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Zirkel Es ist bereits vorgeschlagen worden, 'bei Zirkeln mit, natürlich
abgesehen von der Ausrüstung mit Feder- oder Bleistifteinsätzen, Spitzen o. dgl.
und Angriffsflächen für einen Scharnierkopf, ungebrochen durchlaufenden Schenkelmantellinien
das Schenkelprofil nach der Schenkelinnenseite hin abfallen zu lassen, um ein leichtes
Öffnen des Zirkels durch Fingerdruck zu ermöglichen. Die Erfindung bezieht sich
auf Zirkel, bei welchen das Schenkelprofil ebenfalls nach der Zirkelinnenseite hin
abfällt. Bei dem Zirkel nach der Erfindung ist das Schenkelprofil aber an den die
Zirkelbreitseiten ergebenden Schenkelflächen ausspringend; der O_uerschnitt der
Zirkelschenkel ist also an den -die Breitseiten ergebenden Stelle von auch nach
den äußeren Zirkelschmalseiten hin abfallenden konvexen oder dachförmig ausspringenden
geraden Linien begrenzt. Es wird dadurch erreicht, daß die Zirkelschmalseiten von
einer Unterlage, z. B. einem Reißbrett, einen gewissen Abstand haben, wodurch das
Abheben des Zirkels von -einer Unterlage, und zwar sowohl im geöffneten wie im geschlossenen
Zustand, erleichtert wind. .
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Die beim Abheben eines Zirkels von einer Unterlage anzufassenden Flächen
bzw. in diesem Fall Mantellinien haben einen gewissen Abstand von der Unterlage
bereits bei dem bekannten Rundsystem. Beim Zirkel nach der Erfindung handelt es
sich aber ausgesprochen um einen dem Flachsystem ähnlichen Zirkel, nämlich um einen
Zirkel, dessen wirkliche oder über eventuelle Kantenbrechungen oder Abrundungen
hinaus ergänzt gedachten Profilkanten in an sich bekannter Weise durch die Ecken
völlig oder annähernd eines Rechtecks gehen. Durch die Erfindung wird die leichte
Abhebbarkeit auch für Zirkel dieses Systems geschaffen. Insbesondere läßt sich der
Zirkel nach der Erfindung leichter aus einem Futteral herausnehmen als ein. Zirkel
mit Rundprofil.
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Es sind auch Zirkel bekannt, bei welchen am einen Schenkel die eine
an der Zirkelbreitseite liegende Schenkelfläche nach außen hin gewölbt ist. Bei
diesem ist dieses Merkmal aber nur auf der einen Zirkelbreitseite vorhanden; auf
der anderen Zirkelbreitseite ist das Profil im Gegenteil konkav, so daß nur am einen
Schenkel eine leichte Anfaßbarkeit gegeben ist und auch an diesem nur dann, wenn
der Schenkel mit der einzigen gewölbten Fläche auf der Unterlage zufällig aufliegt.
Beim Zirkel nach der Erfindung sind dagegen sämtliche ..ie Zirkelbreitseiten ergebenden
SChenkelflIgChen nach außen hin vorspringend, so daß der Zirkel in jeder Lage stets
leicht faß- und anhebbar ist.
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E.s sind endlich Zirkel bekannt, deren einer Schenkel einen annähernd
sektorförmigen Querschnitt hat. Auch bei diesen Zirkeln, welche übrigens eine völlig
ungewöhnliche Form haben, handelt es sich nicht um Zirkel von der Grundform des
Erfindungsgegenstandes, und sie sind auch nicht so leicht wie
dieser
von einer Unterlage abzuheben, weil die Finger an den steilen Dachflächen des Profils
außerordentlich leicht abgleiten. '.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung, kann der OOuerschnitt der
Zirkelschenkel .an den Schmalseiten von konkaven oder dachförmig einspringenden
geraden Linien begrenzt sein. Derartige einspringende Begrenzungslinien können sowohl
an der Schenkelaußen- wie an der Schenkelinnenseite wie an beiden Schenkelschmalseiten
angeordnet sein.
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Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele von Zirkeln und
von Schenkelprofilen nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine
Ausführungsform eines Zirkels nach der Erfindung, von der Breitseite im Aufriß gesehen,
Fig. 2 einen Aufriß dazu von der Schmalseite, Fig. 3 eine zweite Ausführungsform
eines Zirkels nach der Erfindung, von der Zirkelbreitseite gesehen.
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Die Figuren .I bis 1,3 zeigen verschiedene Schenkelquerschnitte für
Zirkel nach der Erfindung im Schnitt nach Linie A-B der Fig. i bis 3.
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Es bezeichnet a allgemein die Zirkelschenkel, welche in den erfindungsgemäßen
Profilen entweder, und zwar besonders vorteilhaft ini wesentlichen, d. h. bis zu
den Verjüngungen nach der Spitze hin, vollständig oder zu einem größeren Teil, z.
B. mit Ausnahme des durch die strichpunktierte Linie b in Fig. i von dein übrigen
Schenkelteil als abgesetzt angedeuteten Einsteckendes für die Einsätze c (Feder-,
Bleieinsatz o. dgl.), durchgeführt sein können. Der Erfindung gemäß sind die die
Zirkelbreitseiten i ergebenden Profilbegrenzungslinien, k in ixen Fig.4 bis 9 und
15 und in in den Fig. io bis 1.I ausspringende Linien. Die Fig. .I bis 9 und 15
zeigen z. B. ausspringende bogenförmige Begrenzungslinien k, die Fig. io bis 14
dachförmige Begrenzungslinien M. Stets ermöglicht die Begrenzung der ausspringenden
Linien an den Schenkelbreitseiten eine besonders leichte Faßbarkeit des Zirkels.
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Die tatsächlichen oder unter Ergänzung evth Kantenabrundungen oder
-brechungen gedachten Profilkanten laufen bei dem Zirkel nach der Erfindung durch
die Ecken eines Rechtecks oder annähernd eines Rechteckes. Dabei können die Begrenzungslinien
der Schenkelquerschnitte an den Zirkelschmalseiten d beliebig gestaltet sein. Sie
können durch eine etwas konvex ausspringende (Fig. 15) oder eine gerade Linie e
gebildet sein (Fig, q., io) oder durch bogenförmig einspringende Linien f (Fig.
5, ;, 9, 13), oder sie können aus beliebigen geradlinigen Linienzugeng (Fig.6, 8,
12, ld), wobei die Geraden auch durch Ausrundungen h (Fig. 6) verbunden sein können,
bestehen. Die erfindungsgeniäße Ausführung der Zirkelschmalseiten mit einspringenden
Ouerschnittsbegrenzungslinien bietet noch eine weitere Erleichterung beim Abheben
des Zirkels von einer Unterlage.
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Auch die Schenkelinnenseiten können mit Begrenzungsflächen beliebigen
Profils, z. B. etwas konvexen (Fig. 9) oder ebenen Begrenzungsflächen o` (Fig. 4..
7, 8, to, 13, 14), versehen sein, auch hier können aber die Begrenzungsflächen einspringend,
z. B. als Bogen p (Fig. 5,11) oder als einspringende Dachflächen y (Fig. 6, 12),
gestaltet sein. Derartige einspringende Flächen auch an den Schenkelinnenseiten
geben noch eine zusätzliche Erleichterung beim Abheben eines offenen Zirkels von
einer Unterlage. Es können natürlich an den Schenkelprofilen auch noch Kantenabrundungen
und -abfassungen vorgesehen sein; auch können die gezeigten Formelemente, welche
an sich nicht erschöpfend sein können, noch in beliebigen anderen Kombinationen
verwendet werden.
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Die erfindungsgemäßen Profile können zur Herstellung von Zirkeln vorteilhaft
als je einen Zirkelschenkel ergebende Stangenabschnitte s verwendet werden, an deren
Ende zum Bilden eines Scharnierkopfs kurze Stücke r umgebogen werden. Ein Vasenkopf
u, kann dann in beliebiger Weise angebracht und .mit den Zirkelschenkeln durch Druckschrauben
u oder Scharnierstiftev und Spannschrauben z% verbunden werden.
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Zirkel mit den Profilen nach der Erfindung sind außerordentlich angenehm
in der Handhabung; denn sie sind leicht zu fassen und leicht zu öffnen. Sie sind
außerdem sehr stabil, weil sie ein Profil von allseitig sehr günstigem Widerstandsmoment
aufweisen, was insbesondere beim Ziehen kleiner Kreise oder Abstechen kleiner Entfernungen
sich günstig bemerkbar macht. Die verwendeten Profile sind auch, da sie keine tiefen
Einziehungen aufweisen, leicht und billig durch Ziehen sauber herzustellen.