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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum in einem ersten
Gebrauchsmodus Biegen von Profilen, wie zum Beispiel stab- oder
rohrförmigem
Material, welche Vorrichtung einen auf einem Gestell montierten,
teilbaren, zentralen Biegekopf und eine mit dem teilbaren, zentralen
Biegekopf verbundene, teilbare Klemmvorrichtung für das Aufnehmen
und zweiseitige Festklemmen und das anschließende um den zentralen Biegekopf
Führen
des zu biegenden Materials, sowie ein auf dem Gestell montiertes
Transportorgan für
das entlang einer Hauptachse Transportieren des zu bearbeitenden
Materials zum Kopf hin und ein Führungsorgan
für das
in der Nähe
des Kopfes in einer seitlichen Richtung Unterstützen und Führen des zu bearbeitenden Materials
umfasst. Siehe Beispiel
EP-A-0
737 526 .
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Die
Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ein Verfahren zum Biegen von
stabförmigem
oder rohrförmigem
Material wie in der Präambel
von Anspruch 10 erwähnt.
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Vorrichtungen
dieser Art sind im Fachgebiet bekannt. Das Material wird dabei rund
um den Biegekopf gezogen, bis eine im Voraus bestimmte Kurve realisiert
worden ist, wonach die Bearbeitung wiederholt werden kann, unter
Umständen
nach einer Translation und nach einer Rotation rund um eine Hauptachse
des Materials. Auf diese Weise können komplexe
Produkte, wie zum Beispiel ein Bügel
für einen
Kinderwagen, realisiert werden. Tatsache dabei ist, dass die Kurven
in dem Produkt alle denselben Radius aufweisen, der durch den Radius
des Biegekopfes bestimmt wird. Sollte ein Teil des Produkts mit
einem anderen Radius gebogen werden, dann ist am Produkt eine Nachbearbeitung
erforderlich, wobei zum Beispiel ein Biegekopf mit einem anderen
Radius verwendet wird. Es ist auch möglich, um mittels einer Nachbearbeitung
ein Teil des Produkts, beispielsweise die Seiten des Bügels, ein
wenig rund zu walzen, wodurch dieses Teil eine schöne Rundung
mit einem großen
Krümmungsradius
bekommt. Der Nachteil ist, dass die verschiedenen aufeinander folgenden
Bearbeitungen relativ zeitaufwendig sind und sich negativ auf die
Toleranzen des Endprodukts auswirken können.
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Die
in Anspruch 1 definierte Vorrichtung gemäß der Erfindung beseitigt diesen
Nachteil und ist in der Lage in einer einzigen Bearbeitung Teile
des Materials mit Kurven zu versehen, wie auch Teile mit einem im
Voraus bestimmten Krümmungsradius
rund zu walzen. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass
an dem zentralen Biegekopf eine erste zusätzliche Rolle befestigt ist,
und dass an dem Rahmen eine Hilfsrolle befestigt ist, für das in
einem zweiten Gebrauchsmodus mit einem im Voraus bestimmten Radius
Rundwalzen des zu bearbeitenden Materials. Dabei wird das zu bearbeitende
Material entlang dem Biegekopf und der ersten zusätzlichen
Rolle geführt,
wobei die erste zusätzliche
Rolle durch das Rotieren des Biegekopfes so gesteuert wird, dass
der gewünschte
Krümmungsradius
realisiert wird.
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Die
Arbeitsweise gemäß der Erfindung
ist in Anspruch 10 definiert.
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Eine
günstige
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste zusätzliche Rolle an der teilbaren
Klemmvorrichtung befestigt ist, wodurch die Vorrichtung in dem ersten
Gebrauchsmodus nicht durch die erste zusätzliche Rolle gestört wird.
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In
dem ersten Gebrauchsmodus befindet sich die teilbare Klemmvorrichtung
mit der daran befestigten, ersten, zusätzlichen Rolle an einer ersten Seite
des zu bearbeitenden Materials und in dem zweiten Gebrauchsmodus
an einer zweiten, gegenüberliegenden
Seite. Für
die Klemmvorrichtung ergeben sich dadurch keine Probleme, weil diese
Klemmvorrichtung teilbar ausgeführt
ist. Eine günstige
Ausführungsform,
wobei auch die erste zusätzliche
Rolle mühelos
von der ersten Seite zur zweiten Seite und umgekehrt umgestellt
werden kann, ist gemäß einem weiteren
Aspekt der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die erste zusätzliche
Rolle teilbar ausgeführt
ist.
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Eine
weitere günstige
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Biegekopf, die Klemmvorrichtung und
eine erste zusätzliche
Rolle jeweils aus zwei Hälften
bestehen, die sich zumindest im Wesentlichen symmetrisch hinsichtlich
des zu bearbeitenden Materials auseinander bewegen können, wonach
die beiden Hälften
der Klemmvorrichtung und der ersten zusätzlichen Rolle mühelos das
zu bearbeitende Material passieren können, indem der Biegekopf rotiert wird.
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Eine
weitere günstige
Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mit einer zweiten
zusätzlichen
Rolle versehen ist, für
das in Zusammenarbeit mit der ersten zusätzlichen Rolle und der Hilfsrolle
Walzen des zu bearbeitenden Materials.
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Eine
weitere günstige
Ausführungsform,
wobei die zweite zusätzliche
Rolle die Bewegungsfreiheit des Biegekopfes nicht einschränkt, ist
dadurch gekennzeichnet, dass Positioniermittel vorgesehen sind,
für das
in dem ersten Gebrauchsmodus aus der Umgebung des Biegekopfes Entfernen
der zweiten zusätzlichen
Rolle und das in dem zweiten Gebrauchsmodus nahe dem Biegekopf Positionieren der
zweiten zusätzlichen
Rolle.
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Eine
günstige
alternative Ausführungsform ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsrolle nahe dem Führungsorgan
am Rahmen befestigt ist, für
das in Zusammenarbeit mit dem Führungsorgan
und der ersten zusätzlichen
Rolle Walzen des zu bearbeitenden Materials. Vorzugsweise ist dabei
das Führungsorgan
wie ein System aus zwei nebeneinander angeordneten Führungsrädern ausgeführt. Ein
auf diese weise ausgeführtes
Führungsorgan
kann die beim Biegen und Walzen entstehenden Kräfte gut aufnehmen und kann
vorteilhaft angewendet werden, wenn es sich beim zu bearbeitenden
Material um ein Rohr handelt, das mit Hilfe eines Dorns inwendig
unterstützt
werden muss.
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Eine
weitere günstige
Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Führungsräder auf einem Schlitten montiert
sind, so dass sie sich beim Biegen zum Beispiel an einer günstigen
Stelle gegenüber
einem Dorn positionieren lassen, während sie sich beim Walzen
an einer günstigen
Stelle hinsichtlich der ersten zusätzlichen Rolle und der Hilfsrolle
positionieren lassen.
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Die
Erfindung wird im Nachfolgenden anhand der beigefügten Figuren
näher ausgeführt, von denen
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1 schematisch
in Draufsicht eine bekannte Biegevorrichtung dargestellt;
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2A schematisch
in Vorderansicht eine mögliche
Ausführungsform
eines bekannten Biegekopfes darstellt;
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2B schematisch
in Draufsicht diese Ausführungsform
darstellt;
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3A schematisch
in Vorderansicht eine mögliche
Ausführungsform
eines Biegekopfes gemäß der Erfindung
darstellt;
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3B schematisch
in Draufsicht diese Ausführungsform
darstellt;
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4A schematisch
in Vorderansicht einen geöffneten
Biegekopf gemäß der Erfindung
darstellt;
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4B schematisch
in Draufsicht diesen Biegekopf darstellt, fertig zum Walzen;
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5A schematisch
in Vorderansicht einen Biegekopf darstellt, mit dem auf eine alternative
Weise gewalzt werden kann;
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5B schematisch
in Draufsicht diesen Biegekopf darstellt, fertig zum Walzen.
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1 zeigt
in Draufsicht eine mögliche
Ausführungsform
einer bekannten Biegevorrichtung, wobei das zu bearbeitende Material 1 mit
Hilfe eines Transportorgans 2 zu einem Biegekopf 3 transportiert wird.
Transportorgan 2 umfasst gewöhnlich einen ersten Motor,
mit dem das Material 1 zum Biegekopf 3 hin geführt werden
kann und einen zweiten Motor, mit dem das zu bearbeitende Material
um seine Hauptachse rotiert werden kann. Biegekopf 3 kann von
einem Motor rotiert werden, wobei das Material 1, das in
einer Klemme 4 eingeklemmt ist, welche Klemme 4 Teil
von Biegekopf 3 ist, um einen Biegeblock 5 von
Biegekopf 3 gebogen wird. Auf diese Weise kann das Material 1 mit
einem beliebigen Kurvenmuster in jeder gewünschten Richtung versehen werden.
Zutreffend dabei ist, dass jede Kurve einen Radius aufweist, der
mit dem Radius des Biegeblocks 5 von Biegekopf 3 übereinstimmt.
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2A zeigt
schematisch in Vorderansicht eine mögliche Ausführungsform eines bekannten Biegekopfes 3,
bestehend aus einer fest montierten Kopfhälfte 3a und einer
nach oben bewegbaren Kopfhälfte 3b.
Zwischen zwei Klemmhälften 4a, 4b kann ein
Profil 1 geklemmt werden, beispielsweise ein Rohr, wonach
Biegekopf 3 um einen zuvor bestimmten Winkel gedreht wird,
wobei Profil 1 um Biegeblock 5 von Beigekopf 3 gebogen
wird.
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2B zeigt
schematisch in Draufsicht diese Ausführungsform, mit Biegekopf 3,
Klemme 4, Biegeblock 5 und einer Stützleiste 6,
die das Material 1 teilweise umfasst, und die dafür sorgt,
dass das Material 1 beim Biegen weiter gegen Biegeblock 5 anliegt.
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3A zeigt
schematisch in Vorderansicht eine mögliche Ausführungsform eines Biegekopfes 3 gemäß der Erfindung,
bestehend aus einer nach unten bewegbaren Kopfhälfte 3a und einer
nach oben bewegbaren Kopfhälfte 3b.
Zwischen zwei Klemmhälften 4a, 4b kann
ein Profil 1 geklemmt werden, beispielsweise ein Rohr,
wonach Biegekopf 3 um einen zuvor bestimmten Winkel gedreht
wird, wobei Profil 1 um Biegeblock 5 von Biegekopf 3 gebogen wird.
An Klemme 4 ist eine Walzrolle 7 befestigt, bestehend
aus zwei Walzhälften 7a, 7b,
die sich zusammen mit Kopfhälfte 3a und
Kopfhälfte 3b nach
unten beziehungsweise nach oben bewegen lassen. Weiter ist noch
eine zusätzliche
Rolle 8 vorgesehen, die bei Bedarf gegen das Material 1 gedreht
werden kann. Für
den Biegeprozess sind die Walzrolle 7 und die zusätzliche
Rolle 8 unwesentlich. 3B zeigt
schematisch in Draufsicht diese Ausführungsform, mit Biegekopf 3,
Klemme 4, Biegeblock 5, zwei Stützrollen 9a, 9b,
die auf einem Schlitten 10 montiert sind, und die das Material 1 teilweise
umfassen und dafür sorgen,
dass das Material 1 beim Biegen nicht seitwärts weggedrückt wird.
Außerdem
sind sichtbar die Walzrolle 7 und die zusätzliche
Rolle 8, die auf einem Arm 11 montiert ist und
mit Hilfe eines Armes 11 und eines Antriebs 12 gegen
das Material 1 platziert werden kann, und eine Hilfsrolle 9c,
die ebenso wie Walzrolle 7 und zusätzliche Rolle 8 beim
Biegen des Materials 1 keine Rolle spielt.
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4A zeigt
schematisch in Vorderansicht einen geöffneten Biegekopf gemäß der Erfindung, wobei
Kopfhälfte 3a,
Klemmhälfte 4a und
Walzhälfte 7a in
den unteren Stand und Kopfhälfte 3b,
Klemmhälfte 4b und
Walzhälfte 7b in
den oberen Stand versetzt worden sind. Es ist nun möglich, Biegekopf 3 so zu
drehen, dass Walzrolle 7 auf die andere Seite von Material 1 gelangt,
wonach mit der Vorrichtung gewalzt werden kann. 4B zeigt
schematisch in Draufsicht diesen Biegekopf, fertig zum Walzen. Beim
Walzen wird Walzrolle 7 gegen das Material 1 gedrückt, indem
Biegekopf 3 rotiert wird. Dabei wird das Material mit einem
relativ großen
Radius gewalzt, der von der Position von Walzrolle 7 gegenüber der
Stützrolle 9a und
der Hilfsrolle 9c bestimmt wird. Schlitten 10,
der parallel zur Mittellinie verschiebbar ist und der gewöhnlich so
platziert ist, dass Stützrolle 9a vor
der Mittellinie von Biegekopf 3 liegt, wird beim Walzen
vorzugsweise so platziert, dass sich Stützrolle 9a hinter
der Mittellinie von Biegekopf 3 befindet.
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5A zeigt
schematisch in Vorderansicht einen geschlossenen Biegekopf gemäß der Erfindung
und eine zusätzliche
Rolle 8, womit das Material 1 auf eine alternative
Weise gewalzt werden kann. Indem Biegekopf 3 rotiert wird,
wird die Walzrolle 7 gegen das Material 1 gedrückt. Dabei
wird das Material mit einem relativ großen Radius gewalzt, der von der
Position von Walzrolle 7 gegenüber der zusätzlichen Rolle 8 und
der Hilfsrolle 9c bestimmt wird. 5B zeigt
schematisch in Draufsicht diesen Biegekopf, fertig zum Walzen. Dazu
wird mit Hilfe von Positioniermitteln 12 der Arm 11 so
rotiert, dass er praktisch senkrecht zu dem zu walzenden Material 1 steht.
Während
Antrieb 2 das Material zuführt, wird das Material mit
einem relativ großen
Radius gewalzt, der von der Position von Walzrolle 7 gegenüber der
zusätzlichen
Rolle 8 und der Hilfsrolle 9c bestimmt wird.