt
dann unter üblichen
Formgebungsbedingungen die Kristallisationsgeschwindigkeit ab und
die gewünschte
Wärmebeständigkeit
lässt sich
nicht erreichen.
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Erfindungsgemäß ist es von Bedeutung, dass
der Polyester (A) 25–75%
der Milchsäure-Komponente enthält. Liegt
der Anteil der Milchsäure-Komponente über 75 Gew.-%,
so ist bei der Formgebungsstufe eine längere Abkühlzeit erforderlich. Infolgedessen
ergeben sich eine Verlängerung
des Formgebungszyklus und eine Beeinträchtigung der Produktivität. Feiner
weist ein auf diese Weise erhaltener Formkörper eine Vicat-Erweichungstemperatur
von etwa 60°C
und eine schlechte Wärmebeständigkeit
auf. Infolgedessen lässt
sich das erfindungsgemäß angestrebte
Ziel nicht erreichen.
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Wenn andererseits der Anteil der
Milchsäure-Komponente
unter 25 Gew.-% liegt, so beeinträchtigen Formkörper, wie
dünnwandige
Gefäße und Schalen,
die in Kontakt mit Nahrungsmitteln kommen, die Beständigkeit
gegen Pilzbefall und andere hygienebezogene Eigenschaften. Ferner
ist die biologische Abbaubarkeit dieser Gegenstände bei Kompostierung beeinträchtigt.
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Erfindungsgemäß wird der kristalline anorganische
Füllstoff
(B) dem Polyester (A) zugesetzt, um die Formgebungszeit zur verkürzen und
die Kristallisationsgeschwindigkeit beim Formgebungsvorgang zu beschleunigen.
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Hinsichtlich des kristallinen anorganischen
Füllstoffes
(B) gibt es keine speziellen Beschränkungen, sofern der Füllstoff
SiO2 in einem Anteil von 10 Gew.-% oder
mehr enthalten ist.
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Der Füllstoff (B) umfasst Talkum,
Kaolin, Ton und Kaolinit. Der kristalline anorganische Füllstoff
kann einzeln oder in Form eines Gemisches verwendet werden.
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Der SiO2-Gehalt
im kristallinen anorganischen Füllstoff
(B) beträgt
im allgemeinen 10 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise 20 Gew.-% oder
mehr, insbesondere 30 Gew.-% oder mehr, ganz besonders 40 Gew.-% oder
mehr und besonders bevorzugt 50 Gew.-% oder mehr.
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Hinsichtlich des pH-Wertes des kristallinen
anorganischen Füllstoffes
(B) gibt es keine speziellen Beschränkungen. Der pH-Wert liegt
vorzugsweise im Bereich von 3,0–10,0,
insbesondere im Bereich von 3,5–9,0 und
ganz besonders im Bereich von 4,0–8,0, um eine Verringerung
des Molekulargewichts des Polyesters A aufgrund einer Beeinträchtigung
durch Wärme
bei der Formgebungsstufe und die damit verbunden Abnahme der Festigkeit
der Formkörper
zu verhindern.
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Das Mischungsverhältnis des kristallinen anorganischen
Füllstoffes
(B) zum Polyester (A) beträgt
im allgemeinen 0,1–70
Gew.-Teile, vorzugsweise 5–65
Gew.-Teile, insbesondere 10–60
Gew.-Teile und ganz besonders bevorzugt 20–50 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile
des Polyesters (A). Bei einem Anteil von weniger als 0,1 Gew.-Teile
verlängert
sich die Formgebungszeit bei der Verarbeitungsstufe und die Wirkung
der Füllstoffzugabe
lässt sich
nicht feststellen. Andererseits führt ein Anteil von mehr als
70 Gew.-Teilen zu einer unzureichenden Vermischung und Dispersion
des kristallinen anorganischen Füllstoffes
(B) im Polyester (A) oder zu einer Beeinträchtigung der Extrusionsformgebungseigenschaften,
z. B. zu einer Verringerung der Stabilität und der Bearbeitbarkeit des
Stranges bei der Pelletisierungsstufe.
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Hinsichtlich des Herstellungsverfahrens
der erfindungsgemäßen wärmebeständigen Harzzusammensetzung
gibt es keine speziellen Beschränkungen.
Es können
bekannte Verfahren, die üblicherweise
für thermoplastische
Harze herangezogen werden, verwendet werden. Dies bedeutet, dass
der Polyester (A) und der kristalline anorganische Füllstoff
(B) gleichmäßig mit
einem Rührer,
z. B. einem Rührer
von hoher Drehzahl oder von geringer Drehzahl, vermischt und anschließend einem
Schmelzknetvorgang mit einem Einzelschnecken- oder Mehrfachschnecken-Extruder mit ausreichender
Knetkapazität
verknetet wird.
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Die erfindungsgemäße Harzzusammensetzung weist
vorzugsweise eine pelletförmige,
granulatförmige
oder pulverförmige
Gestalt auf.
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Ferner kann die erfindungsgemäße Harzzusammensetzung
mit verschiedenen Stabilisatoren, UV-Absorbern, flammhemmenden Mitteln,
internen Formtrennmitteln, Gleitmitteln, Weichmachern und anorganischen
Füllstoffen
versetzt werden, und zwar je nach dem erfindungsgemäß angestrebten
Ziel.
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Es ist besonders empfehlenswert,
interne Formtrennmittel zuzusetzen, um die erfindungsgemäße angestrebte
Verbesserung der Formgebungseigenschaften zu erreichen. Zu Beispielen
für Formtrennmittel,
die erfindungsgemäß verwendet
werden können,
gehören übliche höhere Fettsäuren, Salze
und Ester davon in Ölform;
Siliconöl,
Polyvinylalkohol, Polyalkylenglykol und niedermolekulare Polyolefine.
Siliconöl
wird besonders bevorzugt. Zu speziellen Beispielen für Siliconöle gehören Dimethylsiliconöl, Methylhydrogensiliconöl, Methylphenylsiliconöl, cyclisches
Dimethylsiliconöl,
und andere geradkettige Siliconöle;
und polyethermodifizierte Siliconöle, methylstyrylmodifizierte
Siliconöle,
alkylmodifizierte Siliconöle,
mit höheren
Fettsäuren
modifizierte Siliconöle,
hydrophil und spezifisch modifizierte Siliconöle, Siliconöle mit einem Gehalt an höheren Fettsäuren und
andere modifizierte Siliconöle.
Dimethylsiliconöl-,
Methylphenylsiliconöl
und cyclisches Dimethylsiliconöl
werden im Hinblick auf die Sicherheit besonders bevorzugt.
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Die erfindungsgemäße Harzzusammensetzung kann
in geeigneter Weise zum Spritzgießen, Extrudieren, Kalandrieren,
Blasformen, Ballonformen und anderen Verarbeitungsverfahren verwendet
werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung
sind keine speziellen Maßnahmen,
wie eine Temperungsbehandlung (Wärmebehandlung)
in der Form, erforderlich. Es lassen sich auf einfache Weise Formkörper unter
Verwendung einer üblichen
Formgebungsmaschine mit einem Formgebungszyklus entsprechend einem
Harz für
allgemeine Zwecke, wie Polypropylen, erhalten.
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Nachstehend wird das Herstellungsverfahren
für erfindungsgemäße wärmebeständige Formkörper näher erläutert.
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1) Spritzgießen
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Beim Spritzgießen werden Pellets der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung
im Zylinder der Formgebungsmaschine geschmolzen. Sodann wird die
Masse in die Form, die auf Raumtemperatur (0–40°C) gehalten wird, gespritzt
und in der Form zum Erstarren gebracht. Auf diese Weise lassen sich
Formkörper
unter Einhaltung eines Formgebungszyklus von 20–35 Sekunden mit einem Vicat-Erweichungspunkt
von 100–130°C und mit
hervorragender Wärmebeständigkeit
erhalten.
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2) Bxtrusionsformgebung
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Bei der Extrusionsformgebung werden
Pellets der Harzzusammensetzung im Zylinder des Extruders durch
Schmelzkneten verarbeitet. Die geschmolzene Harzzusammensetzung
wird in Form eines Films oder eine Folie durch eine Breitschlitzdüse, die
am Kopf des Zylinders angebracht ist, ausgetragen. Nach einer anschließenden Kühlung erhält man wärmebeständige Formkörper.
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3) Blasformen (Spritzblasformen,
Streckblasformen, direktes Blasformen)
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Beim Spritzblasformen werden beispielsweise
Pellets der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung
in einer üblichen
Spritzblas-Formgebungsmaschine
geschmolzen und in eine Form gebracht, um einen Külbel zu
formen. Der auf diese Weise erhaltene Külbel wird in einem Heizofen
erneut erwärmt
und in eine Form, die auf Raumtemperatur (0– 40°C) gehalten wird, eingeführt. Anschließend wird
Druckluft zum Aufblasen des Külbels
eingeleitet. Auf diese Weise lässt
sich eine geblasene Flasche mit wärmebeständiger Beschaffenheit erhalten.
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4) Vakuumformgebung, Vakuumpreßformgebung
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Eine durch das vorstehende Verfahren
2) erhaltene starre Platte wird an einem oberhalb der Form einer üblichen
Vakuumformgebungsmaschine aufgehängten
Rahmen angeklammert. Die Platte wird durch Erwärmen erweicht und im Anschluss
daran durch Evakuieren des Zwischenraums zwischen der Platte und
der Form in haftende Verbindung mit der auf eine Temperatur von
0–40°C gehaltenen
Form gebracht.
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Auf diese Weise lassen sich die erfindungsgemäß angestrebten
wärmebeständigen Formkörper erhalten.
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Die erfindungsgemäße Harzzusammensetzung kann
in geeigneter Weise als Ersatz für
Harze für
allgemeine Zwecke verwendet werden, z. B. Behälter zum Verpacken von Nahrungsmitteln,
Güter für den täglichen
Bedarf, Freizeitartikel, Artikel für die medizinische Versorgung,
Artikel für
Landwirtschaft und Fischerei und industrielle Güter, die vor dem Anmeldungstag
der Erfindung allgemein bekannt waren. Die aus der erfindungsgemäßen Harzzusammensetzung
gebildeten Formkörper
weisen eine Wärmebeständigkeit
von 100–130°C auf und
eigenen sich somit für
wärmebeständige Behälter, Sterilisationsbehälter, Behälter zum
Eingießen
von heißem
Wasser und Retortenbehälter.
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Zu speziellen Anwendungsmöglichkeiten
für die
Formkörper
gehören
beispielsweise Essgeschirr, Essstäbchen, halbierte Essstäbchen, Gabeln,
Löffel,
Spieße,
Zahnstocher, Essensbehälter,
Kühlschrankbehälter; Einwegbehälter für Speisen
und Tagesgerichte, die in Abteilungen für Fertiggerichte vertrieben
werden; Becher für
Verkaufsautomaten für
chinesische Nudeln und Getränke;
Behälter
und Schalen für
Nahrungsmittel, wie Frischfisch, Frischfleisch, Gemüse und Obst
sowie Sojaquark; Behälter
zur Aufbewahrung von frischem Fisch auf Märkten; Flaschen und Dosen für Molkereiprodukte,
wie Milch, Joghurt und Milchgetränke;
Flaschen und Dosen für
kohlensäurehaltige
Getränke,
Mineralwasser und andere alkoholfreie Getränke; Flaschen und Dosen für Bier,
Whisky und andere alkoholische Getränke; Verpackungsbehälter für Flaschen
und Dosen für
Nahrungsmittel; Teile von Schreibgeräten, wie Kugelschreibern, mechanischen
Stiften und Stiften, Flaschen mit oder ohne Pumpsystem für Shampoos
und Flüssigseife;
Zahnpastatuben, Behälter
für Toilettenartikel,
Waschmittelflaschen, Kartuschengehäuse für Wasserreinigungsmittel und
andere Gegenstände
des täglichen
Bedarfs; Golf-Tees, Teile von rauchenden Golfbällen zur Verwendung bei Eröffnungszeremonien,
Jagdköder, Jagd-Schießkapseln,
Campingartikel, Pflöcke,
Schnurmaterialien und andere Freizeitgüter; Teile von Injektionsspritzen,
orale medizinische Kapseln, Suppositorienträger für Anus und Vagina, klebende
Arzneimittel für. Haut
und Schleimhäute,
Gehäuse
für künstliche
Nieren und Lebern und andere medizinische Artikel; Kapseln für landwirtschaftlich
Mittel, Düngerkapseln,
Samenkapseln, Blumentöpfe,
Angelschnüre,
Angelschwimmkörper,
Fischereiköder
und andere Gegenstände
für Landwirtschaft
und Fischerei; Polstermaterialien zum Transport von keramischen
Produkten, z. B. von Glas, Keramik, elektrischen Haushaltsgeräten, wie
Fernsehgeräten und
Stereoanlagen, Präzisionsmaschinen,
wie Uhren, Computer und Drucker, und optische Instrumente, wie Cameras,
Brillen, Mikroskope und Teleskope; und Gleitschutzmaterialien und
Blockiermaterialien für
schlammige Orte und verschneite Straßen, und andere gewerbliche
Güter.
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Beispiele
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Nachstehend wird die Erfindung anhand
von Beispielen ausführlich
erläutert.
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In diesen Beispielen werden die werte
für das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts (MW) den Vicat-Erweichungspunkt,
die Beständigkeit
gegen Pilzbefall und die Abbaubarkeit von Polymeren auf Milchsäurebasis
gemäß den folgenden
Verfahren gemessen.
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1) Gewichtsmittel des
Molekulargewicht (MW)
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Die Messung erfolgt durch Gelpermeationschromatographie
(GPC) bei einer Säulentemperatur
von 40" C in Chloroform
als Lösungsmittel
unter Verwendung von Polystyrol als Standard.
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2) Vicat-Erweichungstemperatur
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Die Messung erfolgt gemäß ASTM D
1525 unter einer Last von 1 kg an einem Prüfkörper.
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3) Beständigkeit
gegen Pilzbefall
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Ein Medium wurde vorher sterilisiert
und zum Erstarren gebracht. Ein Prüfkörper der Abmessungen 5 cm × 5 cm wurde
auf das erhaltene Medium gelegt. Eine Suspension von Sporen der
nachstehend angegebenen Testpilze wurde durch Sprühen aufgebracht.
Anschließend
erfolgte eine 6-monatige Züchtung
bei 30°C
in einem Behälter.
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Sodann wurden das Wachstum und die
Entwicklung des Pilzes begutachtet und bewertet:
Testpilze:
Aspergillus niger
Rhizopus oryzae
Penicilliumcitrinium
Cladosporium
cladosporioides
Chaetomium globosum
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Medium: Agar-Medium mit anorganischen
Salzen gemäß JIS Z-2911
Zusammensetzung:
Ammoniumnitrat | 3,0
g |
Kaliumphosphat | 1,0
g |
Magnesiumsulfat | 0,5
g |
Kaliumchlorid | 0,25
g |
Eisen(II)-sulfat | 0,002
g |
Agar | 25
g |
Gereinigtes
Wasser | 1000
ml |
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Bewertungsverfahren:
O: Es wurde
kein Pilzwachstum festgestellt.
Δ: Die Fläche des Pilzwachstums betrug
1/3 oder weniger.
X: Die Fläche
des Pilzwachstums betrug mehr als 1/3.
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4) Abbaubarkeit
-
Eine Pressfolie der Abmessungen 10
cm × 30
cm × 100 μm (Dicke)
wurde hergestellt. Die Folie wurde in Kompost mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von 60% und einer Temperatur von 58°C eingegraben. Die Veränderung
in Abhängigkeit
von der Zeit wurde begutachtet.
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Bewertungsverfahren:
⌾: Abbau
und Verschwinden innerhalb von 7 Tagen
O: Abbau und Verschwinden
nach 7–14
Tagen
Δ:
Abbau und Verschwinden nach 15–25
Tagen
X: Abbau und Verschwinden nach 26–40 Tagen.
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Herstellungsbeispiel 1
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Ein dickwandiges, zylindrisches Polymerisationsgefäß aus rostfreiem
Stahl, das mit einem Rührer ausgerüstet war,
wurde mit 400 g L-Lactid, 0,04 g Zinn(II)-octoat und 0,12 g Laurylalkohol
beschickt, 2 Stunden unter Vakuum entlüftet, anschließend mit
Stickstoffgas versetzt und 2 Stunden unter Rühren auf 200°C/10 mmHg
erwärmt.
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Nach Beendigung der Umsetzung wurde
geschmolzene Polymilchsäure
vom Boden des Polymerisationsgefäßes ausgetragen,
an der Luft abgekühlt
und mit einer Pelletisiervorrichtung zu Pellets zerschnitten. Auf
diese Weise wurden 340 g Polymilchsäure erhalten. Die Ausbeute
betrug 85. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts (MW) betrug
138 000.
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Herstellungsbeispiel 2
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Ein Reaktionsgefäß, das mit einer Dean-Stark-Falle
ausgerüstet
war, wurde mit 10 kg 90 L-Milchsäure und
45 g Zinnpulver beschickt, 3 Stunden bei 150°C/50 mmHg unter Abdestillieren
von Wasser gerührt
und anschließend
weitere 2 Stunden bei 150°C/30
mmHg gerührt.
Man erhielt ein Oligomeres. Diese Oligomere wurde mit 21,1 kg Diphenylether
versetzt. Eine azeotrope Dehydratisierungsreaktion wurde bei 150°C/35 mmHg
durchgeführt,
wobei in einem Separator destilliertes Wasser vom Lösungsmittel
getrennt wurde und nur das Lösungsmittel
in das Reaktionsgefäß zurückgeführt wurde.
Nach 2 Stunden wurde eine mit 4,6 kg Molekularsieb 3A gepackte Säule auf
das Reaktionsgefäß aufgesetzt,
um das Lösungsmittel
nach Durchlaufen der Molekularsiebschicht wieder in das Reaktionsgefäß zurückzuleiten.
Die Umsetzung wurde weitere 40 Stunden bei 150°C/35 mmHg fortgesetzt. Es wurde
eine Lösung
von Polymilchsäure
mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts (MW) von 145 000
erhalten. Die Lösung
wurde mit 44 kg wasserfreiem Diphenylether verdünnt und auf 40°C abgekühlt. Die
ausgefällten
Kristalle wurden abfiltriert, dreimal mit 10 kg n-Hexan gewaschen und
bei 60°C/50
mmHg getrocknet. Das auf diese Weise erhaltene Pulver wurde mit
12 kg einer 0,5 N wässrigen
HCl-Lösung
und 12 kg Ethanol versetzt, eine Stunde bei 35°C gerührt, filtriert und bei 60°C/50 mmHg getrocknet.
Man erhielt 6,1 kg Polymilchsäurepulver.
Die Ausbeute betrug 85. Das Pulver wurde durch Schmelzen mit einem
Extruder pelletisiert. Die erhaltene Polymilchsäure wies ein Gewichtsmittel
des Molekulargewichts (MW) von 143 000 auf.
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Herstellungsbeispiel 3
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Ein mit einer Dean-Stark-Falle versehenes
Reaktionsgefäß wurde
mit 50,5 kg 1,4-Butandiol, 66,5 kg Bernsteinsäure und 45 g Zinnpulver beschickt.
Das Gemisch wurde 3 Stunden unter Abdestillieren von Wasser aus
dem Reaktionsgefäß gerührt. Sodann
wurde es weitere 2 Stunden bei 150°C/50 mmHg gerührt. Das
erhaltene Oligomere wurde mit 38,5 kg Diphenylether versetzt. Eine
azeotrope Dehydratisierungsreaktion wurde bei 150°C/35 mmHg
durchgeführt,
wobei im Separator destilliertes Wasser vom Lösungsmittel abgetrennt und das
Lösungsmittel
in das Reaktionsgefäß zurückgeleitet
wurde. Nach 2 Stunden wurde eine mit 50 kg Molekularsieb 3A gepackte
Säule auf
das Reaktionsgefäß aufgesetzt.
Das Lösungsmittel
wurde nach Durchlaufen der Molekularsiebschicht in das Reaktionsgefäß zurückgeleitet.
Die Umsetzung wurde 15 Stunden bei 130°C/17 mmHg fortgesetzt. Man erhielt
eine Lösung
von Polybutylensuccinat (nachstehend als PSB abgekürzt) mit
einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts (MW) von 140 000. Die
Lösung
wurde mit 160 kg wasserfreien Diphenylether verdünnt und auf 40°C abgekühlt. Die
ausgefällten
Kristalle wurden abfiltriert. Die erhaltenen Kristalle wurden mit
200 kg wässriger
0,5 N HCl-Lösung
und 200 kg Ethanol versetzt, eine Stunde bei 25°C gerührt, filtriert und bei 60°C/50 mmHg
getrocknet. Man erhielt 91,5 kg PSB mit einem Molekulargewichtsmittel
(MW) von 138 000. Die Ausbeute betrug 94,8.
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In der nächsten Stufe wurde Polymilchsäure mit
einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts (MW) von 21 000 eine
Stunde nach Beginn des Durchleitens des Lösungsmittels durch das Molekularsieb
3A nach einem ähnlichen
Verfahren wie in Herstellungsbeispiel 2 erhalten. Die erhaltene
Reaktionsmasse, die aus 750 g Polymilchsäure und 2250 g Diphenylether
bestand, wurde mit 187,5 g des vorstehend erhaltenen Polybutylensuccinats
mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 138 000 versetzt.
Eine weitere Umsetzung wurde 20 Stunden bei 130°C/17 mmHg durchgeführt. Die
erhaltene Reaktionslösung
wurde mit 3 000 g Diphenylether verdünnt und auf 40°C abgekühlt. Die
ausgefällten
Kristalle wurde abfiltriert. Die Kristalle wurden mit 2 000 g wässriger
0,5 N HCl-Lösung
und 2 000 g Ethanol versetzt und eine Stunde bei 25°C gerührt. Anschließend wurden
die Kristalle abfiltriert und bei 60°C/50 mmHg getrocknet. Man erhielt
890 g eines Blockcopolymeren von Polymilchsäure mit PSB. Die Ausbeute betrug
94,9. Das Copolymere wies einen Milchsäureanteil von 80 Gew.-% und
ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 146 000 auf.
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Herstellungsbeispiel 4
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Ein Reaktionsgefäß, das mit einer Dean-Stark-Falle
ausgerüstet
war, wurde mit 111 kg 6-Hydroxycapronsäure und 45 g Zinnpulver beschickt.
Das Gemisch wurde 3 Stunden bei 100°C gerührt, wobei Wasser aus dem Reaktionsgefäß abdestilliert
wurde. Anschließend
wurde das Gemisch 2 Stunden bei 150°C/50 mmHg gerührt. Das
erhaltene Oligomere wurde mit 38,5 kg Diphenylether versetzt. Eine
azeotrope Dehydratisierungsreaktion wurde bei 150°C/35 mmHg
durchgeführt,
wobei im Separator abdestilliertes Wasser vom Lösungsmittel abgetrennt wurde
und nur das Lösungsmittel
allein in das Reaktionsgefäß zurückgeleitet
wurde. Nach 2 Stunden wurde eine mit 50 kg Molekularsieb 3A gepackte
Säule auf
das Reaktionsgefäß aufgesetzt, um
das Lösungsmittel
nach Durchlaufen der Molekularsiebschicht in das Reaktionsgefäß zurückzuleiten.
Die Umsetzung wurde 15 Stunden bei 130°C/17 mmHg fortgesetzt. Eine
Lösung
von Polycapronsäure
(nachstehend als PCL abgekürzt)
mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts (MW) von 110 000
wurde erhalten. Die Lösung
wurde mit 160 kg wasserfreiem Diphenylether verdünnt und auf 40°C abgekühlt. Die
ausgefällten Kristalle
wurde abfiltriert. Die erhaltenen Kristalle wurden mit 200 kg wässriger
0,5 N HCl-Lösung
und 200 kg Ethanol versetzt, eine Stunde bei 25°C gerührt, filtriert und bei 60°C/50 mmHg
getrocknet. Man erhielt 92,4 kg PCL mit einem Molekulargewichtsmittel
(MW) von 104 000. Die Ausbeute betrug 96,0.
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In der nächsten Stufe wurde Polymilchsäure mit
einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts (MW) von 21 000, eine
Stunde nach Beginn des Durchleitens des Lösungsmittels durch das Molekularsieb
3A nach einem ähnlichen
Verfahren wie in Herstellungsbeispiel 2 erhalten. Die erhaltene
Reaktionsmasse, die aus 750 g Polymilchsäure und 2250 g Diphenylether
zusammengesetzt war, wurde mit 187,5 g des vorstehend erhaltenen
PCL mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 104 000 versetzt
und weitere 20 Stunden bei 130°C/17
mmHg umgesetzt. Die erhaltene Reaktionslösung wurde mit 3 000 g Diphenylether
verdünnt
und auf 40°C
abgekühlt.
Die ausgefällten
Kristalle wurden abfiltriert. Die Kristalle wurden mit 2 000 g einer
wässrigen 0,5
N HCl-Lösung
und 2 000 g Ethanol versetzt und eine Stunde bei 25°C gerührt. Anschließend wurden
die Kristalle abfiltriert und bei 60°C/50 mmHg getrocknet. Man erhielt
879,4 g eines Blockcopolymeren von Polymilchsäure mit PCL. Die Ausbeute betrug
93,8. Das Copolymere wies einen Milchsäureanteil von 80 Gew.-% und
ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 132 000 auf.
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In den folgenden Beispielen wird
ein Herstellungsverfahren für
eine wärmebeständige Harzzusammensetzung
aus dem in den Herstellungsbeispielen 1 bis 4 erhaltenen Polymeren
auf Milchsäurebasis
beschrieben.
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Beispiele 1–11
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Zu Polymilchsäure, einem Blockcopolymeren
von Polymilchsäure
mit Polybutylensuccinat oder einem Blockcopolymeren von Polymilchsäure mit Polycapronsäure, die
in den Herstellungsbeispielen 1–4
erhalten worden waren, wurden Polybutylensuccinat mit einem Schmelzpunkt
von 110°C
und ein anorganischer Füllstoff
in den in Tabelle 1 angegebenen Mengen gegeben und mit einem Henschelmischer
vermischt. Anschließend
wurde eine Pelletisierung unter Einstellung der Zylindertemperatur
eines Extruders auf 170–210°C durchgeführt. Die
auf diese weise erhaltenen Pellets wurden mit einer Spritzgießmaschine,
Modell JSW-75 der Firma Japan Steel Works Co., einem Spritzgießvorgang
unterzogen. Die Zylindertemperatur betrug 180–200°C. Die Formtemperatur und der
Formgebungszyklus sind in Tabelle 1 aufgeführt. ASTM-Prüfkörper wurden
zum Test der physikalischen Eigenschaften hergestellt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Vergleichsbeispiele 1–12
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Polymilchsäure, ein Blockcopolymeres von
Polymilchsäure
mit Polybutylensuccinat oder ein Blockcopolymeres von Polymilchsäure mit
Polycapronsäure,
die in den Herstellungsbeispielen 1–4 erhaltenen worden waren,
wurden mit Polybutylensuccinat mit einem Schmelzpunkt von 110°C und einem
anorganischen Füllstoff in
den in Tabelle 2 angegebenen Mengen versetzt und mit einem Henschel-Mischer
vermischt. Sodann wurde eine Pelletisierung auf die gleiche Weise
wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Die auf diese Weise erhaltenen Pellets wurden auf die gleiche Weise
wie in Beispiel 1 einem Spritzgießvorgang unterzogen. Auf diese
Weise hergestellte ASTM-Prüfkörper wurden
zum Testen der physikalischen Eigenschaften verwendet. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 aufgeführt.
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In den Beispielen und Vergleichsbeispielen
wurden die folgenden kristallinen anorganischen Füllstoffe verwendet:
Kaolin
JP 100: Produkt der Firma Tsuchiya Kaolin Ind., Ltd.
NN Kaolin-Ton:
Produkt der Firma Tsuchiya Kaolin 2nd., Ltd.
Kaolinit ASP-170:
Produkt der Firma Fuji Talc Ind. Co., Ltd.
Kaolin UW: Produkt
der Firma Engelhard Co.
Talc TM-30: Produkt der Firma Fuji
Talc Ind. Co., Ltd.
Talc RF: Produkt der Firma Fuji Talc Ind.
Co., Ltd.
Cyloid 244: Produkt der Firma Fuji Silycia Chemical,
Ltd.
Aerosil 200: Produkt der Firma Nippon Aerosil Co., Ltd.
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