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Die Erfindung betrifft eine kosmetische
oder dermatologische Zusammensetzung, die ein Gemisch von Ceramiden
und insbesondere eine Gemisch von Ceramiden vom Typ III und weiteren
Typen von Ceramiden enthält,
mit der insbesondere die Haut, sowohl die Gesichtshaut als auch
die Haut des Körpers
und selbst die Kopfhaut, hydratisiert werden kann. Sie betrifft
insbesondere eine hydratisierende Zusammensetzung dieses Typs.
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Die Erfindung betrifft ferner die
Verwendung dieser Zusammensetzung für die Hydratisierung der Haut. oder
die Herstellung einer Pomade oder einer dermatologischen Salbe für die Behandlung
von sehr trockener Haut sowie ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung
der Haut. Sie betrifft außerdem
ein Verfahren für
die Absenkung des Schmelzpunkts eines Ceramids vom Typ III.
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Die Haut des Körpers und spezieller die Gesichtshaut
ist andauernd schädlichen
Umwelteinflüssen, wie
z. B. Wind, Kälte
und Staub, ausgesetzt, was zu einem beträchtlichen Feuchtigkeitsverlust
führt,
der ununterbrochen ausgeglichen werden muß. Die Dehydratisierung der
Haut äußert sich
in einer häufig
faltigen, rauhen und runzeligen Haut, die dazu neigt, abzuschuppen,
und die ihre Elastizität
verloren hat. Außerdem
ist die Dehydratisierung mit Ausnahme des Falls von Hautkrankheiten
häufig
gleichbedeutend mit einer gealterten Haut. Man möchte aber zunehmend jung und
weniger faltig aussehen.
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Am Markt findet man zahlreiche kosmetische
oder dermatologische Zusammensetzungen, die für die Behandlung von trockener
Haut oder einer Haut, die zum Austrocknen neigt, bestimmt sind.
Um dies zu erreichen, enthalten sie hydratisierende Wirkstoffe wie
Polyole (Glycerin), aufgrund derer sich diese Zusammensetzungen
leider häufig
klebrig anfühlen,
was häufig
einen Großteil
der Konsumenten von ihrer Verwendung abhält. Sie können außerdem Hydroxycarbonsäuren und/oder
deren Salze enthalten, die häufig
auf der Haut brennen, diese reizen und erwärmen, was für den Anwender wenig komfortabel
ist. Es gibt außerdem
Zusammensetzungen, die als hydratisierenden Wirkstoff oder als Wirkstoff,
der die Dehydratisierung verhindert, Öle oder andere Fettsubstanzen
enthalten, was zu Zusammensetzungen führt, die häufig nur langsam in die Haut einziehen
und auf der Haut einen Fettfilm zurücklassen, was die Anwender
als nachteilig beurteilen.
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Außerdem wird regelmäßig versucht,
in die kosmetischen oder dermatologischen Zusammensetzungen neue
hydratisierende Wirkstoffe oder Wirkstoffe, die die Dehydratisierung
der Haut unter Rückbildung
ihrer Barrierenwirkung verhindern, einzubringen.
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Vor kurzem wurde die Verwendung von
Ceramiden oder Pseudoceramiden als Hydratisierungsmittel und/oder
Restrukturierungsmittel der Haut in Betracht gezogen, insbesondere
um die Alterung der Haut zu verhindern und/oder diese zu bekämpfen (siehe
insbesondere die Druckschriften EP-A-556 957, EP-A-587 288, EP-A-542
549). In diesem Sinne wurde ferner in der Patentanmeldung WO 90/01323
eine Zusammensetzung beschrieben, die ein Gemisch enthält, das
aus freien Fettsäuren,
Sterinen oder deren Estern und Phospholipiden oder Glykolipiden
besteht. Diese drei enthaltenen Lipidklassen sind Produkte, die
aus dem Stratum corneum der Haut stammen. Demnach sind die in diesem
Gemisch ggf. ent haltenen Ceramide natürliche Ceramide, die demnach
alle rein sind.
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Die Ceramide nehmen einen wesentlichen
Platz in der Haut und insbesondere in den oberen Schichten der Epidermis,
d. h. im Stratum corneum, ein. Es gibt mehrere Typen von Ceramiden
je nach dem Ort, an dem sie vorhanden sind, und nach ihrer Funktion
in der Epidermis. Der Ausdruck Ceramid im engeren Sinne umfaßt ausschließlich die
Lipide, die die Klasse der Sphingosine bilden, wie z. B. Sphinganin,
4-Hydroxysphinganin, Phytosphingosin, mit einer Fettsäure oder
einem Fettsäurederivat über seine
Amingruppe.
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Die Ceramide des Stratum corneum
bestehen aus 6 chromatographisch getrennten Fraktionen, die je nach
dem Grad der Nichtsättigung
(der Null betragen kann) oder dem Grad der Hydroxylierung ihrer
Ketten, ihrer Länge
und ihrer Anzahl eine unterschiedliche Polarität aufweisen. Sie sind gemäß ihrer
chemischen Konfiguration in Klassen I, II, III, IV, V, VIa und VIb
eingeteilt. Ihre chemische Konfiguration wird insbesondere in der
Druckschrift Ceramides, Key components for skin protection, von
R. D. Petersen, Cosmetics & Toiletries, Bd.
107, Februar 1992, S. 45 bis 49, und der Druckschrift EJD Nr. 1,
Bd. 1, Oktober 1991, Übersichtsartikel
S. 39 bis 43, Skin ceramides: structure and function, von M. Kerscher,
angegeben.
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Die Lipide der Kittsubstanz zwischen
den Korneocyten der Haut und insbesondere die Ceramide sind in Form
von lamellaren oder blattförmigen
Doppelschichten organisiert und tragen zur Kohäsion des Stratum corneum im
Hinblick auf die Aufrechterhaltung einer vollständigen Barriere und ihre Schutzfunktion,
ihres Schutzes vor dem Eindringen von Substanzen und ihres Schutzes
vor Reizungen etc., bei.
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Die größte Bedeutung für die Barriereneigenschaft
hat der physikalische Zustand der Doppelschichten in lamellarer
Form.
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Die in die kosmetischen oder dermatologischen
Zusammensetzungen eingebrachten Ceramide können aus Haut gewonnen oder
auch synthetisiert werden. Die Gewinnung aus Haut ist nicht immer
einfach. Außerdem
ist es nicht möglich,
durch klassische chemische Synthese ein reines Ceramid herzustellen,
das entweder in hydratisierter Form oder in Kombination mit anderen
Lipiden wie die Ceramide der Haut zu einer blattförmigen Struktur
zu führen
vermag. Es wird immer ein racemisches Gemisch erhalten, was zu Problemen
bei der Reinigung führt
(Schwierige und langwierige Verfahren).
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Nur die Ceramide vom Typ III, die
bislang synthetisch hergestellt wurden, weisen die Vorteile auf,
daß sie
die gleiche stereoisomere Struktur wie die Ceramide der Haut aufweisen
und daß sie
rein sind. Diese Ceramide können
sich aufgrund dieser Stereoisomerie wie die Kittsubstanz blattförmig organisieren.
Hieraus folgt eine bessere Verträglichkeit
mit der Haut und eine gesteigerte Wirksamkeit im Vergleich zu den
Ceramiden, die eine andere Struktur aufweisen. Die Stereoisomerie
ist eine Folge der Herstellung dieser Ceramide auf enzymatischem
Wege unter Verwendung von stereospezifischen Enzymen.
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Die Anmelderin hat demnach das Einbringen
von enzymatisch hergestellten Ceramiden vom Typ III in kosmetische
oder dermatologische Zusammensetzungen im Hinblick auf die Restrukturierung
und/oder Hydratisierung der Haut und/oder die Bekämpfung der
Alterung angestrebt. Diese Ceramide weisen unglücklicherweise einen hohen Schmelzpunkt
in der Größenordnung
von 126°C
auf, der nicht mit den herkömmlicherweise auf
den in Betracht gezogenen Gebieten verwendeten Bestandteilen kompatibel
ist. Um also ihre Auflösung
in kosmetischen oder dermatologischen Medien zu gewährleisten,
ist es erforderlich, sie auf die Schmelztemperatur zu erwärmen und
dadurch das Risiko einzugehen, die anderen Bestandteile der Zusammensetzung
zu verschlechtern. Im übrigen
wird die Herstellung von kosmetischen Produkten durch diese hohe
Temperatur wesentlich komplizierter (spezielle Arbeitsgeräte), wodurch
die Gestehungskosten erhöht
werden. Außerdem liegt
die Verbindung aufgrund dieser hohen Schmelztemperatur nach der
Anwendung auf der Haut in kristalliner Form vor; aufgrund dieses
zu harten Zustands können
die Zwischenräume
zwischen den Korneocyten in der Haut nicht ausgefüllt werden.
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Die Anmelderin hat außerdem ein
Mittel zur Absenkung des Schmelzpunktes der Ceramide vom Typ III
in Form eines einzigen Stereoisomers gesucht.
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Sie hat in überraschender Weise festgestellt,
daß die
Kombination eines synthetischen Ceramids vom Typ IV mit einem Ceramid
vom Typ III in Form eines einzigen Stereoisomers die Erzeugung eines
Gemischs ermöglicht,
dessen Schmelztemperatur unter der Schmelztemperatur des Ceramids
vom Typ III in Form eines einzigen Stereoisomers liegt.
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Gegenstand der Erfindung ist demnach
eine kosmetische oder dermatologische Zusammensetzung, die ein Gemisch
aus mindestens einem Ceramid vom Typ III in Form eines einzigen
Stereoisomers und mindestens einem synthetischen Ceramid vom Typ
V enthält.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner
ein Verfahren zur Absenkung des Schmelzpunkts von mindestens einem
Ceramid vom Typ III in Form eines einzigen Stereoisomers, das darin
be steht, dieses Ceramid mit mindestens einem synthetischen Ceramid
vom Typ V zu mischen.
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Das Ceramid vom Typ III in Form eines
einzigen Stereoisomers ist vorteilhaft ein Ceramid, das auf enzymatischem
Weg hergestellt wurde.
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Das Gemisch von Ceramiden ist insbesondere
ein Gemisch aus mindestens einem Ceramid vom Typ III in Form eines
einzigen Stereoisomers, mindestens einem synthetischen Ceramid vom
Typ V und mindestens einem synthetischen Ceramid vom Typ II. Es
ist außerdem
möglich,
ein Gemisch von Ceramiden aus mindestens einem Ceramid vom Typ III
in Form eines einzigen Stereoisomers, mindestens einem synthetischen Ceramid
vom Typ V, mindestens einem synthetischen Ceramid vom Typ II und/oder
mindestens einem synthetischen Ceramid vom Typ V zu verwenden.
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Die Ceramide, auf die sich die vorliegende
Erfindung bezieht, sind allgemein Ceramide der folgenden Formel
(I):
in der bedeuten:
- – A
-CH2-,oder -CH=CH-,
- – R1 eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder
ungesättigte
Alkylkette mit 10 bis 26 Kohlenstoffatomen,
- – R2 eine geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder
ungesättigte
Alkylkette mit 12 bis 36 Kohlenstoffatomen,
- – R3 Wasserstoff oder -CO-CHOH-R2,
- – n
0 oder 1.
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Als Ceramid vom Typ III, das in der
Erfindung verwendbar ist, kann das mit einer Fettsäure mit
12 bis 30 Kohlenstoffatomen, insbesondere Palmitinsäure, Tetracosansäure, Linolsäure oder
Stearinsäure,
acylierte Phytosphingosin genannt werden. Insbesondere kann das
von der Gesellschaft Brocades im Handel erhältliche Ceramid III, bei dem
es sich um N-Stearoylphytosphingosin oder auch N-[2,3-Dihydroxy-(1-hydroxymethyl)-heptadecyl]-octadecanamid
handelt, verwendet werden. Diese Verbindung ist optisch aktiv (rechtsdrehend).
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Als synthetisches Ceramid vom Typ
V, das in der Erfindung verwendbar ist, kann das Sphingosin angegeben
werden, das mit einer hydroxylierten Fettsäure mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen
und insbesondere mit 2-Hydroxystearinsäure oder 2-Hydroxypalmitinsäure acyliert
ist. Es wird insbesondere N-α-Hydroxypalmitoyldihydrosphingosin
verwendet, das auch unter der Bezeichnung 2-(2-Hydroxyhexadecanoyl)-aminooctadecan-1,3-diol
bekannt ist.
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Das synthetische Ceramid II ist beispielsweise
ein Sphinganin, das mit einer Fettsäure mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen,
wie z. B. Ölsäure, Linolsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, N-acyliert
ist, wie z. B. N-Oleoyldihydrosphingosin, und bei dem synthetischen
Ceramid vom Typ IV handelt es sich insbesondere um ein Sphinganin,
das mit einer Hydroxycarbonsäure
mit 21 bis 36 Kohlenstoffatomen N-acyliert ist, wie z. B. N-α-Hydroxybehenoyldihydrosphingosin,
das auch als 2-(2-Hydroxydocosanoyl)-aminooctadecan-1,3-diol bezeichnet wird.
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Das synthetische Ceramid vom Typ
V und ggf. das synthetische Ceramid vom Typ II und/oder IV sind vorzugsweise
in einer Menge enthalten, die ausreicht, um den Schmelzpunkt des
Gemischs auf eine Temperatur unter 90°C und besser unter 85 °C zu senken.
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Durch Aufzeichnung des Phasendiagramms
ist es dem Fachmann möglich,
die Menge jedes Ceramids und insbesondere des synthetischen Ceramids
V zu bestimmen, mit der es möglich
ist, einen Schmelzpunkt des Gemischs unter 90°C und besser unter 85°C zu erhalten.
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Die Absenkung der Schmelztemperatur
führt zu
einem amorphen oder flüssigkristallinen
Produkt, das nach dem Auftragen auf die Haut, insbesondere hinsichtlich
der Barrierenwirkung, wirksamer als ein kristallines Produkt ist.
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Für
ein Gemisch der Ceramide III und V können 65 Gew.-% Ceramid V und
35 Gew.-% Ceramid III, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
verwendet werden, was eine Absenkung des Schmelzpunkts von 126°C auf 82,7°C ermöglicht.
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Für
das Gemisch der Ceramide III, V und II können 10 Gew.-% Ceramid III,
50 Gew.-% Ceramid V und 40 Gew.-% Ceramid II, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, verwendet werden, was eine Absenkung des Schmelzpunkts
von 126°C
auf 77,4°C
ermöglicht,
oder es können
20 Gew.-% Ceramid III, 40 Gew.-% Ceramid V und 40 Gew.-% Ceramid
II, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, verwendet
werden, was eine Absenkung des Schmelzpunkts von 126°C auf 69,8
ermöglicht.
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Es ist ferner möglich, ein Gemisch der Ceramide
III, V, II und IV zur Absenkung der Schmelztemperatur bis auf 77,8°C aus, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, angegeben, 8 Gew.-% Ceramid III,
40 Gew.-% Ceramid V, 32 Gew.-% Ceramid II bzw. 20 Gew.-% Ceramid
IV zu verwenden.
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Diese Zusammensetzung ist sehr gut
an die Hydratisierung der Haut geeignet. Gegenstand der Erfindung
ist außerdem
die Verwendung der oben beschriebenen kosmetischen Zusammensetzung
für die
Hydratisierung der Haut. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann auch
bei der Behandlung von Xerosen und bei allen sonstigen Hautbehandlungen,
bei denen der Schutz der Haut erforderlich ist, verwendet werden.
Die Ceramide sind nämlich
für ihre
Barrierewirkung bekannt.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist ferner die Verwendung der zuvor definierten Zusammensetzung
für die
Herstellung einer Pomade oder einer Salbe, die für die therapeutische Behandlung
von trockener Haut bestimmt ist.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist schließlich
ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung der Haut, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß auf
die Haut wie weiter oben definierte Zusammensetzung aufgetragen
wird.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können außerdem alle
herkömmlicherweise
in kosmetischen oder dermatologischen Zusammensetzungen verwendeten
Bestandteile enthalten. Sie können
insbesondere ein pflanzliches Öl
(Sonnenblumenöl,
Maiskeimöl),
ein mineralisches Öl
(Vaseline), ein Siliconöl
(Cyclomethicon), ein fluoriertes Öl (Perfluorpolyether) oder
ein synthetisches Öl
(Purcellinöl,
Isopropylmyristat, Cetearyloctanoat, Glycerylmonostearat), eine
wäßrige Phase,
hydrophile Hilfsstoffe wie Gelbildner, Antioxidantien (Vitamin E),
Konservierungsmittel, Trübungsmittel,
Neutra lisierungsmittel, Komplexbildner, lipophile Hilfsstoffe, wie
z. B. etherische Öle,
Färbemittel,
Fettalkohole, Fettsäuren,
Wachse, Parfüms
sowie Pigmente (Titanoxid oder Zinkoxid) und Füllstoffe enthalten. Diese Hilfsstoffe
können
insgesamt einen Anteil von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, ausmachen.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann in
allen herkömmlicherweise
auf den betrachteten Gebieten verwendeten galenischen Formen vorliegen.
So kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung
in Form einer wäßrigen oder ölartigen
Lösung,
eines wäßrigen Gels,
einer Wasser-in-Öl-Emulsion
(W/O) oder Öl-in-Wasser-Emulsion
(O/W), einer multiplen Emulsion (Dreifachemulsion vom Wasser/Öl/Wasser-Typ)
oder einer Lipidvesikel-Dispersion (ionische oder nichtionische
Lipidvesikel) vorliegen. Diese Zusammensetzung kann das Aussehen
einer Creme, eines Serums, einer Lotion oder einer Milch haben.
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Für
die Emulsion wird von Fall zu Fall ein W/O-Emulgatorsystem oder
ein O/W-Emulgatorsystem verwendet. Bei Verwendung einer Lipidvesikel-Dispersion
können
diese Vesikel das Emulgatorsystem bilden. Die eingesetzte Menge
des Emulgatorsystems liegt herkömmlicherweise
im Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung.
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Als in der Erfindung verwendbarer
O/W-Emulgator können
PEG-50-Stearat und
PEG-40-Stearat, die unter den Handelsbezeichnungen MYRJ 53 bzw.
MYRJ 52 von der Gesellschaft ICI im Handel erhältlich sind, Sorbitantristearat,
das unter der Handelsbezeichnung SPAN 65 von ICI im Handel erhältlich ist,
und Sorbitanstearat, das unter der Handelsbezeichnung SPAN 60 von
ICI im Handel erhältlich,
genannt werden.
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Als in der Erfindung verwendbarer
W/O-Emulgator können
das Gemisch aus 4-Polyglycerylisostearat/Cetyldimethicon Copolyol/Hexyllaurat,
das unter der Handelsbezeichnung ABIL WE 09 von GOLDSCHMIDT im Handel
erhältlich
ist, und Isostearyldiglycerylsuccinat, das unter der Handelsbezeichnung
INWITOR 780 K von HÜLS
im Handel erhältlich
ist, oder auch Zucker genannt werden.
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Wenn die Zusammensetzung in Form
eines Gels vorliegt, werden die klassischen Gelbildner wie Polysaccharide
(Xanthangummi, Carobengummi) und die Carboxyvinylpolymere verwendet.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können außerdem andere
Wirkstoffe als die Ceramide enthalten. Diese Wirkstoffe können hydrophile
Wirkstoffe, wie z. B. Hydratisierungsmittel wie Harnstoff, Proteine
und deren Hydrolysate (insbesondere Aminosäuren), Polyole (Glycerin, Sorbitol),
Wundheilungsmittel wie Allantoin sowie dessen Derivate sein. Diese
Wirkstoffe können
außerdem
lipophile Wirkstoffe wie Vitamine (Vitamin A, F, B) und deren Derivate
sein. Diese ergänzenden
Wirkstoffe können
außerdem
hydrophile oder lipophile Filter zum Filtern des sichtbaren Lichts
und/oder der UV-Strahlung, wie z. B. Octylmethoxycinnamat, oder auch
dermatologische Wirkstoffe sein. Diese Wirkstoffe können insgesamt
0,1 bis 10 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung ausmachen.
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Die folgende Beschreibung dient der
Veranschaulichung und ist nicht einschränkend. Die in den Beispielen
angegebenen Prozentangaben sind gewichtsbezogen.
Beispiel
1: Hydratisierende Öl-in-Wasser-Emulsion
Flüchtiges
Silicon 7158, von Union Carbide | 10,0 |
Perhydrosqualen | 18,0 |
Vaselineöl | 5,0 |
Flüssiges Lanolin | 4,0 |
Arlacel
165 von Atlas | 6,0 |
Tween
60 von Atlas | 2,0 |
N-Stearoylphytosphingosin | 0,52 |
N-α-Hydroxypalmitoyldihydrosphingosin | 0,36 |
Cetylalkohol | 1,2 |
Stearylalkohol | 2,5 |
Natriumhydroxid | 0,008 |
Propylenglykol | 5,0 |
Triethanolamin | 0,1 |
Konservierungsmittel | 0,3 |
Antioxidationsmittel | 0,3 |
Entmineralisiertes
Wasser | ad
100 |
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Die Emulsion liegt in Form einer
weißen
Creme vor, die am Abend zur Wiederherstellung und Hydratisierung
der Haut aufgetragen wird. Sie ist für alle Hauttypen bestimmt. Beispiel
2: Hydratisierende-Öl-in-Wasser-Emulsion
Maiskeimöl | 2,0 |
Glycerylmonostearat | 3,0 |
PEG-400 | 3,0 |
Carbopol
941 | 0,2 |
Isopropylmyristat | 1,0 |
N-Stearoylphytosphingosin | 0,2 |
N-α-Hydroxypalmitoyldihydrosphingosin | 0,1 |
Cetylalkohol | 3,0 |
Stearylalkohol | 3,0 |
Natriumhydroxid | 0,008 |
Propylenglykol | 5,0 |
Konservierungsmittel | 0,3 |
Parfüm | 0,5 |
Entmineralisiertes
Wasser | ad.
100 |
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Diese Emulsion ist eine hydratisierende,
weiße
Tagescreme, die bei allen Hauttypen verwendbar ist. Beispiel
3: Hydratisierende Wasser-in-Öl-Emulsion
Vaselineöl | 10,0 |
Protegin
X von Goldschmidt | 20,0 |
Sonnenblumenöl | 15,0 |
Aromatische
Zusammensetzung | 1,0 |
N-Stearoylphytosphingosin | 0,02 |
N-α-Hydroxypalmitoyldihydrosphingosin | 0,04 |
N-Oleoyldihydrosphingosin | 0,04 |
Magnesiumsulfat | 0,5 |
Glycerin | 5,0 |
Cetiol
HE von Henkel | 4,0 |
Konservierungsmittel | 0,3 |
Entmineralisiertes
Wasser | ad.
100 |
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Diese Creme ist spezieller für die Behandlung
von sensibler und trockener Haut während der Nacht vorgesehen.
Beispiel
4: Hydratisierende Wasser-in-Öl-Emulsion
Abil
We 09 von Goldschmidt | 5,0 |
Isopropylmyristat | 5,0 |
Flüchtiges
Silicon 7158 von Union Carbide | 8,0 |
Aerosil
R 812 von Degussa | 0,4 |
Purcellinöl von Dragocco | 14,0 |
Natriumchlorid | 0,5 |
Transcutol
von Gattefosse | 3,0 |
N-α-Hydroxybehenoyldihydrosphingosin | 1,0 |
N-Stearoylphytosphingosin | 0,04 |
N-α-Hydroxypalmitoyldihydrosphingosin | 0,25 |
N-Oleoyldihydrosphingosin | 1,6 |
Natriumhydroxid | 0,008 |
Vaselineöl | 5,0 |
Konservierungsmittel | 0,3 |
Entmineralisiertes
Wasser | ad.
100 |
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Diese Creme ist spezieller für die Behandlung
von trockener Haut während
der Nacht vorgesehen. Beispiel
5: Wäßrig-alkoholisches
Gel
Carbopol
940 | 0,9 |
N-Stearoylphytosphingosin | 0,2 |
N-α-Hydroxypalmitoyldihydrosphingosin | 0,1 |
Ethanol | 20,0 |
Triethanolamin | 0,3 |
Propylenglykol | 5,0 |
Transcutol | 5,0 |
Konservierungsmittel | 0,3 |
Parfüm | 0,3 |
Entmineralisiertes
Wasser | ad.
100 |
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Dieses Gel ist für die Hydratisierung und Restrukturierung
von trockener Haut bestimmt.
Beispiel
6: Emulgiertes Gel, Öl-in-Wasser-Emulsion
Carbopol
940 | 0,6 |
Flüchtiges
Silicon 7158 von Union Carbide | 3,0 |
Purcellinöl von Dragocco | 7,0 |
N-Stearoylphytosphingosin | 0,06 |
N-α-Hydroxypalmitoyldihydrosphingosin | 0,04 |
Ethanol | 10,0 |
Triethanolamin | 0,2 |
Tefosse
63 von Gattefosse | 3,0 |
Cetiol
HE | 2,0 |
Coffein | 1,0 |
Konservierungsmittel | 0,3 |
Parfüm | 0,4 |
Entmineralisiertes
Wasser | ad.
100 |
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Dieses Gel ist für die Hydratisierung des Körpers eines
jeden Hauttyps bestimmt. Beispiel
7: Wäßriges Gel
Carbopol
940 | 0,6 |
Transcutol | 5,0 |
Triethanolamin | 0,3 |
Konservierungsmittel | 0,3 |
Propylenglykol | 3,0 |
Natriumhydroxid | 0,007 |
N-α-Hydroxybehenoyldihydrosphingosin | 0,03 |
N-Stearoylphytosphingosin | 0,05 |
N-α-Hydroxypalmitoyldihydrosphingosin | 0,02 |
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Dieses Gel ist eher für die Hydratisierung
des Körpers
bei sensibler Haut bestimmt. Beispiel
8: Creme mit nichtionischen Liposomen
Carbopol
940 | 0,2 |
Transcutol | 3,0 |
Triethanolamin | 0,2 |
Konservierungsmittel | 0,3 |
Polyglycerol-3-cetylether | 3,8 |
B-Sitosterin | 3,8 |
Dicetylphosphat | 0,4 |
Natriumhydroxid | 0,007 |
N-Oleyldihydrosphingosin | 0,2 |
N-Stearoylphytosphingosin | 0,1 |
Sonnenblumenöl | 35,0 |
N-α-Hydroxypalmitoyldihydrosphingosin | 0,25 |
Parfüm | 0,6 |
Entmineralisiertes
Wasser | ad.
100 |
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Dieses Gel ist eher für die Hydratisierung
und Restrukturierung von trockener Haut, insbesondere während der
Nacht, bestimmt.
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Die Gemische von Ceramiden, die in
den Beispielen angegeben werden, sind durchweg Gemische, die einen
Schmelzpunkt aufweisen, der unterhalb der Schmelzpunkte der einzelnen,
in dem Gemisch verwendeten Ceramiden liegt.
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Die beigefügte Figur zeigt beispielhaft
für das.
Gemisch aus 20 Gew.-% Ceramid vom Typ III, 40 Gew.-% Ceramid vom
Typ V und 40 Gew.-% Ceramid vom Typ II die Meßkurve einer Differentialthermoanalyse (DSC).
Diese Kurve gibt den Temperaturunterschied zwischen einer Bezugszelle
(leer) und einer Meßzelle,
die das Gemisch von Ceramiden enthält, in Abhängigkeit von der Temperatur
des Ofens, der die Meßzelle
und die Bezugszelle enthält,
wieder. Der Temperaturanstieg erfolgt mit einer Geschwindigkeit
von 10°C/min.
Der Schmelzpeak des Gemischs entspricht einer Temperatur von 67,63°C.