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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung liegt auf dem Gebiet
der medizinischen Therapeutik und betrifft neuartige Mittel zur
Abgabe von therapeutischen Wirkstoffen. Insbesondere betrifft die
Erfindung die perkutane oder chirurgische Anwendung von therapeutischen
Mitteln, deren Verbleib an oder in der Nähe der Stelle, an die sie vom
behandelnden Arzt oder Chirurg gebracht worden sind, beabsichtigt
ist.
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Hintergrund der Erfindung
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In der Medizin gibt es eine Anzahl
von Problemen, zu deren Therapie das direkte physikalische Platzieren
eines Behandlungsmittels erforderlich ist. Jedoch sind die Einrichtungen
zur Erreichung dieses Ziels sehr stark eingeschränkt, so dass man offensichtlich
dieses Ziel nur unter außerordentlichen
Schwierigkeiten erreichen kann.
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Häufig
ist es möglich,
einen Arzneistoff an einer bestimmten Stelle abzugeben, z. B. durch
Injektion eines Lokalanästhetikums
in der Nähe
eines Nervs, der betäubt
werden muss. Jedoch verlassen die meisten kleinen Moleküle die Injektionsstelle
aufgrund von Diffusion oder werden durch die Einwirkung von Blutbahnen, Lymphbahnen
und andere sich bewegende interstitielle Flüssigkeiten entfernt oder dispergiert.
In einer Reihe von Situationen ist es vorteilhaft, dass das therapeutische
Mittel über
eine wesentlich längere
Zeitspanne hinweg an der gewünschten
Stelle verbleibt.
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Gelegentlich ist es möglich, eine
Kugel, eine Kapsel oder ein Stäbchen
mit einem Mittel an einer bestimmten Stelle zu platzieren, wobei
es jedoch sehr schwierig ist, eine derartige lokalisierte Therapie
flächenbezogen
und nicht nur an einer einzelnen Stelle durchzuführen. Ideal wäre es, über eine
rasche und wirksame Einrichtung zu verfügen, mit der bestimmte Flächen des
menschlichen Körpers
mit therapeutischen Mitteln beschichtet werden können.
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Ein Problem, das Chirurgen, die auf
die Behandlung von Gehirntumoren (z. B. Gliomen) spezialisiert sind,
bekannt ist, entsteht aufgrund der Tatsache, dass es zu einer Infiltration
von Tumorzellen in das ansonsten normale Gehirn in der Umgebung
eines großen
Tumors kommt. Die große
Masse des Tumors wird chirurgisch durch Kraniotomie entfernt, wobei
jedoch die Ränder
von offensichtlich normalem Gehirn immer noch eine ausreichende
Anzahl an Tumorzellen enthalten, so dass es mit einiger Wahrscheinlichkeit
zu lokalen Rezidiven des Tumors kommt. Diese Tumoren unterliegen
keiner Metastasierung, so dass lokale Rezidive im allgemeinen den
einzigen Typ von zu erwartenden Rezidiven darstellen.
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Zur Behandlung der geringen Anzahl
von verbleibenden Krebszellen kann eine Chemotherapie durchgeführt werden.
Jedoch haben selbst sehr stark toxische Mittel, die im gesamten
Körper
schwere toxische Nebenwirkungen hervorrufen, nur eine sehr geringe
verlangsamende Wirkung auf das Tumorzellwachstum von Gliomen. Es
kann eine Bestrahlungstherapie durchgeführt werden, wobei jedoch bei
kleinen Kindern die Bestrahlung zu schweren Schädigungen des umgebenden Gehirns
führen
kann und auch bei Erwachsenen die Gefahr von schweren Narben aufgrund
der Bestrahlung, die Quellungen und Masseneffekte in großen Hirnregionen
hervorrufen kann, besteht. Obgleich eine Bestrahlung das Tumorwachstum
deutlich verlangsamt, ist es in der Praxis unmöglich, eine zu einer erheblichen
Verlangsamung des Tumorwachstums ausreichende Bestrahlung durchzuführen, ohne
dass eine inakzeptable Schädigung
des Gehirns hervorgerufen wird. Die Ergebnisse der Behandlung von
Gehirntumoren bleiben sehr unbefriedigend. Die Lebenserwartung nach
der Diagnose liegt mit oder ohne chirurgischen Eingriff in der Größenordnung
von einigen Monaten.
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Ein kürzlich erzielter erheblicher
Vorteil ergibt sich aus verbesserten Verfahren zur Anwendung der "Brachytherapie". Bei einigen Brachytherapie-Behandlungswegen
werden mehrfache hohle Latexkatheter, die in ihren Spitzen radioaktives
Material enthalten, in das Gehirn eingeführt, und zwar im allgemeinen
mit einer computergestützten
und bildgesteuerten stereotaktischen Methode oder unter Verwendung
einer Anzahl von computergestützten
und bildgesteuerten räumlichen
Positionswänden.
Diese Katheter bergen die Gefahr von Infektionen, die sich entlang
des Katheters ausbreiten, liefern kein einheitliches Bestrahlungsfeld
und eignen sich nicht gut zur Behandlung der Oberfläche des
Tumorresektionsbettes im Gehirn.
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Bei einem verbesserten Verfahren,
das derzeit den günstigsten
Stand der Technik darstellt, wird das radioaktive Material, üblicherweise
ein Iodisotop, in kleine Stäbchen
aus rostfreiem Stahl oder Titan, die eine Größe von 0,8 mm × 4,5 mm
aufweisen, eingeschlossen. Unmittelbar nach der chirurgischen Resektion
des Tumors und vor jeglichem chirurgischem Verschließen verwendet
der Chirurg einen Gewebeklebstoff, z. B. einen Klebstoff auf Cyanoacrylat-Basis,
um die Stäbchen
entlang der Ebene der Tumorresektion an der Hirnoberfläche anzubringen.
Ein Tumor mit einem Durchmesser von 4 cm ergibt eine Oberfläche des
Resektionsbettes von beispielsweise 30–40 cm2 und
kann das Ankleben von etwa 80 oder 90 einzelnen Stäbchen erforderlich
machen, die nacheinander in einem Gittermuster mit möglichst
gleichmäßigen Abständen angebracht werden.
Jedes Stäbchen
weist eine radioaktive Quelle auf, die einen umgebenden Kugelraum
mit niedriger Intensität
und niedriger Penetrationsenergie über einen langen Zeitraum hinweg
behandelt, bis die Strahlung beispielsweise innerhalb von 3–4 Monaten
verschwindet. Die Stäbchen
werden an Ort und Stelle belassen.
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Die Schwierigkeit bei dem derzeitigen
Verfahren besteht darin, dass das sorgfältige Vorgehen beim Ankleben
der Stäbchen
die lange Zeitspanne von 1 Stunde erfordert, während der das gesamte Operationsteam
(Chirurg, Assistent, Verantwortlicher für die strahlungstherapeutische
Behandlung, Techniker für
die Strahlungstherapie, Anästhesist,
Operationsschwester, Assistenzschwester) anwesend sein müssen und
einer ungeschützten
Strahlenbelastung unterliegen.
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Ein alternativer Typ von Klebstoff
für chirurgische
Zwecke wird als "Gewebeklebstoff" bezeichnet. Es handelt
sich um ein natürliches
biologisches Material, das sich natürlicher Komponenten des menschlichen Gerinnungssystems
bedient. Die Gerinnungsproteine und Kofaktoren werden entweder von
Spenderblut oder vor der Operation aus dem Eigenblut des Patienten
extrahiert oder sie werden heutzutage in zahlreichen Fällen während des
chirurgischen Eingriffes selbst aus dem Eigenblut des Patienten
extrahiert. Typischerweise wird der Klebstoff in zwei Komponenten
gehalten, wobei eine Komponente die Fibrinproteinlösung und
die andere Komponente beispielsweise die Calciumlösung, die
die Aktivierung der Gerinnungskaskade unterstützt, umfasst. Die beiden Komponenten
werden in zwei getrennten Spritzen aufgezogen. Die Nadelspitzen
der beiden Spritzen werden gebogen, so dass sie parallel zueinander
so verlaufen, dass die beiden Spitzen eng nebeneinander liegen.
Der Chirurg bedient sich einer Doppelspritzenvorrichtung, um die
beiden Flüssigkeiten
gleichzeitig auf die einschlägige
Oberfläche
aufzubringen. Während
die beiden Flüssigkeiten
die Nadelspitzen verlassen, vermischen sie sich auf der Gewebeoberfläche und
gerinnen. Dieses Material wird zum Verschließen von undichten Stellen in
den Dura-Membranen um das Gehirn verwendet, um eine Leckage von
spinaler Flüssigkeit
zu verhindern, sowie für
eine Vielzahl von weiteren chirurgischen Anwendungen, einschließlich der
Unterstützung
von Wundverschlüssen
und der Hämostase.
Gewebeklebstoffe wurden auch als Mittel zur Erzielung einer langsamen,
kontrollierten Freisetzung von verschiedenen Wachstumsfaktoren und
Antibiotika vorgeschlagen.
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Es ist nicht möglich, die Stäbchen in
einem flüssigen
Cyanoacrylat-Klebstoff oder in einer der Komponenten eines Gewebeklebstoffs
der vorstehend beschriebenen Art zu suspendieren, da die Stäbchen in
der Lösung
absinken. Es bestünde
die Möglichkeit,
eine Vielzahl von radioaktiven Metallkationen in Chelatmolekülen einzuschließen und
diese Moleküle
dann in einer Gewebeklebstoff-Komponente
zu lösen,
jedoch ermöglicht
auch bei sehr großen
Proteinen der Gewebeklebstoff eine Wanderung der Moleküle durch
die Molekülzwischenräume. Somit
stellt für
die meisten Moleküle
der Klebstoff überhaupt
keinen Klebstoff dar, sondern nur eine Matrix, durch die die Moleküle zusammen
mit dem Gewebewasser, in dem sie gelöst sind, diffundieren können.
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WO92/22312 beschreibt Zusammensetzungen
zur Gewebebehandlung, die (i) Fibrin oder Fibrinogen und (ii) ein
biologisch abbaubares und biologisch verträgliches Polymeres, das zur
Bildung einer viskosen wässrigen
Lösung
befähigt
ist, enthalten. Diese Zusammensetzungen werden für eine langsame Freisetzung von
Arzneistoffen, die darin enthalten sind, oder für Antihaftungszwecke vorgeschlagen.
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WO93/05067 beschreibt Zusammensetzungen,
die bei Umsetzungen mit Thrombin als Fibrin-Dichtungsmittel wirken
und frei von infektiösen
Mitteln sind.
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WO94/20133 beschreibt Gewebe-Dichtungsmittel,
z. B. einen Fibrin-Klebstoff, die mit Wachstumsfaktoren und/oder
Arzneistoffen ergänzt
werden können.
Insbesondere werden derartige Gewebe-Dichtungsmittel zur Verwendung
bei der Förderung
der Wundheilung vorgeschlagen.
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JP-A-5000970 beschreibt ein therapeutisches
Mittel zur Behandlung von Osteomyelitis, das eine verzögerte Freisetzung
eines antibiotischen Mittels ermöglicht.
Das therapeutische Mittel enthält
ein antibiotisches Mittel, eine Fibrin/Fibrinogen-Paste und calcinierte
Hydroxylapatit-Teilchen.
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Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine Zusammensetzung bereit, die einen Gewebeklebstoff und ein Teilchen
umfasst, wobei das Teilchen ein Kation, das in der Lage ist, eine
antibakterielle Wirkung auszuüben, und/oder
ein radioaktives Isotop umfasst, wobei das Teilchen in der Lage
ist, eine lokalisierte therapeutische Wirkung zu vermitteln, wenn
es im Gewebeklebstoff immobilisiert ist. Ferner umfasst die Erfindung
die Verwendung eines Gewebeklebstoffes und eines Teilchens, das
ein Kation, das in der Lage ist, über eine antibakterielle Wirkung
zu verfügen,
und/oder ein radiotherapeutisches Isotop umfasst, für die Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung eines Tumors oder für eine antibakterielle
Behandlung, wobei die Behandlung die Immobilisierung des Teilchens
im Gewebeklebstoff umfasst und das Teilchen eine therapeutische
Wirkung aufweist, während
es im Gewebeklebstoff immobilisiert ist.
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Gemäß einem breiten Aspekt der
Erfindung wird ein Ferrit oder ein anderes radiotherapeutisches
Mittel in Teilchenform in einem Gewebeklebstoff suspendiert, und
zwar geeigneterweise in der Vormischung. Wenn eine kolloidale Lösung, z.
B. β-emittierendes Ferrit,
in einem Gewebeklebstoff hergestellt wird, kann diese Lösung nach
chirurgischer Resektion eines Tumors, insbesondere in der Nähe eines
eloquenten Bereiches des Gehirns, aufgebracht werden, wo ein dünner Tumormantel
verbleiben kann, wodurch die Belastung für den Chirurgen und das Operationspersonal
auf ein Minimum begrenzt wird. Die Teilchen sind biologisch abbaubar und
werden somit innerhalb von Wochen resorbiert. Ein an einen Zellhaftungsrest
gekuppeltes Radionuklid kann verwendet werden, wenn das Mittel in
der Matrix nicht physikalisch festgehalten wird.
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Weitere Aspekte der Erfindung sind
nachstehend angegeben und werden ferner durch die Ansprüche definiert.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung
ist in der Zeichnung dargestellt. Die Vorrichtung umfasst beliebige
Kombinationen der dargestellten Einrichtung, um die gestellte Aufgabe
zu erfüllen.
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Beschreibung der Erfindung
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Beim radiotherapeutischen Mittel
kann es sich um eine Vielzahl von Nukliden handeln, und zwar je nach
der Energie, der Eindringwirkung oder der Halbwertszeit, die angestrebt
werden. Eine entsprechende Wahl derartiger Kriterien fällt unter
das Wissen des Fachmanns auf dem einschlägigen Gebiet. Vorzugsweise handelt
es sich um einen Ferrit, z. B. einen β-emittierenden Ferrit. Vorzugsweise
umfasst das Mittel ein Chelat.
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Geeignete Gewebeklebstoffe sind ebenfalls
bekannt. Diese Komponente kann beispielsweise auf einem gerinnungsfähigen Protein,
wie Fibrinogen, beruhen. Beispielsweise kann ein Klebstoff, wie
Tisseel (Produkt der Fa. Immuno Danmark A/S, Kopenhagen) verwendet
werden. Gewebeklebstoffe, einschließlich Fibrin und Cyanoacrylate,
werden beispielsweise in folgenden Literaturstellen beschrieben:
Kottai et al., Ann. Otol. Rhinol. Laryngol., Bd. 92 (1 Pt 1), (1983,
Jan.-Feb.), S. 29–32;
Ronis et al., Laryngoscope, Bd. 94 (2 Pt 1) (1984 Feb.), S. 210–213; Barnstable,
Nature, Bd. 321 (6072) (1986, 19.–25. Juni), S. 731–732; Toriumi
et al., Otolaryngol. Clin. North Am., Bd. 27(1) (1994 Feb.), S.
203–209;
und Schlag et al., Fibrin Sealant in Operative Medicine, Bd. 1,
G. Schlag, Redl (Hrsg.), Springer-Verlag Berlin-Heidelberg (1986), S. 27–38.
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Der Ausdruck "Gewebeklebstoff' wird hier in seiner breiten Bedeutung
verwendet, d. h. er umfasst beliebige gewebeverträgliche Matrices,
in denen die aktive Komponente festgehalten wird und die sich zur
topischen oder anderweitigen Anwendung am Behandlungsort eignen.
Es kann sich daher um eine gelartige Substanz handeln, die Poren
umfasst, in denen das Mittel festgehalten wird. Häufig handelt
es sich um ein proteinartiges Produkt und üblicherweise um ein biologisch
abbaubares Produkt.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung
ist es ersichtlich, dass größere Teilchen
leichter in verschiedenartigen Gelen, wie dem Gewebeklebstoff, immobilisiert
werden können.
Ferner können
diese Teilchen in der Weise hergestellt werden, dass sie vollständig und
in stabiler Weise in Wasser oder beispielsweise in der Calcium-Flüssigkeitskomponente
des Gewebeklebstoffes gelöst
werden, wobei diese Teilchen jedoch klein genug sind, um durch Filtrationsmethoden
zusammen mit der Lösung,
in der sie gelöst
sind, sterilisiert zu werden. Diese Teilchen können so hergestellt werden,
dass sie eine große
Vielzahl von verschiedenen Metallkationen, einschließlich der
radioaktiven Isotopen davon (einschließlich Emissionsquellen für β-Teilchen, α-Teilchen, γ-Strahlen
oder Röntgenstrahlen
vom K-Einfang-Zerfall), in der Ferrit-Kristallmatrix in ihrem Kern
enthalten. Die Nuklide werden in sehr stabiler Weise in den Kern
vom Keramiktyp mit 10–200
nm Durchmesser eingebaut. Der Kern wird mit einem beliebigen Makromolekül, das aus
einer Vielzahl von Makromolekülen
ausgewählt
ist, z. B. mit Dextran, beschichtet.
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Diese Teilchen können auf unterschiedlichen
Wegen radioaktiv gemacht werden. Es ist lediglich erforderlich,
die radioaktiven Isotope bestimmter Metalle als lösliche Metallchloride
in der ursprünglichen
Metallchloridlösung
zu lösen,
bevor die Ferrit-Fällungsstufe
gemäß WO-A-93/05815
und US-A-6 153 598 durchgeführt
wird.
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Das Isotop Palladium-103 (t1/2 = 17 Tage, EC) eignet sich in besonders
günstiger
Weise für
die Brachytherapie mit permanenten Implantaten, und zwar aufgrund
seiner geeigneten Halbwertszeit, die eine Behandlung von Krebs ermöglicht,
da verschiedene Zellen im Tumor im Verlauf von Tagen und Wochen
in den strahlungsempfindlichen Zellteilungsvorgang gelangen. Die
Röntgenstrahlen,
die durch deren Elektroneneinfang-Zerfall erzeugt werden, weisen
eine niedrige Energie (Halbwertdicke in Wasser 1,6 cm) auf, so dass
eine außerordentlich
genaue Kontrolle des behandelten Bereiches möglich ist, beispielsweise in
dem nach der Exzision vorliegenden Bereich, wo unsichtbar kleine
Tumorteile in das umgebende normale Gewebe in einer Tiefe von einigen
Millimetern eingedrungen sind. Ferner wird gemäß WO-A-92/11846 und US-Patentanmeldung 08/087,781
(Anmeldetag 7. Juli 1993) Palladium sehr leicht in stabiler Weise
in Spinellferrite eingebaut.
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Zur Erzeugung von 103Pd
existieren zwei leicht verfügbare
Verfahren. Das erste Verfahren besteht in der Verwendung von Neutronen
geringer Energie aus einem Produktionsreaktor zur Bestrahlung des
stabilen 102Pd-Isotops. Es ist darauf hinzuweisen,
dass dieses Verfahren mit dem Nachteil behaftet ist, dass 102Pd nur eines der fünf verschiedenen stabilen Isotope
von Palladium darstellt (vergl. Tabelle 1) und nur 1% des natürlich vorkommenden
Palladiums ausmacht. Aus den nachstehend erörterten Gründen ist es erforderlich, das 102-Isotop
vor der Bestrahlung zu extrahieren, was auf die unerwünschten
Eigenschaften der übrigen
erhaltenen Radioisotope zurückzuführen ist,
wenn das vollständige
Gemisch der stabilen Palladiumisotope bestrahlt wird (vergl. Tabelle
2). Das zweite Verfahren zur Herstellung von 103Pd
besteht im Einsatz eines energiereichen Zyklotrons, das zur Herbeiführung von
Reaktionen mit Protonen befähigt
ist (herkömmliche
Zyklotrone verwenden Deuterone und α-Teilchen mit einem höheren Masse/Ladungs-Verhältnis).
Ein derartiges Gerät
kann zur Bestrahlung von Rhodium verwendet werden, das in der Natur
nur als einziges Isotop, nämlich 103Rh, vorkommt, so dass sämtliche
Umwandlungen zu 103Pd führen, das sodann auf chemischem
Wege vom Rhodium in trägerfreier
Form abgetrennt wird.
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Ein weiteres, medizinisch wertvolles
Nuklid zur Abgabe mit Ferrit oder anderen Teilchen ist Yttrium-90 (t1/2 = 64 Stunden, β-, 2,283 MeV). Dieses Produkt
wird leicht durch Niederenergie-Neutronenbestrahlung von 89Y gebildet, da 100% des natürlichen
Yttriums in dieser Form vorliegen. Die reine β-Emission und die Halbwertszeit
eignen sich für
Aufgaben, wie eine Synovektomie durch Bestrahlung und die Behandlung
von anderen sehr dünnen
Schichten eines gestörten
Gewebes. Die Bereitstellung von 90Y in einem
geeigneten flüssigen Träger hat
seit vielen Jahren ein Problem dargestellt, da für eine intraartikuläre Anwendung
kleine Molekülträger und
Kolloide zum Entweichen aus dem Gelenk neigen, während sich große Teilchen
aufgrund der Tatsache, dass sie nicht in Lösung bleiben, nicht einwandfrei
verteilen. Es wurde in WO-A-92/11846 (vergl. oben) vorgeschlagen,
verschiedene Lanthaniden in Granatkristalle vom Ferrit-Typ einzubauen.
Bezüglich
des Einschlusses von Yttrium, einem Element der zweiten Periode,
Gruppe IIIB, wurde festgestellt, dass die Stabilität und der
Wirkungsgrad des Einbaus verbessert werden kann, indem man das Yttrium
zwangsweise in einen modifizierten Spinellkristall bringt.
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Der Prototyp-Mineralspinell (MgAl2O4) beruht auf einem
dicht gepackten, flächenzentrierten,
kubischen Kristall von Sauerstoffatomen mit Metallionen, die sich
an Zwischengitterplätzen
im Kristall befinden. Es gibt A-Plätze, die Ionen von 0,3 bis
0,6 Å (8
Stellen/Untereinheit) aufnehmen und B-Plätze, die Ionen von 0,6 bis
1,0 Å (16
Stellen/Untereinheit) aufnehmen. In natürlichem Spinell befinden sich
die zweiwertigen Magnesiumionen an den A-Plätzen und die dreiwertigen Aluminiumionen
an den B-Plätzen.
Magnetit ist ein "umgekehrter
Spinell", da die
Kristalluntereinheit von 32 O2-Anionen dreiwertiges
Fe3+ an den 8 A-Plätzen aufweist, wobei 8 B-Plätze von
zweiwertigem Fe2+ und 8 B-Plätze von
dreiwertigem Fe3+ besetzt sind.
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Wenn im anfänglichen Gemisch Zn2+-Kationen anstelle von Fe2+-Kationen
verwendet werden, neigen sie zum Eintritt an die A-Plätze, da
sie geringfügig
kleiner als die Fe2+-Kationen sind. Dies
zwingt den Kristall in eine "Spinell"-Konfiguration. Da
jedoch die Konzentration von Zn2+ sich 50%
der zweiwertigen Kationen nähert,
bestehen im Kristall sterische Probleme, da die Zn2+-Kationen
für diese
A-Plätze
immer noch ein wenig zu groß sind.
Bei mehr als 50% Zn2+ handelt es sich beim
gebildeten Kristall um einen umgekehrten Spinell, wobei diese Effekte
aufgrund ihres Einflusses auf die Magnetisierung von voluminösen Ferriten
gründlich
untersucht sind. Ein völlig
unerwarteter Aspekt dieses Systems wurde festgestellt, d. h. dass
unter diesen Flussbedingungen in der Kristallstruktur in der Nähe eines
50/50-Gemisches
von Zn2+ und Fe2+ die
großen
Y3+-Kationen leichter im Kristall aufgenommen
werden und ein stabilerer Mischferrit entsteht. Dies kann auch die
Beibehaltung einer partiellen umgekehrten Spinellstruktur mit kleineren
Zn2+- Kationen
in einer ausreichenden Anzahl der B-Plätze widerspiegeln, um auch
zusätzlichen
Raum zur Aufnahme von Y3+ in der B-Matrix
zu ermöglichen.
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Eine alternative Vorgehensweise besteht
in der Verwendung von Li1+-Kationen um die
Stöchiometrie beim
Ersatz von Fe2+-Kationen durch Y3+-Kationen auszugleichen. Das Li und Y werden
in den gleichen Mengen zugesetzt, wie Fe2+ verringert
wird. Jedoch liefert das Fe3+/Y3+:Fe2+/Zn2+-System einen
stabilen, Yttrium enthaltenden Ferrit in für medizinische Zwecke geeigneten
Qualitäten.
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Der Einbau von Yttrium in Teilchen
für die
Bestrahlungssynovektomie ermöglicht
auch eine Lösung
eines der hauptsächlichen
Probleme, die derzeit die Anwendung dieses Verfahrens einschränken. Zur
Injektion des Materials in das Gelenk wird eine Nadel verwendet,
wobei dann, wenn die Nadel entfernt wird, ein Teil des radioaktiven
Materials aus dem Gelenk austritt. Um diese Schwierigkeit auf ein
Minimum zu beschränken, müssen derzeit
Patienten mehrere Tage bewegungslos im Krankenhausbett verbleiben.
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Der Einbau des radioaktiven Yttriums
in Ferrite eröffnet
mehrere Wege, um die Leckage und die anschließende Ausbreitung von Radioaktivität zu begrenzen.
In erster Linie kann das Knie mit einer Magnetspule eingehüllt werden,
die verhindert, dass etwaige ausgetretene radioaktive Ferrite sich
außerhalb
dieses Bereiches verteilen. In einfacherer Weise können jedoch
Gewebeklebstoffe verwendet werden, um eine Abdichtung der Gelenkkapsel
zu unterstützen.
Da die Radioaktivität
in eine Substanz eingebaut ist, die im Gewebeklebstoff keiner Diffusion
unterliegt, verhindert ein Auftragen des Gewebeklebstoffes an die
Injektionsstelle eine Leckage. Die Halbwertszeit von 90Y
ist ausreichend kurz, so dass der Großteil der Radioaktivität zerfallen
ist, bevor der Gewebeklebstoff abgebaut ist. Gemäß diesem Aspekt stellt die
Erfindung ein System bereit, das eine unerwünschte Verteilung von Synovektomie-Mitteln
verhindert.
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Gemäß einer weiteren Modifikation
können
die 90Y-Ferrite zum Zeitpunkt der Injektion
in das Gelenk über
eine Spritze mit 2 Zylindern und 2 Nadeln vollständig dem Gewebeklebstoff einverleibt
werden. Beispielsweise lässt
man den Fibrinklebstoff im betroffenen Gelenk verfestigen, wobei
dessen Injektion aber gleichzeitig von Mitteln, die die Fibrinolyse
fördern,
wie dem Gewebe-Plasminogenaktivator
begleitet wird oder der Klebstoff in einem speziell modifizierten
Gewebeklebstoffpräparat
aufgebracht wird, der so angemischt ist, dass er eine im Vergleich
zur üblichen
Anwendung niedrigere Fibrinogenkonzentration enthält. Auf
diese Weise kann sichergestellt werden, dass sich das Ferrit enthaltende
Gel innerhalb von 2 bis 4 Tagen löst, wobei in diesem Zeitraum
ein Großteil
der Aktivität
des 90Y erhalten bleibt. Es ist bekannt,
dass während
des Abbauvorgangs Makrophagen aktiv in die Matrix eindringen und
auch radioaktive Teilchen aufnehmen. Dies dient somit als Mittel
sowohl zur Verringerung einer Leckage aus dem Gelenk als auch zur
wirksamen Beladung von Makrophagen mit radioaktiven Ferriten, so
dass sie dann, wenn sie sich anschließend auf das Synovium verteilen,
hochgradig aktiv sind.
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In besonders wirksamer Weise umfasst
die Technik eine dreistufige Injektion aus einer Spritze mit 4 Zylindern
in das Knie. Ein Zylinder enthält
eine Klebstoffkomponente mit geringem Fibrinogengehalt, die mit radioaktiven
Ferriten vermischt ist; ein zweiter Zylinder enthält die Calciumlösung; ein
dritter Zylinder enthält eine
ferritfreie Fibrinogenlösung;
und ein vierter Zylinder enthält
radioaktive Ferrite in einem in geeigneter Weise gepufferten wässrigen
Medium zusammen mit einem Röntgenkontrastmittel,
wie Iohexal. Nach Einführung der
Doppelnadel in das Gelenk beginnt die Injektion mit radioaktiven
Ferriten im wässrigen
Medium. Anschließend
wird die Nadel teilweise (unter fluoroskopischer Führung) bis
in die Nähe
des Ausgangs der Gelenkkapsel zurückgezogen. An dieser Stelle
wird eine Injektion vorgenommen, um die radioaktive Klebstoffkomponente
mit geringem Fibringehalt mit der Calciumlösung zu vermischen. Schließlich wird
die Nadel bis zu einer Stelle, die genau außerhalb des Gelenks liegt,
zurückgezogen,
wonach nichtradioaktiver Gewebeklebstoff zur vollständigen Abdichtung
der Gelenkkapsel verabreicht wird.
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Ferner wurde festgestellt, dass gelegentlich
alternative Maßnahmen
zum Einbau von Radioaktivität
in die Ferrite geeignet sind. Ein derartiges alternatives Verfahren
besteht darin, dass man in die Kristallmatrix ein Element oder Isotop
aufnimmt, das für
das gewünschte
Isotop in "parentaler" Beziehung steht.
Das gesamte gebildete Teilchen wird sodann in wässriger Lösung in einem Reaktor mit Neutronen
oder mit Protonen, Deuteronen oder α-Teilchen aus einem Zyklotronstrahl
oder mit Nucleonen aus einem Linearbeschleuniger bombardiert, um
aus dem parentalen Nuklid das angestrebte Tochterisotop zu bilden.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass einige der Träger-Eisenatome
und Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatome in einem Dextranüberzug ebenfalls
in möglicherweise
unerwünschte
Isotopen umgewandelt werden. Die Atome des Dextrans liegen jedoch
in wesentlich geringeren Konzentrationen als die Atome im Teilchen
vor, so dass in sinnvoller Weise die Situation des Ferrits allein
als die weit überwiegende
Quelle der Nuklide nach der Bestrahlung angesehen werden kann.
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Es gibt jedoch eine Vielzahl von
nuklearen Reaktionen, bei denen Eisenisotope beteiligt sind, die
typischerweise als unproduktiv oder wertlos insofern angesehen werden,
als die erhaltenen Nuklide selbst ein Gemisch von stabilen Isotopen
ohne medizinischen Wert darstellen. Es wurde nunmehr jedoch festgestellt,
dass beim Festlegen dieses Typs eines Ferrit-Trägers das Ziel darin besteht,
Trägeratome
nur in verschiedene stabile Trägeratome
umzuwandeln, während
das therapeutische oder diagnostische Tochternuklid, das in der
Matrix enthalten ist, sich aus einem selektiv zugeführten parentalen
Isotop ergibt, das vor der Bestrahlung chemisch einverleibt worden
ist.
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Eine derartige, vorwiegend stabile
Verschiebung findet im Verlauf eines Niederenergie-Neutronenbombardements
in einem Reaktor statt. Natürlich
vorkommendes stabiles Eisen besteht aus 92% 56Fe,
6% 54Fe, 2% 57Fe
und 0,3% 58Fe. Nach einem Niederenergie-Neutronenbombardement
verändert
sich der Großteil der
Atome (56Fe) zu 57Fe,
bei dem es sich nur um ein anderes stabiles Isotop handelt. Das
vorhandene 57Fe wird in stabiles 58Fe umgewandelt. In diesem Fall entsteht
aus 54Fe jedoch 55Fe
mit einer Halbwertszeit von 2,7 Jahren und einem EC-Einfangszerfall.
Die geringe Menge von natürlichem 58Fe wird zu 59Fe
mit einer Halbwertszeit von 45 Tagen und einem beta- und gamma-Zerfall.
Wie in der beigefügten
Tabelle 3 dargelegt, werden der Sauerstoff im Kristall sowie der
Kohlenstoff und der Sauerstoff im Dextran durch diese Reaktion im wesentlichen
in stabile Isotope umgewandelt (n, γ). Wenn derartige Teilchen beispielsweise über 10 Halbwertszeiten
des 59Fe gelagert werden, wird die sehr
geringe Ausgangsmenge auf einen vernachlässigbaren Beitrag verringert
und die erhaltenen Teilchen verbleiben als EC-Einfang-Emissionsquellen
mit langer Halbwertszeit. Ein derartiges Material kann sich zur
Herstellung von temporären
Implantaten für
die Brachytherapie eignen, wobei das Implantat in Form von Stäbchen, Kathetern
oder einer wiederverwendbaren, pumpfähigen Flüssigkeit für die temporäre Brachytherapie
auf Katheterbasis verwendet wird.
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Zur Verwendung eines Niederenergie-Neutronenbombardements
(n, γ) für eine nicht-produktive
Veränderung
wäre es
erforderlich, die Ferrite aus 56Fe-angereichertem Eisen
herzustellen, um die Bildung von unerwünschten radioaktiven Produkten
auf ein Minimum zu begrenzen. Jedoch würde jegliches 102Pd
in einem derartigen 56Fe-angereicherten
Ferrit zu wertvollem 103Pd (t1/2 =
17 Tage, EC) umgewandelt. Wie in Tabelle 2 dargelegt, ist es wichtig,
dass praktisch kein 106Pd im Ausgangsteilchen
für diese
Behandlung enthalten ist, da es zu einer energiearmen β-Emissionsquelle
mit sehr langer Halbwertszeit umgewandelt würde (107Pd,
6,5 × 106 Jahre, β-,
0,033 MeV, Zerfall in stabiles 107Ag). Dies
würde jedoch
zur Herstellung von permanenten Implantaten einen erwünschten
Effekt darstellen. Es könnte
natürliches,
in Bezug auf die Isotopen gemischtes Palladium als Ausgangsmaterial
verwendet werden. Die geringe Menge an gebildetem 103Pd
würde nach
10 Halbwertszeiten (170 Tage) zu vernachlässigbaren Mengen zerfallen,
wonach das Material in wirksamer Weise als permanente Quelle für Niederenergie-β-Teilchen behandelt
werden könnte.
Gemäß einem
weiteren Aspekt würde
aufgrund der äußerst geringen
Energie dieser β-Teilchen
die Verwendung einer Kunststoff- oder
Silicongummikapsel oder einer Titankapsel um ein gegossenes Stäbchen mit
einem Gehalt an derartigen Ferriten oder einer dünnen (z. B. 1 mm) Schicht von ferritfreiem
Gewebeklebstoff eine nahezu vollständige Abschirmung der β-Emissionen ergeben.
Auf diese Weise könnte
natürliches
Palladiumferrit immer noch als permanentes Implantat verwendet werden,
das in wirksamer Weise nur die erwünschten Röntgenstrahlen vom Elektroneneinfang-Zerfall
von 103Pd emittiert. Das aus natürlichen 108Pd erzeugte 109Pd
(13 h, β-,
1 MeV) würde
es immer noch erforderlich machen, die Teilchen für mindestens
10 Halbwertszeiten (130 Stunden) zu belassen, um diesen β-Ausstoß zu verringern,
wenn es erwünscht
wäre, nur
EC-Röntgenstrahlen
zu verwenden. Jedoch wäre
in zahlreichen therapeutischen Situationen der Zusatz eines 1 MeV-β-Teilchens
zusammen mit den EC-Röntgenstrahlen
wertvoll.
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Das Bombardement mit schnellen Neutronen
von 56Fe-angereicherten Ferriten stellt
eine weitere mögliche
Maßnahme
zur Herstellung von wertvollen medizinischen Isotopen über die
(n, p)-Reaktion dar. Die verschiedenen, aus dem mit Dextran beschichteten
Ferrit-Träger
gebildeten Nuklide sind alle sehr kurzlebig (vergl. Tabelle 3).
Die Verwendung eines energiereichen Zyklotrons zur Bombardierung
von 56Fe-angereicherten Ferriten
mit Protonen führt
zu 56Co, das eine Positron-Emissionsquelle mit
relativ langer Halbwertszeit (77 Tage) darstellt. In diesen beiden
Fällen
besteht der Vorteil in der Fähigkeit
zur Einverleibung der Radioaktivität, nachdem die Stufen der chemischen
Präparation,
der Reinigung und der Konzentration beendet worden ist. Dadurch
wird vermieden, dass das mit der Herstellung des Materials betraute
Personal einer Belastung ausgesetzt wird. Diese Möglichkeit
erweist sich als besonders hilfreich bei der Herstellung von Positronen
emittierenden Ferriten, da es äußerst schwierig
und unangenehm ist, das mit der Produktion betraute Personal gegen Positron-Annihilationsphotonen
zu schützen,
was auf deren hohe Energie zurückzuführen ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt würde die
Bombardierung von 56Fe-angereicherten, mit Dextran beschichteten
Ferriten mit α-Teilchen
zu 58Ni (α,
2n) führen,
das stabil ist, jedoch die vorteilhafte Wirkung hat, Sauerstoffatome
im Ferritkristall sowie im Dextran in die Positronen-Emissionsquelle 18F (α, pn), mit
kurzer Halbwertszeit (110 min) umzuwandeln, das eine Vielzahl von
medizinischen Verwendungsmöglichkeiten
bietet. Jedoch begrenzt die Nebenreaktion der (α, pn)-Bildung von 58Co
(70 Tage, β+)
den Wert dieses Herstellungsverfahrens. Die Behandlung von gelöstem Dextran
durch α-Bombardierung
vor der Fällungsreaktion
würde zum Einschluss
von 18F sowohl in der Dextranbeschichtung
als auch im Innern des Kristalls führen.
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Ein völlig anderer Weg zur Erzielung
von Radioaktivität
nach Herstellung der Ferrite oder beliebiger anderer geeigneter
Teilchen des gewünschten
Größenbereichs
besteht in der Konjugation von chelatbildenden Gruppen, wie EDTA,
NTA oder DTPA, mit der Dextranbeschichtung des Ferrits oder mit Oberflächengruppen beliebiger
anderer Teilchen. Auf diese Weise werden sämtliche Herstellungsstufen
mit nicht-radioaktiven Materialien durchgeführt. Die mit dem Chelat konjugierten
Teilchen werden schließlich
beim Versenden des Materials zur weiteren Verwendung oder auch am
Anwendungsort radioaktiven Metallen oder anderen chelierbaren Elementen
ausgesetzt. Die Elemente müssen
lediglich eine höhere
Bindungsaffinität
an das Chelat als beispielsweise Natrium, das zum Auffüllen des
Chelats vor der radioaktiven Aufnahme verwendet wird, aufweisen.
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Nach Behandlung eines Überschusses
der Teilchen mit dem radioaktiven Material besteht die Möglichkeit,
zentrifugale Ultrafilter oder eine einfache Passage durch Sephadex-Säulen anzuwenden,
um die heiße Teilchenfraktion
von beliebigen ungebundenen radioaktiven Elementen zu trennen.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die
vorstehend erörterten Überlegungen
in Bezug auf Palladium-Isotope auch in der alternativen Situation
gelten, bei der ein Reaktor verwendet wird, um natürliches,
gemischtes Palladium vor der Herstellung der Ferrite zu bestrahlen,
in denen ein derartiges Palladium gelöst ist und zur Beladung von
chelatbildenden Molekülen,
die mit dem Dextran konjugiert sind, oder einer anderen Beschichtung
des Ferrits verwendet wird. Zusätzlich
gelten diese Überlegungen
für den
Fall, dass Nachbestrahlungs-Palladium verwendet wird, um radioaktive
Fe-Pd-Ferrite durch Fällung
aus gelöstem,
bestrahltem Palladiumchlorid herzustellen.
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Ferner ist darauf hinzuweisen, dass
diese Überlegungen
nicht auf das Element Palladium beschränkt sind, sondern leicht so überarbeitet
werden können,
dass sie für
eine Vielzahl von medizinisch wertvollen Nukliden gelten, wenn diese
für die
Abgabe in einem Teilchen auf Ferritbasis hergestellt werden.
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Durch die Wahl des Beschichtungstyps
und beispielsweise der Größe des zu
verwendenden Dextranmoleküls
wird der endgültige
Teilchendurchmesser gesteuert. Ein Überzug mit Dextran mit einem
Molekulargewicht von 5 000 ergibt mit größerer Wahrscheinlichkeit ein
Teilchen, das in einem losen Gel wandert, was für eine Arzneistoffabgabe bevorzugt
ist, als ein Überzug
mit einem Dextran mit einem Molekulargewicht von 100 000, der zur
Bildung eines Teilchens neigt, das sehr stabil in der Matrix verbleibt,
z. B. für
radiotherapeutische Anwendungen. Fertige Teilchen können zu
größeren Konglomeraten
umgewandelt werden, indem man sich verschiedener Konjugationsreaktionen
unter Schaffung von Bindungen zwischen Dextranmolekülen von mehreren
Teilchen bedient.
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WO-A-93/05815 und US-A-6 153 589
führen
aus, dass das Teilchenpräparat
einer Reinigung zur Entfernung von etwaigen nicht-eingebauten oder
leicht löslichen
Kationen durch Behandlung mit einem chelatbildenden Puffer unterzogen
werden kann. Der Puffer kann EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure), DTPA
(Diethylentriaminpentaessigsäure),
NTA (Nitrilotriessigsäure)
oder verschiedene andere chelatbildende Mittel für Metallkationen enthalten,
gegebenenfalls zusammen mit beispielsweise Meglumin als Gegenion.
Diese chelatbildenden Puffer bewirken zumindest teilweise eine Lösung von
Metallhydroxid-Polymeren, ohne den Magnetit oder einen anderen gemischten
Metallkristall zu lösen.
Die gelösten,
der Chelatbildung unterzogenen Ionen, die zum Zeitpunkt der ursprünglichen
Fällungsreaktion
nicht einwandfrei in die Teilchen eingebaut worden sind, lassen
sich sodann leicht von den Teilchen trennen. Zunächst wurde festgestellt, dass
diese Vorgehensweise die Einfachheit der Herstellung von derartigen
Ferriten stark verbessert.
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Nunmehr wurde festgestellt, dass
es wichtig ist, eine Entfernung von beliebigen radioaktiven Nukliden durchführen zu
können,
die nicht in stabiler Weise in die Teilchen eingebaut worden sind,
wenn ein Brachytherapie-Produkt zu therapeutischen Zwecken aus dem
erhaltenen Präparat
herzustellen ist. Die Anwendung von Nukliden in Gewebeklebstoff
stützt
sich darauf, dass ein sehr hoher Anteil der Gesamtheit des radioaktiven Nuklids
in stabiler Weise mit der Teilchenfraktion während der Herstellung wandert,
da nur die teilchengebundene Fraktion in stabiler Weise in vivo
von der Matrix gehalten wird. Die Stufe mit dem Chelatbildungspuffer wurde
ursprünglich
in WO-A-93/05815 und US-A-6 153 598 als Maßnahme zur Verbesserung des
Verhaltens von Teilchenlösungen
während
Filtrationsreinigungen beschrieben. Nunmehr wurde festgestellt,
dass dieses Verfahren eine besondere Lösung ergibt, die einen vollkommen
neuartigen Mechanismus zum stabilen Festhalten einer Vielzahl von
Radionukliden in einer Matrix bietet.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass diese
Neuerung nicht nur auf die Anwendung auf Gewebeklebstoff begrenzt
ist, sondern auch eine zweckmäßige Maßnahme darstellt,
um Radionuklide in eine Vielzahl von Trägern verschiedener Typen einzubauen
und sich auch für
verschiedene Zwecke eignet. Allen diesen Anwendungsmöglichkeiten
gemeinsam ist die Notwendigkeit, dass ein Nuklid an Ort und Stelle
gehalten wird, so dass es im Medium oder Träger, in die es eingeführt worden
ist, nicht in freier Weise einer Bewegung, Diffusion oder Lösung zugänglich ist.
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Die Teilchen können einen breiten Bereich
von Nuklid-Konzentrationen aufweisen, der von einem Atom pro Kristall
bis beispielsweise zu 100 000 oder mehr Atomen pro Kristall reicht.
Diese Wahl ermöglicht sowohl
eine Langzeitlagerung der Teilchen als auch eine größere Auswahl
von möglichen
Isotopen, die je nach der anstehenden therapeutischen Aufgabe zu
verwenden sind. Gruppen von Teilchen können ferner miteinander durch
Periodierungsreaktionen oder Reaktionen mit Glutaraldehyd konjugiert
werden, um sie im Aggregat größer zu machen,
so dass sie in lockereren Gelmatrices eine höhere Stabilität erreichen.
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Ferner ist darauf hinzuweisen, dass
diese Maßnahme
der Teilchenanwendung nicht auf Gewebeklebstoffe allein beschränkt ist,
sondern auch für
verschiedene andere Kollagenmatrices oder andere Matrices oder Gele
bildende Substanzen anwendbar ist, die für biologische Zwecke akzeptabel
sind, sowie für
Schäume
oder Gel/Schaum-Substanzen und eine Vielzahl von anderen Klebstoffmaterialien,
die dazu verwendet werden können,
Teilchen festzuhalten und dafür
zu sorgen, dass sie in einer gewählten
Nähe zu
einem speziellen Ziel verbleiben.
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Wenn ein Gewebeklebstoff auf Fibrinbasis
als Matrix zum Immobilisieren der Teilchen eines beliebigen Typs
verwendet wird, wird die Funktion der Erfindung in starkem Maße durch
die Stabilität
oder durch die Abbaugeschwindigkeit der Gewebeklebstoff-Matrix beeinflusst.
Fibrin-Gewebeklebstoff unterliegt einem Abbau unter Einwirkung von
natürlichen
fibrinolytischen Proteinen. Die Mengen und die Konzentrationen dieser
fibrinolytischen Proteine variieren im Körper von Gewebe zu Gewebe.
Im Durchschnitt ist zu erwarten, dass eine Gewebeklebstoff-Schicht
im menschlichen Körper
innerhalb eines Zeitraums von etwa 10 Tagen nach der Anwendung den überwiegenden
Teil seines physikalischen Zusammenhalts verliert. In zahlreichen
Fällen
ist dies erwünscht,
wobei es jedoch in anderen Fällen
wünschenswert
sein kann, die Stabilitätsdauer
eines derartigen Gels zu verlängern
oder zu verkürzen.
Im Fall von Fibrin-Klebstoffen sind eine Reihe von Proteinen und
anderen Mitteln bekannt, die den natürlichen Stoffwechsel von Fibringerinnseln
beeinflussen. Diese Mittel wurden bisher für eine Vielzahl von Zwecken
eingesetzt, wobei es aber nicht in Betracht gezogen wurde, sie zur
Manipulation der Arzneistoftabgabeeigenschaften von Gelen oder als
Mittel zur Steuerung von radiotherapeutischen oder gentherapeutischen
Maßnahmen
einzusetzen.
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Ein derartiges Mittel ist Amicar
(ε-Aminocapronsäure). Eine
typische Verwendung dieses Produkts besteht in der Verlangsamung
des Abbaus von Gerinnseln, die beim Riss von zerebralen Aneurismen
entstehen, so dass dadurch die Gefahr einer wiederholten Hämorrhagie
gehemmt wird. Wenn Amicar oder ähnlich
wirkende Mittel, wie Aproteinin oder verschiedene Proteinase-Inhibitoren,
der Gelmatrix einverleibt werden, entweder durch einfaches Zumischen
zu der anfänglichen
Lösung
oder durch Anheften oder Konjugieren an die Teilchen, die der Matrix
einzuverleiben sind, so führen
sie zu einer Verlangsamung des Gelabbaus. Alternativ kann der Zusatz
von Mitteln, wie Gewebe-Plasminogenaktivator oder Streptokinase,
den Abbau des Gels beschleunigen.
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Eine Verlängerung oder Verkürzung der
Stabilitätsdauer
von Gelen wurde bisher in Bezug auf die Verwendung von Gewebeklebstoffen
für die
Arzneistoffabgabe nicht in Betracht gezogen. Der Grund hierfür ist, dass
bei sämtlichen
früheren
Beschreibungen über
die Verwendung von Gewebeklebstoffen für die Arzneistoffabgabe Arzneistoffe
beteiligt waren, die recht rasch aus der Gelmatrix diffundieren,
so dass die Überlebensdauer
des Gels nur einen geringen Einfluss auf die Abgabegeschwindigkeit
hat. Erfindungsgemäß hängen jedoch
zahlreiche Aspekte des Arzneistoff-Abgabemechanismus eng mit der
Geschwindigkeit des Abbaus des Gewebeklebstoffes zusammen.
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Gemäß einem Aspekt wird ein lokal
aktives Protein, das von einer langsamen Freisetzung profitiert,
z. B. Knochenmatrix-Protein, mit einem Teilchen, z. B. dem mit Dextran
beschichteten Ferrit, konjugiert. Zahlreiche derartige Proteine
behalten ihre physiologische Aktivität auch dann, wenn sie mit einem
Teilchen konjugiert sind. Das klinische Problem besteht in der Erzielung
einer langsamen Freisetzung des Proteins aus dem Gel. Durch Immobilisieren
des Protein/Teilchen-Konjugats im Gel wird die physiologische Aktivität verzögert, bis
die Matrix physikalisch abgebaut ist. Hier wirkt das Teilchen als
Anker, und der Abbau des Gels löst
den Anker.
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Gemäß einem weiteren Aspekt erfordert
dann, wenn der Gewebeklebstoff zum Festhalten eines 103Pd-Ferrits
für die
Brachytherapie verwendet wird, die Halbwertszeit des Nuklids eine
relativ lange Stabilitätsdauer
des Gels, um die Ausbreitung von der Anwendungsstelle vor Ablauf
von 3 bis 5 Halbwertszeiten auf ein Minimum zu begrenzen. In Geweben,
wie Prostata, mit hohen Konzentrationen an fibrinolytischen Proteinen ist
dies von besonderer Bedeutung. Obgleich eine Vielzahl von länger anhaltenden
synthetischen und halbsynthetischen Gelen verwendet werden kann,
ermöglicht
die Zugabe eines Antifibrinolytikums die Verwendung von Fibrin-Gewebeklebstoff.
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Eine weitere Anwendungsmöglichkeit
besteht in der Behandlung von arteriovenösen Fehlbildungen im Gehirn.
Derzeit werden diese auf nichtchirurgischem Wege entweder unter
Verwendung von intravaskulären Kathetern
zur Auffüllung
der Gefäße mit einer
verschließenden
Matrix oder durch eine externe Strahlentherapie behandelt. Erfindungsgemäß kann ein
Gewebeklebstoff mit radioaktiven Ferriten (103Pd
oder 90Y) injiziert werden. Dies ermöglicht eine
gleichzeitige Embolisierung und Strahlungssklerose der AVM-Gefäßwände. Eine Verlängerung
der Lebensdauer des Gewebeklebstoffes würde zu einer fokalen Abgabe
sowie zu einer Verlängerung
der Lebensdauer der embolischen Gefäßblockade beitragen. Wenn der
behandelnde Radiologe feststellt, dass das Gefäß zu stark blockiert worden
ist, so kann er Fibrinolytika verabreichen, um das Gel rasch zu
lösen und
eine Diffusion der Strahlungsquelle im gesamten Körper zu
ermöglichen,
wo sie dann aufgrund des großen
Verteilungsvolumens relativ zur Menge des beteiligten radioaktiven
Mittels in einer äußerst niedrigen
Konzentration vorliegt. Die Ferrite können auch mit einem Magnetfilter
aus dem Blutstrom gewonnen werden.
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Zur Lokalisierung von therapeutischen
Mitteln bedienen sich verschiedene Maßnahmen eines Gewebeklebstoffes.
Eine Maßnahme
basiert auf der physikalischen Konjugation einer Vielzahl von Trägerproteinen in
direkter Weise mit dem Fibrin im Gewebeklebstoff. Die Konjugation
kann über
Antikörper
an das Fibrin erfolgen oder über
die Anwendung der Periodat-Konjugation. Die Trägerproteine und die Dextranmoleküle bauen Chelatmoleküle in einer
Vielzahl von Anordnungen ein, wie es dem Fachmann auf dem Gebiet
der therapeutischen Abgabe von Metallionen bekannt ist. Ferner gehören hierzu
nicht-metallische therapeutische Radionuklide, die auf anderen Wegen
gebunden sind. Beispielsweise kann radioaktives Iod durch übliche Iodierungsreaktionen
direkt mit Fibrin konjugiert werden. Auf diese Weise können das
radioaktive Iod oder ein anderes radioaktives Element rasch eine
Bindung mit eigenen Proteinen des Patienten zur Verwendung in einem
autologen Gewebeklebstoff eingehen.
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Zusätzlich zur Möglichkeit
einer Strahlungsemission können
diese Teilchen auch als Mittel zur Erzielung einer Kationentherapie
verwendet werden, wie es beispielsweise in WO-A-92/11846 und in
der US-Patentanmeldung 08/087,781 beschrieben ist (vergl. die vorstehenden
Ausführungen).
In diesem System werden verschiedene nicht-physiologische Kationen
der Kristallmatrix des Ferritkerns einverleibt. Die Teilchen werden sodann
in einem Gewebeklebstoff abgegeben. Anschließend kommt es beim Abbau des
Klebstoffes oder beim langsamen Auslaufen der Teilchen und bei deren
Aufnahme in verschiedenen Zellen dazu, dass die Kationen durch den
intrazellulären
Stoffwechsel des Eisenoxidkerns freigesetzt werden. Die Abgabe von
Kationen kann zur Behandlung von viralen Krankheiten und auch zur
Chemotherapie bei Krebs herangezogen werden.
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Diese antibiotische Wirkung kann
man auch in verschiedenen harten Überzügen ausnützen, denen diese Teilchen
einverleibt sind. Soweit verschiedene Kationen antibakterielle Wirkungen
besitzen, können
diese in Überzügen, z.
B. auf verschiedenen Implantaten, ausgenützt werden.
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Zusätzlich kann der radiotherapeutische
Gewebeklebstoff durch Zusatz von synergistisch wirkenden, diffundierbaren
Arzneistoffen ergänzt
werden, die entweder dem Gel zur Erzielung einer freien Diffusion
lose einverleibt werden oder die in halblöslicher oder unslöslicher
Form zugesetzt werden, um eine langsame Freisetzung zu erreichen,
oder die schwach am Überzug
der Teilchen aus Dextran oder einem anderen Polymeren haften. Derartige
Teilchen dienen zur zeitweiligen Immobilisierung und Steuerung der
Verteilung derartiger Arzneistoffe. Eine Radiotherapie kann bei
bestimmten Situationen die Wundheilung stören. Es ist daher häufig vorteilhaft,
die Auswirkungen der Bestrahlung gegen eine Wundheilung durch Zugabe
verschiedener Wachstumsfaktoren zum Gel auszugleichen, wie es in
WO-A-94/20133 und
WO-A-92/09301 beschrieben ist. Ferner kann es möglich sein, die Antikrebswirkung
der Bestrahlung durch Zugabe einer Vielzahl von chemotherapeutischen,
radiosensibilisierenden Arzneistoffen oder tatsächlichen chemotherapeutischen
Mittel im Gel zusammen mit der radioaktiven Quelle zu unterstützen.
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Zusätzlich zu den vorerwähnten verschiedenen
Gelen, und Klebstoffträgern
ist darauf hinzuweisen, dass die radiotherapeutischen Teilchen,
insbesondere die EDTA-unlöslichen
Teilchen, in Kunststoffpolymeren auf Wasserbasis gelöst werden
können,
die dann auf die gleiche Weise, wie es vorstehend für die Gewebeklebstoffe
beschrieben wurde, zur Polymerisation veranlasst werden können. Das
zusätzliche
Merkmal eines Kunststoffes besteht darin, dass er das Gießen eines
in abdichtender Weise geformten Strahlungsträgers vor dem chirurgischen
Eingriff oder während
des chirurgischen Eingriffes ermöglicht.
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Eine Lösung der Teilchen kann für die Sprühanwendung
auf einer Oberfläche
im Körper
in Form eines Aerosols in einem System zubereitet werden, bei dem
der Sprühstrahl
Bestandteil eines Gewebeklebstoffes ist, der sich beim Kontakt verfestigt.
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Bei Anwendungen, wie einer Kationentherapie,
bei denen eine Begrenzung weniger wichtig ist, kann der Gewebeklebstoff
durch Aufsprühen
aufgetragen werden. Eine antibiotische Flüssigkeit kann dem Träger einverleibt
werden, um eine Verunreinigung durch die Luft zu verhindern. Bei
Sprühverfahren
wird der flüssige Träger entweder
so hergestellt, dass er an der Luft polymerisiert, oder es werden
zwei getrennte Sprühstrahlen verwendet,
ein erster als Träger
für den
Fibrinteil, gefolgt von der Calcium- und Teilchenkomponente. Diese Anwendungen
können
aus einer Druckdose oder aus einem einfachen üblichen Zerstäubungsgerät erfolgen.
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Um den therapeutischen Gewebeklebstoff
bei Anwendungen, bei denen eine Schicht auf eine Oberfläche aufzubringen
ist, aufzutragen, können
für diesen
Zweck mehrere spezielle Vorrichtungen verwendet werden. Derartige
Vorrichtungen werden hier beschrieben. Anstelle von zwei Nadeln,
die in einer Spitze enden, können
die Ausgänge
der beiden Auftragespritzen so ausgestaltet sein, dass sich ihre
Enden zu einem flachen Auftragegerät erweitern. Die beiden Kanäle werden übereinander
gelegt und so aneinander befestigt, dass beide zusammen eine Folie
anstelle eines Stroms von Klebstoffkomponenten abgeben (vergl. 2) und sich diese beiden
Folien am Ausgang vermischen, was zu einer Folie von gesteuerter
Tiefe auf der Gewebeoberfläche
führt.
Jeder Auftragesatz kann mit mehreren dieser Auftragegeräte ausgerüstet sein,
so dass sie leicht ersetzt werden können, wenn sie durch ein vorzeitiges
Vermischen der beiden Komponenten verstopft werden. Diese Sätze von
Auftragegeräten
können
in einer Reihe von Breiten, beispielsweise 5, 10 oder 20 mm, bereitgestellt
werden, wobei eine Auswahl auf der Grundlage der Größe und der
Gestalt der zu behandelnden Oberfläche erfolgen kann.
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Um ferner die Tiefe der Materialschicht
zu steuern, kann das Auftragegerät
mit paarweise angeordneten Rädern
versehen sein. Die Räder
können
entweder mit Latexrändern
oder kleinen Füßen versehen
sein, so dass sie in der Klebstoffschicht keine Furchen hervorrufen.
Das Auftragegerät
kann auch automatisiert oder halbautomatisiert sein, so dass dann,
wenn der Chirurg das Auftragegerät über die
Oberfläche
rollt, die Vorrichtung die Vorschubgeschwindigkeit aufgrund der
Raddrehungen misst und sodann automatisch die beiden Spritzen zum
Auftragen der Klebstoffschicht betätigt. Alternativ kann dann,
wenn der Chirurg die Spritze drückt, der
Vorschub des Kolbens automatisch bewirken, dass sich die Räder drehen,
so dass sich die Vorrichtung über
die Gewebeoberfläche
mit der geeigneten Geschwindigkeit fortbewegt.
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Zusätzlich zum Aufstreichen einer
Schicht dieses therapeutischen Gewebeklebstoffes auf die Gehirnoberfläche oder
auf die Oberfläche
eines anderes Körpergewebes,
das möglicherweise
von Krebszellen befallen ist, ist es auch möglich, eine Säule oder
Abscheidung des Klebstoffes auf ähnliche
Weise zu injizieren, wie es bei Katheteranordnungen, die für die Brachytherapie
verwendet werden, üblich
ist, wobei aber eine Säule
von Gewebeklebstoff, dem radioaktive Nuklide in Teilchenform einverleibt
sind, eingebaut wird. Eine derartige Verabreichung kann durch gleichzeitige
Abbildungstechniken überwacht
werden, die die naturgegebene Abbildbarkeit dieser Teilchen (aufgrund
der Dichte und des Magnetismus des Eisenkerns) durch Ultraschall, magnetische
Resonanzabbildung oder Techniken auf Röntgenstrahlbasis ausnützen, oder
das Gel kann ergänzend
mit einem zusätzlichen
Kontrastmittel versetzt werden.
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Gleichermaßen können Injektionstechniken herangezogen
werden, um ein härtbares,
Ferrit oder andere Teilchen enthaltendes Gel in die Mitte der Tumormasse
für Zwecke
der Brachytherapie zu injizieren, entweder mit oder ohne zusätzliche
chemische oder biologische Mittel, die entweder eine erhöhte Strahlungsempfindlichkeit
hervorrufen können
oder die selbst als chemotherapeutische Mittel wirken, um einen
vielfältigen Angriff
auf die Krebszellen zu erreichen. Eine Verabreichung auf diese Weise
kann auch vorgenommen werden, indem man den Klebstoff mit einem
strahlenundurchlässigen
Material, jedoch ohne die Ferrit-Teilchen-Lösung injiziert, wobei man zwei
Zylinder-Nadeln aus einem dreiteiligen Spritzensystem verwendet.
Nachdem sodann die Position, die Gestalt und die Verfestigung des
Klebstoffes bestätigt
worden sind, kann die dritte Zylinder/Nadel-Anordnung zur Injektion
der Teilchenlösung
in die Mitte des Matrix-Klebstoff-Materials
verwendet werden, wobei das Material in den Zwischenräumen festgehalten
wird. Die Nadel wird sodann sehr langsam unter Injektion von zusätzlichem
Klebstoff zurückgezogen,
um den Nadelgang abzudichten.
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Beliebige derartige Systeme mit 1,
2 oder 3 Zylindern zur Verabreichung von radiotherapeutischen Produkten
auf Klebstoffbasis können
mit einem Freigabemechanismus zum Ablösen einer Innenschicht aus Kunststoff
oder Silicongummi an der Nadelspitze ausgerüstet sein. Dafür wird in
dem Fall gesorgt, bei dem die Klebstoffsäule an der Nadelspitze haftet
und dem Operateur die Wahl erlaubt, den Kunststoff hinter dem Nadelgang
zurückzulassen,
um bei der Entnahme der Nadel ein Herausziehen der Klebstoffsäule zu vermeiden. Alternativ
kann diese Schwierigkeit mit einem mehr dem üblichen Standard entsprechenden
Klebstoff-Auftragesystem
vermieden werden, sofern ein "Jäger" von kaltem Klebstoff
im Anschluss an die Injektion von radioaktivem Klebstoff verwendet
wird.
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In zahlreichen Situationen ist es
erwünscht,
den radiotherapeutischen Klebstoff in einer Anordnung zu injizieren,
die das therapeutische Material über
die Masse an verschiedenen Stellen verteilt. Ein Beispiel hierfür tritt
auf, wenn ein stereotaktisches System verwendet wird, um es einem
Neurochirurgen zu ermöglichen,
eine Nadel oder einen Katheter in das Zentrum eines Hirntumors durch
ein Bohrloch im Schädel
einzuführen.
Aufgrund der Notwendigkeit zur Durchquerung von Hirngewebe ist es
unerwünscht,
zahlreiche Nadelstiche vorzunehmen, um mehrere Stellen im Tumor
zu erreichen. Es wurde nunmehr festgestellt, dass ein neuartiger
Typ von Verabreichungsvorrichtung diese Schwierigkeit sowie ähnliche
Schwierigkeiten, die in anderen Körperregionen, wo voluminöse Tumoren
zu behandeln sind, auftreten, löst.
Das System (vergl. 3) beinhaltet einen äußeren Mantel
aus einem harten Material, wie Stahl, Titan oder Kunststoff, wobei
dieser Mantel eine Mehrzahl von inneren flexiblen Nadelpaaren trägt, die
so vorgespannt sind, dass sie sich von der Mantelspitze aus nach außen ausbreiten.
Die Nadelpaare werden beim Vorschub der Mantelspitze in den Tumor
innerhalb des Mantels in zurückgezogener
Stellung gehalten. Sodann wird der innere Satz von Nadelpaaren vorgeschoben,
wobei deren Spitzen aus dem Mantel auftauchen und sich in verschiedenen
Richtungen verteilen und somit den Tumor von innen nach außen in verschiedenen
Richtungen durchstechen. Nachdem dies in vollem Umfang geschehen
ist, beginnt man mit der Injektion unter Zurückziehen der Nadeln in den
Mantel. Die interne Vorrichtung wird sodann gedreht, beispielsweise
um 45°,
und sodann ein zweites Mal vorgeschoben. Nach erneutem Zurückziehen
in den Mantel kann der Mantel sodann weiter in den Tumor vorgeschoben
werden, wonach die internen Nadeln erneut vorgeschoben werden.
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Das nachstehende Beispiel erläutert die
Stufen eines beispielhaften Herstellungsverfahrens für Teilchen,
die einer Matrix zuzusetzen sind.
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Beispiel
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1,5 ml 33%iges NH3 werden
zu 4,5 ml heißem
dH2O (unter Bildung von 7,5 NH4OH)
gegeben und in einem verschlossenen Mehrzweckröhrchen in ein Wasserbad gestellt
und auf 60°C
erwärmt.
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1,25 g Dextran (MW 10 000) werden
in 2,0 ml dH2O gelöst. Sodann werden 225 mg FeCl3·6H2O in der Dextranlösung gelöst. Weitere Makromoleküle, wie Proteine,
Fibrin, Kollagen, Stärke,
Polylysin oder derivatisierte Dextrane können ebenfalls für den Überzug verwendet
werden. Alternativ kann ein Chlorid eines Lanthanidenmetalls oder
eines Metalls der Gruppe IIIB anstelle von 10–50% des FeCl3 verwendet
werden. Eine Vielzahl von instabilen Isotopen verschiedener Übergangs-,
Lanthaniden- und Actinidenelemente können in diesem Stadium als
Metallchloride, gelöst
in Wasser oder in einer sauren Lösung
von beispielsweise 0,1 M HCl, zugegeben werden. Die Menge des dreiwertigen
Eisens kann bei Zugabe von dreiwertigen Kationen verringert werden.
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100 mg FeCl2·4H2O werden in der Fe3/Dextran-Lösung gelöst. Sodann
wird das Gemisch 2 Minuten in ein Wasserbad von 60°C gestellt.
Einige zweiwertige Kationen können
in diesem Stadium anstelle von Fe zugegeben werden. Einige Metallchloride,
wie Palladiumchlorid, erfordern eine längere Zeitspanne, z. B. 1 oder 2
Tage in konzentrierter HCl, um eine vollständige Lösung zu erzielen, bevor eine
Mischung mit den übrigen Bestandteilen
vorgenommen wird. Bei Verwendung von dreiwertigen Lanthaniden kann
die Kristallstruktur durch Verwendung von Kupfer oder Magnesium
als zweiwertiges Kation anstelle von FeCl2 modifiziert
werden, oder es kann eine andere stabile Kombination von Kationen,
wie FeCl2, mit ZnCl2 verwendet
werden, um die Aufnahme von Elementen der Gruppe IIIB, z. B. des
Yttrium90-Isotops, zu erleichtern. Ferner
kann man das Reaktionsgemisch vor der Verarbeitung bei Raumtemperatur
stehen lassen oder auf 0–4°C abkühlen, und zwar
je nach der angestrebten Größenverteilung
der erhaltenen Teilchen, wobei bei kühleren Reaktionstemperaturen
eine Tendenz zur Bildung kleinerer Teilchen besteht.
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Sodann werden allmählich 6
ml einer heißen
7,5%igen NH3-Lösung (60°C) zugegeben. Die NH3-Lösung
kann bei niedrigeren Temperaturen, z. B. 0–4°C oder Raumtemperatur, zugegeben
werden. Abgestimmte Temperatur- und Mischbedingungen zur Sicherstellung
einer gleichmäßigen Konzentration
sowie eine allmählichere
und stärker
dispersive Zugabe der NH3-Lösung
tragen zu einer Verringerung des Teilchengrößenbereiches bei. Man lässt das
Produkt für
Fe/Fe-Teilchen 15
Minuten im Wasserbad von 60°C
stehen, wobei die Inkubation aber bis zu 4 Stunden ausgedehnt werden
kann, wenn Lanthaniden oder Elemente der Gruppe IIIB in wesentlichen
Mengen anstelle von FeCl3 verwendet werden.
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Das Reaktionsprodukt (mit Dextran
beschichtete Ferrite) wird 10 Minuten mit 1 000 g zentrifugiert.
Ein etwaiger Niederschlag wird verworfen. Dieses Verfahren wird
bis zur Beendigung von drei Zentrifugationsvorgängen wiederholt. Der Überstand
wird sodann auf Pd-10-Säulen,
die mit 0,1 M Natriumacetatpuffer vom pH-Wert 6,8 mit einem Gehalt an 5 mM EDTA äquilibriert
worden sind, aufgesetzt. Die schwarze eluierte Fraktion wird mit
EDTA-Acetatpuffer im Verhältnis
1 : 3 verdünnt
und sodann mit Amicon Centriprep-100-Ultrafiltern auf 1/10 des ursprünglichen Volumens
eingeengt. Das Retentat wird sodann mit 1 : 10 EDTA/Acetatpuffer
verdünnt
und mit den C-100-Ultrafiltern wieder auf ein Volumen von 1,5 ml
eingeengt.
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In diesem Stadium kann das Präparat gelagert
oder weiter eingeengt werden. Bei Verwendung zusammen mit einem
Gewebeklebstoff kann es mit einer Komponente aus der Gruppe Fibrinogen,
Fibrin, Kollagen, Acrylpolymere, Gelatine, Resorcin oder einem anderen
Typ von Gewebeklebstoff, Matrix oder einem Polymer-Vorläufer vor
dem Auftragen und Vermischen des Klebstoffes zur Verfestigung an
der Gewebeoberfläche vermischt
werden.
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Wenn es erwünscht ist, einen weiteren Liganden,
z. B. einen Antikörper,
Lectin oder ein anderes Mittel, das die Haftung am Gewebeklebstoff
fördert,
anzubringen, so können
die folgenden Stufen sowie weitere, dem Fachmann auf dem Gebiet
der Konjugation mit Dextran bekannte Verfahren herangezogen werden.
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0,30 ml 20 mM NalO4 werden
unter Rühren
zu der Dextran-Ferrit-Lösung
(etwa 1,5 ml) gegeben. Sodann wird das Gemisch vorsichtig 60 Minuten
bei Raumtemperatur im Dunkeln einer Taumelbewegung unterworfen oder
geschüttelt.
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Nach Ablauf der 60-minütigen Periodat-Inkubation
wird die Reaktion durch Aufsetzen des Reaktionsgemisches auf die
PD-10-Säulen,
die mit 20 mM Boratpufter (pH-Wert 8,5) äquilibriert worden sind, beendet.
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Eine Lösung zum Blockieren von aktiven
Zentren wird unter Verwendung von 100 mM MnCl2/CaCl2 für WGA-Bindungsreaktionen
und eines entsprechenden Blockierungsmittels für beliebige andere Zielproteine, die
mit dem Teilchen zu konjugieren sind, hergestellt.
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10 mg des Proteins (z. B. Zell-Zielprotein
oder Antikörper)
werden in 500 μl
20 mM Natriumboratpuffer vom pH-Wert 8,5 bei Raumtemperatur gelöst. Die
Proteinlösung
kann mit Boratpuffer auf 12 ml verdünnt und sodann mit Centriprep-10-Einengvorrichtungen
eingeengt werden, um DTT, Glycerin, NaN3 und
andere unerwünschte
Lagerungsadditive zu entfernen.
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10 μl der Blockierungslösung werden
zu der Protein/Borat-Lösung
gegeben. Sodann werden 2,0 ml oxidiertes Magnetit-Dextran mit 500 μl der Protein/Borat-Lösung vermischt. 20 μl Blockierungslösung werden in
2,5 mi des Protein-Dextran-Magnetit-Gemisches
pipettiert und gründlich
vermischt. Sodann wird 6–18
Stunden bei Raumtemperatur in einer Vorrichtung zum mäßigen Taumeln
oder Schütteln
inkubiert.
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Nach der Inkubation werden 100 μl 0,5 M Glycin
zum Reaktionsgemisch gegeben. Eine weitere 2-stündige Inkubation wird durchgeführt. Sodann
werden 250 μl
0,25 M NaBH4 zu der Magnetit-Dextran-Protein-Lösung gegeben.
Das Gemisch wird unter periodischem Schütteln zur Freisetzung von H2-Gas 60 Minuten stehengelassen. Nach der
Inkubation wird das Reaktionsgemisch über PD-10- Säulen,
die mit 20 mM HEPES-Puffer vom pH-Wert 7,4 äquilibriert worden sind, gegeben.
Das Eluat wird mit HEPES-Puffer im Verhältnis 1 : 5 verdünnt und
sodann mit Centriprep-100-Ultrafiltern eingeengt. Eine Affinitätsreinigungsstufe
ist fakultativ. Einzelheiten werden für die Verwendung mit einem
WGA (Lectin)-Zielprotein als Beispiel angegeben. Das endgültige Retentat
wird auf Affinitätssäulen (20
mM HEPES) aufgesetzt. Nach Waschen mit HEPES wird eine spezifische
Elution mit 1 M NAcGlu in HEPES-Puffer vom pH-Wert 7,4 durchgeführt. Das
spezifische Eluat wird über
PD-10-Säulen,
die mit HEPES äquilibriert
worden sind, gegeben, um NAcGlu, Mn und Ca zu entfernen.
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Das entsalzte Produkt wird sodann
mit HEPES-Puffer auf ein Volumen von 24 ml verdünnt und mit Centriprep-100-Konzentriervorrichtungen
eingeengt. Das endgültige
Retentat wird durch 1-stündiges
Zentrifugieren mit 500 g in 0,22 μm
Zentrifugenmikrofiltern sterilisiert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 zeigt
eine mit Blei abgeschirmte Doppelspritzenvorrichtung zum Aufbringen
einer dünnen
Lage eines radiotherapeutischen Gewebeklebstoffes. Die Spritzen
umfassen Zylinder, von denen eine mit dem Bezugszeichen 7 bezeichnet
ist, ein Rad 8, das zwischen den Endbereichen der Verteilerplatten
angeordnet ist, um einen gleichmäßigen Abstand
von der Gewebeoberfläche
einzuhalten, ein fakultatives Rad 9 mit einem eindringenden
Fuß, ein
fakultatives Rad 10 mit einem dünnen äußeren Rand aus Silicongummi
und 2 Verteilerplatten 11, in Seitenansicht, wobei sich
die Spritzen hintereinander befinden. 1 F
stellt eine Seitenansicht des Systems ohne Abstandsrad dar. 1 G stellt eine Seitenansicht
des Systems dar, wobei eines der fakultativen Räder angebracht ist. 1 H ist eine Vorderansicht
des zusammengebauten Doppelspritzensystems, wobei eine der verschiedenen
Breiten und Gestalten der Einmal-Verteilerplatten, die am Spritzensystem angeordnet
sind, dargestellt ist.
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2 zeigt
eine Vorrichtung zum Verteilen des therapeutischen Klebstoffes innerhalb
einer Tumormasse. Die Vorrichtung umfasst einen Mantel 12,
einen Kolbenschaft 13, eine Kolben/Verteiler-Abdeckung 14, Nadeln 15 (15b zeigt
von oben 4 ausgefahrene Doppelzylindernadeln), eine Doppelzylinderspritze 16,
einen Verbindungsschlauch 17 zum Transport von Klebstoffkomponenten
zu einem Verteiler 18, der den Strom der Klebstoffkomponenten
in 4 Sätze
aufteilt und sodann die Sätze
der Doppelzylindernadeln paarweise anordnet, wobei das Bezugszeichen 19 ein
Nadelpaar zeigt, das aus der Verteilerabdeckung vorsteht und in
den Kolbenschaft eintritt. Das Bezugszeichen 20 zeigt einen
vollständig
ausgefahrenen Satz von Doppelzylindernadeln, die sich von der Mantelspitze
aus verteilen und in verschiedenen Richtungen in den Tumor eindringen. 2J zeigt den Kolben in angehobener
Position, wobei die Nadeln sich in zurückgezogener Stellung im Mantel befinden. 2K zeigt den Kolben in vorgeschobener
Position, um die 4 Sätze
von Doppelzylindernadeln in verschiedenen Richtungen in den Tumor
einzuführen. 2L zeigt das Spritzen-Verteilersystem,
das die Verteilung des Zweikomponentenklebstoffes in die Doppelzylindernadeln
ermöglicht,
nachdem sich die Nadeln an Ort und Stelle befinden und während sie
zurückgezogen
werden.
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Tabelle 1
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Einschlägige stabile
Nuklide
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- 6C 12(98.9%), 13(1.1%)
- 8O 16(99.76%), 17(0.04%), 18(0.2%)
- 25Mn 55(100%)
- 26Fe 54(6%), 56(92%), 57(2%), 58(0.3%)
- 27Co 59(100%)
- 28Ni 58(68%), 60(26%), 61(1%), 62(4%)
- 38Sr 84(6%), 86(1%), 87(7%), 88(82%)
- 39Y 89(100%)
- 40Zr 90(51%), 91(11%), 92(17%), 94(18%),
96(3%)
- 44Ru 96(5%), 98(2%), 99(12%), 100(12%),
101(17%), 102(32%), 104(18%)
- 45Rh 103(100%)
- 46Pd 102(1%), 105(22%), 106(27%), 108(26%),
110(11%)
- 47Ag 107(52%), 109(48%)
-
-
- "stable"
- stabil
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