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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung bezieht sich auf
Bildanzeigesysteme und insbesondere auf solche digitale Bildanzeigesysteme,
die ein Farbrad verwenden.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bildanzeigesysteme, die auf räumlichen Lichtmodulatoren
basieren, sind eine Alternative zu Bildanzeigesystemen, die auf
Katodenstrahlröhren basieren.
Räumliche
Lichtmodulationssystemel liefern eine hohe Auflösung, ohne die Größe von Katodenstrahlröhren-Systemen
zu besitzen.
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Digitale Mikrospiegelvorrichtungen
sind ein Typ von räumlichen
Lichtmodulatoren, der entweder für
Direktsichtschirme oder für
Projektionsschirme verwendet werden könnte. Eine digitale Mikrospiegelvorrichtung
umfaßt
eine Anordnung von mehreren hundert oder mehreren tausend winzigen
kippbaren Spiegeln, wovon jeder Licht für ein Element eines Bildes
liefert. Um den Spiegeln das Kippen zu ermöglichen, ist jeder Spiegel
an einem oder an mehreren Drehgelenken befestigt, die an Trägervorrichtungen angebracht
sind, wobei sie durch einen Luftspalt beabstandet über der
darunter liegenden Steuerschaltung angeordnet sind. Die Steuerschaltung
sorgt für elektrostatische
Kräfte,
die ein selektives Kippen jedes Spiegels bewirken. Bilddaten, die
für Anzeigen verwendet
werden sollen, werden in Speicherzellen der digitalen Mikrospiegelvorrichtung
geladen und diesen Daten entsprechend werden Spiegel gekippt, um
Licht entweder zu der Bildebene zu reflektieren oder von dieser
abzulenken.
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Eine Möglichkeit, Farbbilder in einem
System der räumlichen
Lichtmodulation und Anzeige zu erhalten, wird als "Zeitfolgeverfahren" bezeichnet. Alle
Bildelemente eines Rahmens des Bildes werden der sequentiell mit
verschiedenen Farben adressiert. Beispielsweise könnte jedes
Bildelement einen Rot-, einen Grün-
und einen Blauwert haben. Dann werden während jeder Rahmendauer die
Bildelemente dieses Rahmens nacheinander mit ihren Rot-, Blau- und daraufhin ihren
Gründaten
adressiert. Ein Farbrad mit drei Segmenten genau dieser Farben ist
mit den Daten synchronisiert, so daß dann, wenn die Daten für jede Farbe
durch den räumlichen
Lichtmodulator zur Anzeige gebracht werden, das auf den räumlichen
Lichtmodulator fallende Licht durch das Farbrad gefiltert wird.
Bei üblichen
Anzeigefrequenzen, wie etwa der NTSC-Frequenz mit 30 Bildern pro
Sekunde, nimmt das Auge das Bild so wahr, als hätte es die richtige Farbe.
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Es können verschiedene Modulationsmethoden
benutzt werden, um die Intensität
jeder Farbe zu verändern.
Beispielsweise könnte
jedes Bildelement einen 24-Bit-Wert,
d. h. 8 Bits für
jede Farbe, haben. Dies ermöglicht
28 = 256 Intensitätsstufen für jede Farbe, einschließlich eines
Wertes 0 für
keine Farbe (schwarz). Dann kann für jede Farbe das Bildelement für eine Dauer "an" sein, die diesem
Bildelementwert entspricht, und die Kombination der Farben kann eine
Vollfarbenanzeige liefern.
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In diesem Zusammenhang sei das Dokument
US-A-5 046 162 erwähnt,
das eine Bild-Eingabevorrichtung für die Eingabe eines Lichtbildes
eines Objekts unter Verwendung eines Farbrades mit Rot-, Grün- und Blaufiltern
offenbart, um das Lichtbild zu empfangen und in die Farblichtkomponenten
zu zerlegen, die den Farbfilterelementen entsprechen. Das durch
das Filter hindurchgegangene Lichtbild fällt auf eine ladungsgekoppelte
Einrichtung, die das Lichtbild in ein elektrisches Signal überführt. Die
Größe oder Fläche jedes
Farbfilters ist nicht jener der anderen gleich, sondern von der
Absorption des auf jedes Farbfilter fallenden Lichts abhängig. Das
heißt
jedes Filter ist so beschaffen, daß das Produkt aus der Größe jedes
Farbfilters und des Transmissionsgrades des auf das Farbfilter fallenden
Lichts gleich jenem aller anderen Farbfilter ist.
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Bei Farbbildern ist ein Aspekt der
Bildqualität die
Farbtemperatur. Es handelt sich dabei um eine subjektive Beurteilung,
die durch die "Weiße" von Weiß angegeben
wird. Es wird angenommen, daß analog
zur photographischen Filmindustrie Farbtemperaturpräferenzen
bestimmten geographischen Mustern folgen. Beispielsweise scheinen
Amerikaner eine bläulichweiße Farbtemperatur
zu bevorzugen. Europäer
scheinen Farbtemperaturen zu bevorzugen, die Hautfarbtöne am getreuesten
wiedergeben. Es wird angestrebt, daß ein Farbanzeigesystem für jede mögliche Farbtemperatur
sorgen kann, die in einem bestimmten Markt bevorzugt wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein Aspekt der Erfindung ist ein
Verfahren zum Einstellen der Farbtemperatur einer Anzeige wie im
Anspruch 1 definiert. Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein
Verfahren zum Anzeigen eines Bildes mit einer eingestellten Farbtemperatur,
wie es im Anspruch 2 definiert ist.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist ein Farbanzeigesystem, das die Merkmale des Anspruchs 11 aufweist.
Bei einem typischen Farbrad, das drei verschiedenfarbige Segmente
aufweist, ist ein Segment das vorherrschende Segment, während die
zwei anderen Segmente nicht vorherrschende Segmente sind.
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Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Ein Vorteil der Erfindung ist, daß die Farbtemperatur
den Kundenwünschen
unterschiedlicher Märkte
angepaßt
werden könnte.
Im Allgemeinen ist das Anzeigesystem mittels elektronischer Veränderung
der relativen Lichtausbeuten der Farbradsegmente konfigurierbar.
In der Ausführungsform,
in der sowohl das Farbrad als auch die Anzeigedauern für die Segmente
verändert
werden, beträgt
der Gesamtnutzwert des Farbrades 100 Prozent. In der Ausführungsform,
in der das gleiche Farbrad benutzt wird und nur die Anzeigedauern
für die
Segmente verändert
werden, ist der Nutzwert etwas geringer.
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Das Hinzufügen einer einstellbaren Farbtemperatur
zu dem Anzeigesystem könnte
ohne hohe Zusatzkosten erzielt werden. Auch sind auf Grund der Einstellbarkeit
größere Fertigungstoleranzen
für Farbräder zulässig, was
eine weitere Kostensenkung zur Folge hat.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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Die vorliegende Erfindung wird nun
anhand von Beispielen näher
beschrieben, wobei auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen
wird, worin
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1 ein
Blockdiagramm eines Anzeigesystems mit einem Farbrad ist, das gemäß der Erfindung konfiguriert
ist und betrieben wird;
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2 ein
Farbrad veranschaulicht, das gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung betrieben wird; und
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3 ein
Farbrad veranschaulicht, das gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung betrieben wird.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Überblick über das Anzeigesystem
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Die folgende Beschreibung bezieht
sich auf ein Anzeigesystem, das Bilder anzeigt, die durch einen
räumlichen
Lichtmodulator erzeugt worden sind. Jedoch ist die Erfindung nicht
auf Anzeigen, die auf einem räumlichen
Lichtmodulator basieren, beschränkt
und könnte
mit einem beliebigen Anzeigesystem verwendet werden, das ein Farbrad
für Zeitfolge-Farbanzeigen
verwendet. Beispielsweise könnte
das Anzeigesystem auf einer LCD-Vorrichtung beruhen. In einem weiteren
Beispiel könnten
die hier beschriebenen Daten in ein Logarithmus-Signal überführt werden,
das mit einer Weißlicht-Katodenstrahlröhre verwendet
wird, deren Bilder durch ein Farbrad gefiltert werden. Egal, ob
digitale oder in eine analoge Form überführte Bildelementdaten verwendet
werden, diese sind insofern "zeitlich
moduliert", als
die Anzeigedauer für
jede Farbe anders sein kann.
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1 ist
ein Blockdiagramm eines typischen auf einer räumlichen Lichtmodulation basierenden Bildanzeigesystems 10,
das ein Farbrad 15 gemäß der Erfindung
verwendet. Wie weiter unten erläutert wird,
ist die Erfindung auf eine elekt ronische Steuerung der Anzeigedauern
von Bildelementdaten ausgerichtet, derart, daß das Farbrad 15 Licht
entsprechend einer angestrebten Farbtemperatur filtert.
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Der folgende Überblick über die verschiedenen Komponenten
des Anzeigesystems 10 liefert Einzelheiten, die für das Verständnis der
Erfindung hilfreich sind. Weitere Einzelheiten, die ein auf einer Mikrospiegelvorrichtung
beruhendes Bildanzeigesystem mit weiteren Typen von Farbradsystemen
betreffen, sind in dem US-Patent Nr. 5 079 544 mit dem Titel "Standard Independent
Digitized Video System", dem
veröffentlichten
europäischen
Patent. Nr. 0 651 577 sowie in dem veröffentlichten europäischen Patent
Nr. 0 663 770 dargestellt. Weitere Einzelheiten zur allgemeinen
Betriebsweise von Farbrädern
für Anzeigesysteme
auf der Grundlage von räumlichen Lichtmodulatoren
sind im US-Patent Nr. 5 233 385 mit dem Titel "White Light Enhanced Color Field Sequential
Projection", dem
europäischen
Patent Nr. 0 662 773 dargestellt.
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Die Signalschnittstelle 11 empfängt irgendeine
Art von Eingangssignal. Hier für
dieses Beispiel wird angenommen, daß das Eingangssignal ein übliches
analoges Bildsignal mit Horizontal- und Vertikal-Synchronisierungselementen
ist. Jedoch könnte in
anderen Systemen das Eingangssignal aus Graphikdaten gebildet sein,
die schon in digitaler Form sind.
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Im Fall eines Bildeingangssignals
trennt die Schnittstelle 11 das Videosignal von den Synchronisierungs-
und Audiosignalen. Sie umfaßt
einen A/D-Umsetzer und einen Y/C-Separator, die die Daten in Bilddaten-Abtastwerte überführen und
die Luminanzdaten von den Chrominanzdaten trennen. Das Signal könnte vor
der Y/C-Konvertierung in digitale Daten umgesetzt werden oder die
Y/C-Separation könnte
vor einer Digitalisierung erfolgen.
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Ein Bildelementdatenprozessor 12 bereitet die
Daten für
die Anzeige auf, indem er verschiedene Verarbeitungsaufgaben erfüllt. Der
Prozessor 12 enthält
einen Verarbeitungsspeicher zum Speichern der Bilddaten während der
Verarbeitung. Die Aufgaben, die von dem Prozessor 12 erfüllt werden,
könnten eine
Linearisierung, eine Farbraum-Konvertierung und eine Zeilenerzeugung
einschlie ßen.
Eine Linearisierung hebt die Wirkung der Gamma-Korrektur auf, die
auf Rundfunksignale Anwendung findet, um die nichtlineare Funktionsweise
von Bildschirmen mit Katodenstrahhöhre zu kompensieren. Die Farbraumkonvertierung überführt die
Daten in RGB-Daten. Die Zeilenerzeugung kann verwendet werden, um
Zwischenzeilenfelder von Daten in vollständige Rahmen zu überführen, indem
neue Daten erzeugt werden, um ungerade oder gerade Zeilen aufzufüllen. Die Reihenfolge,
in der diese Aufgaben erfüllt
werden, könnte
variieren.
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Der Bildspeicher 13 nimmt
die von dem Prozessor 12 verarbeiteten Bildelementdaten
entgegen. Wenn die Daten noch nicht durch den Prozessor 12 formatiert
worden sind, formatiert der Bildspeicher 13 die Daten am
Eingang oder am Ausgang in ein "Bitebenen-Format" und übergibt
die Bitebenen dem räumlichen
Lichtmodulator 14. Das Bitebenen-Format liefert zu einem
Zeitpunkt ein Bit für
jedes Bildelement des räumlichen
Lichtmodulators 14 und ermöglicht, jedes Bildelement entsprechend
der Wertigkeit dieses Bits ein- oder auszuschalten. Beispielsweise
wird es dann, wenn jedes Bildelement durch 8 Bits für jede von
drei Farben repräsentiert
wird, 3 × 8 =
24 Bitebenen pro Rahmen geben. Bitebenen, die niedrigerwertige Bits
enthalten, werden kürzere
Anzeigedauern als die Bitebenen, die höherwertige Bits enthalten,
zur Folge haben.
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In einem typischen Anzeigesystem 10 ist
der Speicher 13 ein Doppelpufferspeicher, was bedeutet, daß er eine
Kapazität
von wenigstens zwei Anzeigebildern hat. Der Puffer für ein Anzeigebild
kann in Richtung des räumlichen
Lichtmodulators 14 ausgelesen werden, während der Puffer oder ein weiteres Anzeigebild
geschrieben wird. Die beiden Puffer werden "pingpong"-artig gesteuert, so daß ständig Daten für den räumlichen
Lichtmodulator 14 zur Verfügung stehen.
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Der räumliche Lichtmodulator 14 könnte beliebigen
Typs sein. Mit dem Zweck ein Beispiel zu geben, bezieht sich diese
Beschreibung auf ein Anzeigesystem, dessen räumlicher Lichtmodulator eine
digitale Mikrospiegelvorrichtung (DMD) ist. Jedoch könnten, wie
weiter oben angegeben worden ist, dieselben Konzepte auf Anzeigesysteme
angewendet werden, die andere Typen von räumlichen Lichtmodulatoren oder
andere bilderzeugende Vorrichtungen verwenden.
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Das Licht, das auf den räumlichen
Lichtmodulator 14 fällt,
wird von einer Weißlichtquelle 16 geliefert
und durch ein sich drehendes Farbrad 15 geschickt. In dem
System von 1 ist der
räumliche Lichtmodulator 14 ein
reflektierender räumlicher Lichtmodulator
(eine digitale Mikrospiegelvorrichtung) und das Farbrad 15 wird
verwendet, um das Licht vor der Reflexion zu filtern. Als eine andere Möglichkeit
könnte
das Farbrad 15 so angeordnet sein, daß das Licht gefiltert wird,
nachdem es ausgesendet oder reflektiert worden ist.
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Wie zum Hintergrund erklärt worden
ist, sind die Daten für
jede Farbe sequentiell geordnet und die Anzeige der Daten ist so
synchronisiert, daß der
Abschnitt des Farbrades 15, durch den Licht zu einem räumlichen
Lichtmodulator 14 geschickt wird, den anzuzeigenden Daten
entspricht. In dem Beispiel dieser Beschreibung ist jedes Bildelement
durch einen RGB-Datenwert repräsentiert,
d. h., daß jedes
Bildelement einen Rotwert, einen Grünwert und einen Blauwert hat.
Da die Werte für
jede Farbe aller Bildelemente in einem Bild anzuzeigen sind, dreht
sich das Farbrad 15 so, daß das Licht das entsprechende Rot-,
Blau- oder Grünfilter
durchläuft.
Für jedes
Bildelement wird die Kombination dieser drei Werte als die angestrebte
Farbe wahrgenommen.
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Das Farbrad 15 weist einen
Motor auf, der von einer Motorsteuerung gesteuert wird, die die Drehzahl
und die Phase des Farbrades 15 steuert. Beispielsweise
könnte
die angestrebte Drehzahl 60 Umdrehungen pro Sekunde betragen,
um einer Anzeigefrequenz von 60 Bildern pro Sekunde zu entsprechen.
Die Phase ist so eingestellt, daß das spezielle Filter (rot,
grün oder
blau) des Farbrades 15 Licht vom räumlichen Lichtmodulator 14 durchläßt, während die
Daten für
dieses Filter anzuzeigen sind. Um eine korrekte Phasenbeziehung
zwischen dem Farbrad 15 und den anzuzeigenden Daten aufrechtzuerhalten
kann das Farbrad seine Drehzahl erhöhen oder verringern oder die
Daten können
verzögert oder
ausgelassen werden.
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Die Hauptzeitgebereinheit 18 sorgt
für verschiedene
Systemsteuerfunktionen. Ein Taktsignal, das von der Hauptzeitgebereinheit 18 bereitgestellt wird,
ist ein Signal, das die Anzeigedauern für jede Bitwertigkeit des Bildelementwertes
defi niert. Wie weiter unten im Zusammenhang mit 3 erläutert wird,
ist eine Ausführungsform
der Erfindung für
eine vom Benutzer mittels einer Farbtemperatur-Steuereinheit 19 getroffene
Farbtemperaturauswahl besonders geeignet.
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Wie weiter oben erläutert worden
ist, sind für ein
System auf der Grundlage einer digitalen Mikrospiegelvorrichtung
die Daten, die an den räumlichen Lichtmodulator 14 geliefert
werden, in einem speziellen Bitebenen-Format für eine Impulsbreitenmodulation.
Jeder Rot-, Grün-
und Blauwert eines Bildelements hat n Bits pro Rahmen. Ein Bildelementwert von
0 (schwarz) hat zur Folge, daß das
Bildelement für
diese Farbe während
des Rahmens "aus" ist. Für jede Farbe
kann jedes Spiegelelement der Mikrospiegelvorrichtung 14 für eine Dauer
zwischen einer Periode des niedrigstwertigen Bits (LSB) und 2n – 1 Perioden
des niedrigstwertigen Bits (LSB) "eingeschaltet" sein. Mit anderen Worten: Jede Farbe
hat 2n – 1
Zeitschlitze, in denen jedes Bildelement für eine beliebige Anzahl von
Zeitschlitzen zwischen 0 und 2n – 1 "eingeschaltet" sein kann.
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Wenn ein Rahmen aus Daten eine Rahmendauer
von T Sekunden angezeigt wird, hat das Farbrad 15 eine
Umlaufdauer von T Sekunden. Wenn jede Farbe eine gleiche Zeit lang
anzuzeigen wäre, hätte das
Farbrad 15 für
jede Farbe Segmente gleicher Größe und die
Daten für
jede Farbe würden dann
jeweils T/3 Sekunden lang angezeigt werden. Die Periode des niedrigstwertigen
Bits (LSB) würde der
Rahmenzeit für
jede Farbe geteilt durch die Anzahl der LSB-Perioden für jene Farbe
entsprechen. Folglich würde
dann, wenn alle Farben gleich behandelt werden und wenn es pro Farbe
n Bits gibt, die Periode des niedrigstwertigen Bits wie folgt berechnet
werden:
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Für
eine Anzeige mit 60 Bildern pro Sekunde beträgt die Rahmendauer ungefähr 16,7
Millisekunden. Für
Bildelementdaten mit 8 Bits pro Farbe ist jede LSB-Zeitspanne 16,7 ms/3*255
oder 21,8 Mikrosekunden, wenn angenäherte Zeiten verwendet werden.
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2 veranschaulicht
eine Ausführungsform
der Verwendung eines Farbrades 15', um die Farbtemperatur gemäß der Erfindung
einzustellen. In dem Beispiel von 2 wird
angestrebt, eine bläulichweiße Farbtemperatur
zu erhalten. Zum Zweck dieser Beschreibung ist Blau die "vorherrschende" Farbe. Rot und Grün sind "nicht vorherrschende" Farben.
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Wie dargestellt ist, ist das blaue
Segment des Farbrades 15' verbreitert
worden. Genauer: Während
bei einem Farbrad mit gleich großen Segmenten diese Segmente
120° Kreisbogengröße haben
würden,
ist das blaue Segment des Farbrades 15' auf 120 + α Grad verbreitert worden. Die
Größe des roten
und des grünen
Segments ist auf 120 – α/2 Grad verringert
worden.
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Entsprechend der Vergrößerung des
blauen Segments wird die Dauer, während der die Blaudaten angezeigt
werden, verlängert.
Die Verlängerung
ist proportional zur Vergrößerung des
blauen Segments. Die Zeit, während
der Rot- und Gründaten
angezeigt werden, verkürzt
sich proportional zur Verkleinerung des roten und grünen Segments.
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Die Blauanzeigezeit wird wie folgt
berechnet:
wobei α die Gradzahl angibt, um die
das blaue Segment vergrößert worden
ist.
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Die Rot- und Grünanzeigedauern werden folgendermaßen berechnet:
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Die Verlängerung und Verkürzung der
Anzeigedauern kann durch Einstellen der Periode des niedrigstwertigen
Bits (jedes Zeitschlitzes) erzielt werden. Da jede Bitebene dann
eine längere
Anzeigedauer hat, verteilt dies die Änderung für jede Farbe gleichmäßig über die
Anzeigedauer für
diese Farbe. Jedoch sind auch andere Lösungen möglich, etwa die Änderung
der Anzeigedauern nur für
die Bitebenen der höherwertigen
Bits.
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Wenn die LSB-Periode eingestellt
werden soll, kann die Verlängerung
der LSB-Periode der Blaudaten wie folgt berechnet werden:
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Es folgt unmittelbar, daß die LSB-Periode
für die
Blaudaten
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Für
die Rot- und Gründaten
ist die Verkürzung
der LSB-Dauer ½ der
Verlängerung
der LSB-Dauer der Blaudaten. Ihre LSB-Perioden werden folgendermaßen berechnet:
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3 veranschaulicht
eine zweite Ausführungsform
des Betriebs eines Farbrades 15'',
um die Farbtemperatur gemäß der Erfindung
einzustellen. Wie in dem Beispiel von 2 wird
angestrebt, eine bläulichweiße Farbtemperatur
zu erhalten. Jedoch wird, statt die Größe jedes Segments zu verändern, wie
in der Ausführungsform
von 2, die Anzeigedauer
für die
zwei nicht vorherrschenden Farben des Farbrades 15'' einfach verringert.
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Alle Segmente des Farbrades 15'' sind von gleicher Größe und weisen
einen Bogen von 120 Grad auf. Die Segmentgröße der nicht vorherrschenden
Farben wird jedoch effektiv verringert, indem für einen Teil des Segments kein
Licht durch das Farbrad geschickt wird. Im Ergebnis ist das Bild
während einer
kurzen Zeit schwarz. Dieses schwarze Bild wird vom Auge leicht integriert.
In einem System auf der Grundlage einer digitalen Mikrospiegelvorrichtung wird
das schwarze Bild dadurch erzielt, daß alle Spiegelelemente ausgeschaltet
werden.
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Genauer wird bei einem Farbrad 15'' den Daten für die vorherrschende Farbe
(Blau) 1/3 der gesamten Umlaufdauer zugewiesen. Folglich beträgt die Anzeigezeit
für Blau
T/3 und die Periode des niedrigstwertigen Bits für Blaudaten ist unbeeinflußt.
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Wenn /2 die Gradzahl ist, um die
das rote und das grüne
Segment verkleinert werden, können ihre
Anzeigedauern wie folgt berechnet werden:
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Das schwarze Bild wird während einer
Zeit, die gleich der Verkürzung
der Anzeigedauer ist, während
der fehlenden Anzeigedauern für
die nicht vorherrschenden Farben angezeigt.
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Wie in der Ausführungsform von 2 kann die Verkürzung der Anzeigedauer für eine nicht
vorherrschende Farbe durch Verkürzen
der Periode des niedrigstwertigen Bits oder durch irgendeine andere Einstellung
der Anzeigedauer dieser Farbe erhalten werden. Wenn die LSB-Periode
verkürzt
ist, umfaßt sie
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Ein besonderes Merkmal der Ausführungsform
von 3 ist, daß die Veränderungen
der Farbtemperatur keine Hardware-Änderung an dem Farbrad erfordern.
Die Änderungen
betreffen nur die zeitliche Koordinierung der Daten. In 1, auf die sich nun wieder
bezogen wird, könnte
in das Anzeigesystem 10 eine Farbtemperatur-Steuereinheit 19 eingegliedert
werden, die einem Benutzer ermöglichen würde, eine
gewünschte
Farbtemperatur auszuwählen.
Sie würde
dann die erforderlichen Anzeigedauern für jede Farbe berechnen und
diese Informationen an die Hauptzeitgebereinheit liefern.
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An beiden Ausführungsformen der Erfindung könnten Veränderungen
des Ausmaßes
der Verlängerung
oder Verkürzung
der Anzeigedauern vorgenommen werden, ohne von den Grundkonzepten
der Erfindung abzugehen. Beispielsweise braucht in der Ausführungsform
von 2 die Verringerung
der Segmentgröße und der
Anzeigedauer nicht für
jede nicht vorherrschende Farbe jeweils gleich zu sein. Tatsächlich ist
es möglich,
daß die
Verkürzung
nur eine der vorherrschenden Farben betreffen könnte. Um jedoch die gleiche
Bildfrequenz beizubehalten ist die gesamte Verkürzung der Anzeigedauer für nicht vorherrschende
Farben gleich der Verlängerung
der Anzeigedauer für
die vorherrschende Farbe. Ebenso brauchen in der Ausführungsform
von 3 die Anzeigedauern
für Schwarz
für die
nicht vorherrschenden Farben nicht gleich zu sein und könnten vorstellbar
nur eine Farbe betreffen.
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Auch ist es in beiden Ausführungsformen möglich, daß es zwei
vorherrschende Farben statt einer geben könnte. In der Ausführungsform
von 2 könnten für zwei Farben
bei einer entsprechenden Verringerung der Segmentgröße und der
Anzeigedauer einer dritten Farbe die Segmente vergrößert und
die Anzeigedauern verlängert
werden. In der Ausführungsform
von 3 könnte die
Anzeigedauer für
nur eine nicht vorherrschende Farbe verlängert werden.
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Es ist möglich, daß das Farbrad sein rotes, grünes und
blaues Segment in verschachtelten Abschnitten statt in aneinander
grenzenden Segmenten hat. Das veröffentlichte europäische Patent
Nr. 0 662 773 beschreibt diese Technik als ein Verfahren zur Verringerung
von Artefakten. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung könnte auf
die Abschnitte angewendet werden, wobei die Vergrößerungen
und Verkleinerungen der Abschnittsgrößen und Anzeigedauern diesen
Abschnitten zugeordnet werden.
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Schließlich ist es möglich, daß das Farbrad weniger
oder mehr als drei Farben haben könnte. Oder das Farbrad könnte ein
weißes
Segment haben, wie im US-Patent
Nr. 5 233 385 beschrieben ist. Die weiter obenbeschriebenen Konzepte
würden
mit geeigneten Modifikationen auf den Abschnitt des Farbrades, der
jeder Farbe zugeordnet ist, angewendet werden.
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Obwohl die Erfindung mit Bezug auf
besondere Ausführungsformen
beschrieben worden ist, ist nicht beabsichtigt, daß diese
Beschreibung in einem einschränkenden
Sinn ausgelegt wird. Fachleuten werden sowohl verschiedene Modifikationen
der offenbarten Ausführungsformen
als auch alternative Ausführungsformen
offensichtlich sein.