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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft eine Mehrschichtlackierung für Substratoberflächen, welche
eine Interferenzpigment führende
Schicht enthalten, zur dekorativen Gestaltung der Substratoberfläche, auch
betrifft sie ein Verfahren zur Herstellung der Mehrschichtlackierung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
sind vielfältige
Beispiele für
dekorative Oberflächengestaltungen
bekannt, insbesondere aus dem Bereich der Automobillackierung, z.B.
individuelle Lackierungen wie Spezialeffektlackierungen, Lackierungen in
Sonderfarbtönen
oder Lackierungen in Form von Bildern, Mustern oder Ornamenten,
aber auch das Aufbringen von entsprechend gestalteten Klebefolien
ist bekannt. Für
derartige Lackierungen können
verschiedene Pigmentsorten verwendet werden, zum Beispiel einfache
Farbpigmente, Mica-Pigmente,
Spezialeffektpigmente.
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Es
wurden neuartige Pigmente gefunden, die den in der Natur vorkommenden
Opalen ähneln
und deren Farbaktivität
durch Bragg-Streuung des einfallenden Lichtes an den Gitterebenen
der kristallmäßig angeordneten
Kugeln entsteht.
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WO
01/88044 beschreibt Pigmente mit opaleszierendem Effekt, wobei die
Partikel aus monodispersen Kugeln in einer dreidimensionalen, dicht
gepackten und regelmäßig angeordneten
Struktur bestehen, auch dreidimensionale photonische Kristalle genannt,
mit einem Durchmesser von 50 nm bis 2 μm. Das Verfahren zur Herstellung
dieser Partikel kann verwendet werden zum Beschichten von Substratoberflächen, indem
die monodispersen Kugeln in Suspension auf die Substratoberfläche aufgetragen
werden und das flüssige
Medium entfernt wird.
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WO
02/44301 beschreibt ähnliche
Pigmente mit opaleszierendem Effekt, deren Struktur durch die Anordnung
monodisperser Kugeln sowie durch die Einlagerung von kleineren Teilchen
in den Hohlräumen
zwischen den monodispersen Kugeln gebildet wird.
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In
der EP-A 955323 sind Kern/Schale-Partikel beschrieben, welche als
Pigmente mit Spezialeffekt zur Herstellung von Überzügen, Lacken, Druckfarben und
Tinten dienen können.
Die Partikel können
bezüglich ihrer
Kerne eine regelmäßige Anordnung
aufweisen und sie basieren im Wesentlichen auf hochmolekularen Polymeren.
Sie können
in Form fester, flüssiger
und pastenförmiger
Zubereitungen unter Zuhilfenahme von Hilfs- und Zusatzstoffen auf
Substrate aufgetragen werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beschafft eine Mehrschichtlackierung für Substratoberflächen, welche
sich durch eine hohe optische Brillanz, einen sehr guten Farbflop
sowie eine sehr hohe Farbstabilität auszeichnet. Darüber hinaus
sollen die an eine Mehrschichtlackierung insbesondere für Fahrzeugteile
und Fahrzeugkarosserieteile gestellten Anforderungen erfüllt werden,
wie etwa eine sehr gute Zwischenhaftung der einzelnen Schichten
die einen an den anderen.
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Die
Mehrschichtlackierung weist mindestens eine farbgebende Schicht
auf, welche dreidimensionale photonische Kristalle als effektgebende
Interferenz-Pigmente enthält.
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Die
vorliegende Erfindung wird definiert durch Gegenstand und Inhalt
der Ansprüche
1 bis 6
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die
die dreidimensionalen photonischen Kristalle enthaltene farbgebende
Schicht kann eine Lackschicht sein, welche Lackbindemittel und weitere
Lackkomponenten aufweist, auch kann sie die photonischen Kristalle
ohne Vorhandensein von Lackbindemitteln und weiteren Lackkomponenten
enthalten.
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Die
photonischen Kristalle können
zum Beispiel in einer farbgebenden Basis-, Zwischen- oder Deckschicht
innerhalb der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung
zum Einsatz kommen. Dies kann geschehen, indem die Kristalle in
der Form einer festen oder flüssigen
Zusammensetzung auf das zu beschichtende Substrat aufgebracht werden.
Dazu können
die monodispersen Kugeln in einem geeigneten Dispersionsmittel dispergiert
werden und die sich ergebende Dispersion kann aufgetragen werden,
z.B. im Fall einer Basisschicht, entweder direkt auf die Substratoberfläche oder
auf eine die Substratoberfläche
bedeckende Grundierungsschicht.
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Die
erfindungsgemäß einsetzbaren
photonischen Kristalle können
auch in eine Lackzusammensetzung eingearbeitet werden, zum Beispiel
in eine übliche
Basislack- oder Decklackzusammensetzung. Die resultierende, die
photonischen Kristalle enthaltende Lackzubereitung kann als eine
farbgebende Schicht auf übliche
Art und Weise als Flüssig-
bzw. Pulverlackschicht im Rahmen der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung
verarbeitet werden.
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Somit
kann eine Mehrschichtlackierung auf Substratoberflächen erzeugt
werden, welche z.B. bestehen aus einer Grundierungsschicht, einer
darauf folgenden die photonischen Kristalle enthaltenden Schicht und
einem darauf angeordneten transparenten Decklack.
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Desweiteren
kann die erfindungsgemäße Mehrschichtlackierung
z.B. bestehen aus einer Grundierungsschicht, einer darüber angeordneten
Basislackschicht, welche die photonischen Kristalle enthält, und
einem transparenten Decklack.
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Es
ist ebenfalls möglich,
eine Mehrschichtlackierung herzustellen, welche beispielsweise besteht
aus einer wahlweise vorhandenen Grundierungsschicht, einer wahlweise
vorhandenen Zwischenschicht, einer üblichen Basislackschicht sowie
einer Deckschicht, die aus einer die photonischen Kristalle enthaltenen
Decklackschicht bestehen kann. In diesem Fall können die unter der Deckschicht
liegenden Schichten der Mehrschichtlackierung frei von photonischen
Kristallen sein.
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Die
erfindungsgemäße Mehrschichtlackierung
kann mit und ohne Grundierungsschicht zum Einsatz kommen. Die Grundierungsschicht
kann eine in der Lackindustrie üblicherweise
verwendete Schicht sein.
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Grundsätzlich können mehr
als eine Schicht der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung die
photonischen Kristalle als farbgebende Mittel enthalten.
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Die
erfindungsgemäß einsetzbaren
Kristalle besitzen einen opaleszierenden Effekt und sie weisen eine
Teilchengröße im Bereich
von 5 μm
bis 500 μm
auf, wobei die Teilchen im Allgemeinen aus monodispersen Kugeln
mit einem Durchmesser von 50 nm bis 2 μm bestehen und in einer dreidimensionalen,
dicht gepackten und regelmäßigen Struktur
angeordnet sind. Diese Struktur kann durch physikalische oder chemische Modifikationen
mechanisch stabilisiert werden, um den opaleszierenden Effekt der
Partikel zu erhalten. Bevorzugt werden monodisperse Kugeln mit einem
Durchmesser von 150 bis 1500 nm eingesetzt, besonders bevorzugt
solche mit einem Durchmesser von 200 bis 500 nm.
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Um
die optischen Eigenschaften der photonischen Kristalle zu gewährleisten,
soll die Differenz in den Brechungsindices der photonischen Kristalle
und der Lackzubereitung, einschließlich der Bindemittel und anderer
Beschichtungskomponenten, in einem Bereich von 0,01 bis 2 liegen,
vorzugsweise von 0,02 bis 1,5. Optimale Brechungsindexdifferenzen
liegen beispielsweise im Bereich von 0,1 bis 1,5, wobei hiervon
auch Abweichungen möglich
sind.
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Die
monodispersen Kugeln der photonischen Kristalle bestehen beispielsweise
aus Metalloxiden, Metallchalkogeniden oder aus Siliziumdioxid. Kugeln
aus Siliziumdioxid können
darüber
hinaus mit nicht absorbierenden Metalloxiden wie beispielsweise
mit Titanoxid, Zirkoniumoxid, Zinkoxid, Zinnoxid oder Aluminiumoxid
beschichtet sein, oder mit absorbierenden Metalloxiden, wie etwa
Eisenoxid. Desweiteren können
monodisperse Kugeln auch aus Metalloxiden bestehen, wie beispielsweise
aus Titandioxid, Zirkoniumoxid, Zinkoxid, Zinnoxid, Aluminiumoxid
sowie aus Mischungen derselben. Diese können mit organischen Materialien,
z.B. mit Silanen beschichtet sein.
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Es
können
auch sog. inverse, photonische Kristalle verwendet werden. Dies
können
Kristalle auf der Basis eines Metalloxid-Harz-Gerüstes sein,
aus welchem die monodispersen Kugeln entfernt werden. Beispielsweise
ist bekannt, dreidimensionale Kugelpackungen aus SiO2-Kugeln
mit Polystyrol zu füllen
und die SiO2-Kugeln danach zu entfernen,
so dass ein photonischer Kristall als ein Negativabdruck der dichten
Kugelpackung resultiert. Dieser inverse photonische Kristall kann
die gleichen Farbeigenschaften aufweisen wie der direkte photonische
Kristall.
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Inverse
photonische Kristalle auf der Basis von Metallchalkogeniden werden
bevorzugt eingesetzt.
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Darüber hinaus
können
monodisperse Kugeln eingesetzt werden, welche aus Polymeren bestehen, beispielsweise
aus Polystyrol, Polyester, Polyamiden, Polyurethan oder Poly(meth)acrylaten.
Derartige Polymerkugeln können
Metalloxideinschlüsse
enthalten.
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Insbesondere
geeignet sind monodisperse Kugeln, die hergestellt werden aus fluorierten (Meth)acrylaten,
insbesondere aus fluorierten Alkyl(meth)acrylaten mit C2 bis C8
Alkylgruppen. Beispiele sind Trifluorethylmethacrylat, Perfluorpropylmethacrylat,
Perfluorbutylmethacrylat, wobei die resultierenden Polymere neben
fluorierten Seitenketten auch Anteile von Tetrafluorbutylbis(meth)acrylat- oder Pentaerythritoltetra(meth)acrylat-Einheiten
enthalten können.
Diese Polymere können
vernetzt vorliegen, wobei sie selbstvernetzend sein können oder
sie können
durch den Einsatz von Vernetzungsmitteln zum Vernetzen gebracht
werden. Beispiele für
Vernetzungsmittel sind Cinnamoylalkyl(meth)acrylate oder Tetrafluorbutylbis(meth)acrylate oder
Pentaerythritoltetra(meth)acrylate.
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Für die erfindungsgemäße Mehrschichtlackierung
kommen bevorzugt photonische Kristalle auf der Basis von fluorierten,
vernetzten Poly(meth)acrylaten zum Einsatz.
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Derartige
Polymere sind durch Suspensionspolymerisation der Monomeren herstellbar.
In
1 wird beispielhaft die Herstellung
eines Polymethacrylates aus 2,2,2-Trifluorethylmethacrylat und die
Vernetzung mit Pentaerythritoltetramethacrylat (PEMA) gezeigt:
1
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Die
erfindungsgemäß verwendbaren
photonischen Kristalle können
erzeugt werden z.B. durch Tröpfchenverfahren
oder durch eine kontinuierliche Bandbeschichtung. Dazu werden die
in einem flüssigen
Medium suspendierten, monodispersen Kugeln versprüht, so dass
sich an der zu versprühenden
Oberfläche
Tropfen bilden bzw. dass die Suspension als Flüssigkeitsfilm auf einem Träger abgeschieden
wird. Nach Eintrocknung und Verfestigung entstehen die entsprechenden
photonischen Kristalle, welche von der Oberfläche auf trockenem oder auf
nassem Weg abgelöst
werden können
z.B. durch Abstreifen, Ultraschallbehandlung, Flüssigkeits- oder Gasbestrahlung.
Die Form der Partikel kann dabei gesteuert werden z.B. durch Konzentration
in der Suspension, den Tropfendurchmesser, die Geschwindigkeit des
Eintrocknens.
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Die
resultierenden Partikel können
gegebenenfalls physikalisch und chemisch stabilisiert werden, um deren
Struktur zu erhalten. Die chemische Stabilisierung verbindet die
Kugeln durch eine chemische Modifizierung der Kugeloberfläche, beispielsweise
durch Zusatz von löslichen
Silikaten, von polymerisierbaren Aluminiumverbindungen oder durch
zum Härten
geeignete Polymerseitenketten, z.B. Cinnamoylalkyl-Seitenketten.
Die Oberfläche
der Kugeln kann ebenfalls so modifiziert werden, dass nach der Zuführung von
Wärme, thermischer
Strahlung oder UV-Strahlung die Kugeln die einen mit den anderen
vernetzt werden, wodurch eine Verfestigung der Struktur bewirkt
werden kann.
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Die
aus den monodispersen Kugeln hergestellten Partikel können eine
durchschnittliche Teilchengröße von 5
bis 500 μm
aufweisen, vorzugsweise bis zu 25 μm, wobei die Partikel sowohl
eine blättchenförmige als
auch eine kugelförmige
Struktur aufweisen können.
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Die
photonischen Kristalle können
in einer Konzentration von 0,1 bis 70 Gew.-% in der Zusammensetzung
des Basislacks, des Zwischenlacks oder des Decklacks enthalten sein,
bevorzugt in einer Konzentration von 1 bis 20 Gew.-%, auf die Lackzusammensetzung
bezogen.
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Es
können
sowohl Flüssiglacke
als auch Pulverlacke mit den erfindungsgemäßen photonischen Kristallen
als Basis-, Zwischen- oder Klarlacke ausgerüstet werden. Zu diesem Zweck
können
die in der Lackindustrie üblicherweise
einsetzbaren Lackzusammensetzungen Verwendung finden. Als Flüssiglacke
können beispielsweise
Lacke auf wässriger
Basis oder auf Lösemittelbasis
verwendet werden.
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Die
Flüssig-
und Pulverlacke können
auf lacküblichen
Bindemitteln basieren, beispielsweise auf Polyester-, Epoxid-, Poly(meth)acrylat-,
Polyamid-, Polycarbonat-, und/oder Polyurethanharzen, auf Aminoplast- und
Phenoplastharzen.
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Es
können
die für
die oben genannten. Bindemittel die üblichen Vernetzungsmittel verwendet
werden, wie beispielsweise Formaldehyd-Kondensationsharze, wie etwa
Phenol-Formaldehyd-Kondensationsharze und
Amin-Formaldehyd-Kondensationsharze, Polyisocyanate, Dicyandiamidverbindungen,
Dicarbonsäuren, epoxidgruppenhaltige
Vernetzungsmittel. Diese sind dem auf dem Lackgebiet tätigen Fachmann
geläufig.
Die Bindemittel können
auch selbstvernetzend sein.
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Als
Lösemittel
können
mit Wasser mischbare Lösemittel
oder mit Wasser nicht mischbare Lösemittel eingesetzt werden.
Beispiele für
geeignete Lösemittel
sind ein- oder mehrwertige Alkohole, Glykolether oder -ester, Glykole,
Ketone, aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, Alkylpyrrolidone,
Ether, cyclische Harnstoffderivate.
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Desweiteren
können
Pigmente, lackübliche
Additive wie z.B. Weichmacher, Filmbildungsmittel, Füllmittel,
Verdickungsmittel, Fließsteuermittel
und Katalysatoren zur Beschleunigung der Vernetzung in der Lackzusammensetzung
enthalten sein.
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Erfindungsgemäß können die
photonischen Kristalle auch in einer Schicht ohne Lackbindemittel
und -zusatzstoffe zum Einsatz kommen. Eine derartige Zusammensetzung
kann die photonischen Kristalle in einer Konzentration von 1 bis
70 Gew.-% enthalten, bevorzugt in einer Konzentration von 5 bis
30 Gew.-%, bezogen auf
die Gesamtzusammensetzung. Darüber
hinaus kann diese Zusammensetzung auch Lösemittel enthalten wie sie
oben genannt worden sind und/oder Wasser und Zusatzstoffe wie etwa
Dispergierhilfsmittel und weitere Additive, so wie sie oben genannt
worden sind.
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Beispielsweise
kann die Kristallisation der monodispersen Teilchen auch aus der
bei der Herstellung der monodispersen Teilchen durch Suspensionspolymerisation
erzeugten wässrigen
Suspension direkt auf dem zu beschichtenden Substrat erfolgen, dies
durch Aufsprühen
der Suspension und durch anschließende Trocknung. Eine derartige
Suspension kann die monodispersen Teilchen in einer Menge von 5
bis 20 Gew.-% enthalten, auf die Suspension bezogen.
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Eine
derartige Suspension enthält
die photonischen Kristalle vorzugsweise auf der Basis von fluorierten,
vernetzten Poly(meth)acrylaten. Die Suspension ist während einer
langen Zeitspanne stabil, z.B. während einem
halben Jahr oder länger.
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Es
sind auch feste Zubereitungen einsetzbar, welche die photonischen
Kristalle bis zu einem Gehalt von beispielsweise 95 bis 99 Gew.-%
aufweisen.
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Das
Auftragen der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung
auf die Substratoberfläche
kann mit üblichen
Methoden erfolgen, wobei Gegebenfalls zunächst die Grundierungsschicht
auf die unbehandelte oder auf die vorbehandelte Substratoberfläche aufgetragen
wird, alsdann beispielsweise die Basisschicht und die Deckschicht,
beispielsweise durch Sprühen,
Walzen, Tauchen, Rakeln, Fluten und elektrostatische Beschichtung.
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Die
trockne Lackstärke
liegt in dem Bereich von 3 bis 50 μm, vorzugsweise in demselben
von 30 bis 50 μm.
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Nach
dem Auftragen der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung
wird diese getrocknet bzw. eingebrannt, z.B. während 10 Minuten bei 60°C getrocknet,
worauf dieselbe gehärtet
werden kann durch Wärmezufuhr
in einem Ofen; durch IR-Bestrahlung bzw. durch Elektronenbestrahlung,
beispielsweise UV-Strahlung. Die
Wärmehärtung kann
beispielsweise bei Temperaturen von 20 bis 140°C erfolgen.
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Gegebenfalls
können
die einzelnen Schichten der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung auch getrennt
getrocknet bzw. gehärtet
werden, beispielsweise insbesondere die die photonischen Kristalle
enthaltenen Schichten, und zwar durch Trocknen in der Horizontalen
bei einer Temperatur von beispielsweise 20 bis 140°C.
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Es
können
Oberflächen
von Substraten verschiedener Art mit der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung
beschichtet werden. Substrate erstrecken sich beispielsweise auf
Metalle, Kunststoffe, Holz, Glas, Textilien.
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Mit
der erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung
und dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung der Mehrschichtlackierung ist es möglich, beschichtete
Substratoberflächen
zu erzeugen mit einer hohen optischen Brillanz sowie einem sehr
guten Farbflop. Die Zwischenhaftung der einzelnen Schichten der
erfindungsgemäßen Mehrschichtlackierung
entspricht einer üblichen
Mehrschichtlackierung, wie sie normalerweise insbesondere für die Beschichtung
von Metall und Kunststoff verwendet wird, beispielsweise für Automobilkarosserien
und Automobilteile. Die erfindungsgemäße Mehrschichtlackierung weist
eine hohe Farbstabilität
auf, insbesondere durch die hohe Lösemittel- und Wärmebeständigkeit
bei dem Einsatz von photonischen Kristallen auf der Basis von fluorierten
(Meth)acrylatmonomeren.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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VERFAHREN
ZUR HERSTELLUNG PHOTONISCHER KRISTALLE AUF DER BASIS VON FLUORIERTEN MONOMEREN
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In
einen 250 ml-Kolben werden 150 ml Reinstwasser vorgelegt und der
Kolben wird unter Stickstoffbegasung auf 90°C erhitzt. Nach 45 Minuten wird
der Stickstoffstrom abgestellt und es werden 3 ml einer Lösung aus
3,79 g 2,2,2-Trifluorethylmethacrylat und 0,80 g Pentaerythritoltetramethacrylat
zugesetzt. Um die Polymerisation zu starten, werden nach weiteren
30 Minuten dann 5 ml einer 10%-igen Lösung von Kaliumperoxidsulfat
als Initiator bei 90°C
zugesetzt. Diese Lösung
wurde vorher in einem 10 ml-Kolben während 10 Minuten und ebenfalls
bei 90°C
mit Stickstoff begast. Nach 1 Stunde wird die Lösung innerhalb von 30 Minuten abgekühlt. Um
die resultierende Polymerdispersion von groben Verunreinigungen
zu reinigen, wird die abgekühlte
Reaktionslösung
filtriert. Das Filtrat wird mehrmals zentrifugiert und erneut dispergiert,
um das Polymer vollständig
von niedermolekularen Reaktionsrückständen zu
reinigen.
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Die
Mischung kann als 5 bis 20%-ige wässrige Suspension aufbewahrt
werden. Die Partikel können sich
absetzen, sie sind aber in der Lage durch Schütteln erneut in Suspension
versetzt zu werden. Die Suspension ist während einer langen Zeitspanne
stabil, z.B. Während
einem halben Jahr.
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Die
Kristallisation der erhaltenen monodispersen Polymerdispersion erfolgt
durch Trocknung auf horizontalen Substraten. Dazu werden einige
100 μl der
Polymersuspension auf Glasflächen
von etwa 10 bis 20 cm2 ausgestrichen und
langsam getrocknet. Die erhaltenen Kristalle werden bei etwa 70°C mindestens
2 Stunden lang getempert und durch Abkratzen von dem Glassubstrat
gelöst.
Es resultieren kleine Kristallpartikel mit einer Größe von 50
bis 500 μm,
welche abgesiebt werden können,
um zu dem gewünschten
Partikelkaliber zu führen.
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Die
Kristalle weisen eine hochbrillante Farbe auf.
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UV-VIS-Spektren:
Verminderung der Transmission, enge Halb-Bandbreite von 5%, winkelabhängige optische
Reflexionsspanne: 100 nm (gemessen mit dem Spektrometer UV-2102
PC von Schimadzu),
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Thermische
Stabilität:
stabil bis zu 250 °C
(gemessen unter einer Heizrate von 4 °C/Minute, unter Verwendung eines
Mikroskopes vom Typ SL 100 von Zeiss),
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Lösungsmittelbeständigkeit:
beständig
gegen übliche
Lösungsmittel
wie n-Butylacetat, Xylene, Alkohole, Polyglycole, Petrolether.
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BEISPIEL 2
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HERSTELLEN
EINER LACKZUSAMMENSETZUNG
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2
g Kristallstückchen
der Größe 5 bis
25 μm, hergestellt
gemäß Beispiel
1, werden in eine Mischung aus 50 g des Harzes Ebecryl® 600
(Polyurethanharz von UCB Chemicals), 46 ml Ethanol und 1,5 g Photoinitiator
Irgacure® 1000
(Ciba Geigy) eingestreut und homogen in der Mischung verrührt.
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Der
rote Farbeffekt der Kristallstückchen
bleibt bei diesem Prozess erhalten.
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BEISPIEL 3
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HERSTELLUNG
EINER ERFINDUNGSGEMÄßEN MEHRSCHICHTLACKIERUNG
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BEISPIEL 3A
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Die
unter Beispiel 2 hergestellte Lackformulierung wird als Basislackschicht
durch Sprühen
auf eine Metallplatte aufgebracht, dies bis zu einer Trockenschichtdicke
von 25 μm.
Die Trocknungs-/Einbrennbedingungen
sind die folgenden; 5 Minuten bei Zimmertemperatur, dann 5 Minuten
bei 60°C,
dann UV-Härten.
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Danach
wird als transparenter Decklack mit einer Trockenschichtdicke von
40 μm der
Klarlack 2K Protect 80 (DuPont) aufgetragen. Die Trocknungs-/Einbrennbedingungen
sind die folgenden; 10 Minuten bei Zimmertemperatur, dann 30 Minuten
bei 130°C.
Der Farbeffekt der Kristalle bleibt erhalten. Die Beschichtung zeigt einen
monodispersen Farbeffekt mit hoher Farbbrillanz und Farbstabilität.
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BEISPIEL 3B
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Die
Kristallisation der monodispersen Polymerdispersion aus der 5 bis
20%-igen wässrige
Suspension gemäß Beispiel
1 erfolgt direkt auf dem zu beschichtenden Substrat durch Aufsprühen der
Suspension und anschließende
Trocknung in der Horizontalen bei Zimmertemperatur. Es bildet sich
eine farbige photonische Kristallschicht aus. Die Trockenschichtdicke
beträgt
5 μm. Der
transparente Decklack 2K Protect 80 wird dann aufgetragen mit einer
Trockenschichtdicke von 40 μm.
Die Trocknungs-/Einbrennbedingungen
sind die folgenden; 10 Minuten bei Zimmertemperatur, dann 30 Minuten
bei 130°C
Der Farbeffekt der Kristalle bleibt erhalten. Die Beschichtung zeigt
einen monodispersen Farbeffekt mit hoher Farbbrillanz und Farbstabilität.