-
Diese
Erfindung betrifft neu identifizierte Polynucleotide, Polypeptide,
die von derartigen Polynucleotiden codiert werden, die Verwendung
derartiger Polynucleotide und Polypeptide sowie die Herstellung
derartiger Polynucleotide und Polypeptide. Genauer gesagt wurde
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung als neues Mitglied der
Tumornekrose-Faktor-Familie identifiziert und wird nachstehend als „TNF-gamma" bezeichnet. Die
Erfindung betrifft auch die Hemmung der Wirkung derartiger Polypeptide.
-
Die
menschlichen Tumornekrose-Faktoren α (TNF-α) und β (TNF-β oder Lymphotoxin) sind verwandte Mitglieder
der umfangreichen Klasse der Polypeptidmediatoren, die die Interferone,
Interleukine und Wachstumsfaktoren einschließt, die insgesamt als Cytokine
bezeichnet werden (Beutler, B. und Cerami, A., Annu. Rev. Immunol.,
7: 625-655 (1989)).
-
Der
Tumornekrose-Faktor (TNF-α und
TNF-β) wurde
ursprünglich
aufgrund seiner anti-Tumoraktivität entdeckt, jetzt wird er jedoch
als pleiotropes Cytokin anerkannt, das eine wichtige Rolle bei der
Immunregulation und Entzündung
spielt. Bisher gibt es acht bekannte Mitglieder der TNF-verwandten
Cytokinfamilie, TNF-α,
TNF-ß (Lymphotoxin-α), LT-β und Liganden
für die
Fas-, CD30-, CD27-, CD40- und 41BB-Rezeptoren. Diese Proteine besitzen
konservierte C-terminale Sequenzen und variable N-terminale Sequenzen,
die mit Ausnahme von TNF-β häufig als
Membrananker verwendet werden. Sowohl TNF-α als auch TNF-β wirken als Homotrimere,
wenn sie an TNF-Rezeptoren binden.
-
TNF
wird von zahlreichen Zelltypen einschließlich Monocyten, Fibroblasten,
T-Zellen, natürlichen
Killer (NK)-Zellen und hauptsächlich
von aktivierten Makrophagen produziert. Über TNF-α wurde berichtet, dass er eine
Rolle bei der schnellen Nekrose von Tumoren, bei der Immunstimulierung,
bei Autoimmunerkrankungen, bei der Transplantatabstoßung, bei
der Resistenz gegenüber
Parasiten, beim Erzeugen einer anti-viralen Reaktion, beim septischen
Schock, bei der Wachstumsregulierung, bei vaskulären Endotheleffekten und bei Stoffwechseleffekten
spielt. TNF-α ist
auch der Auslöser
dafür,
dass Endothelzellen verschiedene Faktoren einschließlich PAI-1,
IL-1, GM-CSF und IL-6 sekretieren, um die Zellproliferation zu fördern. Außerdem reguliert
TNF-α verschiedene
Zelladhäsionsmoleküle wie E-Selectin,
ICAM-1 und VCAM-1 hoch. Es wurde auch gezeigt, dass TNF-α und der
Fas-Ligand den programmierten Zelltod induzieren.
-
Der
erste Schritt bei der Induktion der verschiedenen, durch TNF oder
LT vermittelten Zellreaktionen ist deren Bindung an spezifische
Zelloberflächenrezeptoren.
Zwei unterschiedliche TNF-Rezeptoren mit etwa 55 KDa (TNF-R1) und
75 KDa (TNF-R2) wurden identifiziert (Hohman, H. P. et al., J. Biol
Chem., 264:14927-14934
(1989)), und menschliche und Maus-cDNAs, die beiden Rezeptortypen
entsprechen, wurden isoliert und charakterisiert (Loetscher, H.
et al., Cell, 61:351 (1990)). Beide TNF-Rs teilen dieselbe typische Struktur
der Zelloberflächenrezeptoren
einschließlich
extrazelluärer,
transmembraner und intrazellulärer
Regionen.
-
Das
Polypeptid der vorliegenden Erfindung wurde als neues Mitglied der
TNF-Familie, basierend
auf der Struktur-, Aminosäuresequenzhomologie
und funktionalen Ähnlichkeiten
identifiziert, beispielsweise ist TNF-gamma ein proinflammatorisches
Protein.
-
Nach
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein neues, reifes Polypeptid
bereitgestellt, das TNF-gamma ist. Ferner werden hier biologisch
aktive und diagnostisch oder therapeutisch nützliche Fragmente, Analoga
und Derivate davon beschrieben. Das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung ist menschlichen Ursprungs.
-
Nach
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden isolierte
Nucleinsäuremoleküle, die menschlichen
TNF-gamma codieren, einschließlich
mRNAs, DNAs, cDNAs, genomischer DNAs bereitgestellt. Ferner werden
hier Analoga und biologisch aktive und diagnostisch oder therapeutisch
nützliche
Fragmente und Derivate davon beschrieben.
-
Nach
einem noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Herstellung derartiger Polypeptide durch rekombinante Verfahren
beschrieben, umfassend die Züchtung
rekombinanter prokaryontischer und/oder eukaryontischer Wirtszellen,
die eine menschliche TNF-gamma-Nucleinsäure sequenz enthalten, unter
Bedingungen, die die Expression des Proteins fördern, und nachfolgende Gewinnung
des Proteins.
-
Nach
einem noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
zur Nutzung eines derartigen Polypeptids oder Polynucleotids, das
ein derartiges Polypeptid codiert, zur Durchmusterung nach Agonisten
und Antagonisten und für
therapeutische Zwecke, beispielsweise Wundheilung, bereitgestellt,
um Tumorproliferation zu hemmen, um Resistenz gegenüber Parasiten,
Bakterien und Viren bereitzustellen, um inflammatorische Aktivitäten zu induzieren,
um die Proliferation von Endothelzellen und bestimmten hämatopoietischen
Zellen zu induzieren, um Restenose zu behandeln und um bestimmte
Autoimmunkrankheiten zu verhindern.
-
Nach
einem noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden auch
Nucleinsäuresonden
bereitgestellt, umfassend Nucleinsäuremoleküle mit ausreichender Länge, die
an menschliche TNF-gamma-Sequenzen spezifisch hybridisieren.
-
Es
werden TNF-gamma-Agonisten beschrieben, die TNF-gamma nachahmen
und die an TNF-gamma-Rezeptoren binden, um Reaktionen vom TNF-gamma-Typ
hervorzurufen.
-
Nach
einem noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Antagonisten
für derartige
Polypeptide bereitgestellt, die verwendet werden können, um
die Wirkung derartiger Polypeptide zu hemmen, um beispielsweise
septischen Schock, Entzündung,
cerebrale Malaria, die Aktivierung des HIV-Virus, Transplantatabstoßung, Knochenresorption
und Kachäxie
zu verhindern.
-
Nach
einem noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden diagnostische
Test zum Nachweis von Erkrankungen bereitgestellt, die im Zusammenhang
mit der Unterexpression und Überexpression des
TNF-gamma-Polypeptids
und den Nucleinsäuresequenzen
stehen, die ein derartiges Polypeptid codieren.
-
Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung sollten für den Fachmann
aufgrund der hier gemachten Ausführungen
offensichtlich sein.
-
Die
folgenden Zeichnungen sind veranschaulichend für die erfindungsgemäßen Ausführungsformen und
bedeuten nicht, dass der von den Patentansprüchen umfasste Umfang der Erfindung
begrenzt wird.
-
1 stellt
die cDNA und die entsprechende abgeleitete Aminosäuresequenz
des Polypeptids der vorliegenden Erfindung dar. Die ersten 25 Aminosäuren (unterstrichen)
sind die vermeintliche Leader-Sequenz. Es werden die standardmäßigen Abkürzungen
mit einem Buchstaben für
Aminosäuren
verwendet.
-
2 stellt eine Aminosäuresequenz-Ausrichtung zwischen
TNF-gamma und anderen Mitgliedern der TNF-Familie dar. TNF-gamma
enthält
die konservierten Aminosäurereste
der TNF-Familie, wie durch die schattierten Bereiche dargestellt.
-
3A ist
eine RNA-Blot-Analyse, die die menschlichen Gewebe zeigt, in denen
TNF-gamma exprimiert wird. RNA aus den angegebenen Geweben wurden
mit markierter TNF-gamma-cDNA getestet. TNF-gamma-mRNA kommt hauptsächlich in
den Nieren vor, da 3A eine deutliche Bande zeigt.
Andere Spuren scheinen eine starke Hybridisierung zu zeigen, jedoch
sind diese tatsächlich
unspezifische, verschmierte Bereiche.
-
3B ist
eine RNA-Blot-Analyse, die zeigt, dass TNF-gamma hauptsächlich in
HUVEC-Zellen (menschliche Nabelschnurvenenendothelzellen) exprimiert
wird, wobei es sich dabei um Spur 9 handelt. Spur 6 und Spur 8 sind
unspezifische verschmierte Bereiche. RNA aus den angegebenen Zelllinien
wurde mit markierter TNF-gamma-cDNA getestet. Spur 1 ist CAMA1 (Brustkrebs);
Spur 2 AN3CA (Uteruskrebs); Spur 3, SK.UT.1 (Uteruskrebs); Spur
4, MG63 (Osteoblastom); Spur 5, HOS (Osteoblastom); Spur 6, MCF7
(Brustkrebs); Spur 7, OVCAR-3 (Eierstockkrebs); Spur 8, CAOV-3 (Eierstockkrebs);
Spur 9, HUVEC; Spur 10, AOSMIC (glatte Muskulatur); Spur 11, Vorhautfibroblast.
-
4 ist
ein Photo eines Gels nach der Elektrophorese von TNF-gamma, der
durch bakterielle Expression und Reinigung hergestellt wurde.
-
5 ist
ein Photo eines Gels nach der Baculovirus-Expression von TNF-gamma.
-
6A ist ein Photo von WEHT 164-Zellen,
die nicht behandelt wurden (oben links) und nach Exposition gegenüber TNF-α, TNF-β und TNF-gamma.
Zellen, die eine verlängerte,
nicht-runde Morphologie besitzen, wurden lysiert. Der zugegebene
TNF betrug etwa 0,5 μg/ml.
Die Photos wurden 72 Stunden nach der Zugabe von TNF aufgenommen.
-
6B stellt die Fähigkeit von TNF-gamma im Vergleich
zu TNF-α und
TNF-β dar, das
WEHT 164-Zellwachstum zu hemmen.
-
7 stellt
die Fähigkeit
von rekombinantem TNF-gamma, TNF-α und
TNF-β dar,
den WEHT 164-Zelltod zu induzieren.
-
8 stellt die Fähigkeit von rekombinantem TNF-α, TNF-β und TNF-gamma
dar, morphologische Veränderungen
in L929-Zellen zu induzieren. Die morphologische Veränderung
wird durch dunkle, runde Zellen angezeigt. Die Zellen wurden mit
von E. coli produziertem rekombinantem TNF bei etwa 0,5 μg/ml behandelt.
Die Photos wurden 72 Stunden nach der Zugabe von TNF aufgenommen.
Die Morphologieänderung
zeigt an, dass die Zellen abgetötet
wurden.
-
9 ist eine graphische Darstellung der
Wirkung von TNF-gamma, TNF-α und TNF-β auf Venenendothelzellen.
Die Zellproliferation wurde unter Verwendung eines MTS-Tests quantifiziert,
nachdem die Venenendothelzellen mit im Handel erhältlichem
TNF-α und
TNF-β und
von E. coli produziertem TNF-gamma
behandelt worden waren.
-
10 ist ein Photo von HL60-Zellen, wobei
die Kontrolle zeigt, dass die HL60-Zellen voneinander verstreut
wurden; TNF-α und
TNF-gamma induzieren die Zelladhäsion
und den Zell-Zell-Kontakt, wie durch die aneinanderhaftenden Zellen
unten rechts dargestellt.
-
11 zeigt,
dass TNF-gamma an zwei bekannte lösliche TNF-Rezeptoren, nämlich sTNF
RI (p55) und sTNF RII (p75), nicht signifikant bindet.
-
Nach
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine isolierte Nucleinsäure (Polynucleotid)
bereitgestellt, die das reife Polypeptid mit der abgeleiteten Aminosäuresequenz
von 1 oder das reife Polypeptid codiert, das von der
cDNA des am 26. Oktober 1994 mit der ATCC-Hinterlegungsnr. 75927
hinterlegten Clons codiert wird.
-
Ein
Polynucleotid, das ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert,
kann aus der menschlichen Niere und den Endothelzellen der Nabelschnurvene
erhalten werden. Das Polypeptid dieser Erfindung wurde in einer
cDNA-Genbank entdeckt, die von einer menschlichen Endothelzelle
der Nabelschnurvene stammte. Es ist strukturell mit der TNF-Familie
verwandt. Es enthält
einen offenen Leserahmen, der ein Protein mit 174 Aminosäureresten
codiert, von denen etwa die ersten 25 Aminosäurereste die vermeintliche
Leader-Sequenz sind, so dass das reife Protein 149 Aminosäuren umfasst.
Das Protein zeigt am C-Terminus den höchsten Homologiegrad mit Kaninchen-TNF-α mit 38%
Identität
und 58 % Ähnlichkeit über einen
Bereich von 111 Aminosäuren.
Sequenzen, die bei allen Mitgliedern der TNF-Familie konserviert
sind, sind auch in TNF-gamma konserviert (vgl. 2).
Die fettgedruckten Buchstaben zeigen die konservierten Aminosäurereste
an. Die TNF-gamma-mRNA wird in den menschlichen Endotheizellen der
Nabelschnurvene spezifisch exprimiert, wie in der RNA-Blot-Analyse
von 3B dargestellt.
-
Das
Polynucleotid der vorliegenden Erfindung kann in Form von RNA oder
in Form von DNA vorliegen, wobei DNA cDNA, genomische DNA und synthetische
DNA einschließt.
Die DNA kann doppelsträngig
oder einzelsträngig
sein, und falls sie einzelsträngig
ist, kann sie der codierende Strang oder nicht-codierende (Antisense-) Strang sein.
Die codierende Sequenz, die das reife Polypeptid codiert, kann mit
der codierenden Sequenz, die in 1 dargestellt
ist, oder mit derjenigen des hinterlegten Clons identisch sein oder
kann eine unterschiedliche codierende Sequenz sein, wobei die codierende
Sequenz als Folge der Redundanz oder Degenerierung des genetischen
Codes dasselbe reife Polypeptid codiert, wie die DNA von 1 oder
die hinterlegte cDNA.
-
Das
Polynucleotid, das das reife Polypeptid von 1 oder das
reife Polypeptid codiert, das von der hinterlegten cDNA codiert
wird, schließt
ein, ist jedoch nicht begrenzt auf: ausschließlich die codierende Sequenz
für das
reife Polypeptid; die codierende Sequenz für das reife Polypeptid und
die zusätzliche
codierende Sequenz wie eine Leader- oder sekretorische Sequenz oder
eine Proproteinsequenz; die codierende Sequenz für das reife Polypeptid (und
gegebenenfalls die zusätzliche
codierende Sequenz) und die nicht-codierende Sequenz wie Introns
oder die nicht-codierende Sequenz 5' und/oder 3' der codierenden Sequenz für das reife Polypeptid.
-
Daher
umfasst der Begriff „Polynucleotid,
das ein Polypeptid codiert" ein
Polynucleotid, das nur die codierende Sequenz für das Polypeptid einschließt, sowie
ein Polynucleotid, das eine zusätzliche
codierende und/oder nicht-codierende
Sequenz einschließt.
-
Ferner
werden hier Varianten der hier vorstehend beschriebenen Polynucleotide
beschrieben, die Fragmente, Analoga und Derivate des Polypeptids
mit der abgeleiteten Aminosäuresequenz
von 1 oder des Polypeptids codieren, das von der cDNA
des hinterlegten Clons codiert wird. Die Variante des Polynucleotids
kann eine natürlich
auftretende Allelovariante des Polynucleotids oder eine nicht-natürlich auftretende Variante
des Polynucleotids sein.
-
Daher
schließt
die vorliegende Erfindung Polynucleotide ein, die dasselbe reife
Polypeptid, wie in 1 dargestellt, oder dasselbe
reife Polypeptid codieren, das von der cDNA des hinterlegten Clons
codiert wird. Ferner werden hier Varianten derartiger Polynucleotide
beschrieben, wobei die Varianten ein Fragment, Derivat oder Analogon
des Polypeptids von 1 oder des Polypeptids codieren,
das von der cDNA des hinterlegten Clons codiert wird. Derartige
Nucleotidvarianten schließen
Deletionsvarianten, Substitutionsvarianten und Additions- oder Insertionsvarianten
ein.
-
Wie
hier vorstehend angegeben, kann das Polynucleotid eine codierende
Sequenz besitzen, die eine natürlich
auftretende allele Variante der in 1 dargestellten
codierenden Sequenz oder der codierenden Sequenz des hinterlegten
Clons ist. Wie im Fachgebiet bekannt, ist eine allele Variante eine
alternierende Form einer Polynucleotidsequenz, die eine Substitution,
Deletion oder Addition einer oder mehrerer Nucleotide aufweisen
kann, die die Funktion des codierten Polypeptids im Wesentlichen
nicht ändert.
-
Die
vorliegende Erfindung schließt
auch Polynucleotide ein, wobei die codierende Sequenz für das reife
Polypeptid in demselben Leserahmen an eine Polynucleotidsequenz
fusioniert sein kann, die die Expression und Sekretion eines Polypeptids
aus einer Wirtszelle unterstützt,
beispielsweise eine Leader-Sequenz,
die als sekretorische Sequenz zur Kontrolle des Transports eines
Polypeptids aus der Zelle wirkt. Das Polypeptid mit einer Leader-Sequenz
ist ein Präprotein,
wobei die Leader-Sequenz von der Wirtszelle gespalten werden kann,
so dass die reife Form des Polypeptids erzeugt wird. Die Polynucleotide
können
auch ein Proprotein codieren, das das reife Protein plus zusätzliche
Aminosäurereste
am 5'-Ende ist.
Ein reifes Protein mit einer Prosequenz ist ein Proprotein und ist
eine inaktive Form des Proteins. Wenn die Prosequenz einmal gespalten wird,
bleibt ein aktives, reifes Protein zurück.
-
Daher
kann beispielsweise das Polynucleotid der vorliegenden Erfindung
ein reifes Protein oder ein Protein mit einer Prosequenz oder ein
Protein, das sowohl eine Prosequenz als auch eine Präsequenz
(Leader-Sequenz) besitzt, codieren.
-
Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung können auch eine codierende Sequenz
im Leserahmen an eine Marker-Sequenz fusioniert haben, die die Reinigung
des Polypeptids der vorliegenden Erfindung erlaubt. Die Marker-Sequenz
kann eine Hexa-Histidin-Markierung sein, die von einem pQE-9-Vektor bereitgestellt
wird, um im Falle eines bakteriellen Wirts für die Reinigung des an den
Marker fusionierten reifen Polypeptids zu sorgen, oder beispielsweise
kann die Marker-Sequenz eine Hämagglutinin
(HA)-Markierung sein, wenn ein Säugerwirt,
z.B. COS7-Zellen, verwendet wird. Die HA-Markierung entspricht einem Epitop,
das vom Influenza-Hämagglutinin-Protein
stammt (Wilson, I. et al., Cell, 37:767 (1984)).
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner Polynucleotide, die mit den
vorstehend beschriebenen Sequenzen hybridisieren, falls es mindestens
eine 50%ige und vorzugsweise eine 70%ige Identität zwischen den Sequenzen gibt.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere Polynucleotide,
die mit den vorstehend beschriebenen Sequenzen unter stringenten
Bedingungen hybridisieren. Wie hier verwendet, bedeutet der Begriff „stringente
Bedingungen", dass
die Hybridisierung nur erfolgt, falls mindestens 95% und vorzugsweise mindestens
97% Identität
zwischen den Sequenzen besteht. Die Polynucleotide, die mit den
vorstehend beschriebenen Polynucleotiden in einer bevorzugten Ausführungsform
hybridisieren, codieren Polypeptide, die im Wesentlichen dieselbe
biologische Funktion oder Aktivität beibehalten wie das Polypeptid,
das von der cDNA von 1 oder der hinterlegten cDNA
codiert wird.
-
Die
Hinterlegung(en), auf die hier Bezug genommen wird, wird/werden
nach den Bestimmungen des Budapester Vertrags über die internationale Anerkennung
der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke des Patentverfahrens
erhalten. Diese Hinterlegungen werden ausschließlich der Einfachheit halber
für den Fachmann
bereitgestellt und sind kein Zugeständnis, dass eine Hinterlegung
nach 35 U.S.C. §112
erforderlich ist. Die Sequenz der Polynucleotide, die in den hinterlegten
Materialien enthalten ist, sowie die Aminosäuresequenz der dadurch codierten
Polypeptide sind hier durch Bezugnahme einbezogen und sind hier
im Falle eines Konfliktes mit irgendeiner Beschreibung der Sequenzen
hierin maßgebend.
Eine Lizenz kann erforderlich sein, um die hinterlegten Materialien
herzustellen, zu verwenden oder zu verkaufen und es wird keine derartige
Lizenz hiermit gewährt.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein TNF-gamma-Polypeptid,
das die abgeleitete Aminosäuresequenz
von 1 besitzt oder das die Aminosäuresequenz besitzt, die von
der hinterlegten cDNA codiert wird. Ferner werden hier Fragmente,
Analoga und Derivate eines derartigen Polypeptids beschrieben.
-
Die
Begriffe „Fragment", „Derivat" und „Analogon" bei Bezugnahme auf
das Polypeptid von 1 oder dasjenige, das von der
hinterlegten cDNA codiert wird, bedeutet ein Polypeptid, das im
Wesentlichen dieselbe biologische Funktion oder Aktivität wie ein
derartiges Polypeptid beibehält.
Daher schließt
ein Analogon ein Proprotein ein, das durch Spaltung des Proproteinanteils
aktiviert werden kann, ein aktives, reifes Polypeptid herzustellen.
-
Das
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann ein rekombinantes Polypeptid,
ein natürliches
Polypeptid oder ein synthetisches Polypeptid, vorzugsweise ein rekombinantes
Polypeptid sein.
-
Das
Fragment, Derivat oder Analogon des Polypeptids von 1 oder
dasjenige, das von der hinterlegten cDNA codiert wird, kann (i)
eines sein, in dem ein oder mehrere der Aminosäurereste mit einem konservierten
oder nicht-konserviertem Aminosäurerest
(vorzugsweise einem konservierten Aminosäurerest) substituiert ist,
und ein derartiger substituierter Aminosäurerest kann einer sein, der
durch den genetischen Code codiert wird oder nicht, oder (ii) eines
sein, in dem ein oder mehrere der Aminosäurereste eine Substituentengruppe
einschließen,
oder (iii) eines sein, in dem das reife Polypeptid mit einer anderen
Verbindung fusioniert ist, wie eine Verbindung, um die Halbwertszeit
des Polypeptids zu erhöhen
(beispielsweise Polyethylenglycol), oder (iv) eines sein, in dem
die zusätzlichen
Aminosäuren
mit dem reifen Polypeptid fusioniert sind, wie eine Leader- oder
sekretorische Sequenz oder eine Sequenz, die für die Reinigung des reifen
Polypeptids verwendet wird, oder ein Proproteinsequenz. Derartige
Fragmente, Derivate und Analoga werden aufgrund der hier gemachten
Ausführungen
als im Anwendungsbereich des Fachmanns liegend betrachtet.
-
Die
Polypeptide und Polynucleotide der vorliegenden Erfindung werden
vorzugsweise in einer isolierten Form bereitgestellt und sind vorzugsweise
zur Homogenität
gereinigt.
-
Der
Begriff „isoliert" bedeutet, dass das
Material aus seiner ursprünglichen
Umgebung (z.B. die natürliche
Umgebung, falls es natürlich
auftritt) entfernt wird. Beispielsweise ist ein natürlich auftretendes
Polynucleotid oder Polypeptid, das in einem lebenden Tier vorliegt,
nicht isoliert, aber dasselbe Polynucleotid oder Polypeptid, dass
von einigen oder allen der gemeinsam existierenden Materialien im
natürlichen
System getrennt ist, ist isoliert. Derartige Polynucleotide könnten Teil
eines Vektors sein und/oder derartige Polynucleotide oder Polypeptide
könnten
Teil einer Zusammensetzung sein, und immer noch isoliert sein, dadurch
dass ein derartiger Vektor oder eine derartige Zusammensetzung nicht
Teil ihrer natürlichen
Umgebung ist.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Vektoren, die Polynucleotide
der vorliegenden Erfindung einschließen, Wirtszellen, die gentechnisch
mit erfindungsgemäßen Vektoren
hergestellt werden, und die Herstellung der erfindungsgemäßen Polypeptide
durch rekombinante Verfahren.
-
Wirtszellen
werden mit den erfindungsgemäßen Vektoren,
die beispielsweise ein Clonierungsvektor oder ein Expressionsvektor
sein können,
gentechnisch verändert
(transduziert oder transformiert oder transfiziert). Der Vektor
kann beispielsweise in Form eines Plasmids, eines Viruspartikels,
eines Phagen etc. vorliegen. Die gentechnisch veränderten
Wirtszellen können
in herkömmlichen,
dementsprechend modifizierten Nährmedien
gezüchtet
werden, um Promotoren zu aktivieren, Transformanten zu selektieren
oder die TNF-gamma-Gene zu amplifizieren. Die Kulturbedingungen
wie Temperatur, pH-Wert und dergleichen sind diejenigen, die bisher
bei der für
die Expression gewählten
Wirtszelle verwendet wurden, und sind für den Fachmann offensichtlich.
-
Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung können zur Herstellung von Polypeptiden
durch rekombinante Verfahren verwendet werden. Daher kann beispielsweise
das Polynucleotid in irgendeinen einer Vielzahl von Expressionsvektoren
zur Expression eines Polypeptids eingeschlossen sein. Derartige
Vektoren schließen
chromosomale, nicht-chromosomale und synthetische DNA-Sequenzen
ein, z.B. Derivate von SV40; bakterielle Plasmide; Phagen-DNA; Baculovirus;
Hefeplasmide; Vektoren, die von Kombinationen von Plasmiden und
Phagen-DNA, Virus-DNA wie Vaccinia, Adenovirus, Geflügelpockenvirus
und Pseudorabies stammen. Es kann jedoch jeder andere Vektor verwendet
werden, solange er replizierbar und im Wirt lebensfähig ist.
-
Die
geeignete DNA-Sequenz kann in den Vektor durch eine Vielfalt von
Verfahren eingebaut werden. Im Allgemeinen wird die DNA in (eine)
geeignete Restriktionsendonucleaseschnittstelle(n) durch im Fachgebiet
bekannte Verfahren eingebaut. Derartige Verfahren und andere werden
als im Anwendungsbereich des Fachmanns liegend betrachtet.
-
Die
DNA-Sequenz im Expressionsvektor ist funktional an (eine) geeignete
Expressionskontrollsequenz(en) (Promotor) gebunden, um die mRNA-Synthese
zu lenken. Als repräsentative
Beispiele derartiger Promotoren können erwähnt werden: der LTR- oder SV40-Promotor,
der E. coli-lac- oder -trp-, der Lamda-Phagen-PL-Promotor und andere
Promotoren, von denen bekannt ist, dass sie die Expression von Genen
in prokaryontischen oder eukaryontischen Zellen oder ihren Viren
steuern. Der Expressionsvektor enthält auch eine ribosomale Bindungsstelle
zur Translationsinitiation und einen Transkriptionsterminator. Der
Vektor kann auch geeignete Sequenzen zur Amplifizierung der Expression
einschließen.
-
Zusätzlich enthalten
die Expressionsvektoren vorzugsweise ein oder mehrere Selektionsmarkergene, um
ein phänotypisches
Merkmal zur Selektion transformierter Wirtszellen wie Dihydrofolatreduktase
oder Neomycin-Resistenz für
die eukaryontische Zellkultur oder wie Tetracyclin- oder Ampicillin-Resistenz
in E. coli bereitzustellen.
-
Der
Vektor, der die geeignete DNA-Sequenz, wie hier vorstehend beschrieben,
sowie einen geeigneten Promotor oder eine Kontrollsequenz enthält, kann
verwendet werden, um einen geeigneten Wirt zu transformieren, so
dass der Wirt das Protein exprimieren kann.
-
Als
repräsentative
Beispiele geeigneter Wirte können
Bakterienzellen wie E. coli, Streptomyces, Salmonella typhimurium;
Pilzzellen wie Hefe; Insektenzellen wie Drosophila S2 und Sf9; tierische
Zellen wie CHO, COS oder Bowes-Melanom; Adenoviren; Pflanzenzellen
etc. erwähnt
werden. Die Wahl eines geeigneten Wirts wird aufgrund der hier gemachten
Ausführungen
als im Anwendungsbereich des Fachmanns liegend betrachtet.
-
Genauer
gesagt schließt
die vorliegende Erfindung auch rekombinante Konstrukte ein, die
eine oder mehrere der Sequenzen umfassen, die vorstehend umfangreich
beschrieben wurden. Die Konstrukte umfassen einen Vektor wie ein
Plasmid oder einen viralen Vektor, in den eine erfindungsgemäße Sequenz
in Vorwärts-
oder Rückwärtsorientierung
eingebaut wurde. In einem bevorzugten Aspekt dieser Ausführungsform umfasst
das Konstrukt ferner regulatorische Sequenzen einschließlich beispielsweise
eines Promotors, der funktional an die Sequenz gebunden ist. Dem
Fachmann sind eine große
Anzahl geeigneter Vektoren und Promotoren bekannt und sie sind im
Handel erhältlich.
Die folgenden Vektoren sind Beispiele. Bakteriell: pQE70, pQE60,
pQE-9 (Qiagen), pBS, pD10, Phagescript, psiX174, pbluescript SK,
pbsks, pNH8A, pNH16a, pNH18A, pNH46A (Stratagene); ptrc99a, pKK223-3,
pKK233-3, pDR540, pRIT5 (Pharmacia). Eukaryontisch: pWLNEO, pSV2CAT,
pOG44, pXT1, pSG (Stratagene) pSVK3, pBPV, pMSG, pSVL (Pharmacia).
Jedoch kann jedes andere Plasmid oder jeder andere Vektor verwendet
werden, solange sie replizierbar und im Wirt lebensfähig sind.
-
Promotorbereiche
können
von jedem gewünschten
Gen unter Verwendung von CAT (Chloramphenicol-Transferase)-Vektoren
oder anderen Vektoren mit Selektionsmarkern ausgewählt werden.
Zwei geeignete Vektoren sind PKK232-8 und PCM7. Besonders zu erwähnende bakterielle
Promotoren schließen
lacI, lacZ, T3, T7, gpt, lambda PR, PL und trp ein. Eukaryontische Promotoren
schließen
den sehr frühen
CMV, HSV-Thymidinkinase, frühen
und späten
SV40, LTRs aus Retroviren und Maus-Metallothionein-I ein. Die Auswahl
des geeigneten Vektors und Promotors liegt genau im Bereich des
Fachwissens.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Wirtszellen, die die vorstehend beschriebenen
Konstrukte enthalten. Die Wirtszelle kann eine höhere eukaryontische Zelle wie
eine Säugerzelle
sein oder eine niedrigere eukaryontische Zelle wie eine Hefezelle
sein, oder die Wirtszelle kann eine prokaryontische Zelle wie eine
Bakterienzelle sein. Die Einführung
des Konstruktes in die Wirtszelle kann durch Calciumphosphattransfektion,
DEAE-Dextran vermittelte Transfektion oder Elektroporation erfolgen
(Davis, L., Dibner, M., Battey, I., Basic Methods in Molecular Biology,
(1986)).
-
Die
Konstrukte in Wirtszellen können
auf herkömmliche
Weise verwendet werden, um das Genprodukt zu produzieren, das von
der rekombinanten Sequenz codiert wird. Alternativ können die
erfindungsgemäßen Polypeptide
durch herkömmliche
Peptidsynthesegeräte
synthetisch produziert werden.
-
Reife
Proteine können
in Säugerzellen,
Hefe, Bakterien oder anderen Zellen unter der Kontrolle von geeigneten
Promotoren exprimiert werden. Zellfreie Translationssysteme können unter
Verwendung von RNAs, die von den DNA-Konstrukten der vorliegenden Erfindung
stammen ebenfalls verwendet werden, um derartige Proteine herzustellen.
Geeignete Clonierungs- und Expressionsvektoren zur Verwendung bei
prokaryontischen und eukaryontischen Wirten werden von Sambrook,
et al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, Zweite Auflage,
Cold Spring Harbor, N.Y., (1989), beschrieben.
-
Die
Transkription der DNA, die die Polypeptide der vorliegenden Erfindung
codiert, durch höhere
Eukaryonten wird durch den Einbau einer Enhancer-Sequenz in den
Vektor erhöht.
Die Enhancer sind cis-agierende DNA-Elemente, gewöhnlich von
10 bis 300 bp, die auf einen Promotor wirken, um seine Transkription zu
erhöhen.
Beispiele schließen
den SV40-Enhancer auf der späten
Seite des Replikationsursprungs 100 bp bis 270 bp, einen frühen Promotor-Enhancer
des Cytomegalievirus, den Polyoma-Enhancer auf der späten Seite
des Replikationsursprungs und Adenovirus-Enhancer ein.
-
Im
Allgemeinen schließen
rekombinante Expressionsvektoren Replikationsursprünge und
Selektionsmarker ein, die die Transformation der Wirtszelle erlauben,
z.B. das Ampicillin-Resistenzgen von E. coli und das TRP1-Gen von
S. cerevisiae, und einen Promotor, der von einem stark exprimiertem
Gen stammt, um die Transkription der stromabwärtsliegenden Struktursequenz
zu lenken. Derartige Promotoren können von Operons stammen, die
unter anderem glycolytische Enzyme wie 3-Phosphoglycerat-Kinase
(PGK), α-Faktor,
saure Phosphatase oder Hitzeschockproteine codieren. Die heterologe
Struktursequenz wird im geeigneten Leserahmen mit Translationsinitiations-
und Terminationssequenzen zusammengefügt und vorzugsweise mit einer
Leader-Sequenz, die die Sekretion des translatierten Proteins in
den periplasmatischen Raum oder das extrazelluläre Medium lenken kann. Fakultativ
kann die heterologe Sequenz ein Fusionsprotein codieren, das ein
N-terminales Identifizierungspeptid einschließt, das die gewünschten
Merkmale verleiht, z.B. die Stabilisierung oder die vereinfachte
Reinigung des exprimierten rekombinanten Produkts.
-
Nützliche
Expressionsvektoren für
die bakterielle Verwendung werden durch Einbau einer Struktur-DNA-Sequenz,
die ein gewünschtes
Protein codiert, zusammen mit geeigneten Translationsinitatiations- und
Terminationssignalen in einem funktionierenden Leserahmen mit einem
funktionalen Promotor konstruiert. Der Vektor umfasst einen oder
mehrere phänotypisch
selektierbare Marker und einen Replikationsursprung, um die Aufrechterhaltung
des Vektors sicherzustellen und, falls gewünscht, die Amplifizierung im
Wirt bereitzustellen. Geeignete prokaryontische Wirte zur Transformation
schließen
E. coli, Bacillus subtilis, Salmonella typhimurium und verschiedene
Spezies innerhalb der Gattungen Pseudomonas, Streptomyces und Staphylococcus
ein, obwohl wahlweise andere verwendet werden können.
-
Als
repräsentatives,
aber nicht begrenzendes Beispiel können nützliche Expressionsvektoren
für die bakterielle
Verwendung einen selektierbaren Marker und einen bakteriellen Replikationsursprung
umfassen, die von im Handel erhältlichen
Plasmiden stammen, die genetische Elemente des gut bekannten Clonierungsvektors
pBR322 (ATCC 37017) enthalten. Derartige im Handel erhältliche
Vektoren schließen
beispielsweise pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden)
und GEM1 (Promega Biotec, Madison, WI, USA) ein. Diese pBR322-„Rückgrat"-Abschnitte werden
mit einem geeigneten Promotor und der zu exprimierenden Struktursequenz
kombiniert.
-
Nach
der Transformation eines geeigneten Wirtsstammes und der Züchtung des
Wirtsstamms zu einer geeigneten Zelldichte wird der gewählte Promotor
durch geeignete Mittel induziert (z.B. Temperaturänderung oder
chemische Induktion), und die Zellen werden für einen zusätzlichen Zeitraum gezüchtet.
-
Die
Zellen werden typischerweise durch Zentrifugation geerntet, durch
physikalische oder chemische Mittel aufgebrochen, und der sich ergebende
Rohextrakt wird für
weitere Reinigung aufbewahrt.
-
Die
mikrobiellen Zellen, die bei der Expression der Proteine verwendet
werden, können
durch jedes geeignete Verfahren aufgebrochen werden, einschließlich Einfrier-Auftau-Zyklus,
Ultraschall, mechanisches Aufbrechen oder die Verwendung von zelllysierenden
Agenzien, wobei derartige Verfahren dem Fachmann gut bekannt sind.
-
Verschiedene
Säugerzellkultursysteme
können
ebenfalls verwendet werden, um rekombinantes Protein zu exprimieren.
Beispiele von Säugerexpressionsystemen
schließen
die von Gluzman, Cell, 23: 175 (1981) beschriebenen COS-7-Linien
der Affennierenfibroblasten und andere Zelllinien ein, die einen
kompatiblen Vektor exprimieren können,
beispielsweise die C127-, 3T3-, CHO-, HeLa- und BHK-Zelllinien.
Säuger-Expressionsvektoren
umfassen einen Replikationsursprung, einen geeigneten Promotor und
Enhancer und auch alle notwenigen ribosomalen Bindungsstellen, eine
Polyadenylierungsstelle, Spleiß-donor- und -akzeptorstellen,
Transkriptionsterminationssequenzen und flankierende nicht-translatierte 5'-Sequenzen. DNA-Sequenzen,
die von der SV-40-Spleißstelle
stammen, und Polyadenylierungsstellen können verwendet werden, um die
erforderlichen nicht-transkribierten
genetischen Elemente bereitzustellen.
-
Die
TNF-gamma-Polypeptide können
aus rekombinanten Zellkulturen durch Verfahren einschließlich Ammoniumsulfat-
oder Ethanolfällung,
Säureextraktion,
Anionen- oder Kationenaustauschchromatographie, Phosphocellulosechromatographie,
hydrophobe Chromatographie, Affinitäts-chromatographie, Hydroxylapatitchromatographie
und Lektinchromatographie gewonnen und gereinigt werden. Es können gegebenenfalls Proteinrückfaltungsschritte
zur Vervollständigung
der Konfiguration des reifen Proteins durchgeführt werden. Schließlich kann
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) für
die Endreinigungsschritte verwendet werden.
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können ein natürlich gereinigtes
Produkt oder ein Produkt aus chemisch-synthetischen Verfahren sein
oder durch rekombinante Verfahren aus einem prokaryontischen oder
eukaryontischen Wirt (beispielsweise aus bakteriellen, Hefe-, höheren Pflanzen-,
Insekten- und Säugerzellen
in Kultur) produziert werden. Abhängig von dem in einem rekombinanten
Herstellungsverfahren verwendeten Wirt können die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung glycosyliert sein oder nicht-glycosyliert sein. Erfindungsgemäße Polypeptide
können
auch einen Anfangsmethioninrest einschließen.
-
Das
TNF-gamma-Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann verwendet werden,
um Tumorzellwachstum oder Neoplasie zu hemmen. Das TNF-gamma-Polypeptid kann für die Tumorzerstörung durch
Apoptose verantwortlich sein, die durch Membran-Blebbin (Zeiose),
Kondensierung des Cytoplasmas und die Aktivierung endogener Endonuclease
charakterisiert ist (7). Wie in Tabelle 1 gezeigt,
besitzt TNF-gamma eine starke cytotoxische Aktivität für die getesteten
Zelllinien, die eine anormale Zellproliferation und -Regulation
aufweisen, beispielsweise die Fibrosarkom- und Karzinomzelllinie.
Dies ist auch in 6A, 6B und 8 dargestellt, bei denen gezeigt wird,
dass TNF-gamma die Fähigkeit
besitzt, L929- und WEHT 164-Zellwachstum durch cytotoxische Aktivität zu hemmen.
WEHT 164-Zellen sind Maus-Fibrosarkomzellen. Ein bevorzugtes Verfahren
der Verabreichung von TNF-gamma beinhaltet die direkte Injektion
in den Tumor.
-
Die
Zelladhäsionaktivität von TNF-gamma
kann für
die Wundheilung verwendet werden. Wie in Tabelle 1 und 9 dargestellt, besitzt TNF-gamma eine
starke Proliferationswirkung auf Endothelzellen, was ein Zeichen
dafür ist,
dass TNF-gamma eine Rolle bei der Wundheilung spielt. Die Zelladhäsionswirkungen
von TNF-gamma können
auch eine Rolle bei der Wundheilung spielen.
-
TNF-gamma
kann auch verwendet werden, um Krankheiten zu behandeln, die eine
wachstumsfördernde
Aktivität
erfordern, beispielsweise Restenose. Wie vorstehend angegeben, wird
gezeigt, dass TNF-gamma starke Proliferationswirkungen auf das Endothelzellwachstum
besitzt. Demnach kann TNF-gamma auch verwendet werden, um die Hämatopoese
und Endothelzellentwicklung zu regulieren.
-
Das
TNF-gamma-Polypeptid ist durch seine Fähigkeit, die Aktivierung von
T-Zellen zu stimulieren,
ein wichtiger Mediator der Immunantwort. Demnach kann dieses Polypeptid
verwendet werden, eine Immunantwort gegen eine Vielzahl von parasitären, bakteriellen
und viralen Infektionen zu stimulieren. TNF-gamma kann virusinfizierte
Zellen lysieren und daher verwendet werden, um HIV-infizierte Zellen
zu behindern.
-
Das
TNF-gamma-Polypeptid kann auch verwendet werden, um Autoimmunkrankheiten
wie Typ I-Diabetes durch Erhöhung
der T-Zellproliferationsantwort
zu behandeln. Tabelle 1 Zusammenfassung der TNF-gamma-Aktivität
Zelllinien | Quelle und Typ | Aktivität |
Cytotoxizität | Proliferation | Differenzierung | Adhäsion |
L929 | Maus-Fibroblast | + | – | – | – |
WEHI
164 | Maus-Fibrosarkom | +++ | – | – | – |
NRK-54E | Rattenniere
epithelartig | + | – | – | – |
THP-1 | menschliche
Monocyten-Leukämie | + | – | ++ | ++ |
HL-60 | menschliche
Promyelocyten-Leukämie | – | – | – | ++ |
Raji | menschliches
Burkitt-Lymphom | – | – | – | – |
Jurkat | menschliche
T-Zell-Leukämie | ++ | – | – | – |
Primär | menschliche
Venenendothelzellen | – | ++ | – | ? |
Primär | menschliche
Arterienendothelzellen | +* | ++ | – | ? |
A-431 | menschliches
epidermoides Karzinom | ++ | – | – | – |
293 | menschliche
embryonale Niere | – | ++ | – | – |
- * Nur bei hoher Dosierung. Die Anzahl der
+ gibt den relativen Aktivitätsspiegel
an. – gibt
keine nachgewiesene Aktivität
in dem getesteten Konzentrationsbereich an.
-
Die
Polynucleotide und Polypeptide der vorliegenden Erfindung können als
Forschungsreagenzien und Materialen zum Finden von Behandlungen
und von Diagnostika von Krankheiten des Menschen verwendet werden.
-
Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Identifizierung des Rezeptors
für TNF-gamma bereit. Das
Gen, das den Rezeptor codiert, kann durch zahlreiche, dem Fachmann
bekannte Verfahren, beispielsweise Liganden-Panning und FACS-Sortierung identifiziert
werden (Coligan, et al., Current Protocols in Immun., 1 (2), Kapitel
5, (1991)). Vorzugsweise wird die Expressionsclonierung verwendet,
wobei polyadenylierte RNA aus einer Zelle hergestellt wird, die
auf TNF-gamma reagiert, und eine cDNA-Genbank, die aus dieser RNA
hergestellt wird, wird in Pools aufgeteilt und verwendet, um COS-Zellen
oder andere Zellen zu transfizieren, die nicht auf TNF-gamma reagieren.
Transfizierte Zellen, die auf Objektträgern gezüchtet werden, werden markiertem TNF-gamma
ausgesetzt. TNF-gamma kann durch eine Vielfalt von Mitteln einschließlich Jodierung
oder Einschluss einer Erkennungsstelle für eine ortspezifische Proteinkinase
markiert werden. Nach der Fixierung und Inkubation werden die Objektträger einer
Autoradiographieanalyse unterzogen. Positive Pools werden identifiziert
und Subpools werden unter Verwendung eines sich wiederholenden Verfahrens
der Subpoolbildung und erneuten Durchmusterung hergestellt und erneut
transfiziert, so dass sich schließlich ein Einzelclon ergibt,
der den vermeintlichen Rezeptor codiert.
-
Als
alternativer Ansatz für
die Rezeptoridentifizierung kann markiertes TNF-gamma mit der Zellmembran oder Extraktzubereitungen,
die das Rezeptormolekül
exprimieren, über
Photoaffinität
vernetzt werden. Vernetztes Material wird durch PAGE aufgelöst und einem
Röntgenfilm
ausgesetzt. Der markierte Komplex, der den TNF-gamma-Rezeptor enthält, kann
ausgeschnitten, in Peptidfragmente aufgelöst und einer Proteinmikrosequenzierung
unterzogen werden. Die aus der Mikrosequenzierung erhaltene Aminosäuresequenz würde verwendet
werden, um eine Reihe von degenerierten Oligonucleotidsonden zur
Durchmusterung einer cDNA-Genbank zu konstruieren, um das Gen zu
identifizieren, das den vermeintlichen Rezeptor codiert.
-
TNF-gamma
bindet nicht signifikant an zwei lösliche TNF-Rezeptoren, sTNF-RI (p55) und sTNF-RII (p75).
Demnach kann TNF-gamma Aktivitäten
einschließlich
denen bekannter TNF-Proteine und zusätzlich zu denen bekannter TNF-Proteine
aufweisen (vgl. 11).
-
Ferner
wird hier ein Verfahren zur Durchmusterung von Verbindungen offenbart,
um diejenigen zu identifizieren, die TNF-gamma nachahmen (Agonisten)
oder die Wirkung von TNF-gamma verhindern. Ein Beispiel eines derartigen
Verfahrens nutzt die Fähigkeit
von TNF-gamma, die Proliferation der menschlichen Endothelzellen
in Gegenwart des Comitogens Con A zu stimulieren.
-
Die
Endothelzellen werden erhalten und in flachbödigen Kulturplatten mit 96
Vertiefungen (Costar, Cambridge, MA) in RPM1 1640, ergänzt mit
10% hitze inaktiviertem fötalem
Rinderserum (Hyclone Labs, Logan, UT), 1% L-Glutamin, 100 E/ml Penicillin,
100 μg/ml
Steptomycin, 0,1% Gentamycin (Gibco Life Technologies, Grand Island,
NY), in Gegenwart von 2 μg/ml
Con-A (Calbiochem, La Jolla, KA) gezüchtet. Con-A und die zu durchmusternde
Verbindung werden zu einem Endvolumen von 0,2 ml zugegeben. Nach
60 h bei 37°C werden
die Kulturen mit 1 μCi
[3H]-Thymidin (5 Ci/mMol; 1 Ci = 37 BGq;
NEN) 12-18 h gepulst und auf Glasfaserfiltern (PhD; Cambridge Technology,
Watertown, MA) geerntet. Der mittlere [3H]-Thymidin-Einbau
(ZpM; Zählimpulse
pro Minute) der dreifach angesetzten Kulturen wird unter Verwendung
eines Flüssigkeitsszintillationszählers (Beckman
Instruments, Irvine, KA) bestimmt. Ein signifikanter [3H]-Thymidin-Einbau
zeigt die Stimulierung der Endothelzellproliferation.
-
Alternativ
würde man
die Reaktion eines bekannten zweiten Botensystems nach der Interaktion
von TNF-gamma und des Rezeptors messen und in Gegenwart oder Abwesenheit
der Verbindung vergleichen. Derartige zweite Botensysteme schließen ein,
sind aber nicht begrenzt auf cAMP-Guanylatcyclase, Ionenkanäle oder
Phosphoinositid-Hydrolyse.
-
Um
auf Antagonisten zu testen, wird der vorstehend beschriebene Test
durchgeführt,
jedoch wird in diesem Test TNF-gamma zusammen mit der zu durchmusternden
Verbindung zugegeben, und die Fähigkeit der
Verbindung, den [3H]-Thymidin-Einbau in
Gegenwart von TNF-gamma zu hemmen, zeigt, dass die Verbindung ein
Antagonist zu TNF-gamma ist. Alternativ können TNF-gamma-Antagonisten durch
Kombinieren von TNF-gamma und einem potentiellen Antagonisten mit
membrangebundenen TNF-gamma-Rezeptoren oder rekombinanten Rezeptoren
unter geeigneten Bedingungen für
einen kompetitiven Inhibitionstest nachgewiesen werden. TNF-gamma
kann z.B. durch Radioaktivität
markiert werden, so dass die Anzahl der an den Rezeptor gebundenen
TNF-gamma-Moleküle die Wirksamkeit
des potenziellen Antagonisten bestimmen kann.
-
Alternativ
wird eine Säugerzelle
oder eine Membranzubereitung, die den TNF-gamma-Rezeptor exprimiert, mit markiertem
TNF-gamma in Gegenwart der Verbindung inkubiert. Die Fähigkeit
der Verbindung, diese Interaktion zu erhöhen oder zu blockieren, könnte dann
gemessen werden.
-
Als
Antagonisten können
für TNF-gamma
spezifische Antikörper
verwendet werden, indem sie an TNF-gamma binden und ihn daran hindern,
an seinen Rezeptor zu binden. Monoclonale Antikörper sind in dieser Hinsicht
besonders effektiv. Für
den TNF-gamma-Rezeptor spezifische Antikörper können jedoch verschiedene zelluläre Reaktionen
vermitteln, die dazu neigen, die Wirkungen von TNF-gamma bei der
Interaktion mit seinem Rezeptor zu agonisieren.
-
Potenzielle
TNF-gamma-Antagonisten schließen
auch TNF-gamma-Mutanten ein, die an den TNF-gamma-Rezeptor binden
und keine zweite Botenreaktion hervorrufen, um den Rezeptor von
seinem natürlichen
Liganden wirksam abzublocken. Spezifisch konstruierte Oligonucleotide
und kleine Moleküle
können auch
an den TNF-gamma-Rezeptor binden und ihn von TNF-gamma abblocken.
Beispiele kleiner Moleküle schließen ein,
sind aber nicht auf kleine Peptide oder peptidartige Moleküle begrenzt.
-
Ein
weiterer potenzieller TNF-gamma-Antagonist ist eine lösliche Form
des TNF-gamma-Rezeptors, der an TNF-gamma bindet und ihn daran hindert,
mit membrangebundenen TNF-gamma-Rezeptoren zu interagieren. Auf
diese Weise werden die Rezeptoren nicht durch TNF-gamma stimuliert.
-
Ein
weiterer potenzieller TNF-gamma-Antagonist ist ein Antisense-Konstrukt,
das unter Verwendung von Antisense-Technologie hergestellt wird.
Antisense-Technologie
kann verwendet werden, um die Genexpression über die Bildung einer Dreifachhelix
oder durch Antisense-DNA oder -RNA zu kontrollieren, wobei beide
Verfahren auf der Bindung eines Polynucleotids an DNA oder RNA basieren.
Beispielsweise wird der codierende 5'-Teil der Polynucleotidsequenz, die
die reifen Polypeptide der vorliegenden Erfindung codiert, verwendet,
um ein Antisense-RNA-Oligonucleotid
von einer Länge
von 10 bis 40 Basenpaaren zu konstruieren. Ein DNA-Oligonucleotid
wird konstruiert, so dass es zu dem an der Transkription beteiligten
Region des Gens komplementär
ist (Dreifachhelix – vgl.
Lee et al., Nucl. Acids Res., 6: 3073 (1979); Cooney et al., Science,
241: 456 (1988); und Dervan et al., Science, 251: 1360 (1991)),
so dass die Transkription und Produktion von TNF-gamma verhindert
werden. Das Antisense-RNA-Oligonucleotid hybridisiert mit der mRNA
in vivo und blockiert die Translation des mRNA-Moleküls in das
TNF-gamma-Polypeptid
(Antisense – Okano,
J. Neurochem., 56: 560 (1991); Oligodeoxynucleotides as Antisense
Inhibitors of Gene Expression, CRC Press, Boca Raton, FL (1988)).
Die vorstehend beschriebenen Oligonucleotide können auch an Zellen verabreicht
werden, so dass die Antisense-RNA oder Antisense-DNA in vivo exprimiert werden kann,
um die Produktion von TNF-gamma zu hemmen.
-
TNF-Antagonisten
können
ebenfalls verwendet werden, um Kachexie zu behandeln, die ein Lipid-klärender Defekt
ist, der auf einen systemischen Mangel an Lipoproteinlipase zurückzuführen ist,
die von TNF-gamma supprimiert wird. Die TNF-gamma-Antagonisten werden
auch verwendet, um cerebrale Malaria zu behandeln, bei der TNF-gamma
eine pathogene Rolle zu spielen scheint. Die Antagonisten können auch verwendet
werden, um rheumatoide Arthritis zu behandeln, indem die TNF-gamma
induzierte Produktion von inflammatorischen Cytokinen wie IL-1 in
den synovialen Zellen gehemmt wird. Bei der Behandlung von Arthritis wird
TNF-gamma vorzugsweise intraartikulär injiziert.
-
Die
TNF-gamma-Antagonisten können
auch verwendet werden, um die Transplantatabstoßung zu verhindern, indem die
Stimulierung des Immunsystems in Gegenwart eines Transplantats durch
TNF-gamma verhindert wird.
-
Die
TNF-gamma-Antagonisten können
auch verwendet werden, um Osteoporose zu behandeln, da TNF-gamma
die Knochenresorption induzieren kann.
-
Die
TNF-gamma-Antagonisten können
auch als Anti-Entzündungsreagenzien
verwendet werden, da TNF-gamma eine erhöhte inflammatorische Reaktion
vermittelt.
-
Die
Antagonisten können
auch verwendet werden, um endotoxischen Schock zu behandeln, der
auch als septischer Schock bezeichnet wird. Dieser kritische Zustand
ist auf eine übertriebene
Reaktion auf eine bakterielle Infektion oder andere Arten von Infektionen
zurückzuführen. Diese
Reaktion führt
zu erhöhten TNF-gamma-Spiegeln,
die Schock und Gewebeverletzung verursachen.
-
Die
Antagonisten können
in einer Zusammensetzung mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger verwendet
werden, z.B. wie hier nachstehend beschrieben.
-
Fragmente
des TNF-gamma-Gens mit der gesamten Länge können als Hybridisierungssonde
für eine cDNA-Genbank
verwendet werden, um das Gen mit der gesamten Länge zu isolieren und um andere
Gene zu isolieren, die eine hohe Sequenzähnlichkeit mit dem Gen oder ähnliche
biologische Aktivität
besitzen. Sonden dieser Art können
beispielsweise zwischen 20 und 2000 Basen besitzen. Vorzugsweise
besitzen die Sonden zwischen 30 und 50 Basenpaare. Die Sonde kann
auch verwendet werden, um einen cDNA-Clon, der einem Transkript
mit der gesamten Länge
entspricht, und einen genomischen Clon oder Clone zu identifizieren, die
das vollständige
TNF-gamma-Gen einschließlich
regulatorischer und Promotorregionen, Exons und Introns enthalten.
Ein Beispiel einer Durchmusterung umfasst die Isolierung der codierenden
Region des TNF-gamma-Gens,
indem die bekannte DNA-Sequenz verwendet wird, um eine Oligonucleotidsonde
zu synthetisieren. Die markierten Oligonucleotide mit einer Sequenz,
die zu derjenigen des Gens der vorliegenden Erfindung komplementär ist, werden
verwendet, um eine Bank aus menschlicher cDNA, genomischer DNA oder
mRNA zu durchmustern, um zu bestimmen, mit welchen Mitgliedern der
Bank die Sonde hybridisieren.
-
Die
TNF-gamma-Polypeptide und Antagonisten der vorliegenden Erfindung
und die hier beschriebenen Agonisten können in Kombination mit einem
geeigneten pharmazeutischen Träger
verwendet werden. Derartige Zusammensetzungen umfassen eine therapeutisch
wirksame Menge der Verbindung und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Excipienten. Ein derartiger Träger schließt ein, ist jedoch nicht begrenzt
auf Salzlösung,
gepufferte Salzlösung,
Dextrose, Wasser, Glycerin, Ethanol und Kombinationen davon. Die
Formulierung sollte für
die Verabreichungsart geeignet sein.
-
Die
Erfindung schließt
auch eine pharmazeutische Packung oder einen Kit ein, der einen
oder mehrere Behälter
umfasst, die mit einem oder mehreren Inhaltsstoffen der erfindungsgemäßen Arzneimittel
gefüllt
sind. Mit (einem) derartigen Behälter(n)
kann ein Hinweis in der Form assoziiert sein, die von einer Regierungsbehörde vorgeschrieben
ist, um die Herstellung, die Verwendung oder den Verkauf von Pharmazeutika
oder biologischen Produkten zu regeln, wobei der Hinweis die Genehmigung
der Behörde
hinsichtlich der Herstellung, der Verwendung oder des Verkaufs für die Verabreichung
beim Menschen widerspiegelt. Zusätzlich
können
die Arzneimittel der vorliegenden Erfindung in Verbindung mit anderen
therapeutischen Verbindungen verwendet werden.
-
Die
Arzneimittel können
in geeigneter Weise wie auf topischen, intravenösen, intraperitonealen, intramuskulären, subkutanen,
intranasalen oder intradermalen Wegen verabreicht werden. Die Arzneimittel
werden in einer Menge verabreicht, die zur Behandlung und/oder Prophylaxe
der spezifischen Indikation wirksam ist. Im Allgemeinen werden sie
in einer Menge von mindestens etwa 10 μg/kg Körpergewicht verabreicht und
in den meisten Fällen
werden sie in einer Menge verabreicht, die etwa 8 mg/kg Körpergewicht
pro Tag nicht übersteigt.
In den meisten Fällen
liegt die Dosierung in einem Bereich von etwa 10 μg/kg bis
etwa 1 mg/kg Körpergewicht
täglich,
wobei die Verabreichungswege, Symptome etc. berücksichtigt werden.
-
Die
TNF-gamma-Polypeptide und Agonisten und Antagonisten, die Polypeptide
sind, können
nach der vorliegenden Erfindung auch durch Expression derartiger
Polypeptide in vivo verwendet werden, was häufig als „Gentherapie" bezeichnet wird.
-
So
können
beispielsweise Zellen aus einem Patienten mit einem Polynucleotid
(DNA oder RNA) verändert
werden, das ein Polypeptid ex vivo codiert, wobei die veränderten
Zellen dann einem Patienten bereitgestellt werden, der mit dem Polypeptid
behandelt werden soll. Derartige Verfahren sind im Fachgebiet gut
bekannt und sind aufgrund der hier gemachten Ausführungen
offensichtlich. Beispielsweise können
die Zellen durch Verwendung eines retroviralen Partikels hergestellt
werden, das RNA enthält,
die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert.
-
Auf ähnliche
Weise können
die Zellen in vivo zur Expression eines Polypeptids in vivo beispielsweise durch
im Fachgebiet bekannte Verfahren hergestellt werden. Beispielsweise
kann eine Produzentenzelle zur Produktion eines retroviralen Partikels,
das RNA enthält,
die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert, einem Patienten
zur Veränderung
von Zellen in vivo und zur Expression des Polypeptids in vivo verabreicht werden.
Diese und andere Verfahren zur Verabreichung eines Polypeptids der
vorliegenden Erfindung durch ein derartiges Verfahren sollten dem
Fachmann aufgrund der hier gemachten Ausführungen offensichtlich sein.
Beispielsweise kann das Expressionsvehikel zur Veränderung
von Zellen ein anderes sein als ein Retrovirus, beispielsweise ein Adenovirus,
das verwendet werden kann, um Zellen in vivo nach der Kombination
mit einem geeigneten Verabreichungsvehikel herzustellen.
-
Diese
Erfindung betrifft auch die Verwendung des TNF-gamma-Gens als Teil
eines diagnostischen Tests zum Nachweis von Krankheiten oder Anfälligkeiten
für Krankheiten,
die mit dem Vorliegen von mutiertem TNF-gamma im Zusammenhang stehen.
Derartige Erkrankungen stehen mit der Unterexpression von TNF-gamma
in Zusammenhang, beispielsweise die abnormale Zellproliferation
wie Tumore und Krebsarten.
-
Individuen,
die Mutationen im menschlichen TNF-gamma-Gen tragen, können auf
DNA-Ebene durch eine Vielzahl von Techniken nachgewiesen werden.
Nucleinsäuren
zur Diagnose können
von Zellen eines Patienten wie aus Blut, Urin, Speichel, Gewebebiopsie-
und Autopsiematerial erhalten werden. Die genomische DNA kann direkt
für den
Nachweis verwendet werden oder kann enzymatisch unter Verwendung
von PCR vor der Analyse amplifiziert werden (Saiki et al., Nature,
324: 163-166 (1986)). RNA oder cDNA kann auch für denselben Zweck verwendet
werden. Als Beispiel können
zur TNF-gamma codierenden Nucleinsäure komplementäre PCR-Primer
verwendet werden, um TNF-gamma-Mutationen zu identifizieren und
zu analysieren. Beispielsweise können
Deletionen und Insertionen durch eine Größenänderung des amplifizierten
Produkts im Vergleich zum normalen Genotyp nachgewiesen werden.
Punktmutationen können
durch Hybridisieren von amplifizierter DNA mit radiomarkierter TNF-gamma-RNA
oder alternativ mit radiomarkierten TNF-gamma-Antisense-DNA-Sequenzen
identifiziert werden. Ideal gepaarte Sequenzen können von fehlgepaarten Duplexmolekülen durch
RNase A-Spaltung oder durch Unterschiede in den Schmelztemperaturen
nachgewiesen werden.
-
Genetisches
Testen basierend auf DNA-Sequenzunterschieden kann durch den Nachweis
der Änderung
in der elektrophoretischen Mobilität von DNA-Fragmenten in Gelen mit oder ohne denaturierende
Mittel erfolgen. Kleine Sequenzdeletionen und -Insertionen können durch
hoch auflösende
Gelelektrophorese sichtbar gemacht werden. DNA-Fragmente von verschiedenen
Sequenzen können
auf denaturierenden Formamidin-Gradientengelen unterschieden werden,
bei denen die Mobilitäten
von verschiedenen DNA-Fragmenten im
Gel bei bestimmten Positionen gemäß ihren spezifischen Schmelz- oder Teilschmelztemperaturen
verzögert
werden (vgl. z.B. Myers et al., Science, 230: 1242 (1985)).
-
Sequenzänderungen
an spezifischen Stellen können
auch durch Nucleaseschutz-Tests wie RNase- und S1-Schutz oder chemische
Spaltungsverfahren (z.B. Cotton et al., PNAS, USA, 85: 4397-4401
(1985)) aufgedeckt werden.
-
Daher
kann der Nachweis einer spezifischen DNA-Sequenz durch Verfahren
wie Hybridisierung, RNase-Schutz, chemische Spaltung, direkte DNA-Sequenzierung
oder Verwendung von Restriktionsenzymen (z.B. Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus
(RFLP)) und Southern-Blot-Analyse der genomischen DNA erreicht werden.
-
Zusätzlich zu
einer herkömmlicheren
Gelelektrophorese und DNA-Sequenzierung
können
Mutationen auch in der in-situ-Analyse nachgewiesen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch einen diagnostischen in-vitro-Test
zum Nachweis von veränderten
Spiegeln des TNF-gamma-Proteins in verschiedenen Geweben, da eine Überexpression
der Proteine im Vergleich zu normalen Kontrollgewebeproben das Vorhandensein
einer Krankheit oder einer Anfälligkeit
für eine
Krankheit, beispielsweise Tumore und cerebrale Malaria, nachweisen
kann. Tests, die verwendet werden, um TNF-gamma-Proteinspiegel in
einer von einem Wirt stammenden Probe nachzuweisen, sind dem Fachmann
gut bekannt und schließen
Radioimmuntests, kompetitive Bindungstests, Western-Blot-Analyse,
ELISA-Tests und den „Sandwich"-Test ein. Ein ELISA-Test
(Coligan et al., Current Protocols in Immunology, 1(2), Kapitel
6, (1991)) umfasst zuerst die Herstellung eines für das TNF-gamma-Antigen spezifischen
Antikörpers, vorzugsweise
eines monoclonalen Antikörpers.
Zusätzlich
wird ein Reporterantikörper
gegen den monoclonalen Antikörper
hergestellt. An den Reporterantikörper wird ein Nachweisreagenz
gebunden, wie Radioaktivität, Fluoreszenz
oder in diesem Beispiel Meerrettichperoxidase-Enzym. Einem Wirt
wird nun eine Probe entnommen und auf einem festen Träger, z.B.
einer Polystyrolschale, inkubiert, die die Proteine in der Probe
bindet. Jegliche freien Proteinbindestellen auf der Schale werden
dann bedeckt, indem mit einem unspezifischen Protein wie BSA inkubiert
wird. Anschließend
wird der monoclonale Antikörper
in der Schale inkubiert; in dieser Zeit binden die monoclonalen
Antikörper
an alle an die Polystyrolschale gebundenen TNF-gamma-Proteine. Alle
nicht-gebundenen monoclonalen Antikörper werden mit Puffer ausgewaschen.
Der an die Meerrettichperoxidase gebundene Reporterantikörper wird
nun in die Schale gegeben, was zur Bindung des Reporterantikörpers an
jeden monoclonalen, an TNF-gamma
gebundenen Antikörper
führt.
Nicht-gebundener Reporterantikörper
wird dann ausgewaschen. Die Peroxidase-Substrate werden dann der
Schale zugegeben und die Farbmenge, die sich in einem bestimmten
Zeitraum entwickelt hat, ist ein Maß für die TNF-gamma-Proteinmenge,
die in einem bestimmten Volumen einer Patientenprobe vorliegt, wenn
sie mit einer Standardkurve verglichen wird.
-
Ein
Kompetitionstest kann verwendet werden, wobei die für TNF-gamma
spezifischen Antikörper
an einen festen Träger
gebunden werden und markiertes TNF-gamma und eine vom Wirt stammende Probe über den
festen Träger
geschickt werden, und die beispielsweise durch Flüssigkeitsszintillationschromatographie nachgewiesene
Menge der Markierung mit einer TNF-gamma-Menge in der Probe korreliert
werden kann.
-
Ein „Sandwich"-Test ähnelt einem
ELISA-Test. Bei einem „Sandwich"-Test wird TNF-gamma über einen
festen Träger
gegeben und bindet den an den festen Träger gebundenen Antikörper. Ein
zweiter Antikörper
wird dann an den TNF-gamma gebunden. Ein dritter Antikörper, der
markiert ist und für
den zweiten Antikörper
spezifisch ist, wird dann über
den festen Träger
gegeben und bindet den zweiten Antikörper, und dann kann eine Menge
quantifiziert werden.
-
Die
Sequenzen der vorliegenden Erfindung sind auch für die Chromosomenidentifizierung
wertvoll. Die Sequenz wird spezifisch an einen bestimmten Ort auf
einem einzelnen menschlichen Chromosom gelenkt und kann damit hybridisieren.
Außerdem
gibt es einen aktuellen Bedarf zur Identifizierung bestimmter Orte
auf dem Chromosom. Es stehen derzeit wenige Chromosomen markierende
Reagenzien, die auf aktuellen Sequenzdaten (Wiederholungspolymorphismus)
basieren, zur Markierung eines Chromosomenortes zur Verfügung. Die
Kartierung der DNAs auf Chromosomen nach der vorliegenden Erfindung
ist ein wichtiger erster Schritt bei der Korrelation jener Sequenzen
mit Genen, die mit einer Krankheit assoziiert sind.
-
Kurz
gesagt können
Sequenzen auf Chromosomen durch Herstellung von PCR-Primern (vorzugsweise
15-25 bp) aus der cDNA kartiert werden. Die Computeranalyse der
nicht-translatierten 3'-Region
der Sequenz wird verwendet, um schnell Primer zu selektieren, die
nicht mehr als ein Exon in der genomischen DNA umfassen, so dass
daher der Amplifizierungsprozess erschwert wird. Diese Primer werden
dann für
die PCR-Durchmusterung von somatischen Zellhybriden verwendet, die
einzelne menschliche Chromosomen enthalten. Nur jene Hybride, die
das menschliche Gen enthalten, das dem Primer entspricht, ergeben
ein amplifiziertes Fragment.
-
Die
PCR-Kartierung der somatischen Zellhybride ist ein schnelles Verfahren
zur Zuordnung einer bestimmten DNA zu einem bestimmten Chromosom.
Unter Verwendung der vorliegenden Erfindung mit denselben Oligonucleotidprimern
kann eine Sublokalisierung mit Fragmentreihen aus spezifischen Chromosomen oder
Pools großer
genomischer Clone auf eine analoge Weise erreicht werden. Andere
Kartierungsstrategien, die auf ähnliche
Weise genutzt werden können,
um sein Chromosom zu kartieren, schließen in-situ-Hybridisierung,
Vordurchmustern mit markierten, durchflusssortierten Chromosomen
und die Vorauswahl durch Hybridiserung ein, um Chromosomen-spezifische
cDNA-Genbanken zu konstruieren.
-
Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
(FISH) eines cDNA-Clons auf einen chromosomalen Metaphasen-Ausstrich
kann verwendet werden, um in einem Schritt eine genaue chromosomale
Lokalisierung bereitzustellen. Dieses Verfahren kann mit cDNA verwendet
werden, die so kurz wie 500 oder 600 Basen ist; jedoch besitzen
Clone, die größer als
2.000 bp sind, eine höhere
Bindungswahrscheinlichkeit an einen einzigartigen Chromosomenort
mit genügend
Signalintensität
für den
einfachen Nachweis. FISH erfordert die Verwendung der Clone, von
denen die exprimierte sequenzmarkierte Stelle (EST) stammte, und
je länger,
desto besser. Beispielsweise sind 2.000 bp gut, 4.000 sind besser,
und mehr als 4.000 sind wahrscheinlich nicht notwendig, um gute
Ergebnisse in einem vernünftigen
Zeitraum zu erhalten. Für
einen Überblick
zu dieser Technik vgl. Verma et al., Human Chromosomes: A Manual
of Basic Techniques, Pergamon, Press, New York (1988).
-
Wenn
eine Sequenz einmal auf einem präzisen
Chromosomenort kartiert wurde, kann die physikalische Position der
Sequenz auf dem Chromosom mit den Daten der genetischen Karte korreliert
werden. Derartige Daten findet man beispielsweise bei V. McKusick,
Mendelian Inheritance in Man (erhältlich online über Johns
Hopkins University Welch Medical Library). Die Beziehung zwischen
Genen und Krankheiten, die auf demselben Chromosomenort kartiert
wurden, werden dann durch Kopplungsanalyse (gemeinsame Vererbung von
physikalisch benachbarten Genen) identifiziert.
-
Anschließend ist
es erforderlich, die Unterschiede bei der cDNA oder den genomischen
Sequenzen zwischen betroffenen und nicht betroffenen Individuen
zu bestimmen. Falls eine Mutation in einigen oder allen betroffenen
Individuen, jedoch in keinem normalen Individuum beobachtet wird,
dann ist die Mutation wahrscheinlich das verursachende Agens der
Krankheit.
-
Mit
der derzeitigen Auflösung
der physikalischen Kartierung und den genetischen Kartierungsverfahren
könnte
eine cDNA, die auf einer mit der Krankheit assoziierten chromosomalen
Region präzise
zugeordnet wird, eine sein, die zwischen 50 und 500 potenzielle
verursachende Gene aufweist. (Dies setzt eine Kartierungsauflösung von
einer Megabase und ein Gen pro 20 kb voraus.)
-
Die
Polypetide, ihre Fragmente oder anderen Derivate oder Analoga davon
oder Zellen, die sie exprimieren, können als Immunogen verwendet
werden, um dagegen Antikörper
zu produzieren. Diese Antikörper können beispielsweise
polyclonale oder monoclonale Antikörper sein. Die vorliegende
Erfindung schließt
auch chimäre,
Einzelketten- und humanisierte Antikörper sowie Fab-Fragmente oder
das Produkt einer Fab-Expressionsgenbank ein. Verschiedene, im Fachgebiet
bekannte Verfahren können
für die
Herstellung derartiger Antikörper
und Fragmente verwendet werden.
-
Antikörper, die
gegen die Polypeptide erzeugt wurden, die einer Sequenz der vorliegenden
Erfindung entsprechen, können
durch direkte Injektion der Polypetide in ein Tier oder durch Verabreichung
der Polypetide an ein Tier, vorzugsweise ein nicht-menschliches
erhalten werden. Der so erhaltene Antikörper bindet dann die Polypeptide
selbst. Auf diese Weise kann sogar eine Sequenz, die nur ein Fragment
der Polypeptide codiert, verwendet werden, um Antikörper zu
erzeugen, die die ganzen nativen Polypeptide binden. Derartige Antikörper können dann
verwendet werden, um das Polypeptid aus Gewebe zu isolieren, das
jenes Polypeptid exprimiert.
-
Zur
Herstellung monoclonaler Antikörper
kann jedes Verfahren verwendet werden, das Antikörper bereitstellt, die durch
kontinuierliche Zelllinienkulturen produziert werden. Beispiele
schließen
das Hybridomverfahren (Köhler
und Milstein, 1975, Nature, 256: 495-497), das Triom-Verfahren,
das menschliche B- Zell-Hybridomverfahren
(Kozbor et al., 1983, Immunology Today 4:72), das EBV Hybridomverfahren
(Cole et al., 1985, in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy,
Alan R. Liss, Inc., S. 77-96) ein, um menschliche monoclonal Antikörper zu
erzeugen.
-
Zur
Herstellung von Einzelkettenantikörpern beschriebene Verfahren
(
US-Patent 4,946,778 ) können angepasst
werden, um Einzelkettenantikörper
gegen immunogene Polypeptidprodukte dieser Erfindung zu produzieren.
Es können
auch transgene Mäuse
verwendet werden, um humanisierte Antikörper gegen immunogene Polypeptidprodukte
dieser Erfindung zu exprimieren.
-
Die
vorliegende Erfindung wird ferner unter Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele beschrieben; jedoch sollte klar sein, dass die vorliegende
Erfindung nicht auf derartige Beispiele begrenzt ist. Alle Teile
oder Mengen, sofern nicht anders spezifiziert, sind nach Gewicht
angegeben.
-
Um
das Verständnis
der folgenden Beispiele zu erleichtern, werden bestimmte, häufig auftretende
Verfahren und/oder Begriffe beschrieben.
-
„Plasmide" werden mit einem
kleinen p bezeichnet, dem Großbuchstaben
und/oder Zahlen vorangestellt sind und/oder folgen. Die hier aufgeführten Ausgangsplasmide
sind entweder im Handel erhältlich, öffentlich
auf einer uneingeschränkten
Basis erhältlich
oder können
aus zur Verfügung
stehenden Plasmiden nach veröffentlichten
Verfahren konstruiert werden. Außerdem sind äquivalente
Plasmide zu den beschriebenen im Fachgebiet bekannt und sind für den Fachmann
offensichtlich.
-
„Verdau" einer DNA bezieht
sich auf die katalytische Spaltung der DNA mit einem Restriktionsenzym, das
nur auf bestimmte Sequenzen in der DNA wirkt. Die verschiedenen,
hier verwendeten Restriktionsenzyme sind im Handel erhältlich und
ihre Reaktionsbedingungen, Cofaktoren und anderen Anforderungen
wurden so verwendet, wie es dem Fachmann bekannt wäre. Für analytische
Zwecke wird typischerweise 1 μg
Plasmid oder DNA-Fragment mit etwa 2 Enzymeinheiten in etwa 20 μl Pufferlösung verwendet.
Für die
Zwecke der Isolierung von DNA-Fragmenten zur Plasmidkonstruktion
werden typischerweise 5 bis 50 μg
DNA mit 20 bis 250 Enzymeinheiten in einem größeren Volumen gespalten. Geeignete
Puffer und Substratmengen für
bestimmte Restriktionsenzyme werden vom Hersteller spezifiziert.
Gewöhnlich
werden Inkubationszeiten von etwa 1 Stunde bei 37°C verwendet,
können
aber nach den Anweisungen der Anbieter variieren. Nach dem Verdau wird
die Reaktion direkt auf einem Polyacrylamidgel einer Elektrophorese
unterzogen, um das gewünschte Fragment
zu isolieren.
-
Die
Größentrennung
der gespaltenen Fragmente erfolgt unter Verwendung von 8-prozentigem
Polyacryamidgel, beschrieben von Goeddel, D. et al., Nucleic Acids
Res., 8: 4057 (1980).
-
„Oligonucleotide" bezieht sich entweder
auf ein einzelsträngiges
Polydesoxynucleotid oder zwei komplementäre Polydesoxynucleotidstränge, die
chemisch synthetisiert sein können.
Derartige synthetische Oligonucleotide besitzen kein 5'-Phosphat und ligieren
daher nicht mit einem anderen Oligonucleotid ohne Zugabe eines Phosphats
von einem ATP in Gegenwart einer Kinase. Ein synthetisches Oligonucleotid
ligiert mit einem Fragment, das nicht dephosphoryliert wurde. „Ligierung" bezieht sich auf
den Prozess der Bildung von Phosphodiesterbindungen zwischen zwei
doppelsträngigen
Nucleinsäurefragmenten
(Maniatis, T. et al., id., S. 146). Wenn nicht anders angegeben,
kann die Ligierung unter Verwendung von bekannten Puffern und Bedingungen
mit 10 Einheiten T4-DNA-Ligase („Ligase") pro 0,5 μg etwa äquimolaren Mengen der zu ligierenden DNA-Fragmente
erfolgen.
-
Wenn
nicht anders angegeben, wurde die Transformation durchgeführt, wie
in dem Verfahren von Graham, F. und Van der Eb, A:, Virology, 52:
456-457 (1973) beschrieben.
-
Beispiel 1
-
Bakterielle Expression und Reinigung von
TNF-Gamma
-
Die
DNA-Sequenz, die TNF-gamma codiert, ATCC # 75927, wird zuerst unter
Verwendung von PCR-Oligonucleotidprimern amplifiziert, die den 5'-Sequenzen des TNF-gamma-Proteins und
den Vektor-Sequenzen 3' zum
TNF-gamma-Gen entsprechen.
Den 5'- bzw. 3'-Sequenzen wurden
zusätzliche
Nucleotide angefügt,
die TNF-gamma entsprechen. Der 5'-Oligonucleotidprimer
besitzt die Sequenz 5' GCGCGGATCCACCATGAGACGCTTTTTAAGCAAAGTC
3', enthält eine
BamHI-Restriktionsenzymschnittstelle, gefolgt von den ersten 24
Nucleotiden der TNF-gamma codierenden Sequenz, ausgehend von der angenommenen
terminalen Aminosäure
des prozessierten Proteincodons. Die 3'-Sequenz
5' CGCGTCTAGACTATAGTAAGAAGGCTCCAAAGAAGG
3' enthält komplementäre Sequenzen
zu einer XbaI-Schnittstelle, und es folgen darauf 22 Nucleotide
von TNF-gamma und komplementäre
Sequenzen zu einer pQE-9-Vektorsequenz,
die sich 3' zur TNF-gamma-DNA-Insertion
befindet. Die Restriktionsenzymschnittstellen entsprechen den Restriktionsenzymschnittstellen
auf dem bakteriellen Expressionsvektor pQE-9 (Qiagen). pQE-9 wurde
dann mit BamHI und XbaI gespalten. Die amplifizierten Sequenzen
wurden in pQE-9 ligiert und wurden im Leserahmen mit der Sequenz
eingebaut, die die Histidin-Markierung
und die RBS codiert. Das Ligierungsgemisch wurde dann verwendet,
um einen E. coli-Stamm, der von Qiagen unter dem Handelsnamen M15/rep
4 erhältlich
ist, durch das bei Sambrook, J. et al., Molecular Cloning: A Laborstory
Manual, Cold Spring Laborstory Press, (1989) beschriebene Verfahren
zu transformieren. M15/rep4 enthält
Mehrfachkopien von Plasmid pREP4, das den lacI-Repressor exprimiert
und auch Kanamycin-Resistenz (Kanr) verleiht.
Die Transformanten werden durch ihr Vermögen, auf LB-Platten zu wachsen,
identifiziert, und Ampicillin/Kanamycin-resistente Kolonien wurden
ausgewählt.
Plasmid-DNA wurde isoliert und durch Restriktionsanalyse bestätigt. Clone,
die die gewünschten Konstrukte
enthielten, wurden über
Nacht (Ü/N)
in Flüssigkultur
in LB-Medien, ergänzt sowohl
mit Amp (100 μg/ml)
als auch Kan (25 μg/ml),
gezüchtet.
Die Ü/N-Kultur
wird verwendet, um eine große
Kultur in einem Verhältnis
von 1:100 bis 1:250 anzuimpfen. Die Zellen wurden bis zu einer optischen
Dichte von 600 (O.D.600) zwischen 0,4 und
0,6 gezüchtet.
IPTG („Isopropyl-B-Dthiogalactopyranosid") wurde dann bis
zu einer Endkonzentration von 1 mM zugegeben. IPTG induziert durch
Inaktivierung des lacI-Repressors, wobei der P/O freigegeben wird,
was zu einer erhöhten
Genexpression führt.
Die Zellen wurden weitere 3 bis 4 Stunden gezüchtet. Die Zellen wurden dann
durch Zentrifugation geerntet. Das Zellpellet wurde in dem chaotropen
Agens 6 molares Guanidin-HCl solubilisiert. Nach der Klärung wurde
solubilisiertes TNF-gamma aus dieser Lösung durch Chromatographie
auf einer Nickel-Chelat-Säule
unter Bedingungen gereinigt, die die feste Bindung durch Proteine
zulassen, die die 6-His-Markierung enthalten (Hochuli, E. et al.,
J. Chromatography 411: 177-184 (1984)). TNF-gamma wurde ferner durch
einen zweiten Lauf über
die Nickel-Chelat-Säule
gereinigt. TNF- gamma
(90% rein) wurde von der Säule
in 6 molarem Guanidin-HCl pH 5,0 eluiert und für Renaturierungszwecke in PBS-Puffer
dialysiert. Das Expressionsprodukt wurde einer SDS-PAGE unterworfen,
und die Ergebnisse kann man in 4 sehen,
wobei M Molekulargewichtsmarker sind; Spur 1 ist induziertes Zelllysat;
Spur 2 ist nicht-induziertes Zelllysat; Spur 3 ist das das TNF-gamma-Protein
nach zwei Nickel-Chelat-Säulen-Reinigungen;
Spur 4 ist das TNF-gamma-Protein nach einer Säulen-Reinigung.
-
Beispiel 2
-
Clonierung und Expression von TNF-gamma
unter Verwendung des Baculovirus-Expressionsystems
-
Die
DNA-Sequenz, die das TNF-gamma-Protein mit der gesamten Länge, ATCC
# 75927, codiert, wurde unter Verwendung von PCR-Oligonucleotidprimern
amplifiziert, die den 5'-
und 3'-Sequenzen
der Gene entsprechen:
Der 5'-Primer
besitzt die Sequenz 5' GCGCGGATCCACCATGAGACGCTTTTTAAGCAAAGTC
3' und enthält eine
BamHI-Restriktionsenzymschnittstelle (fettgedruckt), gefolgt von
24 Nucleotiden des TNF-gamma-Gens (das Startcodon für die Translation „ATG" ist unterstrichen).
-
Der
3'-Primer besitzt
die Sequenz 5' CGCGTCTAGACTATAGTAAGAAGGCTCCAAAGAAGG
3' und enthält die Schnittstelle
für die
Restriktionsendonuclease XbaI und 22 Nucleotide, die komplementär zur nicht-translatierten
3'-Sequenz des TNF-gamma-Gens
sind. Die amplifzierten Sequenzen wurden aus einem 1%-igen Agarosegel
unter Verwendung eines im Handel erhältlichen Kits („Geneclean", BIO 101 Inc., La
Jolla, Ka.) isoliert. Das Fragment wurde dann mit den Endonucleasen
BamHI und XbaI gespalten und dann noch einmal auf einem 1%-igen
Agarosegel gereinigt. Dieses Fragment wird als F2 bezeichnet.
-
Der
Vektor pA2 (Modifizierung des pVL941-Vektors, nachstehend diskutiert)
wird für
die Expression des TNF-gamma-Proteins unter Verwendung des Baculovirus-Expressionssystems
verwendet (für
einen Überblick
vgl.: Summers, M.D. und Smith, G.E. 1987, A manual of methods for
baculovirus vectors and insect cell culture procedures, Texas Agricultural
Experimental Station Bulletin Nr. 1555). Dieser Expressionsvektor enthält den starken
Polyhedrin-Promotor des Autographs californica-Kernpolyedervirus
(AcMNPV), gefolgt von den Erkennungsstellen für die Restriktionsendonucleasen
BamHI und XbaI. Die Polyadenylierungssteile des Affen-Virus (SV)
40 wird für
eine effiziente Polyadenylierung verwendet. Für eine einfache Selektion des rekombinanten
Virus wird das beta-Galactosidase-Gen aus E.coli in derselben Orientierung
wie der Polyhedrin-Promotor eingebaut, gefolgt von dem Polyadenylierungssignal
des Polyhedrin-Gens. Die Polyhedrinsequenzen werden an beiden Seiten
von Virus-Sequenzen
für die
zellvermittelte homologe Rekombination der gemeinsam transfizierten
Wildtyp-Virus-DNA flankiert. Viele andere Baculovirusvektoren könnten anstelle
von pA2 verwendet werden, wie pRG1, pAc373, pVL941 und pAcIM1 (Luckow,
V.A. und Summers, M.D., Virology, 170: 31-39).
-
Das
Plasmid wurde mit den Restriktionsenzymen BamHI und XbaI gespalten
und dann unter Verwendung von Kalbsdarmphosphatase durch im Fachgebiet
bekannte Verfahren dephosphoryliert. Die DNA wurde dann aus einem
1%-igen Agaraosegel unter Verwendung des im Handel erhältlichen
Kits („Geneclean” BIO 101
Inc., La Jolla, Ka.) isoliert. Diese Vektor-DNA wird als V2 bezeichnet.
-
Das
Fragment F2 und das dephosphorylierte Plasmid V2 wurden mit T4-DNA-Ligase ligiert.
E.coli-XL1-blue-Zellen wurden dann transformiert. Die Sequenz des
clonierten Fragments wurde durch DNA-Sequenzierung bestätigt.
-
5 μg des Plasmids
pBac TNF-gamma wurden mit 1,0 μg
eines im Handel erhältlichen
linearisierten Baculovirus („BaculoGoldTM-Baculovirus-DNA", Pharmingen, San Diego, Ka.) unter
Verwendung des Lipofektionsverfahrens gemeinsam transformiert (Felgner
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84: 7413-7417 (1987)).
-
1 μg BaculoGoldTM-Virus-DNA und 5 μg des Plasmids pBac TNF-gamma
wurden in einer sterilen Vertiefung einer Mikrotiterplatte, enthaltend
50 μl serumfreies
Grace-Medium (Life Technologies Inc., Gaithersburg, MD), gemischt.
Danach wurden 10 μl
Lipofectin plus 90 μl
Grace-Medium zugegeben, gemischt und 15 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert. Dann wurde das Transfektionsgemisch tropfenweise zu den
Sf9-Insektenzellen (ATCC CRL 1711) gegeben, die in einer 35 mm-Gewebekulturplatte
mit 1 ml Grace-Medium ohne Serum ausgesät wurden. Die Platte wurde
hin- und hergeschüttelt,
um die neu zugegebene Lösung
zu vermischen. Die Platte wurde dann 5 Stunden bei 27°C inkubiert.
Nach 5 Stunden wurde die Transfektionslösung von der Platte entfernt
und 1 ml Grace-Insektenmedium, ergänzt mit 10%-igem fötalem Kälberserum,
wurde zugegeben. Die Platte wurde in einen Inkubator zurückgestellt
und die Züchtung
wurde vier Tage bei 27°C
fortgesetzt.
-
Nach
vier Tagen wurde der Überstand
gesammelt und ein Plaque-Test durchgeführt, der ähnlich war, wie von Summers
und Smith (a.a.O.) beschrieben. Als Modifizierung wurde ein Agarosegel
mit „Blue
Gal" (Life Technologies
Inc., Gaithersburg) verwendet, das eine einfache Isolierung der
blau gefärbten
Plaques zulässt. (Eine
detaillierte Beschreibung eines „Plaque-Tests" kann man auch im
Benutzerleitfaden für
Insektenzellkultur und Baculovirologie, vertrieben von Life Technologies
Inc., Gaithersburg, Seite 9-10 finden).
-
Vier
Tage nach der Reihenverdünnung
wurde das Virus den Zellen zugegeben, blau gefärbte Plaques wurden mit der
Spitze einer Eppendorfpipette aufgenommen. Der die rekombinanten
Viren enthaltende Agar wurde dann in einem Eppendorf-Röhrchen resuspendiert,
das 200 μl
Grace-Medium enthielt. Der Agar wurde durch kurze Zentrifugation
entfernt, und der das rekombinante Baculovirus enthaltende Überstand
wurde verwendet, um Sf9-Zellen zu infizieren, die in 35 mm-Schalen ausgesät wurden.
Vier Tage später
wurden die Überstände dieser
Kulturschalen geerntet und dann bei 4°C aufbewahrt.
-
Sf9-Zellen
wurden in Grace-Medium, ergänzt
mit 10% hitzeinaktiviertem FBS, gezüchtet. Die Zellen wurden mit
dem rekombinanten Baculovirus V-TNF-gamma bei einer Infektionsmuliplizität (MOI)
von 2 infiziert. Sechs Stunden später wurde das Medium entfernt
und durch SF900 II-Medium ohne Methionin und Cystein (Life Technologies
Inc., Gaithersburg) ersetzt. 42 Stunden später wurden 5 μCi 35S-Methionin
und 5 μCi 35S-Cystein (Amersham) zugegeben. Die Zellen
wurden 16 Stunden weiter inkubiert, bevor sie durch Zentrifugation geerntet
wurden, und die markierten Proteine wurden durch SDS-PAGE und Autoradiographie
sichtbar gemacht. 5 zeigt das Gel, in dem die
Spuren 1 und 3 das Medium von TNF-gamma und die Kontrolle sind; Spuren
2 und 4 sind das Zelllysat von TNF-Gamma und die Kontrolle.
-
Beispiel 3
-
Expression von rekombinantem TNF-gamma
in COS-Zellen
-
Das
Expressionsplasmid TNF-gamma HA stammt von dem Vektor pcDNAI/Amp
(Invitrogen), enthaltend: 1) SV40-Replikationsursprung, 2) Ampicillin-Resistenzgen, 3)
E.coli-Replikationsursprung, 4) CMV-Promotor, gefolgt von einer
Polylinkerregion, einem SV40-Intron und einer Polyadenylierungsstelle.
Ein DNA-Fragment,
das den gesamten TNF-gamma-Vorläufer
und eine HA-Markierung codiert, die im Leserahmen an sein 3'-Ende fusioniert
ist, wurde in die Polylinkerregion des Vektors cloniert, daher wird
die Expression des rekombinanten Proteins unter dem CMV-Promotor
gelenkt. Die HA-Markierung entspricht einem Epitop, das vom Influenza-Hämagglutininprotein
stammt, wie früher
beschrieben (I. Wilson, H. Niman, R. Heighten, A. Cherenson, M.
Connolly und R. Lerner, 1984, Cell 37, 767). Der Einbau der HA-Markierung
in unser Zielprotein erlaubt den einfachen Nachweis des rekombinanten
Proteins mit einem Antikörper,
der das HA-Epitop
erkennt.
-
Die
Plasmidkonstruktionsstrategie wird wie folgt beschrieben:
Die
DNA-Sequenz, die TNF-gamma codiert, ATCC # 75927, wurde durch PCR
an dem ursprünglichen
EST konstruiert, der unter Verwendung von zwei Primern cloniert
wurde: der 5'-Primer
(derselbe wie für
das Baculo-Beispiel) enthält
eine BamHI-Schnittstelle, auf die 24 Nucleotide der TNF-gamma codierenden
Sequenz, ausgehend vom Startcodon, folgen; die 3'-Sequenz 5' CGCTCTAGATCAAGCGTAGTCTGGGACGTCGTATGGATAGTAAGAAGGCTCCAAAG
3' enthält komplementäre Sequenzen
zur XbaI-Schnittstelle, dem Translationsstoppcodon, der HA-Markierung
und den letzten 18 Nucleotiden der TNF-gamma codierenden Sequenz (das
Stopp-Codon nicht einschließend).
Daher enthält
das PCR-Produkt eine BamHI-Schnittstelle, die TNF-gamma codierende
Sequenz, gefolgt von einer im Leserahmen fusionierten HA-Markierung,
ein Translationsterminationsstoppcodon neben der HA-Markierung und
eine XbaI-Schnittstelle.
Das PCR amplifizierte DNA-Fragment und der Vektor pcDNAI/Amp wurden
mit BamHI- und XbaI-Restriktionsenzym gespalten und ligiert. Das
Ligierungsgemisch wurde in den E. coli-Stamm SURF (erhältlich von
Stratagene Cloning Systems, 11099 North Torreg Pines Road, La Jolla,
KA 92037) transformiert, die transformierte Kultur wurde auf Ampicillin-Medienplatten ausplattiert,
und resistente Kolonien wurden ausgewählt. Die Plasmid-DNA wurde
aus den Transformanten isoliert und durch Restriktionsanalyse auf
das Vorliegen des richtigen Fragments untersucht. Zur Expression
des rekombinanten TNF-gamma
wurden COS-Zellen mit dem Expressionsvektor durch das DEAE-DEXTRAN-Verfahren
transfiziert. (J. Sambrook, E. Fritsch, T. Maniatis, Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Laboratory Press, (1989)). Die
Expression des TNF-gamma-HA-Proteins wurde durch Radiomarkierung
und ein Immunpräzipitationsverfahren
nachgewiesen. (E. Harlow, D. Lane, Antibodies: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, (1988)). Die Zellen wurden
zwei Tage nach der Transfektion 8 Stunden mit 35S-Cystein
markiert. Die Kulturmedien wurden dann gesammelt, und die Zellen
wurden mit Detergens lysiert (RIPA-Puffer (150 mM NaCl, 1% NP-40,
0,1% SDS, 1% NP-40, 0,5% DOC, 50 mM Tris, pH 7,5). (Wilson, I. et
al., Id. 37: 767 (1984)). Sowohl das Zelllysat als auch die Kulturmedien
wurden mit einem monoclonalen HA-spezifischen Antikörper präzipitiert.
Die präzipitierten
Proteine wurden auf 15%-igen SDS-PAGE-Gelen
analysiert.
-
Beispiel 4
-
Expressionsmuster von TNF-gamma in menschlichem
Gewebe
-
Es
wurde eine RNA-Blot-Analyse durchgeführt, um die Expressionsspiegel
von TNF-gamma in menschlichen Geweben zu untersuchen. Die zellulären Gesamt-RNA-Proben
wurden mit dem RNAzolTM B-System (Biotecx
Laborstories, Inc. 6023 South Loop East, Houston, TX 77033) isoliert.
Etwa 2 μg
(für den RNA-Blot von 3A)
der Gesamt-RNA, die aus jedem menschlichen spezifizierten Gewebe
isoliert wurde, wurden auf 1%-igem Agarose-Formaldeyd-Gel getrennt
und auf einen Nylonfilter übertragen
(Sambrook, Fritsch und Maniatis, Molecular Cloning, Cold Spring
Harbor Press, (1989)). Die Markierungsreaktion erfolgte nach dem
Stratagene-Prime-It-Kit mit 50 ng TNF-gamma-cDNA, um 32P-markierte
TNF-gamma-cDNA herzustellen. Die markierte DNA wurde mit einer Select-G-50-Säule (5 Prime – 3 Prime,
Inc. 5603 Arapahoe Road, Boulder, CO 80303) gereinigt. Der Filter
wurde dann mit radioaktiv markiertem TNF-gamma-Gen mit 1.000.000 ZpM
(„cpm"; Zerfälle pro
Minute)/ml in 0,5 M NaPO4, pH 7,4 und 7%
SDS über Nacht
bei 65°C
markiert. Nachdem er zweimal bei Raumtemperatur und zweimal bei
60°C mit
0,5 × SSC,
0,1% SDS gewaschen worden war, wurde der Filter bei –70°C über Nacht
einem Verstärkerschirm
exponiert. Die Boten-RNA für
TNF-gamma ist in
der Niere reichlich vorhanden (3B).
-
Dieselbe
Reaktion wurde für
die in 3B gezeigten Ergebnisse durchgeführt, wobei
die einzige Änderung
darin bestand, dass 10 μg
Poly(A)-RNA aus den angegebenen Geweben verwendet wurden. Die Boten-RNA
für TNF-gamma wird hauptsächlich in
HUVEC-Zellen exprimiert (3B).
-
Beispiel 5
-
Fähigkeit
von rekombinantem TNF-gamma, das WEHT 164- und L929-Zellwachstum zu hemmen,
die Zelladäsion
in HL-60-Zellen zu induzieren und das Endothelzellwachstum zu fördern.
-
Die
adhärenten
Zielzellen wurden aus konfluenten Kulturen durch Trypsinierung in
PBS hergestellt und nicht-adhärente
Zielzellen wurden aus stationären
Kulturen geerntet und einmal mit Medium gewaschen. Die Zielzellen
wurden mit 3 × 105 Zellen/ml in Medium, enthaltend 10% FKS,
suspendiert. 0,1 ml Aliquots wurden in flachbödige Mikrotiterplatten mit
96 Vertiefungen dispensiert, enthaltend 0,1 ml reihenverdünnte Testproben
von Zellen (WEHT 164 und L929). Die Inkubation wurde 70 Stunden
fortgesetzt. TNF-α,
TNF-β und TNF-gamma
wurden zu einer Konzentration von 0,5 μg/ml zugegeben. Die Cytotoxizität und Proliferationsaktivität wurde
unter Verwendung eines MTS-Tests quantifiziert, der durch Zugabe
von 20 μl
MTS und Phenazinmethosulfat (PMS)-Lösung zu jeder Vertiefung erfolgte.
Nach einer 3-ständigen
Inkubation wurde die CD bei 492 nm von einem ELISA-Plattenlesegerät gemessen.
Die OD492 ist proportional zur Anzahl der
lebensfähigen Zellen
in den Vertiefungen. Die prozentuale Cytotoxizität wurde wie folgt berechnet:
% Cytotoxizität
= (100 – ODexperimentiell/ODKontrolle) × 100. Die
Photos wurden nach 72 Stunden aufgenommen. Wie von 6A und 8 dargestellt, induzierte TNF-gamma eine
Morphologieänderung,
die als dunkle runde Zellen erschien, die abgetötet sind.
-
In
der graphischen Darstellung von 6B wurde
der Test durchgeführt,
wie vorstehend beschrieben, jedoch wurden ansteigende Mengen an
TNF zugegeben. Die Ergebnisse zeigen, dass TNF-gamma ein Inhibitor
der WEHT 164-Zellen
ist.
-
Um
die Adhäsionsfähigkeit
von TNF-gamma zu testen, wurden HL-60-Zellen verwendet, und die
Zelladäsion
und der Zell-Zell-Kontakt wurden durch Beobachtung unter dem Mikroskop
gemessen und subjektiv durch zwei unabhängige Forscher bewertet. 10 veranschaulicht die Fähigkeit
von TNF-gamma, die
Zelladhäsion
zu induzieren.
-
In
dem Test zum Testen auf die Fähigkeit
von TNF-gamma, das Endothelwachstum zu fördern, wurde der Proliferationsindex
(PI) wie folgt berechnet: PI = ODexperimentiell/ODKontrolle. 8 zeigt,
dass TNF-gamma ein Promotor des Endothelzellwachstums ist.
-
Beispiel 6
-
Messung der Apoptosefähigkeit von TNF-gamma
-
In
einem ersten Inkubationsschritt wird ein anti-Histon-Antikörper adsorptiv
an die Wand eines Mikrotiterplattenmoduls fixiert. Anschließend werden
die unspezifischen Bindungsstellen an der Wand durch Behandlung
mit Inkubationspuffer (z.B. Blockierungslösung) gesättigt. Während des zweiten Inkubationsschrittes binden
die Nucleosomen, die in der WEHT 164-Zellprobe enthalten sind, die
mit TNF-α,
TNF-β oder
TNF-gamma behandelt wurde, über
ihre Histonkomponenten an den immobilisierten anti-Histon-Antikörper. Im
dritten Inkubationsschritt reagiert anti-DNA-Peroxidase (POD) mit
dem DNA-Anteil des Nucleosoms. Nach der Entfernung des ganzen nicht-gebundenen
Peroxidase-Konjugats
durch einen Waschschritt wird die Menge der im Immunkomplex zugerückgehaltenen
Peroxidase photometrisch mit ABTS (2,2'-Azino-di-[3-ethylbenzthiazolinsulfonat)) als Substrat
bestimmt. Der anti-Histon-Antikörper
reagiert mit den Histonen H1, H2A, H2B, H3 und H4 aus der Probe.
Der anti-DNA-POD-Antikörper bindet
an einzel- und doppelsträngige
DNA. Daher erlaubt der ELISA-Test den Nachweis von Mono- und Oligonucleosomen
und kann verwendet werden, um den apoptotischen Zelltod zu messen.
Der Grad des Zelltods wird durch die Menge an cytoplasmatischen
Histon assoziierten DNA-Fragmenten
gemessen, die als die Absorption A405nm/A490 angegeben werden. (Vgl.
Boehringer Mannheim Katalog, 0990 C 93 2 1541170) (vgl. 7)
-
Beispiel 7
-
Rezeptorbindungstest unter Verwendung
von TNF-gamma
-
TNF-α und TNF-gamma
wurden mittels Ni-NTA-Affinitäschromatographie
unter Verwendung der 6-His-Markierung gereinigt, und 1 μg/Vertiefung
wurde einer Nickelchelat-beschichteten Platte mit 96-Vertiefungen
(Xenopore Corp.) zugegeben und 2 Stunden inkubiert. Nach dreimaligem
Waschen wurden jeder Vertiefung 100 ng menschliche lösliche TNF-Rezeptoren,
sTNF RI oder sTNF RII, zugegeben und 2 Stunden inkubiert. Die Platte
wurde dreimal gewaschen und mit alkalischer Phosphatasemarkierter
polyclonaler Antikörper
gegen sTNF RI oder sTNF RII (200 μl)
wurde zugegeben. Die Substratlösung,
200 μl,
wurde jeder Vertiefung zugegeben und die Platte wurde 2 Stunden
inkubiert. Die OD wurde unter Verwendung eines ELISA-Lesegeräts gemessen
(Testwellenlänge
450 nm, Korrekturwellenlänge
590 nm). Die in 11 dargestellten Ergebnisse
zeigen, dass TNF-gamma an sTNF-Rezeptoren nicht signifikant bindet.
-
Angesichts
der vorstehenden Ausführungen
sind zahlreiche Modifikationen und Variationen der vorliegenden
Erfindung möglich,
und daher kann die Erfindung im Umfang der beigefügten Patentansprüche anderweitig,
als im Besonderen beschrieben, praktiziert werden. SEQUENZPROTOKOLL