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DE652322C - Verfahren zum Buegelfestmaschen von Fasern oder Faeden aus tierischem Haut- oder Sehnenkollagen - Google Patents

Verfahren zum Buegelfestmaschen von Fasern oder Faeden aus tierischem Haut- oder Sehnenkollagen

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Publication number
DE652322C
DE652322C DEF79270D DEF0079270D DE652322C DE 652322 C DE652322 C DE 652322C DE F79270 D DEF79270 D DE F79270D DE F0079270 D DEF0079270 D DE F0079270D DE 652322 C DE652322 C DE 652322C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fibers
threads
ironing
fiber
chromium
Prior art date
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Expired
Application number
DEF79270D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Carl Freudenberg KG
Original Assignee
Carl Freudenberg KG
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Filing date
Publication date
Application filed by Carl Freudenberg KG filed Critical Carl Freudenberg KG
Priority to DEF79270D priority Critical patent/DE652322C/de
Priority to US75655A priority patent/US2103163A/en
Application granted granted Critical
Publication of DE652322C publication Critical patent/DE652322C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Animal Husbandry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Inorganic Fibers (AREA)

Description

  • Verfahren zum Bügelfestmachen von Fasern oder Fäden aus tierischem Haut- oder Sehnenkollagen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bügelfestmachen von in an sich bekannter Weise aus tierischen Häuten oder Sehnen gewonnenen Fasern oder Fäden. Unter Bügelfestigkeit wird das vollständige Unterbleiben von Schrumpfungen oder Faserschwächungen beim feuchten Behandeln mit Bügeleisen, heizbaren Walzen u. dgl. verstanden, Anforderungen, welche an jede hochwertige Textilfaser gestellt werden. ' Es ist bereits vorgeschlagen worden, aus tierischem Hautmaterial, wie Häuten, Hautteilen, Sehnen u. dgl., Textilfasern herzustellen. Alle diese Fasern hatten den erheblichen Nachteil, nicht bügelfest zu sein, d. h. beim feuchten Bügeln Schrumpfungserscheinungen zu zeigen, die mit einer Schädigung der Fasern verbunden sind. Diese ungünstige Eigenschaft erschwerte die Verwendung dieser Fasern für Textilzwecl@e, für die es in den meisten Fällen auf Koch- und Bügelfestigkeit ankommt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Fasern oder Fäden aus Haut- oder Sehnenkollagen dadurch bügelfest machen kann, daß man die Fasern oder Fäden der an sich bekannten Chromgerbung unter solchen Bedingungen unterwirft, daß mindestens 4°/o, vorzugsweise 70/0 Chromoxyd auf der Faser fixiert werden und die gegerbten Fasern oder Fäden in Abhängigkeit von dem fixierten Metalloxydgehalt auf bestimmte Wasserstoffionenkonzentrationen mit PH-Werten von 3 bis 6, vorzugsweise auf eine Wasserstoffionenkonz_entration mit PH-Wert von 4 einstellt.
  • Versuche haben gezeigt, daß ein Gehalt von mindestens 4% Chromoxyd, das auf der Faser fixiert ist, notwendig ist, um bügelfeste Fasern oder Fäden zu erhalten. Dieser Mindestgehalt genügt aber noch nicht, um bügelfeste Fasern oder Fäden zu erhalten. Vielmehr muß die gegerbte Faser im Anschluß an die Gerbung oder später, z. B. nach Lagerung, durch Behandlung mit geeigneten Chemikalien auf bestimmte Wasserstoffionenkonzentrationen zwischen PH 3 und 6 gebracht werden. Zu jedem Gehalt an fixiertem Chromoxyd gehört ein bestimmter Punkt oder Bereich der Wasserstoffionenkonzentration, der einem Höchstwert an Bügelfestigkeit entspricht. Dieser Bereich, in dem also die Schrumpfung der Faser beim Bügeln ein Minimum aufweist, erweitert sich mit zunehmendem Chromoxydgehalt. So liegt z. B. bei einem Chromoxydgehalt der Faser von 51/, der für die Bügelfestigkeit optimale PH-Bereich zwischen 4,5 und 5,5, während er bei einem Chromoxydgehalt von 701, zwischen Pa - 4 und PH = 6 liegt. Dabei liegen die absoluten Höchstwerte für die Formbeständigkeit (die reziproken Werte von den Schrumpfungswerten) um so günstiger, je höher der Metalloxydgehalt liegt. So erreicht bei einem Chromoxydgehalt von 7 °/o die Formbeständigkeit den Wert von praktisch 100°/o (dementsprechend die 'Schrumpfurig den Wert von praktisch o°/e).
  • Die Beziehungen zwischen Chromoxyd---' Behalt, PH der Faser und deren Formbeständigkeit gehen aus den Abb. i und 2 hervor. Die Abb. i stellt eine schematische Darstellung der Abhängigkeit der Bügelfestigkeit von der Wasserstoffionenkonzentration bei verschiedenem Chromoxydgehalt dar. Hiergegen stellt die Abb. 2 eine genaue Wiedergabe von Versuchsergebnissen dar, die durch Änderung der Wasserstoffionenkonzentration ' bei einem Chromoxydgehalt der Faser von 7,11/o erzielt wurden.
  • Als Ausgangsstoffe für das Verfahren vorliegender Erfindung können die -verschiedenen Fasern oder Fäden verwendet werden, die aus tierischem, köllagenhaltigem Material gewonnen werden. Man kann z. B. natürliche Hautfasern bügelfest machen, die aus Haut, Sehnen o. dgl. durch Aufschluß mit Chemikalien oder durch Wärmebehandlung und anschließende Zerfaserung gewonnen wurden. Andererseits kommen für vorliegendes Verfahren auch Kunstfasern oder Fäden in Frage, die aus tierischer Haut durch chemischen oder teilweisen hydrolytischen Abbau, Überführung in einen Brei- bis pastenförmigen Zustand und. Pressen durch Düsen hergestellt werden.
  • Diese Fasern oder Fäden werden in an sich bekannter Weise einer Chromgerbung unterworfen. Nach erfolgter Gerbung werden die Fasern oder Fäden durch Behandlung mit geeigneten Chemikalien, wie Natriumcarbonat, Borax, Seifenlösung u. dgl., auf die für die Bügelfestigkeit erforderlichen pH-Werte eingestellt und in üblicher Weise weiterverarbeitet.
  • Außer einer reinen Chromgerbung kann man auch kombinierte Gerbungen verwenden, so z. B. mit Chrom und synthetischen Gerbstoffen, z. B. den unter den geschützten Namen Tannigangerbstoffen im Handel befindlichen, arbeiten. Hierbei werden außer den Chromverbindungen auch organische Stoffe auf der Faser fixiert.
  • Die Einstellung auf bestimmte PH-Werte kann auch mit Stoffen erfolgen, die außer der neutralisierenden Wirkung andere die Eigenschaften der Fasern z. B. in bezug auf Geschmeidigkeit oder Benetzbarkeit verbessernde Wirkungen ausüben. In dieser Richtung wirken z. B. Seifen oder Alkalisalze von Sulfonsäuren.
  • Es wurde bereits vorgeschlagen, Fasermaterial, das durch Zerteilung und Zerfaserung von gequollener Haut gewonnen wurde, auf bestimmte pH-Werte, und zwar auf solche von 2,5 bis 3,5 einzustellen. Diese Einstellung bezweckte die Überführung des Fasermaterials in einen Zustand starker Quellung. Im Gegensätz hierzu findet bei der Gerbung ",Hautfasern eine Entquellung statt, und es. werden erfindungsgemäß gegerbte, also ent-'cl#iollene Fasern auf bestimmte PH-Werte in Abhängigkeit vom fixierten Chromoxydgehalt eingestellt.
  • Beispiele i. Kollagenfasern, die aus Spaltstücken der Rindshaut durch basische oder saure O_uellung und anschließende mechanische Zerfaserung gewonnen wurden, werden in bekannter Weise nach einer Pickelung auf einen Cr, 0,-Gehalt von 7'1, gegerbt. Die erhaltene Fasermasse wird von der überschüssigen Chrombrühe getrennt, ausgewaschen, abgepreßt und die ihr noch anhaftende Säure mittels Natriumbicarbonats soweit abgestumpft, daß sie. zum Schluß ein PH von q.,o aufweist. Das Produkt zeigt, feucht gebügelt, eine Schrumpfung von 3'/" während ein in gleicher Weise behandeltes, jedoch auf PH = 6 eingestelltes Faserprodukt beim Bügeln eine Schrumpfung von 15 bis :2o0/0 aufweist.
  • 2. Rindspaltstückewerden im Anschluß an einen zweimonatigen Kaikäscher mit Wasser gewaschen, einer 2o- bis :24stündigen Quellung mit verdünnter Salzsäure ausgesetzt und dann gegebenenfalls nach einer Vorzerkleinerung in Pressen und Knetmaschinen in eine pastenförmige Masse übergeführt. Die Paste wird durch fadenförmige Düsen gepreßt, der gebildete Faden in einem Pickelbad verfestigt und schließlich einer Chromgerbung ausgesetzt, in welcher er auf einen Chromoxydgehalt von 12'/, gebracht wird. Nach einer Waschung wird der Faden mit Boraxlösung so weit entsäuert, daß er ein pH von 5,o annimmt. Er ist bügelfest und brauchbar für Gewebe und sonstige Zwecke, z. B. als Roßhaarersatz. Ein Vergleichsversuch mit dem 120/0 Cr. 0, enthaltenden Faden, bei welchem der pH-Wert auf 7,o eingestellt wird, liefert trotz des hohen Chromgehaltes ein beim Bügeln und Kochen stark schrumpfendes Produkt.
  • 3. Fasern, die aus Rindfleisch durch chemischen Aufschluß und anschließende mechanische Zerfaserung gewonnen wurden, werden in bekannter Weise einer Chromgerbung unterworfen, wobei 6,5°/e Cr203 auf der Faser fixiert werden. Die gegerbte Fasermasse wird von der überschüssigen Chrombrühe getrennt, ausgewaschen, abgepreßt und durch Behandlung mit Natriumbicarbonat auf ein PH von 4,5 eingestellt. Das Produkt kann feucht gebügelt werden, ohne zu schrumpfen oder Schaden zu erleiden.
  • q.. Rindersehnen werden in lufttrockenem Zustand (i5'/" Wasser) durch eine Riffelwalze breitgequetscht und durch ein Hammerwerk zerteilt und hierauf durch reißende Maschinen in Faserbündel oder Einzelfasern zerlegt. Die Fasern werden in ein Pickelbad gebracht und dann einer Chromgerbung unterworfen, bis der Chromgehalt der Faser 7°10 beträgt. Nach dem Abtrennen der Chrombrühe werden die Fasern in einem weiteren Bad mittels Natriumbicarbonats auf ein pH von 4,0 gebracht. Die erhaltenen Fasern zeigen beim Bügeln eine Schrumpfung von nur 3'/o.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Bügelfestmachen von Fasern oder Fäden aus tierischem Haut-oder Sehnenkollagen, dadurch gekennzeichnet, daß- man die an sich bekannte Chromgerbung der Fasern oder Fäden so leitet, daß mindestens 4'/o, vorzugsweise 7°/o Chromoxyd auf der Faser fixiert werden und die gegerbten Fasern oder Fäden in Abhängigkeit von dem fixierten Chromoxydgehalt auf bestimmte pH-Werte von 3 bis G, vorzugsweiselauf einen PH-Wert von 4. reinstellt. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch kombinierte: Gerbung mit Chrom und synthetischen Gerbstoffen außer Chromverbindungen noch organische Stoffe auf der Faser fixiert werden. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung auf bestimmte PH-Werte durch Mittel, wie Seifen, sulfonsaure Salze, erfolgt, durch -die die Eigenschaften der Fasern oder Fäden z. B. in bezug auf Geschmeidigkeit, Benetzbarkeit u. dgl. verbessert werden.
DEF79270D 1935-04-25 1935-04-26 Verfahren zum Buegelfestmaschen von Fasern oder Faeden aus tierischem Haut- oder Sehnenkollagen Expired DE652322C (de)

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DEF79270D DE652322C (de) 1935-04-25 1935-04-26 Verfahren zum Buegelfestmaschen von Fasern oder Faeden aus tierischem Haut- oder Sehnenkollagen
US75655A US2103163A (en) 1935-04-25 1936-04-21 Process for rendering fibers or threads from animal collagen ironproof

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
NL60511C (de) * 1938-11-14
US2475697A (en) * 1946-04-19 1949-07-12 American Cyanamid Co Treatment of collagen strands
US2919998A (en) * 1957-11-07 1960-01-05 Ethicon Inc Collagen article and the manufacture thereof

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US2103163A (en) 1937-12-21

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