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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Tyrosinkinase und eine
Desoxyribonucleinsäure
(DNA), die für
dieselbe codiert. Insbesondere befasst sich die vorliegende Erfindung
mit einer neuen cytoplasmatischen Tyrosinkinase, welche mit Bezug
auf die Expressionsmenge derselben in Übereinstimmung mit der Differenzierung
der Blutzellen ansteigt, und befasst sich auch mit einer DNA, die
für dieselbe
codiert. Die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung kann vorteilhaft
verwendet werden für
das Screenen chemischer Substanzen, die die Fähigkeit haben, die Tyrosinkinase-Aktivität von wenigstens
der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung zu regulieren. Deshalb
ist die vorliegende Erfindung auch mit einem Verfahren zum Screenen von
solchen chemischen Substanzen befasst. Die vorliegende Erfindung
ist auch befasst mit einem replizierbaren rekombinanten DNA-Molekül, umfassend
einen replizierbaren Expressionsvector und, funktional in den Vector
insertiert, eine DNA, die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert; einem Mikroorganismus
oder einer Tierzelle, die mit dem replizierbaren rekombinanten DNA-Molekül transformiert
sind; und einem Antikörper,
welcher spezifisch ein Polypeptid, umfassend eine Aminosäuresequenz
der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung, erkennt.
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Erörterung verwandter Technik
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Menschliches
Blut enthält
verschiedene Arten von Blutzellen, und jede von diesen spielt eine
physiologisch wichtige Rolle. Beispielsweise transportieren Erythrocyten
Sauerstoff in einem menschlichen Körper, blockieren Thrombocyten
die Blutung, und bilden Leukocyten ein Immunsystem, um einen menschlichen
Körper
gegen Infektion zu schützen.
Diese verschiedenen Arten von Blutzellen stammen aus hämatopoietischen Stammzellen
im Knochenmark ab.
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Jüngste Untersuchungen
zeigen, dass sich hämatopoietische
Stammzellen in verschiedene Arten von Blutzellen, Osteoclasten,
Mastzellen und dergleichen differenzieren, wenn sie durch verschiedene
hämatopoietische
Stimulierungsfaktoren oder verschiedene Umweltfaktoren stimuliert
werden. Jedoch ist der Mechanismus der Differenzierung von hämatopoietischen
Stammzellen bis jetzt noch nicht vollständig aufgeklärt worden.
Jüngste
Untersuchungen zeigen auch, dass eine Tyrosinkinase stark an der
Entwicklung und Differenzierung von Körpern von Tieren und Insekten
beteiligt ist. Es wurde angenommen, dass eine Tyrosinkinase auch stark
an der Differenzierung von hämatopoietischen
Stammzellen beteiligt ist. Beispielsweise wurde berichtet, dass
c-kit, welches eine Rezeptor-Tyrosinkinase ist, auf den Oberflächen von
hämatopoietischen
Stammzellen exprimiert wird, und als ein Rezeptor für einen
hämatopoietischen
Wachstumsfaktor und einen Mastzellen-Wachstumsfaktor fungiert (siehe Witte,
Cell 63: 5, 1990). Diese Rezeptor-Tyrosinkinase steuert die Differenzierung
von hämatopoietischen
Stammzellen.
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Tyrosinkinasen
sind Enzyme, welche Tyrosinreste eines Proteins phosphorylieren,
und die physiologisch aktiven Zentren derselben bestehen jeweils
aus etwa 250 Aminosäureresten.
Tyrosinkinasen haben jeweils eine Vielzahl von gut konservierten Aminosäuresequenzen
(siehe Hanks et al., Science 241: 42, 1988). Ein Tyrosinkinase-Genfragment
kann erhalten werden, indem eine DNA hergestellt wird, die der konservierten Aminosäuresequenz
entspricht, und eine reverse Transkriptions-Polymerasekettenreaktion (RT-PCR) unter Verwendung
der hergestellten DNA als einem Primer durchgeführt wird (siehe Wilks, Methods
in Enzymology 200: 533, 1991).
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist bekannt, dass eine Tyroskinkinase eine wichtige Rolle bei der
Steuerung der Transkription und bei der Signalübertragung spielt, und dass
eine Mutation des Gens, das für
eine Tyrosinkinase codiert, oder eine virale Infektion, eine maligne
Veränderung
der Zellen verursachen kann.
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Tyrosinkinasen
werden in zwei Klassen eingeteilt, d. h. jene vom Rezeptortyp und
jene vom cytoplasmatischen Typ. Eine cytoplasmatische Tyrosinkinase
wurde im Vergleich zu einer Rezeptortyrosinkinase bis jetzt nicht
aufgeklärt,
so dass es stark erwünscht
war, die Eigenschaften der cytoplasmatischen Tyrosinkinase klarzumachen.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neue cytoplasmatische
Tyrosinkinase bereitzustellen, von welcher angenommen wird, dass
sie die Differenzierung der Blutzellen steuert.
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Der
gegenwärtige
Erfinder hat extensive und intensive Untersuchungen mit einem Blick
auf die Entwicklung einer neuen cytoplasmatischen Tyrosinkinase
gemacht. Insbesondere hat der gegenwärtige Erfinder eine Klonierung
des Gens, das für
eine Tyrosinkinase codiert, welche an der Differenzierung der menschlichen Megakaryoblasten-Leukämiezelllinie
UT-7 beteiligt ist (siehe Komatsu et al., Cancer Res. 51: 341, 1991)
(UT-7 ist erhältlich
von Dr. Norio Komatsu, Dozent am Department of Hematology, Jichi
Medical School, Japan) unter Verwendung des RT-PCR-Verfahrens ausgeführt. Als
ein Ergebnis hat der gegenwärtige
Erfinder unerwartet ein Genfragment einer neuen Tyrosinkinase gefunden,
deren mRNA nahezu nicht in undifferenzierten UT-7 exprimiert wird,
aber mit Bezug auf die Expressionsmenge derselben in Übereinstimmung
mit der Differenzierung von UT-7 ansteigt. Der gegenwärtige Erfinder
hat dieses Genfragment als eine Sonde verwendet, um eine cDNA zu
erhalten, die für
die gesamte Tyrosinkinase aus der cDNA-Bibliothek von UT-7 codiert, und die
Nucleotidsequenz der erhaltenen cDNA bestimmt. Ferner hat der gegenwärtige Erfinder
von der erhaltenen cDNA nicht-codierende DNA und RNA und Antikörper, die
mit der Tyrosinkinase reagieren, hergestellt, Zellen mit der cDNA
transformiert und ein Screening von chemischen Substanzen ausgeführt. So
wurde die vorliegende Erfindung vervollständigt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER SEQUENZLISTEN
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In
jeder der SEQ ID NOs. 1 bis 5 sind das linke Ende und das rechte
Ende der Aminosäuresequenz der
N-Terminus bzw. C-Terminus. In jeder der SEQ ID NOs. 6 bis 11 sind
das linke Ende und das rechte Ende der Nucleotidsequenz das 5'-Ende bzw. 3'-Ende.
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SEQ
ID NO. 1 ist die Aminosäuresequenz
einer SH3-Domäne
(welche unten erklärt
wird), welche der 7. bis 70. Aminosäure in SEQ ID NO. 4 und der
48. bis 111. Aminosäure
in SEQ ID NO. 5 entspricht, wobei sowohl SEQ ID NO. 4 als auch 5
die Aminosäuresequenzen
der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung sind.
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SEQ
ID NO. 2 ist die Aminosäuresequenz
einer SH2-Domäne
(welche unten erklärt
wird), die der 81. bis 155. Aminosäure in SEQ ID NO. 4 und der
122. bis 196. Aminosäure
in SEQ ID NO. 5 entspricht, wobei sowohl SEQ ID NO. 4 als auch 5
Aminosäuresequenzen
der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung sind.
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SEQ
ID NO. 3 ist die Aminosäuresequenz
einer Tyrosinkinase-Domäne (welche
unten erklärt
wird), welche der 192. bis 437. Aminosäure in SEQ ID NO. 4 und der
233. bis 478. Aminosäure
in SEQ ID NO. 5 entspricht, wobei sowohl SEQ ID NO. 4 als auch 5
Aminosäuresequenzen
der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung sind.
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SEQ
ID NO. 4 ist die Aminosäuresequenz
von einem Bereich, welcher die gesamte SH3-Domäne, SH2-Domäne und Tyrosinkinase-Domäne enthält. Die
Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 4 wird durch den Translationsbereich codiert, der
mit dem Startcodon bei den Nucleotiden 331 bis 333 der Nucleotidsequenz von
SEQ ID NO. 11 beginnt.
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SEQ
ID NO. 5 ist die Aminosäuresequenz
eines weiteren Bereichs, der die gesamte SH3-Domäne, SH2-Domäne und Tyrosinkinase-Domäne enthält. Die
Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 5 wird durch den Translationsbereich codiert, der
mit dem Startcodon bei den Nucleotiden 208 bis 210 der Nucleotidsequenz von
SEQ ID NO. 11 beginnt, und die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO. 4
enthält.
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SEQ
ID NOs. 6 bis 10 sind die jeweiligen Nucleotidsequenzen von Fragmenten
der Nucleotidsequenz SEQ ID NO. 11. Die Nucleotidsequenzen SEQ ID
NOs. 6 bis 10 sind Beispiele für
Nucleotidsequenzen, die für die
jeweiligen Aminosäuresequenzen
der SEQ ID NOs. 1 bis 5 codieren.
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SEQ
ID NO. 11 ist die vollständige
Nucleotidsequenz der cDNA, die für
die neue Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein isoliertes Polypeptid mit Tyrosinkinase-Aktivität bereitgestellt,
umfassend eine Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO. 4 oder SEQ ID NO. 5. Außerdem wird eine isolierte
Desoxyribonucleinsäure
bereitgestellt, die für
das Polypeptid codiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein replizierbares rekombinantes DNA-Molekül bereitgestellt,
umfassend einen replizierbaren Expressionsvector und, funktional
in den Vector insertiert, eine Desoxyribonucleinsäure, die
für ein
Polypeptid mit Tyrosinkinase-Aktivität codiert, wobei das Polypeptid
eine Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO. 4 und SEQ ID NO. 5 umfasst. Außerdem wird ein Mikroorganismus
oder Tierzellen bereitgestellt, die mit dem replizierbaren rekombinanten
DNA-Molekül transformiert
sind.
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In
einer zusätzlichen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Screenen einer
chemischen Substanz auf Aktivität
zur Regulation der Tyrosinkinase-Aktivität des Polypeptids, das eine Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO. 4 oder SEQ ID NO. 5 umfasst, bereitgestellt, welches
die folgenden Schritte umfasst:
- (i) das Messen
der Tyrosinkinase-Aktivität
eines Polypeptids, das eine Aminosäuresequenz umfasst, die ausgewählt wird
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NOs. 1, 2, 3, 4 und 5;
- (ii) das Kontaktieren eines Probenmaterials, das die chemische
Substanz umfasst, mit dem Polypeptid;
- (iii) das Messen der Tyrosinkinase-Aktivität des Polypeptids in der Gegenwart
des Probenmaterials;
- (iv) das Bewerten der Aktivierung oder Inhibition der Tyrosinkinase-Aktivität des Polypeptids
durch das Probenmaterial, wobei die Aktivierung oder Inhibition
als die Differenz zwischen den jeweiligen in Schritten (i) und (iii)
gemessenen Tyrosinkinase-Aktivitäten
angezeigt wird; und
- (v) das Isolieren der chemischen Substanz, die die Aktivität zur Regulation
der Tyrosinkinase-Aktivität
hat, aus dem Probenmaterial.
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In
noch einer zusätzlichen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Antikörper bereitgestellt, welcher
spezifisch ein Polypeptid mit Tyrosinkinase-Aktivität erkennt,
wobei das Polypeptid eine Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO. 4 oder SEQ ID NO. 5 umfasst.
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Der
Ausdruck „Tyrosinkinase-Aktivität" bedeutet in der
vorliegenden Erfindung nicht nur die Enzymaktivität, einen
Tyrosinrest zu phosphorylieren, sondern auch die Aktivität der SH2-Domäne der Tyrosinkinase, einen
phosphorylierten Tyrosinrest von anderen Proteinen zu erkennen und
an den Rest zu binden, und die Aktivität der SH3-Domäne der Tyrosinkinase,
die Aminosäuresequenz
eines Prolin-reichen Bereichs von anderen Proteinen zu erkennen
und an den Bereich zu binden.
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Bei
der vorliegenden Erfindung können
verschiedene Verfahren gemäß den in
Standardlaborhandbüchern
beschriebenen Verfahren ausgeführt
werden, wie z. B. Herstellung einer cDNA, welche für das Klonieren benötigt wird,
Bewertung der Expression einer RNA durch Northern-blot, Screenen
durch Hybridisierung, Herstellung eines rekombinanten DNA-Moleküls, Bestimmung
einer Nucleotidsequenz einer DNA und Herstellung einer cDNA-Bibliothek. Bezüglich des
erläuterten
Verfahrens kann beispielsweise auf Molecular Cloning, A laboratory
manual, herausgegeben von Maniatis (1989, Hrsg., Sambrook, J., Fritsch,
E. F., und Maniatis, T., Cold Spring Harbor Laboratory Press), verwiesen
werden.
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Die
Herstellung eines PCR-Primers, der der Aminosäuresequenz entspricht, welche
charakteristisch für
eine Tyrosinkinase ist, und die nachfolgende Ausführung der
PCR, kann gemäß dem von
Wilks in der Literatur beschriebenen Verfahren ausgeführt werden
(Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 1603, 1989). Veranschaulichend erklärt, ein
Oligonucleotid wird mittels eines kommerziell erhältlichen
DNA-Synthesizers synthetisiert. Das synthetisierte Oligonucleotid
wird gereinigt und dann einer PCR unterworfen, so dass der spezifische
Bereich, der für
die Kinase-Domäne
der Tyrosinkinase codiert und etwa 210 Basenpaare hat, amplifiziert
wird. Das resultierende DNA-Fragment, erhalten durch PCR, wird isoliert,
beispielsweise durch Agarose-Gelelektrophorese, und das isolierte
DNA-Fragment wird gereinigt. Das gereinigte DNA-Fragment wird in verschiedene Vectoren
subkloniert, gefolgt von der Bestimmung der Nucleotidsequenz derselben.
Aus dem Vergleich der bestimmten Nucleotidsequenz mit den Nucleotidsequenzen
der verschiedenen Arten von bekannten Tyrosinkinasen, kann die Klonierung
des Nucleotidfragments einer neuen Tyrosinkinase bestätigt werden.
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Um
einen Klon zu erhalten, der die vollständige Nucleotidsequenz enthält, die
für die
neue Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, wird das
durch das vorstehende Verfahren klonierte Nucleotidfragment Isotopen-
oder nicht-Isotopenmarkiert, und eine cDNA-Bibliothek von UT-7 wird
mit dem markierten Nucleotidfragment gescreent, beispielsweise durch
Hybridisierung. Beispiele für
Verfahren zur Markierung eines Nucleotidfragments mit einem Isotop
umfassen ein Verfahren, in welchem der Terminus des Nucleotidfragments
mit [32P]γ-ATP
unter Verwendung von T4-Polynucleotidkinase markiert wird, einem
Nick-Translationsverfahren,
und einem Primerextensionsverfahren. Alternativ kann ein Klon, enthaltend
die gesamte Nucleotidsequenz, die für die neue Tyrosinkinase der
vorliegenden Erfindung codiert, durch das PCR-Verfahren erhalten werden,
basierend auf der Nucleotidsequenz von SEQ ID NO. 11.
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SEQ
ID NO. 11 ist eine cDNA-Nucleotidsequenz, die für die Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung codiert. Die Nucleotidsequenz von SEQ ID NO. 11 besteht
aus dem 5'-nicht-codierenden Bereich
von 207 Nucleotiden, dem Bereich von 1521 Nucleotiden, der für die neue
Tyrosinkinase codiert, und dem 3'-nicht-codierenden
Bereich von 214 Nucleotiden.
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SEQ
ID NOs. 4 und 5 sind die Aminosäuresequenzen
der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung. Jedes der Polypeptide
von SEQ ID NOs. 4 und 5 enthält
eine SH2-Domäne,
eine SH3-Domäne
und eine Tyrosinkinase-Domäne,
die jeweils ähnliche
Aminosäuresequenzen
zu Teilaminosäuresequenzen
bekannter cytoplasmatischer Tyrosinkinasen haben [diese drei Arten
von Domänen
sind bekannt, in vielen Arten von bekannten cytoplasmatischen Tyrosinkinasen
vorhanden zu sein, z. B. c-src (siehe Koch et al., Science 252:
668, 1991)]. Ferner wurde berichtet, dass die SH2-Domäne und die
SH3-Domäne
auch in Signalüberträgern vorhanden
sind, wie z. B. Phospholipase C-γ,
IP3-Kinase und ras-GAP, und dass diese zwei Arten von SH-Domänen wichtige
Rollen in intrazellulären
Signalübertragungswegen
spielen (siehe Pawson und Gish, Cell, 71: 359, 1992). In der Tyrosinkinase
der vorliegenden Erfindung hat die SH3-Domäne die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 1, die SH2-Domäne
hat die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 2 und die Tyrosinkinase-Domäne hat die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 3. In der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 4, umfassend die Aminosäuresequenzen der SH3-Domäne, SH2-Domäne und Tyrosinkinase-Domäne, entspricht
die SH3-Domäne
den Aminosäuren
7 bis 70, die SH2-Domäne
entspricht den Aminosäuren
81 bis 155 und die Tyrosinkinase-Domäne entspricht den Aminosäuren 192
bis 437. Ferner entspricht in der Aminosäuresequenz von SEQ ID NO. 5,
ebenfalls umfassend die Aminosäuresequenzen
der SH3-Domäne,
SH2-Domäne
und Tyrosinkinase-Domäne,
die SH3-Domäne
den Aminosäuren
48 bis 111, die SH2-Domäne
entspricht den Aminosäuren
122 bis 196 und die Tyrosinkinase-Domäne entspricht den Aminosäuren 233
bis 478. SEQ ID NO. 6 ist ein Beispiel für die Nucleotidsequenzen von
cDNAs, die für
das Polypeptid mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 1 codieren. SEQ ID NO. 7 ist ein Beispiel für die Nucleotidsequenzen
von cDNAs, die für
das Polypeptid mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 2 codieren. SEQ ID NO. 8 ist ein Beispiel für die Nucleotidsequenzen
von cDNAs, die für
das Polypeptid mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 3 codieren.
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Es
ist bekannt, dass es die Funktion einer SH2-Domäne ist, ein Protein, enthaltend
einen phosphorylierten Tyrosinrest, zu erkennen und an den phosphorylierten
Tyrosinrest zu binden (siehe Songyang et al., Cell 72: 767, 1993),
und es die Funktion einer SH3-Domäne ist, einen Prolin-reichen
Bereich des Austauschfaktors SOS für ein Protooncogen, wie z.
B. ras, zu erkennen und an den Prolin-reichen Bereich zu binden
(siehe Egan et al., Nature 363: 45, 1993). Es wird angenommen, dass
diese individuellen SH2- und SH3-Domänen allein, oder einem durch
Kombination dieser SH2- und SH3-Domänen künstlich hergestellten Peptid,
eine ähnliche Funktion
wie die Funktion der SH2-Domäne
oder/und der SH3-Domäne
haben. Zur Bewertung der Aktivität
der Tyrosinkinase ist es nützlich
und wichtig, die folgenden DNA-Fragmente
und RNA-Fragmente zu verwenden, welche aus den jeweiligen Nucleotidsequenzen
hergestellt werden, die für
die SH2-Domäne
und die SH3-Domäne
codieren: eine codierende DNA, eine nicht-codierende DNA, eine codierende
RNA, eine nicht-codierende
RNA, oder ein Derivat derselben, wie z. B. eines, welches durch
Methylierung, Methyl-Phosphorylierung, Desaminierung oder Thiophosphorylierung
der vorstehenden codierenden DNA, nicht-codierenden DNA, codierenden
RNA oder nicht-codierenden RNA erhalten wird.
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Die
Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 5 ist stark homolog zu der von CSK, welche eine bekannte cytoplasmatische
Tyrosinkinase mit einer SH2-Domäne,
einer SH3-Domäne
und einer Kinase-Domäne
ist (bezüglich
CSK siehe Nada et al., Nature 351: 60, 1991). Die Homologie zwischen
der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 5 und der Aminosäuresequenz
von CSK ist bezüglich
der gesamten Aminosäuresequenz
der Tyrosinkinase 53,9, 57,4 nur bezüglich der SH2-Domäne, 40,5
nur bezüglich
der SH3-Domäne
und 58,9 nur bezüglich
der Kinase-Domäne.
CSK hat die Aktivität,
die C-terminalen
Tyrosinreste von Expressionsprodukten der Gene der src-Familie spezifisch
zu phosphorylieren, um dadurch die Aktivierung der Expressionsprodukte der
Gene der src-Familie zu unterdrücken.
Eine neuere Untersuchung von CSK-Gen-defizienten Mäusen, welche
durch Gen-Targeting erzeugt werden, zeigt, dass alle Mäuse in ihren
frühen
embryonalen Stadien aufgrund von Defekten in der Bildung der Neuralrohre
sterben, wenn die Expressionsprodukte der Gene der src-Familie fortwährend in
Mäusen
aktiviert sind (siehe Imamoto & Soriano,
Cell 73: 1117, 1993; und Noda et al., Cell 73: 1125, 1993). Die
Expression des CSK-Gens ist in verschiedenen Organen feststellbar.
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Im
Hinblick auf die Tatsache, dass die Expression des Gens, das für die Tyrosinkinase
der vorliegenden Erfindung codiert, hauptsächlich in Hirnzellen und im
Stadium der frühen
Differenzierung von Blutzellen (siehe Beispiel 8 unten) feststellbar
ist, scheint die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung jedoch
eine von der Rolle der CSK verschiedene physiologische Rolle zu
spielen.
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Tyrosinkinasen
können
generell die Tyrosinreste eines Enolaseproteins und eines synthetischen
Peptids als Substrate phosphorylieren, wobei beide eine Tyrosin-reiche
Sequenz haben. Bezüglich
der Substrate, auf welche Tyrosinkinasen in Zellen einwirken, gibt
es jedoch unterschiedliche Substrate, die spezifisch für die jeweiligen
Tyrosinkinasen sind. Deshalb wird angenommen, dass ein Substrat
für die
neue Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung auch spezifisch ist
und unterschiedlich von den Substraten für die üblichen bekannten Tyrosinkinasen.
Ferner zeigt eine kürzliche
Untersuchung an einer SH3-Domäne
und einer SH2-Domäne
unter Verwendung einer synthetischen Peptidbibliothek, enthaltend
phosphorylierte Tyrosine, dass die SH3-Domäne und die SH2-Domäne individuell
bestimmte Aminosäuresequenzen
spezifisch erkennen und an diese binden.
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Deshalb
wird angenommen, dass nicht nur der gesamte Bereich der Tyrosinkinase
der vorliegenden Erfindung, sondern auch die SH3-Domäne,
die SH2-Domäne
und die Tyrosinkinase-Domäne
derselben jeweils spezifische Substrate und Bindungsproteine dafür haben,
welche unterschiedlich von jenen für die üblichen bekannten Tyrosinkinasen
sind.
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Es
ist bekannt, dass eine mRNA mit einer Vielzahl von Startcodons (AUG)
trotz einer festgelegten Nucleotidsequenz derselben in verschiedene
Polypeptidfragmente translatiert werden kann, wie in der Literatur in
allgemeinen Äußerungen
von M. Kozak erwähnt
(J. Cell Biol. 115: 887, 1991). In der vorliegenden Erfindung hat
die cDNA von SEQ ID NO. 11 zwei Startcodons, an der Position der
Nucleotide 208 bis 210 bzw. an der Position der Nucleotide 331 bis
333, so dass zwei unterschiedliche Polypeptidfragmente, gezeigt
in SEQ ID NOs. 5 und 4, durch Expression der cDNA erhalten werden
können.
SEQ ID NO. 9 ist ein Beispiel für
cDNA-Sequenzen, die für
ein Polypeptid mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 4 codieren. SEQ ID NO. 10 ist ein Beispiel für cDNA-Sequenzen,
die für
ein Polypeptid mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 5 codieren.
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In
der vorliegenden Erfindung können
die jeweiligen homologen Varianten der Polypeptide mit den Aminosäuresequenzen
von SEQ ID NOs. 4 und 5 durch Standardverfahren hergestellt werden,
ohne die Tyrosinkinase-Aktivität
zu beeinträchtigen.
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In
der vorliegenden Erfindung können
die jeweiligen DNAs, die für
die Polypeptide mit den Aminosäuresequenzen
von SEQ ID NOs. 4 und 5 codieren, und die DNA von SEQ ID NO. 11,
verschiedene Formen annehmen, wie z. B. einer cDNA, einer chromosomalen
DNA mit Introns und Exons, und einer künstlichen DNA, welche durch
Ligation synthetisierter Oligonucleotide, hergestellt durch ein bekanntes
DNA-Syntheseverfahren, an die cDNA oder chromosomale DNA erhalten
wird. Es ist bekannt, dass durch die Degeneration des genetischen
Codes ein bestimmtes Polypeptid durch unterschiedliche Nucleotidsequenzen
codiert werden kann. Es ist auch bekannt, dass der 5'-nicht-codierende
Bereich und der 3'-nicht-codierende
Bereich einer DNA nicht an der Bildung der Aminosäuresequenz
des durch die DNA codierten Polypeptids beteiligt sind, so dass
diese nicht-codierenden Bereiche wahrscheinlich mutieren.
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Wie
aus dem unten beschriebenen Beispiel 8 ersichtlich ist, ist die
Menge der mRNA des Gens, das für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, klein in undifferenzierten
UT-7, aber nimmt in Übereinstimmung
mit der Differenzierung der UT-7 in Megakaryocyten oder Erythroblasten
zu. Deshalb wird angenommen, dass die Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung eine wichtige Rolle in der Differenzierung von Blutzellen
spielt.
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Für ein Verfahren
zur Herstellung eines replizierbaren rekombinanten DNA-Moleküls, umfassend
einen replizierbaren Expressionsvector und, funktional in den Vector
insertiert, einen Teil der oder die gesamte DNA, die für die Tyrosinkinase
der vorliegenden Erfindung codiert, und für ein Verfahren zur Transformation eines
Mikroorganismus oder von Tierzellen mit dem vorstehenden replizierbaren
rekombinanten DNA-Molekül kann
beispielsweise auf die in nachfolgendem Beispiel 10 beschriebenen
Verfahren verwiesen werden. Die Mikroorganismen oder Tierzellen,
die mit einem Gen, das für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, transformiert
sind, können
in grundlegenden Untersuchungen von Tyrosinkinasen, Untersuchungen
zum Wirkstoffdesign, und der Arzneimittelentwicklung verwendet werden.
Beispiele für
solche Arzneimittel umfassen ein carcinostatisches Mittel, welches
spezifisch ein von der Tyrosinkinase vermitteltes Signalübetragungssystem
steuert, und ein Mittel zur Steuerung der Differenzierung von Blutzellen.
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Die
nicht-codierende DNA und die nicht-codierende RNA, welche hergestellt
werden, indem ein Teil der Nucleotidsequenz von SEQ ID NO. 11 verwendet
wird, können
in Untersuchungen zur Differenzierung von Blutzellen und der Entwicklung
von Arzneimitteln, wie z. B. einem Mittel zur Steuerung der Differenzierung
von Blutzellen, verwendet werden. Es ist auch möglich, die Genexpression in
Zellen durch Verwendung eines DNA-Fragments oder eines RNA-Fragments zu
regulieren, welches komplementär
zu oder entsprechend zu wenigstens einem Teil der Nucleotidsequenz
von SEQ ID NO. 11 ist, wie z. B. eine codierende DNA, eine nicht-codierende
DNA, eine codierende RNA, eine nicht-codierende RNA, oder ein Derivat derselben,
welches erhalten wird durch Methylierung, Methyl-Phosphorylierung,
Desaminierung oder Thiophosphorylierung der codierenden DNA, nicht-codierenden
DNA, codierenden RNA oder nicht-codierenden RNA. Wie in Beispiel
8 unten gezeigt, hat die nicht-codierende DNA die Fähigkeit,
spezifisch an die mRNA des Gens zu binden, das für die Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung codiert und deshalb kann die nicht-codierende DNA vorteilhaft
zum Nachweis der Expression des Tyrosinkinase-Gens der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Wie in Beispiel 9 unten gezeigt, kann
die nicht-codierende RNA außerdem
auch vorteilhaft in einer vergleichbaren Weise zum Nachweis der
Expression des Tyrosinkinasegens der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Die Größe von jeder
von der codierenden DNA, der nicht-codierenden DNA, der codierenden RNA, der
nicht-codierenden RNA und den Derivaten derselben ist wenigstens
ein 12-mer, vorzugsweise 14-mer bis 16-mer.
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Beispiel
11 (welches unten beschrieben ist) zeigt ein Beispiel für Verfahren
zur Herstellung eines Antikörpers
unter Verwendung eines Polypeptids, umfassend eine Aminosäuresequenz
der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung. Der hergestellte Antikörper kann
vorteilhaft für
verschiedene Zwecke verwendet werden, wie z. B. dem Nachweis der
Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine chemische Substanz mit der Aktivität, die vorstehend definierte
Tyrosinkinase-Aktivität zu regulieren,
durch Screenen erhalten werden, welches die Schritte umfasst:
- (i) das Messen der Tyrosinkinase-Aktivität eines
Polypeptids, das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die ausgewählt
wird aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NOs. 1, 2, 3, 4 und 5;
- (ii) das Kontaktieren eines Probenmaterials, das die chemische
Substanz umfasst, mit dem Polypeptid;
- (iii) das Messen der Tyrosinkinase-Aktivität des Polypeptids in der Gegenwart
des Probenmaterials;
- (iv) das Bewerten der Aktivierung oder Inhibition der Tyrosinkinase-Aktivität des Polypeptids
durch das Probenmaterial, wobei die Aktivierung oder Inhibition
als die Differenz zwischen den jeweiligen in Schritten (i) und (iii)
gemessenen Tyrosinkinase-Aktivitäten
angezeigt wird; und
- (v) das Isolieren der chemischen Substanz, die die Aktivität zur Regulation
der Tyrosinkinase-Aktivität
hat, aus dem Probenmaterial.
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Insbesondere
ist es möglich,
eine chemische Substanz zu screenen, die die Aktivität hat, die
Tyrosinkinase-Aktivität
von wenigstens der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung zu regulieren.
Es ist auch möglich,
durch Screenen eine chemische Substanz zu erhalten, die die Aktivität hat, die
von der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung vermittelte intracelluläre Signalübermittlung
zu regulieren, wobei die Inhibition der Funktionen der SH2-Domäne und der
SH3-Domäne
der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung, ihre jeweiligen Erkennungsstellen
zu erkennen und daran zu binden, als ein Kriterium für den Nachweis
verwendet wird (wie vorstehend erwähnt, erkennt SH2 spezifisch
einen phosphorylierten Tyrosinrest eines Proteins, und SH3 erkennt
spezifisch den Prolin-reichen Bereich des Austauschfaktors SOS für ein Protooncogen,
wie z. B. ras). Wie in Beispiel 13 unten gezeigt, kann z. B. Erbstatin
mit der Aktivität,
die Tyrosinkinase-Aktivität zu inhibieren (bezüglich Erbstatin,
siehe Umezawa et al., J. Antibiot. 39: 170, 1986), durch Screenen
nachgewiesen und isoliert werden, wobei die Inhibition der Tyrosinkinase-Aktivität für den Nachweis
bewertet wird. Es wird erwartet, dass eine neue Substanz nach diesem
Verfahren isolierbar wäre.
Dieses Verfahren kann auch zur Entwicklung von nützlichen Arzneimitteln verwendet
werden, wie z. B. einem carcinostatischen Mittel, und einem Mittel
zur Inhibition oder Förderung
der Proliferation einer Zelle.
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Die
cDNA, die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, kann aus anderen
Zelllinien als UT-7 erhalten werden, wie z. B. humanen mononuklearen
peripheren Blutzellen (wie z. B. T-Zellen und NK-Zellen), humaner
akut-myeloischer Leukämie-Zelllinie KG1a (siehe
Blood 62: 709, 1983), Zelllinie KMT-2, etabliert aus humanem Nabelschnurblut
(siehe Blood 76: 501, 1990), und humaner chronischer-myeloischer Leukämie-Zelllinie
K562 (siehe Blood 45: 321, 1975)(ATCC-Zugangs-Nr. CCL243), im Wesentlichen
auf die gleiche Weise wie in den Beispielen 1 bis 7.
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BESTE ART
ZUR AUSFÜHRUNG
DER ERFINDUNG
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf Beispiele, welche
jedoch nicht als limitierend für
den Umfang der vorliegenden Erfindung aufgefasst werden sollten,
erklärt.
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Beispiel 1 [Herstellung
einer poly(A)+RNA der humanen Blutzelllinie
UT-7]
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Zelllinie
UT-7 (Komatsu et al., Cancer Res. 51 : 341, 1991)(UT-7 ist erhältlich von
Dr. Norio Komatsu, Dozent am Department für Hämatologie, Jichi Medical School,
Japan) wird kultiviert und passagiert nach einem Verfahren, bei
welchem humaner Granulocyten-Monocyten-Kolonie-stimulierender Faktor
(hGM-CSF) zu Iscove's
modifiziertem Dulbecco's
Medium (IMDM), enthaltend 10% fötales
Kälberserum
(FCS), zugegeben wird, so dass die Konzentration von hGM-CSF 2 ng/ml
beträgt,
und die UT-7-Zellen werden in dem resultierenden Kulturmedium inoculiert
und bei 37°C
in einem CO2-Inkubator inkubiert. Kultivierte
UT-7-Zellen werden erhalten.
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Die
Differenzierung von UT-7-Zellen in Megakaryocyten wird auf die folgende
Weise ausgeführt.
Die kultivierten UT-7-Zellen in dem Kulturmedium werden mit demselben
Kulturmedium verdünnt,
so dass die Konzentration der Zellen 2 × 105 Zellen/ml
beträgt.
Dann wird hGM-CSF zu den resultierenden verdünnten Zellen zugegeben, so
dass die Konzentration von hGM-CSF 2 ng/ml beträgt, und Phorbol-12-myristat-13-acetat (PMA)
wird dazu zugegeben, so dass die Konzentration von PMA 10 ng/ml
beträgt.
Dann werden die Zellen für
3 Tage inkubiert und die resultierenden Megakaryocyten werden gewonnen.
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Andererseits
wird die Differenzierung von UT-7-Zellen in Erythroblasten auf die
folgende Weise ausgeführt.
Die kultivierten UT-7-Zellen in dem Kulturmedium werden mit demselben
Kulturmedium verdünnt,
so dass die Konzentration der Zellen 2 × 105 Zellen/ml
beträgt.
Humanes Erythropoietin (hEPO) wird zu den resultierenden verdünnten Zellen
zugegeben, so dass die Konzentration von hEPO 1 Unit/ml beträgt, und
Buttersäure
wird dazu zugegeben, so dass die Konzentration von n-Buttersäure 1,3
mM beträgt.
Dann werden die Zellen für
3 Tage inkubiert und die resultierenden Erythroblasten werden gewonnen.
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Mit
Bezug auf jeden dieser drei Zelltypen, d. h. Zellen von nicht-stimulierten
UT-7, Megakaryocyten und Erythroblasten, werden 1 × 108 Zellen gesammelt und dreimal mit PBS (–) gewaschen,
und werden für
die Extraktion von RNA auf die folgende Weise verwendet.
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Aus
den gesammelten Zellen wird Gesamt-RNA nach dem Lithiumchlorid/Harnstoff-Verfahren
extrahiert (Eur. J. Biochem. 107: 303, 1980). Dann wird eine poly(A)+RNA isoliert und aus der Gesamt-RNA unter Verwendung
von Oligotex-dT 30 (hergestellt und vertrieben von Takara Shuzo
Co., Ltd., Japan) gereinigt.
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Beispiel 2 [Konstruktion
eines spezifischen Primers für
das Tyrosinkinase-Gen]
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Die
PCR wird wie folgt gemäß dem Verfahren
von Wilks (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 1603, 1989) ausgeführt, wobei
zwei Arten von Mixed-Primern verwendet werden, die komplementäre Sequenzen
zu Subdomänen
7 bzw. 9 der Tyrosinkinase haben, und ihre jeweiligen Restriktionsschnittstellen
einligiert haben, d. h. codierender Primer PTKI: 5'-TTGTCGACAC(AC)G(AG)GA(CT)(CT)T(CG)GC(ACGT)GC(ACGT)(AC)G-3' (27-mer mit Sall-Stelle
als einer Restriktionsschnittstelle), und nicht-codierender Primer
PTKII: 3'-CT(AG)CA(CG)ACC(AT)(CG)(AG)A(AT)ACCTTAAGGT-5' (24-mer mit EcoRI-Stelle als einer
Restriktionsschnittstelle).
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Ein
synthetisches Oligonucleotid wird mittels eines automatischen DNA-Synthesizers
unter Verwendung eines Festphasenverfahrens konstruiert. Als automatischer
DNA-Synthesizer
wird 391PCR-MATE (hergestellt und vertrieben von APPLIED BIOSYSTEMS,
INC., USA) verwendet. Nucleotide, ein Träger mit davon unterstütztem 3'-Nucleotid, eine
Lösung,
und ein Reagens werden gemäß der dem
Synthesizer beiliegenden Anleitung verwendet. Eine Kupplungsreaktion
wird ausgeführt,
um ein Oligonucleotid in einem Zustand zu synthetisieren, dass es
von einem Träger
unterstützt
wird. Eine Schutzgruppe am 5'-Terminus
des Oligonucleotids wird durch Anwendung von Trichloressigsäure auf
das Oligonucleotid entfernt, und das Oligonucleotid wird in eine
konzentrierte Ammoniaklösung
gegeben und bei Raumtemperatur für
1 Stunden stehen gelassen, wodurch das Oligonucleotid von dem Träger freigesetzt
wird. Anschließend
wird die konzentrierte Ammoniaklösung,
enthaltend das von dem Träger
freigesetzte Oligonucleotid, bei 55°C für mehr als 14 Stunden in einem geschlossenen
Gefäß stehen
gelassen, um dadurch sowohl die Schutzgruppen von der Nucleinsäure als
auch Phosphat von dem Oligonucleotid zu entfernen. Das erhaltene
Oligonucleotid, von welchem der Träger und die Schutzgruppen entfernt
worden sind, wird mittels einer OPC-Kartusche (hergestellt und vertrieben
von APPLIED BIOSYSTEMS, INC., USA) gereinigt, und unter Verwendung
von 2% Trifluoressigsäure
detrityliert, wodurch ein gereinigter Primer erhalten wird. Der
gereinigte Primer wird in entionisiertem Wasser gelöst, so dass die
Konzentration des Primers 1 μg/μl beträgt, und
die erhaltene Lösung
wird in der unten beschriebenen PCR verwendet.
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Beispiel 3 [Synthese einer
cDNA]
-
Eine
cDNA wird unter Verwendung der in Beispiel 1 erhaltenen poly(A)+RNA synthetisiert. Präziser werden 2 μg der poly(A)+RNA in 12,3 μl entionisiertem Wasser gelöst, wodurch
eine Lösung
erhalten wird. Zu der erhaltenen Lösung werden 2 μl von 10 × Puffer
[enthaltend 500 mM KCl, 100 mM Tris-HCl (pH 8,3), 15 mM MgCl2, und 0,01 Gelatine], 4 μl dNTP (2,5 mM), 1 μl des für Tyrosinkinase
spezifischen oben erwähnten nicht-codierenden
Primers PTKII (1 μg/μl), 0,2 μl reverse
Transkriptase aus Vogel-Myeloblastosis-Virus
(hergestellt und vertrieben von Life Science Laboratories, USA:
32 U/μl),
und 0,5 μl
von RNase-Inhibitor
(hergestellt und vertrieben von Boehringer-Mannheim GmbH, Deutschland:
40 U/μl)
zugegeben. Die resultierende Mischung wird bei 37°C für 75 Minuten
stehen gelassen, und ferner bei 65°C für 10 Minuten stehen gelassen.
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Beispiel 4 [PCR unter
Verwendung von für
das Tyrosinkinase-Gen spezifischen Primern]
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Die
Amplifikation der cDNA durch PCR wird wie folgt ausgeführt: Zu
20 μl der
in Beispiel 3 erhaltenen cDNA-Lösung
werden 8 μl
von 10 × Puffer
[enthaltend 500 mM KCl, 100 mM Tris-HCl (pH 8,3), 15 mM MgCl2, und 0,01% Gelatine], 6,4 μl dNTP (2,5
mM), 1,5 μl
des für
Tyrosinkinase spezifischen oben erwähnten codierenden Primers PTKI
(1 μg/μl), und 0,2 μl Taq DNA-Polymerase (AmpliTaq:
hergestellt und vertrieben von Perkin Elmer Cetus Co., Ltd., USA:
5 U/μl)
zugegeben. Zu der resultierenden Mischung wird entionisiertes Wasser zugegeben,
so dass das Gesamtvolumen 100 μl
beträgt.
Das PCR-Verfahren wird zuerst bei 94°C für 1 Minute, dann bei 37°C für 2 Minuten,
und dann bei 72°C
für 3 Minuten
ausführt.
Dieses Verfahren wird 40 mal wiederholt und dann wird die Reaktionsmischung
bei 72°C
für 7 Minuten
stehen gelassen. Ein Teil des resultierenden PCR-Produkts wird auf einem 2% Agarosegel
elektrophoretisch getrennt. Anschließend wird das Gel mit Ethidiumbromid
gefärbt
und unter ultraviolettem Licht beobachtet, um dadurch zu bestätigen, dass
eine cDNA mit etwa 210 bp Nucleotiden amplifiziert worden ist.
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Beispiel 5 [Klonierung
und Sequenzierung des PCR-Produkts]
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Die
gesamte Menge des verbliebenen PCR-Produkts wird auf einem 2% Agarosegel,
bestehend aus Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt, elektrophoretisch
getrennt. Anschließend
wird das Gel mit Ethidiumbromid gefärbt und eine Bande, die etwa
210 bp entspricht, wird unter ultraviolettem Licht bestätigt, und
ein Gelteil mit der Bande, enthaltend cDNA, wird ausgeschnitten.
Die so erhaltene cDNA wird vom Gel gereinigt. Die gereinigte cDNA
wird mit Restriktionsenzymen EcoRI und SalI verdaut und ein Teil
der verdauten cDNA wird auf einem Agarosegel elektrophoretisch getrennt,
um ein cDNA-Fragment zu erhalten, welches in einen Vector insertiert
werden soll.
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Als
Vector wird pBluescript II KS (hergestellt und vertrieben von Toyobo
Co., Ltd., Japan) verwendet. Bevor das hergestellte cDNA-Fragment
von oben in den Vector eingeführt
wird, wird der Vector mit Restriktionsenzymen EcoRI und SalI verdaut,
und die Enden des verdauten Vectors werden mit alkalischer Phosphatase
(CIAP: hergestellt und vertrieben von Takara Shuzo Co., Ltd., Japan)
dephosphoryliert. Der erhaltene verdaute Vector und die oben erwähnte cDNA
werden miteinander in einem molaren Verhältnis von 1 : 5 gemischt, und
die cDNA wird unter Verwendung von T4-Ligase (hergestellt und vertrieben
von New England Bio Labs, USA) in den Vektor ligiert. Der resultierende
pBluescript Vector mit der darin insertierten cDNA wird in E. coli Stamm
JM109 eingeführt,
und der Stamm wird auf eine Platte mit halbfestem L-Kulturmedium,
enthaltend 50 μg/ml
Ampicillin, aufgetragen, und für
12 Stunden bei 37°C
stehen gelassen. Von den erschienenen Kolonien werden zufällig Kolonien
ausgewählt
und mit Restriktionsenzymen EcoRI und SalI verdaut, um dadurch zu
bestätigen,
dass eine cDNA mit etwa 210 bp durch den Verdau ausgeschnitten werden
kann. So wird bestätigt, dass
die gewünschte
cDNA in die ausgewählten
Klone eingeführt
worden ist. Die Nucleotidsequenz der cDNA von jedem der bestätigten Klone
wird mit Hilfe des Fluoreszenzsequenzermodells 373A (hergestellt
von APPLIED BIOSYSTEMS, INC., USA) bestimmt. Als ein Ergebnis wird
erhalten, dass mit Bezug auf die Klone, die die unter Verwendung
der aus den nicht-stimulierten UT-7-Zellen stammenden poly(A)+RNA hergestellte cDNA aufweisen, dass Tyrosinkinase-Gen
der vorliegenden Erfindung nur in 1 Klon von 98 Klonen nachgewiesen wird;
in Bezug auf die Klone, die die cDNA aufweisen, die unter Verwendung
der poly(A)+RNA, stammend aus den Megakaryocyten,
die sich aus den UT-7-Zellen differenziert haben, hergestellt wurde,
wird das Tyrosinkinase-Gen der vorliegenden Erfindung in 8 Klonen
von 51 Klonen nachgewiesen; und in Bezug auf die Klone, die die
cDNA aufweisen, die unter Verwendung der poly(A)+RNA,
stammend aus den Erythroblasten, die sich aus den UT-7-Zellen differenziert
haben, hergestellt wurde, wird das Tyrosinkinase-Gen der vorliegenden
Erfindung in 7 Klonen von 53 Klonen nachgewiesen. Dies weist darauf
hin, dass das Tyrosinkinase-Gen der vorliegenden Erfindung weit
häufiger
in differenzierten Zellen als in undifferenzierten Zellen vorkommt.
Das Gen der vorliegenden Erfindung entspricht den Nucleotiden 1276
bis 1421 der Nucleotidsequenz SEQ ID NO. 11.
-
Beispiel 6 [Herstellung
einer cDNA-Bibliothek, und Klonierung des gesamten Bereichs des
Tyrosinkinase-Gens der vorliegenden Erfindung]
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Unter
Verwendung der poly(A)+RNA der nicht-stimulierten
UT7-Zellen, welche
gemäß dem vorstehend beschriebenen
Verfahren isoliert und gereinigt worden ist, wird eine cDNA-Bibliothek
hergestellt. Für
die Herstellung einer cDNA-Bibliothek wird der pCDM8-Vector cDNA-Bibliothek-Konstruktionskit
(hergestellt und vertrieben von Invitrogen, Niederlande) gemäß der dem
Kit beiliegenden Anleitung verwendet.
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Danach
wird unter Verwendung des Kolonie-Hybridisierungsverfahrens ein cDNA-Klon,
der für
den gesamten Bereich des Tyrosinkinase-Gens der vorliegenden Erfindung
codiert, aus Kolonien in der oben hergestellten cDNA-Bibliothek,
enthaltend etwa 5 × 105 Zellen, gesucht. Die Hybridisierung wird
auf die folgende Weise ausgeführt.
Die Zellkolonien werden auf einen Nylonfilter (Hybond N+:
hergestellt und vertrieben von Amersham International, GB) transferiert.
Der Nylonfilter mit den Zellen darauf wird mit Lauge behandelt (indem
der Nylonfilter für
7 Minuten auf einem Filterpapier belassen wird, welches, darin absorbiert,
1,5 M NaCl und 0,5 M NaOH enthält),
zweimal neutralisiert (indem der Nylonfilter für 3 Minuten auf einem Filterpapier
belassen wird, welches, darin absorbiert, 1,5 M NaCl, 0,5 M Tris-HCl
pH 7,2 und 1 mM EDTA enthält),
gewaschen, indem er für
5 Minuten in SSPE mit 2-facher Konzentration (0,36 M NaCl, 0,02
M Natriumphosphat pH 7,7, 2 mM EDTA) geschüttelt wird, und an Luft getrocknet.
Dann wird der so behandelte Nylonfilter für 20 Minuten auf einem Filterpapier belassen,
welches, darin absorbiert, 0,4 M NaOH enthält, gewaschen, indem er für 5 Minuten
in SSPE mit 5-facher Konzentration geschüttelt wird, und an Luft getrocknet.
Der getrocknete Filter wird einem Screening unterzogen, indem eine
mit dem Radioisotop 32P-markierte cDNA-Sonde
verwendet wird. Das Screening wird auf die folgende Weise ausgeführt.
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Eine
mit dem Radioisotop 32P-markierte cDNA-Sonde
wird wie folgt hergestellt. Der pBluescript mit dem darin insertierten
cDNA-Fragment, das
für die
Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, welcher in Beispiel
5 erhalten wird, wird mit den Restriktionsenzymen SalI und EcoRI
verdaut, um dadurch das cDNA-Fragment
auszuschneiden, und in Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt elektrophoretisch
getrennt. Dann wird das cDNA-Fragment
abgetrennt und aus dem Gel gereinigt, und das gereinigte cDNA-Fragment
wird mit Hilfe eines DNA-Markierungskits
(Megaprime DNA-Markierungssystem: hergestellt und vertrieben von Amersham
International, GB) markiert. Präzise
wird die Markierung wie folgt ausgeführt. Zu 25 ng des DNA-Fragments werden
5 μl einer
Primerlösung
und entionisiertes Wasser zugegeben, so dass das Gesamtvolumen 33 μl beträgt, und
die resultierende Mischung wird in einem kochenden Wasserbad für 5 Minuten
erhitzt. Zu der Mischung werden dann 10 μl eines Reaktionspuffers, enthaltend
dNTP, 5 μl α-32P-dCTP, und 2 μl einer DNA-Polymeraselösung zugegeben,
und die resultierende Mischung wird in einem Wasserbad bei 37°C für 10 Minuten
erhitzt. Aus der erhitzten Mischung wird die DNA unter Verwendung
einer Sephadex-Säule (Quick
Spin-Säule
Sephadex G-50: hergestellt und vertrieben von Boehringer-Mannheim
GmbH, Deutschland) gereinigt. Die gereinigte DNA wird in einem kochenden
Wasserbad für
5 Minuten erhitzt, und in einem Eisbad für 2 Minuten abgekühlt.
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Der
oben erwähnte
Nylonfilter, der die zu screenenden Zellen trägt, wird in eine Vorhybridisierungslösung, bestehend
aus SSPE mit 5-facher Konzentration, Denhardt's-Lösung
mit 5-facher Konzentration, 0,5% SDS (Natriumdodecylsulfat), und
10 mg/ml Lachssperma-DNA, denaturiert in einem kochenden Wasserbad, eingetaucht,
wobei die Konzentration von jeder Komponente eine Endkonzentration
ist, wie in der Vorhybridisierungslösung bestimmt. Der Filter wird
in der Vorhybridisierungslösung
bei 65°C
für 2 Stunden
geschüttelt. Die
Hybridisierung wird ausgeführt,
indem der Filter bei 65°C
für 16
Stunden in einer Hybridisierungslösung geschüttelt wird, welche dieselbe
Zusammensetzung wie die vorstehend erwähnte Vorhybridisierungslösung hat,
außer,
dass sie zusätzlich
die oben erhaltene 32P-markierte cDNA-Sonde
enthält.
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Der
Filter wird dann zweimal gewaschen, indem er unter Schütteln in
eine SSPE-Lösung,
enthaltend 0,1% SDS bei 65°C
eingetaucht wird, und weitere 4 mal bei 65°C in einer Lösung, erhalten durch 10-fache Verdünnung einer
SSPE-Lösung,
enthaltend 0,1% SDS mit Wasser, gewaschen wird. Der gewaschene Filter wird
einer Autoradiographie unterzogen, indem ein empfindlicher Schirm
verwendet wird. Klone werden von einer stark leuchtenden Kolonie
aufgenommen und erneut angeimpft, um dadurch Kolonien wachsen zu
lassen, und ein Screening wird auf dieselbe Weise wie vorstehend
beschrieben ausgeführt,
wodurch ein gewünschter
Klon erhalten wird.
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Gemäß dem in
dem oben erwähnten
Laborhandbuch von Maniatis et al. beschriebenen Verfahren, wird
Plasmid pCDM8 aus den erhaltenen Klonen gereinigt. Das gereinigte
Plasmid wird mit dem Restriktionsenzym XhoI verdaut, um dadurch
eine cDNA zu erhalten. Die cDNA wird durch Elektrophorese in Agarose
mit niedrigem Schmelzpunkt gereinigt, und die gereinigte cDNA wird in
Plasmid pBluescript insertiert. Die Nucleotidlänge der gereinigten cDNA beträgt etwa
2 kbp.
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Beispiel 7 [Bestimmung
der Nucleotidsequenz des Tyrosinkinase-Gens der vorliegenden Erfindung]
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Die
cDNA, die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, erhalten in
Beispiel 6, wird unter Verwendung von ALFDNA-Sequencer (hergestellt
und vertrieben von Pharmacia Fine Chemicals AB, Schweden) und dem
Markierungskit für
den ALF-Sequencer
(dieser Markierungskit wird von Pharmacia Fine Chemicals AB, Schweden,
hergestellt und vertrieben) gemäß den dem
Sequencer und dem Kit beiliegenden Anleitungen sequenziert. Präzise wird
eine Deletionsmutante unter Verwendung eines Deletionsmutanten-Kits für eine Kilosequenz
(hergestellt und vertrieben von Takara Shuzo Co., Ltd., Japan) gemäß der dem
Kit beiliegenden Anleitung hergestellt. Unter Verwendung der Deletionsmutante
wird die gesamte Nucleotidsequenz der cDNA, die für die Tyrosinkinase
der vorliegenden Erfindung codiert, in beiden Richtungen bestimmt.
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Beispiel 8 [Nachweis der
Produktion der mRNA, welche für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, in verschiedenen
Arten von Gewebezellen durch Northern-Blot]
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Zum
Nachweis der mRNA, die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, in humanen Gewebezellen
und Blutzellen, werden die folgenden Filter verwendet:
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Kommerziell
erhältliche
Filter, die mRNAs von verschiedenen Arten von Gewebezellen tragen,
präzise,
Human Multiple Tissue Northern Blot, Human Multiple Tissue Northern
Blot II, Human Fetal Multiple Tissue Northern Blot und Human Brain
Multiple Tissue Northern Blot (alle hergestellt und vertrieben von
Clontech, USA) und ein Filter, der durch ein Verfahren hergestellt
wird, in welchem die durch das in Beispiel 1 gezeigte Verfahren
erhaltene mRNA in einem Agarosegel elektrophoretisch getrennt wird
und auf Zeta-Prob (hergestellt und vertrieben von Bio-Rad Laboratories,
USA) transferiert wird. Zunächst
wird die cDNA, die für
den gesamten Bereich der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung
codiert, mit SmaI verdaut, wodurch ein Fragment von etwa 800 bp
erhalten wird. Das erhaltene Fragment wird mit 32P
markiert, indem der oben erwähnte DNA-Markierungskit
(MegaPrime DNA-Markierungssystem, hergestellt und vertrieben von
Amersham International, GB) verwendet wird, und das markierte Fragment
mit den mRNAs, die von den oben erwähnten Filtern getragen werden,
umgesetzt wird, um dadurch das Vorhandensein oder die Abwesenheit
einer mRNA, die für die
Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, zu prüfen.
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In
Bezug auf die Gewebezellen eines erwachsenen Menschen wurde als
ein Ergebnis gefunden, dass die mRNA, die für die Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung codiert, nicht in der Gesamt-mRNA der Herz-, Plazenta-,
Leber-, Skelettmuskel-, Nieren-, Pankreas-, Prostata-, Hoden-, Eierstock-
und Dünndarmzellen nachweisbar
ist. Wohingegen gefunden wurde, dass die mRNA, die für die Tyrosinkinase
der vorliegenden Erfindung codiert, in der Gesamt-mRNA der Hirn-,
Milz-, Dickdarmzellen und in der Gesamt-mRNA der peripheren Blut-Lymphocyten
nachweisbar ist. Es wurde auch gefunden, dass in der Gesamt-mRNA
der Lungen- und Thymuszellen
die mRNA, die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, nachweisbar
ist, obwohl die Menge der mRNA gering ist. Andererseits wurde in
Bezug auf Gewebezellen eines menschlichen Fötus gefunden, dass die mRNA,
die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, nicht in der
Gesamt-mRNA der Herz-, Lungen-, Leber- und Nierenzellen nachweisbar
ist, aber nachweisbar in der Gesamt-mRNA der Hirnzellen. Betreffend die
Hirngewebezellen eines erwachsenen Menschen wird die mRNA, die für die Tyrosinkinase
der vorliegenden Erfindung codiert, in der Gesamt-mRNA der Mandel-,
Nucleus caudatus-, Corpus callosum-, Hippocampus-, Hypothalamus-,
Substantia nigra-, subthalmischer Nucleus- und Thalamuszellen nachgewiesen.
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Die
mRNA, die für
die Thyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, ist auch
in den jeweiligen Gesamt-mRNAs der humanen akut-myeloischen Leukämie-Zelllinie
KG1a (siehe Blood 62: 709, 1983), der aus humanem Nabelschnurblut
etablierten Zelllinie KMT-2 (siehe Blood 76: 501, 1990), der humanen
chronisch-myeloischen
Leukämie-Zelllinie
K562 (siehe Blood 45: 321, 1975) (ATCC Zugangs-Nr. CCL243) und der vorstehend
erwähnten
myeloischen Megakaryoblasten Leukämie-Zelllinie UT-7 nachweisbar.
Ferner wurde mit Bezug auf die Zelllinien K562 und UT-7 gefunden,
dass die Menge der mRNA, die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, zunimmt, wenn
sie durch Stimulation mit PMA zur Differenzierung in Megakaryocyten
induziert werden.
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Deshalb
wird angenommen, dass die mRNA, die für die Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung codiert, spezifisch in Hirnzellen und Blutzellen produziert
wird, und dass die Produktion dieser mRNA in Blutzellen in Übereinstimmung
mit der Differenzierung der Blutzellen ansteigt.
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Die
mRNA, die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, ist in lymphocytischen
Zellen nicht nachweisbar, wie z. B. der hepatocellulären Krebszelllinie
Hep3B (Nature 282: 615, 1979), der fötalen Lungenfibroblastenlinie
MRC-5 (Nature 227: 168, 1970) und der akut-lymphocytischen Leukämiezelllinie MOLT-4
(J. Nat. Cancer Inst. 49: 891, 1972).
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Beispiel 9 [Nachweis der
Produktion der mRNA, welche für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, in peripheren
Blutzellen durch das Verfahren der in situ Hybridisierung]
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Die
mRNA, die in peripheren Blut-Lymphocyten für die Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung codiert, ist wie folgt nachweisbar. Mononukleare Zellen
werden durch Verwendung von Ficoll-Paque (Warenzeichen)(hergestellt
und vertrieben von Pharmacia Fine Chemicals AB, Schweden) aus dem
peripheren Blut eines erwachsenen Menschen isoliert. Die isolierten
mononuklearen Zellen werden auf einem Objektträger mit Hilfe von Cytospin
3 (hergestellt und vertrieben von Shandon Inc., GB) fixiert. Die
mononuklearen Zellen werden für
15 Minuten einer Fixierungsbehandlung mit 4% Paraformaldehyd PBS
unterzogen. Anschließend
wird der Objektträger
mit den darauf fixierten Zellen für 15 Minuten in eine Lösung, enthaltend
10 mM Tris-HCl (pH 8,0), 1 mM EDTA und 10 μg/ml Pronase K, eingetaucht.
Die an dem Objektträger
fixierten Zellen werden für 15
Minuten einer weiteren Fixierungsbehandlung mit 4% Paraformaldehyd
PBS unterzogen, einmal mit PBS gewaschen, für 10 Minuten in 0,2 M HCl eingetaucht,
einmal mit PBS gewaschen, und für
1 Minute in 0,1 M Triethanolamin-HCl (pH 8,0) eingetaucht. Anschließend werden
die Zellen für
10 Minuten in eine Lösung,
enthaltend 0,1 M Triethanolamin-HCl (pH 8,0) und 0,25 Acetaldehyd,
eingetaucht und mit PBS gewaschen. Dann werden die Zellen nacheinander
für 15
Sekunden in 70% Ethanol, für
15 Sekunden in 80% Ethanol, für
15 Sekunden in 90% Ethanol und für
15 Sekunden in 100 Ethanol eingetaucht, um dadurch die Zellen vollständig zu dehydrieren.
Dann werden die dehydrierten Zellen an Luft getrocknet. Alle vorstehend
erwähnten
Behandlungslösungen
wurden vor ihrer Verwendung auf 4°C
abgekühlt.
Die durch das vorstehende Verfahren fixierten Zellen werden für die in
situ Hybridisierung verwendet, welche unten beschrieben wird.
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Eine
Digoxigenin-markierte RNA-Sonde zur Verwendung bei der in situ Hybridisierung
wird auf die folgende Weise hergestellt. Ein SmaI-Fragment der cDNA,
die für
den gesamten Bereich der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung
codiert, welches dasselbe Fragment ist, wie das im Northern-Blot
in Beispiel 8 verwendete, wird in die SmaI-Stelle des pBluescript
mit dephosphorylierten Enden ligiert, um dadurch einen Vector für die in
situ Hybridisierung zu erhalten. Der erhaltene Vector wird unter
Verwendung einer Plasmidreinigungssäule (hergestellt und vertrieben
von QUIAGEN, Deutschland) gereinigt, und mit den Restriktionsenzymen BamHI
und EcoRI verdaut. Aus den durch den Verdau erhaltenen Nucleotidfragmenten
werden eine nicht-codierende
RNA-Sonde und eine codierende RNA-Sonde (als Kontrolle) zum Nachweis
der mRNA, die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, unter Verwendung
von T3- oder T7-RNA-Polymerase und DIG RNA-Markierungskit (hergestellt
und vertrieben von Boehringer-Mannheim GmbH, Deutschland) gemäß der dem
Kit beiliegenden Anleitung hergestellt. Diese Sonden werden für den Nachweis
der mRNA, die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung in peripheren mononuklearen
Blutzellen codiert, verwendet.
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Eine
Hybridisierungslösung
[enthaltend 50% Formamid, 10 mM Tris-HCl (pH 7,6), 200 μg/ml tRNA, 1-fache Denhardt's-Lösung, 10%
Dextransulfat, 600 mM NaCl, 0,25 SDS und 1 mM EDTA (pH 8,0)] wird
erhitzt auf und für
10 Minuten bei 85°C
gehalten. Die codierenden RNA-Sonden und die nicht-codierenden RNA-Sonden
werden individuell zu der erhitzten Lösung zugegeben, so dass die
Konzentration von jeder der RNA-Sonden 10 μg/ml beträgt, und jede der resultierenden
Mischungen wird für
weitere 3 Minuten bei 85°C
gehalten, um dadurch die RNA-Sonden zu denaturieren. Die resultierenden
Hybridisierungslösungen,
enthaltend die denaturierten RNA-Sonden, werden individuell, tropfenweise
zu den oben erwähnten
luftgetrockneten Zellen auf dem Objektträger zugegeben. Die Zellen werden
mit Parafilm abgedeckt und bei 50°C
für 16
Stunden stehen gelassen, um dadurch eine Hybridisierung auszuführen.
-
Nach
Beendigung der Hybridisierung werden die Zellen auf dem Objektträger bei
50°C in
5 × SSC
eingetaucht, um dadurch den Parafilm von den Zellen zu entfernen,
und dann für
30 Minuten bei 60°C
in eine Mischung aus 2 × SSC
und 50% Formamid eingetaucht. Dann werden die Zellen für 10 Minuten
bei 37°C
in eine Lösung,
enthaltend 10 mM Tris-HCl (pH 7,6), 500 mM NaCl und 1 mM EDTA, eingetaucht,
für 30
Minuten bei 37°C
in eine Lösung
eingetaucht, wobei die Lösung
hergestellt wurde, indem RNase A zu derselben oben erwähnten Lösung zugegeben
wird, so dass die Konzentration von RNase A 20 μg/ml beträgt, und ferner für 10 Minuten
bei 37°C
in dieselbe Lösung
wie oben erwähnt,
welche keine RNase A enthält,
eingetaucht. Dann werden die Zellen für 20 Minuten bei 50°C in 2 × SSC eingetaucht,
und ferner zweimal für
20 Minuten bei 50°C in
0,2 × SSC
eingetaucht, um dadurch die Zellen zu waschen.
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Zellen,
die die mRNA enthalten, die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, werden unter
Verwendung eines DIG Nucleinsäureassaykits,
enthaltend einen mit alkalischer Phosphatase markierten DIG Antikörper (hergestellt
und vertrieben von Boehringer-Mannheim GmbH, Deutschland) gemäß der dem Kit
beiliegenden Anleitung gefärbt.
Ferner werden die Zellen auch mit Hematoxylin gefärbt, um
dadurch die Zellen, die die mRNa enthalten, morphologisch zu identifizieren.
Folglich wird bestätigt,
dass die mRNA, die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, in einer großen Menge
in lymphocytischen Zellen produziert wird.
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Um
die lymphocytischen Zellen, die die mRNA enthalten, die für die Tyrosinkinase
der vorliegenden Erfindung codiert, präziser zu identifizieren, werden
humane mononukleare periphere Blutzellen gefärbt, wobei individuell FITC-markierter
anti-CD3 Antikörper
(Leu 4, hergestellt und vertrieben von BECTON DICKINSON AND COMPANY,
USA), FITC-markierter anti-CD19 Antikörper (Leu 12, hergestellt und
vertrieben von BECTON DICKINSON AND COMPANY, USA) und FITC-markierter
anti-CD56 Antikörper
(Leu 19, hergestellt und vertrieben von BECTON DICKINSON AND COMPANY,
USA) verwendet wird, wobei diese Antikörper fähig sind, spezifisch mit einer
T-Zelle, einer B-Zelle
bzw. einer NK-Zelle zu reagieren. Die gefärbten mononuklearen Zellen
werden durch Verwendung des Durchflusscytometers EPICS Elite (hergestellt
und vertrieben von Coulter Corp., GB) gemäß dem Typ des Antikörpers, mit
dem die Zellen reagiert haben, in drei Gruppen eingeteilt. In Bezug
auf die drei Zellgruppen wird das Vorhandensein oder die Abwesenheit
der mRNA, die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, durch das
oben beschriebene Verfahren geprüft.
Als ein Ergebnis wird gefunden, dass etwa 5% bis 20% der Zellen,
welche mit anti-CD3 Antikörper
reagiert haben, und etwa 30% bis 70% der Zellen, welche mit anti-CD56
Antikörper
reagiert haben, die mRNA enthalten, die für die Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung codiert, wohingegen nahezu alle Zellen, welche mit anti-CD19
Antikörper
reagiert haben, die mRNA, die für
die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung codiert, nicht enthalten. Diese
Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung eine wichtige Rolle in der Differenzierung, Proliferation
und Funktion von T-Zellen und NK-Zellen
spielt.
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Beispiel 10 [Herstellung
eines transformierten Zellstamms, der das Tyrosinkinase-Gen der
vorliegenden Erfindung darin eingeführt hat]
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DNAs,
die die Sequenzen von SEQ ID NOs. 9 bzw. 10 haben, werden individuell
durch das PCR-Verfahren synthetisiert, basierend auf der Nucleotidsequenz
von SEQ ID NO. 11, d. h. des Tyrosinkinase-Gens der vorliegenden Erfindung. Ein
früher
Promotor des SV40-Virus
wird stromaufwärts
von jeder der synthetisierten DNAs ligiert und ein Stop-Codon (TGA
in der DNA-Sequenz), ein poly(A)+-Signal
des SV40-Virus und das Gen der Dihydrofolsäurereduktase werden in dieser
Reihenfolge stromabwärts
von jeder der synthetisierten DNAs ligiert, um dadurch Plasmidexpressionsvectoren
zur Verwendung bei der Produktion der Polypeptide, umfassend die
Aminosäuresequenzen
von SEQ ID NOs. 4 bzw. 5, herzustellen.
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Jedes
der hergestellten Plasmide wird gereinigt. 20 μg von jedem der gereinigten
Plasmide wird individuell in CHO-Zellen, suspendiert in einer Glucoselösung, eingeführt. Das
Einführen
der Plasmide in die CHO-Zellen wird durch Anlegen einer Spannung
von 600 V an die Zellsuspension unter Verwendung eines Gene-Pulser (hergestellt
und vertrieben von Bio-Rad Laboratories, USA) ausgeführt. Die
so behandelten CHO-Zellen werden für 2 Tage in einem Medium, enthaltend
10% fötales
Kälberserum,
kultiviert. Dann werden die CHO-Zellen in einem Medium [Dulbecco's MEM, enthaltend
10% dialysiertes fötales
Kälberserum
und Methotrexat (MTX)] weiter kultiviert, um dadurch Zellen auszuwählen, welche
transformiert worden sind. Die mRNA wird aus den ausgewählten Zellen
extrahiert, und poly(A)+RNA wird durch Verwendung
einer Oligo-dT-Gelsäule
aus der mRNA isoliert. Ein Filter zur Verwendung im Northern-Blot
wird hergestellt, indem die poly(A)+RNA
gemäß dem in
Beispiel 8 gezeigten Verfahren verwendet wird. Unter Verwendung
des Filters wird der Northern-Blot auf dieselbe Weise wie in Beispiel
8 ausgeführt,
um dadurch das Vorhandensein der mRNA, die für die Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung codiert, zu bestätigen.
Folglich wird bestätigt,
dass die transformierten Zellen fähig sind, die Tyrosinkinase
der vorliegenden Erfindung zu produzieren.
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DNAs
mit den Sequenzen von SEQ ID NOs. 6, 7 bzw. 8 werden individuell
hergestellt, indem das PCR-Verfahren verwendet wird. Jede der hergestellten
DNAs wird individuell in die SmaI-Restriktionsschnittstelle eines pGEX-4T-2
Expressionsvectors (hergestellt und vertrieben von Pharmacia Fine
Chemicals AB, Schweden), welcher für die Produktion eines fusionierten
Proteins, enthaltend Glutathion S Transferase, verwendet werden
kann, ligiert, um dadurch Plasmidexpressionsvectoren zu erhalten,
die für
die Produktion der Polypeptide, umfassend die Aminosäuresequenzen
SEQ ID NOs. 1, 2 bzw. 3, verwendet werden können. Jeder der so erhaltenen
Plasmidexpressionsvectoren, die jeweils die Sequenzen von SEQ ID
NOs. 6, 7 bzw. 8 enthalten, wird individuell in E. coli Stamm DH5α eingeführt, und
die resultierenden Zellen werden auf einem Selektionsmedium, enthaltend
Ampicillin, kultiviert, um dadurch transformierte Zellstämme auszuwählen, die jeweils
die oben erwähnten
Plasmidexpressionsvectoren besitzen.
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Beispiel 11 [Produktion
des Tyrosinkinase-Peptids der vorliegenden Erfindung]
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Zunächst wird
ein polyklonaler Antikörper,
der für
die Bestätigung
der Produktion des Tyrosinkinase-Peptids der vorliegenden Erfindung
verwendet werden soll, wie folgt produziert. Es wird ein Peptid
synthetisiert, welches eine solche Struktur hat, dass Cystein an
den N-Terminus eines Peptids, enthaltend die Aminosäuren 488
bis 507 der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 5 (wobei die Aminosäuresequenz 488–507 von
SEQ ID NO. 5 dem C-terminalen Teil der Aminosäuresequenz entspricht, die
aus der Nucleotidsequenz des Tyrosinkinase-Gens der vorliegenden
Erfindung abgeleitet ist) gebunden wird. Präzise wird ein Peptid mit der
Aminosäuresequenz:
Cys Pro Ala Ser Val Ser Gly Gln Asp Ala Asp Gly Ser Thr Ser Pro
Arg Ser Gln Glu Pro mit Hilfe eines Peptidsynthesizers synthetisiert.
Das erhaltene Peptid wird durch eine Thiolgruppe mit KLH (Keyhole
Limpet Hemocyanin) gekuppelt, wodurch ein KLH-gekuppeltes Peptid
erhalten wird. Das KLH-gekuppelte Peptid wird als ein Immunogen
verwendet. Präzise
wird das KLH-gekuppelte Peptid mit Freund's Adjuvans gemischt, und ein Kaninchen
wird mit der resultierenden Mischung immunisiert. Aus dem immunisierten Kaninchen
wird Antiserum erhalten.
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Jeder
der in Beispiel 10 erhaltenen transformierten Zellstämme, der
jeweils die Polypeptide mit den Aminosäuresequenzen von SEQ ID NOs.
4 bzw. 5 produzieren kann, wird individuell mit RIPA-Puffer [enthaltend
0,1% SDS, 1% Triton X-100, 0,1% Natriumdeoxycholat, 20 mM Tris-HCl
(pH 7,4), 1 mM PMSF und 0,2 U/ml Aprotinin] in Lösung gebracht, und der Proteingehalt
der Zelle wird quantitativ bestimmt. Dann wird das aus der Zelle
stammende Protein einer thermischen Denaturierung mit SDS und dann
einer SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE) unterzogen.
Nach Beendigung der Elektrophorese wird das Protein auf einen PVDF-Filter
(hergestellt und vertrieben von Bio-Rad Laboratories, USA) geblottet,
und der resultierende Filter mit dem geblotteten Protein wird mit
jedem oben erwähnten
Antiserum und Serum, das vor der Immunisierung aus dem Kaninchen
erhalten wurde, individuell umgesetzt, und dann mit einem Peroxidase-markierten monoklonalen
Maus-Antikörper
gegen Kaninchen-Antikörper umgesetzt.
Anschließend
kann das auf den Filter geblottete Protein, welches mit dem Peroxidase-markierten
monoklonalen Antikörper
umgesetzt worden ist, mit Hilfe eines ECL-Western-Blot-Nachweissystems
(hergestellt und vertrieben von Amersham International, GB) Fluoreszenz
emittieren und die Fluoreszenz wurde auf einem photosensitiven Film
aufgenommen, wodurch das Protein nachgewiesen wird. Durch den Vergleich
der Ergebnisse, die bezüglich
des Antiserums erhalten werden, mit den Ergebnissen, die bezüglich des
Serums vor der Immunisierung erhalten werden, wird bestätigt, dass
das Tyrosinkinase-Polypeptid
der vorliegenden Erfindung produziert worden ist und ein Molekulargewicht
von etwa 55 Kilodalton hat.
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Die
in Beispiel 10 erhaltenen Zellstämme,
die jeweils die Polypeptide mit den Aminosäuresequenzen SEQ ID NOs. 1,
2 bzw. 3 produzieren können,
werden individuell in einem Flüssigmedium
für E.
coli, welches Ampicillin enthält,
angeimpft und über
Nacht inkubiert. Anschließend
werden die inkubierten Zellen mit demselben Flüssigmedium 10-fach verdünnt und
für weitere
2 Stunden inkubiert, und IPTG wird dazu zugegeben, so dass die Endkonzentration
von IPTG 1 mM beträgt,
wodurch die Produktion des Proteins induziert wird, gefolgt von
einer Inkubation für
5 Stunden. Anschließend
werden die Zellen abzentrifugiert und in PBS, enthaltend 1% Triton
X-100, suspendiert. Die suspendierten Zellen werden mit Hilfe einer
Ultraschall-Zellaufschlussvorrichtung
(hergestellt und vertrieben von Taitec Corporation, Japan) unter
Eiskühlung
aufgeschlossen, und die aufgeschlossenen Zellen werden einer Zentrifugation
unterzogen, wodurch ein Überstand
erhalten wird. Der Überstand
wird auf dieselbe Weise wie vorstehend erwähnt einem SDS-PAGE unterzogen, wodurch
ein Protein erhalten wird. Das erhaltene Protein wird auf einem
PVDF-Filter geblottet und mit einem anti-GST-Ziegenantikörper (hergestellt und vertrieben
von Pharmacia Fine Chemicals AB, Schweden) umgesetzt und ferner mit
einem Peroxidase-markierten Kaninchen-Antikörper gegen Ziegen-Antikörper umgesetzt,
und der Nachweis des Proteins wird auf dieselbe Weise wie oben erwähnt unter
Verwendung des ECL Western-Blot-Nachweissystems ausgeführt. Folglich
wird bestätigt,
dass die Zellstämme
ein Peptid mit einem Molekulargewicht von etwa 33 Kilodalton und
einer Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 1, ein Peptid mit einem Molekulargewicht von etwa
35 Kilodalton und einer Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 2 bzw. ein Peptid mit einem Molekulargewicht von
etwa 63 Kilodalton und einer Aminosäuresequenz von SEQ ID NO. 3
produziert haben. Danach werden diese mit GST-fusionierten drei
Typen von Tyrosinkinase-Peptiden
von den aufgeschlossenen Zellen unter Verwendung einer Glutathion-Sepharosesäule (hergestellt
und vertrieben von Pharmacia Fine Chemicals AB, Schweden) gemäß der der
Säule beiliegenden
Anleitung abgetrennt und gereinigt. Die so erhaltenen gereinigten
Peptide werden einem SDS-PAGE und einer Coomassie-Färbung unterzogen,
um dadurch die jeweiligen Molekulargewichte von diesen Peptiden,
bestimmt durch den vorstehenden Western-Blot, zu bestätigen.
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Beispiel 12 [Bestätigung der
Enzymaktivität
der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung]
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Jeder
der in Beispiel 10 erhaltenen transformierten Zellstämme, der
jeweils Polypeptide mit den Aminosäuresequenzen von SEQ ID NOs.
4 bzw. 5 produzieren kann, wird individuell in ein 1,5 ml Eppendorf-Röhrchen gegeben,
und RIPA-Puffer wird zu den Zellen zugegeben, um die Zellen dadurch
in Lösung
zu bringen. Protein G-Sepharosegel (hergestellt und vertrieben von
Pharmacia Fine Chemicals AB, Schweden) wird zu den in Lösung gebrachten
Zellen zugegeben, und die resultierende Mischung wird sanft bei
4°C über Nacht gerührt, um
dadurch eine Umsetzung zu bewirken. Anschließend wird die resultierende
Reaktionsmischung einer Zentrifugation unterzogen, wodurch das Protein
G-Sepharosegel und Substanzen, welche unspezifisch mit dem Protein
G reagiert haben, präzipitieren,
gefolgt von der Entfernung derselben. So wird eine aufgeschlossene
Zellsuspension erhalten, die das Tyrosinkinase-Polypeptid der vorliegenden
Erfindung enthält.
Der in Beispiel 11 erhaltene polyklonale anti-Tyrosinkinase-Antikörper wird
zu der aufgeschlossenen Zellsuspension zugegeben, und eine Umsetzung
wird bei 4°C
für 1 Stunde
ausgeführt.
Anschließend
wird Protein G Sepharose dazu zugegeben und sanft bei 4°C für 1 Stunde
gerührt,
um dadurch eine Umsetzung zu bewirken. Dann wird eine Zentrifugation
ausgeführt,
um das Protein G Sepharosegel, welches die Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung adsorbiert hat, als eine präzipitierte Fraktion abzutrennen.
Die abgetrennte Fraktion wird mit dem oben erwähnten RIPA-Puffer gewaschen,
und dann auf die gleiche Weise, wie vorstehend beschrieben, einer
Zentrifugation unterzogen. Dieser Arbeitsgang wird dreimal ausgeführt. So
wird das Tyrosinkinase-Polypeptid der vorliegenden Erfindung, welches
an Protein G Sepharosegel adsorbiert worden ist, erhalten.
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Mit
Bezug auf jedes oben erhaltene an das Gel adsorbierte Tyrosinkinase-Polypeptid
und das in Beispiel 11 erhaltene Polypeptid, umfassend die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 3, wird die Enzymaktivität der Tyrosinkinase unter Verwendung
eines Tyrosinkinase-Assaykits, der von einem nicht-radioaktiven
Typ ist (hergestellt und vertrieben von Boehringer-Mannheim GmbH,
Deutschland), bewertet. Der Assay wird gemäß der dem Kit beiliegenden
Anleitung ausgeführt.
Folglich wird bestätigt,
dass beide Polypeptide die Enzymaktivität von Tyrosinkinase haben.
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Beispiel 13 [Screenen
chemischer Substanzen durch Verwendung der Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung]
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Unter
Verwendung des Tyrosinkinase-Polypeptids der vorliegenden Erfindung,
welches durch das in Beispiel 12 beschriebene Verfahren gereinigt
worden ist, und das Tyrosinkinase-Polypeptid der vorliegenden Erfindung,
welches durch das in Beispiel 11 beschriebene Verfahren gereinigt
worden ist, wird mit Bezug auf Kulturüberstände von verschiedenen Actinomyceten-Zelllinien
eine Substanz mit der Fähigkeit
gesucht, die Tyrosinkinase-Aktivität der Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung zu inhibieren, unter Verwendung der vorstehend erwähnten Fähigkeit
als ein Nachweiskriterium, und die gefundene Substanz wird aus dem
Kulturüberstand
isoliert und gereinigt, und identifiziert.
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Präzise werden
etwa 1.000 Actinomyceten-Zelllinien individuell kultiviert, um Kulturüberstände zu erhalten.
Die Überstände werden
individuell einer Filtration unterzogen, um Filtrate zu erhalten,
und zu jedem Überstand
wird das gleiche Volumen an Butylacetat zugegeben, um dadurch eine
Extraktion zu bewirken. Die extrahierten 1.000 Substanztypen werden
individuell in vacuo getrocknet, um die Substanzen in einer Pulverform
zu erhalten.
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Substanzen,
welche Tyrosinkinase-Aktivitäten
inhibieren, werden aus den oben erhaltenen pulverigen Substanzen
durch ein Untersuchungsverfahren gescreent, in welchem der in Beispiel
12 beschriebene Tyrosinkinase-Assaykit und eines der Polypeptide
mit den jeweiligen Seqenzen von SEQ ID NOs. 4 bzw. 5 verwendet werden,
um Substanzen herauszufinden, welche die mit Bezug auf das Tyrosinkinase-Polypeptid
der vorliegenden Erfindung gemessene Absorption verringern. Anschaulicher,
die erhaltenen 1.000 unterschiedlichen pulverigen Substanzen werden
mit Bezug auf die Fähigkeit
untersucht, die Absorption um 30% oder mehr zu verringern, basierend
auf der Absorption, wie sie mit Bezug auf das Tyrosinkinase-Polypeptid
ohne Zugabe der pulverigen Substanz gemessen wurde, zu verringern.
Als ein Ergebnis werden etwa 50 unterschiedliche pulverige Substanzen
gefunden, die diese Fähigkeit
haben.
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Von
diesen Substanzen wird eine pulverige Substanz ausgewählt und
Aliquots der ausgewählten
pulverigen Substanz werden in Chloroform, Methanol bzw. destilliertem
Wasser gelöst.
Die resultierenden Lösungen
werden individuell einer Filtration unterzogen, und die resultierenden
Filtrate werden individuell in vacuo getrocknet, um dadurch pulverige
Materialien zu erhalten. Jedes der erhaltenen pulverigen Materialien
wird auf die gleiche Weise wie oben erwähnt untersucht und, folglich
wird bestätigt,
dass das pulverige Material, das aus den Methanollöslichen
stammt, eine inhibitorische Aktivität für die Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung hat. Die Methanollöslichen
werden in einer Säule
mit reverser Phase durch Hochdurchsatz-Flüssigchromatographie fraktioniert.
Ein Peak von jeder von diesen Fraktionen wird unter Verwendung eines
Fraktionensammlers gesammelt. Jede der gesammelten Fraktionen wird
auf die gleiche Weise wie vorstehend erwähnt weiter untersucht und,
als ein Ergebnis wird gefunden, dass eine der Fraktionen eine inhibitorische
Aktivität
für die
Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung hat. Die Fraktion wird
in vacuo getrocknet, um dadurch ein Pulver zu erhalten, und das
Pulver wird durch Massenspektrometrie, NMR und IR analysiert. Als
ein Ergebnis wird gefunden, dass die Molekularformel der Substanz
der obigen Fraktion C9H9NO3 ist. Wenn eine Datenbank chemischer Substanzen
durchsucht wird, um die Substanz, basierend auf den durch NMR erhaltenen
chemischen Verschiebungen und den durch IR erhaltenen Spektren,
zu identifizieren, wird gefunden, dass die Substanz mit Erbstatin
(siehe Umezawa et al., J. Antibiot. 39: 170, 1986) identisch ist.
Erbstatin ist als ein spezifischer Inhibitor für eine Tyrosinkinase bekannt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass das Verfahren zum Screenen chemischer
Substanzen unter Verwendung der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung
effektiv ist für
den Nachweis nützlicher
chemischer Substanzen mit der Fähigkeit,
Tyrosinkinaseaktivität
zu inhibieren oder zu aktivieren.
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INDUSTRIELLE
ANWENDBARKEIT
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Die
Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung kann vorteilhaft zum Screenen
chemischer Substanzen, die die Aktivität haben, die Tyrosinkinase-Aktivität von wenigstens
der Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung zu regulieren, verwendet
werden. Ferner kann die Tyrosinkinase der vorliegenden Erfindung
und das für diese
codierende Gen vorteilhaft zur Abschätzung oder Steuerung der Differenzierung
von Blutzellen verwendet werden. Das Gen, das für die Tyrosinkinase der vorliegenden
Erfindung codiert, kann für
die Bewertung verschiedener Arzneimittel und zur Kultivierung von
Blut-Stammzellen, ohne eine Differenzierung derselben hervorzurufen,
verwendet werden. Ferner wird erwartet, dass das Gen, das für die Tyrosinkinase
der vorliegenden Erfindung codiert, zur Entwicklung eines carcinostatischen
Mittels und für
Gentherapie verwendet werden kann.
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