-
Hintergrund der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur energiesparenden
und rohstoffsparenden gleichzeitigen Produktion bzw. Co-Produktion
von Elektrizität,
Wärme,
Dünger
und Wasser unter Verwendung von organischem Material als Rohmaterialquelle,
wobei eine Scheideanlage bei der Co-Produktion mit einem dampfbasierten
Kraftwerk prozessintegriert ist, wodurch die Scheideanlage das Ausgangsmaterial
in wenigstens eine Trockensubstanzfraktion und eine flüssige Fraktion
auftrennt, wie im Oberbegriff von Anspruch 1 angegeben ist. Hierdurch wird
eine umweltschonende und rohstoffsparende Verwendung von organischem
Material, das Haustiermist umfasst, zur Energieerzeugung und Co-Produktion
von wiederverwendbaren Produkten, d. h. in der Form von Dünger und
Wasser, erreicht.
-
Die
Erfindung basiert auf einer Prozesskombination unterschiedlicher
Techniken in einem neuen integrierten Prozess, wodurch eine gesamte
Verbesserung der Umwelt und eine Verbesserung der Verwendung von
Energie und Rohmaterial des zugeführten organischen Materials
erreicht werden.
-
Zur
Verbesserung der Verfahren des Standes der Technik und zu ihrer
wirksameren und vielseitigeren Gestaltung offenbart die vorliegende
Erfindung ein Verfahren, das sich dadurch unterscheidet, dass entweder
die abgetrennte flüssige
Fraktion der Scheideanlage durch ein dampfbasiertes Kraftwerk erhitzt
wird, wodurch der enthaltende Ammoniak verdampft wird, oder die
abgeschiedene flüssige
Fraktion der Scheideanlage mit Hilfe von Luft von dem Ammoniak befreit
wird.
-
Die
Erfindung kombiniert bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
eine Biogasanlage, eine Scheideanlage, eine Düngerherstellungsanlage, entweder
einzeln oder in verschiedenen Kombinationen oder als eine gesamte
Einheit, mit einem dampferzeugenden Kraftwerk, wodurch organisches
Material, einschließlich
Haustiermist, unter gleichzeitiger Verwendung zur Energieerzeugung,
in kleinere und besser wiederverwendbare Fraktionen aufgeteilt wird,
die als Bestandteile bei Düngerherstellungsprozessen
unter totaler Unterstützung
und Kooperation des dampferzeugenden Kraftwerks unter Verwendung
unterschiedlicher Möglichkeiten
des Energie- und Materialstromaustauschs verwendet werden.
-
Hierdurch
stellt die Erfindung gleichzeitig die Möglichkeit einer gemeinsamen
internen Verwendung und Wiederverwendung von Produkten durch Verwendung
eines Austauschs zwischen einzelnen Neben-Prozessen und -Systemen
zur Verfügung,
sodass die Gesamtanlage ein höheres
Ausmaß der Selbstversorgung
in Hinblick auf die einzelnen Neben-Prozesse bei Betrachtung in
Alleinstellung erreicht und in der Lage ist, als Abfallprodukte
bei dem isolierten Betrieb der einzelnen Prozesse oder als Produkte
mit wenig vorteilhafter Recycelbarkeit betrachtete Produkte zu verwenden.
-
Das
dampferzeugende Kraftwerk kann bei einer Prozessintegration unterschiedliche
Funktionen selbst unter Bezugnahme auf andere umgebende Systeme übernehmen.
Entweder als Prozessanlage in anderen industriellen Zusammenhängen, als Kraftwerk
oder als kombiniertes Wärme-
und Kraftwerk mit einer angeschlossenen Dampfturbine und einem Bezirksheizsystem.
Des Weiteren kann das dampferzeugende Kraftwerk ausschließlich dem Zweck
der Unterstützung
des Austauschs von Energie- oder
von Materialströmen
zu den mehreren angeschlossenen, beschriebenen Anlagen ohne die Notwendigkeit
dienen, dass ein direkter Energieaustausch mit der Umgebung wie
bei einer üblichen Dampfboileranlage
zur Verfügung
steht.
-
Gleichzeitig
kann das dampferzeugende Kraftwerk, unabhängig von der Verwendung von Brennstoff,
vorteilhaft Teil der beschriebenen Prozessintegration bilden.
-
Jedoch
kann in Verbindung mit der Integration und der Ergänzung auch
ein besonderer Vorteil dadurch erreicht werden, dass der Dampfboiler
des Kraftwerks Biomasse als Brennstoff, entweder in der Form von
festen Biobrennstoffen wie Stroh, Holzchips, Abfall etc., schwer
fließende
Brennstoffe wie Schlamm und dergleichen, oder flüssige Brennstoffe, wie dünnflüssiger Schlamm, Öle und dergleichen, verwenden
kann.
-
Dies
führt dazu,
dass die Gesamtanlage, neben der Verwendung von Energie von der
abgeschiedenen Trockensubstanzfraktion durch Verbrennung, eine sehr
große
Flexibilität
erreichen kann, da die Anlage hierdurch in der Lage ist, alle Arten
von organischem Material für
die Energieerzeugung und für
die Herstellung von wiederverwendbaren Produkten zu verwenden. Zellulose
enthaltende und weniger für die
Vergasung geeignete Materialien können hierdurch der Anlage zur
Verbrennung in dem Bioboiler zugeführt werden, während die
biologisch umwandelbaren und organischen Materialien, die häufig mit Schwierigkeiten
verbrannt werden, der Biogas- und/oder Scheideanlage zugeführt werden.
-
Hierdurch
kann die Anlage in ihrer Gesamtheit mit organischen Materialien
mit einem Trockensubstanzgehalt zwischen 0% und 100% entweder über die
Biogas- und/oder
die Scheideanlage oder durch direktes Zuführen zu der Biogasanlage arbeiten
und diese verwenden.
-
Des
Weiteren ist die Anlage in der Lage, eine beliebige Zusammensetzung
von tierischen und pflanzlichen Produkten und Abfallmaterialien
zu verwenden.
-
Dies
führt dazu,
dass die Gesamtanlage, neben dem Vorteil der internen Prozessintegration,
einen Beitrag zu dem Vorteil einer externen Integration zwischen
betroffenen Sektoren der Gesellschaft leisten kann, wodurch die
Anlage bei Gesamtbetrachtung eine unter der wirtschaftlichen Perspektive
der Umwelt, der Gesellschaft und der Gesellschaftsform nachhaltigere
Entwicklung fördern
kann.
-
Die
Erfindung betrifft daher ein Verfahren, das dadurch einzigartig
ist, dass entweder die abgetrennte flüssige Fraktion der Scheideanlage
durch das dampfbasierte Kraftwerk erhitzt wird, wodurch der darin
enthaltende Ammoniak verdampft wird, oder die abgetrennte flüssige Fraktion
der Scheideanlage von dem Ammoniak mit Hilfe von Luft befreit wird,
wie im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben ist.
-
Der
Hintergrund ist beispielsweise in
US-A-4 344 847 beschrieben. Bei dem offenbarten
Prozess wird das Rohmaterial als Meerwasser beschrieben, das aufgeteilt
wird, und werden die verschiedenen Fraktionen zur Gewinnung anderer
energiesparender Materialien verwendet. Ein weiteres Beispiel ist im
WO 88/01 681 offenbart,
wobei fossile, brennbare Produkte, wie beispielsweise Kohle oder
Biogas, unter Erzeugung von Wärmeenergie
verbrannt werden, die zur Erzeugung von mechanischer Kraft umgewandelt
wird.
-
Der
Hintergrund der Erfindung besteht darin, dass es in Gebieten mit
intensiver Haustierhaltung große
Umweltprobleme gibt, die mit der herkömmlichen Ausbreitung von Mist
im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Erzeugung von Pflanzen verbunden
sind.
-
Dies
beruht auf der Zusammensetzung des Haustiermists, die nicht dem
Bedarf der Pflanzen entspricht, da der Phosphorgehalt verhältnismäßig hoch ist,
während
ein Mangel an insbesondere Stickstoff, Kalium und Schwefel besteht.
-
Die
Unausgewogenheit der Düngerzusammensetzung
führt dazu,
dass der Mist entweder aufgebracht wird, bis der Stickstoffbedarf
gedeckt ist, was zu einer Überdüngung mit
Phosphor führt,
oder aufgebracht wird, bis der Phosphorbedarf gedeckt ist, wodurch
danach Stickstoff aufgebracht werden muss.
-
Gleichzeitig
besteht ein Nachteil von Haustiermist darin, dass der Stickstoffgehalt
teilweise organisch gebunden vorliegt, wodurch er nicht ohne Weiteres
für die
Absorption durch die Pflanzen geeignet ist, und teilweise in gelöster, leicht
zugänglicher Ammoniakform
mit hoher Eignung zur Verdampfung vorliegt.
-
Folglich
führt dies
dazu, dass große
Teile des zugeführten
Stickstoffs als Verlust durch das Herhauswaschen in das Grundwasser
bzw. durch Verdampfung zur Atmosphäre hin verloren gehen.
-
Gleichzeitig
reichen die notwendigen Flächen
zur Düngerausbreitung
in Gebieten mit starker Haustierpopulation häufig nicht aus.
-
Der
Mist muss daher zu Gebieten mit geringerer Haustierintensität transportiert
und dort verteilt werden. In Gebieten mit starker Haustierpopulation tritt
daher ein vergrößerter Bedarf
nach landwirtschaftlich genutzter Fläche auf, der trotz erhöhter Preise
eine notwendige Bedingung für
die Haustierhaltung darstellt.
-
Dies
beeinflusst die gesamte landwirtschaftliche Tätigkeit mit erhöhtem Kostenniveau,
was auf lange Sicht einen Beitrag zur Änderung der landwirtschaftlichen
Struktur in Richtung zu größeren und
rationaleren Einheiten und dadurch zu einer weiteren Entvölkerung
von Gegenden mit sehr geringer Population leistet.
-
Die
Ausbreitung von Haustiermist auf dem landwirtschaftlichen Sektor
trägt zu
einer negativen umweltbezogenen, industriellen und socio-ökonomischen
Entwicklung bei.
-
Im
Vergleich mit den Umweltproblemen des landwirtschaftlichen Sektors,
zu denen auch erhebliche Emissionen von Treibhausgasen in der Gestalt von
Lachgas und Methan gehören,
die in Verbindung mit der Handhabung und Ausbreitung von Haustiermist
freigesetzt werden, ist der Energiesektor auch mit großen Umweltproblemen
im Vergleich mit dem Ziel der internationalen Klimakonvention verbunden, die
die nationalen Staaten verpflichtet, über Aktionspläne einen
Beitrag zu der Reduzierung der Emission von Treibhausgasen, insbesondere
durch Reduzierung von CO2, zu leisten. Eine
erhöhte
Anwendung von stochastischen Energiequellen für Energiezwecke durch Ersetzen
von fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle
etc., ist ein bedeutendes Mittel gegen die Emission von Treibhausgasen.
-
Hierbei
kann die Verwendung und Ausnutzung von beispielsweise Mist für die Energieerzeugung,
insbesondere innerhalb einer lokalen, kombinierten Heiz- und Energieversorgung,
ein sehr wirksames Werkzeug für
die Reduzierung der Emission von Treibhausgasen bilden, in der Form
einer Reduzierung von Treibhausgasen über das Fernhalten des Mists
von landwirtschaftlich genutzten Böden durch Reduzieren der Methan-
und Lachgasentwicklung und weiter über eine wirksame Verwendung
des Mists in den stochastischen Energiequellen durch Reduzieren
von CO2 durch Ersatz der fossilen Brennstoffe.
-
Die
Erfindung der prozessintegrierten Anlage, die das dampferzeugende
Kraftwerk in den beschriebenen Prozesskombinationen mit einer Scheideanlage,
bestehend aus einer Biogasanlage und einer Düngerherstellungsanlage, kombiniert,
ist in wirksamer Weise in der Lage, diese doppelte Funktion bei
der Reduzierung von Treibhausgasen zu erreichen.
-
Des
Weiteren kann die prozessintegrierte Gesamtanlage den Mist und andere
organische Materialien nicht nur für Energiezwecke und die Reduzierung
der Emission von Treibhausgasen, sondern auch als Dünger und
für andere
Zwecke des Recyclings von Ausgangsmaterial verwenden. Die Anlage kann
daher sowohl chemische Bindungen zwischen den Materialbestandteilen
für Energiezwecke
verwenden als auch gleichzeitig die einzelnen Bestandteile in dem
organischen Material in recycelbare Produkte, insbesondere in der
Form von Dünger
und Wasser, aufspalten.
-
Diese
Bestandteile des Materials können dann
in der hiermit verbundenen Düngerherstellungsanlage
in unterschiedlichen Verhältnissen
in enger Entsprechung zu dem Bedarf für beispielsweise einen Pflanzendünger kombiniert
werden, sodass eine gute Effizienz erreicht werden kann.
-
Gleichzeitig
kann die Anlage stabile Düngerprodukte ähnlich den üblichen,
im Handel erhältlichen
Düngerprodukten
schaffen, was dazu führt, dass
der Verlust an Nährstoffen
durch Verdampfung und Auswaschen im Vergleich mit der Verwendung des
ursprünglichen
organischen Materials als Dünger
erheblich herabgesetzt ist.
-
Die
prozessintegrierte Anlage leistet dadurch nicht nur einen Beitrag
zur Reduzierung der Emission von Treibhausgasen, sondern leistet
auch einen Beitrag zu einer erheblichen Reduzierung der Verdampfung
von Ammoniak und des Auswaschens von Stickstoff und Phosphor bei
der landwirtschaftlichen Erzeugung von Pflanzen und zu einer Herabsetzung der
industriellen Düngerproduktion
infolge wirksamerer Verwendung des Düngers.
-
Des
Weiteren fügt
die prozessintegrierte Anlage einen gewissen Freiheitsgrad für die landwirtschaftliche
Erzeugung hinzu, da die Anlage einen Beitrag zur Lösung der
Tierhaltung von der Bindung an den landwirtschaftlichen Boden leistet.
Hierdurch wird der Druck auf den Bodenpreis herabgesetzt, sodass
der Boden den Ackerlandwert zugunsten anderer landwirtschaftlicher
Geschäftstätigkeit
und des socio-ökonomischen
Kostenniveaus annehmen kann. Gleichzeitig macht die Erfindung alternative Anwendungen
für weniger
Ackerflächen
möglich,
sodass diese beispielsweise für
Erholungszwecke und Grundwasserschutzzwecke zugunsten der Entwicklung
des Allgemeinwohls zur Verfügung
gestellt werden können.
-
Auch
kann die prozessintegrierte Anlage in einer wirksamen, flexiblen
Weise die begrenzten Biomasseressourcen für Energiezwecke verwenden,
da die Anlage alle Arten organischen Materials verwenden kann, wodurch
es möglich
ist, die billigsten und am wenigsten einem Wettbewerb ausgesetzten
Produkte als Rohmaterial bei der Energieerzeugung zu verwenden.
Dadurch ist eine wirksame Verwendung der Biomasseressourcen für andere
Anwendungen vor der Energieerzeugung sichergestellt. Es kann zugelassen
werden, dass Stroh, das normalerweise direkt zur Energieerzeugung
verwendet wird, beispielsweise in einem größeren Ausmaß als Tierstreu verwendet wird,
bevor es der Anlage zusammen mit dem Mist zur Energieerzeugung und
Verwendung als Nährstoff
zugeführt
wird. Die prozessintegrierte Anlage leistet hierdurch indirekt einen
Beitrag zur Lösung anderer
sozialer Konflikte, die mit der Verwendung von Biomasse verbunden
sind, wie beispielsweise mit dem Dilemma zwischen Erwägungen zur
Umwelt bzw. zum Wohl von Tieren und Erwägungen zur Ökologie bzw. zur Zuführung stochastischer
Energie.
-
Die
prozessintegrierte Anlage kann somit, als das letzte Glied in der
Kette der Verwendung, den organischen Rest sowohl für Energiezwecke
als auch für
die Produktion von Nährsalzen
für die
Verwendung bei der Regenerierung von neuem organischen Material
in einer sozialnachhaltigen Weise verwenden.
-
Bei
Anordnung in Verbindung mit Bezirksheizgebieten, dem Stromnetz und
dem Naturgasverteilungssystem kann die Anlage zusätzlich Teil
als ein Element der Infrastrukturentwicklung der Gesellschaft bilden.
Die lokale, kombinierte Heiz- und Energieversorgung kann somit Teil
einer gegenseitig vorteilhaften, strukturellen Entwicklung mit der
prozessintegrierten Anlage durch eine zentralisierte Verwendung
des zur Verfügung
stehenden organischen Restmaterials des Gebiets sein.
-
In
Verbindung mit der lokalen, kombinierten Heiz- und Energieversorgung
kann die Anlage nicht nur den Mist des umgebenden Gebiets und zugänglich anfallende
Biomasse für
Energiezwecke verwenden, sondern kann sie auch vorteilhaft Teil
von integrierten Prozessen im Umfeld der Abwasserbehandlung und
von Prozessen im Umfeld der Herstellung von flüssigen Biokraftstoffen wie
Ethanol/Methanol zur Verwendung auf beispielsweise dem Transportsektor
bilden.
-
Infolge
ihrer flexiblen Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten für das zugängliche
organische Material kann die prozessintegrierte Anlage dadurch auch
einen Beitrag zu einer für
die Umwelt nachhaltigen Entwicklung der sozialen Struktur leisten.
-
Somit
ist es Zweck der Erfindung, in technologischer Weise einen Beitrag
zu einer die Umwelt betreffend, sozial und gesellschaftsökonomisch nachhaltigen
Produktion von Nahrungsmitteln und Energie durch Verwendung von
organischem Material, einschließlich
Mist, zur Energieerzeugung und zur Herstellung von recycelbaren
Produkten, u. a. in der Gestalt von Dünger und Wasser, zu leisten.
-
Des
Weiteren ist es Zweck der Erfindung, einen Beitrag zu einer energiesparenden
und rohstoffsparenden Co-Produktion von Energie, Dünger, Wasser und
anderen recycelbaren Produkten unter Verwendung unterschiedlicher
Formen von organischen Materialien zu leisten.
-
Gleichzeitig
ist die Erfindung auf eine breite und flexible Verwendung von organischen
Produkten gerichtet, die nicht mit alternativen Anwendungen im Wettbewerb
steht. Hierdurch ist die Wettbewerbsfähigkeit gleichzeitig mit einer
Reihe von Freiheitsgraden gewährleistet,
die der Entwicklung des allgemeinen Gemeinwohls, den Bedingungen
im Umfeld der Umwelt, der Rohstoffverwendung, dem Wohlbefinden der
Tiere, der strukturellen Entwicklung etc. hinzugefügt werden.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Die
Erfindung wird jetzt unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
erläutert.
Die Erfindung ist nicht durch die beschreibenden Beispiele, sondern
nur durch die beigefügten
Ansprüche
beschränkt.
-
1 zeigt
eine prozessintegrierte Gesamtanlage;
-
2 zeigt
eine prozessintegrierte Anlage ohne Biogasanlage;
-
3 zeigt
eine alternative zweite prozessintegrierte Anlage ohne Biogasanlage;
-
4 zeigt
eine alternative Verwendung von Biogas;
-
5 zeigt
einen alternativen Aufbau in Verbindung mit dem Feuerraum;
-
6 zeigt
einen Biogas aufwertenden Kreis;
-
7 zeigt
einen Gasreinigungsprozess mit einem Nasswäscher;
-
8 und
zeigt einen mehrstufigen Destillationsprozess;
-
9 zeigt
weitere Prozessstufen für
die abgetrennte flüssige
Fraktion;
-
10 zeigt
einen Waschprozess mit Hinzufügung
von Säure;
-
11 zeigt
eine Waschanlage zur Freisetzung von Ammoniak;
-
12 zeigt
eine Stabilisierungs/Neutralisierungs-Prozessanlage;
-
13 zeigt
eine Heiz- und Verdampfungsprozessanlage;
-
14 zeigt
eine Verdampfungs/Kühlstufe für Wasser;
-
15 zeigt
die Verbrennung von Luft, die den Dampfboiler vorheizt;
-
16 zeigt
eine Desinfektions-Prozessstufe.
-
Detaillierte Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
-
Als
Beispiele einer prozessintegrierten Gesamtanlage können die
nachfolgend angegebenen Strukturen und Funktionen bei gleichzeitiger
Bezugnahme auf 1 genannt werden.
-
Allgemein
gesprochen umfasst der Prozess zwei parallel arbeitende Anlagen;
eine Scheideanlage 1, die das zugeführte organische Material in
recycelbare Produkte fraktioniert, und ein Kraftwerk 2, das
die abgetrennten brennbaren Produkte für die Erzeugung von Strom 70 und
Wärme 80 verwendet
und zu dem Austausch von anderem Material und Energie mit dem Zweck
einer energieeffizienten Ausnutzung und eines minimalen Rohstoffverbrauchs
beiträgt.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Scheideanlage 1 eine Biogasanlage 3,
mittels der das zugeführte
Material in brennbares Gas 11 bzw. eine entgaste Schlammfraktion 12 aufgeteilt
wird. Die Schlammfraktion wird anschließend in eine Trockensubstanzfraktion 13 bzw. eine
flüssige
Fraktion 14 aufgeteilt, die weiter in unterschiedliche
NPK-Nährstoffprodukte
und Wasser aufgeteilt werden.
-
Das
Kraftwerk 2 besteht aus einer mit Gas befeuerten Anlage 5 und
einer mit Biomasse befeuerten Anlage 6, wobei die mit Gas
befeuerte Einheit 5 beispielsweise eine separate Gasmotoranlage
oder eine Gasturbinenanlage gekoppelt in einem kombinierten Zyklus
mit der separaten Biomasseboileranlage umfasst.
-
Die
abgetrennten Nährstoffe
aus der Scheideanlage werden raffiniert und entsprechend dem Bedarf
in einer darauf folgenden Düngerherstellungsanlage 4 kombiniert.
-
Die
Gesamtanlage wird zentral oder lokal in Verbindung mit dem kommunalen
Bezirksheizsystem in Hinblick auf das umgebende Gebiet für das organische
Material und die verfügbaren
Möglichkeiten
für die
Erzeugung von Elektrizität
und Wärme
angeordnet.
-
Die
Arbeit der Anlage kann möglicherweise wie
nachfolgend beschrieben stattfinden.
-
Der
Mist 40 wird in Tankwagen oder Container in Abhängigkeit
von seiner Art gesammelt und der Biogasanlage 3 in der
zentral angeordneten Anlage in einem Zustand so frisch wie möglich zugeführt.
-
In
dem Aufnahmesystem der Biogasanlage wird der Mist möglicherweise
mit Abwasserschlamm und anderen organischen Abfallprodukten gemischt, bevor
er der Biogasanlage 3 zugeführt wird.
-
Das
entgaste Produkt 12 wird gefiltert und mittels einer Dekantierzentrifuge
und/oder eines Schneckenseparators 7 in eine flüssige Fraktion 14 bzw.
eine Trockensubstanzfraktion 13 aufgeteilt.
-
Die
Trockensubstanzfraktion 13 wird anschließend der
Bioboileranlage 6 zugeführt,
wo der größere Teil
des Phosphorgehalts nach der Verbrennung in der abgetrennten Asche/Schlacke 16 zurückgewonnen
wird.
-
Die
flüssige
Fraktion 14 wird möglicherweise einer
feinen/ultrafeinen Filteranlage oder einem weiteren Dekantierzentrifugenschritt 8 zugeführt, wo eine
weitere Trennung durchgeführt
wird, sodass ein Trockensubstanz- oder Schlammprodukt 15 mit
einem verhältnismäßig hohen
Phosphorgehalt extrahiert wird, das entweder zu der Biogasanlage 3 zurückgeführt werden
kann oder zum Zweck der Verwendung als Phosphor-Verbesserungsmittel
extrahiert werden kann. Durch die Verarbeitung des organischen Materials 40 in
der Biogasanlage ist ein Teil des organischen gebundenen Stickstoffs
freigesetzt worden, so dass der Gehalt des ohne Weiteres zugänglichen Ammoniaks
hinter der Biogasanlage hierdurch vergrößert worden ist.
-
Die
Flüssigkeit 17 mit
dem hohen Ammoniakgehalt und dem Gehalt an Phosphor, Kalium und anderen
Nährsalzen,
wobei die Flüssigkeit 17 ein Restprodukt
hinter dem Prozess in dem Dekantierzentrifugenschritt 8 ist,
wird dann einer Ammoniakbeseitigungseinrichtung 9 zugeführt, wo
der Ammoniak verdampft und in einer Ammoniaklösung 18 unter möglicher
gleichzeitiger Zugabe von Säure
zum Stabilisieren der Lösung
kondensiert wird.
-
Das
Ammoniakkonzentrat 18 kann dann dem Ackerland zugeführt werden,
indem es direkt untergegraben wird, oder kann durch weitere Zugabe von
Säure 19 zu
einem stabilen Ammoniakprodukt 20 weiter verarbeitet werden,
das entweder direkt auf den Boden mit einer Feldsprüheinrichtung
aufgesprüht
wird oder durch Verdampfung zu einem kristallinen Produkt 21 weiter
verarbeitet werden kann.
-
Die
von Ammoniak befreite Flüssigkeit 22 wird
dann entweder einer Verdampfungsanlage, einer Umkehrosmoseanlage
oder einer Elektrodialyseanlage 23 zugeführt, wodurch
eine weitere Trennung durch Sieden und Destillation in entsalztes "reines Wasser" 24 und
eine Nährsalzlösung 25 mit
einem hohen Gehalt an Phosphor, Kalium und Kalzium etc. stattfindet.
-
Das
entsalzte Wasser 24 kann dann abgeführt und als Ergänzungswasser
für das
Bezirksheizsystem 80 verwendet werden, d. h. das Wasser
kann in das Bezirksheizsystem eingeführt werden, um einen Wasserverlust
irgendwo auszugleichen, oder wird in einem nachfolgenden Mischbettfilter 28 entsprechend
dem Bedarf für
vollständig
entsalztes Wasser weiter verarbeitet, das entweder in anderen externen
Prozessen verwendet wird oder dem Wasser/Dampfsystem der Turbinenanlage 33 zugeführt wird.
-
Die
konzentrierte Nährsalzlösung 25 wird durch
direktes Eingraben in oder Aufsprühen auf die Felder verwendet,
entweder allein oder in einer Mischung mit Ammoniakkonzentrat. Auch
kann das Dehydratisieren 29 zu einem kristallinen Produkt 30 durchgeführt werden,
das entweder ausgebreitet oder zu einem Granulat 32 weiterverarbeitet 31 wird, das
mit dem abgetrennten Ammoniaksalz 21 gemischt oder mit
der Asche 16 des Biomasseboilers 6 gemischt wird.
Für die
weitere Produktanreicherung kann möglicherweise DDSP (Dry DeSulphurication Product
= trockenes Entschwefelungsprodukt von mit Kohle befeuerten Kraftwerken)
zur Ausbreitung auf schwefelarmen Böden beigemischt werden.
-
Hierdurch
wird es möglich,
das hinzugefügte organische
Material in ein beliebig gewünschtes Düngerprodukt
umzuwandeln, das entsprechend dem geforderten Bedarf als übliche im
Handel erhältliche
Ware deklariert wird.
-
Das
von der Biogasanlage 3 erzeugte Gas 11 wird nach
Reinigung, Trocknung und Komprimieren in der Aufwertungsanlage 34 der
Gasturbinenanlage 5 zugeführt. Alternativ kann das Gas
in einer Gasmotoranlage oder direkt in dem Feuerraum oder in dem
abschließenden Überhitzen
der Bioboileranlage verwendet werden (siehe 4). Des
Weiteren kann das aufgewertete Biogas 35 alternativ in
das angeschlossene Gasnetz 50 eingeführt werden. Durch das Aufwerten 34 wird
das Biogas 11 so konditioniert, dass die Gasqualität den Erfordernissen bei
dem anschließenden
Verwendungs- und Handlingprozess in Hinblick auf Reinheit, Wärmewert/Wobbe-Index
und Taupunkt-Eigenschaften entspricht. Das Aufwerten oder Konditionieren
besteht aus einer Auftrennung des Biogases 11, wodurch
unerwünschte
Materialien wie Feuchtigkeit, Staub, CO2 etc.
aus dem Biogas 11 entfernt werden, so dass der Methangehalt
und die Reinheit des Gases hierdurch erhöht werden.
-
Das
Abgas 31 der Gasturbine 5 wird dem Biomasseboiler 6 zu
dem Zweck der Verwendung der Restwärme und des Sauerstoffgehalts
zugeführt.
-
In
der Bioboileranlage 6 wird die abgetrennte Kohlenstoff
enthaltende Trockensubstanz 13 in Energie umgewandelt.
-
Von
dem Brennstoff 13 der Biogasanlage 3 wird nicht
länger
erwartet, dass er korrosive, Chlorid enthaltende Komponenten enthält, da diese
in Verbindung mit der vorausgehenden Trennung und der Düngerherstellung
herausgewaschen und abgetrennt werden.
-
Die
Bioboileranlage 6 kann vorteilhaft so aufgebaut sein, dass
sie in der Lage ist, die feuchten Brennstoffe zu verbrennen, in
denen feuchtes Stroh, energiehaltiges Reißwolfgut, Chips und andere
Holzabfallprodukte gleichzeitig Teil bilden können, sowie alternative Brennstoffe 60 zusammen
mit geeigneten Biobrennstoffen mit hohem Trockensubstanzgehalt, wie
beispielsweise Stroh. Hierdurch kann die prozessintegrierte Gesamtanlage
eine sehr große
Brennstoffflexibilität
erreichen.
-
Ein
Teil des erzeugten Ammoniaks 18 der Scheideanlage 1 kann
vorteilhaft bei der Abgasreinigung des Bioboilers in möglichen
Prozessen zur Entfernung von NOx oder durch
Absorption von HCl und SO2 verwendet werden
(siehe 5).
-
In
gleicher Weise kann ein Teil des hergestellten, vollständig entsalztes
Wassers 24 und 27 als Verdampfungsmittel in den
Kondensationsprozessen der Turbinenanlage 33 verwendet
werden, wenn kein Kühlwasser
zur Verfügung
steht oder wenn die Heizbasis, beispielsweise in der Sommerzeit,
im Vergleich zu der gewünschten
Stromerzeugung unzureichend ist.
-
Des
Weiteren werden die Nährsalz
enthaltende Asche 16 der Bioboileranlage 6, die
Absorptionsprodukte des Gasreinigungprozesses (58 – 6; 59 – 7)
und die Reste der Abgasreinigungsanlage (6, 11 – 5)
zur weiteren Verarbeitung in dem Düngerherstellungsprozess 4 der
Anlage überführt.
-
Unter
Bezugnahme auf 2 kann die prozessintegrierte
Anlage des Weiteren ohne Kombination mit einer Biogasanlage arbeiten.
Die Mineralausbeute aus dem organischen Material ist hierdurch infolge
der verminderten biologischen Verarbeitung herabgesetzt.
-
Der
Koeffizient der Materialverwendung kann jedoch in einem gewissen
Grad durch die Scheideanlage 1 beibehalten werden, die
eine anfänglich
arbeitende Hydrolysierungs- und/oder Nassoxidationsanlage 36 zur
Behandlung des hinzugefügten
organischen Materials 40 unter Energieaustausch mit dem
dampferzeugenden Kraftwerk 2 umfasst.
-
Die
prozessintegrierte Gesamtanlage kann somit eine Scheideanlage 1,
die eine Hydrolysierungsanlage 36 enthält, eine Scheideanlage 7 für Trockensubstanz
und Flüssigkeit,
eine Ammoniakbeseitigungseinrichtung 9 und eine Verdampfungsanlage 23,
eine Düngerherstellungsanlage 4 und
ein dampferzeugendes Kraftwerk 2 kombinieren.
-
Das
organische Material 40 wird hierbei von der Aufnahmeanlage
zu der Hydrolysierungsanlage 36 gepumpt, die durch einen
Energieaustausch mit dem dampferzeugenden Kraftwerk 2 energetisch versorgt
wird.
-
Das
hydrolysierte organische Material 37 wird dann einer Dekantierungszentrifuge
und/oder einem Schneckenseparator 7 zugeführt, der
das Material in eine Trockensubstanzfraktion 13 bzw. eine
flüssige
Fraktion 14 aufteilt.
-
Alternativ
kann das organische Material 40 dem Separator 7 für Trockensubstanz
und Flüssigkeit
der Scheideanlage direkt zugeführt
werden.
-
Die
Trockensubstanzfraktion 13 wird als Brennstoff in dem Dampfboiler 6 verwendet,
der in dem dampferzeugenden Kraftwerk 2 enthalten ist, während die
flüssige
Fraktion 14 einer Ammoniakbeseitigungseinrichtung 9 zugeführt wird.
Zur Vermeidung von Problemen mit der Schaumbildung eignet sich das
Entgasen des Ammoniaks 18 durch direkte Wärmeübertragung
unter Druck entsprechend dem gleichen Prinzip, wie die Belüftung in
dem Wasser/Dampf-Kreis des Kraftwerks durchgeführt wird (siehe 8 und 9).
Der Ammoniak 18 wird anschließend während des Kühlens und möglicher Säurestabilisierung 19 als
Ammoniak abkondensiert, möglicherweise
zur weiteren Verarbeitung in der Düngerherstellungsanlage 4.
Der kondensierte Ammoniak kann ferner in dem Abgasreinigungsprozess der
Bioboileranlage verwendet werden (siehe 5).
-
Die
von Ammoniak befreite Flüssigkeit 22 wird
dann dehydratisiert, möglicherweise
im Wege einer Entspannungsverdampfung in einem mehrstufigen Verdampfer 23,
zu einem konzentrierten Produkt 25, das anschließend unter
weiterem Wärmeaustausch
mit dem dampferzeugenden Kraftwerk kristallisiert wird. Das destillierte,
entsalzte Wasser wird in dem dampferzeugenden Kraftwerk 2 wie
in Verbindung mit 1 beschrieben verwendet.
-
Das
konzentrierte oder kristallisierte Produkt wird als Rohmaterial
in der Düngerherstellungsanlage 4 wie
in Verbindung mit 1 beschrieben verwendet.
-
Unter
Bezugnahme auf 3 kann ferner ein Prozess angegeben
werden, bei dem die Biogaskombination weggelassen wird, sodass das
organische Material 40 hinter der Aufnahmeanlage dem Separator 7 für die Trockensubstanz
und die Flüssigkeit der
Scheideanlage 1 direkt zugeführt wird.
-
Die
Trockensubstanzfraktion 13 wird dann dem Dampfboiler 6 in
dem dampferzeugenden Kraftwerk 2 als Brennstoff nach einer
vorausgehenden Lufttrocknung 38 mittels der Verbrennungsluft 6.3 der Dampfboileranlage
zugeführt,
unter der gleichzeitig eine Kompostierung durch Umwandlung der ohne weiteres
zugänglichen
organischen Verbindungen, möglicherweise
unter gleichzeitiger Alkalisierung mit Kalk 41, auftritt.
-
Die
von Ammoniakgas befreite Luft 42 wird anschließend kondensiert,
möglicherweise
im Wege der Verbrennung von Luft, die den Dampfboiler 6 vorheizt
(siehe 15) oder in einem Waschprozess 39 unter
gleichzeitiger Hinzufügung
von Säure 19 (siehe 10),
wonach die Ammoniaksalzlösung 43 der Düngerherstellungsanlage 4 der
Anlage zugeführt wird.
-
Ein
Teil der Kalzium enthaltenden Asche 16 des dampferzeugenden
Kraftwerks 2 kann hierdurch recycelt und in dem Kompostierungsprozess 38 wiederverwendet
werden, während
der verbleibende Teil der Düngerherstellungsanlage 4 zugeführt wird.
-
Die
abgetrennte flüssige
Fraktion 14 wird einer Ammoniakbeseitigungseinrichtung 9 zugeführt, die
entweder durch einen Wärmeaustausch
mit dem dampferzeugenden Kraftwerk 2 oder in besser geeigneter
Weise durch Hinzufügung
von Luft 6.3 betrieben wird.
-
Durch
Verwendung von Luft zum Beseitigen wird die den Ammoniak enthaltende
Luft 42 von der Ammoniakbeseitigungseinrichtung 9 aus
zu der Waschanlage 39 geführt (siehe 11).
Die von Ammoniak befreite Luft 6.12 wird anschließend als
Verbrennungsluft in dem Dampfboiler 6 in dem dampferzeugenden
Kraftwerk 2 verwendet.
-
Die
von Ammoniak befreite flüssige
Fraktion 22 wird einer Verdampfungsanlage 23 zugeführt, wodurch
eine Aufteilung in entsalztes Wasser 24 und ein Salzkonzentrat 25 stattfindet,
das anschließend
in der Düngerherstellungsanlage
wie in Verbindung mit 1 beschrieben weiterverarbeitet
wird.
-
Das
entsalzte Wasser 24 wird anschließend in dem Wasser/Dampf-Prozess
des Kraftwerks verwendet, wie ebenfalls in Verbindung mit 1 beschrieben
ist. Alternativ wird die prozessintegrierte Gesamtanlage zur Herstellung
von Zwischenprodukten in der Form von Ammoniak oder Ammoniaksalzlösung, Nährsalzlösung, die
insbesondere Phosphor enthält,
und Kalium enthaltende Asche/Schlacke verwendet, die dann zur weiteren
Verarbeitung in einer unabhängigen,
zentral angeordneten Düngerherstellungsanlage
transportiert werden.
-
Die
Basis für
die Arbeiten der Anlage ist der integrierte, gegenseitige Energie-
und Materialstromaustausch, der zwischen den dampferzeugenden Kraftwerken
und den zugehörigen
Neben-Prozessen im Umfeld der Biogastrennung und der Düngerherstellungsanlage
stattfindet.
-
Einige
der beschriebenen Integrationsprozesse können auch vorteilhaft unter
Kopplung an ein öffentliches
Heißwasser-Kraftwerk
verwendet werden, wo die Wärmeenergie
in beispielsweise einem Gasmotor, einer Boileranlage oder mittels
eines anderen Wärme
erzeugenden Systems statt des dampferzeugenden Kraftwerks erzeugt
wird, sie können
jedoch nicht so weit reichende Vorteile in Hinblick auf Ressourcen,
Prozessökonomie,
Umwelt und soziale Struktur erreichen.
-
Die
Prozessintegration der Anlage, d. h. der Energie- und Materialstromaustausch
zwischen den einzelnen Neben-Prozessen kann durch die nachfolgend
angegebenen prozessabhängigen
Arbeiten der Einheiten beschrieben werden.
-
Im
Allgemeinen können
die Biogasanlage und das zugeführte
organische Material einen Vorteil aus den Wärmeaustauschmöglichkeiten
zwischen dem dampferzeugenden Kraftwerk unter beispielsweise Verwendung
des Abzweigungsdampfs der Turbinenanlage, des Abgabedampfs oder
des Bezirksheizwassers in den Heiz-, Hygienisierungs- oder Reaktorprozessen
der Biogasanlage ziehen.
-
Des
Weiteren kann das Erhitzen des organischen Materials unter Verwendung
von Dampf aus beispielsweise dem Destillation- und Konzentrationsprozess
der Scheideanlage stattfinden. Ein besonderer Vorteil kann gleichzeitig
durch Kondensieren von Dampf durch direkte Zuführung und Mischung mit dem
organischen Material erreicht werden, da Probleme mit Beschichtungs-
und/oder Schaumbildung in Verbindung mit dem Erhitzen hierdurch
gleichzeitig vermieden werden, wobei die zugeführte Flüssigkeitsmenge in Hinblick
auf den nachfolgenden Scheideprozess infolge der hohen Enthalpie
des Dampfs beschränkt
ist.
-
Des
Weiteren kann der Dampf dem organischen Material als Desinfektionsmittel
für Krankheitskeime,
wie beispielsweise Maul- und Klauenseuche, BSE, Salmonellen etc.
zugeführt
werden.
-
Beispielhaft
wird auf 16 Bezug genommen, wo das organische
Material 40 mittels einer Pumpe oder eines Zuführungssystems 51 einem Hochdruck-Behältersystem 52 zugeführt wird,
dem Dampf 53 von dem Dampfboiler 6 oder Abzweigungs-
oder Abgabedampf 54 von der angeschlossenen Dampfturbine 53 zugeführt wird.
Das desinfizierte Material kann dann in der Scheideanlage 1,
einschließlich
der Biogasanlage 3, verwendet werden.
-
Unter
Bezugnahme auf 4 kann das Biogas 11 der
Biogasanlage 3 zur Verbrennung in dem Feuerraum 6.1 des
Dampfboilers 6 entweder durch übliche Brennstoffzuführung, wie
Wiederverbrennungsmittel in NOx Reaktionsprozessen,
oder Brennstoff in einem äußeren, mit
Biogas befeuerten Ausgangsüberhitzer 6.2 verwendet
werden. Daher kann das Kraftwerk ohne irgendeine Gefahr einer Hochtemperatur-Korrosion bei hohen
Temperaturen betrieben werden, wodurch eine größere Erzeugung von Strom in
der angeschlossenen Dampfturbine 33 erreicht wird.
-
Das
von der Biogasanlage erzeugte Biogas kann zur Verwendung beispielsweise
in einer Gasturbine oder bei einem Brennstoffaustausch mit einem Naturgas-Verteilungssystem,
das daran angeschlossen ist, gereinigt und aufgewertet werden.
-
Unter
Bezugnahme auf 6 kann das Biogas 11 der
Biogasanlage 3 in einem Gaskompressor 55 komprimiert
werden und anschließend
lösliche Kohlenstoff-Schwefel-Produkte
etc. in einem Gaskühler 56 unter
möglicher
Verwendung eines Kühlmittels
des dampferzeugenden Kraftwerks 2 kondensieren. Das aufgewertete
Biogas kann dann in der Gasturbine 5 verwendet oder dem
Gasnetz 50, das daran angeschlossen ist, zugeführt werden.
Die abgetrennten Reste 58 des Gasreinigungsprozesses werden
in dem Ammoniakstabilisierungsprozess der Scheideanlage und in dem
anschließenden Düngerherstellungsprozess
verwendet.
-
Unter
Bezugnahme auf 7 kann die Gasreinigung auch
in einem nassem Waschprozess durchgeführt werden, wo das Gas 11 der
Biogasanlage 3 in dem Gaskompressor 55 unter Druck
gesetzt wird, nachdem es einer Druckwasser-Waschung in einer Wascheinrichtung 57 durch
Waschen mit dem abgetrennten Wasser 24 als Absorptionsmittel
des Verdampfungs-, Destillations- oder Osmoseprozesses der Scheideanlage
unterzogen worden ist. Das angesäuerte
Waschwasser 58 wird als Säure in dem Ammoniakstabilisierungsprozess
der Scheideanlage verwendet. Alternativ kann die abgetrennte Ammoniaklösung 18 der
Scheideanlage direkt als Absorptionsmittel verwendet werden. Die
gebildeten Ammoniakcarbonate 59 werden mit hierdurch anschließend bei
der Düngerherstellung 4 der
Anlage verwendet.
-
Unter
Bezugnahme auf 12 wird die abgetrennte Säurelösung aus
dem Gasreinigungsprozess (58 in 6 und 58 in 7) zur Stabilisierung/Neutralisierung
des abgetrennten Ammoniaks 18 durch Umwandlung in Ammoniakcarbonat 20 verwendet.
Die Stabilisierung/Neutralisierung kann entweder als Flüssigkeit-zu-Flüssigkeit-Reaktion
oder durch Absorption in einem Gas für eine Flüssigkeitsreaktion wie in 10 dargestellt
stattfinden.
-
Das
erzeugte Biogas kann zur Energieerzeugung in einer Gasturbine oder
in einem daran angeschlossenen Gasmotor, der wiederum an dem dampferzeugenden
Kraftwerk angeschlossen ist, in beispielsweise einem kombinierten
Zyklus und/oder unter Verwendung des Dampfboilers als Auslassboiler
verwendet werden.
-
Die
mechanisch abgetrennte Trockensubstanz der Scheideanlage kann der
Dampfboileranlage als Brennstoff zugeführt oder alternativ der Düngerherstellungsanlage
zur Nährstoffanreicherung
mit dem Zweck der Wiederverwendung als Dünger zugeführt werden.
-
Das
dampferzeugende Kraftwerk 2 kann Teil der Destillations-,
Verdampfungs- und Kristallisationsprozesse der Scheide- und Düngerherstellungsanlage unter
Verwendung einer Dampfkondensation, von Kondensat oder einer Bezirksheizkühlung bilden.
-
Unter
Bezugnahme auf 13 wird der Abzweigungsdampf/Abführungsdampf 54 zum
Heizen und zur Verdampfung der von Ammoniak befreiten flüssigen Fraktion 22 in
der Verdampfungsanlage 23 verwendet. Alternativ wird das
Bezirksheizwasser 80 oder Abgaskondensat der Dampfboileranlage 6 möglicherweise
unter Verwendung einer Vakuumverdampfung verwendet. Das konzentrierte
oder dehydratisierte Produkt 25 wird in der Düngerherstellungsanlage 4 verwendet.
-
Unter
Bezugnahme auf 8 kann die flüssige Fraktion 14 der
Scheideanlage beispielsweise in einer mehrstufigen Destillationssäule 61 unter
Erhitzen mit Dampf 54 der Turbinenanlage 33 gepumpt werden.
Die abgetrennten Ammoniakgase werden in dem Kondensator 62 unter
Kühlen
mit dem Bezirksheizwasser 80 kondensiert. Die Ammoniaklösung wird
zu der Düngerherstellungsanlage 4 geführt, während der
Salz enthaltende Rest 22 anschließend beispielsweise durch Verdampfung
konzentriert wird.
-
Auch
unter Bezugnahme auf 9 kann die flüssige Fraktion 14 der
Scheideanlage in ein Belüftungssystem 63 gepumpt
werden, wo der Ammoniak unter Erhitzen mit Abzweigungsdampf 54 der
Turbinenanlage 33 verdampft wird. Die Aminoniakgase werden
anschließend
in dem Kondensator 62 kondensiert und dann zu der Düngerherstellungsanlage 4 geführt. Die
entgaste Flüssigkeit 22 wird
anschließend
zu der Konzentrierungsanlage 23 geführt.
-
Des
Weiteren unter Bezugnahme auf 15 kann
das dampferzeugende Kraftwerk beispielsweise an dem Energieaustausch
an den Wärmetrocknungsprozessen
dadurch mitarbeiten, dass die abgetrennte Trockensubstanz 13 der
Scheideanlage 2 in dem Brennstofftrockner 6.6 durch
Verbrennungsluft 6.3 luftgetrocknet wird, die in einem
Luft-zu-Luft-Vorerhitzer 6.4, und möglicherweise in einem Wasser/Dampf-zu-Luft-Vorerhitzer 6.5,
vorerhitzt wird, wonach die Trockensubstanz zu dem Dampfboiler 6 als
Brennstoff geführt
wird. Die in der Verbrennungsluft in dem Brennstofftrockner 6.6 absorbierte
Feuchtigkeit wird zu Flüssigkeit 6.7 in
dem Luft-zu-Luft-Vorerhitzer 6.4 kondensiert, wonach sie
zu dem Flüssigkeitsprozess 17 der
Scheideanlage zurückgeführt wird
(1). Die durch Kühlen getrocknete Verbrennungsluft 6.12 wird
anschließend
in dem Verbrennungsprozess der Dampfboileranlage 6 verwendet.
-
Unter
Bezugnahme auf 11 kann atmosphärische Luft 6.3 zum
Entfernen von Ammoniak aus der abgetrennten Flüssigkeit 14 in einer
Luftbeseitigungseinrichtung 9 verwendet werden, wonach
die Ammoniak enthaltende Luft zu einem Absorber 39 geführt wird,
in dem der Ammoniak unter Verwendung von Säure 19 als Absorptionsmittel
absorbiert wird. Die von Ammoniak befreite Luft 6.12 kann
dann rezirkuliert oder als Verbrennungsluft in dem Dampfboiler 6 verwendet
werden. Die von Ammoniak befreite, Salz enthaltende Flüssigkeit 22 wird
anschließend
konzentriert, möglicherweise
durch Verdampfung, während
der absorbierte Ammoniak in der Form von Ammoniak 43 zu
der Düngerherstellungsanlage 4 geführt wird.
-
Das
dampferzeugende Kraftwerk 2 kann auch Teil der Kühlprozesse
der Scheideanlage unter Verwendung von Wasserverdampfung, Kondensat oder
Bezirksheizung bilden.
-
Unter
Bezugnahme auf 5 kann der abgetrennte Ammoniak 18 der
Scheideanlage 1 als NOx-Reduzierungsmittel
in dem Feuerraum 6.1 und den Abgaskanälen 6.8 des Dampfboilers
verwendet oder diesen zugeführt
werden. Des Weiteren kann der Ammoniak in den Abgasreinigungsprozessen des
Dampfboilers zum Entfernen von Säure
(beispielsweise HCL und SO2) sowohl in einem
halbtrockenen Prozess durch Ammoniakeinspritzung in den Abgaskanal 6.8,
wonach die gebildeten Ammoniaksalze in dem Staubfilter 6.9 der
Dampfboileranlage eingefangen werden, als auch in einem nassen Abgasreinigungsprozess
verwendet werden, wo das saure Abgas mit der abgetrennten Ammoniaklösung 18 in
einer nassen Wascheinrichtung 6.10 gewaschen wird. Das
Stickstoff enthaltende Düngerprodukt 6.11,
das in Verbindung mit dem Abgasreinigungsprozess der Dampfboileranlage
gebildet worden ist, wird zur anschließenden Raffinierung in der Abscheide-
und Düngerherstellungsanlage 4 zurückgeführt.
-
Die
abgetrennte Aschefraktion und die abgetrennte Schlackefraktion der
Dampfboileranlage können
auch Teil des Düngerherstellungsprozesses sein,
möglicherweise
nach vorausgehendem Waschen, Extrahieren oder Aufschließen durch
Säure. Auch
ist eine nachfolgende Verarbeitung der Asche/Schlacke-Fraktion für recycelbare,
reine Materialien durch Verwendung von beispielsweise elektrolytischen
Prozessen möglich.
-
Durch
Wiederverwendung der Asche/Schlacke-Fraktion des Dampfboilers ist
es vorteilhaft, den Gehalt an Sand (Silicium) aus dem zugeführten organischen
Material bereits in der Biogasanlage oder in der Anlage zur Aufnahme
des organischen Materials abzutrennen, sowohl in Hinblick auf eine
Wiederverwendung mit Bezug auf die Ressourcen, den mechanischen
Verschleiß von
Pumpen und den Trockensubstanzseparator und in Hinblick auf die
Minimierung des Siliciumgehalts in dem Reproduktionsprozess der
Düngeranlage.
Die Tanks der Biogasanlage und/oder der Aufnahmeanlage können somit
vorteilhaft mit trichterförmigen
Böden ausgebildet
sein, von denen der abgesetzte Sand über eine mechanische Fördereinrichtung
und ein Transportsystem entnommen werden kann.
-
Das
abgetrennte und gereinigte Wasser des Scheideprozesses kann sowohl
als Ergänzungswasser
in dem Wasser/Dampf-Kreis des dampferzeugenden Kraftwerks als auch
als Ergänzung
in dem Bezirksheizsystem verwendet werden, das daran an dem lokalen,
kombinierten Heiz- und Kraftwerk angeschlossen ist.
-
Des
Weiteren kann das abgetrennte Wasser des Scheideprozesses Bestandteil
als Verdampfungsmittel bei Kühlprozessen
unterschiedlicher Arten in Verbindung mit dem dampferzeugenden Kraftwerk
sein. Unter Bezugnahme auf 14 kann
das entsalzte/destillierte Wasser 24 unter gleichzeitiger Verdampfung
in einem Luftkühler/Kühlturm 63 zum Kondensieren
des Abführungsdampfs 54 der
Turbine 33 durch Kühlwasseraustausch
zwischen dem Kühlturm 63 und
dem Turbinenkondensator 64 verwendet werden.