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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung bezieht sich auf
rekombinante DNase B, die aus dem pathogenen Bakterium Streptococcus
pyogenes abstammt, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verfahren
zu ihrer Verwendung.
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Trotz der Fortschritte bei der Prävention
und Behandlung von bakteriellen Infektionen, stellen eine Anzahl
von bakteriellen Pathogenen weiterhin ernsthafte Probleme in der
medizinischen Praxis dar und verursachen weiterhin ernsthafte, sogar
tödliche
Krankheiten. Eines dieser Pathogene ist S. pyogenes. Unter den von S.
pyogenes verursachten Krankheiten finden sich Streptokkenpharyngitis,
Scharlach und ihre suppurativen Komplikationen, einschließlich zervikaler
Adenitis, Otitis media, Mastoiditis, Peritonsillarabszesse, Meningitis, Pneumonitis,
Lungenentzündung,
Puerperalsepsis, Zellulitis der Haut, Impetigo, Lymphangitis, Erysipel,
akute Glomerulonephritis und rheumatisches Fieber.
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Solche Infektionen treten häufig in
Krankenhäusern
auf (nosokomiale Infektion, insbesondere bei Patienten, deren normale
Immunsystemfunktion unterdrückt
ist. Die letztere Kategorie schließt Patienten mit AIDS ein,
Patienten, die immunsuppressive Arzneimittel für Krebs oder zur Prävention
von Transplantationszurückweisung
einnehmen, und Patienten mit schlechter Zirkulation, z. B. Patienten
mit Diabetes.
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Da diese Krankheiten schnelle und
wirksame Behandlung zum Auslöschen
der suppurativen Läsionen und
zur Prävention
von Folgekrankheiten, die durch immunologische Reaktionen auf persistierende
suppurative Läsionen
hervorgerufen werden, erfordern, ist eine schnelle Diagnose des
Vorhandenseins von S. pyogenes in Patienten essentiell, bei denen
Infektionen vermutet werden. Ein Versagen bei der Diagnose von S.
pyogenes kann die Behandlung stark verkomplizieren oder sie sogar
unmöglich
machen.
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Obgleich gegenwärtig Verfahren zum Nachweis
von S. pyogenes verfügbar
sind, sind diese Verfahren mit Mängeln
behaftet, insbesondere bei der klinischen Anwendung.
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Unter den Verfahren zum Nachweis
von S. pyogenes findet sich der Nachweis des Vorhandenseins von
Antikörpern
gegen DNase B, einem DNA-abbauenden Enzym, das von S. pyogenes hergestellt
wird. Dieses Enzym, das von S. pyogenes während der Infektion ausgeschieden
wird, leitet die Entwicklung beträchtlicher Antikörpertiter
von in Patienten ein, die daraufhin akutes rheumatisches Fieber
und akute Glomerulonephritis zu entwickeln.
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Wenngleich andere auf Serum basierende
diagnostische Tests für
diese rheumatischen Fieber und Glomerulonephritis, einschließlich des
Nachweises von Antikörpern
gegen Streptolysin Ound gegen Hyaluronidase erhältlich sind, bieten Tests für Anti-DNase
B-Antikörper
gewisse Vorteile, da DNase B unter fast allen Stämmen der Gruppe A betahämolytische
Streptokokken gefunden wird und da hohe DNase B-Titer in Patienten
mit Infektionen der Haut und des Pharynx gefunden werden.
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Wenngleich es eine Anzahl von kommerziell
erhältlichen
Tests für
den Test von Anti-DNase B-Antikörpern
gibt, haben diese Tests Nachteile. Wie oben angedeutet, besteht
ein großer
Bedarf nach einem verbesserten Test.
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Die kommerziell erhältlichen
Tests fallen in drei Kategorien: (1) ein auf DNase B-Inhibition
basierender Test, der die Fähigkeit
des Antikörpers
enzymatische Aktivität
zu hemmen nutzt; (2) ein Latex-Agglutinations-Test für einen
Antikörper
gegen eine Vielzahl von S. pyogenes-Antigenen; und (3) ein turbidimetrischer Inhibitions-Test.
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ELISA-Tests wurden auch im Forschungslaboratorium
eingesetzt, diese haben sich aber, wie unten detailliert ausgeführt, noch
nicht als geeignet für
den Routine-Klinikeinsatz
erwiesen.
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Der DNase B-Inhibitions-Test ist
sehr langsam und erfordert zur Durchführung typischerweise zwischen
4–8 Stunden.
In Situationen, in denen also eine schnelle Bestätigung des Anti-DNase B-Antikörpers erforderlich
ist, damit die Behandlung so schnell wie möglich eingeleitet werden kann,
sofern das Vorhandensein von S. pyogenes bestätigt wird, ist der Enzym-Inhibitions-Test
nicht besonders nützlich.
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Der Latex-Agglutinations-Test ist
gestaltet, Antikörper
gegen fünf
S. pyogenes-Antigene nachzuweisen. Testergebnisse zeigen allerdings
eine schlechte Übereinstimmung
zwischen dem Latex-Agglutinations-Test und einem spezifischen Anti-DNase
B-Test. In einer Studie, G. C. Klein & W. L. Jones, "Comparison of the Streptozyme Test with
the Antistreptolysin O, Antideoxyribonuclease B, and Antihyaluronidase
Tests," App. Microbiol.
21: 257–259
(1971), waren 12 von 80 Patienten, die in dem Latex-Agglutinations-Test negativ testeten,
in Wirklichkeit positiv für
Anti-DNase B-Antikörper. Dieser
hohe Grad von fälschlicherweise
negativen Ergebnissen bedeutet, dass der Test für den klinischen Einsatz nicht
wünschenswert
ist.
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Der turbidimetrische Inhibitions-Test
hängt von
der Inhibition der Agglutination von Latexpartikeln ab, die mit
Anti-DNase B-Antikörpern
beschichtet sind, indem eine begrenzte Menge einer unreinen Zubereitung von
DNase B in Gegenwart von Anti-DNase B-Antikörper-enthaltendem Serum, welches
um den Antikörper auf
den Latexpartikeln konkurriert. Dieser Test, der in dem U.S.-Patent
Nr. 5 055 395 beschrieben wird und hiermit per Referenz eingeschlossen
wird, ist relativ unempfindlich. Er ist daher nicht geeignet für die Verwendung
in frühen
Stadien von S. pyogenes-Infektion,
und es ist genau dieser Zeitraum, in dem ein genauer Nachweis des
Anti-DNase B-Antikörpers
am wichtigsten ist. Darüber
hinaus sind die in dem turbidimetrischen Inhibitions-Test eingesetzten
Reagenzien schwer herzustellen.
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Auf ELISA basierende Tests für Anti-DNase
B-Antikörper
werden in M. A. Gerber et al., "Enzyme-Linked
Immunosorbent Assay of Antibodies in Human Sera to Streptococcal
DNase B," J. Lab.
Clin. Med. 95: 258–265
(1980), dargestellt. Wenngleich sich diese Tests als wirksame Forschungswerkzeuge
erwiesen haben, ist ihre Hochskalierung für kommerzielle Verwendung,
insbesondere für
die klinische Praxis, nicht durchführbar. Dies ist damit begründet, dass
solche Hochskalierung die Herstellung und Reinigung von DNase B-Enzym von Streptococcus
pyogenes erfordern würde,
das, wie oben detailliert ausgeführt,
ein ernstzunehmendes Pathogen ist. Es werden für das Kultivieren dieses pathogenen
Bakteriums in erforderlicher Menge zur Produktion ausreichenden
Enzyms zur Kommerzialisierung des ELISA-Tests nicht nur extrem teure
Eindämmungsverfahren
erforderlich sein, sondern die für
das Wachstum von S. pyogenes erforderlichen Medien sind sehr komplex
und teuer. Diese Bedenken haben die Entwicklung von einer kommerziellen
Version des ELISA-Tests für
Anti-DNase B-Antikörper
stark behindert.
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Es besteht daher eine Nachfrage nach
einem verbesserten, schnellen und spezifischen Test für Anti-DNase
B-Antikörper. Vorzugsweise
würde ein
solcher Test von einem Arzt in seinem Büro einsetzbar sein und würde eine
minimale Ausrüstung
erfordern. Dies ist damit begründet,
dass Patienten mit Krankheiten, wie Streptokokkenpharyngitis und
Scharlach, üblicherweise
vor der Einweisung ins Krankenhaus ihren Hausarzt aufsuchen und
eine genaue Diagnose von S. pyogenes-Infektion zu diesem Zeitpunkt
gegenüber
einer darauf folgenden Diagnose, die nur durchgeführt wird,
wenn der Patient eingewiesen wurde, bevorzugt wäre.
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Die Entwicklung eines solchen verbesserten
Tests hängt
von der Erhältlichkeit
von großen
Mengen des DNase B-Enzyms selbst ab. Es besteht daher weiterhin
ein Bedarf für
ein Verfahren zur Herstellung von S. pyogenes-DNase B-Enzym unter
Verwendung eines Verfahrens, das hochskaliert werden kann, um kommerzielle
Mengen des Enzyms herzustellen, ohne dass komplexe, schwer in den
Griff zu kriegende und teure Eindämmungsmaßnahmen erforderlich sind.
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Einige Verfahren wurden bereits ausprobiert,
wie in Wadström
et al. (Proceedings of the International Symposium on Electrofocusing
and Isotachophoresis, 1976, 443–453)
beschrieben. Es beschreibt die Reinigung von bakteriellen Enzymen
und Toxinen mittels isoelektrischer Fokussierung und Isotachophorese
im präparativen
Maßstab.
Die Reinigung führt
in der Abtrennung von DNasen von S. pyogenes zu zwei Komponenten.
T. Yutsudo et al., 1992, FEBS LETTERS, 308(1), 30–34, beschreibt
dann eine Faktor N-Sequenz, die eine Aminosäuresequenz aufweist, die verschieden
ist von der der vorliegenden Erfindung, wenngleich sie eine DNase
B ist, einer Komponente der DNasen von S. pyogenes. Darüber hinaus
zeigt die in dem Dokument offenbarte Sequenz mitogene Aktivität, anders
als die DNase-Fraktion der vorliegenden Erfindung, die frei von mitogener
Aktivität
sind.
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Die europäische Patentpublikation 0613947
von Yutsudo et al. beschreibt auf der anderen Seite ein anderes
als das in der vorliegenden Erfindung beanspruchte Protein. Ausgehend
von dem Aminosäurerest 221,
wie in SEQ ID NO: 1, auf Seite 13 der Beschreibung des Dokumentes
gezeigt, liest sich die Sequenz Ala-Ala-Pro-Ile-Tyr-. In dem Dokument
ist weder eine Anleitung bereitgestellt, noch wird darauf hingewiesen, dass
das Entfernen eines besonderen Restes anstelle von irgendeinem der
anderen mehr als 200 Reste in dem Protein zur Herstellung eines
Produktes führt,
das frei von mitogener Aktivität
ist.
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Auf der anderen Seite beschreibt
EP 0266686 ein Latex-Agglutinationsverfahren
zum Nachweis von Antikörpern
gegen Streptokokken Desoxyribonuklease B, bei welchem gegen Streptokokken
Desoxyribonuklease B gerichtete Antikörper auf den Partikeln einer
Suspension oder Dispersion lokalisiert sind. Die Suspension oder
Dispersion dieses Typs wird mit einer Streptokokken DNase B-Lösung und
der Probe, die zu bestimmen ist, gemischt, welche die Streptokokken
DNA-Lösung,
enthaltend einen Proteaseinhibitor, und die Streptokokken DNase
B umfasst, die, wenn erforderlich, kreuzvernetzt wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Wir haben das Gen für S. pyogenes-DNase
B in Escherichia coli kloniert und exprimiert, was eine bequeme
und effiziente Herstellung von DNase B-Enzym ermöglicht, ohne dass die Kultivierung
von S. pyogenes erforderlich ist.
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Das Klonierungsverfahren führt zu im
Wesentlichen gereinigter DNA, die für eine Aminosäuresequenz kodiert,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus der Aminosäuresequenz von: (i) Streptococcus
pyogenes-DNase B-Enzym, wie in 4 unten
gezeigt, wobei das Enzym an seinem Aminoterminus einen Arginin-(R)-Rest
einschließt,
der von einem Leader-Peptid abstammt und in dem natürlichen
DNase B-Enzym nicht vorhanden ist; und (ii) einer Sequenz, die ein
funktionelles Äquivalent
von S. pyogenes-DNase B-Enzym kodiert, das gegebenenfalls mindestens
einen Rest des Leader-Peptids einschließt. Die DNA ist im Wesentlichen frei
von DNA, außer
von DNA, die DNA sind die S. pyogenes-DNase B-Sequenz aus 4 kodieren, die nicht DANN sind, die
ein funktionelles Äquivalent
von S. pyogenes-DNase B-Enzym
kodieren, und DNA, die das Leader-Peptid kodiert.
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Vorzugsweise umfasst die DNA ferner
eine DNA-Sequenz, die für
ein Leader-Peptid kodiert, das an den Aminoterminus von S. pyogenes-DNase
B-Enzym fusioniert ist.
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Am meisten bevorzugt ist die klonierte
DNA die DNA, deren Sequenz in 3 angegeben
wird, einschließlich
der DNA, die für
die gesamte Aminosäuresequenz
von S. pyogenes-DNase
B-Enzym und das Leader-Peptid kodiert.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
sind Expressionsvektoren für
Streptococcus pyogenes-DNase B-Enzym, umfassend die oben beschriebenen
DNA-Sequenzen, welche mit mindestens einer mit einer geeigneten
bakteriellen Wirtszelle kompatiblen Kontrollsequenz funktionsfähig verknüpft sind.
Vorzugsweise ist der Expressionsvektor ein Plasmidvektor. Typischerweise
ist die DNA, welche das Streptococcus pyogenes-DNase B-Enzym kodiert,
mit mindestens einer Sequenz aus dem Bakteriophagen λ verknüpft.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist eine bakterielle Wirtszelle, die mit einem Expressionsvektor
gemäß der Erfindung
in einer Weise transformiert ist, transfiziert oder infiziert ist,
die der transformierten Wirtszelle erlaubt Streptococcus pyogenes-DNase
B, die von einer DNA, die innerhalb des Expressionsvektors eingeschlossen
ist, kodiert wird, in einer nachweisbaren Menge zu exprimieren.
Die exprimierte S. pyogenes-DNase B kann entweder von der ganzen
das Enzym produzierenden Zelle ausgeschieden oder nicht ausgeschieden
werden und kann in löslicher
oder unlöslicher
Form sein.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist im wesentlichen gereinigtes S. pyogenes DNase B Enzym, welches
ein Protein mit einer Aminosäuresequenz
aus 4 umfasst.
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Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung von im Wesentlichen gereinigtem
Streptococcus pyogenes-DNase B-Enzyms, umfassend:
- (1)
das Züchten
der bakteriellen Wirtszelle, die mit einem Expressionsvektor gemäß der vorliegenden
Erfindung transformiert wird;
- (2) das Verwenden der gezüchteten
bakteriellen Wirtszelle, um das DNase B-Enzym zu exprimieren; und
- (3) das Reinigen des Enzyms aus der gezüchteten bakteriellen Wirtszelle.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist das Streptococcus pyogenes-DNase B-Enzym, das an seinem Aminoterminus
mit einer Leadersequenz fusioniert wird, wobei das Leader-Peptid die Sequenz M-N-L-L-G-S-R-R-V-F-S-K-K-C-R-L-V-K-F-S-M-V-A-L-V-S-A-T-M-A-V-T-T-V-T-L-E-N-T-A-L-A-R
(SEQ ID NO: 1) aufweist.
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Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist die Translations- oder Transkriptionsfusion von allen oder einem
Teil des S. pyogenes-DNase B-Gens oder Proteins mit einem anderen
Gen oder Protein, wobei die resultierende genetische Konstruktion
einige veränderte
Eigenschaften hat. Diese Eigenschaften schließen ein: (1) RNA-Expression
auf hohem Niveau; (2) Proteinexpression auf hohem Niveau; (3) ein
zweites funktionelles Enzym, Rezeptor oder anderes aktives Protein
in der Fusion; (4) die Fusion der DNase B an einen Affinitätsliganden;
(5) die Herstellung eines Proteins mit höherem Molekulargewicht; und
(6) erhöhte
Immunreaktivität.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist im Wesentlichen gereinigtes natürliches Streptococcus pyogenes-DNase
B-Enzym, das im
Wesentlichen frei von Proteinen ist, außer Streptokokken-DNase B-Enzym
und das an seinem Aminoterminus mit einer Leadersequenz fusionierte
Streptokokken-DNase
B-Enzym. Das im Wesentlichen gereinigte Protein ist im Wesentlichen
frei von mitogener Aktivität.
Das im Wesentlichen gereinigte Protein kann, in Abhängigkeit
von dem isoelektrischen Punkt (pI) weiter zu zwei Fraktionen gereinigt
werden, der Fraktion I und der Fraktion II. Jede Fraktion kann zu
einer Präparation
gereinigt werden, die im Wesentlichen frei von anderen Fraktionen
ist.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung
von im Wesentlichen gereinigter, natürlicher S. pyogenes-DNase B-Enzym kann umfassen:
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- (1) das Absorbieren an oder das Eluieren von
Diethylaminoethylzellulose zur Herstellung eines ersten Eluats;
- (2) das Chromatographieren des ersten Eluats an Phenylagarose
zur Herstellung eines zweiten Eluats;
- (3) das Chromatographieren des zweiten Eluats an Heparinagarose
zur Herstellung eines dritten Eluats; und
- (4) das Chromatographiefokussieren des dritten Eluats zur Herstellung
eines im Wesentlichen gereinigten DNase B-Enzyms. Vorzugsweise umfasst
das Verfahren weiterhin die Reinigung von der im Wesentlichen gereinigten
DNase B durch Umkehrphasen-Hochdruckflüssigkeits-Chromatographie.
Die Abtrennung der Fraktionen I und II findet an dem Chromatographie-Fokussierungsschritt
statt als eine Konsequenz der abweichenden pIs der Enzyme der beiden
Fraktionen.
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Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist eine einzelsträngige
Nukleinsäureprobe,
die mit wenigstens ungefähr
17 Nukleotiden der DNA-Sequenz, die für die aminoterminalen 24 Aminosäuren des
Streptococcus pyogenes-DNase B-Enzyms
kodieren, hybridisiert, nicht einschließend beliebige Teile der Leadersequenz
davon, mit nicht mehr als ungefähr
einem Fehler von 30%.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung schließt
Abschnitte der DNA-Sequenz von ausreichender Größe und Spezifität ein, um
als Primerstellen für
Amplifikationsreaktionen, wie Polymerasekettenreaktion (PCR), Ligasekettenreaktion
(LCR), RCR oder andere DNA-Amplifikationsreaktionen,
zu dienen. Die gleichen Abschnitte der DNA-Sequenz von S. pyogenes
B können
auch als spezifische Sonden zum Nachweis von homologen Sequenzen
ohne DNA-Amplifikation dienen.
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Die im Wesentlichen gereinigte S.
pyogenes-DNase B kann mittels allgemeiner, im Stand der Technik bekannter
Methoden zur Herstellung von Antikörpern verwendet werden, die
spezifisch die DNase B binden. Die Antikörper können entweder polyklonal oder
monoklonal sein.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist ein Verfahren zum Nachweis und/oder Bestimmen von Anti-Streptococcus
pyogenes-DNase B-Antikörper
in einer Testprobe. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- (1) das Bereitstellen einer Testprobe, die im Verdacht steht,
Anti-Streptococcus pyogenes-DNase B-Antikörper zu enthalten;
- (2) das Zugeben einer Menge von Streptococcus pyogenes-DNase
B-Enzym gemäß der vorliegenden
Erfindung zu der Testprobe, wobei die Menge zur Herstellung eines
nachweisbaren Niveaus enzymatischer Aktivität in Abwesenheit der Inhibition
der enzymatischen Aktivität
durch Anti-DNase B-Antikörper in
der Testprobe ausreicht; und
- (3) das Bestimmen des Niveaus der Aktivität des DNase B-Enzyms in der
Testprobe mittels Durchführen eines
Enzymtests zum Nachweisen und/oder Bestimmen des Anti-Streptococcus pyogenes-Antikörpers in der
Testprobe.
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Ein alternatives Verfahren zur Bestimmung
von Anti-DNase B-Antikörper
umfasst die Schritte:
- (1) das Binden von Streptococcus
pyogenes-DNase B-Enzym
gemäß der vorliegenden
Erfindung an einen festen Träger,
wie Latexpartikel;
- (2) das Umsetzen einer Testprobe, die im Verdacht steht, Anti-Streptococcus
pyogenes-DNase B-Antikörper
zu enthalten, mit dem an den festen Träger gebundenen Streptococcus
pyogenes-DNase B-Enzym, um den Antikörper an das Enzym zu binden
und somit an den festen Träger;
und
- (3) das Nachweisen des an den festen Träger gebundenen Antikörpers, zum
Nachweisen und/oder zum Bestimmen des Antikörpers in der Testprobe.
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Dieser Ansatz kann für nephelometrische,
turbidimetrische, Agglutinations- oder ELISA-Verfahren der Quantifikation
verwendet werden.
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Ein alternatives Verfahren zum Nachweisen
von S. pyogenes-DNase
B-Antikörper
umfasst:
- (1) das Herstellen einer gepufferten
Lösung
der DNase B; (2) das Umsetzen der gepufferten DNase B-Lösung mit
einer Testprobe, die im Verdacht steht, Anti-S. pyogenes-DNase B-Antikörper zu
enthalten; und (3) das Nachweisen einer Reaktion zwischen der DNase
B und dem Anti-DNase B-Antikörper durch
Beobachten und/oder Messen einer Änderung der Lichtabsorption
und/oder Lichtstreuung in der Lösung.
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Ein weiteres alternatives Verfahren
zum Nachweisen des Anti-DNase B-Antikörpers ist Kapillarelektrophorese.
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Da die klonierte Sequenz einen mit
dem S. pyogenes-DNase B-Gen assoziierten Promotor einschließt, ist
ein weiterer Aspekt der Erfindung ein Verfahren zur Verwendung des
Promotors, der ursprünglich mit
dem S. pyogenes-DNase B-Gen assoziiert war, zum Exprimieren eines
Proteins, außer
DNase B. Dieses Verfahren umfasst:
- (1) das
Abtrennen des Promotors, der ursprünglich mit dem S. pyogenes-DNase
B-Gen assoziiert war, aus dem S. pyogenes-DNase B-Gen;
- (2) das funktionsfähige
Verknüpfen
des Promotors mit einem Strukturgen für ein S. pyogenes-Protein,
außer
dem Gen für
DNase B; und
- (3) das Exprimieren des Proteins, das von dem Strukturgen kodiert
wird.
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Das Protein kann in S. pyogenes oder
in einem anderen Prokaryonten, außer S. pyogenes, exprimiert werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist eine im Wesentlichen gereinigte Promotorsequenz, die von der Promotorsequenz
abstammt, die ursprünglich
mit S. pyogenes-DNase B assoziiert war, die darin eine Startstelle
für die
Transkription und Stellen, die homolog zu den Konsensusstellen –10 und –35 des
Bakterienpromotors sind, einschließt.
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Noch ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist die Verwendung der Leadersequenz M-N-L-L-G-S-R-R-V-F-S-K-K-C-R-L-V-K-F-S-M-V-A-L-V-S-A-T-M-A-V-T-T-V-T-L-E-N-T-A-L-A-R (SEQ ID NO: 1)
zur Expression eines Proteins in einem Prokaryonten. Dieser Aspekt
leitet sich aus dem Befund ab, dass, wenn das gesamte klonierte
DNase B-DNA-Segment, einschließlich
des Leader-Peptids, in Escherichia coli exprimiert wird, das Protein
in das Kulturmedium ausgeschieden wird. Ein Verfahren zur Verwendung
des Leader-Peptids zur Expression eines Proteins in einem Prokaryonten
umfasst:
- (1) das Fusionieren der für das Protein
kodierenden DNA, mit für
das Leader-Peptid kodierender DNA, so dass die fusionierte DNA für ein rekombinantes
Protein kodiert, mit einem einzelnen Leserahmen, wobei das Leader-Peptid
an dem Aminoterminus des Proteins liegt;
- (2) das Einführen
der fusionierten DNA in den Prokaryonten; und
- (3) das Exprimieren der fusionierten DNA in dem Prokaryonten,
so dass das rekombinante Protein in einer gewinnbaren Menge erzeugt
wird.
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Der Prokaryont kann E. coli sein
oder ein Gram-positives Bakterium, wie eine Staphylokokken-, Streptokokken-
oder Streptomyces-Spezies.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Diese und andere Merkmale, Aspekte
und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden besser verstanden
werden durch Bezug auf die folgende Beschreibung, anliegende Ansprüche und
die begleitenden Figuren, wobei:
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1 zeigt
eine partielle Restriktionskarte der Region, die die klonierte DNase
B enthält,
wobei die Region der chimären
DNA in dem Klon und die Lokalisation des Gens für DNase B angezeigt wird;
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2 zeigt
die Lokalisation der Subklone der klonierten DNA von 1 und zeigt Nukleaseaktivität, die von
den Subklonen erzeugt wird;
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3 zeigt
die DNA-Sequenz des Klons, dessen partielle Restriktionskarte in 1 gezeigt ist;
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4 zeigt
die Aminosäuresequenz
des rekombinanten DNase B-Proteins, das aus der DNA-Sequenz aus 2 abstammt, wobei der Aminoterminus
als Ergebnis des Sequenzierens von natürlich vorkommender, gereinigter
DNase B bestimmt wurde;
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5 zeigt
die DNA-Sequenz einer Konstruktion zum Fusionieren des Bakteriophagen-λ-Promotors mit
der die DNase B-Sequenz kodierenden DNA, zusammen mit den Primern,
die für
PCR bei der Herstellung der Konstruktion verwendet wurden;
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6 ist
ein Graph, der die Inaktivierung von rekombinanter DNase B durch
humanes Anti-DNase B-Serum abbildet;
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7 zeigt
die DNA-Sequenz stromaufwärts
von dem offenen Leserahmen in der klonierten DNA und die Konsensussequenz
von einem E. coli-Promotor;
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8 ist
eine Korrelationskurve, die die Übereinstimmung
zwischen der Bestimmung des Anti-DNase B-Antikörpers in menschlichem Serum
unter Verwendung rekombinanten DNase B-Enzyms und unter Verwendung
kommerziell erhältlichen DNase
B-Enzyms, das von S. pyogenes isoliert wurde, zeigt; und
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9 ist
ein Graph, der die im Wesentlichen abwesende mitogene Aktivität von beiden
rekombinanten DNase B und gereinigten Präparationen von natürlich vorkommender
DNase B zeigt.
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BESCHREIBUNG
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Um der Nachfrage nach einer kommerziell
verwendbaren Quelle von Streptococcus pyogenes-DNase B-Enzym zu
entsprechen, haben wir das Gen für
DNase B aus S. pyogenes-genomischer
DNA in Escherichia coli kloniert. Trotz der bedeutenden evolutionären Unterschiede
zwischen S. pyogenes und E. coli, wie dies sowohl durch die bedeutende
Divergenz in der Sequenz der 18 S ribosomalen RNAs der beiden Spezies,
als auch durch den wesentlichen Unterschied in Morphologie und anderen
taxonomischen Charakteristika angezeigt wird (E. coli ist ein Gram-negatives
Bazillus, während
S. pyogenes eine Gram-positive Kokke ist) angezeigt wird, haben
wir ein solch hohes Niveau der Expression des klonierten Gens in
E. coli sowie der Aktivität des
exprimierten Proteins erreicht, dass eine Rasteruntersuchung mittels
eines enzymatischen Tests durchgeführt werden konnte, der von
der Aktivität
des exprimierten Proteins abhängt.
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I. KLONIERUNG UND EXPRESSION
DES STREPTOKOKKEN-DNASE B-GENS
IN E. COLI
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Die Klonierung und Expression von
Streptococcus pyogenes-DNase
B-Gen in E. coli macht die folgenden Schritte erforderlich, die
mit Bedacht optimiert wurden, um die Klonierung des intakten Gens
in einer Form zu erreichen, in der das aktive Enzym von dem Gen
exprimiert wird:
- (1) das Isolieren von genomischer
DNA;
- (2) das Herstellen von genomischen DNA-Fragmenten zur DNA-Klonierung;
- (3) das Einschließen
von DNA-Fragmenten in Klonierungsvektoren;
- (4) das Infizieren von Bakterien und Selektion; und
- (5) das Exprimieren und das Rasteruntersuchen;
- (6) das Charakterisieren des Klons und das DNA-Sequenzieren.
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A. Das Isolieren von genomischer
DNA
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Die genomische DNA wird vorzugsweise
aus S. pyogenes unter Bedingungen isoliert, die sowohl die Aktivität von endogener
Nuklease minimieren als auch andere Faktoren minimieren, die DNA
abbauen oder denaturieren können.
Dies macht Zelllyse und Abbau von Protein erforderlich. Ein bevorzugtes
Verfahren zum Lysieren von Zellen ist die Inkubation mit proteolytischen
Enzymachromopeptidase bei 65°C,
gefolgt von der Inkubation mit dem chaotropischen Detergens Natriumdodecylsulfat
(SDS). Dieses Verfahren wird am Bevorzugtesten in Gegenwart von
einem Chelatisierungsmittel, wie EDTA, durchgeführt. Alternativ können andere Proteasen,
wie Pronase und Proteinase K, zur Lyse der Zellen verwendet werden.
Andere Lyseverfahren sind im Stand der Technik bekannt (S. Horinouchi
et al., "A New Isolation
Method of Plasmid Deoxyribonucleic Acid from Staphylococcus aureus
Using a Lytic Enzyme of Achromobacter lyticus," Agric. Biol. Chem. 41: 2487–2489 (1977)).
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Vorzugsweise wird die DNA dann mit
Phenol oder Phenol-Chloroform
extrahiert, und die extrahierte DNA wird mit Ethanol präzipitiert.
Eine geeignete Extraktionssequenz sind zwei Extraktionen mit einem
gleichen Volumen von Phenol, gefolgt von einer Extraktion mit einem
1 : 1-Gemisch von Phenol/Chloroform (Beispiel 1). Der Extraktionspuffer
enthält
vorzugsweise ein Chelatisierungsmittel, wie EDTA, zur Minimierung
der Nukleaseaktivität.
Solche Methoden sind wohlbekannt und beschrieben, z. B. in D. M.
Wallace, "Large-
and Small-Scale Phenol Extractions," Meth. Enzymol. 152: 33–40 (1987)
und in D. M. Wallace, "Precipitation
of Nucleic Acid," Meth.
Enzymol. 152: 41–48
(1987).
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Eine geeignete Quelle von DNA ist
der Stamm ATCC Nr. 14289 von S. pyogenes, auch bekannt als C203S.,
eine nicht-M-enthaltende
Variante vom Stamm C203. Allerdings könnten ähnliche Methoden für andere
Stämme
von S. pyogenes, die das Gen für
DNase B enthalten, verwendet werden.
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Vorzugsweise wird die isolierte DNA
nach Extraktion und Ethanolpräzipitation
mit RNase A behandelt und dann weiter in einem Cäsium-Chlorid-Gradienten gereinigt.
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B. Herstellung von DNA-Fragmenten
zum Klonieren
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Die isolierte genomische DNA wird
vorzugsweise vor dem Klonieren fragmentiert. Am meisten bevorzugt
wird die Fragmentierung durchgeführt,
indem die DNA durch eine Spritzennadel, am meisten bevorzugt in
einer 25-Gauge-Spritzennadel,
ungefähr
300 Mal passiert wird. Dies führt
zu gescherter DNA mit einer durchschnittlichen Größe von ungefähr 6–8 kb.
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In einer weniger bevorzugten Alternative
kann ein Teilverdau mit einer Restriktionsendonuklease verwendet
werden, wie z. B. Sau 3A oder Mbo I. Dies ist z. B. in A. -M. Frischauf, "Digestion of DNA:
Size Fractionation," Meth.
Enzymol. 152: 183–189
(1987), die per Referenz eingeschlossen wird, beschrieben.
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C. Einschluss von DNA-Fragmenten
in Klonierungsvektoren
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Der nächste Schritt ist der Einschluss
von den DNA-Fragmenten
in den geeigneten Klonierungsvektor. Solch ein Klonierungsvektor
umfasst typischerweise die für
S. pyogenes-DNase B kodierende DNA-Sequenz, die funktionsfähig mit
mindestens eine Kontrollsequenz verknüpft ist, die mit einer geeigneten
bakteriellen Wirtszelle kompatibel ist. Solche Kontrollsequenzen
schließen
Operatoren und Promotoren ein. Geeignete Promotoren schließen Bakteriophage-λ-pL-Promotor,
einen Hybrid-trp-lac-Promotor und Bakteriophage-T7-Promotor ein. Der Klonierungsvektor
umfasst ferner vorzugsweise eine geeignete Ribosomenbindungsstelle
zur Expression. Ein bevorzugter Klonierungsvektor ist λgt11 (R.
A. Young und R. W. Davis, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 1194 (1983),
der die durch einen lac-Promotor kontrollierte Expression erlaubt,
der in den Vektor eingeschlossen wird und funktionsfähig mit
der klonierten DNA verknüpft
ist. Andere geeignete Klonierungsvektoren sind im Stand der Technik
allgemein bekannt und beschrieben, z. B. in J. Sambrook et al., "Molecular Cloning:
A Laboratory Manual" (2.
Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
New York, 1989, Bd. 3, Kap. 17, betitelt "Expression of Cloned Genes in Escherichia
coli", und hier
per Referenz eingeschlossen. Für
den Phagen λgt11
wird die DNA in eine Eco RI-Stelle insertiert. Für solches Klonieren wird die
gescherte DNA vorzugsweise unter Verwendung von E. coli-Ligase und
dann T4-DNA-Polymerase präpariert,
gefolgt von dem Zugeben von Eco RI-Linkern. Diese Eco RI-terminierten
Fragmente können
nach Verdau mit Eco RI-Restriktionsendonuklease an λgt11-Arme
ligiert werden. Vorzugsweise werden die internen Eco RI-Stellen
durch Verwendung von Eco RI-Methylase während dieses Verdauverfahrens
blockiert, da die Restriktionsendonuklease methylierte DNA an den
Adeninresten in der Erkennungsstelle durch die Methylase nicht verdaut.
-
Nach Abschluss der Ligationsreaktion
wird die DNA in Bakteriophage-λ-Köpfe in vitro
verpackt unter Verwendung eines aus Bakterien hergestellten Gemisches
von Extrakten, wobei die Bakterien mit Bakteriophage-λ-Mutanten
der Gene infiziert sind, die für
den Zusammenbau der Phagen erforderlich sind. Verpackungsverfahren
sind im Stand der Technik wohlbekannt und beschrieben, z. B. in
Sambrook et al., supra, Bd. 1, S. 2.95–2.108.
-
D. Infektion von Bakterien
und Selektion
-
Die mittels in vitro-Verpackung zusammengesetzten
Phagenpartikel werden zur Infektion von empfänglichen E. coli-Bakterien verwendet.
Ein besonders bevorzugter Stamm von bakteriellen Wirtszellen ist Y1090
(-pMC9), das heißt,
dem das pMC9-Plasmid fehlt. Ein geeignetes Verfahren ist es, die
Plaques mit einem Topagar zu überdecken, überdeckt
von DNase-Testagar (Difco, Detroit, Michigan), enthaltend 0,01%
Toluidin blue 0 als ein Farbindikator. Dies erlaubt den Nachweis
von Plaques, die das DNase B-Gen exprimieren.
-
Das unerwartet hohe Niveau der Expression
des DNase B-Gens in diesem System erlaubte den direkten Nachweis
von positiven Klonen mittels direkten Nachweises der resultierenden
enzymatischen Aktivität, ohne
dass eine immunologische Rasteruntersuchung erforderlich ist, die üblicherweise
erforderlich ist für
den Nachweis der klonierten Genprodukte.
-
Ein Verfahren zur Herstellung von
im Wesentlichen gereinigtem Streptococcus pyogenes-DNase B-Enzym
unter Verwendung von transfizierten Wirtszellen kann umfassen:
- (a) das Züchten
einer bakteriellen Wirtszelle, die mit einem geeigneten Expressionsvektor,
der ein Bakteriophage-λ-Derivat
sein kann, transformiert ist;
- (b) die Verwendung der gezüchteten
transformierten bakteriellen Wirtszelle zur Expression des DNase B-Enzyms;
und
- (c) das Reinigen des Enzyms aus der gezüchteten transformierten bakteriellen
Wirtszelle.
-
E. Charakterisierung des
Klons und DNA-Sequenzierung
-
Der λgt11-Phage, enthaltend das S.
pyogenes-DNase B-Gen (bezeichnet mit 2–6) wurde isoliert, und die
DNA wurde aus dem Phagen hergestellt. Dieser Klon wurde mittels
Restriktionsanalyse analysiert, und die Ergebnisse sind in 1 gezeigt. Die Analyse von
Eco-RI- und Eco-RI/Sac I-Subklonen
auf das Vorhandensein von Nukleaseaktivität zeigt, dass Teile des DNase
B-Gens innerhalb der internen Sac-I- bis zu der Eco-RI-Region lokalisiert
waren, wie in 2 gezeigt.
-
Das Sequenzieren der klonierten DNA
kann unter Verwendung von Standardmethoden durchgeführt werden,
z. B. des Sanger-Didesoxynukleotid-Kettenterminationsverfahren.
Die Sequenzanalyse kann durch Primingsynthese innerhalb des λgt11-Phagen über die
Region hinweg eingeleitet werden, die im Verdacht steht, DNase-Aktivität zu haben.
Ergebnisse solcher Sequenzierung sind in 3 gezeigt.
-
Die klonierte DNA, deren Sequenz
in 3 gezeigt ist, schließt einen
langen, offenen Leserahmen (ORF) ein. Die Aminosäuresequenz, die aus der Translation
dieses ORF abstammt, ist in den 3 und 4 gezeigt. Die Aminosäuresequenz
des 5'-terminalen
Abschnitts dieses ORF, beginnend bei Aminosäure 44 (Gln), stimmt überein mit
der Aminosäuresequenz,
die durch Sequenzieren gereinigter, natürlich vorkommender S. pyogenes-DNase
B (Sektion IV) abgeleitet wurde.
-
Entsprechend schließt die Erfindung
im Wesentlichen gereinigte DANN ein, umfassend DNA, die für eine Aminosäuresequenz
kodiert, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus der Aminosäuresequenz von (i) Streptococcus-pyogenes-DNase
B- Enzym, wie in 4 gezeigt. Die DNA ist im
Wesentlichen frei von DNA, die nicht die Aminosäuresequenz von 4 kodiert, außer für ein Leader-Peptid, das an
den Aminoterminus von S. pyogenes-DNase B-Enzym fusioniert ist.
Wie weiter unten beschrieben, schließt das Translationsprodukt,
das aus dem offenen Leserahmen hergestellt wurde, ein Leader-Peptid
ein.
-
F. Insertion des klonierten Gens
für S.
pyogenes-DNase B in E. coli-Expressionsplasmid Δ33, das DNase B unter Regulation
des Bakteriophagen λpL-Promotors
herstellt Das klonierte Gen für
S. pyogenes-DNase B kann auf das E. coli-Expressionsplasmid Δ33 übertragen
werden, das das klonierte Gen unter Kontrolle des Bakteriophagen λ-Promotors-pL exprimiert.
Das S. pyogenes-DNase B-Gen wird vorzugsweise mittels PCR zum Anfügen modifizierter
Enden an das DNase B-Gen aus dem λ2–6-Klon
in das Expressionsplasmid insertiert. Die folgenden Nukleotide können als
Primer für
die PCR-Reaktion gemäß Standard-PCR-Verfahren
mit Thermus-aquaticus-DNA-Polymerase verwendet werden:
-
Diese Primer können mit λgt11-DNase B-Klon-2–6-DNA als
Matrize (engl. template) zur Amplifikation verwendet werden. Die
resultierenden Amplifikationsprodukte können mit der Endonuklease Bam
HI und Sal I vor der Insertierung in den Δ33-Expressionsvektor verdaut
werden. Dies erzeugt eine translationale Fusion, die durch den pL-Promotor
reguliert wird. Ein geeigneter Stamm von E. coli (C600C1+, gal K) wird mit der insertierten DNA transformiert,
und die das Plasma enthaltenden Bakterien können durch Selektion mit Ampicillin
selektiert werden. DNA kann aus diesen Kolonien mittels Standard-Minipräparationstechniken
hergestellt werden, z. B. jene, die in F. M. Ausubel et al., "Current Protocols
in Molecular Biology" (John
Wiley & Sons, New
York (1987) § 1.6,
beschrieben sind, gefolgt von Schneiden des isolierten Plasmids
mit den geeigneten Restriktionsendonukleasen (Bam HI und Sal I)
um zu bestimmen, ob das Plasmid das gewünschte rekombinante Fragment
enthält.
Plasmide der gewünschten
Konstruktion können
in einen E. coli-Wirtsstamm eingebracht werden, der der Induktion
durch Nalidixinsäure-Protokoll
unterzogen wird, wie in J. E. Mott et al., "Maximizing gene expression from plasmid
vectors containing the λpL
promoter: Strategies for overproducing transcription termination
factor ρ," Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 82: 88–92
(1985), das per Referenz eingeschlossen wird, beschrieben ist. Es
ist im Stand der Technik bekannt, dass Nalidixinsäure DNA
schädigt
und recA-Protein induziert,
ein Rückgewinnungsprotein
(engl. recovery protein) für
E. coli. Das recA-Protein hat Proteaseaktivität, was zur Inaktivierung von λCI+-Repressor führt; diese Inaktivierung führt zur Überexpression
durch den pL-Promotor.
Andere Verfahren zur Transkriptionsaktivierung des pL-Promotors
können
auch verwendet werden. Wenn Nalidixinsäure-Induktion verwendet wird,
werden substantielle Mengen von DNase B aus der Zelle ausgeschieden.
-
II. EIGENSCHAFTEN VON
REKOMBINANT HERGESTELLTEM ENZYM
-
Das rekombinant hergestellte Enzym
aus λ 2–6-Phage
enthält
ein Leader-Peptid, das an des Aminoterminus der DNase fusioniert
ist. Dieses Leader-Peptid hat die Sequenz M-N-L-L-G-S-R-R-V-F-S-K-K-C-R-L-V-K-F-S-M-V-A-L-V-S-A-T-M-A-V-T-T-V-T-L-E-N-T-A-L-A-R
(SEQ ID NO: 1).
-
Immunoinhibitions-Tests (Beispiel
7) zeigen, dass rekombinante S. pyogenes-DNase B durch Anti-DNase
B-Enzym in menschlichem Serum in einer Weise inhibiert wird, die identisch
ist mit nicht-rekombinantem DNase B-Enzym, basierend auf der Fähigkeit
der DNase, einen DNA-Farbstoffkomplex
als Substrat zu benutzen.
-
IV. VERWENDUNG DES LEADER-PEPTIDS
FÜR S.
PYOGENES-DNASE B-ENZYM
-
Das Leader-Peptid für DNase
B mit der Aminosäuresequenz M-N-L-L-G-S-R-R-V-F-S-K-K-C-R-L-V-K-F-S-M-V-A-L-V-S-A-T-M-A-V-T-T-V-T-L-E-N-T-A-L-A-R
(SEQ ID NO: 1) kann zur Expression und Herstellung von rekombinanten
Proteinen in Bakterien verwendet werden. Ein geeignetes Verfahren
zur Verwendung des Leader-Peptids umfasst:
- (1)
das Fusionieren der DNA, die für
das Protein kodiert, an DNA, die für ein Leader-Peptid mit einer
Aminosäuresequenz
von M-N-L-L-G-S-R-R-V-F-S-K-K-C-R-L-V-K-F-S-M-V-A-L-V-S-A-T-M-A-V-T-T-V-T-L-E-N-T-A-L-A-R
(SEQ ID NO: 1), so dass die fusionierte DNA ein rekombinantes Protein
mit einem Einzel-Leserahmen bildet, wobei das Leader-Peptid an dem
Aminoterminus des Proteins liegt;
- (2) das Einführen
der fusionierten DNA in den Prokaryonten; und
- (3) das Exprimieren der fusionierten DNA in dem Prokaryonten,
so dass das rekombinante Protein in einer gewinnbaren Menge hergestellt
wird.
-
Das Bakterium kann Escherichia coli
oder alternativ ein Gram-positives Bakterium, wie eine Staphylokokke,
Streptokokke und Streptomyces, sein.
-
Vorzugsweise wird das rekombinante
Protein von einem Prokaryonten in sein Kulturmedium ausgeschieden,
so dass es aus dem Kulturmedium gewonnen werden kann.
-
Verfahren zum Fusionieren des DNA-Segmentes,
das für
das Leader-Peptid kodiert, an das Gen, das für das Protein kodiert, das
herzustellen ist, sind in dem Stand der Technik allgemein bekannt
und schließen Stumpfenden-Ligation
(engl. blunt-end ligation) ein. Stumpfenden-Ligation wird typischerweise
mit T4-Ligase durchgeführt
(V. Sgaramella & H.
G. Khorana, "Studies
on Polynucleotides. CXII. Total Synthesis of the Structural Gene
for an Alanine Transfer RNA from Yeast. Enzymic Joining of the Chemically
Synthesized Polydeoxynucleotides to Form the DNA Duplex Representing
Nucleotide Sequence 1 to 20, "J.
Mol. Biol. 72: 427 (1972); V. Sgaramella & S. D. Ehrlich, "Use of the T4 Polynucleotide Ligase
in the Joining of Flush-Ended DNA Segments Generated by Restriction
Endonucleases, "Eur.
J. Biochem. 86: 531 (1978)), und wird vorzugsweise in Gegenwart
von Kondensierungsmitteln, wie Polyethylenglykol oder Hexaminkobaltchlorid,
durchgeführt.
-
Alternativ, kann die Endonuklease
zur Erzeugung kohäsiver
Enden zur Ligation verwendet werden, sofern eine geeignete Restriktionsendonuklease
existiert, die kohäsive
Enden erzeugt und beide schneiden kann, sowohl den Abschnitt der
DNA, der für
den Linker kodiert, der dem Carboxyl-Terminus des Linkers entspricht,
als auch den Abschnitt des Gens, der für das Protein kodiert, der
dem Aminoterminus des Proteins entspricht.
-
V. REINIGUNG VON S. PYOGENES-DNASE
B-ENZYM
-
A. Reinigung von natürlicher
S. pyogenes-DNase B
-
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Reinigung von natürlichem
S. pyogenes-DNase B-Enzym. Dieses Verfahren wurde entwickelt, indem
Polyacrylamidgel-Analyse der DNase B verwendet wurde, die in den
kommerziellen Testreagenzien gefunden wurde, und ein Vergleich zu
dem Verhalten in der Gelelektro phorese des rekombinanten Enzyms.
Das Reinigungsverfahren setzt die folgenden Schritte ein, beginnend
mit einem groben Extrakt oder anderer Quelle des Enzyms: (1) das
Absorbieren an und Elution von Diethylaminoethylzellulose zur Herstellung
eines ersten Eluats; (2) das Chromatographieren des ersten Eluats
auf Phenylagarose zur Herstellung eines zweiten Eluats; (3) das
Chromatographieren des zweiten Eluats auf Heparinagarose zur Herstellung
eines dritten Eluats; und (4) das Chromatographiefokussieren des
dritten Eluats zur Herstellung des im Wesentlichen gereinigten DNase
B-Enzyms. Das Chromatographiefokussieren wird vorzugsweise auf einer
Mono-P-Säule
durchgeführt.
Vorzugsweise wird die gereinigte DNase weiter fraktioniert, um Ampholyte,
die während
des Chromatographiefokussierens verwendet werden, zu entfernen,
unter Verwendung von Umkehrphasen-Hochdruckflüssigkeits-Chromatographie auf C4
mit einem Gradienten von 0,1% Trifluoressigsäure in Wasser und 0,08% Trifluoressigsäure in Acetonitril.
-
Das Reinigungsverfahren führt zu im
Wesentlichen gereinigtem Streptococcus pyogenes-DNase B-Enzym, das
im Wesentlichen frei von Proteinen ist, außer Streptococcus-DNase B-Enzym und außer Streptococcus-DNase
B-Enzym, das mit seinem Aminoterminus mit einem Leader-Peptid fusioniert
ist. Das im Wesentlichen gereinigte Protein ist im Wesentlichen
frei von mitogener Aktivität
(siehe Beispiel 6 unten).
-
Die Reinigung führt zu zwei im Wesentlichen
gereinigten DNase B-Fraktionen, die sich in der Ladung unterscheiden.
Jede der Fraktionen ist im Wesentlichen frei von der anderen Fraktion
und anderen Proteinen. Diese Fraktionen werden als Fraktion I, welche
aus der Chromatofokussierungssäule
bei pH 8,55–8,4
eluiert, und Fraktion II, welche aus der Chromatofokussierungssäule bei
pH 8,22–8,13
eluiert, bezeichnet. Die Molekulargewichtsdaten, die aus Massenspektroskopie
(Beispiel 3) erhalten wurden, zeigen an, dass der Unterschied des
Molekulargewichts zwischen den Fraktionen I und II der gereinigten
natürlichen
DNase B mit einer geringfügigen
Modifikation von einer ansonsten identischen Aminosäuresequenz übereinstimmt.
Eine mögliche
Modifikation ist die Deaminierung, welche den angemessenen pI-Shift
verursachen würde.
-
Das gereinigte Protein kann sequenziert
werden. Die ersten 23 Aminosäuren
der beiden Fraktionen I und II erzeugten die folgenden lesbaren
Sequenzen: Q-T-Q-V-S-N-D-V-V-L-N-D-G-A-S-X-Y-L-N-E-A-L-A (SEQ ID NO: 4),
wobei X Tryptophan oder Lysin darstellt.
-
Wie weiter unten im Detail beschrieben,
stellt diese Sequenz ein Mittel zur Gestaltung von Sonden dar, die
geeignet sind zur Hybridisierung mit mindestens einer DNA-Sequenz, die für die aminoterminale
Aminosäuresequenz
des Gens kodiert.
-
B. Reinigung von rekombinant
hergestelltem S. pyogenes-DNase
B-Enzym
-
Rekombinante S. pyogenes-DNase B,
welche auf hohem Niveau in den chimären Zellen vorhanden ist, kann
durch ähnliche
Methoden gereinigt werden. Z. B. kann die rekombinante DNase B mittels
Chromatographie auf Q-Sepharose (Trimethylaminomethylagarose), Ammoniumsulfatpräzipitation,
Chromatographie auf Heparinsepharose und Chromatographie auf Q-Sepharose
aus Phagenlysaten gereinigt wurden, die aus E. coli gesammelt wurden,
die mit λ-DNase
B 2–6-Phagen infiziert
wurden. Die rekombinante DNase B, die in E. coli hergestellt wurde,
die mit rekombinantem Plasmid Δ33
transfiziert wurde, das S. pyogenes-DNase B aus dem pL-Promotor
exprimiert, kann mittels Chromatographie auf Heparinsepharose, Chromatographie
auf Q-Sepharose und Umkehrphasen-Hochdruck-flüssigkeits-Chromatographie gereinigt
werden. Andere Reinigungsverfahren sind bekannt und können von
einem Fachmann verwendet werden.
-
VI. HERSTELLUNG VON DNA-PROBEN,
DIE IN DER LAGE SIND, MIT DER KLONIERTEN DNA ZU HYBRIDISIEREN
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist die Herstellung von einer Einzelstrang-Nukleinsäuresonde,
die mit der DNA-Sequenz
hybridisiert, die für
die aminoterminalen 24 Aminosäuren
des S. pyogenes-DNase B-Enzyms kodiert, mit nicht mehr als ungefähr 30% Fehler.
Die Nukleinsäuresonde
kann RNA oder DNA sein. Vorzugsweise, wenn die Probe DNA ist, ist
der Grad des Fehlers unter Standard-stringenten Bedingungen nicht größer als
ungefähr
10%, d. h., solche, die in S. Ausubel et al., in Current Protocols
in Molecular Biology (Wiley-Interscience, New York, 1990) beschrieben
werden.
-
Geeignete Sequenzen für solche
Sonden können
durch Verwendung der Codon-Verwendungstabelle (engl. codon usage
table) für
enterische Bakterien Gene abgeleitet werden, die für die relevanten
Aminosäuren in
Tabelle 1 bereitstehen.
-
CODON-VERWENDUNG
FÜR AMINOSÄUREN IN
DER AMINOTERMINALEN REGION VON S. PYOGENES-DNASE
-
Ein Beispiel einer Sonde ist unten
gezeigt:
Probe 1): C-A-P-U-A-C-N-C-A-R-T-N-W-S-N-A-A-Y-G-A-Y-G-T
(SEQ ID NO: 5)
-
In dieser Sequenz stellt R ein Purin
dar (d. h. A oder G), Y stellt ein Pyrimidin dar (T oder C), S stellt G
oder C dar, W stellt A oder T dar und N stellt eine beliebige der
vier üblichen
Desoxyribonukleotide dar (d. h. A, G, C oder T).
-
Diese Sonde und andere Sonden können durch
Verfahren synthetisiert werden, die im Stand der Technik allgemein
bekannt sind, wie Festphasen-DNA-Synthese mittels des Phosphortriester-
oder Phosphittriester-Verfahren, wie z. B. in "Nucleic Acids in Chemistry and Biology" (G. M. Blackburn & M. J. Gait, Hrsg.,
IRL Press, Oxford, 1990), Kap. 3, S. 106–123, offenbart.
-
VI. VERWENDUNG DES STROMAUFWÄRTS-PROMOTORS,
DER MIT S. PYOGENES-DNASE B ASSOZIIERT IST
-
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist die Isolation und Verwendung eines Stromaufwärts-Promotors,
der ursprünglich
mit dem S. pyogenes-DNase B-Gen assoziiert ist, zur Expression eines
Proteins, außer
DNase B. Der Nachweis dieser Promotorsequenz wird weiter unten in
Beispiel 11 beschrieben.
-
Die Promotorsequenz wird in dem λ 2–6 Klon
zurückgehalten.
Diese Sequenz schließt
eine Startstelle zur Transkription und Stellen ein, die im Wesentlichen
homolog zu den Konsensusstellen –10 und –35 für bakterielle Promotoren sind
(Beispiel 11), etc. Diese im Wesentlichen gereinigte Promotorsequenz
liegt innerhalb des Bereichs der Erfindung.
-
Ein Verfahren zur Verwendung dieser
Promotorsequenz zur Expression eines Proteins, außer DNase B,
umfasst:
- (1) das Abtrennen des Promotors, der
ursprünglich
mit dem S. pyogenes-DNase B-Gen assoziiert war, aus dem S. pyogenes-DNase
B-Gen;
- (2) das funktionsfähige
Verknüpfen
des Promotors mit einem Strukturgen für ein S. pyogenes-Protein,
außer
dem Gen für
DNase B; und
- (3) das Exprimieren des Proteins, das von dem Strukturgen kodiert
wird.
-
Das Protein kann in S. pyogenes oder
in einem Prokaryonten außer
S. pyogenes, wie E. coli, exprimiert werden. Der Promotor kann in
einen Vektor oder in ein Plasmid zur Expression eines Gens, das
funktionsfähig
mit dem Promotor in dem Vektor oder Plasmid verknüpft ist,
eingeschlossen werden.
-
VII. VERWENDUNG VON IM
WESENTLICHEN GEREINIGTEM DNASE B-ENZYM
-
Die vorliegende Erfindung schließt ferner
verschiedene Verwendungen von im Wesentlichen gereinigtem S. pyogenes-DNase B-Enzym ein,
unabhängig
davon, ob sie aus natürlichen
Quellen oder mittels rekombinanter DNA-Methoden hergestellt wurden.
-
A. Verwendung des Enzyms
zur Herstellung von Antikörpern
-
Unter den Verwendungen des Enzyms,
das nach den erfindungsgemäßen vorliegenden
Verfahren hergestellt wurde, ist die Herstellung von Antikörpern. Die
Antikörper
können
entweder polyklonal oder monoklonal sein. Die Herstellung von beiden,
polyklonalen und monoklonalen, Antikörpern wird in E. Harlow und
D. Lane, "Antibodies:
A Laboratory Manual" (Gold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York, 1988), S.
53–318,
beschrieben. Die resultierenden Antikörper können zum Nachweis des S. pyogenes-Enzyms, d. h. in
im Verdacht stehenden Kulturen, verwendet werden.
-
B. Verwendung des Enzyms
zum Nachweis von Anti-DNase B-Antikörper
-
Eine wichtige Verwendung des im Wesentlichen
gereinigten S. pyogenes-DNase B-Enzyms der vorliegenden Erfindung
ist der Nachweis von Anti-S. pyogenes-DNase B-Antikörpern, wie
z. B. in Serum. Wie oben beschrieben, zeigt das Vorhandensein von
solchen Antikörpern
eine aktive S. pyogenes-Infektion
und ein Warnsignal an, dass ernsthafte suppurative Folgekrankheiten
auftreten könnte.
-
Ein Verfahren zum Nachweis des Anti-DNase
B-Antikörpers
beruht auf der Tatsache, dass der Antikörper in der Lage ist, die Aktivität des Enzyms
zu inhibieren. Solch ein Verfahren kann die folgenden Schritte umfassen:
- (1) das Bereitstellen einer Testprobe, die
im Verdacht steht, Anti-S. pyogenes-DNase B-Antikörper zu
enthalten;
- (2) das Zugeben einer Menge des S. pyogenes-DNase B-Enzyms gemäß der Erfindung
zu der Testprobe, wobei die Menge ausreichend ist zur Herstellung
eines nachweisbaren Niveaus von enzymatischer Aktivität in Abwesenheit
von Inhibition der enzymatischen Aktivität durch Anti-DNase B-Antikörper in
der Testprobe; und
- (3) das Bestimmen des Niveaus der Aktivität von DNase B-Enzym in der Testprobe
mittels Durchführen
eines Enzym-Tests
zum Nachweisen und/oder Bestimmen des Anti-S. pyogenes-Antikörpers in
der Testprobe.
-
Der Enzym-Test kann mittels Standardverfahren
durchgeführt
werden, wie der DNA-Farbstoffkomplex-Abbau-Test von Wampole Laboratories
(Cranbury, NJ). Dieser Test beruht auf der Fähigkeit der DNase, einen DNA-Farbstoffkomplex
als Substrat zu verwenden. Dieser Komplex zeigt eine maximale Absorptionswellenlänge von
642 nm. Da der Farbstoffkomplex allerdings durch DNase abgebaut
wird, gibt es eine Verschiebung in der maximalen Absorptionswellenlänge und
eine Verminderung in der Absorption bei 642 nm. Andere enzymatische
Tests sind erhältlich,
wie viskosimetrische Tests, welche die Fähigkeit des Enzyms messen, lange
DNA-Moleküle
zu depolymerisieren, wodurch die Viskosität der DNA-enthaltenden Lösungen stark reduziert wird.
Alternativ können
die Tests durchgeführt
werden, indem radioaktive DNA als Substrat verwendet wird und die
Freisetzung von Radioaktivität
nach Inkubation quantifiziert wird. Andere Verfahren für den Test der
Desoxyribonuklease sind im Stand der Technik wohlbekannt.
-
Ein alternativer Test für Anti-DNase
B-Enzym-Antikörper
in Serum ist ein ELISA-Test. Dieser Test umfasst:
- (1)
das Binden des S. pyogenes-DNase B-Enzyms der vorliegenden Erfindung
an einen festen Träger;
- (2) das Umsetzen einer Testprobe, die im Verdacht steht, Anti-S.
pyogenes-DNase B-Antikörper
zu enthalten, mit dem S. pyogenes-DNase B-Enzym zum Binden des Antikörpers an
das Enzym, und daher an den festen Träger; und
- (3) das Nachweisen des Antikörpers,
der an den festen Träger
gebunden ist, zum Nachweisen und/oder Bestimmen des Antikörpers in
der Testprobe.
-
ELISA-Verfahren sind im Stand der
Technik wohlbekannt und beschrieben, z. B. in P. Tijssen, "Practice and Theory
of Enzyme Immunoassays" (Elsevier,
Amsterdam, 1985). Der verwendete feste Träger ist typischerweise Plastik,
wie Polystyrol, aber auch andere feste Träger, wie Nitrozellulose, können verwendet
werden. Das Nachweisen des gebundenen Antikörpers wird typischerweise durch
Zugeben eines zweiten Antikörpers,
der spezifisch für
den ersten Antikörper
ist, durchgeführt;
wobei der zweite Antikörper
nicht das S. pyogenes-DNase B-Enzym bindet. Solch ein Antikörper kann
z. B. Enzym-markiertes anti-humanes Immunoglobulin G sein. Die Enzymmarkierung
ist typischerweise alkalische Phosphatase, λ-Galactosidase, Glucoseoxidase
oder Meerrettichperoxidase. Solche Enzyme ergeben Produkte, die
eine optische Absorption im sichtbaren Spektrum haben und entweder
visuell oder mit einem Spektrophotometer nachgewiesen werden können.
-
Andere Methoden zum Nachweisen und/oder
Bestimmen der Bildung von Antigen-Antikörper-Komplexen können auch
zum Nachweisen (engl. Test) von Anti-DNase B-Antikörper in
Serum verwendet werden. Diese Methoden weisen einen aggregierten
Antigen-Antikörper-Komplex
nach, hier ein Enzym-Antikörper-Komplex,
durch Änderung
der Lichtabsorption oder Verteilung. Im Allgemeinen umfasst ein
solcher Test:
- (1) das Herstellen einer gepufferten
Lösung
der DNase B der vorliegenden Erfindung;
- (2) das Umsetzen der gepufferten DNase B-Lösung mit einer Testprobe, die
im Verdacht steht, Anti-S. pyogenes-DNase B-Antikörper zu
enthalten; und
- (3) das Nachweisen einer Reaktion zwischen der DNase B und dem
Anti-DNase B-Antikörper
durch Beobachten und/oder Messen einer Änderung in der Lichtabsorption
und/oder Lichtstreuung in der Lösung.
-
Die Reaktion zwischen der DNase B
und der Anti-DNase B kann durch Nephelometrie oder Turbidimetrie
nachgewiesen werden. Ein anderes alternatives Verfahren zum Nachweisen
von Anti-DNase B-Antikörper
ist Kapillarelektrophorese.
-
C. Andere Verwendungen
-
Das rekombinante Protein kann zur
Vakzineentwicklung, zum Immunisieren gegen S. pyogenes in empfänglichen
Individuen, verwendet werden und kann ferner als ein Aerosol bei
der Behandlung von Lungenviskositätssymptomen in Erkrankungen,
wie zystische Fibrose verwendet werden, wenn die Viskosität auf Exsudat,
enthaltend hohe Konzentrationen von DNA, zurückgeht.
-
BEISPIELE
-
Die folgenden Beispiele sind für veranschaulichende
Zwecke beabsichtigt und sind nicht beabsichtigt, die Erfindung zu
beschränken.
-
Beispiel 1
-
Klonierung
von Streptococcus pyogenes-DNase B-Gen
-
Das S. pyogenes-DNase B-Gen wurde
mittels eines auf Aktivität
basierenden kolorimetrischen Nachweises der Nukleaseaktivität, die von
einem rekombinanten λ-Bakteriophagen
erzeugt wurde, identifiziert. Der Phage war ein Produkt einer λ-Bibliothek,
die gescherte DNA enthielt, die aus genomischer DNA von S. pyogenes
(Lansfield Gruppe, ATCC Nr. 14289) gereinigt wurde.
-
Herstellung einer chromosomalen
DNA aus S. pyogenes
-
Der S. pyogenes-Stamm ATCC 14289
wurde auf Todd-Hewitt-Agarplatten
ausgezogen und bei 37°C für zwei Tage
inkubiert. Eine einzelne Kolonie wurde zur Inokulation eines Liters
Todd Hewitt-Medium mit 10% Kälberserum
verwendet. Die Kultur wurde bei 37°C unter Schütteln für ungefähr 36 Stunden kultiviert, um
eine hohe Dichte zu erlauben.
-
Die Zellen wurden mittels Zentrifugation
in einer Beckmann J6-Zentrifuge bei 3500 UpM bei 4°C für 45 Minuten
gesammelt. Die Zellpellets wurden in 25 ml 40 mM Tris, pH 7,5, 1
mM EDTA resuspendiert. Die proteolytische Enzymachromopeptidase
(60 mg) (Wampole) in 1 ml Puffer, wurde zugegeben, und das Gemisch wurde
bei 65°C
für eine
Stunde inkubiert. Es war keine Lyse sichtbar. Ein Gesamtvolumen
von 20 ml 10% SDS wurde dann zugegeben, und die Inkubation wurde
für eine
Stunde fortgeführt.
Die Lyse war sehr sichtbar. 50 Millimeter des Puffers wurden dann
zugegeben, um die Konzentration von SDS auf 2,5% zu reduzieren.
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Das Gemisch wurde zweimal mit einem
gleichen Volumen Phenol extrahiert, gefolgt von einer Extraktion
mit Phenol/Chloroform (1 : 1). Die DNA in der wässrigen Phase wurde mittels
Ethanol präzipitiert.
Die DNA wurde durch Zentrifugation gewonnen. Das Pellet wurde in
4 ml 10 mM Tris-HCl,
pH 7,5, 1 mM EDTA (TE) resuspendiert. RNase A (50 μl bei 10
mg/ml) wurde zugegeben, und das Gemisch wurde bei 37°C für 3 Stunden
inkubiert.
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Die DNA wurde weiter in einem Cäsiumchlorid-Gradienten
gereinigt. Die Endkonzentration von DNA betrug ungefähr 0,5 mg/ml.
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Konstruktion von S. pyogenes-Bibliothek
in λgt11
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Die isolierte chromosomale DNA (300 μml) wurde
zu 200 μl
TE-Puffer zugegeben. Das Gemisch wurde durch eine 1 ml-Spritze mit einer
25-Gauge-Nadel ungefähr
300mal passiert um die DNA auf eine durchschnittliche Größe von 6
kb zu scheren.
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Die gescherte DNA (150 μl) wurde
mit E. coli-Ligase zur Reparatur der vorhandenen Nicks in der DNA behandelt,
die andernfalls nach weiteren Manipulationen zu Lücken geworden
wären.
Zu 150 μl
der DNA wurden 20 μl
10 × E.
coli-Ligasepuffer
(0,5 M Tris-HCl, pH 7,6, 100 mM MgCl2, 100
mM Dithiothreitol und 500 μg/ml Rinderserumalbumin)
zugegeben, 20 μl
NAD+ (36 mM) und 7 μl E. coli-Ligase (New England
Biolabs, Beverly, Mass., 4 Einheiten/μl) wurden zu der DNA zugegeben,
und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur für 4–5 Stunden stehengelassen.
Die Ligase wurde bei 65°C
15 Minuten hitzegetötet.
Die DNA wurde mittels Ethanol präzipitiert.
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Eco RI-Stellen in der Ligase-behandelten
DNA wurden mit Eco-Methylase gemäß dem Protokoll
des Herstellers (Promega, Madison, Wis.) methyliert. Dies wurde
durchgeführt
um interne Eco RI-Stellen, deren Spaltung mit dem Klonierungsverfahren
interferieren würde,
zu blockieren.
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Die gescherten Enden der DNA wurden
repariert mit T4-DNA-Polymerase
durch Zugeben von 30 μl 0,1
M MgCl2, 20 μl 2,5 mM eines jeden der vier
Desoxyribonukleosidtriphosphate und 2 μl T4-DNR-Polymerase (3000 U/ml)
zu dem DNA-Gemisch nach der Methylierung zugegeben. Die Reaktion
wurde für
15 Minuten bei Raumtemperatur durchgeführt. Das Gemisch wurde einmal
mit Phenol/Chloroform und dann mit Ether extrahiert. Die DNA in
der wässrigen
Fraktion wurde dann mit Ethanol präzipitiert.
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Die Eco-RI-Linker wurden an die DNA
ligiert. Die verwendeten Linker waren Octamere von New England Biolabs.
Nach der Linker-Ligation wurde die DNA mit einem Überschuss
von Eco-RI-Restriktions-Endonukleaseenzym verdaut. DNA des gewünschten
Größenbereichs,
namentlich 6–8
kb, wurde aus dem Agarosegel nach der Elektrophorese gereinigt.
Die DNA wurde mittels Ethanolpräzipitation
konzentriert und war dann bereit zur Ligation in λgt11.
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Ungefähr 2 μg gescherter DNA wurden mit
1 μg der λgt11-Arme, die vorher
mit Eco RI-Restriktionsendonuklease verdaut worden waren und bei
denen die terminalen Phosphatreste durch Behandlung mit alkalischer
Phosphatase entfernt worden waren, verbunden. Die Ligation wurde
mit Bakteriophagen-T4-Ligase in einem Gesamtvolumen von 5 μl durchgeführt. Die
Ligationsreaktion wurde bei 4°C über Nacht
durchgeführt.
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Das gesamte Ligationsgemisch wurde
in vitro unter Verwendung des Promega (Madison, Wis.)-Verpackungsextrakts
verpackt. Ein μl
des verpackten Phagen wurde auf einem Rasen von Y 1090 E. coli in
Gegenwart von Isopropylthio-β-D-galactosid (IPG)
und dem chromogenen Substrat 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactosid) (Xgal) ausplattiert,
ungefähr
5% der Plaques waren blau. Die Verpackungseffizienz war ungefähr 106 Plaques pro μg DNA.
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Rasteruntersuchen von λ-rekombinanten
Klonen mit Nukleaseaktivität
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Die nicht-amplifizierte Bibliothek
(10 μl)
wurde mit 0,1 ml einer Übernacht-Kultur
von LE 392 ausplattiert. Nach fünf
Stunden wurden die Platten mit 0,5 × BBL-DNase-Testagar plus 0,01% Toluidin blue plus
10 mM MgCl2 überdeckt. Eine Gesamtzahl von
10 Platten wurde rasteruntersucht. 44 rosa Plaques (potentiell Nuklease-positiv)
wurden erneut rasteruntersucht. Neun der 44 rosa Plaques erwiesen
sich in der wiederholten Rasteruntersuchung konsistent als positiv
für Nukleaseaktivität.
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Da die Herstellung von S. pyogenes-DNase
für die
Wirtsbakterien E. coli schädlich
ist, war die Plaquegröße dieser Nuklease-positiven
Klone viel kleiner als die der Nuklease-negativen Klone. Entsprechend
bestand ein Selektionsdruck zur Akkumulation von Mutationen, die
die Nukleaseaktivität
verringern, was die Aufgabe der Isolierung eines stabilen Nuklease-positiven
Klons verkompliziert.
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Einer der Vorzüge der Selektion und Rasteruntersuchungsverfahren
der vorliegenden Erfindung ist es, den Selektionsdruck zu verringern,
um stabile Nuklease-positive Klone zuzulassen. Dazu wurde E. coli-Stamm Y1090
ohne das Plasmid pMC9 als Wirt für
Nuklease-tragenden Phagen verwendet. Es wurden Plattenlysate verwendet,
um Vorräte
zu erzeugen, um die Klone Plaque-zu-reinigen. Für dieses Verfahren wurde der
Wirt und der Phage direkt auf 0,5 × BBL-DNase-Testagar plus 0,01% Toluidin blue plus
10 mM MgCl2 ausplattiert, anstatt sie nach
5 Stunden Inkubation zu überlagern.
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Die Lysate der neun rekombinanten
Klone wurden auf SDS-Polyacrylamidgelen,
die DNA enthielten, analysiert. Die Nuklease behielt in allen neun
Klonen ihre Aktivität
nach SDS-Denaturierung, und alle hatten das gleiche Molekulargewicht
von ungefähr
25 kd.
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Diese neun Lysate wurden auf dem
PhastGel-System mit IEF 3–9-Gelen
zur Elektrofokussierung analysiert. Nach der Elektrophorese wurden
die Gele mit 3,5 ml DNase-Substrat (Streptonase-B-Kit) (Difco, Detroit,
Michigan) in 1% Agarose in TAE (40 mM Tris, 5 mM Natriumacetat,
1 mM EDTA, pH 8) überlagert.
Die Aktivitätsbanden
für alle
neun Lysate an der Kante des Basisendes des Gels deuten auf einen
sehr hohen pI für
die klonierte Nuklease hin. Dies deutete auch darauf hin, dass alle
neun Klone das gleiche Gen enthielten.
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Insbesondere ein als bezeichneter
2–6 Phage,
der DNase-Aktivität zeigte,
wurde weiter analysiert. Der λ-DNase
B- 2–6-Klon
wurde mit Restriktionsendonuklease-Analyse analysiert, um das DNA-Fragment
zu charakterisieren. Der S. pyogenes-genomische Einschluss in den λ-Vektor in
dem 2–6-Klon betrug ungefähr 5,2 kb.
Die Lokalisierung des Nukleasegens wurde durch Subklonieren kleiner
Regionen des DNase 2–6-Klons zurück in λgt11 und
Austesten der Subklone auf Nukleaseaktivität bestimmt. 2 zeigt die Lokalisierung von verschiedenen
Subklonen und ihre Nukleaseaktivität. Subklone 1 und 4 erzeugten
Nukleaseaktivität,
waren aber sehr instabil. Subklone 2 und 3 fehlte Nukleaseaktivität, aber
sie waren stabil. Die Ergebnisse dieser Subklonierung deuteten darauf
hin, dass wenigstens ein Teil des DNase B-Gens in dem internen Sac-I/Eco-RI-Fragment
liegt. Die aminoterminale Sequenz des DNase B-Proteins wurde zusammen
mit dem genetischen Code zur Erzeugung eines Satzes von degenerierten
Oligonukleotiden verwendet, der zur Hybridisierung des DNase-2-6-Einschlusses
und einiger der Subklone verwendet wurde. Diese Oligonukleotide
hybridisierten mit dem 3,5 kb-Eco-RI-Fragment in DNase B 2–6 und dem
Sac-I/Eco-RI-Fragment in Subklon 3. Diese Daten zeigen zusammen
mit den Subklonierungsdaten, dass die Transkription des Nukleasegens
sehr wahrscheinlich von links nach rechts, wie dargestellt, ist,
und dass die Sac-I-Stelle
innerhalb des DNase B-Gens liegt.
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Das Kartographieren der S. pyogenes-DNA
in Nachbarschaft zu dem 5,2 kb-Einschluss wurde mittels genomischer
DNA-Blot-Hybridisierung
durchgeführt.
Die 3,5 kb- und 1,5 kb-Eco RI-Fragmente des λ-DNase-2–6-DBA wurden Gel-gereinigt
und mit 32P durch Zufallsprimen (engl. random
priming) markiert. Die gleichen genomischen Blots wurden mit zwei
Proben nacheinander hybridisiert. Eine partielle Restriktionsendonuklease-Karte
der Einschlüsse
und ihrer benachbarten Regionen in dem S. pyogenes-Chromosom wird
in 1 gezeigt.
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Beispiel 2
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Sequenzieren des Klons
2–6, der
das S. pyogenes-DNase B enthält
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Eine Nukleotidsequenzanalyse des
Klons 2–6
wurde mittels Di-desoxynukleotid-Kettenterminations-Verfahren nach
Sanger et al., supra, durchgeführt.
Die Sequenzanalyse wurde durch Primingsynthese von innerhalb des λgt11-Phagen
des Klons 2–6 über die
im Verdacht stehende Region mit DNase-Aktivität hinweg eingeleitet. Die Ergebnisse
des Sequenzierens sind in 3 und 4 gezeigt. Die S. pyogenes-DNase B liegt innerhalb
des ersten vollständigen
offenen Leserahmens der Sequenz.
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Beispiel 3
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Reinigung von nativer
S. pyogenes-DNase B
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Native S. pyogenes-DNase B wurde
gereinigt unter Verwendung eines kommerziellen DNase B-Test-Reagenzes
als ein Marker der richtigen Nuklease. In anderen Worten wurden
die Ergebnisse aus der Gelelektrophorese in Extrakten, die aus S.
pyogenes ATCC Nr. 14289 hergestellt wurden, mit Polyacrylamidgel-Elektrophorese-Ergebnissen,
die mit der DNase B in dem kommerziellen Kit erhalten wurden, verglichen. Das
Reinigungsverfahren schloss ein: Chargenabsorption auf DE-23 Diethylaminoethylzellulose
(Whatman); (2) Chromatographie auf Phenylsepharose® (Pharmacia,
Uppsala, Schweden); (3) Chromatographie auf Heparin-Sepharose® (Pharmacia);
und (4) Mono-P-Chromatofokussierung.
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Bakterienkulturen
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Streptococcus pyogenes ATCC Nr. 14289
(American Type Culture Collection, Rockville, Maryland), das aus
A. Bernheimer C203S (nicht-M-enthaltende Variante von C203) abstammt,
wurde als Bakterienquelle für
die Sammlung von DNase B-enthaltenden Kulturmedien verwendet, wobei
das Enzym von den Bakterien in das Kulturmedium ausgeschieden wird.
Volumina von Gehirn-Herz-Infusionsmedien (1 Liter) (Difco Laboratories,
Detroit, Michigan), die mit 0,01% gewaschenen, roten Blutzellen
aus Ziege ergänzt
wurden, wurde mit 1 ml einer frischen Übernacht-Kultur inokuliert.
Diese Kulturen wurden für
20 Stunden bei mäßiger Bewegung (300
UpM) bei 37°C
in 2-Liter-Erlenmeyer-Flaschen wachsen gelassen. Vor der Reinigung
wurde das Kulturmedium aufgeklart und durch Filtration unter Verwendung
eines Pellicon-Filters (0,22 μm
Duropore GVLP-Membran) sterilisiert, gefolgt von Filtration durch
einen 0,45 μm-Einwegfiltrationsapparat
(Nalgene, Nalge Co., Rochester, New York). Ungefähr 105 Liter Kulturmedium wurden
mit diesem Verfahren verarbeitet.
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Chargen-Absorption
auf Diethylaminoethylzellulose
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Die aufgeklarten Medien wurden durch
Ultrafiltration unter Verwendung des Pellicon-Apparates und einer
10-K-Membran (PLGC, regenerierte Zellulose) mit einer Filterfläche von
ungefähr
0,46 m2 bei einer Flussrate von 120 ml/min
und einem Druck von 20 Pfund pro Quadratinch (1,4 kg/cm2)
konzentriert. Das Initialvolumen von 105 Liter Medium wurde schließlich auf
4 Liter konzentriert mit einer Proteinkonzentration von 2,3 mg/ml.
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Diethylaminoethylzellulose (DEAE-Zellulose)
(DE23, Whatman, England) wurde mittels Waschen mit 15 Volumina 0,5
M HCl, gefolgt von einer zweiten Wäsche mit 15 Volumina von 0,5
M NaOH regeneriert. Nach der Wiederholung des Waschens mit Natriumhydroxid
wurde die DEAE-Zellulose mit Wasser gewaschen, bis sie neutral war.
Schließlich
wurde die Zellulose über
Nacht in TMC-Puffer (1 mM Tris, 1 mM MgCl, 1 mM CaCl2, pH
7,5) äquilibriert.
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Die äquilibrierte nasse Zellulose
(100 g) wurde zu 500 ml konzentriertem S. pyogenes-Medienüberstand
zugegeben. Das Gemisch wurde vor der Zentrifugation bei 3500 UpM
für 45
Minuten bei 300 UpM für 20
Minuten bei 4°C
geschüttelt.
Die Zellulose wurde mit 450 ml TMC-Puffer gewaschen, und die zwei Überstände wurden
kombiniert.
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Chromatographie
auf Phenylsepharose
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Die Überstände der Diethylaminoethylzellulose-Chargen-Absorption wurden
mittels Filtration durch eine 0,45 μm-Membran aufgeklart. Ammoniumsulfat wurde
auf 0,8 M vor dem Passieren durch Phenylsepharose CL 45 (Pharmacia,
Uppsala, Schweden) zugegeben, mit 0,8 M Ammoniumsulfat, 20 mM Natriumphosphat
(pH 8,0) äquilibriert.
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Die 80 ml-Phenylsepharosesäule wurde
bei 1,85 ml/min mit 1100 ml der Probe bei einer Konzentration von
258 μg/ml
beladen. Die DNase-Aktivität
wurde in dem Durchlauf vor der Konzentration durch Ultrafiltration unter
Verwendung einer 10 kd-Membran gesammelt (Diaflo YM10, Amicon Division,
W. R. Grace & Co.).
Die abschließende
Proteinkonzentration betrug 0,245 mg/ml.
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Chromatographie
auf Heparin-Sepharose
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Der konzentrierte Ausfluss aus der
Phenylsepharosesäule
wurde gegen Heparin-Puffer A (20 mM HEPES, pH 7,9, 2 mM Dithiothreitol,
10 mM MgCl2, 0,2 mM EDTA, 0,1 NaCl, 10%
Glyzerin dialysiert. Eine Heparinsepharose CL-6B (Pharmacia)-Säule (80
ml) wurde mit Heparin-Puffer A äquilibriert
vor der Beladung bei einer Flussrate von 1,0 ml/min. Nach Waschen
der Säule
mit 3 Volumina Heparin-Puffer
A wurde ein Gradient zwischen 0% und 100% Puffer B bei einer Flussrate
von 2,2 ml/min laufengelassen. Der Puffer B war der gleiche wie
Puffer A, außer
dass die Konzentration von Natriumchlorid 1,0 mol/l war. Die DNase- Aktivität eluierte bei
350 mM NaCl in einem Volumen von ungefähr 250 ml. Die DNase-Aktivität wurde
durch Ultrafiltration konzentriert.
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Mono-P-Chromatofokussierung
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Die konzentrierte DNase-Fraktion
wurde vor der Chromatofokussierung gegen 25 mM Diethanolamin, pH
9,5, dialysiert. Die Mono P 5/20-Säule (Pharmacia, Piscataway,
N. J.) wurde in dem Ladepuffer (25 nM Ethanolamin, pH 9,5) äquilibriert,
wurde mit 500 μl
der Probe injiziert und mit 9 ml Ladepuffer gewaschen. Die Säule wurde
mit 100% Puffer B eluiert (10% Polypuffer 96 (Pharmacia), pH 6,0).
Das eluierte Gesamtvolumen betrug 34 ml; Fraktionen von 0,5 ml wurden
gesammelt. Zwei Aktivitätspeaks
wurden bei pH 8,55– 8,4
(Fraktionen 25–29)
gesammelt, die hier als Fraktion I bezeichnet wird, und 8,22–8,13 (Fraktionen
34–35),
die hier als Fraktion II bezeichnet wird. Die gesammelten Fraktionen
wurden mittels isoelektrischer Fokussierungsaktivitätsgele,
Silberfärbung
und mittels SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
analysiert.
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Umkehrphasen-Hochdrucksflüssigkeits-Chromatographie
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Die Peakfraktionen von der Chromatofokussierungssäule wurden
weiter gereinigt, um die Ampholyte, die für die Chromatofokussierung
verwendet wurden, mittels Umkehrphasen-Hochdruckflüssigkeits-Chromatographie unter
Verwendung einer C4-Säule
(Beckman System Gold Instrument, Beckman Instruments, Fullerton,
Kalifornien) zu entfernen. Proben wurden in Puffer A geladen (0,1%
Trifluoressigsäure
in Wasser) und ein Gradient von 0% bis 100% Puffer B (0,8% Trifluoressigsäure in Acetonitril)
wurde zum Eluieren der Säule bei
einer Flussrate von 1 ml/min verwendet. Diese Proteine eluierten
in 65% Puffer B in einem Volumen von ungefähr 1 ml.
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SDS und isoelektrische
Analyse
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SDS-Polyacrylamidgel-Analyse wurde
von allen Proben unter Verwendung des PHAST-System (Pharmacia LKB,
Piscataway, New Jersey) automatisierten Instrumentes (engl. PHAST-system automated
instrument) durchgeführt.
Die SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
wurde auf den PhastGel 10– 15%-Gelen durchgeführt. Isoelektrische
Gele wurden unter Verwendung der PhastGel-IEF-3–9-Gele laufengelassen. Silberfärbung von
beiden, den SDS und den isoelektrischen Gelen, wurde unter Verwendung
des PhastSystems automatisierte Färbevorrichtung (engl. PhastSystem
automated staining device) (Pharmacia LKB) durchgeführt. Aktivitäts-Tests
der DNase-Proben wurden auf den isoelektrischen Fokussierungsgelen
mittels Überlagern
der Gele mit 5 ml einer 1%igen geschmolzenen Agaroselösung, enthaltend
Phosphatgepufferte Salze und 1 ml rekonstituierten DNase-Substratfarbstoff
(Wampole), nach der Elektrophorese durchgeführt. Die Inkubation von IEF-Gelen
mit der Substratüberlagerung
bei Raumtemperatur führte
durch das Umwandeln des blauen Substratfarbstoffs in eine rosa Farbe,
die um die Nukleaseaktivität
herum zentriert war, zu dem Nachweis der Aktivität. Aktivitäts-Tests der SDS-denaturierten Proben
wurden unter Verwendung eines SDS-14%-Polyacrylamidgels durchgeführt, das
in Gegenwart von 500 μg/ml
Hering-Testes-DNA polymerisiert worden war. Nach der Elektrophorese
wurden die Gele mit Wasser gespült
und mit 40 mM Tris-HCl, pH 7,5, 2 mM MgCl2,
0,02% Natriumazid für
2 Stunden bei 37°C äquilibriert.
Ethidiumbromid wurde bis zu 1 μg/ml
zugegeben, um die Nukleaseaktivität, die als Ergebnis des Abbaus
der DNA durch die Nuklease sichtbar ist, zu beobachten.
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Proteinsequenzierung
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Die aminoterminalen Sequenzen der
Fraktionen I und II der gereinigten DNase wurden unter Verwendung
eines Applied Biosystems (Foster City, Kalifornien)-477-Sequenators
bestimmt. Proben von jedem der gereinigten Enzyme (Fraktionen I
und II) wurden in einen Applied Biosystems(Foster City, CA)-470-Proteinsequenzierer
geladen. Die ersten 23 Aminosäuren
von beiden Fraktionen I und II erzeugten die folgenden lesbaren
Sequenzen: Q-T-Q-V-S-N-D-V-V-L-N-D-G-A-S-X-Y-L-N-E-A-L-A
(SEQ ID NO: 4), wobei X für
eine Aminosäure
steht, die nicht definitiv identifiziert werden konnte, aber mit
größter Wahrscheinlichkeit
entweder Tryptophan oder Lysin ist.
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Massenspektroskopische
Analyse
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Ionen-Sprüh-Massenspektralanalyse wurde
mit der rekombinanten DNase B (Beispiel 1) und den Fraktionen I
und II der gereinigten nativen DNase B unter Verwendung des Finnigan
MAT TSQ 700 Dreistufen-Quadrupol-Massenspektrometer (engl. triple-stage
quadrupole-mass-spectrometer), der mit dem Finnigan-Elektrospray-Ionisierungssystem
ausgestattet ist, durchgeführt.
Proben wurden mittels Umkehrphasen-Fraktionierung unter Verwendung einer
C4-Säule,
wie oben beschrieben, hergestellt. Die DNase B-Proteine eluierten
bei 65% Puffer B und wurden zur Lagerung lyophilisiert. Vor der
Injektion wurden die Proben bei einer Flussrate von 1 μl/min in
Acetonitril-Wasser-Essigsäure
(50 : 50 : 1) gelöst.
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Die Molekulargewichte, die mittels
massenspektroskopischer Analyse bestimmt wurden, sind die folgenden:
rekombinante DNase B (Beispiel 1) -- 25,549; Fraktion I der gereinigten
natürlichen
DNase B -- 25,390; Fraktion II der gereinigten natürlichen
DNase B -- 25,397. Diese Ergebnisse stimmen mit den Ergebnissen
der Nukleotid- und Aminosäuresequenzierung überein,
die darauf hindeuten, dass die rekombinante DNase B eine zusätzliche
Aminosäure
an dem Aminoterminus hat. Der Unterschied der Molekulargewichte zwischen
Fraktionen I und II der gereinigten natürlichen DNase B stimmt überein mit
einer geringen Modifikation einer ansonsten identischen Aminosäuresequenz.
Eine mögliche
Modifikation ist eine Deaminierung, die den entsprechenden pI-Shift verursachen
würde.
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Beispiel 4
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Reinigung und aminoterminale
Sequenzanalyse von rekombinanter S. pyogenes-DNase B, die aus Bakteriophage-λ-2–6-Klon hergestellt
wurde
-
Das rekombinante DNase B-Protein
in dem λ-DNase
B 2–6-Phagenlysat wurde
auf einem SDS-Polyacrylamidgel mittels Western-Blot-Analyse identifiziert.
Kaninchen-Antikörper
gegen kommerzielle DNase B wurde zum Nachweisen des Vorhandenseins
von rekombinanter DNase B verwendet. Lediglich eine Proteinbande
war nachweisbar. Coomassie-Blau-Färbung auf einem SBS-Polyacrylamidgel
zeigt, dass das rekombinante DNase B-Protein ungefähr 5% des
Gesamtproteins in dem Lysat ausmachte. Nur eine Nuklease wurde in
einem SDS-DNA-Polyacrylamidgel-System
nachgewiesen. Die Nuklease hat ein geschätztes Molekulargewicht von
25.000 Daltons.
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Das Reinigen des rekombinanten DNase
B-Proteins wurde unter Verwendung eines SBS-Polyacrylamidgels und
eines Nukleaseaktivitäts-Tests
unter Verwendung des Substrats, das in einem kommerziellen DNase
B-Test-Kit zur Kontrolle verwendet wurde, überwacht. Das Reinigungsverfahren
schließt
ein: (1) das Chromatographieren auf Q-Sepharose (Trimethylaminomethylagarose);
(2) die Ammoniumsulfatpräzipitation; (3)
das Chromatographieren auf Heparin-Agarose; und (4) das Chromatographieren
auf Q-Sepharose. Zwei Liter eines λ-DNase B-2,6-Phagenlysats wurden
als eine Übernacht-Kultur
in Luria-Medium, die mit 10 mM MgCl2 ergänzt wurde,
hergestellt. Der Überstand
wurde nach Zentrifugation der Kultur in einer Beckman Instruments
(Fullerton, CA)-Zentrifuge bei 3635 × g bei 4°C für 45 Mi nuten zum Entfernen
der Zelldebris gesammelt (das Volumen des Überstandes betrug 1900 ml).
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Die Lysate wurden durch eine 0,45 μl-Filtrationseinheit
zum Entfernen von restlichen Bakterien und Zelldebris gefiltert.
Dieses Filtrat wurde dann durch eine ungefähr 200 ml Säule Q-Sepharose (Pharmacia,
Piscataway, NJ, die mit 20 mM Tris-HCl, pH 7,5, 1 mM EDTA, äquilibriert
worden war) passiert. Der Durchfluss aus der Säule wurde gesammelt. Zu dieser
Fraktion wurde langsam Ammoniumsulfat bis zu einer Endkonzentration
von 80% bei Raumtemperatur zum Konzentrieren des Lysats zugegeben.
Die entsalzten Proteine wurden bei 15.000 × g für 30 Minuten zentrifugiert.
-
Glyzerin wurde zu den dialysierten
Proteinen zu einer Endkonzentration von 10% zugegeben. Diese Präparation
wurde durch eine 0,45 μm-Filtereinheit
filtriert. Die Leitfähigkeit
dieser Proteinpräparation
wurde bestimmt, und die Proteinpräparation wurde mit 20 mM Tris-HCl,
pH 7,5, so verdünnt,
dass die Leitfähigkeit die
gleiche war, wie die einer Lösung
von 20 mM Tris, pH 7,5, 25 mM NaCl, 10% Glyzerin (Puffer A). Das
Endvolumen betrug 1800 ml.
-
Die Probe wurde auf eine Heparin-Sepharosesäule (ungefähr 100 ml)
in einem Pharmacia-FPLC-System bei einer Flussrate von 120 ml/h
geladen. Die Säule
wurde mit 400 ml Puffer A gewaschen. Die DNase B wurde mit einem
Liter eines Gradienten von 25 mM bis 500 mM NaCl in Puffer A eluiert.
Die DNase-Aktivität eluierte
bei ungefähr
125 mM NaCl in einem Volumen von ungefähr 175 ml.
-
Die DNase-Fraktion, die aus der Heparin-Agarosesäule eluierte,
wurde gegen 20 mM Tris-HCl, pH 8,5, dialysiert und wurde auf eine
ungefähr
175-ml-Q-Sepharosesäule
geladen, die in 20 mM Tris-HCl, pH 8,5, äquilibriert worden war. Der
Durchfluss aus der Q-Sepharosesäule
wurde mittels isoelektrischer Fokussierungsaktivitätsgele,
Silberfärbung und
mittels SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese gesammelt und analysiert.
Die Präparation
von rekombinantem DNase B-Protein
war 99% homogen. Die Proteinkonzentration in dem endgültigen Eluat
(110 ml) betrug ungefähr
100 μg/ml.
Dies entspricht einer Ausbeute von ungefähr 5,5 mg/l Kultur. Das Endprodukt
wurde dann einer Umkehrphasen-Hochdruckflüssigkeits-Chromatographie
unterzogen, wie oben in Beispiel 3 beschrieben.
-
Die aminoterminale Sequenz der gereinigten
rekombinanten DNase B wurde unter Verwendung eines Beckman Mikrosequenziersystems
(engl. microsequencing system) 2020/Gold bestimmt. Die Aminosäuresequenz
war identisch mit der von natürlicher
S. pyogenes-DNase B, außer
dass der Aminoterminus Arginin (R) war. Dieses Arginin entstand
aus dem Verfahren zur Herstellung der rekombinanten DNase B.
-
Eine spektroskopische Analyse der
DNase B zeigte, dass die DNase homogen war.
-
Beispiel 5
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Klonierung und Expression
von S. pyogenes-DNase B-Enzym in Escherichia coli-Plasmid unter
Regulation durch den pL-Promotor
-
Ein zusätzliches genetisches Konstrukt
wurde hergestellt, um die gesteuerte Expression des S. pyogenes-DNase
B-Gens unter Verwendung eines Plasmidvektors, der den Bakteriophagen-λ-Promotor
pL einschließt,
zu demonstrieren. Dieses Konstrukt wurde durch Verwendung der Polymerasekettenreaktion
(PCR) zum Einschluss modifizierter Enden an das DNase B-Gen in dem λ 2–6-Klon
hergestellt. Die folgenden Oligonukleotide wurden auf dem Pharmacia-Gene-Assembler-Plus-DNA-Synthesizer nach
den Empfehlungen des Herstellers gestaltet und synthetisiert:
-
Diese Oligonukleotide wurden als
Primer in einer PCR-Reaktion
unter Verwendung des AmpliTaq-Kits (Perkin-Elmer-Cetus, Norwalk, CT) nach den Anweisungen
des Herstellers eingegeben. Die Endkonzentration von MgCl2 wurde auf 4 mM eingestellt, und es wurde
eine 20 Zyklen-Reaktion unter Verwendung des Perkin-Elmer-480-Thermal-Cyclers
durchgeführt
(37°C, 2
Minuten; 72°C,
3 Minuten; 95°C,
2 Minuten). DNA des λgt11-Klons
2–6 (100
mg) wurde als Matrize (engl. template) zusammen mit 200 μM eines jeden
Primers verwendet. Das resultierende amplifizierte Produkt wurde
weiter vor dem Einschluss in den Δ33-Expressionsvektor
mit Bam HI und Sal I verdaut. Diese Manipulationen erzeugten eine
translationale Fusion mit der Sequenz, die in 5 gezeigt ist, die durch den λ-pL-Promotor
reguliert wird.
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C 600 Cl+,
galK–-Bakterien
wurden mit dem Ligationsgemisch transformiert und auf LB-Amp-Platten ausplattiert.
Danach wurde eine Minipräparation
der DNA durchgeführt
(F. M. Ausubel et al., Hrsg., "Current Protocols
in Molecular Biology" (John
Wiley, 1987), Abschnitt 1.6), gefolgt von Schneiden des Plasmids
mit den Enzymen Bam HI und Sal I um zu bestimmen, ob das Plasmid
das rekombinante DNase B-Fragment
umfasst. Plasmide des gewünschten
Konstrukts wurden weiter in den AR120-Wirtsstamm transformiert.
Die Wirtszellen mit Plasmiden, die rekombinante DNase B umfassen,
wurden dann zur Induktion dem Nalidixinsäure-Protokolls (Mott et al., supra) unterzogen.
Die Kolonien, die das transformierte AR120 umfassten, wurden von
den Agarplatten abgehoben und in Superbroth inokuliert (Basis: 12
g Trypton, 24 g Hefeextrakt, 5 ml Glyzerin, 900 ml destilliertes
H2O; Salze pro Liter der Base: 1,7 g KHP2O4, 15,8 g KHP2O4 (wasserfrei),
100 ml destilliertes H2O) plus 100 μg/ml Ampicillin,
und bei 37°C
gezüchtet,
bis die optische Dichte der Kultur bei 650 nm 0,4 entsprach.
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Daraufhin wurde Nalidixinsäure zu dem
inokulierten Gemisch bei einer Endkonzentration von 60 μg/ml zugegeben.
Die Kultur wurde bei 37°C
für ungefähr 8 Stunden
oder alternativ über
Nacht (ungefähr
16 Stunden) inkubiert. Alle Zellfraktionen, einschließlich des Überstands
der Kultur, wurden auf DNase B-Aktivität hin untersucht, die Zellpellets
wurden ultraschallgemischt (engl. sonicated), und die Überstände der
ultraschallgemischten Zellpellets.
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Zur Übernacht-Induktion wurde DNase
B von den E. coli-Zellen
ausgeschieden. Die 8 Stunden-Induktion hatte die meiste der DNase
B aus den Zellen ausgeschieden mit ungefähr 30% innerhalb, die aus dem ultraschallgemischten Überstand
gewonnen wurden. Die Mengen der DNase B waren groß genug
um mittels Coomassie brilliant blue-Färbung auf Polyacrylamidgel-Elektrophorese
visualisiert zu werden.
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Beispiel 6
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Reinigung von rekombinanter
S. pyogenes-DNase B in E. coli unter Regulation des pL-Promotors
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Eine Menge (6 Liter) eines rekombinanten
DNase B-Klons wurde wie in Beispiel 5 beschrieben in Superbroth
wachsen gelassen und über
Nacht induziert. Der Überstand
wurde geerntet und mit einem Pellicon-Konzentrator unter Verwendung
einer 10K-Membran konzentriert; die Konzentration ergab ein Volumen von
600 ml.
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Das konzentrierte Extrakt wurde gegen
Heparin-Puffer A (20 mM HEPES, pH 7,9, 2 mM Dithiothreitol, 10 mM
MgCl2, 0,2 mM EDTA, 0,1 M NaCl, 10% Glyzerin)
dialysiert. Die Heparin säule
wurde geladen, laufen gelassen und wie in Beispiel 3 eluiert.
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Das Eluat aus der Heparinsäule wurde
in 20 mM Ethanolamin, pH 8,5, dialysiert. Geringe Mengen von fremden
Proteinen wurden aus der DNase B-Präparation durch Chargen-Absorption auf Q-Sepharose
absorbiert. Eine Menge von Q-Sepharose
(100 ml) wurde mit 20 nM Ethanolamin, pH 8,5, äquilibriert und zu 100 ml der
Heparin-DNase B-Fraktion zugegeben.
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Es wurde der Q-Sepharose erlaubt
an das Extrakt in einem Chargenverfahren für 20 Minuten bei 4°C zu binden.
Nach dem Binden wurde die Q-Sepharose durch eine 0,45 μm-Filtrationseinheit
gefiltert. Der Niederschlag wurde schließlich vor der Abtrennung mittels
Zentrifugation mit 50 ml 20 mM Ethanolamin, pH 8,5, für 20 Minuten
durch Zentrifugation gewaschen. Die zwei Eluate aus diesem Verfahren
wurden kombiniert und mittels Umkehrphasenchromatographie, Aminosäuresequenzierung
und massenspektroskopischer Analyse analysiert. Für die Umkehrphasenchromatographie
wurde 1 ml der gereinigten DNase B über eine C4-Säule passiert
und bei 65% Puffer B in einem Volumen von 1 ml eluiert. Es wurden
die gleichen Puffer verwendet wie für die Reinigung der nativen
DNase B in Beispiel 3.
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Die Aminosäuresequenz wurde unter Verwendung
eines Beckman-Microsequencing-Systems 2020/Gold bestimmt. Die Aminosäuresequenz
lautete R-Q-T-Q-V-S-N-D-V-V-L-N-D-G-A-S-K-Y-L-N-E-A-L-A-W-T-F-N-D-S-P-N-Y-Y-K-T-L-G
(SEQ ID NO: 6).
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Es wurde ferner eine massenspektroskopische
Analyse mit einem vergleichbaren Ergebnis in der gleichen Weise
durchgeführt,
wie sie für
die natürliche
DNase B beschrieben wurde.
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Beispiel 7
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Präparation von DNA-Sonde, entsprechend
der aminoterminalen Sequenz des DNase B-Enzyms
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Unter Verwendung der Codon-Verwendung
für auf
hohem Niveau exprimierte Gene in enterischen Bakterien nach dem
VAX GCG-Programm (Tabelle 1) wurden die folgenden degenerierten
Sonden hergestellt: C-A-P-U-A-C-N-C-A-R-T-N-W-S-N-A-A-Y-G-A-Y-G-T (SEQ
ID NO: 5). In dieser Sequenz ist R ein Purin (d. h. A oder G), Y
ein Pyrimidin (T oder C), S ist G oder C, W ist A oder T und N ist
eine beliebige der vier gebräuchlichen
Desoxyribonukleotide. Diese Sonde hybridisierte effizient an λgt11-Klon
2,6, was bestätigt,
dass das native DNase B-Protein aus dem klonierten Gen abstammt.
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Beispiel 8
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Inhibition
von rekombinanter DNase B durch Anti-DNase B-Antikörper
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Um zu zeigen, dass die rekombinante
S. pyogenes-DNase B in ihren Eigenschaften der natürlichen DNase
B gleichwertig ist, wurde ein Immunoinhibitions-Test durchgeführt. Die
rekombinante DNase B wurde mit kommerziell erhältlicher natürlicher
DNase B in einem Inhibitions-Test unter Verwendung von positivem
humanen Kontrollserum, enthaltend Anti-DNase B-Antikörper verglichen.
Der verwendete Test basierte auf der Fähigkeit der DNase B, einen
DNA-Farbstoffkomplex
als Substrat zu verwenden. Dieser Komplex zeigt eine maximale optische
Absorption bei 642 nm. Allerdings wird der DNA-Farbstoffkomplex
durch DNase abgebaut; es gibt eine Verschiebung in der maximalen
Absorptionswellenlänge
und die Enzymaktivität
wird durch eine Abnahme der gemessenen Absorption bei 642 nm angezeigt.
Wie in 6 gezeigt, wird
das rekombinante Enzym in identischer Weise wie die natürliche S.
pyogenes-DNase B durch humanes Serum, enthaltend Anti-DNase B-Enzym,
als Ergebnis einer Immunreaktion gegen natürlich vorkommende S. pyogenes-DNase B, inaktiviert.
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Beispiel 9
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Bestimmung, dass die Transkription
des DNase B-Gens von einem Streptokokken-Promotor in dem Δ2–6-Klon ausgeht
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Wie in Beispiel 4 gezeigt, gab es
ein hohes Niveau der Expression von DNase B-Gen aus dem λ2–6-Klon.
Um die Startstelle des starken Bakterienpromotors, der für diese
Expression verantwortlich ist, zu bestimmen, wurde ein in vitro-runoff-Transkriptions-Test
unter Verwendung von E. coli-RNA-Polymerase durchgeführt. Dieser
Test erlaubt es, eine präzise
Base des Transkriptionsstarts mittels Vergleich der Längen eines
transkriptionalen RNA-runoffs mit einer Sanger-Didesoxysequenzleiter
zu bestimmen. Dieser Test stellt starke Beweise für die Startstelle
der Transkription in E. coli bereit. Vergleiche mit bekannten transkriptionalen Startstellen
einer Vielzahl von Streptokokken bestätigten ferner, dass diese Stelle
die für
die Streptokokken Transkription verantwortliche Region ist (J. Ferretti & R. Curtiss, "Streptococcal Genetics" (1987), S. 293 ("Compilation of Nucleotide
Sequences that Signal the Initiation of Transcription and Translation
in Streptococci").
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In einer Runoff-Transkriptionsreaktion
erkennt die RNA-Polymerase
Promotorregionen und leitet die Transkription ein. Das Enzym fällt schließlich von
dem Ende der Matrize ab, daher ist dies Runoff-Transkription. Dies
ist ein Standardverfahren zum Studium der Transkriptionsstartstellen.
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Ein PCR-Fragment, das die Stromaufwärtsregion
von DNase B-Gen
einschließt,
wurde als eine Matrize für
eine in vitro- runoff-Transkriptionsreaktion
mit E. coli-RNA-Polymerase hergestellt. Unter Verwendung von zwei
Oligonukleotiden, Oligonukleotid #246 an Positionen 298 bis 280,
und Oligonukleotid #267 (in 3 nicht
gezeigt), wurde ein PCR-DNA-Produkt
von ungefähr
290 Basenpaaren hergestellt, und das Fragment wurde nach Gelelektrophorese
gereinigt. Die Runoff-Transkriptionsreaktion wurde in 30 mM Tris,
pH 8, 120 mM KCl, 4 mM MgCl2, 10 mM 2-Mercaptoethanol,
4 mM Spermidin, 0,4 mM ATP, 0,4 mM CTP, 0,4 mM GTP, 0,08 mM UTP,
80 Einheiten RNAsin (Promega), 1 Einheit RNA-Polymerase (Promega)
und 5 μl
[32P] UTP in einem Gesamtvolumen von 100 μl durchgeführt. Das
Gemisch wurde bei 37°C
für 30
Minuten inkubiert. Um die Reaktion abzubrechen, wurden 10 μl 0,5 M EDTA
zugegeben.
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Die Probe wurde verdünnt und
auf einem Sequenziergel elektrophoretisch aufgetrennt. Um die Größe des Transkripts
genau zu bestimmen, wurde eine Sequenzierungsreaktion unter Verwendung
von Oligonukleotid 246 auf 2–6-DNA
durchgeführt.
Die Reaktion wurde unter Verwendung des GIBCO/BRL (Bethesda, MD)-Cyle
Sequencing-Kits durchgeführt.
Der Startpunkt der Sequenzierungsleiter ist der gleiche wie der
des Runoff-Punktes des Runoff-Transkripts. Durch Analysieren des
Transkriptionsprodukts zusammen mit der Sequenzierungsleiter in
einem Harnstoff-Polyacrylamidgel wurde die Lokalisation der Transkriptionsinitiationsstelle
bestimmt.
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7 zeigt
die DNA-Sequenz, die stromaufwärts
von dem offenen Leserahmen unter der Konsensussequenz von einem
E. coli-Promotor (D. K. Hawley & W.
R. McClure, Nucl. Acids Res. 11: 2237–2255 (1983)) liegt. Die Transkriptionsdaten
zeigen, dass es zwei mögliche
Startstellen für
RNA-Polymerase gibt,
Position 96 und 97. Diese Stellen sind in 7 durch einen Stern markiert. Die Regionen –35 und – 10 sind
unterstrichen.
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Beispiel 10
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Gleichwertigkeit von gereinigter
rekombinanter S. pyogenes-DNase B und natürlicher DNase B bei der Reaktion
mit Anti-DNase-Antikörper
in humanen Serumproben
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Um zu zeigen, dass rekombinante DNase
B bei ihrer Reaktion mit Anti-DNase-Antikörper in humanen Serumproben
im Wesentlichen gleichwertig ist mit natürlicher DNase B in Form von
kommerzieller Streptonase B, wurde das gereinigte DNase B-Enzym
anstelle der kommerziellen Streptonase B in dem Streptonase B-Test verwendet.
Zehn Patientenproben von Boston Biomedica (Boston, MA) wurden gemäß den Anweisungen,
die in dem Streptonase B-Diagnostik-Kit bereitgestellt waren, getestet.
Die gleichen Proben wurden ferner unter Verwendung gereinigter rekombinanter
DNase B getestet, die verdünnt
war um ähnliche
Nukleaseaktivität
wie die rekonstituierte Streptonase B zu ergeben. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 gezeigt und in Form einer Korrelationskurve in 8 abgebildet.
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TABELLE
2
GLEICHWERTIGKEIT VON REKOMBINANTER DNASE B MIT ISOLIERTER
DNASE B BEI DER BESTIMMUNG VON ANTI-DNASE B-ANTIKÖRPERTITER
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Wie gesehen werden kann, ist die
Korrelation zwischen den Ergebnissen unter Verwendung der kommerziellen
Streptonase B und denen der gereinigten rekombinanten DNase sehr
hoch. Die gereinigte rekombinante DNase B reagiert im Wesentlichen
in gleicher Weise mit der Anti-DNase-Antikörper, das in Serum gefunden
wird, wie die kommerzielle Streptonase B.
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Beispiel 11
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Abwesenheit von mitogener
Aktivität
bei der gereinigten natürlichen
DNase B
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Um zu bestimmen, ob die gereinigte
natürliche
DNase B mitogene Aktivität
in einem humanen Lymphozyten-Mitogenitätsaktivitäts-Test aufweist, wurden verschiedene
Fraktionen der gereinigten natürlichen
S. pyogenes-DNase B in einem Mitogenitäts-Aktivitäts-Test gemäß dem von T. Yutsudo et al., "A New Type of Mitogenic
Factor Produced by Streptococcus pyogenes, "FEBS Lett. 308: 30–34 (1992) verwendeten, getestet. Für das Testen
der DNase B auf mitogene Aktivität
wurden humane Lymphozyten unter Verwendung einer Ficoll-Paque-(Pharmacia)-Ein-Schritt-Gradientenverfahren
isoliert, das wie von dem Hersteller beschrieben durchgeführt wurde.
Die Lymphozyten wurden in einer Mikrotiterplatte (96 Vertiefungen)
bei einer Konzentration von 105 Zellen/Vertiefung
ausplattiert. Nach 3 Tagen des Kultivierens in einer befeuchteten
Atmosphäre (37°C, 5% CO2, 1 μCi
Tritium-markiertes Thymidin (Amersham, Arlington Heights, IL) wurde
1 mCi/ml zu jeder Vertiefung zugegeben. Nach zusätzlichen 24 Stunden des Kultivierens
wurden die Zellen in Glasröhrchen transferiert
unter Verwendung von 20 μl
100 mM EDTA in MEM-Medien mit 10% fötalem Rinderserum ge löst. Nach
dem Waschen der Vertiefungen mit zusätzlichen 200 μl MEM mit
10% fötalem
Rinderserum wurden 500 μl
10% Trichloressigsäure
(TCA) zu jedem Glasröhrchen
zugegeben um das eingeschlossene Tritium-markierte Thymidin zu präzipitieren.
Das TCA/Zellgemisch wurde auf Eis für 20 Minuten vor der Filtration
auf Glasfiltern (Schleicher und Schuell, Keene, NH) inkubiert. Die
Filter wurden weiter vor dem Trocknen und Zählen mittels Szintillation
mit 5% TCA und 100% Ethanol gewaschen. Concanavalin A (1 μg/ml bis
100 μg/ml,
wie angezeigt) wurde als Positivkontrolle für mitogene Aktivität verwendet.
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Die Ergebnisse sind in 9 für E. coli-DNase I, für die Heparin-Sepharose-Fraktion
von Beispiel 3, für
gereinigte Fraktionen I und II von Beispiel 3 und für die rekombinante
S. pyogenes-DNase B von Beispiel 3 gezeigt. Die Ergebnisse deuten
an, dass beide, sowohl die gereinigten Fraktionen I und II, als
auch die rekombinante DNase B im Wesentlichen frei von mitogener
Aktivität
sind. Die Heparin-Sepharose-Fraktion zeigte nachweisbare mitogene
Aktivität,
welche nach weiterer Reinigung entfernt wurde. Dies zeigt an, dass
jedwede mitogene Aktivität
nicht in dem DNase B-Protein liegt, sondern in einer oder mehreren
Kontaminanten.
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VORTEILE DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
Verfahren zum Erhalten hochgereinigten S. pyogenes-DNase B-Enzyms
bereit, ohne dass es erforderlich ist, große Mengen von S. pyogenes zu
kultivieren, welches ein teures und riskantes Verfahren ist. Das
Enzym kann erhalten werden, ohne dass es von anderen Proteinen von
S. pyogenes gereinigt werden muss; statt dessen kann das Enzym von
mit rekombinanten Phagen infiziertem Escherichia coli oder von E.
coli, das mit einem geeigneten Expressionsvektor transfiziert wurde,
ge reinigt werden. Der Expressionsvektor kann so ausgewählt werden,
dass die Expression optimiert wird.
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Die S. pyogenes-DNase B kann dann
verwendet werden um Anti-DNase B-Antikörper in Serum in einem Test,
der spezifisch für
DNase B ist, zu untersuchen. Insbesondere macht es die Erhältlichkeit
von gereinigter DNase B möglich,
einen ELISA-Test unter Verwendung des gereinigten Enzyms, das an
eine Festphase adsorbiert ist, zu verwenden, welches ein Test ist,
der für
breite Anwendung und leichte und bequeme Durchführung geeignet ist. Der Test
ist ferner von hoher Empfindlichkeit und Spezifität. Solch
ein Test ist insbesondere geeignet für klinische Anwendungen zur
Detektion von S. pyogenes-Infektion.
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