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1. Gebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System und Verfahren zur Vermeidung
von Fahrzeugunfällen auf
Kreuzungen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung das
Erfassen des Vorhandenseins eines Bedrohungsfahrzeugs, das sich
derselben Kreuzung nähert
wie das Versuchsfahrzeug.
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2. Erörterung
es allgemeinen Stands der Technik
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Straßenkreuzungen
sind Bereiche möglicher Zusammenstöße, in denen
Fahrzeuge, die versuchen, diese Stellen zu überqueren, einer größeren Gefahr
ausgesetzt sind. Durch die unterschiedliche Beschaffenheit von Kreuzungsanordnungen
und die Anzahl der Fahrzeuge, die sich diesen Stellen nähern und über sie
hinweg fahren, entsteht eine große Vielfalt von Unfallszenarien.
Vorläufige
Schätzungen
der zuständigen
US-Behörde National
Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) weisen darauf hin, dass
Unfälle
beim Überqueren
der Fahrbahn, zu denen es an Kreuzungen kommt, etwa 26 Prozent aller von
der Polizei registrierten Unfälle
pro Jahr ausmachen, ungefähr
1,7 Millionen Unfälle
pro Jahr. Unter Berücksichtigung
der nicht von der Polizei registrierten Unfälle dieser Art steigt die Gesamtzahl
der Unfälle
beim Überqueren
der Fahrbahn auf ungefähr
3,7 Millionen pro Jahr. Diese Unfälle können in vier Szenarien eingeteilt
werden (aus der Perspektive eines Fahrzeugs, das die Unfallereignisse
auslöst).
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1 zeigt
das erste Szenario. Ein Versuchsfahrzeug 100 muss nicht
anhalten, es liegt keine Verletzung einer Vorrichtung zur Verkehrslenkung vor
und das Versuchsfahrzeug 100 wird auf einer Fahrbahn langsamer
oder hält
an. Es kann sein, dass das Versuchsfahrzeug 100 die Vorfahrt
beachten, jedoch nicht anhalten muss, sodass keine Verletzung einer
Lenkungsvorrichtung vorliegt. In den meisten dieser Fälle nähert sich
das Versuchsfahrzeug 100 einer Ampel, die eine Grünphase anzeigt,
während
in den restlichen Fällen
Kreuzungen vorliegen, bei denen die Fahrtrichtung des Versuchsfahrzeugs 100 nicht
durch eine Vorrichtung zur Verkehrslenkung geregelt wird. Es kommt
zum Unfall, wenn das Versuchsfahrzeug 100 versucht, nach
links über
die Fahrbahn eines entgegenkommenden Bedrohungsfahrzeugs (HAF) 102 abzubiegen. Üblicherweise wird
das Versuchsfahrzeug 100 auf der Fahrbahn entweder langsamer
oder hält
an.
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Das
zweite Szenario ist in 2 dargestellt. In diesem Fall
muss das Versuchsfahrzeug 100 bedingt durch eine Vorrichtung
zur Verkehrslenkung anhalten, beachtet die Lenkungsvorrichtung und
hält an und
fährt in
die Kreuzung ein. Beinahe alle Fälle
in dieser Gruppe sind Kreuzungen mit Stoppschildern entlang der
Straße,
auf der das Versuchsfahrzeug 100 fährt. Es befindet sich keine
Verkehrsleiteinrichtung auf der Straße, auf der das andere Fahrzeug 102 fährt. Es
kommt zum Unfall, wenn das Versuchsfahrzeug 100 versucht,
die Kreuzung zu überqueren oder
links auf die Straße
abzubiegen, auf der das Bedrohungsfahrzeug 102 fährt.
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3 zeigt
das dritte Szenario. Obwohl das Versuchsfahrzeug 100 einer
Vorrichtung zur Verkehrslenkung entsprechend anhalten muss, fährt das Versuchsfahrzeug 100 ohne
anzuhalten auf die Kreuzung (unter Verletzung der Vorrichtung zur
Verkehrslenkung). In den meisten dieser Fälle fährt das Versuchsfahrzeug 100 geradeaus
weiter (d.h. es biegt nicht ab).
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Das
vierte Szenario ist in 4 dargestellt. In diesem Fall
nähert
sich das Versuchsfahrzeug 100 einer Kreuzung mit Ampelregelung
bei roter Ampelphase. Das Versuchsfahrzeug 100 hält an und
fährt dann
in die Kreuzung ein, bevor die Ampel auf Grün umschaltet.
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Unterschiedliche
Systeme, wie das VORAD-System zur Vermeidung von Unfällen und
das Stabilitätsverbesserungssystem
von Mercedes-Benz veranschaulichen die Möglichkeit zur Erfassung von Unfallsituationen
und zur Kontrolle der Stabilität
des Fahrzeugs während
eines Manövers
zur Vermeidung eines Unfalls. Die Anwendung dieser und weiterer Technologien
des Stands der Technik ist Bestandteil eines Programms zur grundlegenden
Umgestaltung der Verkehrssicherheit. Mit diesem Programm mit der allgemeinen
Bezeichnung „Intelligent
Transportation Systems" (ITS)
wird versucht, Sensoren und Verarbeitungseinrichtungen in Kraftfahrzeuge
einzugliedern, um ihre Sicherheit und ihren Nutzen zu erhöhen. Diese
Systeme finden jedoch hauptsächlich
bei Auffahrunfällen
und Unfällen
beim Spurwechsel Anwendung und bieten keine umfassende Vorbeugung von
Kreuzungsunfällen.
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In
FR-A-2562694 ist ein System zur Unterstützung des Fahrens von Fahrzeugen
offenbart, wobei Mittel zum Erfassen des Vorhandenseins und/oder
der Geschwindigkeit von Fahrzeugen an den Ecken einer Kreuzung angeordnet
sind. Die erfassten Signale werden verwendet, um zu bestimmen, ob
sich ein Fahrzeug an die Verkehrsregelung hält (z.B. an einer roten Ampel
hält) oder
nicht, indem die erfassten Ergebnisse mit typischen Situationen verglichen
werden, die im Speicher abgespeichert sind. An das verstoßende Auto
und alle anderen Autos, die gefährdet
sein könnten,
wird über
Empfangssysteme, mit denen jedes Auto ausgestattet ist, eine Warnung übertragen.
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Ein
derartiges System weist mehrere erhebliche Nachteile auf. Erstens
ist die Leistungsfähigkeit des
Systems auf Situationen beschränkt,
die den Beispielen entsprechen, die in seinem Speicher abgespeichert
sind. Auch wenn ein Fahrzeug Verkehrsregeln nicht einhält oder
Erwartungen nicht erfüllt, muss
es keine Bedrohung für
andere Fahrzeuge darstellen. Wenn die erfassten Signale jedoch keiner
der vorbestimmten Szenarien entsprechen, hat das System keine andere
Möglichkeit
als eine Warnung abzugeben, was zu zahlreichen Fehlalarmen führt. Zweitens
muss das System in Abhängigkeit
von der Straßenanordnung
und dem typischen Verkehrsaufkommen individuell an die fraglichen
Kreuzungen angepasst werden. Der Aufbau eines derartigen Systems
an jeder Kreuzung wäre übermäßig teuer
und unpraktisch.
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In
EP A-0 464 821 ist ein weiteres Beispiel für die Anwendung von ITS bereitgestellt, bei
dem ein Fahrzeug mit einem Radarsystem versehen ist, das dafür eingerichtet
ist, Hindernisse zu erkennen und die Straße vor dem Fahrzeug zu erfassen.
Es findet sich jedoch keine Lehre bezüglich der Vermeidung von Unfällen an
Kreuzungen.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren und System zur Vermeidung
von Unfällen
an Kreuzungen zwischen einem Versuchsfahrzeug und weiteren Fahrzeugen
bereit, sodass die Nachteile des Stands der Technik überwunden
werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst ein Verfahren zur Vermeidung von Unfällen eines Versuchsfahrzeugs
das Abtasten mindestens einer Fahrbahn, die auf eine Kreuzung führt, das
Erfassen des Vorhandenseins eines Bedrohungsfahrzeugs auf der mindestens
einen Fahrbahn; und Abgeben einer Warnung, gekennzeichnet durch
die Vorhersage, ob das Versuchsfahrzeug und das Bedrohungsfahrzeug die
Kreuzung zur gleichen Zeit einnehmen werden, und dadurch, dass die
Warnung als Reaktion auf die Vorhersage abgegeben wird. Entsprechend
ist eine Vorrichtung zur Vermeidung von Unfällen zum Vermeiden von Unfällen eines
Versuchsfahrzeugs vorgesehen, die mindestens eine Radareinheit umfasst, so
ausgelegt, dass sie mindestens eine Fahrbahn abtastet, die auf eine
Kreuzung führt,
eine Einheit zum Verarbeiten, so angepasst, dass sie Daten verarbeitet,
die von der mindestens einen Radareinheit erhalten werden, um das
Vorhandensein eines Bedrohungsfahrzeugs auf der mindestens einen
Fahrbahn zu erfassen; und eine Schnittstelle, die so angepasst ist,
dass sie eine Warnung abgibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Einheit
zum Verarbeiten weiter so angepasst ist, dass sie vorhersagt, ob
das Versuchsfahrzeug und das Bedrohungsfahrzeug die Kreuzung zur
gleichen Zeit einnehmen werden, und dadurch, dass die Schnittstelle
die Warnung als Reaktion auf die Vorhersage abgibt.
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Vorzugsweise
wird als Reaktion darauf, dass das Versuchsfahrzeug in einen vorbestimmten
Abstand einer Kreuzung eintritt, der linke, rechte und vordere Bereich
des Versuchsfahrzeugs getrennt abgetastet. Das Vorhandensein eines
Bedrohungsfahrzeugs auf der mindestens einen Fahrbahn wird erfasst.
Es wird vorhergesagt, ob das Versuchsfahrzeug und das Bedrohungsfahrzeug
die Kreuzung zur gleichen Zeit einnehmen werden. Als Reaktion auf die
Vorhersage wird eine Warnung abgegeben.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren ferner das Speichern einer Karte in einer
Datenbank, wobei die Karte mindestens eine Kreuzung mit einer Vorrichtung
zur Verkehrslenkung umfasst. Es werden Koordinatendaten erhalten,
die eine Position des Versuchsfahrzeugs wiedergeben. Es wird bestimmt, ob
das Versuchsfahrzeug in eine der mindestens einen Kreuzungen unter
Verletzung einer zugehörigen Vorrichtung
zur Verkehrslenkung eintritt. An einen Fahrer des Versuchsfahrzeugs
wird als Reaktion auf eine Bestimmung, dass das Versuchsfahrzeug
in eine der mindestens einen Kreuzungen unter Verletzung einer zugehörigen Vorrichtung
zur Verkehrslenkung eintritt, eine Warnung abgegeben. Es wird ein Bereich
um die Kreuzung herum abgetastet. Sämtliche Bedrohungsfahrzeuge
im abgetasteten Bereich werden identifiziert. Es wird vorhergesagt,
ob das Versuchsfahrzeug und das Bedrohungsfahrzeug die Kreuzung
zur gleichen Zeit einnehmen werden. An den Fahrer des Versuchsfahrzeugs
wird als Reaktion auf die Vorhersage, dass das Versuchsfahrzeug
und das Bedrohungsfahrzeug die Kreuzung zur gleichen Zeit einnehmen
werden, eine Warnung abgegeben. Es wird bestimmt, ob die vorherrschenden
Bedingungen eine geringe Wahrscheinlichkeit eines Unfalls an der
Kreuzung anzeigen. Die Warnung an einen Fahrer des Versuchsfahrzeugs
wird als Reaktion auf eine Vorhersage blockiert, wenn die vorherrschenden
Bedingungen eine geringe Wahrscheinlichkeit eines Unfalls auf der
Kreuzung anzeigen.
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Vorzugsweise
umfasst die Vorrichtung zur Vermeidung von Unfällen linke, rechte und mittlere Radarantennen,
die auf dem Fahrzeug montiert sind. Eine Steuerung ist so programmiert,
dass sie die linken und rechten Radarantennen in einem vorbestimmten
Winkel im Verhältnis
zu linken beziehungsweise rechten Kontrollpunkten hin- und herbewegt, wobei
die Kontrollpunkte Positionen auf linken und rechten Fahrbahnen
darstellen, die auf eine Kreuzung führen. Die Steuerung ist auch
so programmiert, dass sie die linken und rechten Kontrollpunkte von
der Kreuzung weg bewegt, wenn sich das Versuchsfahrzeug der Kreuzung
nähert.
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Vorzugsweise
ist auch eine Karten-Datenbank bereitgestellt, wobei eine Karte
in der Datenbank eine Kreuzung umfasst. Ein Positionssensor kann
ein Bedrohungsfahrzeug, das sich der Kreuzung nähert, von anderen Gegenständen unterscheiden,
die von den linken, rechten und mittleren Radarantennen erfasst
werden. Eine Steuerung kann bestimmen, ob das Versuchsfahrzeug und
das Bedrohungsfahrzeug eine Kreuzung zur gleichen Zeit einnehmen
werden. Die Steuerung ist so programmiert, dass sie ein Warnsignal
als Reaktion darauf abgibt, ob das Versuchsfahrzeug und das Bedrohungsfahrzeug
eine Kreuzung zur gleichen Zeit einnehmen werden, und wenn die vorherrschenden
Bedingungen keine geringe Wahrscheinlichkeit eines Unfalls an der
Kreuzung anzeigen.
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Weitere
Ausführungsbeispiele
und Vorteile der vorliegenden Erfindung können aus der vorliegenden Offenbarung
und den zugehörigen
Zeichnungen ermittelt werden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung wird in der folgenden ausführlichen Beschreibung unter
Bezug auf die angegebene Vielzahl von Zeichnungen als nicht einschränkenden
Beispielen für
bestimmte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung weiter beschrieben, in denen gleiche
Bezugszeichen in allen unterschiedlichen Zeichnungsansichten gleiche
Elemente darstellen und wobei:
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1 bis 4 Unfallszenarien
veranschaulichen;
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5 bis 8 die
Ursachen der Unfallszenarien von 1 bis 4 veranschaulichen;
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9 die
Architektur der bevorzugten Ausführungsform
des Gegenmaßnahmensystems
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
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10 den
Datenaustausch zwischen den Bestandteilen der Ausführungsform
von 9 veranschaulicht;
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11 den
Algorithmus für
die Ausführungsform
von 9 veranschaulicht;
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12 bis 15 die
Zweige des Algorithmus' von 11 für die Unfallszenarien
von 1 bis 4 veranschaulichen;
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16 eine
Systemarchitektur einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht;
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17 eine
senkrechte Kreuzung mit vier zweispurigen Straßen veranschaulicht;
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18 eine
Radareinheit der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht;
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19 ein
Echtzeitszenario gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht, wenn ein Versuchsfahrzeug entlang
einer Strecke, die digital in einer GIS-Karte vorliegt, auf Kreuzungen
trifft;
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20 Veränderungen
des Bereichs des Abtastwinkels gemäß der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht, wenn sich ein Versuchsfahrzeug einer
senkrechten Kreuzung nähert;
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21 den
Vorgang der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zur Verfolgung weiterer Fahrzeuge veranschaulicht,
die sich derselben Kreuzung nähern
wie das Versuchsfahrzeug;
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22 verschiedene mögliche Situationen für einen
Unfallfehlalarm veranschaulicht; und
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23 Grenzen
um eine Kreuzung herum zum Aktivieren/Blockieren von Warnungen veranschaulicht.
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24 veranschaulicht,
wie in der Karten-Datenbank 206 eine Kreuzung dargestellt
ist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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Die
Einzelheiten, die hier dargestellt sind, dienen lediglich als Beispiel
und zur veranschaulichenden Erörterung
der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und sind dargestellt, um darzulegen,
was als die zweckmäßigste und
am einfachsten zu verstehende Beschreibung der Grundsätze und
konzeptionellen Gesichtspunkte der vorliegenden Erfindung erachtet
wird. In dieser Hinsicht wird nicht versucht, konstruktive Einzelheiten
der vorliegenden Erfindung ausführlicher
darzustellen, als für das
grundlegende Verständnis
der vorliegenden Erfindung erforderlich ist, da aus der Beschreibung
zusammen mit den Zeichnungen für
den Fachmann deutlich wird, wie die verschiedenen Formen der vorliegenden
Erfindung in der Praxis umgesetzt werden können.
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A. Systemüberblick
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Die
zuvor aufgeführten
Szenariengruppen weisen gemeinsame Faktoren auf, anhand derer die Unfälle durch
Anwendung ähnlicher
funktioneller Ziele verhindert werden können. Vor der Erörterung
des Gegenmaßnahmensystems,
das für
diese Szenarien entwickelt wurde, ist es von Vorteil, die dynamische Situation
zu betrachten, die mit jedem dieser Szenarien in Zusammenhang steht,
die sich alle ausschließlich
auf die Handlungen des Versuchsfahrzeugs 100 konzentrieren.
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Szenario
1 unterscheidet sich von anderen Szenarien, da das Versuchsfahrzeug 100 nach
links über
die Fahrbahn des Bedrohungsfahrzeugs 102 abbiegt. Die meisten
Fälle,
die diesem Szenario entsprechen, treten an Kreuzungen mit Lichtzeichenanlagen
auf, während
die übrigen
an Kreuzungen ohne Verkehrsleiteinrichtungen auftreten. 5 veranschaulicht
die zu diesem Szenario gehörenden
Unfallmerkmale. In allen Fällen
wird das Versuchsfahrzeug 100 auf der Fahrbahn entweder
langsamer oder hält
an, während
es darauf wartet, links abzubiegen.
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Diese
Art Unfall kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Über 90 Prozent
sind auf eine fehlerhafte Wahrnehmung zurückzuführen: Geschaut, anderen aber
nicht gesehen (26,5 Prozent), Versuchte, schneller als anderes Fahrzeug
zu sein (24,9 Prozent), Versperrte/beeinträchtigte Sicht (20,7 Prozent)
und Unaufmerksamkeit des Fahrers (17,9 Prozent). Der Einflussfaktor
ist in jedem Fall, dass das Versuchsfahrzeug 100 versucht,
mit einem unangemessenen Fahrzeugabstand über die Fahrbahn eines Fahrzeugs
links abzubiegen. Eine geeignete Gegenmaßnahme besteht darin, den Fahrer des
Versuchsfahrzeugs 100 vor dem unangemessenen Abstand zu
warnen, bevor der Fahrer weiter abbiegt.
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Szenario
2 unterscheidet sich durch die Bewegung des Versuchsfahrzeugs 100.
Bei diesem Szenario beachtet das Versuchsfahrzeug 100 die Vorrichtung
zur Verkehrslenkung und hält
an und fährt
dann vorzeitig in die Kreuzung ein. Es kommt zum Unfall, wenn das
Versuchsfahrzeug 100 versucht abzubiegen oder geradeaus über die
Kreuzung zu fahren. 6 veranschaulicht die Verteilung
der zu diesem Szenario gehörenden
Merkmale. Wie bei Szenario 1 fährt
der Fahrer mit einem unangemessenen Fahrzeugabstand in die Kreuzung
ein. Obwohl das Szenario sich durch die senkrechten Wege der Fahrzeuge
bei diesem Szenario unterscheidet, ist die zugrunde liegende Einflussgröße dieselbe.
Eine geeignete Gegenmaßnahme
besteht im Abtasten der senkrechten Fahrbahnen und dem Warnen vor
den sich nähernden
Fahrzeugen.
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In
Szenario 3 fährt
das Versuchsfahrzeug 100 unter Verletzung einer Vorrichtung
zur Verkehrslenkung über
eine Kreuzung. 7 veranschaulicht die zu diesem
Szenario gehörenden
Merkmale. In den meisten Fällen überquert
das Versuchsfahrzeug 100 die Kreuzung auf geradem Wege.
Dieses Manöver
hat einen Einfluss auf die Geschwindigkeit, mit der sich das Fahrzeug
der Kreuzung nähert
(z.B. wird der Fahrer des Versuchsfahrzeugs 100 beim Abbiegen
gewöhnlich
langsamer und biegt dann weiter ab). Eine Ausnahme dieser Tatsache
liegt vor, wenn das Versuchsfahrzeug 100 mit geringer Geschwindigkeit fährt und
der Fahrer glaubt, dass er mit der momentanen Geschwindigkeit sicher
abbiegen kann. Im Gegensatz zu Szenario 1 und 2 kann dieses Unfallszenario
abgeschwächt
werden, wenn der Fahrer über die
mögliche
Verletzung der Verkehrsregelung eine Warnung erhält. Ein Gegenmaßnahmensystem
sollte dem Fahrer diese Information rechtzeitig bereitstellen, damit
der Fahrer auf die nahende Kreuzung reagieren kann.
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Szenario
4 unterscheidet sich dadurch, dass der Fahrer des Versuchsfahrzeugs 100 als
Reaktion auf eine Lichtzeichenanlage mit roter Ampelphase anhält und dann
in die Kreuzung einfährt,
bevor die Ampel auf Grün
umschaltet. 8 veranschaulicht die Verteilung
der Unfallmerkmale. In allen Fällen
dieses Szenarios ist der Fahrer beim Fahren unaufmerksam und beachtet
die Ampelphase nicht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Gegenmaßnahmensystem 1000 für Kreuzungen
bereit, das vorzugsweise vier Teilsysteme aufweist; ein Gefahrenerfassungssystem 110,
ein GIS/GPS-System 112, eine Fahrer-Fahrzeug-Schnittstelle 114 und
eine Zentraleinheit (CPU) 116. 9 zeigt
die Architektur des Gegenmaßnahmensystems 1000.
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Das
Gefahrenerfassungssystem 110 nutzt Millimeterwellen-Radareinheiten
zur Erfassung von Daten über
Fahrzeuge, die sich der Kreuzung nähern, vorzugsweise drei Radareinheiten
VORAD EVT-200, die bei 24 GHz arbeiten. Die Radareinheiten wurden
werkseitig abgeändert,
damit sie über eine
RS-232-Verbindung Daten über
Entfernung und Radialgeschwindigkeit an die CPU 116 liefern.
Die Radarantennen sind an motorisierten Abtastplattformen mit Zahnradantrieb
angebracht, damit sie auf bestimmte Bereiche der Kreuzung gerichtet
werden können,
wenn sich das Fahrzeug der Kreuzung nähert. Die Steuerung stellt
Daten zur Winkelstellung bereit. Die Abtastplattform ist dafür ausgelegt,
dass die Antenne rechnergesteuert auf benachbarte Straßen der
Kreuzung ausgerichtet werden können,
der sich das Fahrzeug nähert.
Vorzugsweise werden drei Abtastplattformen verwendet; zwei auf dem
Fahrzeugdach zur Überwachung
der nicht-parallelen und eine nach vorn gerichtete Einheit zur Überwachung der
parallelen Fahrbahn. Im Gefahrenerfassungssystem 110 wird
vorzugsweise gängige
VORAD-Elektronik zur Verarbeitung von Daten aus den Antennen verwendet,
um die sich daraus ergebenden Daten über Entfernung und Radialgeschwindigkeit
der nächsten
Zielobjekte innerhalb der maximalen Radarreichweite zu liefern.
Ein Positionssensor nutzt die Radardaten in Verbindung mit Informationen über die
Kreuzung, die von einer integrierten Karten-Datenbank bereitgestellt
werden, um zu bestimmen, ob das Versuchsfahrzeug 100 die
Kreuzung zur gleichen Zeit einnehmen wird wie Fahrzeuge, die sich der
Kreuzung auf Querstraßen
oder parallel gerichteten Fahrbahnen nähern.
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Das
geographische Informationssystem/Global Positioning System (GIS/GPS) 112 umfasst
vorzugsweise einen GPS-Empfänger,
einen Differentialkorrekturempfänger
und eine integrierte GIS-Karten-Datenbank. Das System verwendet
differentiell korrigierte Positionsangaben, die vom weltweiten GPS-Netz
bereitgestellt werden, um das Versuchsfahrzeug 100 auf
einer bestimmten Straße
anzuordnen, die in der Karten-Datenbank
erkannt wurde. Die Karten-Datenbank enthält Angaben über den Standort von Kreuzungen
sowie von Straßen.
Diese Karten-Datenbank stammt vorzugsweise von Navigation Technologies,
Inc. (NavTech) und umfasst ausführliche
Angaben über
Straßen
und Kreuzungen (einschließlich
der Lenkungsvorrichtungen der Kreuzungen). Das Gegenmaßnahmensystem
verwendet diese Angaben zum Orten des Versuchsfahrzeugs 100 auf
einer Straße
und zur Ermittlung des Abstands zwischen dem Versuchsfahrzeug 100 und
der kommenden Kreuzung („Abstand
zur Kreuzung").
Ist der Abstand zur Kreuzung bekannt, kann die Fahrzeuggeschwindigkeit
von Fahrzeugsensoren wie dem Tachomat erfasst werden und zur Berechnung
der Bremskraft verwendet werden, die erforderlich ist, um nicht
in die Kreuzung einzutreten.
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Die
Fahrer-Fahrzeug-Schnittstelle 114 überträgt an den Fahrer des Fahrzeugs
Warnungen unter Verwendung mehrerer Sinnesmodalitäten zur Übertragung
der Warnungen. Die Fahrer-Fahrzeug-Schnittstelle 114 umfasst
ein Headup-Display (HUD), ein akustisches System und ein Bremswarnsystem.
Dieses System kann auch ein rechnergesteuertes Hilfsbremssystem
aktivieren, wenn die ap-Schwelle (erforderliche
Beschleunigung, um nicht in die Kreuzung einzutreten) überschritten
wird. Das Bremssystem liefert mehrere Abbremsimpulse, um den Fahrer
vor der Kreuzung zu warnen und darauf zu reagieren.
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Die
vorliegende Erfindung hilft dabei, zu verhindern, dass dem Fahrer
eines ausgestatteten Fahrzeugs ein Fehler bei der Einschätzung oder
Wahrnehmung unterläuft,
der zu einem der vier zuvor erörterten
Unfallszenarien führt.
Außerdem
kann die vorliegende Erfindung mit Situationen umgehen, in denen
die Handlung (oder deren Fehlen), die den Unfall auslöst, vom
Fahrer des anderen Fahrzeugs 102 ausgelöst wird. Die beiden wichtigsten
defensiven Unfallszenarien sind Linksabbiegen über eine Fahrbahn (Szenario
1) und Verletzung der Verkehrsregelung (Szenario 3). Während sich
die Dynamik des Szenarios nicht verändert, kehrt sich die Rolle
um, die jedes Fahrzeug in dem Szenario spielt.
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Von
der hier beschriebenen Ausrüstung
und den hier beschriebenen Systemen werden einem Unfallvermeidungsalgorithmus 118 Daten
bereitgestellt. Der Algorithmus ist ein Befehlssatz, der die ankommenden
Daten verarbeitet und an den Fahrer Warnungen abgibt, wenn bestimmte
Schwellwerte überschritten
werden. 9 und 10 veranschaulichen
den Datenaustausch zwischen den Bestandteilen des Gegenmaßnahmensystems 1000.
Ein Ampel-Fahrzeug-Kommunikationssystem (in 10 nur gestrichelt
dargestellt) kann ebenfalls vorhanden sein, wenn das System auf
Lichtsignale von Vorrichtungen zur Verkehrslenkung reagieren soll.
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Die
Daten aus den Fahrzeugsystemen werden zur Verarbeitung und zum Abgeben
von Warnungen empfangen. Der Algorithmus 118 überwacht
ap und tg (Zeitabstand
zu sich nähernden
Fahrzeugen). Auf der Grundlage der berechneten Werte für diese Größen wird
eine Warnung an den Fahrer des Fahrzeugs abgegeben, das mit dem
Gegenmaßnahmensystem
ausgestattet ist. 11 veranschaulicht den Algorithmus
für das
gesamte System.
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Der
Algorithmus 118 verarbeitet Daten aus dem DGPS-System im
Versuchsfahrzeug 100 zur Bestimmung der Fahrzeugposition.
Diese Position wird mit dem Standort einer Straße auf der GIS-Karte korreliert.
Wenn das Fahrzeug durch eine Systemungenauigkeit entweder im DGPS
oder GIS entfernt von der Straße
angeordnet wird, korrigiert eine Software den Standort des Fahrzeugs
auf die nächstliegende
Straße.
DGPS wird aufgrund seiner höheren Genauigkeit
im Vergleich zu GPS allein bevorzugt, obwohl auch GPS allein oder
andere Formen der Positionsbestimmung eingesetzt werden können. Ist
die Straße
geortet worden, können
Fahrzeugkurs und Fahrzeuggeschwindigkeit (wie von der DGPS-Ausrüstung und/oder
Fahrzeugsensoren erfasst) zur Erkennung der Kreuzung verwendet werden,
der sich das Fahrzeug nähert.
Beim GIS wird die diskrete Kreuzungskennung zur Bestimmung der Verkehrsregelung
an der Kreuzung und der Form der Kreuzung verwendet, ob mit vier
Straßen,
mit Einmündung rechts/links,
T-Kreuzung oder andere Kreuzungsarten. Die integrierte Verarbeitungseinheit
berechnet den Abstand zur Kreuzung, der von den Warnalgorithmen
verwendet wird.
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Die
geeignete Gegenmaßnahme
kann je nach der Vorrichtung zur Verkehrslenkung an einer bestimmten
Kreuzung unterschiedlich ausfallen. Wenn sich das Fahrzeug einer
Kreuzung mit einem Stoppschild nähert,
muss das System (1) die Beachtung der Verkehrsregelung durch den
Fahrer ermitteln und (2) ob der Fahrer einen ausreichenden Fahrzeugabstand
aufweist, mit dem er in die Kreuzung eintritt. Ein Fahrer, der sich
einer Kreuzung mit einem Stoppschild nähert, muss immer anhalten,
nach einer Lücke
zum Weiterfahren suchen und anschließend die Kreuzung überqueren.
Das System ermittelt durch Überwachung
der Größe ap (z.B. Fahrzeuggeschwindigkeit in Bezug
auf Abstand zur Kreuzung) die Beachtung des Stoppschilds durch den
Fahrer und berechnet die erforderliche Bremskraft, die notwendig
ist, zu verhindern, dass das Fahrzeug in die Kreuzung eintritt.
Das System gibt eine Warnung ab, wenn der Wert für ap 0,35
g überschreitet.
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Reagiert
der Fahrer auf die Kreuzung, indem er langsamer wird, um anzuhalten,
tastet das Gefahrenerfassungssystem 110 des Fahrzeugs die
Kreuzung ab, um das Vorhandensein von Bedrohungsfahrzeugen 102 zu
bestimmen. Wenn sich das Versuchsfahrzeug 100 der Kreuzung
nähert,
richtet das System die Radareinheiten aus, um die Anordnung der
Kreuzung (von der Karten-Datenbank im GIS bereitgestellt) zu berücksichtigen.
Das Gefahrenerfassungssystem 110 überwacht die Entfernung und
Radialgeschwindigkeit der Bedrohungsfahrzeuge 102, die
sich der Kreuzung nähern.
Ein Positionssensor bestimmt auf der Grundlage der vorstehenden
Daten (z.B. Position, Geschwindigkeit, Abstand und Beschleunigung),
ob das Versuchsfahrzeug 100 und ein oder mehrere Zielfahrzeuge 102 die
Kreuzung zur gleichen Zeit einnehmen werden.
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Werden
das Versuchsfahrzeug 100 und ein beliebiges Zielfahrzeug 102 die
Kreuzung gleichzeitig einnehmen, wird eine Warnung an den Fahrer ausgelöst, obwohl
die Warnung blockiert werden kann, wenn sich das Fahrzeug einer
Kreuzung langsam nähert
(die Logik erkennt, dass das Fahrzeug innerhalb einer sehr kurzen
Strecke anhalten kann und blockiert daher die Warnung, um Fehlalarme
zu verringern). Wenn der Fahrer die Kreuzung sicher überqueren
kann, wird kein Alarmsignal abgegeben. Wenn andererseits der Abstand
unzureichend ist und/oder wenn der Fahrer nicht langsamer wird,
gibt die Fahrer-Fahrzeug-Schnittstelle ein geeignetes Alarmsignal
an den Fahrer des Versuchsfahrzeugs 100 ab.
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Die
Verarbeitung bei dem Versuchsfahrzeug 100, das sich einer
Ampel nähert, ähnelt der
bei einem Stoppschild. Durch ein Ampel-Fahrzeug-Kommunikationssystem
(wenn vorhanden) wird das Versuchsfahrzeug 100 mit Angaben
zur derzeitigen Ampelphase und der Zeit bis zum Umschalten der Ampel versorgt;
diese Angaben würden
bei jeder sich nähernden
Straße
von jeder Ampel zusammen mit der Angabe über die Kreuzungskennung übertragen
werden, aus denen ermittelt werden kann, ob der Fahrer anhalten
muss. Wenn das Versuchsfahrzeug 100 unter Beibehaltung
der gegenwärtigen
Geschwindigkeit und Richtung die Kreuzung in der Zeit überqueren kann,
die bis zum Umschalten der Ampel verbleibt (angenommen, die Ampelphase
ist Grün),
dann wird keine Warnung abgegeben. Wenn die Zeit jedoch nicht ausreicht,
wird an den Fahrer eine Warnung übertragen.
Dies ähnelt
der Berechnung von ap bei einer Kreuzung
mit Stoppschild. Während
bei ap bei Stoppschildern der Abstand zur
Kreuzung verwendet wird und dann die erforderliche Bremskraft berechnet wird,
wird bei der Größe für Warnungen
bei Lichtzeichenanlagen die Zeit bis zum Umschalten der Ampel eingesetzt
und auf der Grundlage der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Strecke
zum Räumen
der Kreuzung berechnet, ob das Versuchsfahrzeug die Kreuzung räumen kann.
Wenn der Fahrer vor Eintritt in die Kreuzung anhält, funktioniert das Gefahrenerfassungssystem ähnlich,
wie es bei Stoppschildern beschrieben ist, und berechnet die Wege
der sich nähernden
Fahrzeuge und ermittelt die Fahrzeuge, die die Kreuzung zur gleichen
Zeit wie das Versuchsfahrzeug 100 einnehmen werden. Dies
geschieht auch, wenn das Fahrzeug bei grüner Ampelphase in die Kreuzung
eintritt und nicht anhalten muss.
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Ohne
Ampel-Fahrzeug-Kommunikationssystem kann das Gegenmaßnahmensystem
den Fahrer nicht vor der möglichen
Verletzung der Ampel als Verkehrsleiteinrichtung warnen; stattdessen
kann das System den Fahrer nur warnen, wenn er mit unzureichenden
Abstand in die Kreuzung einfährt. Wenn
das Gegenmaßnahmensystem
die Information erhält,
dass der Fahrer links abbiegen wird (z.B. durch die Aktivierung
des linken Fahrtrichtungsanzeigers), dann antwortet das Gegenmaßnahmensystem 1000 darauf
in Übereinstimmung
mit der zuvor für Stoppschilder
erörterten
Art und Weise.
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Sobald
das Versuchsfahrzeug 100 die Kreuzung sicher überquert
hat, macht das Gegenmaßnahmensystem
die nächste
Kreuzung ausfindig und wiederholt das Vorstehende.
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In
Szenario 1 ereignet sich der Unfall beim Linksabbiegen über eine
Fahrbahn hauptsächlich
an Ampeln, wenn die Ampel grün
ist und das Versuchsfahrzeug 100 nicht anhalten muss. Es
ist eine Aufgabe der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, sicherzustellen, dass der Fahrer mit einem angemessenen
Abstand zu den Bedrohungsfahrzeugen 102 weiterfährt. Das
Gegenmaßnahmensystem 1000 verwendet
Daten aus dem DGPS und GIS-Daten zur Bereitstellung der Merkmale
der Kreuzungsform. Zusätzliche
Angaben zur Fahrerabsicht, die durch die Aktivierung des Fahrtrichtungsanzeigers
des Fahrzeugs zur Verfügung
stehen, werden vorzugsweise zur Aktivierung oder Blockierung einer bestimmten
Warnlogik verwendet.
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12 veranschaulicht
den Zweig des Algorithmus für
Szenario 1. Die Aktivierung des Fahrtrichtungsanzeigers aktiviert
die Warnlogik für
die nach vorn gerichtete Radareinheit. Das Radarsystem arbeitet
vorzugsweise ununterbrochen und nur die Logik verhindert, dass eine
Warnung abgegeben werden kann. Das Radarsystem erfasst Daten über Entfernung
und Radialgeschwindigkeit der Fahrzeuge, die sich der Kreuzung parallel
zum Versuchsfahrzeug 100 nähern, jedoch aus entgegengesetzter
Richtung. Die Daten werden vom Gegenmaßnahmensystem 1000 verarbeitet,
das vorhersagt, ob Bedrohungsfahrzeuge 102 die Kreuzung
zur gleichen Zeit wie das Versuchsfahrzeug 100 einnehmen
werden. Wenn das Gegenmaßnahmensystem 1000 bestimmt/vorhersagt,
dass ein ausreichender Abstand vorhanden ist, dann wird keine Warnung
an den Fahrer abgegeben und das VF 100 kann sicher links abbiegen.
Wenn die Fahrzeuge andererseits die Kreuzung zur gleichen Zeit einnehmen
werden und kein angemessener Abstand vorliegt, dann wird eine Warnung
abgegeben. Die Warnung kann einen Ton umfassen, ein Symbol auf dem
HUD und/oder (gegebenenfalls) ein Vibrieren des Bremssystems.
-
In
Szenario 2 befinden sich Fahrzeuge auf senkrechten Fahrbahnen, ohne
Verletzung der Verkehrsregelung (immer Stoppschild). Der Fahrer
hält sich
an die Verkehrsregelung und die Räder kommen an der Kreuzung
vollständig
zum Stillstand. Nachdem er in alle Verkehrsrichtungen geblickt hat,
verhält
sich der Fahrer falsch, tritt in die Kreuzung ein und stößt mit einem
oder mehreren Zielfahrzeugen zusammen, die auf senkrechten Straßen fahren.
Diese Unfälle
werden hauptsächlich
dadurch verursacht, dass der Fahrer die sich nähernden Zielfahrzeuge 102 nicht
bemerkt oder den Abstand zu den sich nähernden Zielfahrzeugen 102 falsch
einschätzt. 13 veranschaulicht
die geeignete Gegenmaßnahme,
wobei das Gefahrenerfassungssystem 110 die Position der
Bedrohungsfahrzeuge 102 auf den Querstraßen bestimmt,
um bei unzureichendem Abstand eine Warnung abzugeben.
-
Szenario
3 unterscheidet sich dadurch von Szenario 2, dass das Versuchsfahrzeug
100 gegen die
Verkehrsregelung verstößt.
14 veranschaulicht
die Verarbeitung des Gegenmaßnahmensystems
bei diesem Szenario, das die Verletzung der Verkehrsregelung verhindern
soll. Ist die Verkehrsleiteinrichtung ein Stoppschild, muss das
Fahrzeug die Einhaltung der Verkehrsregelung durch den Fahrer bestimmen
und anschließend
bestimmen, ob der Fahrer einen ausreichenden Fahrzeugabstand hat, mit
der er in die Kreuzung eintritt. Das Gegenmaßnahmensystem
1000 bestimmt
die Beachtung des Stoppschilds durch den Fahrer durch Überwachung der
Größe a
p, die den Betrag der Beschleunigung darstellt,
der erforderlich ist, um zu verhindern, dass das Fahrzeug in die
Kreuzung eintritt:
wobei:
- Td
- = Zeit ab Fahrererkennung
(üblich
ungefähr zwei
Sekunden)
- v
- = Fahrzeuggeschwindigkeit
(ft/s)
- d
- = Abstand zur Kreuzung
(ft)
-
Das
Gegenmaßnahmensystem 1000 berechnet
die Bremskraft, die erforderlich ist, um zu verhindern, dass das
Fahrzeug in die Kreuzung eintritt. Die Fahrer liefern Hinweise,
bevor sie an der Kreuzung ankommen, beispielsweise das Betätigen der Fahrzeugbremsen.
Dieses Verhalten kann durch Überwachung
der Größe ap erfasst werden. Es wird eine Warnung abgegeben,
wenn der Wert von ap 0,35 g übersteigt.
-
Bei
einer Ampel ist die Verarbeitung ähnlich, jedoch hängt die
Pflicht zum Anhalten vom Zustand der Ampel ab, der über das
Ampel-Fahrzeug-Kommunikationssystem empfangen wird. Wenn das Gegenmaßnahmensystem 1000 die
Information erhält, dass
der Fahrer links abbiegen wird (z.B. durch die Aktivierung des linken
Fahrtrichtungsanzeigers), dann kehrt das Szenario wieder zurück zu Szenario 1,
in dem das Gefahrenerfassungssystem 110 auf den Abstand
zum Bedrohungsfahrzeug 102 zugreift, das sich der Kreuzung
aus einer parallelen, jedoch entgegengesetzten Richtung nähert. Die
Bestimmung eines unangemessenen Abstands zu einem oder mehreren
sich nähernden
Bedrohungsfahrzeugen durch das Gegenmaßnahmensystem 1000 löst eine
Warnung an den Fahrer über
die Fahrer-Fahrzeug-Schnittstelle 114 aus.
-
Durch
das Ampel-Fahrzeug-Kommunikationssystem kann das Gegenmaßnahmensystem 1000 mit
Angaben zur derzeitigen Ampelphase und der Zeit bis zum Umschalten
versorgt werden. Diese Angaben würden
bei jeder sich nähernden
Straße von
jeder Ampel zusammen mit der Angabe über die Kreuzungskennung übertragen
werden. Aus den Angaben zur derzeitigen Ampelphase und der Zeit
bis zum Umschalten, die von der Ampel erfasst wurden, kann ermittelt
werden, ob der Fahrer anhalten muss. Wenn das Fahrzeug unter Beibehaltung
der gegenwärtigen
Geschwindigkeit und Richtung die Kreuzung in der Zeit überqueren
kann, die bis zum Umschalten der Ampel verbleibt (angenommen, die
Ampelphase ist Grün),
dann wird keine Warnung abgegeben. Wenn die Zeit jedoch nicht ausreicht,
wird an den Fahrer eine Warnung übertragen.
Dieser Vorgang kommt der Berechnung von ap bei
Kreuzungen mit Stoppschild gleich. Während bei ap bei
Stoppschildern der Abstand zur Kreuzung verwendet wird und dann
die erforderliche Bremskraft berechnet wird, wird bei der Größe der Warnung
bei Lichtzeichenanlagen die Zeit bis zum Umschalten der Ampel eingesetzt
und auf der Grundlage der Fahrzeuggeschwindigkeit und des Abstands
zum Räumen
der Kreuzung berechnet, ob VF 100 die Kreuzung räumen kann. Wenn der Fahrer
vor Eintritt in die Kreuzung anhält,
funktioniert das Gefahrenerfassungssystem ähnlich, wie es bei Stoppschildern
beschrieben ist, und berechnet die Wege der sich nähernden Fahrzeuge
und ermittelt die Fahrzeuge, die die Kreuzung zur gleichen Zeit
wie das Versuchsfahrzeug 100 einnehmen werden. Dies geschieht
auch, wenn das Fahrzeug bei grüner
Ampelphase in die Kreuzung eintritt und nicht anhalten muss.
-
Wenn
die Ausführungsform
kein Ampel-Fahrzeug-Kommunikationssystem unterstützt, kann das Gegenmaßnahmensystem 1000 den
Fahrer nur warnen, wenn das Versuchsfahrzeug 100 mit unzureichendem
Abstand in die Kreuzung einfährt.
-
Szenario
4 ereignet sich im Allgemeinen an Kreuzungen mit Ampelregelung und
Linksabbiegerspuren. Der Unfall wird durch das vorzeitige Eintreten des
Fahrers eines VF in die Kreuzung verursacht, der geradeaus weiter über die
Kreuzung fährt.
Da er unaufmerksam ist, bemerkt der Fahrer nicht, dass nur der Linksabbiegerpfeil
aktiviert wurde. Unter der Annahme, dass es weiterfahren darf, tritt
das Versuchsfahrzeug 100 in die Kreuzung ein und stößt mit einem anderen
Fahrzeug zusammen. 15 veranschaulicht die Verarbeitung
für diesen
Fall. Das Kommunikationssystem liefert dem Versuchsfahrzeug 100 Angaben über die
Ampelphase und zeigt an, was der Fahrer tun muss. Bei einer roten
Ampel bestimmt das Gegenmaßnahmensystem 1000,
dass der Fahrer nicht in die Kreuzung eintreten darf und gibt als
Reaktion auf eine Verletzung eine Warnung ab.
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B. Spezielle Teilsysteme
-
16 veranschaulicht
eine funktionelle Architektur einer bevorzugten Ausführungsform
des Gegenmaßnahmensystems 1000 der
Erfindung. Ein Radarsystem 200 (mit linken, rechten und
mittleren Radareinheiten) tastet drei hauptsächliche Bedrohungsbereiche
ab: Links, Mitte und Rechts. Ein Differential-Global-Positioning-System(GPS)-Empfänger 208 im
GPS/GIS 112 stellt den Standort des Versuchsfahrzeugs 100 mit
einer Aktualisierungsrate von etwa 10 Hz bereit. Ein Positionssensor 204,
vorzugsweise ein Kalman-Filter-Positionssensor, verfolgt jedes gültige Ziel.
In einer GIS-Karte 206 wird eine Kreuzung hinsichtlich
Breitengrad und Längengrad
identifiziert. Ein Warnalgorithmus 118 gibt an den Fahrer
des Versuchsfahrzeugs 100 Warnungen ab, wenn die vorhergesagte
Zeit für
das Einnehmen der Kreuzung durch das Versuchsfahrzeug 100 die gleiche
vorhergesagte Zeit für
das Einnehmen der Kreuzung durch ein Bedrohungsfahrzeug ist. Die
verschiedenen Verarbeitungsbestandteile sind vorzugsweise in die
CPU 116 integriert.
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17 veranschaulicht
eine senkrechte Kreuzung mit vier zweispurigen Straßen. Die
Größe der Kreuzung
hängt von
der Fahrbahnbreite, der Anzahl der Fahrbahnen und dem Kurvenradius
ab. Den Standort der Kreuzung liefert die GIS-Karte 206,
bei der die Mitte jeder Kreuzung durch Längengrad und Breitengrad 208 gekennzeichnet
sind. Das in das Versuchsfahrzeug 100 integrierte GPS bestimmt
die Position des Versuchsfahrzeugs 100. Die Bedrohungsfahrzeuge 102 werden
vom Radarsystem 200 ausfindig gemacht.
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Mit
Bezug auf 18 ist jede Radareinheit des
Radarsystems 200 auf einer rechnergesteuerten Servoplattform 300 montiert.
Jedes Radar ist vorzugsweise ein „range-on"-Doppler-Radar EATON/VORAD EVT-200.
Die bevorzugten Parameter jedes Radars 200 sind: Frequenz
24,7 GHz; max. Erfassungsbereich 395 Fuß; Entfernungsauflösung 1,6 Fuß; Geschwindigkeitsauflösung 0,13
fps; horizontaler/vertikaler Winkel 4/5,5 Grad und Aktualisierungsrate
10 Hz.
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Die
Antenne der linken Radareinheit ist die linke Querstraße entlang
gerichtet, mit einem kleinen darüber
gelegten Abtastmuster in horizontaler Richtung zur Verbesserung
des Erfassungswinkels. Der entstehende Abtastwinkel basiert auf
einem Kontrollpunkt auf der Straße. Der Kontrollpunkt ist vorzugsweise
als der Mittelpunkt auf der Querstraße festgelegt, der sich in
der maximalen radialen Entfernung der Antenne befindet (vorzugsweise
390 Fuß,
obwohl andere Entfernungen verwendet werden könnten, einschließlich unter
dem Höchstwert
des Radars). Der Kontrollpunkt wird vorzugsweise aller 100 ms erneut
berechnet, nachdem das VF 100 den Antenneneinsatzbereich (vorzugsweise
300 Fuß von der
Kreuzungsmitte entfernt) passiert hat. Damit verschiebt sich der
Kontrollpunkt auf der Querstraße nach
außen,
wenn sich das VF 100 der Kreuzung nähert, sodass der Abstand zwischen
dem Kontrollpunkt und dem Versuchsfahrzeug 100 im Wesentlichen gleich
bleibt. Wie im Folgenden erörtert
wird, wird dem Peilwinkel des Kontrollpunkts ein Winkel hinzugefügt, damit
die Antenne eine hin- und herbewegende Sektorabtastung relativ zum
Kontrollpunkt und vorzugsweise um den Kontrollpunkt herum durchführt.
-
Bei
der bevorzugten Ausführungsform,
bei der die Radarreichweite 390 Fuß beträgt und der Antenneneinsatzbereich
300 Fuß beträgt, wäre die Ausgangsposition
des Kontrollpunkts bei einer senkrechten Querstraße ungefähr 245 Fuß von der
Kreuzungsmitte entfernt.
-
Die
Antenne der rechten Radareinheit tastet entsprechend die rechte
Querstraße
ab, mit einem kleinen darüber
gelegten Abtastmuster in horizontaler Richtung zur Verbesserung
des Erfassungswinkels.
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19 veranschaulicht
ein Echtzeitszenario, wenn das Versuchsfahrzeug 100 entlang
einer Strecke, die digital in der GIS-Karte 206 vorliegt,
auf Kreuzungen trifft. Wenn sich das Versuchsfahrzeug 100 einer
Kreuzung nähert,
drehen sich die beiden Seitwärtsantennen
aus einer Bereitschaftsposition auf den Kontrollpunkt zu. Da der
Radarwinkel vorzugsweise 4 ° beträgt, muss
die Beobachtung in Richtung der Querstraßen mit einem kleinen Bereich um
den dynamischen Richtwinkel herum ergänzt werden (einem Abtastwinkel).
Der Abtastwinkel ist vorzugsweise kleiner als 20 ° und muss
um den Richtwinkel herum nicht symmetrisch sein.
-
Das
Abtastmuster wird durch die Bewegungssteuerung der Antennenplattform
gesteuert. In statischen Situationen, in denen sich das Versuchsfahrzeug
100 am Rand der Kreuzung befindet (als würde es auf ein Signal warten),
liegen die Richtwinkel der Antenne bei einer senkrechten Kreuzung
im Bereich von 70 bis 90 °.
Bei Kreuzungen, bei denen sich in dem Bereich keine Straße befindet,
die von einer bestimmten Radareinheit abgedeckt wird, kann diese
Radareinheit in einen Bereitschafts-/inaktiven Zustand oder eine
Bereitschafts-/inaktive Position versetzt werden. Der mittlere Radar 200 tastet
den Bereich vor dem Versuchsfahrzeug 100 ab und ist daher
lediglich eine Abtastung um einen Richtwinkel von einigen Grad erforderlich.
-
Die
Abtastung durch den linken Radar 200 erfolgt auf der Grundlage
eines Algorithmus, mit dem das Radar auf einen Kontrollpunkt auf
der Querstraße
gerichtet bleibt. Zu Beginn befindet sich der Kontrollpunkt ungefähr 390 Fuß vom Radar
entfernt, unter einem Peilwinkel, der größer als der ursprüngliche Antennenrichtwinkel
von etwa 31 ° weg
vom Versuchsfahrzeug 100 ist und von dem aus die linken und
rechten Radareinheiten um 10 bis 15 ° eine Vor- und Rückwärtsabtastung
vornehmen. Das Verhältnis zwischen
dem Kontrollpunkt und der Bewegung des Versuchsfahrzeugs 100 wird
aller 100 ms aktualisiert, obwohl der Abtastwinkel jeder Radareinheit
vorzugsweise nur am Ende jeder Abtastung aktualisiert wird. Am Ende
der Auswärtsabtastung
zeigen die linke und rechte Radareinheit vorzugsweise auf ihren
entsprechenden Kontrollpunkt. Die Radareinheiten können jedoch
im Verhältnis
zum Kontrollpunkt auch anders angeordnet sein, solange das Verhältnis gleich
bleibt.
-
Mit
den Winkeln werden auch Veränderungen
des Fahrzeugkurses berücksichtigt.
Wenn beispielsweise ein Fahrer an einer Kreuzung anhält und der
Fahrzeugkurs um 10 ° von
der Richtung der Straße
abweicht (z.B. sich darauf vorbereitet, rechts abzubiegen), werden
die Radarabtastwinkel ausgeglichen und ist die Abtastung weiter
auf den Kontrollpunkt ausgerichtet.
-
Die
linke und rechte Radareinheit des Radarsystems 200 nehmen
vorzugsweise nur dann eine aktive Abtastung vor, wenn sich das Versuchsfahrzeug 100 innerhalb
von ungefähr
300 Fuß von
der Kreuzung entfernt befindet und bis das VF 100 die definierte
Kreuzung verlässt.
Bei Entfernungen von über
300 Fuß befinden
sich der linke und rechte Radar des Radarsystems 200 vorzugsweise
in einer Bereitschaftsposition, 31 ° von der Mitte entfernt.
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20 veranschaulicht
eine typische Abtastung durch den linken Radar des Radarsystems 200, wenn
sich das Versuchsfahrzeug 100 einer senkrechten Kreuzung
nähert.
Die Ausgangsposition des Radars liegt bei –31 ° im Verhältnis zum Fahrzeugkurs (bei
Blickrichtung nach vorn sind negative Winkel links und positive
Winkel rechts). Wenn das Versuchsfahrzeug 100 (nach den
GPS/GIS-Angaben) 300 Fuß von der Kreuzung entfernt
ist, beginnt das linke Radar des Radarsystems 200 mit der
aktiven Auswärtsabtastung.
Bei ungefähr
421 Sekunden hält das
Fahrzeug an der Kreuzung an und hält das Radar eine Abtastung über 15 ° aufrecht.
Die Symbole auf dem Graphen in 20 bedeuten,
dass das Radarsystem 200 zwischen 5 und 15 Echos von jedem Bedrohungsfahrzeug 102 empfängt, das
durch den Radarstrahl fährt.
Für den
Positionssensor 204 ist es vorzugsweise erforderlich, dass
ein Bedrohungsfahrzeug mindestens zweimal erfasst wird, damit eine Spur
erzeugt werden kann, und möglicherweise
häufiger,
um die Beschleunigung des Bedrohungsfahrzeugs 102 genau
zu bestimmen. Der Abtastbereich beträgt vorzugsweise 10 ° bis 15 °.
-
21 veranschaulicht
den Vorgang der Verfolgung der Bedrohungsfahrzeuge 102,
die das Radarsystem 200 erfasst hat, durch den Positionssensor 204.
Durch die Erfassung des Bedrohungsfahrzeugs 102 wird ein
Spur"kandidat" erzeugt. Jeder Spurkandidat
kann zu einer Spur werden, der bis zu seiner Löschung erhalten bleibt. Die
Bedrohungsfahrzeuge 102, die das Radarsystem 200 ausfindig gemacht
hat, werden zur Aktualisierung der Spuren am Ende jedes Verarbeitungszeitraums
verwendet. Unter Verwendung von Verfolgungsparametern (z.B. Position,
Geschwindigkeit, Beschleunigung usw.) sagt der Positionssensor 204 auf
der Grundlage vorheriger Aktualisierungen einen neuen Zustand (z.B. Position)
jeder Spur oder jedes Spurkandidaten voraus und zieht eine „Grenze" um die vorhergesagten Positionen
herum. Die bevorzugte Grenze ist eine bekannte „Grenze höchster Wahrscheinlichkeit" (siehe z.B. S. S.
Blackman, Multiple Target Tracking with Radar Applications).
-
Gehört ein erfasstes
Element nicht in den Bereich eines bestehenden Spurkandidaten oder Spur,
wird ein neuer Spurkandidat gebildet. Ist ein erfasstes Element
keinem Spurkandidaten zuzuordnen, wird der Spurkandidat gelöscht (typisch
für einen
Spurkandidat, der von einem sich nicht bewegenden Gegenstand wie
einem Baum oder parkenden Fahrzeug herrührt). Ist ein Spurkandidat
einem erfassten Element zuzuordnen, wird er eine Spur. Ist eine
Spur über
eine festgelegte Anzahl von Aktualisierungen keinem erfassten Element
zuzuordnen, wird sie über
eine festgelegte Anzahl von Aktualisierungen auf ihrer gegenwärtigen Bewegungsbahn
erhalten oder „auslaufen
gelassen" und wird
danach gelöscht.
Im Auslaufmodus wird der letzte Stand der Zustandsgrößen beibehalten.
Die Spur kann weiter zugeordnet werden. Wenn eine Spur gelöscht wird, kann
die vorhergesagte Zeit bis zur Kreuzung gespeichert bleiben, was
eine Verlängerung
der Warnung um eine festgelegte Dauer bewirkt (übliche Auswahl 0 bis 5s). Dies
unterstützt
das Radarsystem 200 mit begrenztem Erfassungswinkel dabei,
Warnungen abzugeben, wenn das Ziel nicht länger beobachtet wird. Das Merkmal ähnelt dem
Auslaufen, mit der Ausnahme, dass eine Spur nicht erhalten werden
muss. Eine Spur wird gelöscht,
wenn ihre Geschwindigkeit negativ ist (das Fahrzeug sich z.B. von
der Kreuzung weg bewegt und keine Bedrohung ist). Eine Spur wird auch
gelöscht,
wenn ihre Geschwindigkeit (für
ein Auto) unverhältnismäßig hoch
ist oder ihre x-y-Position in Bezug auf eine Kreuzung und deren
Straßen unverhältnismäßig groß ist (der
Radar z.B. zufällig ein
Flugzeug ausfindig macht).
-
Wie
zuvor festgehalten wurde, ist der bevorzugte Positionssensor ein
Kalman-Filter. Die für
das Kalman-Filter ausgewählten
Zustandsgrößen sind x-y-Position,
Geschwindigkeit und Beschleunigung. Der Messvektor ist Entfernung,
Radialgeschwindigkeit und Peilwinkel. Ein übliches „Nordenn-Osten"-Koordinatensystem hat seinen Mittelpunkt
bei dem Versuchsfahrzeug 100. In Draufsicht wäre Norden
x, Osten y und der Peilwinkel der Richtwinkel der Antenne. Das eingesetzte
Kalman-Filter ist ein „erweitertes" Kalman-Filter, der
die nichtlineare Messmatrix berücksichtigt
und den Zielzustand und die Radarmessungen in Beziehung setzt. Die
Eingangsdaten des Kalman-Filters sind verarbeitete Radaraktualisierungen und
die Ausgabe ist eine aktualisierte Schätzung des Zielzustandsvektors.
Aus diesem Zustandsvektor aus Position (Abstand zur Kreuzungsmitte),
Geschwindigkeit und Beschleunigung werden die vorhergesagten Zeitpunkte
für Eintritt
und Verlassen der Kreuzung berechnet.
-
Die
Warnungen des Gegenmaßnahmensystems
beruhen auf der Vorhersage, dass das Versuchsfahrzeug 100 und
das Bedrohungsfahrzeug 102 beide die Kreuzung zur gleichen
Zeit einnehmen werden, wofür
von der Fahrer-Fahrzeug-Schnittstelle 114 eine Warnung
für den
Fahrer des Versuchsfahrzeugs 100 abgegeben wird. Warnungen
werden für jedes
Ergebnis des Radars berechnet und aktualisiert, ungefähr aller
100 ms. Die Fahrer-Fahrzeug-Schnittstelle 114 wird aktiviert,
wenn auf der Grundlage der Ergebnisse von einer der drei Radareinheiten
des Radarsystems 200 eine Warnung vorliegt. In Abhängigkeit
vom jeweiligen Radar, das ein nahendes interessierendes Bedrohungsfahrzeug 102 erfasst,
können
sich die Warnungen unterscheiden, um den Fahrer bei der Bestimmung
der Richtung der möglichen
Gefahr zu unterstützen.
-
Die
Zeiten des Eintritts und Verlassens der Kreuzung für das Versuchsfahrzeug 100 werden
aus der gegenwärtigen
Position und Geschwindigkeit des Versuchsfahrzeugs 100 berechnet.
Für das
Vorhaben des Fahrers werden eine Nenngeschwindigkeit und Nennbeschleunigung
angenommen. Ist das Fahrzeug langsamer als die Nenngeschwindigkeit, wird
angenommen, dass es mit der Nennbeschleunigung beschleunigt, bis
es die Nenngeschwindigkeit erreicht. Wenn das Fahrzeug hingegen
schneller als die Nenngeschwindigkeit ist, wird angenommen, dass
das Fahrzeug die Fahrt mit der Nennbeschleunigung verlangsamt, bis
es die Nenngeschwindigkeit erreicht. Dieses Geschwindigkeits-/Beschleunigungsprofil
wird ohne weiteres für
das Versuchsfahrzeug 100 vereinfacht, das an einer Kreuzung
hält und auf
das Einfahren wartet. Der Fahrer würde mäßig, jedoch nicht unbegrenzt,
beschleunigen und die Geschwindigkeit auf eine mäßige Geschwindigkeit begrenzen.
Wenn das Versuchsfahrzeug 100 eine Kreuzung ohne anzuhalten überquert,
wird angenommen, dass der Fahrer die Kreuzung mit mäßiger Geschwindigkeit überqueren
würde und
beschleunigen oder die Fahrt verlangsamen würde, um diese Geschwindigkeit
zu erreichen. Es können
jedoch soweit erforderlich auch andere Annahmen oder Algorithmen
verwendet werden.
-
Für das Bedrohungsfahrzeug 102 werden Position,
Geschwindigkeit und Beschleunigung aus dem Positionssensor 204 zur
Berechnung der Zeit bis zur und aus der Kreuzung heraus verwendet.
Zur Bestimmung der Zeiten wird eine einfache Gleichung für eine eindimensionale
Bewegung bei gleich bleibender Beschleunigung gelöst.
-
Der
Zustand des Gegenmaßnahmensystems 1000 wird
durch die Entfernung zur Kreuzung, die Kreuzungsart und den Zustand
der Fahrtrichtungsanzeiger des Versuchsfahrzeugs 100 bestimmt. Die
Entfernung zur Kreuzung wird aller 100 ms aktualisiert und auf der
Grundlage der gegenwärtigen
Position des Versuchsfahrzeugs 100 und des Standorts der
Kreuzung berechnet. Die Position des Versuchsfahrzeugs 100,
der Standort der Kreuzung und die Art der Kreuzung, der sich das
Versuchsfahrzeug 100 nähert,
werden vom GIS/GPS-System 112 bestimmt.
-
Das
Gegenmaßnahmensystem 1000 ist
vorzugsweise inaktiv, bis das Versuchsfahrzeug 100 sich
innerhalb von 500 Fuß von
der Kreuzung entfernt befindet. Bei dieser Entfernung wird das Gegenmaßnahmensystem 1000 tätig, jedoch
sind die Warnungen blockiert; dadurch hat der Positionssensor 240 Zeit
zur Initialisierung, während
der alle Warnungen ungültig
wären,
da sich die Kreuzung noch außerhalb
der Reichweite des Radars befindet. Bei 350 Fuß Abstand
von der Kreuzung werden die Warnungen aktiviert, bis das Versuchsfahrzeug 100 die
Kreuzung überquert
hat.
-
Die
Kreuzungsart bestimmt, welches Radar aktiv ist und daher Warnungen
erzeugen kann. Beispielsweise gibt es bei einer „T"-Kreuzung keine Straße vor dem Versuchsfahrzeug,
sodass die mittleren Bestandteile des Gegenmaßnahmensystems abgeschaltet
werden können.
Entsprechend können
die linken beziehungsweise rechten Radarelemente des Gegenmaßnahmensystems
an einer Kreuzung mit Einmündung
rechts beziehungsweise einer Kreuzung mit Einmündung links abgeschaltet werden.
Bei einer Viererkreuzung (4 Straßen) sind alle Radarelemente
des Gegenmaßnahmensystems
betriebsbereit.
-
Die
Fahrtrichtungsanzeiger des Versuchsfahrzeugs 100 werden
zur Bestimmung des beabsichtigten Wegs des Versuchsfahrzeugs 100 über die Kreuzung überwacht.
Der Weg über
die Kreuzung bestimmt die Strecke, die das Versuchsfahrzeug 100 zurücklegen
muss, um die Kreuzung zu räumen
und bestimmt daher die Dauer, während
der das Versuchsfahrzeug 100 die Kreuzung einnimmt (z.B.
ist die Strecke beim Rechtsabbiegen am kürzesten und ist die Strecke
beim Linksabbiegen am längsten).
Die Fahrtrichtungsanzeiger haben außerdem weitere Auswirkungen
auf die Warnungen.
-
Bei
bestimmten Kombinationen aus Kreuzungsart und beabsichtigtem Weg
kann es sein, dass das Bedrohungsfahrzeug 102 keine Bedrohung
darstellt, auch wenn ansonsten Überschneidungsbedingungen
vorliegen. Diese Logik beruht auf den Fahrtrichtungsanzeigern des
Versuchsfahrzeugs 100, der Kreuzungsart und der beabsichtigten
Handlung des Bedrohungsfahrzeugs 102, wie sie sich durch
das Verlangsamen des Bedrohungsfahrzeugs 102 zeigt. 22 veranschaulicht die verschiedenen möglichen
Situationen. Als nicht einschränkende
Beispiele:
- • Linkes
Radar 200 (beobachtet Verkehr auf linker Querstraße)
– Kreuzung
mit vier Straßen:
Das Versuchsfahrzeug 100:
- • biegt
links ab, biegt nicht ab, biegt rechts ab:
Keine Warnung, wenn
das Bedrohungsfahrzeug 102 mehr als in einem vorbestimmten
Maß die Fahrt
verlangsamt, vorzugsweise unter 3 ft/s2. Dies
deutet darauf hin, dass das Bedrohungsfahrzeug 102 langsamer
wird, um rechts abzubiegen, oder dass es anhält und keine Bedrohung ist.
– Kreuzung
mit Einmündung
links: Das Versuchsfahrzeug 100:
- • biegt
links ab, biegt nicht ab: Keine Warnung, wenn das Bedrohungsfahrzeug 102 die
Fahrt verlangsamt, ansonsten Warnung.
– T-Kreuzung: Das Versuchsfahrzeug 100:
- • biegt
links ab, biegt rechts ab: Keine Warnung, wenn das Bedrohungsfahrzeug 102 die
Fahrt verlangsamt.
- • Mittleres
Radar 200 (beobachtet nahenden Verkehr auf benachbarter
Fahrbahn/benachbarten Fahrbahnen)
– Kreuzung mit vier Straßen: Das
Versuchsfahrzeug 100:
- • biegt
links ab:
Keine Warnung, wenn das Bedrohungsfahrzeug 102 die
Fahrt verlangsamt. Dies deutet darauf hin, dass das Bedrohungsfahrzeug 102 links
abbiegen wird und keine Bedrohung ist. Ansonsten Warnung.
- • biegt
rechts ab:
Keine Warnung, wenn das Bedrohungsfahrzeug 102 die
Fahrt nicht verlangsamt. Dies deutet darauf hin, dass das Bedrohungsfahrzeug 102 nicht links
abbiegen wird und keine Bedrohung ist. Wenn das Bedrohungsfahrzeug 102 die
Fahrt verlangsamt, deutet dies auf einen Abbiegevorgang hin und
es kommt zur Warnung. Biegt das Bedrohungsfahrzeug 102 links
ab, ist die Warnung richtig. Biegt es rechts ab, ist das Ziel keine
Bedrohung und die Warnung falsch. Der Fehlalarm führt jedoch
nicht zu einem Unfall.
- • biegt
nicht ab:
Keine Warnung, wenn das Bedrohungsfahrzeug 102 die
Fahrt nicht verlangsamt. Dies deutet darauf hin, dass es nicht abbiegen
wird und keine Bedrohung ist.
– Kreuzung mit Einmündung links:
Das Versuchsfahrzeug 100:
- • biegt
links ab:
Keine Warnung, wenn das Bedrohungsfahrzeug 102 die
Fahrt verlangsamt. Dies deutet darauf hin, dass es rechts abbiegen
wird oder anhält
und keine Bedrohung ist.
- • biegt
nicht ab:
Die Warnungen sind ausgeschaltet, da das Bedrohungsfahrzeug 102 keine
Bedrohung ist.
– Kreuzung
mit Einmündung
rechts: Das Versuchsfahrzeug 100:
- • biegt
nicht ab:
Warnung, wenn das Bedrohungsfahrzeug die Fahrt verlangsamt,
da dies darauf hinweist, dass es möglicherweise nach links über die
Fahrbahn abbiegt.
- • biegt
rechts ab:
Keine Warnung.
- • Rechtes
Radar (beobachtet Verkehr auf rechter Querstraße)
– Kreuzung mit vier Straßen und
Kreuzung mit Einmündung
rechts: Das Versuchsfahrzeug 100:
- • biegt
nicht ab:
Keine Warnung, wenn das Bedrohungsfahrzeug 102 die
Fahrt verlangsamt. Dies deutet darauf hin, dass das Bedrohungsfahrzeug 102 wahrscheinlich
rechts abbiegen wird und keine Bedrohung ist.
- • biegt
rechts ab:
Die Warnungen sind ausgeschaltet, da Bedrohungen
von der rechten Straße
aus nicht wahrscheinlich sind, wenn das Versuchsfahrzeug 100 nach rechts
abbiegt oder anhält.
– T-Kreuzung:
Das Versuchsfahrzeug 100:
- • biegt
rechts ab:
Die Warnungen sind ausgeschaltet, da Bedrohungen
von der rechten Straße
aus nicht wahrscheinlich sind, wenn das Versuchsfahrzeug 100 nach rechts
abbiegt.
- • biegt
links ab:
Keine Warnung, wenn das Bedrohungsfahrzeug 102 die
Fahrt verlangsamt.
-
Soweit
der vorstehende Algorithmus auf der Verlangsamung der Fahrt beruht,
kann auch ein minimaler Schwellwert für die Verlangsamung der Fahrt verwendet
werden (dieser kann null sein).
-
Weitere
Fehlalarme können
durch die relative Position des Versuchsfahrzeugs 100 und
des Bedrohungsfahrzeugs 102 entstehen. Als nicht einschränkendes
Beispiel würde
eine Warnung abgegeben werden, wenn das Versuchsfahrzeug 100 gerade
die Kreuzung verlässt,
während
das Bedrohungsfahrzeug 102 gerade in die Kreuzung eintritt.
Um derartige Fehlalarme zu vermeiden, kann der verwendete Überschneidungsbereich
kleiner als die gesamte Kreuzung sein. Wahlweise kann die Überschneidung für verschiedene
Bereiche getestet werden; z.B. wird die Überschneidung für die gesamte
Kreuzung überprüft, dann
wieder für
90 Prozent der Kreuzung. Es können
auch andere Ausschlussalgorithmen verwendet werden.
-
Ein
Fehlalarm kann auch ausgehend von einer geringen Geschwindigkeit
des Versuchsfahrzeugs 100 in Verbindung mit der Betätigung der Bremsen
vermieden werden. Mit Bezug auf 23 erkennt
das System eine „nah
und langsam"-Grenze, wobei
sich das Versuchsfahrzeug 100 während dieser Zeit auf die Kreuzung
zu bewegt, wenn auch langsam und mit Betätigung der Bremse. Selbst diese
langsame Bewegung des Versuchsfahrzeugs führt zu einer vorhergesagten Überschneidung
mit dem Gegenverkehr. Die Warnung kann daher blockiert werden, wenn
sich das Versuchsfahrzeug innerhalb eines bestimmten Abstands von
der Kreuzung (z.B. 50 Fuß)
befindet, sich langsam bewegt (z.B. 5 Fuß/s) und der Fahrer die Bremsen
betätigt.
-
Das
GIS/GPS-System 112 der vorliegenden Erfindung hat mehrere
Funktionen. Beispielsweise kann das System bestimmen, ob das Versuchsfahrzeug 100 auf
die Kreuzung reagiert, der es sich nähert, und Warnungen vor der
möglichen
Verletzung der Verkehrsregelung bereitstellen. Die GIS-Karten-Datenbank 206 liefert
Daten über
jede Kreuzung, beispielsweise die Art der Kreuzung und der Verkehrsregelung
an der Kreuzung. Diese Angaben werden an das Gefahrenerfassungssystem 110 geleitet und
das System kann damit den Abtastbereich jedes Radars des Radarsystems 200 anpassen,
um nicht senkrechte Kreuzungen zu berücksichtigen. Während des
Betriebs wird die Position des Fahrzeugs, die aus dem GPS abgeleitet
wird, zur Durchsuchung der Karten-Datenbank 206 und zur
Ortung der Straße verwendet,
auf der das Versuchsfahrzeug 100 zur Zeit fährt. Die
Datenbank 206 wird anschließend zur Bestimmung der nächsten Kreuzung
verwendet, der sich das Versuchsfahrzeug 100 nähert. Die
Kreuzungsmerkmale werden verwendet, um zu bestimmen, ob es möglich ist,
dass der Fahrer die Kreuzung nicht beachtet (falls eine Vorrichtung
zur Verkehrslenkung vorhanden ist), und das Gefahrenerfassungssystem 110 verwendet
sie zur Ausrichtung des Radarsystems 200. Die Position
des Versuchsfahrzeugs 100 wird aller 100 ms aktualisiert.
Die Kreuzungsdaten werden aktualisiert, wenn eine neue Kreuzung
erkannt wurde.
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Zur
Bereitstellung von Breitengrad, Längengrad, Kurs und Geschwindigkeit
des Fahrzeugs unter Verwendung von GPS und Koppelnavigation kann auch
ein Continuous Positioning System (CPS) von KVH verwendet werden.
Das CPS verwendet ein Kalman-Filter-Programm zum Verbinden von Daten
aus dem GPS, einem faseroptischen Kreisel und dem Geschwindigkeitssensor
des Fahrzeugs zur Erzeugung einer kontinuierlichen Positionsinformation
unabhängig
vom Ausfall des GPS oder von Mehrwegeeffekten. Durch die Koppelnavigation
wird die Genauigkeit und Verfügbarkeit
des GPS selbst bei geringen Geschwindigkeiten oder im stehenden
Zustand durch Bereitstellung genauer Standort-, Geschwindigkeits-,
Richtungs- und Kursdaten verbessert. Es kann zusätzlich ein Differential-GPS(DGPS)-Beacon-Empfänger verwendet
werden, um die Positionsgenauigkeit weiter zu erhöhen.
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Die
GIS-Karten-Datenbank 206 zerlegt Straßen in einzelne Abschnitte,
die Knotenpunkte und Linienabschnitte umfassen. Diesen Knotenpunkte
und Abschnitten sind unterschiedliche Eigenschaften oder Merkmale
zugeordnet. Übliche
Eigenschaften dieser Abschnitte sind Position, Länge, Kennung und angrenzende
Straßenabschnitte. 24 veranschaulicht,
wie die Karten-Datenbank 206 eine Kreuzung darstellt. Damit
können
Kreuzungen ohne weiteres von anderen Straßen unterschieden werden. Befindet
sich das Fahrzeug auf einem bestimmten Straßenabschnitt, werden Daten über den
Fahrzeugkurs zur Ermittlung des Knotenpunkts verwendet, dem es sich
nähert.
Ein Zuordnungsalgorithmus in der Software bestimmt, ob der Knotenpunkt
eine Kreuzung ist. Die Datenbank wird unter Verwendung einer Bibliothek
von Softwarefunktionsaufrufen durchsucht, mit denen auf wirtschaftliche
Weise die nächstliegende
Straße
einem bestimmten Breitengrad und Längengrad zugeordnet werden
kann. Um Fehler auszuschalten, können
zur Verfolgung entlang einer Straße Hinzufügungsalgorithmen verwendet
werden. Beispielsweise kann, wenn das Fahrzeug über eine Kreuzung fährt, die
der GPS-Position am nächsten
liegende Straße
die kreuzende Straße und
nicht die gegenwärtige
Straße
sein, auf der sich das Fahrzeug befindet. In diesem Fall sucht die
Software nach einer Kursänderung,
die auf einen Abbiegvorgang hinweist, bevor sie die Spur auf die
kreuzende Straße
verschiebt.
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Ein
Laptop, der im Versuchsfahrzeug 100 aufgestellt ist, ist über ein
RS-232-Kabel mit der CPU 116 verbunden. Zwischen den beiden
Rechnern werden zum Datenaustausch Mitteilungen hin- und hergesendet.
Die Datenelemente für
die Mitteilungen an das GIS/GPS-System 112 umfassen vorzugsweise: Zeitmarkierung;
GPS-Zeit; Breitengrad, Längengrad, Geschwindigkeit
und tatsächlicher
Kurs des Versuchsfahrzeugs 100. Diese Daten werden aller
100 ms empfangen. Vorzugsweise ist das CPS mit der CPU 116 über ein
RS-232-Kabel anstatt unmittelbar mit dem GIS/GPS-System 112 verbunden,
um eine Zeitverzögerung
zu vermeiden.
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Wird
eine Mitteilung empfangen, werden die Daten zur Abfrage der Karten-Datenbank
verwendet, um die Kreuzung zu identifizieren, der sich das Fahrzeug
nähert.
Ist das Fahrzeug über
eine Kreuzung gefahren und wurde eine neue Kreuzung erkannt, wird
eine Mitteilung an die CPU 116 gesendet, die der Gefahrenerfassungssoftware
die Merkmale der neuen Kreuzung liefert. Die CPU 116 sendet
in regelmäßigen Abständen eine
Mitteilung an das GIS/GPS-System 112 und ruft die aktuelle
nahende Kreuzung ab. Dadurch ist sichergestellt, dass das Gefahrenerfassungssystem 110 immer über die richtigen
Kreuzungsinformationen verfügt.
Das GIS/GPS-System 112 sieht auch eine Anwenderschnittstelle
zur CPU 116 vor, da dieses System vorzugsweise nicht über ein
Anzeigegerät
oder Tastatur für
Eingaben verfügt.
Diese Schnittstelle wird während
Tests zur Kontrolle der Datenerfassung für die Verarbeitung nach den
Tests, die Veränderung
der Positionssensor- oder Warnalgorithmusparameter und zur Anzeige
von Fehlermeldungen verwendet.
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Bei
dem System wird die Fahrzeuggeschwindigkeit zur Berechnung der Zeit
des Versuchsfahrzeugs 100 zur Kreuzung und zusammen mit
der durch das Radar ermittelten Radialgeschwindigkeit zur Berechnung
der Geschwindigkeit des Bedrohungsfahrzeugs 102 in der
Software des Positionssensors verwendet. Das CPS misst die Geschwindigkeit
des Versuchsfahrzeugs 100 unter Verwendung des Geschwindigkeitssensors
des Fahrzeugs, obwohl verschiedene Verfahren der Geschwindigkeitsmessung
verwendet werden können.
Um jegliche Verzögerung
bei der Erfassung der Messung zu berücksichtigen, kann zur Minimierung
oder zum Ausgleich jeglicher Fehler durch diese Verzögerung ein Lead-Filter
verwendet werden.
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Zur
Abgabe der Warnungen an den Fahrer (1) optisch über ein HUD, (2) akustisch
unter Verwendung eines gepulsten Tons und/oder (3) durch Vibrieren
der Bremsen wird eine multimodale Fahrer-Fahrzeug-Schnittstelle
empfohlen. Eine einzelne Modalität
erfüllt
nicht alle Auslegungskriterien. Beispielsweise können mit optischen Warnungen über ein
HUD ausführlichere
Angaben dargestellt werden, jedoch muss die Aufmerksamkeit des Fahrers
nach vorn gerichtet sein, damit er die Warnung wahrnimmt. Von akustischen
Warnungen, obwohl sie weit verbreitet und nicht richtungsspezifisch
sind, sind hörbeeinträchtigte
Fahrer ausgenommen und sie können durch
Umgebungsgeräusche überdeckt
sein (obwohl die Anordnung des linken, rechten und mittleren Lautsprechers
dazu verwendet werden könnte,
einem Fahrer eine Vorstellung der Richtung der möglichen Gefahr zu vermitteln).
Warnungen über
die Bremse können,
obwohl sie die meisten Kriterien erfüllen, keine ausführlichen
Informationen mitteilen.
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Im
Bremssystem werden nachträglich
montierbare Bremssättel
verwendet, die für
den Autorennsport bestimmt sind. Diese Bremssättel werden an allen vier Rädern angebracht.
Das Bremssystem kann so zugeschnitten sein, dass es das Fahrzeug ohne
Zutun des Fahrers verlangsamt. Rechnergesteuert öffnet und schließt das System
Magnetventile. Diese Ventile kontrollieren den Zufluss der Hydraulikflüssigkeit
zu den Bremssätteln
der Hilfsbremsen. Stärke
und Art der Abbremsung werden vom Gegenmaßnahmensystem 1000 gesteuert.
Bei dem System ist eine gleich bleibende Verlangsamung oder eine
impulsartige Verlangsamung mit unterschiedlicher Stärke und
Dauer möglich.
Das System ist mit einem fehlertoleranten SYSTEM-AUS-Betrieb versehen.
Das heißt,
dass die Hilfsbremsen funktionsuntüchtig sind, wenn es zum Systemausfall kommt.
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Es
ist festzuhalten, dass ein System zum Verhindern, dass ein Fahrzeug
unter Verletzung einer Vorrichtung zur Verkehrslenkung in eine Kreuzung
eintritt, in der US-Patentschrift
6,516,273 offenbart ist.
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Es
ist ferner festzuhalten, dass die hier offenbarten Elemente zur
Vermeidung von Unfällen
auf Kreuzungen auch ohne Elemente verwendet werden können, die
auf die Einhaltung von Vorrichtungen zur Verkehrslenkung abzielen.
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Verschiedene
Abweichungen von oder Abänderungen
der bevorzugten vorstehenden Ausführungsform fallen in den Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung, wie sie in den zugehörigen Ansprüchen definiert ist.
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Bei
der vorliegenden Erfindung können
verschiedene bekannte Bestandteile verwendet werden. Als nicht einschränkendes
Beispiel ist das Steuergerät
für die
Radarantennen vorzugsweise ACR2000, Art.nr. PM08117, Version 1.04
von ACROLOOP MOTION CONTROL SYSTEMS, INC.; der GPS-Empfänger ist
vorzugsweise das Continuous Positioning System von KVH; der Differential-GPS-Empfänger ist vorzugsweise
der DGPS-Beacon-Empfänger,
Typ ABX-3, von COMMUNICATIONS SYSTEMS INTERNATIONAL und die GPS/DGPS-Antenna
ist vorzugsweise die GPS/DGPS-Antenne,
Typ MBL-3, von COMMUNICATIONS SYSTEMS INTERNATIONAL.
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Als
nicht einschränkendes
Beispiel kann jede Anzahl von Einheiten, einschließlich einer
einzigen Einheit verwendet werden, obwohl drei Radareinheiten bevorzugt
sind. Es könnten
ebenfalls weitere Arten von Ortungsgeräten verwendet werden, beispielsweise
Laser. Die Position der Einheiten) (im maßgeblichen Umfang) ist nur
auf die Bereiche beschränkt,
in denen sie wirksam die Bewegung des sich nähernden Verkehrs erfassen können. Wenn
die Erfassung auf anderen Verfahren als der Sichtlinie beruhen würde (z.B.
jedes Fahrzeug seine GPS-Koordinaten an andere Fahrzeuge in der
Umgebung übertragen
würde),
könnte
das Ortungsgerät
an beliebiger Stelle im Versuchsfahrzeug oder an einem entfernten
Standort montiert werden, von dem aus Warnungsdaten an das Versuchsfahrzeug
gesendet werden würden.
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Ebenso
können
verschiedene Bestandteile oder Vorgänge des Gegenmaßnahmensystems 1000 innerhalb
von oder zwischen den verschiedenen Teilsystemen ohne Einfluss auf
den Schutzumfang der Erfindung und den Erfindungsgedanken verschoben werden.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
wird der Abtastwinkel der linken und rechten Radareinheit vorzugsweise
am Ende jeder Abtastung aktualisiert. Die Erfindung ist jedoch nicht
darauf beschränkt,
da der Abtastwinkel auch mitten in der Abtastung aktualisiert werden
kann.
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Die
unterschiedlichen Positionen der Kontrollpunkte und weitere technische
Merkmale der hier bevorzugten Ausführungsformen sind kennzeichnend
für Länder wie
den Vereinigten Staaten von Amerika, in denen Fahrzeuge auf der
rechten Seite fahren. Es fällt
eindeutig in den Schutzumfang und Erfindungsgedanken der vorliegenden
Erfindung, ebenso das Fahren in Ländern anzusprechen, in denen
die Fahrzeuge auf der linken Straßenseite fahren, wobei diese
Abänderungen
auf der Grundlage der Lehren hiervon eindeutig in den Bereich des Fachgebiets
fallen.
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Es
ist festzuhalten, dass die vorhergehenden Beispiele lediglich zur
Erklärung
dienen und in keiner Weise als die vorliegende Erfindung beschränkend auszulegen
sind. Auch wenn die vorliegende Erfindung unter Bezug auf bestimmte
Ausführungsformen beschrieben
wurde, versteht es sich, dass der hier verwendete Text, ein beschreibender
und veranschaulichender Text und kein einschränkender Text ist. Es können im
Umfang der zugehörigen
Ansprüche,
wie sie derzeit dargelegt sind und abgeändert werden, Änderungen
vorgenommen werden, ohne vom Schutzumfang und Erfindungsgedanken
der vorliegenden Erfindung in ihren Gesichtspunkten abzuweichen.
Auch wenn die vorliegende Erfindung hier unter Bezug auf bestimmte
Mittel, Materialien und Ausführungsformen
beschrieben wurde, soll die vorliegende Erfindung nicht auf die
Angaben beschränkt
sein, die hier offenbart sind; vielmehr erstreckt sich die vorliegende
Erfindung auf alle funktionell entsprechenden Strukturen, Verfahren
und Verwendungen, so wie sie in den Schutzumfang der zugehörigen Ansprüche fallen.