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Diese Erfindung betrifft ein Schweißmaterial für nicht-rostende Stähle und
insbesondere betrifft sie ein Schweißmaterial, das geeignet ist, ein sauberes
Schweißmetall mit hoher Korrosionsbeständigkeit und hohen mechanischen
Eigenschaften, wie bspw. Zugfestigkeit und Festigkeit bei sämtlichen Schweißpositionen zu
bilden. Diese Erfindung betrifft auch ein Schweißmaterial, das zur Verwendung
beim Schweißen von nicht-rostendem Duplex-Stahl oder von martensitischem
nicht-rostendem Stahl unter Verwendung des Schutzgas-Lichtbogenschweißens
geeignet ist.
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Nicht-rostende Stähle werden üblicherweise unter Verwendung von
Schweißmaterialien mit einer chemischen Zusammensetzung, die grundsätzlich die gleiche
ist, wie die des rostfreien Basisstahls, geschweißt. Wenn man dies so macht,
können einige Probleme in bezug auf eine Verschlechterung der mechanischen
Eigenschaften und der Korrosionsbeständigkeit des Schweißguts entstehen, die auf
die Arten des Basismetalls zurückzuführen sind. Bspw. ist beim Durchführen eines
Schweißens eines martensitischen nicht rostenden Stahls, der 9 bis 14% Chrom
(im folgenden bezeichnet "%" "Gew.-%" irgendeiner Legierungskomponente)
enthält, unter Verwendung der Schweißmaterialien mit der gleichen
Zusammensetzung wie die des Basismetalls, das Schweißmetall zu hart und nicht in der Lage,
das gewünschte Festigkeitsniveau zu zeigen, was manchmal eine schlechtere
Beständigkeit gegenüber Spannungskorrosionsrissen in Abhängigkeit von den
Umständen verursacht.
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Um diese Probleme zu lösen, wurden einige Erfindungen vorgeschlagen und
offenbart in der japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. 8-57683 und der
internationalen Patentoffenlegungsschrift WO 97/12072, die jeweils durch Schweißen von
Basismetallen von martensitischem nicht rostenden Stahl mit einem
Schweißmaterial aus nicht rostenden Duplex-Stahl, der aus Austenit und Ferrit besteht,
gekennzeichnet sind.
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Auf der anderen Seite wurden kürzlich einige neuartige Typen von nicht rostenden
Stählen als Basismetalle entwickelt. Jedoch ist kein Schweißmaterial entwickelt
worden, das zur Verwendung beim Schweißen dieser Basismetalle geeignet ist.
Unter dieser neuen Typen von nicht rostenden Stählen ist einer als
"nichtrostender Super-Duplex-Stahl" bezeichnet worden.
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Da der Austenit-Ferrit nicht-rostende Duplex-Stahl (JIS SUS 329 und dergl.) eine
höhere Korrosionsbeständigkeit, Festigkeit und Stärke zeigt, ist dieser stark bei
Baumaterialien verwendet worden, welche gegenüber einer stark korrodierenden
Umgebung exponiert werden.
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Frühere nicht-rostende Duplex-Stähle, in anderen Worten, die ersten
Generationen von nicht rostenden Duplex-Stählen, waren sowohl in bezug auf die
Verarbeitbarkeit als auch Schweißbarkeit mangelhaft. Die Mängel wurden dann durch
Zugabe von Stickstoff etc. gelöst. Die so verbesserten nicht rostenden Stähle
könnten als die zweite Generation von nicht rostenden Duplex-Stählen bezeichnet
werden, und diese sind für breitere Verwendungen anwendbar. Bspw. sind in den
vergangenen Jahren Erdölquellen teilweise erschöpft worden, und die meisten
Ölquellen können an Orten mit schweren Bedingungen gefunden werden, wobei
von Materialien OCTG und Rohrleitungen erforderlich ist, daß diese eine
verbesserte Korrosionsbeständigkeit, höhere Festigkeit und weitere mechanische Eigenschaften
aufweisen. Um diese Erfordernisse zu erfüllen, sind weitere neue
nichtrostende Duplex-Stähle mit höherem Gehalt an Stickstoff und anderen
Legierungselementen entwickelt worden. Solche nicht rostenden Stähle werden
"nichtrostende Super-Duplex-Stähle" bezeichnet und erwecken nunmehr die
Aufmerksamkeit.
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Diese nicht rostenden Duplex-Stähle werden im allgemeinen mit
Schweißmaterialien geschweißt, die die chemische Zusammensetzung aufweisen, die ähnlich der
der nicht rostenden Basisstähle ist. Dies bedeutet, daß der Stickstoffgehalt des
Schweißmaterials in Übereinstimmung mit der Qualität der nicht rostenden
Basisstähle erhöht wird. In der japanischen Patentanmeldung Nr. 7-60523 (japanische
Patentoffenlegungsschrift 8-260101) hat die Anmelderin dieser Anmeldung bereits
ein Schweißmaterial für einen nicht rostenden Duplex-Stahl vorgeschlagen,
welcher < = 0,03% C, < = 1,0% Si, < = 1,5% Mn, < = 0,04% P, < = 0,003% S, < =
0,040 Sol. Al, 2,0-8,0% Ni, 24,0-26,0% Cr, 0-6,0% Co, 2,0-3,3% Mo, 1,5
-5,0% W, 0,24-0,35% N, und > = 0,007% O enthält und wobei der Wert für
PREW, dargestellt durch die Gleichung PREW = Cr+ 3,3 (Mo + 0,5 W) + 16 N und
der Wert von Ph, dargestellt durch Ph = [Ni + Co + 30 (C + N) - 0,6(Cr + 1,5 Si +
Mo + 0,4 W) + 5,6]/[Cr + 1,5 Si + Mo + 0,4 W - 6], auf > = 42,0 bzw. 0,25-0,35
eingestellt sind, wobei Ca oder B zu 0,01-0,001% enthalten sind, wenn die
Menge an Ni in der Zusammensetzung > 8,0-10,0% beträgt, und welcher neben
den obigen Komponenten weiter entweder oder sowohl als auch 0,2-2,0% Cu
und 0,05-1,50% V enthält. Das Schweißmaterial ist ein fester Draht und aus
einem nicht rostenden Duplex-Stahl mit der Zusammensetzung hergestellt, die
ähnlich der des Basisstahls ist. Unter Verwendung dieses Schweißdrahtes können
sowohl die Lochfraß-Korrosionsbeständigkeit als auch die Festigkeit des
Schweißmetalls bemerkenswert verbessert werden.
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Der Schweißdraht mit einem solch hohen Stickstoffgehalt ist anwendbar bei dem
Wolfram-Inertgas-Schweißverfahren (im folgenden als TIG bezeichnet), aber nicht
immer anwendbar für das Schweißverfahren mit Abschmelzelektrode (z. B. Metall-
Inertgas-Schweißverfahren (im folgenden als MIG bezeichnet), da Schweißfehler,
die als "Blowholes" (Blasen, Lunker) bezeichnet sind, dazu neigen, erzeugt zu
werden. Die Blowhole-Fehler werden insbesondere häufig bei dem Schweißen in
Überkopf-Position verglichen mit anderen Schweißpositionen erzeugt. Daher ist es
zweifelhaft, ob der Schweißdraht, der aus nicht-rostendem Duplex-Stahl mit einem
solch hohen Stickstoffgehalt hergestellt ist, für MIG in sämtlichen
Schweißpositionen anwendbar ist.
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In bezug auf den festen Schweißdraht, der eine Zusammensetzung aufweist, die
ähnlich der des Basismetalls von nicht-rostendem Duplex-Stahl mit hohem
Stickstoffgehalt ist, gibt es das weitere folgende Problem.
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Der nicht-rostende Duplex-Stahl enthält große Mengen an Chrom, Molybdän und
anderen Legierungselementen, welche wirksam sind, um die
Korrosionsbeständigkeit zu erhöhen, wie bspw. die Beständigkeit gegenüber Lochfraß-Korrosion.
Diese Legierungselemente beschleunigen die Präzipitation von harten und
brüchigen intermetallischen Verbindungen (σ-Phase) in der Matrix, und der
Drahtziehvorgang des nicht rostenden Duplex-Stahls wird schwierig. Das bedeutet, daß
eine Herstellung von nicht-rostendem Duplex-Stahl-Schweißdraht und auch die
stabile Lieferung an die Verbraucher schwierig sind.
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Zusätzlich zu dem oben erwähnten MIG unter Verwendung eines festen
Schweißdrahtes gibt es ein weiteres Schutzgas-Lichtbogenschweißverfahren unter
Verwendung einer Abschmelzelektrode, bei dem ein Draht mit Flußmittelseele
(Kompositdraht) verwendet wird. Da der Draht mit Flußmittelseele Schlackenbildungsmittel
umhüllt, die von den Legierungselementen verschieden sind, weist dieser
verschiedenartige Vorteile auf, wie bspw. eine geringe Spratzererzeugung und
günstige Wulstbildung.
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In Fällen von Schweißmetallen mit herkömmlichem Schweißdraht mit
Flußmittelseele ist jedoch die Reinheit des Schweißmetalls weit schlechter als die des
Schweißmetalls das durch das andere Schweißverfahren gebildet wird. Die
schlechtere Reinheit ist eine Barriere gegenüber einer Verbesserung der
Festigkeit und der Lochfraßbeständigkeit des Schweißmetalls gewesen. Der Grund für
die schlechtere Reinheit des Schweißmetalls während des Schweißvorganges
beruht auf der Tatsache, daß ein Teil der Schlackenbildungsmittel, von denen die
meisten Oxide sind, in dem Schweißmetall als nichtmetallische Einschlüsse
verbleiben.
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Die japanische Patentveröffentlichung Nr. 8-25062 offenbart einen Schweißdraht
mit Flußmittelseele zur Verwendung beim Schweißen eines nicht rostenden
Stahls, welcher geringe Mengen an Schlacke während des Schweißvorganges
bildet. Dieser Schweißdraht mit Flußmittelseele wurde jedoch entwickelt, um eine
Abfolge von Schweißvorgängen zu vereinfachen oder um irgendeinen der
Ablaufschritte zu eliminieren, z. B. einen Schlackenentfernungsschritt. Folglich ist dieser
Schweißdraht nicht zur Verwendung beim Schweißen der nicht rostenden Duplex-
Stähle, insbesondere der nicht rostenden Super-Duplex-Stähle, geeignet.
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Wie oben besonders erwähnt, ist ein Abschmelzelektroden-Schweißmaterial zur
Verwendung beim Schweißen der nicht rostenden Super-Duplex-Stähle, welches
geeignet ist, ein einwandfreies Schweißmetall bei sämtlichen Schweißpositionen
zu bilden, noch nicht entwickelt worden. Zur Zeit wird lediglich ein Festdraht, der
die Zusammensetzung aufweist, die ähnlich der des Basismetalls ist und für das
TIG-Schweißen anwendbar ist, hergestellt.
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Die Erfindung, welche in der oben erwähnten japanischen
Patentveröffentlichundsschrift Nr. 8-57683 offenbart ist, betrifft ein Verfahren zum Schweißen von
martensitischem nicht rostenden Stahl unter Verwendung eines Füllmetalles des
nicht rostenden Duplex-Stahles. Die Zusammensetzung des Füllmetalles, die bei
diesem Verfahren verwendet wird, ist beschränkt angesichts des Gewährleistens
der Qualität der mechanischen Eigenschaften und der Korrosionsbeständigkeiten
des Schweißmetalles. Die oben stehenden Probleme bezüglich der Herstellung
des Schweißdrahtes, der Erzeugung von Blowholes während des
Schweißvorganges und der schlechteren Reinheit des Schweißmetalles sind nicht gelöst
worden. Die Lage ist die gleiche für die Erfindung der oben erwähnten internationalen
Patentveröffentlichung WO 97/12072. Obgleich es eine gute Idee ist,
martensitische nicht-rostende Stähle unter Verwendung eines Schweißmaterials aus
nichtrostendem Duplex-Stahl zu schweißen, ist das Schweißmaterial noch nicht
vollständig verbessert worden, um die Idee zu tragen.
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Die Aufgabe dieser Erfindung ist es, ein Schweißmaterial bereitzustellen, welches
sämtliche der folgenden Bedingungen (i) bis (v) erfüllt.
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(i) Es ist geeignet, ein Schweißmetall mit hervorragenden
Korrosionsbeständigkeiten und mechanischen Eigenschaften zu bilden, wenn es
beim Schweißen von irgendeinem nicht rostenden Stahl, einschließl.
nicht-rostendem Duplex-Stahl und martensitischem nicht rostenden
Stahl angewandt wird.
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(ii) Es ist anwendbar sowohl bei einem Schweißverfahren mit
nichtabschmelzender Elektrode, z. B. TIG, als auch bei Schweißverfahren
mit Abschmelzelektrode, z. B. MIG- und MAG- (aktives Metall-
Gasschweißen) Verfahren.
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(iii) Es verursacht keine Schweißmängel wie bspw. Blowholes in sämtlichen
TIG Schweißpositionen einschließl. der flachen Position, vertikalen
Position und Überkopf-Position, wobei dies ein automatisches und
Kreisschweißen von horizontal verlegten Rohrleitungen berücksichtigt.
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(iv) Es ist geeignet, ein Schweißmetall zu bilden, welches reiner ist als
jenes, welches durch herkömmlichen Draht mit Flußmittelseele gebildet
wird, und eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit und Festigkeit
zeigt, welche gut vergleichbar mit derjenigen des Schweißmaterials der
japanischen Patentanmeldung 7-60523 (japanische
Patentoffenlegungsschrift Nr. 8-260101) ist.
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(v) Es ist geeignet, Komposit-Drähte leichter herzustellen als das Ziehen
des herkömmlichen nicht rostenden Super-Duplex-Stahls in feste
Drähte.
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Die Eigenschaften des Schweißmaterials für nicht-rostende Stähle
gemäß dieser Erfindung sind die folgenden:
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(1) Das Schweißmaterial gemäß dieser Erfindung gehört zu einer Art von
Komposit-Draht (Draht mit Seele), der aus einer Stahlummantelung und
einem Füllmaterial, das von der Ummantelung eingehüllt wird, besteht.
Das Füllmaterial umfaßt kein Schlacken-bildendes Mittel.
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(2) Der Schweißdraht besteht als ein Ganzes aus der Stahlhülle und dem
darin umschlossenen Füllmaterial aus nicht mehr als 0,03% C, nicht
mehr als 1,0% Si, nicht mehr als 1,5% Mn, nicht mehr als 0,04% P,
nicht mehr als 0,01% S. nicht mehr als 0,5% Al, 8,0-10% Ni, 22,0-
26,0% Cr, 2,0-5,0% Mo, 0,12 bis 0,24% N, nicht mehr als 3,0% Co,
nicht mehr als 5,0 % W, nicht mehr als 2,0% Cu, nicht mehr als 1,50%
V, wobei der Rest Fe und zufällige Verunreinigungen sind.
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(3) In dem Zusammensetzungsbereich, wie oben in Punkt (2) gezeigt,
weist das Schweißmaterial ein "Lochfraßbeständigkeitsäquivalent"
PREW von nicht weniger als 42,0 und einen "Ferrit-Volumenindex" Ph
von 0,12 bis 0,25 auf. Das PREW und Ph sind durch die folgenden
Formeln 1 bzw. 2 definiert.
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PREW = Cr + 3,3 (Mo + 0,5 W) + 16 1
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wobei jedes Elementensymbol den Gehalt (Gew.-%) des Elementes
angibt.
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Die chemische Zusammensetzung des gesamten Schweißmaterials
oder des Komposit-Drahtes wird auf die folgende Art und Weise
bestimmt. Wenn man nun annimmt, daß der Gehalt von jedem Element A
in dem Komposit-Draht Cw % beträgt (wie oben beschrieben, meint "%"
"Gew.-%" für jedes Legierungselement), dann beträgt der Gehalt des
Elementes A in der Stahlhülle Ch %, der Gehalt des Elementes A in
dem Füllstoffmaterial beträgt Cf %, und ein Füllverhältnis des
Füllmaterials (Verhältnis des Füllstoffmaterialgewichts zu dem gesamten
Drahtgewicht) ist FR
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Cw = (1 - FR) · Ch + FR · Cf 3
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Fig. 1 veranschaulicht Beispiele des seitlichen Querschnitts des
Schweißmaterials (Komposit-Draht) gemäß dieser Erfindung.
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Fig. 2 ist eine Seitendarstellung eines Basismetalls, das in ein
Röntgenprüfkörper zum Nachweis von Blowholes geschweißt werden soll.
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Fig. 3 ist eine Veranschaulichung, die Erläuterungen zum Herstellen eines
Prüfkörpers zum Untersuchen der Eigenschaften von
Schweißverbindungen zeigt.
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Fig. 4 ist eine Veranschaulichung, die Erläuterungen zum Bearbeiten eines
Stoßprüfkörpers aus den Schweißverbindungen zeigt.
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Fig. 5 ist eine Veranschaulichung, die eine Richtung zur Bearbeitung eines
Zugfestigkeitsprüfkörpers, eines Lochfraß-Korrosionsprüfkörpers und
eines Sulfidbelastungs-Korrosionsrißprüfkörpers aus den
Schweißverbindungen zeigt.
Die beste Art zur Ausführung der Erfindung
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Das Schweißmaterial, i.e. ein Komposit-Draht, gemäß dieser Erfindung, besteht
aus einer Hülle 1 und einem Füllstoffmaterial 2, wie es der seitliche Querschnitt in
Fig. 1 zeigt. Die Hülle 1 kann aus jeder Art von Stahl, wie bspw. Kohlenstoffstahl
oder nicht-rostendem Stahl (einschließl. ferritischen, austenitischen und
nichtrostenden Duplex-Stählen) hergestellt sein. Im Prinzip ist der Stahl nicht auf einen
besonderen Typ beschränkt. Der Stahl sollte jedoch eine gute Verarbeitbarkeit
aufweisen, da es notwendig ist, diesen in die Hülle des Komposit-Drahtes zu
formen.
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Das Füllstoffmaterial 2 ist pulverig und in einem Stahlstreifen, der die Hülle 1 sein
soll, umhüllt. Ein roher Komposit-Draht, der so hergestellt wird, wird nachfolgend
in das Komposit-Drahtprodukt gezogen, ähnlich dem herkömmlichen Draht mit
Flußmittelseele. Der Querschnitt des Schweißdrahtes kann aus der Form (a), (b),
(c) oder dergl., wie in Fig. 1 gezeigt, ausgewählt werden.
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Das Schweißmaterial gemäß dieser Erfindung kann entweder für das
Schweißverfahren mit Abschmelzelektrode oder für das Schweißverfahren mit
nichtabschmelzender Elektrode verwendet werden. TIG- und MIG-Schweißverfahren
werden als die typischen Beispiele der ersteren bzw. letzteren Verfahren
nachstehend erläutert.
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Diese Erfindung ist beabsichtigt, um ein Schweißmaterial, das sämtliche der
Eigenschaften (i) bis (v), wie oben stehend erwähnt, bereitzustellen. Zu diesem
Zweck ist das Schweißmaterial wie folgt ausgestaltet.
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Zuerst, um das vorgegebene Niveau von mechanischen Eigenschaften und das
der Korrosionsbeständigkeit zu gewährleisten, wird der Gehalt von jedem
Legierungselement, das Lochfraßbeständigkeitsäquivalent PREW, wie durch die zuvor
genannte Formel 1 angegeben, und der Ferritvolumenindex Ph, wie durch die
vorgenannte Formel 2 angegeben, entsprechend auf die gewünschten Bereiche
beschränkt. Insbesondere wird der Stickstoffgehalt, welcher die Blowholes in dem
Schweißmetall erzeugt, auf das minimal notwendige Niveau beschränkt. So kann
das einwandfreie Schweißmetall in sämtlichen Schweißpositionen bei entweder
dem TIG- oder MIG-Schweißverfahren erhalten werden. Die Verringerung der
Lochfraßbeständigkeit in der austenitischen Phase, aufgrund der Beschränkung
des Stickstoffgehaltes, wird durch das Einstellen des oben erwähnten
Ferritvolumenindexes Ph, der in Formel 2 angegeben ist, auf einen geringeren Level als
üblich ausgeglichen.
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In der zweiten Phase werden die herkömmlichen Schlackenbildungsmittel nicht zu
dem Füllstoffmaterial des Komposit-Schweißdrahtes gemäß dieser Erfindung
zugegeben, obgleich es die übliche Praxis war, diese zu dem Füllstoff hinzuzugeben.
Somit werden Einschlüsse, die hauptsächlich aus Oxiden zusammengesetzt sind,
nicht in dem Schweißmetall gebildet, und die Verschlechterung der Reinheit des
Schweißmetalls kann vermieden werden. Folglich kann entweder durch das TIG-
oder durch das MIG-Schweißverfahren ein Schweißmetall mit fundamental
verbesserten Eigenschaften, wie bspw. Korrosionsbeständigkeit und Zugfestigkeit
und Festigkeit, erhalten werden.
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Das Schweißmaterial gemäß dieser Erfindung wird in einen Komposit-Draht vom
Standpunkt von dessen Herstellungsleichtigkeit geformt. Der feste Schweißdraht
selbst wird benötigt, damit dieser die genaue Zusammensetzung aufweist, die
ähnlich der des Basismetalles des nicht rostenden Duplex-Stahles oder des nichtrostenden
martensitischen Stahles ist. Das heißt, diese nichtrostenden Stähle
müssen eine solch gute Kaltverarbeitbarkeit aufweisen, um in den Draht geformt
zu werden. Es ist jedoch sehr schwierig, deren günstige Kaltverarbeitbarkeit über
das Drahtziehverfahren zu erhalten. Auf der anderen Seite ist der Komposit-
Schweißdraht geeignet, um dessen gesamte Zusammensetzung einzustellen, so
daß diese ähnlich der des Basismetalls ist, indem man die Hülle und den Kern
zusammenfügt. Das heißt, die Hülle läßt man eine Zusammensetzung in einem
breiteren Bereich aufweisen, verglichen mit dem Fall des festen Schweißdrahtes.
Das heißt, daß jeglicher Stahltyp mit einer guten Verarbeitbarkeit als Hülle
verwendet werden kann, was zu einer leichten Herstellung des Schweißdrahtes führt.
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Wie oben besonders erwähnt, können Kohlenstoffstähle (weicher Stahl mit
niedrigem Kohlenstoffgehalt wird bevorzugt) und verschiedenartige Typen von
nichtrostenden Stählen bei der Bildung der Hülle verwendet werden. Indem man die
Zusammensetzung des Füllstoffmaterials und dessen Füllrate in Übereinstimmung
mit der Zusammensetzung der Hülle einstellt, kann die gewünschte chemische
Zusammensetzung des Komposit-Schweißdrahtes als Ganzes erhalten werden.
Das heißt, ein Kompositdraht mit der Gesamtzusammensetzung in
Übereinstimmung mit der des Basismetalls eines nichtrostenden Duplex-Stahles oder
martensitischen nichtrostenden Stahles kann ohne weiteres erhalten werden. Einige
Beispiele von solchen Stahltypen zur Verwendung in der Hülle sind nachstehend
gezeigt.
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Kohlenstoffstahl ... SPCC in JIS 3141, etc.
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Ferritischer nicht-rostender Stahl ... SUS 410L in JIS G 4305, etc.
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Austenitischer nicht-rostender Stahl ... SUS 316L, SUS 304L in JIS G 4305,
etc.
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Nichtrostender Duplex-Stahl ... SUS 329J3 in JIS G 4305, etc.
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Das Füllstoffmaterial ist eine Mischung von verschiedenartigen Sorten von
Metallpulvern und/oder Legierungspulvern, die compoundiert werden, um die
vorgenannte Gesamtzusammensetzung zusammen mit dem Hüllstahl zu ergeben. Die
Korngröße des Pulvers beträgt bevorzugt 150 um oder weniger.
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Nun werden die technischen Gründe für die Beschränkung des Gehalts von jedem
Legierungselement des Schweißmaterials (Komposit-Schweißdrahtes) gemäß
dieser Erfindung im Detail beschrieben, wobei der Gehalt für den Gesamtgehalt
(einer Summe des Gehaltes des Hüllstahles und des der Füllmaterialseele) steht,
wie durch die vorgenannte Formel 3 berechnet.
Kohlenstoff:
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Eine überschüssige Menge von Kohlenstoff präzipitiert als Carbide und verbraucht
Chrom und andere funktionale Legierungselemente und erniedrigt deren
wirksamen Gehalt. Folglich sollte der Kohlenstoffgehalt nicht mehr als 0,03% betragen,
und ist bevorzugt so niedrig wie möglich.
Silicium:
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Obgleich Silicium ein verwendbares Element als Desoxidationsmittel ist, ist es für
die Festigkeit des Schweißmaterials schädlich. Insbesondere beschleunigt ein
Siliciumgehalt von mehr als 1,0% die Herstellung von intermetallischen
Verbindungen (σ-Phase, etc.) und erniedrigt die Korrosionsbeständigkeit und Festigkeit des
Schweißmetalls. Der Siliciumgehalt wird daher in einem Bereich eines
Verunreinigungslevels bis zu 1,0% beschränkt, und bevorzugt auf 0,1 bis 1,0% zum
Sicherstellen von dessen Desoxidationswirkung.
Mangan:
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Mangan ist ein wirksames Desoxidationselement und erhöht die Löslichkeit von
Stickstoff in dem Schweißmetall. Mehr als 1,5% Mangan erniedrigen
ungünstigerweise die Korrosionsbeständigkeit und Festigkeit des Schweißmetalls. Der
Mangangehalt wird daher in einem Bereich von einem Verunreinigungsniveau bis
zu 1,5%, und bevorzugt von 0,1 bis 1,5% zum Sicherstellen von dessen
Desoxidationswirkung beschränkt.
Phosphor:
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Phosphor wird unvermeidbar von den Stahlherstellungsmaterialien mitgebracht
und verbleibt in dem Stahlprodukt als Verunreinigung desselben. Es ist bevorzugt,
den Phosphorgehalt so gering wie möglich zu halten, aber der maximal zulässige
Gehallt beträgt 0,04%. Mehr als 0,04% Phosphorgehalt erniedrigt die
Lochfraßkorrosionsbeständigkeit und Festigkeit und erhöht die Empfindlichkeit gegenüber
einem Reißen bei hoher Temperatur.
Schwefel:
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Schwefel wird ähnlich wie Phosphor von den Stahlherstellungsmaterialien
mitgebracht und verbleibt in dem Stahlprodukt als Verunreinigung. Mehr als 0,01%
Schwefel erniedrigen die Lochfraßkorrosionsbeständigkeit und erhöhen die
Empfindlichkeit gegenüber einem Reißen bei hoher Temperatur. Der Schwefelgehalt
wird daher beschränkt, um nicht mehr als 0,01% zu betragen, und wird bevorzugt
so niedrig wie möglich gehalten.
Aluminium:
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Aluminium wird allgemein als Desoxidationsmittel verwendet, aber es wird nicht
absichtlich zu dem Schweißmaterial gemäß dieser Erfindung zugegeben. Da
Aluminium ein starkes Ferritstabilisierungselement ist, bringt ein Überschuß an
Aluminiummenge eine überschüssige Menge der Ferritphase in dem Schweißmetall
mit sich, was zu einer Erniedrigung der Festigkeit desselben führt. Zusätzlich dazu
wird Aluminium leicht oxidiert und bildet einen Oxidfilm mit nachteiliger elektrischer
Leitfähigkeit auf der Wulstoberfläche, was den Schweißbogen instabil macht. Ein
solcher Oxidfilm muß bei jedem Schweißvorgang entfernt werden, was zusätzliche
zeitraubende Vorgänge erfordert. Solche Nachteile, die durch die Zugabe von
Aluminium verursacht werden, werden deutlicher bei mehr als 0,5%
Aluminiumgehalt. Der Aluminiumgehalt wird daher beschränkt, um nicht mehr als 0,5% zu
betragen, und wird bevorzugt so niedrig wie möglich gehalten.
Nickel:
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Nickel ist ein Austenit-Stabilisierungselement und unterdrückt die Bildung einer
Ferritphase in dem Schweißmetall. Eine solche Funktion kann bei mehr als 8,0%
Nickelgehalt gezeigt werden. Hingegen fördern mehr als 10% Nickel die
Präzipitation einer σ-Phase im Verlauf der Schweißvorgänge, und dies hat einen
nachteiligen Einfluß auf die Festigkeit des Schweißmetalls. Der Nickelgehalt wird daher
auf einem Bereich von 8,0 bis 10,0% beschränkt.
Chrom:
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Um die ausreichende Korrosionsbeständigkeit des nicht rostenden Duplex-Stahles
sicherzustellen, ist wenigstens ein Chromgehalt von 22,0% notwendig. Mehr als
26,0% Chrom fördern jedoch eine Präzipitation von intermetallischen
Verbindungen, beispielsweise einer σ-Phase, und erniedrigen stark die Festigkeit des Stahls.
Daher sollte der Chromgehalt in einem Bereich von 22,0 bis 26,0%, und
bevorzugt von 22,5 bis 24,5%, liegen.
Molybdän:
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Molybdän ist ein Element, das die Lochfraßkorrosionsbeständigkeit in einer
Chlorid-haltigen Umgebung erhöht und auf der anderen Seite deutlich eine
Präzipitation einer σ-Phase fördert. Eine geeignete Molybdänmenge erhöht die
Lochfraßkorrosionsbeständigkeit des Schweißmetalls, ohne daß man die Präzipitation einer σ-
Phase fördert, in einem kurzen Wärmezyklus, wie beispielsweise dem
Schweißwärmzyklus, welcher an den Stahl angelegt wird. Das heißt, die Zugabe von
Molybdän ist geeignet, um das Lochfraßbeständigkeitsäquivalent (PREW), wie dies
durch die oben erwähnte Formel 1 gezeigt ist, im Fall einer Verringerung des
Chromgehalts und Stickstoffgehalts zu erhöhen. Eine Zugabe von weniger als 2,0
% Molybdän ist nicht wirksam, wohingegen mehr als 5% Molybdän die
Präzipitation einer σ-Phase verursachen und sowohl die Festigkeit als auch die
Lochfraßkorrosionsbeständigkeit des Schweißmetalls verringern. Folglich wurde der
Molybdängehalt auf einen Bereich von 2,0 bis 5,0%, und bevorzugt 3,0 bis 5,0%,
beschränkt. Molybdän kann zusammen mit Wolfram, wie nachfolgend
beschrieben, verwendet werden.
Stickstoff:
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Stickstoff ist ein wichtiges Element, das die Bildung der Ferritphase unterdrückt
und die Lochfraßkorrosionsbeständigkeit erhöht. Ein Stickstoffgehalt von weniger
als 0,10% ist jedoch nicht vollständig wirksam. Auf der anderen Seite werden,
wenn der Stickstoffgehalt ansteigt, Schweißfehler, wie beispielsweise Blowholes,
erzeugt und die Einwandfreiheit des Schweißmetalls ist verringert. Das
Schweißmaterial gemäß dieser Erfindung ist ausgestaltet, keine Schweißfehler in
sämtlichen Schweißpositionen zu verursachen, indem man die Obergrenze des
Stickstoffgehaltes zu 0,24% definiert.
Kobalt:
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Kobalt ist ein optionales Element, welches nicht notwendigerweise zu dem
Schweißmaterial zugegeben wird. Kobalt zeigt ein Verhalten, das ähnlich dem von
Nickel ist, aber das Ausmaß der Erzeugung einer σ-Phase ist gering, verglichen
mit dem Fall von Nickel, während der Schweißvorgänge. Folglich kann ein Teil des
Nickels durch Kobalt ersetzt werden. Kobalt ist jedoch viel teuerer als Nickel, wenn
es verwendet wird, sollte daher die obere Grenze des Kobaltgehaltes 3,0% sein.
Wolfram:
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Ähnlich wie Molybdän ist Wolfram ein Element, das die Beständigkeit gegenüber
Korrosion erhöht, insbesondere gegenüber Lochfraßkorrosion und
Intergranularkorrosion, und bildet stabile Oxide, welche dazu dienen, die verbesserte
Lochfraßkorrosionsbeständigkeit des Stahls, sogar in einer Umgebung mit niedrigem pH zu
erhalten. Folglich ist sogar in einem Fall, bei dem der Chromgehalt und
Stickstoffgehalt niedrig sind, die Zugabe von Wolfram in der Lage, das Lochfraßbeständigkeitsäquivalent
(PREW) zu erhöhen, wie es Molybdän ist. Wenn jedoch der
Wolframgehalt 5,0% überschreitet, wird eine Präzipitation einer weiteren
intermetallischen Verbindung (Laves-Phase) beschleunigt, und sowohl die Festigkeit als auch
die Lochfraßkorrosionsbeständigkeit sind verringert.
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Obgleich Wolfram kein unentbehrliches Element ist, kann es optional zu dem
Schweißmaterial zugegeben werden, weil es die oben erwähnten bevorzugten
Wirkungen aufweist. Wenn es zugegeben wird, sollte der Gehalt nicht mehr als 5,0
%, bevorzugt 1,0 bis 5,0%, betragen.
Kupfer:
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Kupfer ist ein Element, welches die Korrosionsbeständigkeit verbessert,
insbesondere die Beständigkeit gegenüber Schwefelsäure oder dergleichen, und kann
optional zu dem Schweißmaterial, wie Vanadium, sofern notwendig, zugegeben
werden.
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Kupfer verbessert die Korrosionsbeständigkeit in einer reduzierenden Umgebung
bei niedrigem pH, beispielsweise in einer Umgebung, die H&sub2;SO&sub4; oder
Schwefelwasserstoff enthält. Da mehr als 2,0% Kupfer die Festigkeit des Schweißmetalls
erniedrigen, sollte der Kupfergehalt nicht mehr als 2,0% betragen. Jedoch sind
mehr als 0,2% Kupfergehalt notwendig, um eine ausreichende Verbesserung
bezüglich der Korrosionsbeständigkeit zu erhalten.
Vanadium:
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Vanadium verbessert die Spaltkorrosionsbeständigkeit zusammen mit Wolfram,
wenn beide Elemente zu dem Schweißmaterial zugegeben werden. Da weniger
als 0,05% Vanadium nicht so wirksam, sind nicht weniger als 0,05%
Vanadiumgehalt erforderlich im Falle der optionalen Zugabe desselben. Jedoch erhöhen
mehr als 1,50% Vanadium die Menge an Ferritphase und erniedrigen die
Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit des Schweißmetalls.
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Um die Lochfraßkorrosionsbeständigkeit und Festigkeit des Schweißmetalls zu
verbessern, wird das Schweißmaterial gemäß dieser Erfindung weiter beschränkt,
so daß das Lochfraßbeständigkeitsäquivalent (PREW) der vorgenannten Formel
höher als 42,0 ist und der Ferritvolumenindex (Ph) der vorgenannten Formel 2
in einem Bereich von 0,12 bis 0,25 liegt, zusätzlich zu den vorgenannten
Beschränkungen der chemischen Zusammensetzung.
Lochfraßbeständigkeitsäquivalent (PREW):
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Mehrere Lochfraßbeständigkeitsäquivalente sind bislang als Index vorgeschlagen
worden, um die Lochfraßkorrosionsbeständigkeit des nichtrostenden Duplex-
Stahles zu bewerten. Bei dieser Erfindung wird das
Lochfraßbeständigkeitsäquivalent (PREW) der vorgenannten Formel 1, welche W (Wolframgehalt) als Faktor
enthält, verwendet. Das Äquivalent ist durch den Anmelder dieser Anmeldung
vorgeschlagen worden und in der japanischen Patentanmeldung Nr. 7-60523
(japanische Patentveröffentlichung Nr. 8-260101) offenbart worden. Wenn dieser PREW-
Wert 42,0 oder mehr beträgt, kann eine äußerst hervorragende
Lochfraßkorrosionsbeständigkeit erhalten werden.
Ferritvolumenindex (Ph):
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Die Lochfraßkorrosionsbeständigkeit des nichtrostenden Duplex-Stahles wird
verbessert durch die Wirkung des Legierungselementes Chrom, Molybdän, Wolfram
und Stickstoff, wie oben erwähnt. Der nichtrostende Duplex-Stahl besteht
natürlicherweise aus einer Mischung einer Ferritphase und einer Austenitphase, wobei
jedes dieser Elemente in jeder Phase mit verschiedenen Verteilungsverhältnissen
verteilt ist. Die Konzentration von Chrom, Molybdän und Wolfram in der
Ferritphase ist höher relativ zu der in der Austenitphase, wobei die von Stickstoff in der
Ferritphase niedriger ist relativ zu der in der Austenitphase.
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Um eine Erzeugung von Blowholes zu vermeiden, ist der Stickstoffgehalt des
Schweißmaterials gemäß dieser Erfindung so gering wie möglich. Folglich wird,
wenn das Austenit zu Ferrit-Verhältnis zu hoch wird, der Stickstoffgehalt in der
Austenitphase gering und die Lochfraßkorrosionsbeständigkeit der Austenitphase
wird verringert. Die mechanische Festigkeit des Schweißmetalls wird auch
verringert. In anderen Worten, von dem nichtrostenden Super-Duplex-Stahl, der ähnlich
dem Schweißmaterial gemäß dieser Erfindung ist, mit relativ geringem
Stickstoffgehalt wird gefordert, daß dessen Austenit zu Ferrit-Verhältnis erniedrigt wird. Zu
diesem Zweck wird der Ferritvolumenindex (Ph) beschränkt, um nicht mehr als
0,25 zu betragen. Wenn jedoch der Ferritvolumenindex (Ph) unter 0,12 liegt, wird
das Ferritphasenverhältnis zu hoch, und die Korrosionsbeständigkeit und
Festigkeit werden verringert. Daher sollte der Ferritvolumenindex (Ph) in einem Bereich
von 0,12 bis 0,25 kontrolliert werden.
Beispiel 1
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Eine Reihe von Komposit-Schweißdrähten mit den chemischen
Zusammensetzungen, wie in Tabelle 2 gezeigt, wurden unter Verwendung von vier Arten von
Hüllstählen mit den chemischen Zusammensetzungen, wie in Tabelle 1 gezeigt,
hergestellt. Der Gehalt von jedem Legierungselement in dem Kompositdraht
wurde mittels der vorgenannten Formel 1 berechnet. Das Füllstoffmaterial war zusammengesetzt
aus einem Pulver mit der Korngröße von nicht mehr als etwa 150
um, und das Füllverhältnis betrug 20 bis 50%. Die Dicke der Hülle betrug 0,4 bis
0,8 mm, und der Durchmesser des Kompositdrahtes betrug 1,2 mm als Ganzes.
Da sämtliche der Stähle der Hülle in Bezug auf die Verarbeitbarkeit hervorragend
waren, waren die Komposit-Schweißdrähte leicht mit diesen herzustellen.
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Unter Verwendung dieser Komposit-Schweißdrähte wurde eine Reihe von
Schweißtesten unter den Bedingungen, wie in Tabelle 3 gezeigt, mittels TIG und
MIG-Schweißverfahren bei verschiedenartigen Schweißpositionen durchgeführt.
Dann wurde jeder Prüfkörper nach den Schweißtesten einer
Röntgenuntersuchung zum Nachweis von Blowholes unterworfen.
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Bei den vorgenannten Schweißtesten wurde eine Basismetallplatte 3 mit einer
darauf gebildeten Rille 4, wie in Fig. 2 gezeigt, einem Schweißvorgang zum
Herstellen eines einzelnen Einfach-Wulstes auf der Rille in flachen, vertikalen und
Überkopfpositionen unterworfen. Die Basismetallplatte 3 (die zu schweißende
Platte) war eine Platte (Dicke: 15 mm) eines "Basismetalls A (nichtrostendem
Super-Duplex-Stahl)", dessen Zusammensetzung und Zugfestigkeit in Tabelle 4
gezeigt sind. Bei der Röntgenuntersuchung wurden die Schweißfehler vom Typ 1,
welcher in den "Fehlertypen" der Tabelle 6 in der JIS Z 3106 definiert ist,
untersucht. Wenn die Fehler zum "Grad 1" in Tabelle 12 der gleichen JIS Nummer
gehören, wurden die Proben als "qualifiziert" bewertet und die anderen nicht. Die
Testergebnisse sind in Tabelle 5 gezeigt.
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Aus Tabelle 5 ist ersichtlich, daß in einem Fall der Verwendung der
Schweißmaterialien gemäß dieser Erfindung (Nr. 1 bis Nr. 9 in Tabelle 2) das Schweißmetall
vom "Grad 1" sowohl durch TIG als auch durch MIG in sämtlichen
Schweißpositionen erhalten werden kann. Auf der anderen Seite wurden in den Testen Nr.
MA12 und TA12, bei denen das Schweißmaterial mit einem hohen Stickstoffgehalt
von 0,27% (Nr. 12 in Tabelle 2) verwendet wurde, viele Blowholes in dem
Schweißmetall gefunden, und die Proben konnten nicht qualifiziert werden.
Beispiel 2
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Schweißmetalle wurden in den folgenden Schritten hergestellt, um deren
Eigenschaften zu bewerten. Platten (Dicke: 15 mm) von entweder nichtrostenden
Super-Duplex-Stahl (Basismetall A) oder martensitischem nichtrostenden Stahl
(Basismetall B) wurden hergestellt. Eine Rille, deren Form und Abmessung in Fig. 3
angegeben wurden, wurde in dem Basismetall gebildet, und ein Hintergießmetall 7
wurde auf die Rückseite des Basismetalls aufgetragen. Die innere
Rillenoberfläche wurde zunächst einem Buttering unterworfen, um zwei Oberflächenschichten
5 zu bilden, unter Verwendung des in Tabelle 2 gezeigten Schweißmateriales, und
nachfolgend einem Mehrfachschweißen unterworfen, um eine Verbindung zu
bilden mit einem mehrfachgeschichteten Schweißmetall 6 unter
Schweißbedingungen, die in Tabelle 6 gezeigt sind, und unter Verwendung des gleichen
Schweißmetalls wie das des Buttering.
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Die Zusammensetzungen der Schweißmetalle in den geschweißten Verbindungen
sind in Tabelle 7 und Tabelle 8 gezeigt. Die Beispiele der Verbindungen gemäß
dieser Erfindung 1, die in Tabelle 7 gezeigt sind, wurden mittels Schweißen des
Basismetalls A mit den Schweißmaterialien Nr. 1 bis 9 mittels MIG hergestellt,
wobei die Beispiele von Verbindungen gemäß dieser Erfindung 2, die in Tabelle 7
gezeigt sind, durch Schweißen der Basismetalle A oder B mit den
Schweißmaterialien Nr. 1, 4 oder 9 mittels MIG oder TIG hergestellt wurden. Die
Vergleichsbeispiele der Verbindungen 1, die in Tabelle 8 gezeigt sind, wurden durch
Schweißen der Basismetalle A mit den Schweißmaterialien Nr. 10 bis 17 mittels MIG hergestellt,
wohingegen die Vergleichsbeispiele der Verbindungen 2, die in Tabelle 8
gezeigt sind, durch Schweißen der Basismetalle A oder B mit den
Schweißmaterialien Nr. 11, 13 oder 17 mittels MIG oder TIG in verschiedenartigen
Kombinationen hergestellt wurden.
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Charpy-Kerbschlagzähigkeitsprüfkörper (gemäß JIS Z 2202 Typ 4) 8 wurden von
Schweißverbindungen mittels Bearbeitung hergestellt, wie in Fig. 4(a) und Fig.
4(b) gezeigt. Bei einer Probe ist die Kerbe im Zentrum des Schweißmetalls
angeordnet, wie in Fig. 4(a) gezeigt, während bei der anderen Probe die Kerbe nahe
an der Schweißlinie angeordnet ist, wie in Fig. 4(b) gezeigt. Ein runder
Zugfestigkeitsstabprüfkörper (gemäß JIS Z 2201 Typ 14) 9 wird auch durch Bearbeitung
aus dem geschweißten Bereich der Verbindung, wie in Fig. 5(a) gezeigt,
hergestellt.
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Um die Korrosionsbeständigkeit der Basismetalle A und B in einer praktischen
Umgebung zu bestätigen, wurde ein Lochfraßkorrosionsbeständigkeitsprüfkörper
10 mit der in Fig. 5(d) gezeigten Form durch Bearbeiten des geschweißten
Bereichs der Verbindung des Basismetalls A, wie in Fig. 5(c) gezeigt, hergestellt
und nachfolgend gegenüber dem Lochfraßkorrosionsbeständigkeitstest
unterworfen. Ebenso wurde ein Vier-Punkt-Biegeprüfkörper 11 mit einer Form, die in Fig.
5(f) gezeigt ist, durch Bearbeitung aus dem Schweißbereich der Verbindung des
Basismetalls A, wie in Fig. 5(e) gezeigt, hergestellt und nachfolgend dem
Sulfidbelastungskorrosionsreißen-(SSC sulfide stress corrosion cracking)
Beständigkeitstest unterworfen.
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Der Charpy-Schlagzähigkeitstest wurde bei einer Temperatur von -30ºC
durchgeführt und jeder Prüfkörper, der die Kerbzähigkeit von nicht weniger als 80 J/cm²
zeigte, wurde als qualifiziert bewertet. Die 80 J/cm² können als ausreichend für die
praktische Verwendung angesehen werden. Der Zugfestigkeitstest wurde bei
Zimmertemperatur durchgeführt, und jede Probe, die im Basismetall brach, wurde
als qualifiziert bewertet.
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Bei dem Lochfraßkorrosionsbeständigkeitstest wurde ein Prüfkörper in eine 6%
FeCl&sub3; wässrige Lösung, die bei 50ºC gehalten wurde, für 24 Stunden eingetaucht,
und der Lochfraß wurde visuell untersucht. Proben ohne jeglichen Lochfraß
wurden als qualifiziert bewertet.
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Bei dem Sulfidbelastungskorrosionsrißtest wurde der oben erwähnte Vier-Punkt-
Biegeprüfkörper einer Biegespannung unterworfen, welche der Prüfspannung des
Basismetalls aus martensitischem nichtrostenden Stahl entspricht, und
nachfolgend in eine wässrige 5% NaCl Lösung (die H&sub2;S mit 0,001 MPa Partialdruck und
CO&sub2; mit 3 MPa Partialdruck enthält), die bei 150ºC in einem Autoklaven für 720
Stunden gehalten wurde, eingetaucht. Die Rißerzeugung wurde durch visuelle
Untersuchung der gebrochenen Oberfläche untersucht. Jede Probe ohne
Rißerzeugung wurde als qualifiziert bewertet.
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Die Ergebnisse der Eigenschaftsteste der geschweißten Verbindung sind in
Tabelle 9 und Tabelle 10 gezeigt.
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Aus Tabelle 9 ist ersichtlich, daß die Verbindungen, welche unter Verwendung des
Schweißmaterials gemäß dieser Erfindung (Nr. 1 bis 9) hergestellt wurden, eine
hohe Stärke und Festigkeit aufweisen. Die Lochfraßkorrosionsbeständigkeit der
Verbindung des Basismetalls A (nicht-rostender Super-Duplex-Stahl) und die
Sulfidbelastungskorrosionsreißbeständigkeit der Verbindung des Basismetalls B
erreichten das entsprechende Bestehensniveau.
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Im Unterschied dazu wiesen sämtliche Verbindungen, die unter Verwendung von
Schweißmaterialien der Vergleichsbeispiele hergestellt wurden, einige Fehler auf,
wie in Tabelle 9 gezeigt. Beispielsweise zeigte die Verbindung MDJ10, welche
unter Verwendung von Schweißmaterial Nr. 10, das große Mengen an Nickel
(10,5%) enthielt, hergestellt wurde, eine niedrige Kerbzähigkeit. Ein Lochfraß
wurde bei den Verbindungen MDJ11 und TDJ11 beobachtet, welche unter
Verwendung von Schweißmaterial Nr. 11, welches ein sehr geringes
Lochfraßbeständigkeitsäquivalent (PREW) von 39,7 aufwies, hergestellt wurden. Da viele
Blowholes in dem Schweißmetall der Verbindung MDJ12, welches unter Verwendung
des Schweißmaterials 12 hergestellt wurde, beobachtet wurden, wurde dessen
Lochfraßkorrosionsbeständigkeit nicht untersucht.
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Zuviel Ferritphase wurde in den Schweißmetallen der Verbindungen MDJ13,
TDJ13, MMJ13 und TMJ13, welche unter Verwendung des Schweißmaterials Nr.
13, dessen Ferritvolumenindex (Ph) so gering wie 0,06 war, hergestellt wurden,
gebildet. Aus diesem Grund wurde ein Lochfraß in dem Schweißmetall beobachtet
und dessen Kerbzähigkeit war nicht ausreichend. Da der Ph-Wert des
Schweißmaterials Nr. 14 gering war, konnte die Verbindung MDJ14, welche unter
Verwendung desselben hergestellt wurde, keine ausreichend
Lochfraßkorrosionsbeständigkeit und Festigkeit zeigen.
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Die Verbindung MDJ15, welche unter Verwendung des Schweißmaterials Nr. 15,
das Chrom in einer Höhe von 27,1% enthielt, hergestellt wurde, zeigte eine
geringe Kerbzähigkeit. Die Verbindung MDJ16, welche unter Verwendung des
Schweißmaterials Nr. 16, das Aluminium in einer Höhe von 0,58% enthielt,
hergestellt wurde, zeigte auch eine geringe Kerbzähigkeit.
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Das Schweißmaterial 17, worin etwas Schlackenbildungsmittel zu dem Füllstoff
material zugegeben wurde, enthielt große Mengen an Sauerstoff (O), wie in
Tabelle 2 gezeigt. Da viele Einschlüsse, die hauptsächlich aus Oxiden bestehen, in
jedem Schweißmetall der Verbindungen MDJ17, TDJ17, MMJ17 und TMJ17,
welche unter Verwendung des Schweißmaterials 17 hergestellt wurden,
eingeschlossen wurden, waren die Festigkeit und Lochfraßkorrosionsbeständigkeit dieser
Verbindungen schlecht.
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Aus diesen Testergebnissen, die in Tabelle 5, Tabelle 9 und Tabelle 10 gezeigt
sind, ist ersichtlich, daß ein einwandfreies Schweißmetall ohne Blowholes unter
Verwendung des Schweißmaterials (Komposit-Schweißdraht) gemäß dieser
Erfindung mit einem Basismetall aus entweder nichtrostendem Duplex-Stahl oder
martensitischem nichtrostendem Stahl und entweder dem TIG- oder MIG-
Schweißverfahren erhalten werden kann.
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Die geschweißte Verbindung, die das Schweißmetall umfaßt, zeigt eine hohe
Stärke und Festigkeit und eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit
(Lochfraßkorrosionsbeständigkeit, Sulfidbelastungskorrosionsreißbeständigkeit). Da ein
solches Schweißmaterial Legierungselemente wie beispielsweise Chrom, Molybdän,
Wolfram enthält, die sämtlich die Lochfraßkorrosionsbeständigkeit mit einem
entsprechenden Ausgleich verbessern, ist dieses beim Schweißen des
nichtrostenden Super-Duplex-Stahls von höherer Qualität anwendbar, verglichen mit dem
herkömmlichen nichtrostenden Duplex-Stahl. Zusätzlich kann das
Schweißmaterial gemäß dieser Erfindung ohne weiteres hergestellt werden, weil es ein
Kompositdraht mit Seele ist.
Tabelle 1 Typen von Stahlhülle
Tabelle 2 Chemische Zusammensetzung des Schweißmaterials (Kompositdraht)
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Anmerkung) 1. Unterstrichene Werte liegen außerhalb des Umfangs dieser Erfindung
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2. O* steht für Gew.-% "Sauerstoff in Oxiden, die zu dem Füllstoff zugegeben werden", bezogen auf das
Gesamtdrahtgewicht
Tabelle 3 Schweißbedingungen zum Herstellen von Röntgen-Prüfkörpern
Tabelle 4 Chemische Zusammensetzung und Zugfestigkeit des Basismetalls
Tabelle 5 Röntgenuntersuchungsergebnisse
Tabelle 6 Bedingungen zum Herstellen von Proben zum Untersuchen von Eigenschaften des Schweißmaterials
Tabelle 7 Chemische Zusammensetzung der Schweißmetalle (Teil 1)
Tabelle 8 Chemische Zusammensetzung der Schweißmetalle (Teil 2)
Tabelle 9 Untersuchungsergebnisse der Eigenschaften der geschweißten Verbindungen
(Teil 1)
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(Anmerkung) --:nicht durchgeführt, O: annehmbar
Tabelle 10 Untersuchungsergebnisse der Eigenschaften der geschweißten Verbindungen (Teil 2)
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(Anmerkung) --: nicht durchgeführt, O: annehmbar, x: nicht annehmbar