DE69700249T2 - Verfahren zur behandlung von tieren, insbesondere zur deren fütterung - Google Patents
Verfahren zur behandlung von tieren, insbesondere zur deren fütterungInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Für die Milcherzeugung ist es wichtig, daß sich die Tiere in einer optimalen Verfassung befinden, d. h. daß Muskulatur und Fettgewebe so beschaffen sind, daß sie sich in einem für die Milcherzeugung optimalen Gesundheitszustand befinden. Ein Teil des Fett- und des Muskelgewebes wird zu Beginn der Laktationsperiode durch Energiedefizite abgebaut. Es findet eine sogenannte Mobilisierung körperlicher Reserven statt. Nach dem Kalben verliert eine Kuh normalerweise 40 bis 50 Kilo ihres Gewichts, hauptsächlich in Form von Fett. In extremen Fällen jedoch kann dieser Gewichtsverlust viel größer sein. Im Verlaufe der Laktationsperiode werden diese Reserven wieder aufgefüllt. Während der Laktationsperiode und insbesondere zum Zeitpunkt der Trockenstellung muß sich das Tier in einer Verfassung befinden, die beibehalten werden sollte, bis es erneut gekalbt hat. Berücksichtigt man das Gewichtsschema im Verlaufe der Zeit, insbesondere im Verlaufe der Laktationsperiode, so ist es wichtig, daß das Tier so behandelt wird, daß sich das Tier in einer für die Milcherzeugung optimalen körperlichen Verfassung befindet.
- Aus der US 4,517,923 ist ein System zum Füttern von Tieren bekannt, bei dem die dem Tier zugeteilte Futtermenge aufgrund einer Futterverbrauchs-Vorhersageformel eingestellt wird, die generell auf das Tier anwendbar ist, sowie aufgrund der vorherigen Leistung des Tieres im Vergleich zu der Formel. Das System umfaßt eine Vor richtung zur Erfassung von Gewichtscharakteristika, eine Vorrichtung zum Speichern von Informationen über gewünschte oder vorhergesagte Charakteristika, eine Vorrichtung zum Vergleichen und Ermitteln der Differenz zwischen den gewünschten oder vorhergesagten Charakteristika und den individuellen Charakteristika des Tieres sowie eine Vorrichtung zum Füttern des Tieres auf der Basis der Differenz, einschließlich einer Vorrichtung zur Identifikation des Tieres und einer Vorrichtung zur Abgabe von Futter an das Tier in einem vorgegebenen Verhältnis zu der Differenz. Der Nachteil eines solchen Systems besteht darin, daß es sich auf ein begrenztes Charakteristikum des Tieres, wie z. B. das Gewicht oder die Milchproduktion, konzentriert und nicht in der Lage ist, mit großer Zuverlässigkeit Unregelmäßigkeiten festzustellen, wie z. B. eine Erkrankung des Tieres oder ein brünstiges Tier, was eine besondere Fütterung erforderlich macht.
- Aus der DE 36 23 816 ist eine Vorrichtung zum Füttern von Tieren bekannt, die eine Wägevorrichtung und eine Steuereinheit mit einem Speicher umfaßt, so daß das Gewicht und eine Gewichtsänderung des Tieres aufgezeichnet werden, wodurch die Überwachung von Fütterungsgewohnheiten, Durchschnittsgewicht, Gewichtsänderungen usw. einzelner Tiere möglich ist. Der Nachteil einer solchen Vorrichtung liegt darin, daß die Futtermenge nicht an die von Laktationsperiode, Gewichtszunahme und Gesundheitszustand abhängigen Bedürfnisse des einzelnen Tieres angepaßt ist.
- Aus "Automatisierte Gewichtserfassung von Rindern" von Engelhardt ist ein Verfahren des teilweisen Wiegens (z. B. des Wiegens der Vorder- und der Rückseite des Tieres) bekannt, um das Gesamtgewicht eines Tieres zu ermitteln. Es ist kein Zusammenhang zwischen Anforderungen an die Fütterung und Gewichtszunahme beschrieben.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzusehen, mit dem es möglich ist, die körperliche Verfassung zuverlässiger und wirksamer zu überwachen.
- Gemäß der Erfindung ist ein Verfahren zur Behandlung von Tieren vorgesehen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein weiteres Absinken des Gewichtes unter einen Grenzwert des Toleranzbereiches (j) ein von einem Computer erzeugtes Warnsignal auslöst, das anzeigt, daß das Tier möglicherweise krank oder brünstig ist, und das im Computer mit anderen, ähnliche Zustände anzeigenden Signalen zu kombinieren ist, beispielsweise mit von einem Mastitis-Detektor oder einem Schrittzähler erzeugten Signalen.
- Durch Kombinieren der Signale verschiedener Detektoren zusätzlich zum Gewicht kann mit größerer Sicherheit und in wirksamerer Weise festgestellt werden, ob das Tier brünstig oder krank ist. Die Tatsache allein, daß das Tier an Gewicht verloren hat, muß nicht notwendigerweise ein Warnsignal zur Folge haben. Durch Speichern eines gewünschten Gewichtsschemas über einen relativ langen Zeitraum im Speicher eines Computers ist es möglich, durch Einstellen der zuzuführenden Futtermenge das tatsächliche Gewicht eines Tieres jeweils nachträglich auf der Basis des gewünschten Gewichtes zu steuern. Dieses gewünschte vorgegebene Gewichtsschema wird auf der Basis der Rasse, der Schlachtkörperklasse und des Alters der Tiere erstellt. Obwohl dieses Gewichts schema für jedes Tier einzeln erstellt werden kann, empfiehlt es sich, ein solches gewünschtes Gewichtsschema für Gruppen von Tieren zu erstellen und im Speicher aufzuzeichnen. Der Zeitraum, über den die Fütterung zu steuern ist, umfaßt vorzugsweise zumindest die Laktationsperiode, da zu Beginn der Laktationsperiode das Gewicht der Tiere durch den Verbrauch der körperlichen Reserven beim Kalben beträchtlich abgenommen hat; wenn das Gewicht des Tieres jedoch seinen vorherigen Stand wieder erreicht, muß darauf geachtet werden, daß dieses Gewicht nicht zu stark ansteigt. Im letzteren Fall kommt es zu übermäßiger Bildung von Fettgewebe, wodurch sich der Gesundheitszustand der Tiere verschlechtert und die Milchproduktion nachläßt.
- Beispielsweise kann das Gewicht der Tiere zwei- bis viermal pro vierundzwanzig Stunden gemessen werden, z. B. wenn die Tiere gemolken werden. Auf der Basis der gemessenen Gewichte kann ein Durchschnittswert ermittelt werden, z. B. jeweils über einen Zeitraum von beispielsweise drei bis acht Tagen, wobei außerdem um diesen Durchschnittswert herum ein Streubereich ermittelt werden kann, der so gewählt wird, daß nahezu alle ermittelten Gewichtswerte in diesen Bereich fallen, was bedeutet, daß die wechselnden Inhalte des Verdauungstraktes und des Euters berücksichtigt werden. Wenn der untere Grenzwert dieses Toleranzbereiches den Gewichtswert übersteigt, der im Speicher gespeichert und auf diesen Zeitpunkt anwendbar ist, muß die zuzuführende Futtermenge reduziert werden. Wenn der obere Grenzwert des Toleranzbereiches den Gewichtswert unterschritten hat, der im Speicher gespeichert und auf diesen Zeitpunkt anwendbar ist, so muß die zuzuteilende Futtermenge im Prinzip erhöht werden. Eine solche Erhöhung ist jedoch nicht in jedem Fall vorzunehmen, da es natürlich vorkommen kann, daß zu mehreren aufeinanderfolgenden Zeitpunkten ein Gewicht gemessen wurde, das unter dem unteren Grenzwert des Toleranzbereiches liegt; in diesem Fall ist ein Warnsignal abzugeben, da ein Tier natürlich krank sein kann. In anderen Worten: Wenn das Gewicht des Tieres in sehr kurzer Zeit relativ stark gesunken ist, muß zuerst geprüft werden, ob das Tier krank ist, und nur wenn dies nicht der Fall zu sein scheint, kann die zuzuführende Futtermenge erhöht werden. Auch wenn zu mehreren aufeinanderfolgenden Zeitpunkten ein Gewicht gemessen wurde, das unter dem Durchschnittswert, aber über dem unteren Grenzwert des Toleranzbereiches liegt, muß ein Warnsignal abgegeben werden. Ein Tier kann brünstig oder krank oder an einer verborgenen Krankheit erkrankt sein. Ob es in diesem Fall ratsam ist, eine erhöhte Futtermenge zuzuführen, muß von Fall zu Fall beurteilt werden.
- Neben einem Verfahren betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung zur Behandlung von Tieren nach Anspruch 8, in welcher das oben beschriebene Verfahren durchzuführen ist. Die Vorrichtung weist einen Computer auf, in dessen Speicher ein vorgegebenes Gewichtsschema für die Tiere oder die Gruppen von Tieren über einen relativ langen Zeitraum gespeichert wird, sowie Wiegevorrichtungen, wobei in dem Computer auf der Basis des gemessenen Gewichtes eines Tieres und früher ermittelter Gewichtswerte ein Durchschnittswert sowie ein an diesen Durchschnittswert angrenzender Toleranzbereich ermittelt wird, der das Gewicht der wechselnden Inhalte des Verdauungstraktes und des Euters berücksichtigt, wobei ferner eine automatische Fütterungsvorrichtung zur automatischen Versorgung des Tieres mit Futter vorgesehen ist, wobei die dem Tier zuzuteilende Futtermenge angepaßt wird, wenn der im Speicher gespeicherte und auf diesen Zeitpunkt anwendbare Gewichtswert außerhalb des festgelegten Toleranzbereiches liegt. Diese Vorrichtung kann insbesondere in ein System integriert sein, das auch eine Vorrichtung zum Melken von Tieren aufweist, wobei während des Melkens Futter zugeführt wird. Insbesondere kann die Vorrichtung in ein System integriert sein, das auch einen Melkroboter zum automatischen Reinigen der Zitzen eines zu melkenden Tieres, zum automatischen Anschließen von Zitzenbechern an die Zitzen dieses Tieres, zum automatischen Melken dieses Tieres und zum automatischen Abnehmen der Zitzenbecher von den Zitzen aufweist, wobei während des für den Melkvorgang benötigten Zeitraumes Futter zugeführt wird. Gerade in einem solchen automatisierten und mit Roboter ausgestatteten System suchen die Tiere die Melkbox aus eigenem Antrieb im Durchschnitt etwa dreimal pro vierundzwanzig Stunden auf, wobei es in diesem System möglich ist, drei- bis viermal pro vierundzwanzig Stunden eine Gewichtsmessung durchzuführen.
- Zum besseren Verständnis der Erfindung und um zu zeigen, wie diese verwirklicht werden kann, wird als Beispiel nachfolgend auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen. Es zeigen:
- Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht einer mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung versehenen Melkbox und die
- Fig. 2A bis 2D eine Anzahl von Diagrammen, anhand derer das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert wird.
- In Fig. 1 ist eine Seitenansicht einer Melkbox 1 gezeigt. Diese Melkbox besteht aus einer Einfassung 2 mit einer Eingangstür, die in der Rückwand der Melkbox 1 angeordnet und daher in der Zeichnung nicht gezeigt ist, wobei zusätzlich eine Ausgangstür 3 vorhanden ist, die in der Zeichnung in der Längsseite der Melkbox an deren Vorderseite angeordnet ist. Die Vorrichtung umfaßt ferner einen Computer 4, eine automatische Fütterungsvorrichtung 5 und einen Melkroboter 6. Die automatische Fütterungsvorrichtung 5 enthält einen an der Stirnwand der Melkbox 1 angeordneten Futtertrog 7, eine Futterzufuhr 8 und einen Futterbehälter 9. In dem Futterbehälter 9 wird die Abgabe von Futter an den Futtertrog 7 gesteuert. Zu diesem Zweck umfaßt die automatische Fütterungsvorrichtung 5 ein Steuersystem, zu dem der Computer 4 gehört. Anders ausgedrückt kann mittels des Computers 4 und der weiteren Futterzufuhr-Steuervorrichtungen in dem Futterbehälter 9 die Abgabe von Futter an ein in der Melkbox befindliches Tier gesteuert werden. Tiere, denen der Zutritt zur Melkbox 1 gestattet wird, werden mit einem Halsband 10 versehen, an dem ein Transponder 11 befestigt ist. Der Transponder 11 arbeitet mit einem Sensor 12 zusammen, der nahe dem Futtertrog 7 angeordnet ist. Der Sensor 12 ist mit dem Computer 4 verbunden. Der Transponder 11 und der Sensor 12 bilden ein Tieridentifikationssystem. Wenn ein Tier die Melkbox betreten hat und genügend weit nach vorn getreten ist, um mit seinem Kopf den Futtertrog 7 zu erreichen, ist der Abstand zwischen dem Transponder 11 und dem Sensor 12 derart, daß eine Kommunikation zwi schen den beiden Elementen möglich ist und das Tier identifiziert werden kann. Über die Verbindung zwischen dem Sensor 12 und dem Computer 4 ist der Zugang zu der in dem Computer 4 gespeicherten Datei über das betreffende Tier möglich. Aus dieser Datei können unter anderem Daten abgerufen werden, die die Lage der Zitzen des in der Melkbox 1 befindlichen Tieres bezeichnen, so daß eine Erkennungsvorrichtung 13, die in ihrer Ruhelage außerhalb der Melkbox 1 angeordnet ist, mit einer Schwenkbewegung um zwei vertikale Achsen 14 und 15 unter das Euter des Tieres in eine bestimmte Position geschwenkt werden kann, um die Lage der Zitzen relativ zur Melkbox 1 ermitteln zu können. Nachdem die Erkennungsvorrichtung 13 in Zusammenarbeit mit dem Computer 4 die Lage der Zitzen ermittelt hat, wird der Melkroboter 5 von dem Computer 4 derart gesteuert, daß zum Melkroboter gehörende Zitzenbecher 16 an die Zitzen des Tieres angeschlossen werden können, wonach das Tier automatisch gemolken wird. Außerdem kann die Vorrichtung mit (nicht dargestellten) Mitteln ausgestattet sein, um vor Beginn des eigentlichen Melkens die Zitzen zu reinigen.
- In der Datei im Computer 4 werden für jedes Tier einzeln alle für das Melken relevanten Daten aktualisiert, wie z. B. der Milchertrag pro Melkvorgang, eventuell sogar pro Euterviertel, und verschiedene Daten bezüglich des Gesundheitszustandes des Tieres sowie der Menge an Futter, die dem Tier pro Melkvorgang und pro Tag zugeteilt wird. Im Computer kann auch festgelegt werden, wieviel Futter bei jedem Melkvorgang zugeteilt werden muß, um eine optimale Milchproduktion zu erzielen. Anders ausgedrückt weist das Fütterungssystem eine Steuerung auf, die den Computer umfaßt und derart aus gebildet ist, daß während des Melkens eines Tieres diesem Tier automatisch eine auf das jeweilige Tier abgestimmte Futtermenge zugeteilt wird. Um das Tier während der Dauer des Melkens, die aufgrund der in der Datei des jeweiligen Tieres aktualisierten Melkzeiten zu erwarten ist, ruhig zu halten, damit das automatische Anschließen der Zitzenbecher und das anschließende Melken problemlos durchgeführt werden können, muß die Steuerung außerdem so ausgebildet sein, daß die einem Tier zuzuteilende Futtermenge automatisch zugeführt wird, derart, daß sie über die zu erwartende Melkzeit verteilt wird. Obwohl die Zuteilung des Futters zu dem Zeitpunkt erfolgen kann, wenn das Tier die Melkbox betreten hat, kann es von Vorteil sein, zu warten, bis die Lage der Zitzen ermittelt wird oder ermittelt worden ist und die Zitzenbecher angeschlossen werden, da es vor diesem Zeitpunkt möglicherweise nicht so wichtig ist, daß das Tier ruhig in der Melkbox steht, wobei andererseits die Gefahr besteht, daß das Tier bereits Milch abgibt, weil die Zuteilung von Futter den Milchabgabereflex auslösen kann.
- Bei Verwendung eines rechnergesteuerten Fütterungssystems muß das Gewichtsschema eines Tieres im Verlaufe der Zeit berücksichtigt werden. In den Fig. 2A-D ist dieses Gewichtsschema, das auf der Basis beispielsweise der Rasse, der Schlachtkörperklasse und des Alters der Tiere erstellt werden kann, durch die Kurve c dargestellt. Dieses gewünschte Gewichtsschema ist vorgegeben und im Speicher des Computers 4 gespeichert. Obwohl dieses gewünschte Gewichtsschema vorzugsweise über das ganze Jahr hinweg im Speicher des Computers gespeichert werden sollte, ist das Speichern des gewünschten Gewichtsschemas während der Laktationsperiode ausrei chend; danach bleibt das Gewicht eines Tieres bei konstanter Futterzufuhr natürlich relativ stabil. Im Hinblick auf die Steuerung des Futters muß das tatsächliche Gewicht des Tieres mittels der Wägevorrichtung aktualisiert und mit dem gewünschten Gewicht verglichen werden. Zu diesem Zweck weist die Melkbox einen Hängeboden 17 auf, der über Druckmeßelemente 18, wie z. B. Piezoelemente, auf einem festen Boden 19 abgestützt ist. Jedesmal wenn ein Tier die Melkbox 1 betritt, wird das Tier gewogen. Durch Errechnen eines Mittelwertes, insbesondere eines dynamischen Mittelwertes, aus diesen Gewichtswerten, beispielsweise bei jeder Messung während der letzten drei bis acht Tage, wobei das Gewicht der Tiere zwei- bis viermal pro vierundzwanzig Stunden bei wechselndem Inhalt des Verdauungstraktes, insbesondere des Pansens, und des Euters gemessen wird, kann ein mehr oder weniger gleichmäßiges Gewichtsschema erstellt werden. In den Diagrammen ist dieses durchschnittliche Gewichtsschema durch eine Kurve k bezeichnet. In diesen Diagrammen ist (mit schraffierten Linien) ein Streubereich bezeichnet, innerhalb dessen bei einem gesunden Tier die meisten gemessenen Gewichtswerte oder fast alle gemessenen Gewichtswerte angesiedelt sind. In den Diagrammen ist dieser Toleranzbereich mit j bezeichnet.
- Aus dem Verlauf der Kurve c in den Diagrammen von Fig. 2 wird deutlich, daß das Gewicht des Tieres nach dem Kalben beträchtlich abnimmt, wogegen dieses Gewicht im Verlauf der Laktationsperiode wieder seinen vorherigen Stand erreicht und sogar die Tendenz aufweist, über das beim Kalben erreichte Gewicht hinaus anzusteigen, was zu verhindern ist. Die Kurve c bezeichnet daher das gewünschte Gewichtsschema, das zur Erzielung einer op timalen Milchproduktion anzustreben ist. In Fig. 2A ist eine Situation gezeigt, in der das tatsächliche Gewicht nach und nach unter das gewünschte Gewicht abgefallen ist. Wenn der obere Grenzwert des Toleranzbereiches j den gewünschten Gewichtswert unterschritten hat, der auf diesen Zeitpunkt anwendbar ist, so sind Maßnahmen zu ergreifen, beispielsweise in der Art, daß die dem Tier zuzuteilende Futtermenge erhöht werden muß, wenn zumindest bestimmte, nachstehend genannte Umstände nicht vorliegen. Fig. 2B zeigt eine Situation, in der das tatsächliche Gewicht nach und nach über das gewünschte Gewicht hinaus angestiegen ist. Wenn der untere Grenzwert des Toleranzbereiches j den gewünschten Gewichtswert überstiegen hat, der auf diesen Zeitpunkt anwendbar ist, so muß andererseits die dem Tier zuzuteilende Futtermenge verringert werden. Daher kann bei zu großen Abweichungen des Durchschnittsgewichtes eines Tieres von dem gewünschten Wert für das Tier von dem Computer 4 ein Steuersignal an die automatische Fütterungsvorrichtung 5 gegeben werden, um die dem Tier zuzuteilende Futtermenge anzupassen.
- Im Falle einer plötzlichen Gewichtsabnahme eines Tieres, aufgrund derer der obere Grenzwert des Toleranzbereiches j den gewünschten Gewichtswert unterschreitet, ist es nicht empfehlenswert, die Futterzuteilung sofort zu erhöhen, da das Tier natürlich krank sein kann. In Fig. 2C ist eine Situation gezeigt, in der zu mehreren aufeinanderfolgenden Zeitpunkten ein weiter abnehmendes, den unteren Grenzwert des Toleranzbereiches j unterschreitendes Gewicht gemessen wurde. In diesem Fall ist von dem Computer 4 über einen Drucker oder eine beliebige Alarmvorrichtung ein Warnsignal zu erzeugen, um anzuzeigen, daß das Tier möglicherweise krank ist. In Fig. 2D ist eine Situation gezeigt, in der zu mehreren aufeinanderfolgenden Zeitpunkten ein Gewicht gemessen wurde, das unter dem Durchschnittswert, aber über dem unteren Grenzwert des Toleranzbereiches j liegt. Auch in diesem Fall ist ein Warnsignal zu erzeugen, da das Tier natürlich bereits Anzeichen von Krankheit zeigen oder brünstig sein kann. Die oben beschriebenen Warnsignale können in dem Computer mit anderen Signalen kombiniert werden, die ähnliche Zustände anzeigen, wie z. B. mit Signalen von einem Mastitis-Detektor, der in der Vorrichtung vorhanden ist, oder mit Signalen von einem Schrittzähler, die anzeigen, ob ein Tier brünstig ist. Durch eine Kombination dieser Signale wird Mastitis oder Brunst mit einem wesentlich höheren Maß an Zuverlässigkeit ermittelt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Behandlung von Tieren, bei dem ein
vorgegebenes Gewichtsschema für die Tiere oder die
Gruppen von Tieren im Speicher eines Computers über
einen relativ langen Zeitraum gespeichert wird, wobei ein
Tier einmal oder mehrmals pro vierundzwanzig Stunden
gewogen wird, wobei auf der Basis des gemessenen
Gewichtes und früher ermittelter Gewichtswerte ein
Durchschnittswert sowie ein an diesen Durchschnittswert
angrenzender Toleranzbereich ermittelt wird, der das
Gewicht der wechselnden Inhalte des Verdauungstraktes und
des Euters berücksichtigt, worauf die dem Tier
zuzuteilende Futtermenge angepaßt wird, wenn der im Speicher
gespeicherte und auf diesen Zeitpunkt anwendbare
Gewichtswert außerhalb des festgelegten Toleranzbereiches
liegt,
dadurch gekennzeichnet, daß ein weiteres Absinken des
Gewichtes unter einen Grenzwert des Toleranzbereiches
(J) ein von einem Computer (4) erzeugtes Warnsignal
auslöst, das anzeigt, daß das Tier möglicherweise krank
oder brünstig ist, und das im Computer mit anderen,
ähnliche Zustände anzeigenden Signalen zu kombinieren
ist, beispielsweise mit von einem Mastitis-Detektor
oder einem Schrittzähler erzeugten Signalen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das vorgegebene
Gewichtsschema auf der Basis der Rasse, der
Schlachtkörperklasse und des Alters der Tiere erstellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der relativ lange Zeitraum
mindestens die Laktationszeit umfaßt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zuzuteilende
Futtermenge verringert wird, wenn der untere Grenzwert des
Toleranzbereiches den Gewichtswert übersteigt, der im
Speicher gespeichert und auf diesen Zeitpunkt anwendbar
ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Warnsignal erzeugt
wird, wenn zu mehreren aufeinanderfolgenden Zeitpunkten
ein Gewicht gemessen wird, das unter dem unteren
Grenzwert des Toleranzbereiches liegt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß, wenn der obere Grenzwert
des Toleranzbereiches den Gewichtswert unterschritten
hat, der im Speicher gespeichert und auf diesen
Zeitpunkt anwendbar ist, die zuzuteilende Futtermenge
erhöht wird, wenn zumindest zu mehreren
aufeinanderfolgenden Zeitpunkten kein Gewicht gemessen wurde, das
unter dem unteren Grenzwert des Toleranzbereiches liegt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Warnsignal erzeugt
wird, wenn zu mehreren aufeinanderfolgenden Zeitpunkten
ein Gewicht gemessen wird, das unter dem
Durchschnittswert, aber über dem unteren Grenzwert des
Toleranzbereiches liegt.
8. Vorrichtung zur Behandlung von Tieren, in der das
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche
durchzuführen ist, mit einem Computer (4), in dessen
Speicher ein vorgegebenes Gewichtsschema für die Tiere
oder die Gruppen von Tieren über einen relativ langen
Zeitraum gespeichert wird, sowie mit Wiegevorrichtungen
(17, 18, 19), wobei in dem Computer (4) auf der Basis
des gemessenen Gewichtes eines Tieres und früher
ermittelter Gewichtswerte ein Durchschnittswert sowie ein an
diesen Durchschnittswert angrenzender Toleranzbereich
ermittelt wird, der das Gewicht der wechselnden Inhalte
des Verdauungstraktes und des Euters berücksichtigt,
wobei ferner eine automatische Fütterungsvorrichtung
(5) zur automatischen Versorgung des Tieres mit Futter
vorgesehen ist, wobei die dem Tier zuzuteilende
Futtermenge angepaßt wird, wenn der im Speicher gespeicherte
und auf diesen Zeitpunkt anwendbare Gewichtswert
außerhalb des festgelegten Toleranzbereiches liegt,
dadurch gekennzeichnet, daß ein weiteres Absinken des
Gewichtes unter einen Grenzwert des Toleranzbereiches
(J) ein von einem Computer (4) erzeugtes Warnsignal
auslöst, das anzeigt, daß das Tier möglicherweise krank
oder brünstig ist, und das im Computer mit anderen,
ähnliche Zustände anzeigenden Signalen zu kombinieren
ist, beispielsweise mit von einem Mastitis-Detektor
oder einem Schrittzähler erzeugten Signalen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung in ein
System integriert ist, das auch eine Vorrichtung zum
Melken von Tieren aufweist, wobei während des Melkens
Futter zugeführt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung in ein
System integriert ist, das auch einen Melkroboter (6) zum
automatischen Reinigen der Zitzen eines zu melkenden
Tieres, zum automatischen Anschließen von Zitzenbechern
an die Zitzen dieses Tieres, zum automatischen Melken
des Tieres und zum automatischen Abnehmen der
Zitzenbecher von den Zitzen aufweist, wobei während des für den
Melkvorgang benötigten Zeitraumes Futter zugeführt
wird.
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