DE68906211T2 - Verfahren und Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben. - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben.Info
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben, und insbesondere zum Biegen mit Hilfe von oberhalb der horizontalen Transportebene der Glasscheiben angeordneten Biegeformen. Sie betrifft besonders die Herstellung von gebogenen und gegebenenfalls vorgespannten Glasscheiben.
- Unter den verschiedenen bekannten Verfahren zum Biegen von Glasscheiben weisen die Preßverfahren den Vorteil auf, daß sie besonders wirksam sind. Sie erlauben nämlich die Herstellung besonders schwieriger Glasscheiben. Sie sind jedoch in einer Horizontal-Anlage, bei der die Glasscheiben in einem Durchlaufofen erhitzt werden, den sie als ebene Glasscheiben auf einem angetriebenen Rollenbett durchlaufen, schwierig zu realisieren. Die Vorrichtung, die zum Transportieren der Glasscheiben zwischen die beiden Preßformen benutzt wird, überlagert sich nämlich während der Übergabe und/oder erzeugt Deformationen, die zu optischen Fehlern führen.
- Aus der FR-A-1398897 ist ein Biegeverfahren bekannt, bei dem die Glasscheiben in horizontaler Lage in einem Ofen erhitzt werden, den sie auf einem Rollenförderer durchlaufen, der am Ofenausgang endet und durch einen Luftkissenförderer verlängert wird, der dazu dient, die Glasscheiben zwischen die beiden Preßformen der Biegeeinrichtung zu bringen. Auf dem Luftkissenförderer ist eine weiche Matte angeordnet. Wenn die Glasscheibe genau positioniert ist, wird der Luftkissenförderer zurückgezogen, so daß die Glasscheibe dann auf der Matte liegt. Während die Glasscheibe auf der Matte liegen bleibt, wird das Biegeverfahren durchgeführt. Der Nachteil einer solchen Vorrichtung besteht darin, daß die Matte in starkem Maße mechanisch beansprucht wird und bei jedem Biegezyklus gespannt werden muß, um sich der Biegeform vollständig anzupassen. Die Lebensdauer einer solchen Matte ist infolgedessen sehr kurz. Darüber hinaus weist die Matte immer eine gewisse Steifigkeit auf, die sehr komplexe Verformungen verbietet, beispielsweise örtlich negative Biegungen, das heißt solche Formen von Glasscheiben, die Biegezentren an den beiden entgegengesetzten Seiten der Glasscheibe umfassen.
- Im übrigen sind aus der US-A-3265484 und der US-A-4318728 Biegevorrichtungen bekannt, bei welchen die Matte unmittelbar für den Transport der Glasscheiben dient und als nachgiebiger Förderer benutzt wird. Jedoch ist die Regelung der Spannung der Matte noch schwieriger als in dem zuvor genannten Fall.
- Schließlich ist aus der EP-A-228597 eine Biegevorrichtung mit einem Preßaggregat mit einer oberen konvexen mit einer Saugvorrichtung versehenen Vollform und einer unteren komplementären Biegeform bekannt. Die Glasscheiben werden vom Ofen zum Biegeaggregat durch eine Vorrichtung transportiert, die aus einer horizontal verfahrbaren Saugplatte besteht. Diese Saugplatte nimmt eine Glasscheibe auf, bringt sie zu dem Preßaggregat und kehrt in Richtung des Ofens zurück. Am Ende des Preßvorgangs wird die Glasscheibe während der ganzen Zeit, die zum Auseinanderfahren der beiden Formen und zum Einführen einer im Unfang der der Glasscheibe erteilten Form entsprechenden Ringform unter die obere Biegeform benötigt wird, durch Saugwirkung an der oberen Saugform festgehalten. Die Glasscheibe wird durch die obere Saugform auf die Ringform abgelegt, die sie zum Vorspannen durch Abblasen einer Kühleinheit zuführt.
- Die aus der EP-A-228597 bekannte Vorrichtung verwendet für die gleichmäßige Unterstützung der Glasscheiben und für die Positionierung der Glasscheiben in Bezug zu den Biegewerkzeugen immer eine Matte. Die Matte wird oberhalb der unteren Biegeform gespannt und wird während des Biegevorgangs gelockert, so daß insoweit das Verfahren analog dem in der FR-A-1398897 beschriebenen Verfahren abläuft. Im übrigen muß die Saugplatte, die zum Transport vom Ofen zu dem Preßaggregat dient, für ihre Funktion mit einem den für das Ansaugen nötigen Unterdruck erzeugenden Ventilator und mit elektrischen Verbindungen für die Steuerung des Motors für den Ventilator versehen sein. Alle diese Einrichtungen müssen in der Lage sein, sehr hohe Temperaturen auszuhalten, denn die Saugplatte dringt in das heißeste Ende des Ofens ein. Dadurch sind kostenaufwendige Materialien und Konstruktionstechniken hierfür erforderlich.
- Die Erfindung hat zum Ziel ein Biegeverfahren für Glasscheiben, bei dem der Transport der Glasscheiben vom Ofen zu dem Biegeaggregat auf sehr einfache Weise durchgeführt wird, ohne auf eine verfahrbare Saugvorrichtung zurückzugreifen, die während des Biegeprozesses, insbesondere während des Preßvorgangs, nicht stört, und die keine optischen Fehler aufgrund einer ungleichmäßigen Unterstützung der Glasscheibe hervorruft, wie es hin und wieder bei Förderrollen beobachtet wird.
- Gemäß der Erfindung wird die Glasscheibe in horizontaler Lage auf das eine Ende eines einen Durchlaufofen durchquerenden Förderers aufgelegt, tritt nach Erreichen ihrer Biegetemperatur am anderen Ende des Förderers aus dem Durchlaufofen aus, wird durch eine erste Übergabevorrichtung an eine wenigstens eine obere Biegeform umfassende Biegevorrichtung übergeben und durch Ansaugen durch die obere Biegeform von dieser ergriffen, die anschließend angehoben wird, und wird entsprechend der gewünschten Form durch die Biegevorrichtung gebogen und durch eine zweite Übergabevorrichtung zu einer Kühlstation verbracht, wobei die Übergabe vom Ofen zur Biegevorrichtung durch reversibles Verschieben parallel zur Hauptbewegungsrichtung der Glasscheibe des vorderen Ende eines flexiblen Transportbandes erfolgt, dessen hinteres Ende sich unter der Transportebene der Glasscheibe befindet, wobei die Ausgangsposition des vorderen Ende des Bandes zwischen dem hinteren Ende des Förderers und der Biegevorrichtung liegt.
- Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine vollkommene Unterstützung der Glasscheibe in der letzten Phase ihres Weges zum Biegeaggregat, wenn die Glasscheibe ihre höchste Temperatur aufweist und deshalb am ehesten Deformationen ausgesetzt ist, einer Phase, die mit einer verhältnismäßig langsamen Geschwindigkeit abläuft, weil notwendigerweise die Halteposition unter der oberen Biegeform präzise sichergestellt werden muß, um eine gute Übereinstimmung der Form zu gewährleisten. Außerdem ist es einfacher, die Verschiebungen der Glasscheibe auf dem flexiblen Band in Grenzen zu halten als auf Transportrollen.
- Die obere Biegeform ist vorzugsweise konvex.
- Das Verfahren nach der Erfindung erlaubt zahlreiche Ausführungsvarianten für das Biegen der Glasscheiben, die man beispielsweise in Abhängigkeit von der Länge des vertikalen Weges der oberen Biegeform einteilen kann. Die Übernahme der von dem flexiblen Band getragenen Glasscheibe kann erfolgen, wenn die obere Biegeform sich in einer geringen Höhe oberhalb des gespannten flexiblen Bandes befindet - selbstverständlich vorausgesetzt, daß eine ausreichende Saugkraft zur Verfügung steht, um das Abheben der Glasscheibe zu bewirken. Die flexible Eigenschaft des Transportbandes erlaubt ebenfalls, die obere Biegeform so weit abzusenken, bis ihr Mittelfeld die Glasscheibe berührt; der Stoß wird dann unmittelbar kompensiert durch eine leichte Deformation des flexiblen Bandes, das trotzdem einen im wesentlichen ebenen Charakter behält und das infolgedessen nicht zu unerwünschten Deformationen des Glases führt. In den beiden vorstehend erwähnten Fällen (die sich vorzugsweise auf die Herstellung von Glasscheiben mit wenig ausgeprägter Biegung beziehen) kann die Biegung des Glases auch im wesentlichen durch Saugwirkung erreicht werden, wobei die Glasscheibe sich der Kontur der oberen Biegeform anschmiegt. Die Biegung kann auch ergänzt werden durch Schwerkraftbiegung während des Aufnehmens der Glasscheibe durch die zweite Übergabevorrichtung, die vorteilhafterweise aus einem ringförmigen Rahmen besteht, dessen Konturen der Form entsprechen, die man der Glasscheibe erteilen will, und der auch als Vorspannring dienen kann. Dieses Aufnehmen kann sehr schnell erfolgen dank dem schnellen Zurückziehen des Transportbandes, durch dessen Rückkehr in seine Ausgangsposition der Raum unterhalb der oberen Biegeform frei wird.
- Der vertikale Hub der oberen Biegeform kann auch in der Weise gesteuert werden, daß die Form sich ganz oder teilweise in das flexible Transportband eindrückt, das dementsprechend dann die Rolle einer Gegen-Preßform übernimmt. Das eignet sich besonders für die Herstellung von Glasscheiben, die eine starke Biegung aufweisen, insbesondere für Glasscheiben mit komplexer Form.
- Dieses Pressen gegen das flexible Transportband kann fortgesetzt werden, bis die gesamte Fläche unterhalb der Glasscheibe mit der oberen Biegeform in Kontakt steht und auf diese Weise unmittelbar ihre endgültige Form erhält. Nach dem Zurückziehen des Transportbandes wird die Glasscheibe, deren Biegung auf diese Weise vollendet ist, auf einen ringförmigen Rahmen der gleichen Form abgelegt, lediglich um das Glas zu unterstützen, ohne eine ergänzende Verformung.
- Für besonders schwierige Glasscheiben stellt dieses Pressen gegen das flexible Transportband nur eine Vorverformung dar, und es wird eine zusätzliche Verformung durch pressen durchgeführt, nachdem das flexible Transportband den Raum unterhalb der oberen Biegeform freigegeben hat. Als matrizenartige Gegenform kann man den ringförmigen Rahmen verwenden, der für den Transport der Glasscheiben zur Kühlstation benutzt wird, oder besser eine Gegenform, die ausschließlich diesem Zweck vorbehalten ist und fest oder beweglich unterhalb der Transportebene der Glasscheiben angeordnet ist. Wenn die Glasscheiben in ihre endgültige Form gebogen sind, werden sie von einem ringförmigen Rahmen übernommen, der sie in die Kühlstation, insbesondere eine Vorspannstation, verbringt.
- Die Erfindung hat ferner eine Vorrichtung für die Durchführung des oben beschriebenen Biegeverfahrens zum Gegenstand. Diese Vorrichtung umfaßt einen von einem Rollenförderer durchquerten Horizontalofen, eine am Ende des Ofens angeordnete Biegestation mit wenigsten einer oberen vertikal bewegbaren Biegeform, eine erste Übergabevorrichtung für den Transport der Glasscheiben zwischen dem Förderer des Ofens und der Biegestation, eine Kühlvorrichtung, insbesondere zum thermischen Vorspannen, sowie eine zweite Übergabevorrichtung für den Transport der gebogenen Glasscheiben zur Kühlvorrichtung, wobei die erste Übergabevorrichtung aus einem Abschnitt eines flexiblen Transportbandes aus einem hitzebeständigen Material besteht, dessen vordere Kante in reversibler Weise zwischen einer Wartestellung zwischen dem Förderer des Ofens und der Biegestation und einer Endstellung auf der anderen Seite der Biegestation verschiebbar ist.
- Der während des Transports benutzte Abschnitt des flexiblen Bandes kann von einer Rolle abgerollt oder wiederaufgerollt werden, die ortsfest unterhalb der Transportebene für die Glasscheiben gelagert ist, wobei Vorrichtungen vorgesehen sind, um die Geschwindigkeit und die Spannung des Bandes zu regeln.
- Gemäß einer zweiten, besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Abschnitt des flexiblen Bandes während des gesamten Transportvorgangs in einem im wesentlichen ebenen Zustand gehalten, indem seine hintere Kante über die gleiche Strecke bewegt wird wie die vordere Kante. Diese Vorrichtung ist günstig für eine geringe Abnutzung des flexiblen Transportbandes und erlaubt insbesondere eine einfachere und wirkungsvollere Regelung der Geschwindigkeit und der Spannung des Bandes durch geeignete Regelorgane.
- Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Von diesen zeigen
- Fig. 1 eine Biegevorrichtung, bei der das flexible Transportband auf eine Walze aufgerollt und von der Walze abgerollt wird, und
- Fig. 2 eine Biegevorrichtung, bei der das flexible Transportband während des Übergabevorgangs im wesentlichen seinen ebenen Zustand beibehält.
- In den Zeichnungen sind jeweils nur die für die Realisierung der Erfindung wichtigsten Teile der Biegevorrichtung dargestellt, und auch diese jeweils in mehr oder weniger schematischer Darstellung. Im übrigen handelt es sich um übliche Anlagenteile und Maschinenelemente nach dem Stand der Technik.
- Die Glasscheiben 1 werden mit Hilfe eines Förderers aus angetriebenen Transportrollen 2 durch einen üblichen Rollendurchlaufofen hindurchgefahren, in dem sie auf Biegetemperatur erwärmt werden. An den Rollendurchlaufofen schließt sich die Biegestation an. In der Biegestation ist oberhalb der Transportebene für die Glasscheiben die obere Biegeform 3 in vertikaler Richtung (Doppelpfeil F&sub1;) verschiebbar gelagert. Die mit der Glasscheibe 1 in Kontakt kommende Biegefläche 4 ist konvex ausgebildet. Die Biegefläche 4 ist mit einer Vielzahl von Bohrungen versehen, die mit einem Hohlraum in Verbindung stehen, der seinerseits mit Hilfe eines Unterdruckgebläses 5 unter Unterdruck gesetzt werden kann. Auf diese Weise wird eine Saugform gebildet, an deren Biegefläche 4 die Glasscheibe 1 durch Saugwirkung festgehalten werden kann.
- Die Übergabe der auf Biegetemperatur erwärmten Glasscheibe 1 von den Transportrollen 2 in die Biegestation bis unterhalb der Biegeform 3 erfolgt mit Hilfe eines flexiblen Transportbandes 8. Das Transportband 8 besteht aus einem Geflecht oder einem Gewebe aus einem hitzebeständigen Material, beispielsweise aus Glasfasern oder aus einem hitzebeständigen Metalldraht. Die Breite des Transportbandes 8 entspricht der Länge der Transportrollen 2. Das Transportband 8 ist an seinem vorderen Ende an einer Stange 9 befestigt und an seinem hinteren Ende an einer zylindrischen Walze 10, auf der ein Teil des Transportbandabschnitts aufgerollt ist. Die zylindrische Walze 10 ist unterhalb der Transportrollen 2 drehbar gelagert. Parallel zu der letzten Transportrolle 2 des Horizontalofens ist eine Umlenkwalze 11 für das Transportband angeordnet, und zwar in einer solchen Höhe, daß das Transportband 8 nach seiner Umlenkung in die horizontal Richtung durch die Umlenkwalze 11 die durch die Transportrollen 2 gebildete Transportebene fortsetzt. Die Umlenkwalze 11 ist frei drehbar gelagert.
- An der das Transportband 8 haltenden Stange 9 ist an jedem Ende eine Kette 13 befestigt. Die beiden Ketten 13 laufen jeweils über ein Kettenrad 14, die auf einer gemeinsamen Welle 15 angeordnet sind. Die Welle 15 ist in Bewegungsrichtung der Glasscheibe gesehen hinter bzw. am Ende der Biegestation gelagert und wird über Zahnräder 16 und 17 von einem Motor 18 angetrieben. Der Abstand A der Ketten 13 voneinander ist so groß gewählt, daß die obere Biegeform zwischen ihnen in vertikaler Richtung bewegt werden kann (Doppelpfeil F&sub1;).
- Auch die zylindrische Walze 10 ist über Zahnräder 20,21 von einem Elektromotor 22 angetrieben. Die Elektromotore 18 und 22 und ihre Steuerungsschaltungen müssen in der Lage sein, das Trägerband 8 unter einer vorwählbaren mechanischen Spannung zu halten und zu dem von dem Biegeverfahren vorgegebenen Zeitpunkt in Richtung des pfeils F&sub2; oder entgegengesetzt in Richtung des Pfeils F&sub3; zu bewegen. Die Geschwindigkeit des Transportbandes 8 während des Transports der Glasscheibe in Richtung des Pfeils F&sub2; entspricht dabei der durch die Transportrollen 2 vorgegebenen Bewegungsgeschwindigkeit. Wenigstens so lange, wie die Glasscheibe gleichzeitig auf den Rollen 2 und dem Band 8 liegt, kann die Bewegung des Glases in der letzten Phase der Positionierung unterhalb der Biegeform langsamer sein. Die Rückwärtsbewegung des Transportbandes in Richtung des Pfeils F&sub3; erfolgt mit einer demgegenüber wesentlich höheren Geschwindigkeit.
- Unterhalb der Biegeform 3 ist die matrizenartige Gegenform 24 als Vollform oder vorzugsweise als Ringform angeordnet. Die Gegenform 24 ist vorzugsweise starr gelagert, kann jedoch gegebenenfalls auch heb- und senkbar gelagert sein. Sie befindet sich unterhalb der Bewegungsbahn des Transportbandes 8 und der Stange 9.
- Ebenfalls zu den wesentlichen Teilen der Vorrichtung gehört der ringförmige Rahmen 26, der in üblicher Weise auf einem in Richtung des Doppfelpfeils F&sub4; verfahrbaren nicht dargestellten Wagen angeordnet ist. Der ringförmige Rahmen 26 (Tragring) entspricht in Form und Größe dem Umfang der gebogenen Glasscheiben. Mit diesem Tragring 26 wird die Glasscheibe, nachdem sie gebogen ist, in eine sich seitlich anschließende Kühlstation gefahren, in der sie durch Aufblasen der Kühlluft schroff abgekühlt wird.
- Selbstverständlich kann sie stattdessen in der Kühlstation auch mehr oder weniger langsam abgekühlt werden.
- Der Ablauf des prozesses ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wie folgt: Sobald die vordere Kante der Glasscheibe 1 sich dem Transportband 8 auf der Umlenkwalze 11 nähert, schaltet sich der Motor 18 ein und bewegt das Transportband 8 mit der Transportgeschwindigkeit der Glasscheibe 1. Die Glasscheibe 1 wird auf diese Weise von dem Transportband 8 übernommen, auf dem sie aufliegt und in dieser Lage bis auf die Höhe der Biegeform 3 transportiert wird. Unter der Biegeform 3 wird die Glasscheibe 1 mit Hilfe bekannter Mittel positioniert. Sobald die Glasscheibe 1 positioniert ist, wird die Biegeform 3 soweit abgesenkt, daß dank der Nachgiebigkeit des Transportbandes 8 die Glasscheibe auf ihrer ganzen Fläche gegen die Biegefläche 4 der Biegeform angelegt wird.
- Um die erforderliche Nachgiebigkeit des Transportbandes 8 zu erreichen, können beispielsweise die beiden Elektromotore 18 und 20 ein bestimmtes Drehmoment auf die Welle 15 bzw. die zylindrische Walze 10 ausüben, wodurch das Transportband 8 unter einer bestimmten mechanischen Spannung gehalten wird. Bei dieser Ausführungsform, die insbesondere bei geringen Biegungen der Glasscheibe von Vorteil ist, ist eine Gegenform 24 nicht erforderlich.
- In dem Augenblick, in dem die Biegeform 3 auf die Glasscheibe 1 abgesenkt wird, wird das Unterdruckgebläse 5 eingeschaltet. Die Glasscheibe 1 wird infolgedessen durch die Saugwirkung des Unterdrucks an der Biegeform 3 festgehalten. Sobald die Glasscheibe 1 an jedem Punkt an der Biegefläche 4 anliegt, wird die Biegeform 3 angehoben. Das Transportband 8 wird frei und wird von dem Motor 22 in seine Ausgangsposition zurückgezogen. Nun wird der Tragring 26 unter die Biegeform 3 gefahren. Die Biegeform 3 wird auf den Tragring 26 abgesenkt, um die gebogene Glasscheibe auf den Tragring 26 abzulegen.
- Gemäß einer anderen Ausführungsform, die sich insbesondere bei stärkeren und/oder komplexen Biegungen der Glasscheibe empfiehlt, wird die Biegung ergänzt durch Pressen mit der unteren Gegenform 24. Die Glasscheibe 1 wird wiederum mit Hilfe der als Saugform ausgebildeten oberen Biegeform 3 von dem Transportband übernommen. Bei diesem Übernahmevorgang kann die Glasscheibe gegebenenfalls schon eine gewisse Vorformung erhalten, indem die Biegeform 3 die Glasscheibe gegen das nachgiebig gelagerter Trägerband 8 drückt. Nach dieser Übernahme wird die Biegeform 3 mitsamt der durch Saugkraft an der Biegeform 3 gehaltenen Glasscheibe 1 etwas angehoben, und das Transportband 8 wird in seine Wartestellung für die nächste Glasscheibe zurückgefahren. Sobald das Feld frei ist, wird die Biegeform 3 bis auf die Gegenform 24 abgesenkt und die Glasscheibe hierdurch in die endgültige Form gepreßt. Sodann wird die obere Biegeform 3 mit der gebogenen Glasscheibe angehoben, die dann zum Zweck der Kühlung auf den Tragring 26 abgelegt wird.
- Auch mit der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung werden die vorstehend beschriebenen Verfahren grundsätzlich in derselben Weise durchgeführt, so daß sich insoweit die nachfolgende Beschreibung auf die unterschiedliche Ausbildung der das Transportband 28 umfassenden Übergabevorrichtung beschränken kann. Das Transportband 28 hat die Form eines Bandabschnitts, der an seinem vorderen Ende an einer Stange 29 und an seinem hinteren Ende an einer zweiten Stange 30 befestigt ist. Das Transportband 28 wird durch zwei Ketten 31,32, die jeweils an den Stangen 29 und 30 angreifen, in gespanntem Zustand gehalten. Der Abstand A zwischen den Ketten 31,32 ist wiederum größer als die Querabmessungen der Biegeformen.
- Vom Ofen aus gesehen am hinteren Ende der Biegestation laufen die Ketten 31,32 über Unlenkrollen 33, die auf einer gemeinsamen Welle 34 angeordnet sind. Die Welle 34 wird über die Zahnräder 35 und 36 von dem Elektromotor 37 angetrieben. Die Ketten 31 und 32 laufen weiter über untere Umlenkrollen 38, die ebenfalls auf einer gemeinsamen Welle 39 angeordnet sind, sowie über Umlenkrollen 40, die auf einer Welle 41 angeordnet sind. Die Welle 41 mit den Umlenkrollen 40 ist unterhalb der Transportrollen 2 gelagert, und zwar an einer Stelle, die es erlaubt, daß der Winkel, den das Transportband 28 an der Umlenkwalze 42 mit den Transportrollen 2 bildet, verhältnismäßig flach ist.
- Der Motor 37 wird durch eine geeignete Steuerschaltung angesteuert und bewegt das Trägerband 28 zu en erforderlichen Zeitpunkten abwechseln in Richtung der Pfeile F&sub2; und F&sub3;. Die beim Aufnehmen der Glasscheibe 1 durch die Biegeform 3 erforderliche Nachgiebigkeit des Trägerbandes 28 kann dadurch erreicht werden, daß die Umlenkrollen 38 bzw. die Welle 39 nachgiebig gelagert sind. Zu diesem Zweck stützen sich die Die Welle 39 tragenden Lager 45 über geeignete Federn 46 gegen ein fest angeordnetes Widerlager 47 ab.
Claims (15)
1. Verfahren zum Biegen von Glasscheiben, bei dem die
Glasscheibe (1) in horizontaler Lage auf das eine Ende
eines einen Durchlaufofen durchguerenden Förderers (2)
aufgelegt wird, nach Erreichen ihrer Biegetemperatur am
anderen Ende des Förderers (2) aus dem Durchlaufofen
austritt, durch eine erste Übergabevorrichtung (28) an
eine wenigstens eine obere Biegeform (3) umfassende
Biegevorrichtung übergeben, durch Ansaugen durch die
obere Biegeform (3) von dieser ergriffen, die Biegeform
anschließend angehoben und die Glasscheibe entsprechend
der gewünschten Form durch die Biegevorrichtung gebogen
und durch eine zweite Übergabevorrichtung (26) zu einer
Kühlstation, insbesondere einer thermischen
Vorspannstation, verbracht wird, wobei die Übergabe vom
Ofen zur Biegevorrichtung durch reversibles Verschieben
parallel zur Hauptbewegungsrichtung (F2) der Glasscheibe
(1) des vorderen Endes eines flexiblen Transportbandes
(8,28) erfolgt, dessen hinteres Ende sich unter der
Transportebene der Glasscheibe befindet, und die
Ausgangsposition des vorderen Endes des Bandes (8,28)
zwischen dem hinteren Ende des Förderers (2) und der
Biegevorrichtung liegt.
2. Verfahren zum Biegen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Übernahme der Glasscheibe (1)
durch die obere Biegeform (3) gleichzeitig mit einem
Pressen der Glasscheibe zwischen dem flexiblen Band
(8,28) und der oberen Biegeform (3) erfolgt.
3. Verfahren zum Biegen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Zurückziehen des flexiblen
Transportbandes (8,28) ein Pressen der Glasscheibe
zwischen der oberen Biegeform (3) und einer Gegen-Form
(24) durchgeführt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Biegeverfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem von einem
Rollenförderer (2) durchquerten Horizontalofen, einer am
Ausgang des Ofens angeordneten Biegestation mit
wenigstens einer vertikal beweglichen oberen Biegeform
(3), Mitteln zum Aufnehmen der Glasscheiben durch die
obere Biegeform durch Ansaugen, einer ersten
Übergabevorrichtung für die Glasscheiben zwischen dem
Förderer (2) des Ofens und der Biegestation, einer
Kühlstation insbesondere durch thermisches Vorspannen,
sowie einer zweiten Vorrichtung (24) für die Übergabe der
gebogenen Glasscheiben an die Kühlvorrichtung, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Vorrichtung aus einem
Abschnitt eines flexiblen Transportbandes (8,28) aus
einem hitzebeständigen Material besteht, dessen vordere
Kante (29) in reversibler Weise zwischen einer
Wartestellung zwischen dem Förderer (2) des Ofens und der
Biegestation und einer Endstellung auf der anderen Seite
der Biegestation verschiebbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
unterhalb der von dem Transportband (8,28) eingenommenen
Ebene eine Gegen-Form (24) vorgesehen ist, die mit der
Biegeform (3) zusammenwirken kann.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die vordere Kante des Bandes (8,28)
an einer ersten Stange (9,29) befestigt ist, die durch
Ketten (13,31,32) verschoben wird, die in einem Abstand
voneinander angeordnet sind, der größer als die Breite
der Biegeform (3) ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Band (8) teilweise auf einer
Walze (10) aufgerollt ist und über eine in der
Verlängerung des Rollenförderers (2) angeordnete
Umlenkwalze (11) läuft.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportband auf dem
Hinweg (in der Richtung F2) durch einen Motor (18) mit
einer mit der Geschwindigkeit des Rollenförderers (2)
synchronisierten Geschwindigkeit, und auf dem Rückweg (in
der Richtung F3) durch einen Motor (22) mit größerer
Geschwindigkeit angetrieben wird.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische
Transportband (8) nachgiebig gelagert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Transportband (28) über eine Umlenkwalze (42) läuft
und durch die Umlenkwalze (42) und eine zweite Stange
(30) gespannt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Stange (29) und die zweite Stange (30) durch
über Umlenkzahnräder (33,38,40) laufende Ketten (31,32)
unter Spannung gehalten und abwechselnd zwischen ihren
Endstellungen bewegbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ketten (31,32) derart in den Richtungen F2 und F3
durch einen Motor (37) angetrieben werden, daß die
Geschwindigkeit des Bandes in der Richtung F2 mit der
Geschwindigkeit des Rollenförderers (2) synchronisiert
und in der Richtung F3 schneller ist
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umlenkräder (38) an Federn (46)
aufgehängt sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Transportband (8,28) aus einem
Gewebe oder Gewirk aus hitzebeständigen Metallfasern
besteht.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Transportband (8,28) aus einem
Gewebe aus Glasfasern besteht.
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