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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein lithografisches Druckverfahren
sowie eine wärmeempfindliche Druckplattenvorstufe,
die zur Herstellung einer lithografischen Druckplatte durch direkte
Druckplattenbebilderung geeignet ist.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Bei
lithografischen Druckmaschinen verwendet man einen sogenannten Druckmaster
wie eine auf eine Trommel der Druckpresse aufgespannte Druckplatte.
Die Masteroberfläche
trägt ein
lithografisches Bild und ein Abzug wird erhalten, indem zunächst Druckfarbe
auf das Bild aufgetragen und anschließend die Farbe vom Master auf
ein Empfangsmaterial, in der Regel Papier, übertragen wird. Bei herkömmlichem
sogenanntem lithografischem Nassdruck werden sowohl Druckfarbe als
auch Feuchtwasser auf Wasserbasis auf das lithografische Bild, das
aus oleophilen (oder hydrophoben, d. h. farbanziehenden, wasserabstoßenden)
Bereichen und hydrophilen (oder oleophoben, d. h. wasseranziehenden,
farbabstoßenden)
Bereichen aufgebaut ist, angebracht. Bei sogenanntem driografischem
Druck besteht das lithografische Bild aus farbanziehenden und farbabweisenden
(d. h. farbabstoßenden)
Bereichen und wird während
des driografischen Drucks nur Druckfarbe auf den Master angebracht.
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Druckmaster
werden in der Regel durch bildmäßige Belichtung
und Entwicklung eines als Plattenvorstufe bezeichneten bilderzeugenden
Materials erhalten. Außer
den allgemein bekannten strahlungsempfindlichen, sogenannten vorsensibilisierten
Platten, die für
eine UV-Kontaktbelichtung durch eine Filmmaske geeignet sind, sind
in den späten
90er Jahren auch wärmeempfindliche
Druckplattenvorstufen zu einem sehr populären Plattentyp geworden. Solche
Thermomaterialien beinhalten den Vorteil ihrer Tageslichtbeständigkeit
und sind besonders geeignet zur Verwendung im sogenannten Computer-to-Plate-Verfahren
(direkte digitale Druckplattenbebilderung), bei dem die Plattenvorstufe
direkt belichtet wird, d. h. ohne Einsatz einer Filmmaske. Das Material
wird mit Wärme
beaufschlagt oder mit Infrarotlicht belichtet und die dabei erzeugte
Wärme löst einen
(physikalisch)-chemischen Prozess aus, wie Ablation, Polymerisation,
Insolubilisierung durch Vernetzung eines Polymers, eine thermisch
induzierte Solubilisierung oder eine Koagulierung der Teilchen eines thermoplastischen
polymeren Latex.
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Bei
den populärsten
Thermoplatten erfolgt die Bilderzeugung dadurch, dass durch Erwärmung der Platten
ein Löslichkeitsunterschied
in alkalischem Entwickler zwischen den erwärmten Bereichen und nicht-erwärmten Bereichen
der Beschichtung hervorgerufen wird. Die Beschichtung enthält in der
Regel ein oleophiles Bindemittel, z. B. ein Phenolharz, dessen Lösungsgeschwindigkeit
im Entwickler durch die bildmäßige Erwärmung entweder
beschränkt
(negativarbeitende Platte) oder gesteigert (positivarbeitende Platte)
wird. Der Löslichkeitsunterschied
sorgt dafür,
dass während
der Entwicklung die Nicht-Bildbereiche (d. h. die nicht-druckenden
Bereiche) der Beschichtung entfernt werden und dabei der hydrophile
Träger
freigelegt wird, während
die Bildbereiche (d. h. die druckenden Bereiche) der Beschichtung
intakt auf dem Träger
verbleiben. Typische Beispiele für
solche Platten sind beschrieben in z. B.
EP-A 625 728 ,
EP-A 823 327 ,
EP-A 825 927 ,
EP-A 864 420 ,
EP-A 894 622 und
EP-A 901 902 . Negativarbeitende
Ausführungsformen
solcher Thermomaterialien erfordern oft einen Vorwärmungsschritt
zwischen der Belichtung und der Entwicklung, wie beschrieben in
z. B.
EP-A 625 728 .
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Gewisse
dieser Thermoprozesse erlauben eine Plattenherstellung ohne Nassentwicklung
und basieren zum Beispiel auf der Ablation einer oder mehrerer Schichten
der Beschichtung, wobei in den belichteten Bereichen die Oberfläche einer
unterliegenden Schicht freizuliegen kommt, die eine zur Oberfläche der nicht-belichteten
Bereiche der Beschichtung unterschiedliche Affinität zu Druckfarbe
oder Feuchtwasser aufweist. So werden die Bildbereiche (druckende
Bereiche) und Nicht-Bildbereiche oder Hintergrundbereiche (nicht-druckende Bereiche)
erhalten.
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In
US 5 605 780 wird eine lithografische
Druckplatte mit einem anodisierten Aluminiumträger und einer darüber aufgetragenen,
einen IR-Absorber und ein Cyanacrylatpolymer-Bindemittel enthaltenden
bilderzeugenden Schicht offenbart. Die bilderzeugende Schicht wird
durch laserinduzierte thermische Ablation entfernt, wobei der unterliegende
hydrophile Träger
freizuliegen kommt.
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In
EP-A 580 393 wird
eine mittels Laserentladung direkt bebilderbare lithografische Druckplatte
offenbart, wobei die Platte eine erste Deckschicht und eine unter
der ersten Schicht vorliegende zweite Schicht aufweist, wobei die
erste Schicht durch eine effiziente Absorption von Infrarotstrahlung
gekennzeichnet ist und die erste Schicht und die zweite Schicht
eine unterschiedliche Affinität
zu zumindest einer Druckflüssigkeit
aufweisen.
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In
EP 1 065 051 wird ein negativarbeitendes
wärmeempfindliches
Material zur Herstellung lithografischer Druckplatten offenbart,
wobei das Material der Reihe nach einen lithografischen Schichtträger mit
einer hydrophilen Oberfläche,
eine oleophile Bilderzeugungsschicht und eine vernetzte hydrophile
Deckschicht aufweist. Unter Einwirkung der während der Belichtung in der
lichtempfindlichen Schicht erzeugten Wärme wird die hydrophile Deckschicht
durch Ablation entfernt.
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Bei
den meisten ablativen Platten fällt
bei der Ablation Abfall an, der Verschmutzung der Elektronik und Optik
der Belichtungsvorrichtung verursachen kann und durch Wischen mit
einem Reinigungslösungsmittel von
der Druckplatte zu entfernen ist. Aus diesem Grund sind ablative
Platten oft nicht „echt" prozesslos. Ablationsabfall,
der sich auf die Plattenoberfläche
abgesetzt hat, kann auch den Druckprozess beeinträchtigen
und dabei zum Beispiel Tonen verursachen.
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Weitere
Thermoprozesse, die eine Plattenherstellung ohne Nassentwicklung
ermöglichen,
basieren zum Beispiel auf einer thermisch induzierten hydrophil/oleophil-Umwandlung
einer oder mehrerer Schichten der Beschichtung, wobei in den belichteten
Bereichen eine zur Oberfläche
der nicht-belichteten Bereiche der Beschichtung unterschiedliche
Affinität
zu Druckfarbe oder Feuchtwasser erhalten wird. Solche Beschichtungen
enthalten thermische schaltbare anorganische Materialien, z. B.
Zirkonoxidkeramik (
US 5 855 173 ,
US 5 839 369 und
5 839 370 ) oder Metalloxide
(
EP 903 223 und
US 6 455 222 ), oder organische
Polymere, wie beschrieben in
EP
924 102 ,
WO 92/09934 ,
EP 652 483 ,
US 4 081 572 ,
EP 200 488 und
EP 924 065 .
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In
WO 98/14504 und der Doktorarbeit „New Polymers
based an the quadruple hydrogen bonding motif", B. J. B. Folmer, Technische universiteit
Eindhoven, 2000, werden supramolekulare Polymere offenbart, die Monomereinheiten
enthalten, die über
kovalente Bindungen an zumindest einer Seite im supramolekularen Polymer
verknüpft
sind und miteinander zumindest vier Wasserstoffbrückenbindungen
bilden können.
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In
WO 02/053626 ,
WO/053627 und
US 6 506 536 wird ein Bilderzeugungselement
offenbart, das ein wärmeempfindliches
Polymer mit zumindest einer kovalent gebundenen Einheit und zumindest
einer nicht-kovalent gebundenen Einheit mit Zweizentren-Wasserstoffbrückenbindungen
oder solchen Bindungen mit noch mehr Zentren enthält. Nach
Erhitzung weist das wärmeempfindliche
Polymer eine erhöhte
Löslichkeit
in einer wässrigen
Entwicklerlösung
auf.
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In
US 2004/0023155 wird
ein Bilderzeugungselement mit supramolekularen Polymeren offenbart,
die mit vier Wasserstoffbrückenbindungen
modifizierte (VWB-modifizierte), über Wasserstoffbrücken miteinander verknüpfte Polymermoleküle enthalten.
Die VWB-modifizierten Polymermoleküle enthalten zwei VWB-modifizierte Teile
A und B, die über
eine Verbindungsgruppe miteinander verbunden sind, wobei Teil A
und Teil B ein Phenolharz, Acrylharz, Polyesterharz oder Polyurethanharz
sind. Bei Erhitzung des Bilderzeugungselements werden die VWB-modifizierten
Polymermoleküle
löslich
in alkalischem Entwickler.
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KURZE DARSTELLUNG DER VORLIEGENDEN
ERFINDUNG
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen einer zur Herstellung
einer wärmeempfindlichen
lithografischen Druckplatte geeigneten alternativen Druckplattenvorstufe,
die keinen Nassentwicklungsschritt erfordert und direkt mittels
eines Lasers mit niedriger Leistungsausgabe erwärmt und/oder belichtet werden
kann.
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Unerwartet
haben wir gefunden, dass die Beschichtung der wärmeempfindlichen lithografischen Druckplattenvorstufe
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
bei Erwärmung
von hydrophil in hydrophob oder von hydrophob in hydrophil geschaltet
wird. Nach Belichtung ist die Druckplatte ohne weitere Entwicklung druckfertig.
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Gelöst wird
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung durch ein durch die folgenden
Schritte gekennzeichnetes lithografisches Druckverfahren:
- (i) Bereitstellen einer wärmeempfindlichen lithografischen
Druckplattenvorstufe, die auf einem Träger, der eine hydrophile Oberfläche aufweist
oder mit einer hydrophilen Schicht versehen ist, eine Beschichtung
mit einem Polymer enthält,
das mit zumindest zwei Gruppen, die vier Wasserstoffbrückenbindungen
bilden können,
modifiziert ist, wobei die Gruppen als "vierfache Wasserstoffbrückenbindungen" oder "VWB"-Gruppen definiert
sind,
- (ii) Erwärmung
und/oder Infrarotbelichtung der Druckplattenvorstufe, wobei die
Beschichtung von hydrophil in hydrophob oder von hydrophob in hydrophil
umgewandelt wird und dabei ohne Nassentwicklungszwischenschritt
ein lithografischer Druckmaster erzeugt wird, und
- (iii) Auftrag von Druckfarbe und/oder Feuchtwasser auf den lithografischen
Druckmaster mittels einer lithografischen Druckpresse. Gelöst wird
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ebenfalls
durch
eine Druckplattenvorstufe, die auf einem Träger, der eine hydrophile Oberfläche aufweist
oder mit einer hydrophilen Schicht versehen ist, eine Beschichtung
mit einem Polyether enthält,
der mit zumindest zwei Gruppen, die vier Wasserstoffbrückenbindungen
bilden können,
modifiziert ist, wobei die Gruppen als "vierfache Wasserstoffbrückenbindungen" oder "VWB"-Gruppen definiert
sind.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN
ERFINDUNG
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Die
Beschichtung der Druckplattenvorstufe gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung enthält ein
zumindest zwei VWB-Gruppen enthaltendes Polymer, im Nachstehenden
ebenfalls als VWB-modifiziertes Polymer
bezeichnet. Die VWB-Gruppen sind über kovalente Bindungen an
das Polymer gebunden. Die VWB-Gruppen können gleich oder verschieden
sein.
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Eine
VWB-Gruppe ist eine Gruppe, die vier Wasserstoffbrückenbindungen
zu bilden vermag (d. h. vierfache Wasserstoffbrückenbindungen oder VWB) und
also über
zumindest vier Wasserstoffbrückenbindungen an
eine andere VWB-Gruppe gebunden werden kann. Vorzugsweise enthält die VWB-Gruppe
zwei Donorstellen und zwei Akzeptorstellen und sind die Wasserstoffbrückenbindungen
vorzugsweise parallel zueinander orientiert. Die VWB-Gruppe hat
eine wesentlich ebene starre Struktur, wie zum Beispiel ein ebener
sechsgliedriger Ring. Eine bevorzugte VWB-Gruppe ist eine Isocytosinylgruppe.
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In
der vorliegenden Erfindung kann sich eine auf einem Polymer vorliegende
VWB-Gruppe an eine VWB-Gruppe auf einem anderen Polymer binden und
wird so eine Struktur mit über
Vierzentren-Wasserstoffbrückenbindungen
verknüpften
Einheiten erhalten. Schematisch entspricht eine solche Assoziation
folgender Struktur:
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Jede
VWB-Gruppe auf dem modifizierten Polymer kann eine solche Struktur
bilden, wodurch ein sogenanntes „supramolekulares Polymer" erhalten wird. Im
Kontext der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Begriff „supramolekulares
Polymer" also auf
ein Polymer, das seine polymeren Eigenschaften durch eine Kombination
kovalenter Bindungen und sekundärer
Wechselwirkungen, wie u. a. Wasserstoffbrückenbindungen, insbesondere
Vierzentren-Wasserstoffbrückenbindungen
oder vierfacher Wasserstoffbrückenbindungen (VWB),
erhält.
Solche sekundären
Wechselwirkungen ergeben eine hohe Bindungsstärke und haben einen weitgehenden
Einfluss auf die Eigenschaften der modifizierten Polymere. Außer Wasserstoffbrückenbindungen
können
zwischen den VWB-Einheiten noch andere sekundäre Wechselwirkungen vorkommen,
wie Van-der-Waals-Bindungen, hydrophobe Bindungen, Innenbindungen
oder Kombinationen derselben. Schematisch entspricht ein „supramolekulares
Polymer" folgender
Struktur:
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Als
Polymer mit zumindest zwei VWB-Gruppen werden Phenolharze, (Meth)acrylharze,
Polyesterharze, Polyetherharze, Polyurethanharze oder Gemische und
Copolymere dergleichen bevorzugt.
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Die
Herstellung eines VWB-modifizierten Polymers erfolgt zum Beispiel
durch Reaktion von zum Beispiel einem Isocytosin, wie einem 6-Alkylisocytosin,
in der Regel 6-Methylisocytosin, mit einem Isocyanat, wobei ein
Isocytosin/Isocyanat-Monoaddukt, d. h. eine vierfache Wasserstoffbrückenbindungseinheit
(VWBE), erhalten wird. Die vierfache Wasserstoffbrückenbindungseinheit
kann dann mit dem geeigneten Polymer reagieren, um das VWB-modifizierte
Polymer zu bilden. Das 6-Methylisocytosin/Isocyanat-Monoaddukt,
eine VWBE, entspricht folgender Formel:
in der R
a ein
Wasserstoffatom, R
b eine Methylgruppe und
Y eine von einem Diisocyanat der Formel Y(NCO)
2 abgeleitete
Alkylengruppe bedeutet.
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Durch
Reaktion von 1 Mol des Isocytosins mit 1 Mol des Diisocyanats wird
die VWBE hergestellt, die sich wiederum über eine Dimerisierung zu einem
dimeren, durch vier thermisch reversible Wasserstoffbrückenbindungen
verknüpften
Monoaddukt formt. Die so erhaltene dimere VWBE hat auf jedem Ende
eine freie Isocyanatgruppe, die mit dem geeigneten Polymer, wie
einem (Meth)acrylpolymer, einem Phenolpolymer, einem Polyesterpolymer,
einem Polyetherpolymer oder einem Polyurethanpolymer, reagieren
kann, um ein VWB-modifiziertes Polymer, wie ein VWB-modifiziertes
(Meth)acrylpolymer, ein VWB-modifiziertes
Phenolpolymer, ein VWB-modifiziertes Polyesterpolymer, ein VWB-modifiziertes
Polyetherpolymer oder ein VWB-modifiziertes Polyurethanpolymer,
zu bilden.
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Ein
alternatives Verfahren zur Herstellung eines VWB-haltigen Polymers
betrifft die Homopolymerisation einer VWB-haltigen Vinylmonomereinheit.
VWB-haltige Copolymere können
durch Copolymerisation einer VWB-haltigen Vinylmonomereinheit mit
anderen Vinylmonomereinheiten erhalten werden.
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Als
Acrylpolymer können
carboxylsubstituierte Acrylpolymere verwendet werden, wie u. a.
zum Beispiel Polymere und Copolymere von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit
zum Beispiel Alkylestern von Acrylsäure, wie Methylacrylat und
Ethylacrylat, Alkylestern von Methacrylsäure, wie Methylmethacrylat
und Ethylmethacrylat, Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat,
Hydroxypropylacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, Amiden von Acrylsäure, wie
Acrylamid und N-Methylacrylamid, Amiden von Methacrylsäure, wie
Methacrylamid und N-Methylmethacrylamid, Acrylnitril, Methacrylnitril,
Vinylchlorid, Maleinsäureanhydrid,
Itokonsäure,
Vinylidenchlorid, Vinylacetat, Vinylether, Styrol und N-Phenylmaleimid.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Druckplattenvorstufe gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein Polymethacrylat- oder
Polyacrylat-Homopolymer oder -Copolymer, das eine Struktureinheit mit
einer kovalent gebundenen Isocytosinylgruppe in der Seitenkette
enthält.
Die Struktureinheiten des Polymethacrylat- oder Polyacrylat-Homopolymers oder
-Copolymers entsprechen zum Beispiel folgenden Strukturen (
1):
Figur
1 in der:
R
1 und R
2 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder eine Kohlenwasserstoffgruppe
mit bis 12 Kohlenstoffatomen bedeuten,
R
3 ein
Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe, eine Fluoralkylgruppe, eine gegebenenfalls
substituierte Phenylgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Benzylgruppe,
eine Pyridylgruppe, -OR, -COR, -COOR, -OCOR, -NHR, -CONHR, -NHCOR,
-NHCOOR, -OCONHR, -NH-CO-NHR oder eine Kombination derselben bedeutet, wobei
R ein Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe,
Arylgruppe oder Heteroarylgruppe bedeutet,
R
4 und
R
5 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Alkoxygruppe
oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe, Arylgruppe oder
Heteroarylgruppe bedeuten,
L
1 eine
zweiwertige Verbindungsgruppe bedeutet,
m/n zwischen 100 und
0 liegt und das Molekulargewicht vorzugsweise zwischen 500 und 500.000
g/Mol liegt.
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Die
gegebenenfalls in der Phenylgruppe oder Benzylgruppe von R3 enthaltenen Substituenten können unabhängig voneinander
eine Alkylgruppe, ein Halogenatom, wie ein Chloratom oder Bromatom,
eine Carbonsäuregruppe,
eine Sulfonsäuregruppe,
eine Phosphonsäuregruppe
oder ein Salz derselben oder eine Hydroxylgruppe bedeuten. Die gegebenenfalls
in der Alkylgruppe, Arylgruppe oder Heteroarylgruppe von R, R4 und R5 enthaltenen
Substituenten können
unabhängig
voneinander ein Halogenatom, wie ein Chloratom oder Bromatom, eine
Carbonsäuregruppe,
eine Sulfonsäuregruppe,
eine Phosphonsäuregruppe
oder ein Salz derselben oder eine Hydroxylgruppe bedeuten.
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Die
zweiwertige Verbindungsgruppe L1 bedeutet
eine Alkylengruppe, wie eine Methylengruppe, eine Ethylengruppe,
eine Propylengruppe, eine Butylengruppe, eine Isopropylengruppe,
eine Cycloalkylengruppe, wie eine Cyclohexylengruppe, eine Arylengruppe,
wie eine Tolylengruppe, oder eine Heteroarylengruppe.
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Besonders
bevorzugt entsprechen die Struktureinheiten des Polymethacrylat-
oder Polyacrylat-Homopolymers oder -Copolymers zum Beispiel folgenden
Strukturen (
2):
Figur
2 in der:
R
6 und R
7 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder eine Kohlenwasserstoffgruppe
mit bis 12 Kohlenstoffatomen bedeuten,
R
8 ein
Wasserstoffatom oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe,
Arylgruppe oder Heteroarylgruppe bedeutet,
R
9 und
R
10 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom,
ein Halogenatom, eine Alkoxygruppe oder eine gegebenenfalls substituierte
Alkylgruppe, Arylgruppe oder Heteroarylgruppe bedeuten,
m/n
zwischen 100 und 0, besonders bevorzugt zwischen 50 und 0,01, ganz
besonders bevorzugt zwischen 10 und 0,5 liegt und das Molekulargewicht
vorzugsweise zwischen 500 und 500.000 g/Mol, besonders bevorzugt zwischen
800 und 100.000 g/Mol und ganz besonders bevorzugt zwischen 900
und 80.000 g/Mol liegt.
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Die
gegebenenfalls in der Alkylgruppe, Arylgruppe oder Heteroarylgruppe
von R8, R9 und R10 enthaltenen Substituenten können unabhängig voneinander
ein Halogenatom, wie ein Chloratom oder Bromatom, eine Carbonsäuregruppe,
eine Sulfonsäuregruppe,
eine Phosphonsäuregruppe
oder ein Salz derselben oder eine Hydroxylgruppe bedeuten.
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Spezifische
bevorzugte Strukturen des Polymethacrylat- oder Polyacrylat-Copolymers
sind u. a. folgende Verbindungen I (
3):
Figur
3 (I)
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Verbindung I-1
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- R11 = R12 =
R13 = Me
- m/n = 10
- Mn = 1.000–50.000
g/Mol
-
Verbindung I-2
-
- R11 = R12 =
R13 = Me
- m/n = 5,67
- Mn = 1.000–50.000
g/Mol
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Verbindung I-3
-
- R11 = R12 =
R13 = Me
- m/n = 4
- Mn = 1.000–50.000
g/Mol
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Verbindung I-4
-
- R11 = R12 =
R13 = Me
- m/n = 2,33
- Mn = 1.000–50.000
g/Mol
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Verbindung I-5
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- R11 = H
- R12 = R13 =
Me
- m/n = 10
- Mn = 1.000–50.000
g/Mol
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Verbindung I-6
-
- R11 = H
- R12 = R13 =
Me
- m/n = 5,67
- Mn = 1.000–50.000
g/Mol
-
Verbindung I-7
-
- R11 = H
- R12 = R13 =
Me
- m/n = 4
- Mn = 1.000–50.000
g/Mol
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Verbindung I-8
-
- R11 = H
- R12 = R13 =
Me
- m/n = 2,33
- Mn = 1.000–50.000
g/Mol
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Phenolpolymere
sind üblicherweise
filmbildende polymere Materialien mit zahlreichen phenolischen Hydroxylgruppen
auf der Polymerhauptkette oder als seitenständigen Gruppen an der Polymerhauptkette.
Bevorzugte Phenolharze sind Novolakharze, Resolharze, Acrylharze
mit seitenständigen
Phenolgruppen und Polyvinylphenolharze. Weitere nutzbare Phenolharze
sind u. a. Polyvinylverbindungen mit phenolischen Hydroxylgruppen.
Zu solchen Verbindungen zählen
zum Beispiel Polyhydroxystyrole und Copolymere mit Struktureinheiten
eines Hydroxystyrols, sowie Polymere und Copolymere mit Struktureinheiten
substituierter Hydroxystyrole.
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Besonders
bevorzugt werden Novolakharze. Novolakharze sind im Handel erhältlich und
Fachleuten allgemein bekannt. Ihre Herstellung erfolgt in der Regel über die
Kondensationsreaktion eine Phenols, wie Phenol, m-Kresol, o-Kresol,
p-Kresol usw., mit einem Aldehyd, wie Formaldehyd, Paraformaldehyd,
Acetaldehyd usw., oder einem Keton, wie Aceton, in Gegenwart eines
Säurekatalysators.
Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts liegt in der Regel zwischen
etwa 1.000 und etwa 15.000 g/Mol. Als Beispiele für typische
Novolakharze sind Phenol-Formaldehyd-Harze, Kresol-Formaldehyd-Harze, Phenol-Kresol-Formaldehyd-Harze, p-t-Butylphenol-Formaldehyd-Harze und Pyrogallol-Aceton-Harze
zu nennen.
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Nutzbare
Polyesterpolymere lassen sich u. a. durch Reaktion von Dianhydridverbindungen
mit hydroxylhaltigen, aus Dicarbonsäureeinheiten und Glycoleinheiten
bestehenden Polyestervorstufen herstellen. Beispiele für nutzbare
hydroxylhaltige Polyestervorstufen sind u. a. Oligoesterdiole, die
erhalten werden durch Reaktion einer Dicarbonsäure, wie Bernsteinsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Tetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Tetrabromphthalsäure, Tetrachlorphthalsäure, 1,4-Cyclohexandicarbonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Itakonsäure und
5-Natriumsulfoisophthalsäure,
mit einem Diol, wie Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol,
Polyethylenglycol, 1,2- oder 1,3-Propandiol,
Polypropylenglycol, 1,2- oder 1,4-Butandiol, Neopentylglycol oder
1,6-Hexandiol. Beispiele für
nutzbare Dianhydride sind u. a. Pyromellitsäuredianhydrid, 3,3',4,4'-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid,
3,3',4,4'-Diphenyltetracarbonsäuredianhydrid
oder 2,3,6,7-Naphthalintetracarbonsäuredianhydrid.
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Nutzbare
Polyurethanpolymere können
durch Reaktion von Diolen mit einer Carboxylfunktion mit Diisocyanaten
erhalten werden. Zu Beispielen für
nutzbare carboxylhaltige Diole zählen
Dimethylolpropionsäure, Dihydroxybenzoesäuren und
das Reaktionsprodukt eines Dianhydrids, wie Pyromellitsäuredianhydrid, 3,3',4,4'-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid,
3,3',4,4'-Diphenyltetracarbonsäuredianhydrid
oder 2,3,6,7-Naphthalintetracarbonsäuredianhydrid, mit einem Diol,
wie Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Polyethylenglycol,
1,2- oder 1,3-Propandiol, Polypropylenglycol, 1,2- oder 1,4-Butandiol,
Neopentylglycol oder 1,6-Hexandiol.
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Als
nutzbare Polyether werden lineare, cyclische oder verzweigte Polyalkylenoxide
bevorzugt, wie zum Beispiel Polyethylenoxid, Polypropylenoxid, Polybutylenoxid
oder Gemische und Copolymere derselben. Ein bevorzugter Polyether
ist ein Ethylenoxid-Propylenoxid-Copolymer. Die Polyalkylenoxide
enthalten vorzugsweise eine oder mehrere Einheiten der Formel -CnH2n-O-, in der n
vorzugsweise eine ganze Zahl zwischen 2 und 5 bedeutet. Die Gruppe
-CnH2n- kann geradlinige
oder verzweigte Ketten enthalten. Die Alkylengruppe kann ferner
optionale Substituenten enthalten. Das Molekulargewicht des Polyethers
liegt vorzugsweise zwischen 100 g/Mol und 5.000 g/Mol, besonders
bevorzugt zwischen 150 g/Mol und 2.000 g/Mol, ganz besonders bevorzugt
zwischen 150 g/Mol und 1.500 g/Mol.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthält
die erfindungsgemäße Druckplattenvorstufe einen
VWB-modifizierten Polyether. Ein Beispiel für einen bevorzugten VWB-modifizierten
Polyether entspricht folgender Struktur (
4):
Figur
4 in der:
R
14 und R
15 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Hydroxylgruppe,
eine Alkoxygruppe oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe,
Arylgruppe oder Heteroarylgruppe bedeuten und
P
1 eine
zweiwertige Gruppe mit einer wie oben beschriebenen Polyethergruppe
bedeutet.
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Die
gegebenenfalls in der Alkylgruppe, Arylgruppe oder Heteroarylgruppe
von R14 und R15 enthaltenen Substituenten
können
unabhängig
voneinander ein Halogenatom, wie ein Chloratom oder Bromatom, eine Carbonsäuregruppe,
eine Sulfonsäuregruppe,
eine Phosphonsäuregruppe
oder ein Salz derselben oder eine Hydroxylgruppe bedeuten.
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Besonders
bevorzugte VWB-modifizierte Polyether entsprechen folgender Struktur
(
5):
Figur
5 in der:
R
16 und R
17 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Hydroxylgruppe,
eine Alkoxygruppe oder eine gegebenenfalls substituierte Alkylgruppe,
Arylgruppe oder Heteroarylgruppe bedeuten,
L
2,
L
3, L
4 und L
5 unabhängig
voneinander jeweils eine zweiwertige Verbindungsgruppe bedeuten
und
P
2 eine zweiwertige Gruppe mit
einer wie oben beschriebenen Polyethergruppe bedeutet.
-
Die
gegebenenfalls in der Alkylgruppe, Arylgruppe oder Heteroarylgruppe
von R16 und R17 enthaltenen Substituenten
können unabhängig voneinander
ein Halogenatom, wie ein Chloratom oder Bromatom, eine Carbonsäuregruppe,
eine Sulfonsäuregruppe,
eine Phosphonsäuregruppe
oder ein Salz derselben oder eine Hydroxylgruppe bedeuten.
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Die
zweiwertigen Verbindungsgruppen L2 und L5 bedeuten eine Alkylengruppe, wie eine Methylengruppe,
eine Ethylengruppe, eine Propylengruppe, eine Butylengruppe, eine
Isopropylengruppe, eine Cycloalkylengruppe, wie eine Cyclohexylengruppe,
eine Arylengruppe, wie eine Tolylengruppe, oder eine Heteroarylengruppe.
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Die
zweiwertigen Verbindungsgruppen L3 und L4 bedeuten eine Alkylengruppe, wie eine Methylengruppe,
eine Ethylengruppe, eine Propylengruppe, eine Butylengruppe, eine
Isopropylengruppe, eine Cycloalkylengruppe, wie eine Cyclohexylengruppe,
eine Arylengruppe, wie eine Tolylengruppe, eine Heteroarylengruppe,
-O-, -O-CO-, -NH-, -O-(CH2)k-,
-(CH2)k-O-, -(CH2)k-O-CO-, -O-CO-(CH2)k-, -(CH2)k-O-CO-(CH2)l-, -(CH2)k-COO-, -CO-O-(CH2)k-, -(CH2)k-COO-(CH2)l-, -(CH2)k-NH-,
-NH-(CH2)k-, -(CH2)k-CONH-, -NH-(CH2)k-O-(CH2)l-, -(CH2)k-CO-, -NH-CO-,
-NH-CO-O-, -O-CO-NH, -(CH2)k-CO-NH-,
-NH-CO-(CH2)k-, -NH-CO-NH- oder eine
Kombination derselben, wobei k und l unabhängig voneinander eine ganze
Zahl von mindestens 1 bedeuten.
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Spezifische
Beispiele für
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung bevorzugte VWB-modifizierte Polyether
sind u. a. die folgenden Verbindungen II (
6):
Figur
6 (II)
-
Verbindung II-1
-
- R18 = R19 =
CH3
- L6 = L9 = -(CH2)6-
- L7 = L8 = -O-
- P3 = Polyethylenoxid (Mn = 200 g/Mol)
-
Verbindung II-2
-
- R18 = R19 =
H
- L6 = L9 = -(CH2)6-
- L7 = L8 = -O-
- P3 = Polyethylenoxid (Mn = 200 g/Mol)
-
Verbindung II-3
-
- R18 = R19 =
CH3
- L6 = L9 = -(CH2)6-
- L7 = L8 = -O-
- P3 = Polyethylenoxid (Mn = 300 g/Mol)
-
Verbindung II-4
-
- R18 = R19 =
CH3
- L6 = L9 = -(CH2)6-
- L7 = L8 = -O-
- P3 = Polyethylenoxid (Mn = 400 g/Mol)
-
Verbindung II-5
-
- R18 = R19 =
CH3
- L6 = L9 = -(CH2)6-
- L7 = L8 = -O-
- P3 = Polyethylenoxid (Mn = 900 g/Mol)
-
Verbindung II-6
-
- R18 = R19 =
CH3
- L6 = L9 = -(CH2)6-
- L7 = L8 = -O-
- P3 = Polyethylenoxid (Mn = 1.000 g/Mol)
-
Verbindung II-7
-
- R18 = R19 =
CH3
- L6 = L9 = -(CH2)6-
- L7 = L8 = -NH-
- P3 = Polyethylenoxid-Polypropylenoxid-Copolymer
(Mn = 600 g/Mol)
-
Verbindung II-8
-
- R18 = R19 =
CH3
- L6 = L9 = -(CH2)6-
- L7 = L8 = -NH-
- P3 = Polypropylenoxid (Mn = 230 g/Mol)
-
Verbindung II-9
-
- R18 = R19 =
CH3
- L6 = L9 = 2,4,4-Trimethylhexamethylen
- L7 = L8 = -O-
- P3 = Polyethylenoxid (Mn = 400 g/Mol)
-
Verbindung II-10
-
- R18 = R19 =
CH3
- L6 = L9 = -(CH2)6-
- L7 = L8 = -O-
- P3 = Polypropylenoxid (Mn = 425 g/Mol)
-
Vorzugsweise
enthält
die Druckplattenvorstufe ferner eine monofunktionelle Verbindung,
d. h. eine Verbindung mit einer einzelnen VWB-Gruppe. Besonders
bevorzugt ist die monofunktionelle Verbindung ein VWB-modifizierter
Polyether. Der Polyether ist vorzugsweise ein Polymer mit geradkettigen,
verzweigtkettigen oder cyclischen Alkylenoxideinheiten, wie Ethylenoxid-
oder Propylenoxideinheiten, oder Gemischen derselben mit einem Molekulargewicht
zwischen 100 und 5.000 g/Mol, besonders bevorzugt zwischen 150 g/Mol
und 2.000 g/Mol und ganz besonders bevorzugt zwischen 150 g/Mol
und 1.500 g/Mol.
-
Spezifische
monofunktionelle Verbindungen entsprechen den folgenden Verbindungen
III (
7) oder VI (
8):
Figur
7 (III)
-
Verbindung III-1
-
- L10 = -O-
- P5 = Polyethylenoxid (Mn = 400 g/Mol)
- R20= OH
-
Verbindung III-2
-
- L10 = -NH-
- P5 = Polyethylenoxid-Polypropylenoxid-Copolymer
(Mn = 600 g/Mol)
- R20 = NH2
-
-
Verbindung IV-1
-
- L11 = -(CH2)6-
- L12 = -O-
- P6 = Polyethylenoxid (Mn = 400 g/Mol)
- R21 = OH
-
Verbindung IV-2
-
- L11 = -(CH2)6-
- L12 = -NH-
- P6 = Polyethylenoxid-Polypropylenoxid-Copolymer
(Mn = 600 g/Mol)
- R21 = NH2
-
Die
vorliegende Erfindung verschafft ferner eine Druckplattenvorstufe
mit einem wie oben beschriebenen VWB-modifizierten Polyether. Gegebenenfalls
kann die Druckplattenvorstufe auch eine wie oben beschriebene monofunktionelle
Verbindung enthalten.
-
Der
Träger
der lithografischen Druckplattenvorstufe weist eine hydrophile Oberfläche auf
oder ist mit einer hydrophilen Schicht versehen. Der Träger kann
ein blattartiges Material wie eine Platte sein oder aber ein zylindrisches
Element, wie eine hülsenförmige Platte,
die um eine Drucktrommel einer Druckpresse geschoben werden kann.
Der Träger
ist vorzugsweise ein Metallträger,
wie ein Aluminiumträger
oder ein Träger aus
rostfreiem Stahl.
-
Ein
besonders bevorzugter lithografischer Träger ist ein elektrochemisch
angerauter und anodisierter Aluminiumträger. Der anodisierte Aluminiumträger kann
einer Verarbeitung zur Verbesserung der hydrophilen Eigenschaften
der Trägeroberfläche unterzogen
werden. So kann der Aluminiumträger
zum Beispiel durch Verarbeitung der Trägeroberfläche mit einer Natriumsilikatlösung bei
erhöhter
Temperatur, z. B. 95°C,
silikatiert werden. Als Alternative kann eine Phosphatverarbeitung
vorgenommen werden, wobei die Aluminiumoxidoberfläche mit
einer wahlweise ferner ein anorganisches Fluorid enthaltenden Phosphatlösung verarbeitet
wird. Ferner kann die Aluminiumoxidoberfläche mit einer Zitronensäure- oder
Citratlösung
gespült
werden. Diese Behandlung kann bei Zimmertemperatur oder bei leicht
erhöhter
Temperatur zwischen etwa 30°C
und 50°C erfolgen.
Eine andere interessante Methode besteht in einer Spülung der
Aluminiumoxidoberfläche
mit einer Bicarbonatlösung.
Ferner kann die Aluminiumoxidoberfläche mit Polyvinylphosphonsäure, Polyvinylmethylphosphonsäure, Phosphorsäureestern
von Polyvinylalkohol, Polyvinylsulfonsäure, Polyvinylbenzolsulfonsäure, Schwefelsäureestern
von Polyvinylalkohol und Acetalen von Polyvinylalkoholen, die durch
Reaktion mit einem sulfonierten alifatischen Aldehyd gebildet sind,
verarbeitet werden. Ferner liegt es nahe, dass eine oder mehrere
dieser Nachbehandlungen separat oder kombiniert vorgenommen werden
können.
Genauere Beschreibungen dieser Behandlungen finden sich in
GB-A 1 084 070 ,
DE-A 4 423 140 ,
DE-A 4 417 907 ,
EP-A 659 909 ,
EP-A 537 633 ,
DE-A 4 001 466 ,
EP-A 292 801 ,
EP-A 291 760 und
US-P 4 458 005 .
-
Nach
einer weiteren Ausführungsform
kann der Träger
ebenfalls ein biegsamer Träger
sein, der mit einer hydrophilen Schicht, im Folgenden als „Grundierschicht" bezeichnet, überzogen
ist. Der biegsame Träger ist
z. B. Papier, eine Kunststofffolie, ein dünner Aluminiumträger oder
ein Laminat aus diesen Materialien. Bevorzugte Beispiele für Kunststofffolien
sind eine Folie aus Polyethylenterephthalat, Polyethylennaphthalat,
Celluloseacetat, Polystyrol, Polycarbonat usw. Der Kunststofffolienträger kann
lichtundurchlässig
oder lichtdurchlässig
sein.
-
Die
Grundierschicht ist vorzugsweise eine vernetzte hydrophile Schicht,
die aus einem hydrophilen, mit einem Härter wie Formaldehyd, Glyoxal,
Polyisocyanat oder einem hydrolysierten Tetraalkylorthosilikat vernetzten
Bindemittel erhalten ist. Letzteres Vernetzungsmittel wird besonders
bevorzugt. Die Stärke
der hydrophilen Grundierschicht kann zwischen 0,2 und 25 μm variieren
und liegt vorzugsweise zwischen 1 und 10 μm.
-
Besondere
Beispiele für
geeignete hydrophile Grundierschichten zum Einsatz in der vorliegenden
Erfindung sind offenbart in
EP-A
601 240 ,
GB-P 1 419
512 ,
FR-P 2 300 354 ,
US-P 3 971 660 und
US-P 4 284 705 .
-
Die
Beschichtung enthält
vorzugsweise ebenfalls eine Verbindung, die Infrarotlicht absorbiert
und die absorbierte Energie in Wärme
umsetzt. Die Menge IR-absorbierendes Mittel in der Beschichtung
liegt vorzugsweise zwischen 0,25 Gew.-% und 25,0 Gew.-%, besonders
bevorzugt zwischen 0,5 Gew.-% und 20,0 Gew.-%. In einer bevorzugten
Ausführungsform
beträgt
das Verhältnis
zumindest 6 Gew.- %,
besonders bevorzugt zumindest 8 Gew.-%. Die Infrarotlicht absorbierende
Verbindung kann in der Bildaufzeichnungsschicht und/oder einer eventuellen
anderen Schicht enthalten sein. Bevorzugte Infrarotlicht absorbierende
Verbindungen sind Farbstoffe, wie Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe,
Indoanilinfarbstoffe, Oxonolfarbstoffe, Pyriliumfarbstoffe und Squariliumfarbstoffe,
oder Pigmente, wie Russ. Beispiele für geeignete IR-Absorber sind
beschrieben in z. B.
EP-A
823 327 ,
EP-A
978 376 ,
EP-A
1 029 667 ,
EP-A
1 053 868 ,
EP-A
1 093 934 ,
WO 97/39894 und
WO 00/29214 . Eine bevorzugte
Verbindung folgender Cyaninfarbstoff IR-1:
in der X
– ein
geeignetes Gegenion ist, wie Tosylat, Bromid oder Chlorid.
-
Wahlweise
kann ferner eine Schutzschicht angebracht werden, um die Oberfläche der
Beschichtung zu schützen,
insbesondere vor mechanischer Beschädigung. Die Schutzschicht enthält in der
Regel zumindest ein wasserlösliches
polymeres Bindemittel, wie Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
teilweise hydrolysierte Polyvinylacetate, Gelatine, Kohlenhydrate
oder Hydroxyethylcellulose, und kann nach einer beliebigen bekannten
Technik hergestellt werden, wie aus einer wässrigen Lösung oder Dispersion, die nötigenfalls
geringe Mengen organischer Lösungsmittel
enthalten kann, d. h. Mengen unter 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der für
die Schutzschicht verwendeten Beschichtungslösungsmittel. Die Stärke der
Schutzschicht kann beliebig gewählt
werden, beträgt
zweckmäßigerweise
bis 5,0 μm
und liegt vorzugsweise zwischen 0,05 μm und 3,0 μm, besonders bevorzugt zwischen
0,10 μm
und 1,0 μm.
-
Außer der
Bildaufzeichnungsschicht kann die Beschichtung ferner eine oder
mehrere zusätzliche Schichten
enthalten. Außer
den schon oben besprochenen zusätzlichen
Schichten – d.
h. einer eventuellen lichtabsorbierenden Schicht mit einer oder
mehreren Verbindungen, die Infrarotlicht in Wärme umzuwandeln vermögen, und/oder
einer Schutzschicht, wie z. B. einer während der Entwicklung entfernten
Deckschicht – kann
die Beschichtung ferner zum Beispiel eine zwischen der Bildaufzeichnungsschicht
und dem Träger
eingefügte
haftungsfördernde
Schicht enthalten.
-
Wahlweise
kann die eine lichtabsorbierende Verbindung enthaltende Schicht
oder eine eventuelle andere Schicht ferner zusätzliche Inhaltsstoffe enthalten,
wie zum Beispiel Bindemittel, Tenside, wie Perfluor-Tenside, Siliciumteilchen
oder Titandioxidteilchen, oder Farbmittel.
-
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die erhaltene wärmeempfindliche
Druckplattenvorstufe entweder direkt bildmäßig erwärmt oder aber indirekt mit
Infrarotlicht, vorzugsweise nahem Infrarotlicht. Das Infrarotlicht
wird vorzugsweise durch eine wie oben besprochene Infrarotlicht
absorbierende Verbindung in Wärme
umgesetzt. Die Druckplattenvorstufe ist unempfindlich gegenüber Umgebungslicht
und erfordert deshalb keine Dunkelkammer für ihre Handhabung.
-
Die
Druckplattenvorstufe kann mittels z. B. einer LED oder eines Infrarotlichtlasers
mit Infrarotlicht belichtet werden. Bevorzugt für die Belichtung wird ein nahes
Infrarotlicht mit einer Wellenlänge
zwischen etwa 700 und etwa 1.500 nm emittierender Laser, wie z.
B. eine Halbleiterlaserdiode, ein Nd:YAG-Laser oder ein Nd:YLF-Laser. Die benötigte Laserleistung
ist abhängig
von der Empfindlichkeit der Bildaufzeichnungsschicht, der Pixelverweilzeit
des Laserstrahls, die durch die Strahlbreite bestimmt wird (ein
typischer Wert bei 1/e2 der Höchstintensität liegt
bei modernen Plattenbelichtern zwischen 10 und 25 μm), der Abtastgeschwindigkeit
und der Auflösung
des Gelichters (d. h. der Anzahl adressierbarer Pixel pro Längeneinheit,
oft ausgedrückt
in Punkten pro Zoll oder dpi/typische Werte liegen zwischen 1.000
und 4.000 dpi).
-
Es
gibt zwei Typen üblicher
Laserbelichter, d. h. ein Innentrommelplattenbelichter (ITD-Plattenbelichter)
und ein Außentrommelplattenbelichter
(XTD-Plattenbelichter). ITD-Plattenbelichter
für Thermoplatten kennzeichnen
sich in der Regel durch sehr hohe Abtastgeschwindigkeiten bis 1.500
m/s und benötigen manchmal
eine Laserleistung von mehreren Watt. Der Agfa Galileo T (Warenzeichen
von Agfa-Gevaert N.V.) ist ein typisches Beispiel für einen
Plattenbelichter der ITD-Technologie. XTD-Plattenbelichter arbeiten
bei einer niedrigeren Abtastgeschwindigkeit, in der Regel zwischen
0,1 m/s und 20 m/s, und bei einer typischen Laserleistung pro Laserstrahl
zwischen 20 mW und 500 mW. Die Familie der Creo Trendsetter-Plattenbelichter
(Warenzeichen von Creo) und die Familie der Agfa Excalibur-Plattenbelichter
(Warenzeichen von Agfa-Gevaert N.V.) arbeiten beide auf der Grundlage
der XTD-Technologie.
-
Die
bekannten Plattenbelichter eignen sich zur Verwendung als Off-Press-Belichter.
Der Vorteil dieser Anwendung liegt darin, dass dadurch die Druckmaschinenstillstandzeit
verringert wird. XTD-Plattenbelichterkonfigurationen
sind ebenfalls geeignet für
On-Press-Belichtung,
was den Vorteil einer sofortigen registerhaltigen Einpassung der
Platte in eine Mehrfarbenpresse beinhaltet. Genauere technische
Angaben über On-Press-Gelichter
sind z. B. in
US 5 174 205 und
US 5 163 368 beschrieben.
-
An
den Belichtungsschritt kann (können)
gegebenenfalls ein Spülschritt
und/oder ein Gummierschritt anschließen. Der Gummierschritt umfasst
eine Nachbehandlung der wärmeempfindlichen
Druckplatte mit einer Gummierlösung.
Eine Gummierlösung
ist in der Regel eine wässrige
Flüssigkeit,
die eine oder mehrere Oberflächenschutzverbindungen
enthält,
die das lithografische Bild eines wärmeempfindlichen Materials
oder einer Druckplatte vor Verschmutzung oder Beschädigung schützen. Geeignete
Beispiele für
solche Verbindungen sind filmbildende hydrophile Polymere oder Tenside.
-
Die
wärmeempfindliche
Druckplatte ist dann ohne zusätzlichen
Entwicklungsschritt druckfertig. Die belichtete Druckplatte kann
sodann in eine herkömmliche,
sogenannte Nassoffsetdruckpresse, bei der Druckfarbe und Feuchtwasser
auf das Material angebracht werden, eingespannt werden. Die Nicht-Bildbereiche
halten das Feuchtwasser zurück,
während
die Bildbereiche die Druckfarbe zurückhalten.
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Bei
einem weiteren geeigneten Druckverfahren wird sogenannte Single-Fluid-Druckfarbe
ohne Feuchtwasser verwendet. Geeignete Single-Fluid-Druckfarben
sind beschrieben in
US 4 045
232 ,
US 4 981 517 und
US 6 140 392 . In einer ganz
besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Single-Fluid-Druckfarbe eine Farbenphase, ebenfalls als hydrophobe
oder oleophile Phase bezeichnet, und eine Polyolphase, wie beschrieben
in
WO 00/32705 .
-
In
einer alternativen Ausführungsform
wird die Druckplatte zunächst
auf den Druckzylinder der Druckpresse aufgespannt und dann mittels
eines eingebauten Gelichters direkt auf der Presse bildmäßig belichtet. Die
belichtete Druckplatte ist druckfertig.
-
Die
erfindungsgemäße, den
VWB-modifizierten Polyether enthaltende Druckplattenvorstufe kann
belichtet und gegebenenfalls mit einer Gummierlösung oder Wasser nachbehandelt
werden (beide Schritte sind im Vorstehenden detailliert beschrieben
worden). Auf diese Art und Weise wird ein Druckmaster erhalten.
Der Druckschritt kann wie oben beschrieben durchgeführt werden.
-
BEISPIELE HERSTELLUNG DER
VERBINDUNGEN
-
Die
bei der nachstehend beschriebenen Synthese benutzten Chemikalien
sind im Handel erhältlich. Das
Herstellungsverfahren für
4-Cyan-4-[(phenylthioxomethyl)-thio]-pentansäure wird von S. H. Thang, B.
Y. K. Chong, R. T. A. Mayadunne, G. Moad und E. Rizzardo in „Tet. Lett.", 1999, 40, 2435,
beschrieben.
-
Herstellung der Verbindungen I-3, I-6
und I-7
-
Herstellung von 2-Methyl-2-[[[(1,4-dihydro-6-methyl-4-oxo-2-pyrimidinyl)-amin]-carbonyl]-amin]-ethylmethacrylat
-
5,0
g 2-Amin-4-hydroxy-6-methylpyrimidin werden durch Erhitzung auf
170°C in
65 ml Dimethylsulfoxid gelöst.
Zu dieser Lösung
gibt man 6,8 g Isocyanatethylmethacrylat. Das Gemisch wird 20 Minuten
lang gerührt
und dann in einem Eisbad gekühlt.
Der dabei erhaltene Niederschlag wird mit Aceton verdünnt und
dann filtriert, um das erwünschte
Endprodukt zu erhalten. Ausbeute = 7,0 g, 78%.
-
Herstellung von Verbindung I-7
-
In
einen 0,5 Liter-Dreihalskolben werden 1,52 g Acrylsäure, 1,48
g 2-Methyl-2-[[[(1,4-dihydro-6-methyl-4-oxo-2-pyrimidinyl)- arm]-carbonyl]-amin]-ethylmethacrylat
und 25 ml 1-Methoxy-2-propanol
eingefüllt.
Zu dieser Lösung
gibt man anschließend
0,074 g 4-Cyan-4-[(phenylthioxomethyl)-thio]-pentansäure und
0,067 g 4,4'-Azobis-(4-cyanvaleriansäure). Die
Lösung
wird dann durch 60 minütiges
Durchblasen von Stickstoff entgast. Die Polymerisation wird durch
Erwärmen
des Gemisches auf 85°C
ausgelöst,
wonach das Gemisch 5 Stunden lang auf dieser Temperatur gehalten
wird. Anschließend
lässt man
das Gemisch abkühlen,
wonach der Niederschlag abfiltriert, mit Methylenchlorid gewaschen
und schließlich
getrocknet wird. Ausbeute = 2,19 g, 73%, Mn = 11.310 g/Mol.
-
Herstellung von Verbindung I-3
-
Für die Herstellung
von Verbindung I-3 wird analog Verbindung I-7 vorgegangen und werden
die folgenden Ausgangsmaterialien in den angegebenen Mengen verwendet:
Methacrylsäure
(2,21 g), 2-[[[(1,4-Dihydro-6-methyl-4-oxo-2-pyrimidinyl)-amin]-carbonyl]-amin]-ethylmethacrylat
(1,79 g), Methoxypropanol (40 ml), 4-Cyan-4-[(phenylthioxomethyl)-thio]-pentansäure (0,081
g) und 4,4'-Azobis-(4-cyanvaleriansäure) (0,081 g).
Ausbeute = 3,0 g, 73%, Mn = 11.530 g/Mol.
-
Herstellung von Verbindung I-6
-
Zu
einem Gemisch aus 2,96 g Acrylsäure
und 2,04 g 2-[[[(1,4-Dihydro-6-methyl-4-oxo-2-pyrimidinyl)-amin]-carbonyl]-amin]-ethylmethacrylat
gibt man 0,11 g Dimethyl-2,2'-azobisisobutyrat,
0,11 g 2,4-Diphenyl-4-methyl-1-penten und 44,77 g Isopropanol. Das
Gemisch wird 3 Minuten lang entgast und dann 6 Stunden lang in einem
Stickstoffstrom auf 90°C
erhitzt. Das Produkt wird durch Filtrieren gesammelt, mit Aceton
gewaschen und getrocknet. Ausbeute = 2,9 g, 58%, Mn = 12.400 g/Mol.
-
1.2. Herstellung der Verbindungen II-3,
II-4/IV-1 und II-7
-
Herstellung von N-(1,4-Dihydro-6-methyl-4-oxo-2-pyrimidinyl)-N'-(6-isocyanathexyl)-harnstoff
-
Diese
Herstellung erfolgt auf der Basis der in der Doktorarbeit "New Polymers based
an the quadruple hydrogen bonding motif", B. J. B. Folmer, Technische universiteit
Eindhoven, 2000, Seite 95, beschriebenen Verfahrensweise.
-
72,0
g Hexamethylendiisocyanat werden in einen 100 ml-Kolben eingegeben
und unter Stickstoffatmosphäre
auf 80°C
erhitzt. Zu diesem Gemisch gibt man 12,0 g 2-Amin-4-hydroxy-6-methylpyrimidin.
Das Gemisch wird dann auf 100°C
erwärmt
und 20 Stunden gerührt.
Anschließend
lässt man
das Gemisch abkühlen, wonach
der Niederschlag abfiltriert und mit n-Hexan gewaschen wird. Ausbeute
= 27,3 g, 97%.
-
Herstellung von Verbindung II-3
-
Das
Syntheseverfahren basiert auf der in folgendem Dokument beschriebenen
Methode: H. M. Keizer, R. van Kessel, R. P. Sijbesma und E. W. Meijer,
Polymer, 2003, 44, 5505.
-
Eine
Lösung
von 2,55 g Polyethylenglycol (Mn = 300 g/Mol) und 300 ml Toluol
wird auf 60°C
erwärmt, wonach
auf einmal 5,0 g N-(1,4-Dihydro-6-methyl-4-oxo-2-pyrimidinyl)-N'-(6-isocyanathexyl)-harnstoff und 5 Tropfen
Dibutylzinndilaurat zugesetzt werden. Das Gemisch wird unter Rühren 2,5
Stunden lang unter Rückflusskühlung auf
113°C erhitzt,
wonach man es auf 105°C
abkühlen
lässt und
dann weitere 1,05 g N-(1,4-Dihydro-6-methyl-4-oxo-2-pyrimidinyl)-N'-(6-isocyanathexyl)-harnstoff
zusetzt. Anschließend
wird das Gemisch 5,5 Stunden lang unter Rückflusskühlung erhitzt. Man lässt das
Gemisch auf 105°C
abkühlen,
wonach weitere 0,12 g N-(1,4-Dihydro-6-methyl-4-oxo-2-pyrimidinyl)-N'-(6-isocyanathexyl)-harnstoff zugesetzt
werden. Anschließend
wird das Gemisch weitere 6,5 Stunden lang unter Rückflusskühlung erhitzt,
wonach man es auf Zimmertemperatur abkühlen lässt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum
entfernt und der feste Rückstand
mit warmem Methoxypropanol extrahiert. Das Lösungsmittel wird aus dem Extrakt
entfernt und der dabei erhaltene Feststoff mit Ethylacetat gewaschen.
Ausbeute = 4,5 g, 60%.
-
Herstellung eines Gemisches aus den Verbindungen
II-4 und IV-1
-
Zu
einer 6,0 g N-(1,4-Dihydro-6-methyl-4-oxo-2-pyrimidinyl)-N'-(6-isocyanathexyl)-harnstoff und 4,0
g Polyethylenglycol (Mn = 400 g/Mol) in 400 ml Methylenchlorid und
40 ml Dimethylsulfoxid enthaltenden Lösung gibt man 5 Tropfen Dibutylzinnlaurat.
Das Gemisch wird anschließend
24 Stunden lang unter Rückflusskühlung erhitzt,
wonach man es auf Zimmertemperatur abkühlen lässt und der Niederschlag abfiltriert
wird. Das Filtrat wird dann im Vakuum zu einem Feststoff reduziert,
der wiederum mit Ethylacetat und n-Hexan verarbeitet wird. Der so
erhaltene Feststoff wird abfiltriert. Ausbeute = 2,7 g.
-
Herstellung von Verbindung II-7
-
5,0
g N-(1,4-Dihydro-6-methyl-4-oxo-2-pyrimidinyl)-N'-(6-isocyanathexyl)-harnstoff,
5,1 g Jeffamine ED-600 (Warenzeichen von Huntsman Corporation, CASRN
65605-36-9), 40 ml Methylenchlorid, 40 ml Dimethylsulfoxid und 5
Tropfen Dibutylzinndilaurat werden in einen 500 ml-Kolben eingefüllt. Das
Gemisch wird 24 Stunden lang unter Rühren unter Rückflusskühlung erhitzt.
Nach anschließender
Zugabe von 500 ml Methanol wird filtriert und das Lösungsmittel
aus dem Filtrat entfernt. Das so erhaltene erwünschte Produkt wird mit Ethylacetat
gewaschen und getrocknet. Ausbeute = 9,2 g, 90%.
-
HERSTELLUNG DER BESCHICHTUNGSLÖSUNGEN
-
Erfindungsgemäßes Beispiel 1
-
Ein
Gemisch aus Verbindung II-4 und Verbindung VI-1 wird zu DMSO gegeben
und das so erhaltene Gemisch unter Rühren auf etwa 80°C erwärmt, bis
eine klare Lösung
erhalten wird. Zu dieser Lösung
gibt man IR-2 (Tabelle 1).
-
Erfindungsgemäße Beispiele 2, 3 und 4
-
Verbindung
I-3, I-6 oder I-7 wird zu einem Gemisch aus THF, Wasser und Triethylamin
gegeben. Zu dieser Lösung
gibt man IR-1 (Tabelle 1). Tabelle 1: Zusammensetzung der Beschichtungslösungen
Inhaltsstoffe | Erf.
Beispiel 1 | Erf.
Beispiel 2 | Erf.
Beispiel 3 | Erf.
Beispiel 4 |
Verbindung
II-4 (g) | 1,31 | - | - | - |
Verbindung
VI-1 (g) | 0,34 | - | - | - |
Verbindung
I-3 (g) | - | 0,5 | - | - |
Verbindung
I-6 (g) | - | - | 0,5 | - |
Verbindung
I-7 (g) | - | - | - | 0,5 |
Tetrahydrofuran
(ml) | - | 5,94 | 5,94 | 5,94 |
Dimethylsulfoxid
(ml) | 48,6 | - | - | - |
Triethylamin
(ml) | | 1,25 | 1,25 | 1,25 |
Wasser
(ml) | | 5,94 | 5,94 | 5,94 |
IR-1
(1) (ml) | - | 1,88 | 1,88 | 1,88 |
IR-2
(2) (ml) | 0,25 | - | - | - |
- (1): 2%ige wässrige Dispersion/Infrarot-Farbstoff
IR-1 entspricht folgender Struktur: IR-1
- (2): 2%ige wässrige
Dispersion/Infrarot-Farbstoff IR-2 entspricht folgender Struktur: IR-2
-
HERSTELLUNG DER DRUCKPLATTEN
-
Die
Beschichtungslösungen
werden bei 40°C
durch Stabbeschichtung (Schichtstärke: 30 μm) auf eine anodisierte Aluminiumplatte
aufgetragen und dann 10 Minuten bei 40°C (erfindungsgemäße Beispiele
2, 3 und 4) und bei 95°C
(erfindungsgemäßes Beispiel
1) getrocknet.
-
DRUCKERGEBNISSE
-
Anschließend werden
die Platten mittels eines bei 830 nm emittierenden IR-Lasers (Isomet
Diode) bei den in nachstehender Tabelle 3 angegebenen Energiedichten
belichtet. Tabelle 3: Belichtungsenergiedichten
Leistung
mW | Trommelgeschwindigkeit
m/s | Energiedichte
mJ/cm2 |
4 | 200 | 714 |
4 | 140 | 500 |
4 | 100 | 357 |
8 | 200 | 357 |
8 | 100 | 179 |
8 | 60 | 107 |
-
Die
Platte ist dann druckfertig. Der Drucktest wird unter Verwendung
von K + E Novavit 800 Skinnex-Druckfarbe (Warenzeichen von BASF
Drucksysteme GmbH) und Agfa Prima FS101-Feuchtwasser (Warenzeichen
von Agfa) auf einer Offsetdruckpresse GTO 46 (Heidelberger Druckmaschinen
AG) durchgeführt. Die
minimale Empfindlichkeit wird definiert als die niedrigste Energie,
bei der nach 250 Abzügen
ein klares Bild erhalten wird (Tabelle 4). Tabelle 4: Druckergebnisse
| Bildtyp | minimale
Empfindlichkeit* |
erfindungsgemäßes Beispiel
1 | Positivbild | 179
mJ/cm2 |
erfindungsgemäßes Beispiel
2 | Negativbild | 714
mJ/cm2 |
erfindungsgemäßes Beispiel
3 | Negativbild | 500
mJ/cm2 |
erfindungsgemäßes Beispiel
4 | Negativbild | 357
mJ/cm2 |
- * niedrigste Energie, bei der nach 250
Abzügen
ein klares Bild erhalten wird.
-
Aus
den Ergebnissen in Tabelle 4 ist ersichtlich, dass in erfindungsgemäßem Beispiel
1 eine positivarbeitende Druckplatte erhalten wird und in den erfindungsgemäßen Beispielen
2, 3 und 4 eine negativarbeitende Druckplatte erhalten wird. Die
höchste
Empfindlichkeit wird bei der positivarbeitenden Druckplatte von erfindungsgemäßem Beispiel
1 erhalten.