-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung bezieht sich auf härtbare
Siliconharzzusammensetzungen und auf reaktive Siliciumverbindungen,
die in solchen härtbaren
Zusammensetzungen nützlich
sind.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Härtbare Siliconharze,
wie etwa Silsesquioxanharze, werden in Anwendungen eingesetzt, die
Vorteil von ihren Wärme-
und Feuerbeständigkeitseigenschaften
ziehen, zum Beispiel in faserverstärkten Verbundwerkstoffen für elektrische
Laminate und strukturelle Komponenten zur Verwendung in Automobilen,
Flugzeugen und Schiffen und als dielektrische Zwischenschichtmaterialien
und als abriebbeständige
Beschichtungen. Die Harze härten
zu einem harten Produkt. Es besteht ein Bedarf an Siliconharzzusammensetzungen
mit verbesserten mechanischen Eigenschaften, wie etwa erhöhte Biegefestigkeit,
erhöhte
Bruchfähigkeit,
erhöhtes Modul
und/oder erhöhte
mechanische Dämpfung,
ohne wesentlichen Verlust von Wärme-
und Feuerbeständigkeit.
-
Die
Zähigkeit
eines Siliconharzes wurde durch eine Kautschukkomponente, wie in
US 5,747,608 oder
US 5,830,950 beschrieben,
oder durch eine Siliconflüssigkeit,
wie in
US 5,034,061 oder
CA 691,206 beschrieben, erhöht.
-
GB 1,119,666 beschreibt
ein harzartiges Polymer, das das Reaktionsprodukt einer Verbindung
der Formel (R)
n(X)
(3-n)Si-R'-Si(X)
(3-n)(R)
n, worin R eine monovalente Kohlenwasserstoffgruppe
ist, R' gleich Phenylen,
Diphenylen oder Diphenylenoxid ist, X gleich Hydroxy oder Alkoxy
ist und n gleich 1 oder 2 ist, und eines Silans der allgemeinen
Formel (R'')
mSi(Y)
4-m, worin R'' eine
Hydrocarbyl- oder substituierte Hydrocarbylgruppe ist, Y gleich
Alkoxy, Acyloxy oder Hydroxy ist und m = 0–2 ist, enthält.
GB 1,101,589 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung eines Organosiliciumharzes durch Erwärmen einer
Verbindung der Formel R1(R2)
2Si-R-Si(R2)
2R1, worin R gleich Phenylen, Diphenylen
oder Diphenylenoxid ist, R1 eine monovalente Kohlenwasserstoff-
oder substituierte Kohlenwasserstoffgruppe ist und R2 gleich Alkoxy
oder Hydroxy ist, mit einer Verbindung der Formel R4(R3)
2Si-R-Si(R3)
2R4,
worin jedes R3 eine monovalente Kohlenwasserstoff- oder substituierte
Kohlenwasserstoffgruppe ist, und R4 gleich Acyloxy, Alkoxy oder
Hydroxy ist, in Gegenwart eines Lösungsmittels.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Eine
härtbare
Siliconharzzusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält
(A) ein ungehärtetes
Siliconharz mit Einheiten der Formel (R*)
a(R)
bSiO
(4-a-b)/2, worin
jedes R* eine funktionelle Gruppe ist, die fähig ist, mit Si-OH- und/oder
Si-Alkoxygruppen zu reagieren, jedes R eine nichtfunktionelle monovalente Kohlenwasserstoffgruppe
ist, a + b von 0,8 bis 1,6 reicht und jedes Molekül des ungehärteten Siliconharzes durchschnittlich
mindestens zwei R*-Gruppen
enthält,
und (B) eine Silanol- oder hydrolysierbare Verbindung der Formel
worin jedes R' eine Hydroxylgruppe
oder eine hydrolysierbare Gruppe darstellt; jedes R'' Wasserstoff, einen monovalenten Kohlenwasserstoff,
der optional substituiert ist, oder eine Gruppe innerhalb der obigen
Definition für
R' darstellt und
Ar eine im Wesentlichen unflexible Verknüpfung ist, die mindestens eine
para-Aryleneinheit
einschließt,
so dass die Gruppen (R')
2R''Si- räumlich voneinander
getrennt sind.
-
Die
Verbindung (B) reagiert mit den funktionellen Gruppen R* des Siliconharzes,
um das Harz (A) zu einer Struktur zu vernetzen, die verbesserte
mechanische Eigenschaften aufweist und im Allgemeinen weniger spröde ist als
die, die durch Härten
des Harzes (A) alleine erhalten wird. Die Gruppen (R')2R''Si- sind räumlich durch die unflexible
Verknüpfung
Ar voneinander getrennt, so dass die intramolekulare Selbstreaktion
der Gruppen (R')2R''Si- vermieden wird.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
ein Graph, der die Ergebnisse der dynamischen mechanischen Analyse
von Beispiel 21 zeigt.
-
2 ist
ein Graph, der die Ergebnisse der dynamischen mechanischen Analyse
von Beispiel 22 zeigt.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
unflexible Verknüpfung
Ar kann eine einzelne p-Phenyleneinheit sein oder kann zwei oder
mehr Phenylengruppen enthalten, die in einer Anordnung in solch
einer Art und Weise verknüpft
sind, dass die Anordnung in einer im Wesentlichen linearen Konformation
gehalten wird, das heißt,
die Verknüpfung
zwischen den Phenylengruppen enthält keine Atome, um welche die
Teile des Moleküls
frei rotieren können,
wie etwa ein Kohlenstoffatom, das zwischen zwei C-C-Einfachbindungen
angeordnet ist. Die p-Phenylengruppen können Teil eines anellierten
Ringsystems sein, wie etwa eine 1,4-Naphthylen- oder 1,10-Anthracen-Verknüpfung, und
der Begriff "para-Aryleneinheit" schließt andere
aromatische Verknüpfungen
mit anellierten Ringen ein, in welchen die (R')2R''Si-Gruppen räumlich voneinander getrennt
gehalten werden, wie etwa eine 1,5- oder 2,6-Naphthylen-Verknüpfung oder
sogar ein Metallocen, z.B. eine Ferrocen-Verknüpfung, in welcher die (R')2R''Si-Gruppen an unterschiedliche Cyclopentadienringe
gebunden sind.
-
Die
Verbindungen (B), in welchen die Gruppe R'' eine
Hydroxylgruppe ist und Ar zwei oder mehr Phenylengruppen pro Molekül enthält, sind
neue Verbindungen. Die Erfindung schließt somit eine Organosiliciumverbindung
der Formel (HO)3Si-Ar'-Si(OH)3 ein,
worin Ar' eine Verknüpfung ist,
die zwei oder mehr Phe nyleneinheiten enthält, die in einer im Wesentlichen
linearen Konformation gehalten werden, so dass die (R')3Si-Gruppen
räumlich
voneinander getrennt sind.
-
Alle
Verbindungen (B), in welchen Ar zwei oder mehr para-Aryleneinheiten,
die durch eine organische Verknüpfung,
die keine freie Rotation erlaubt, verbunden sind, enthält, sind
neue Verbindungen. Die Erfindung schließt somit eine Organosiliciumverbindung
der Formel
ein, worin R' und R'' wie in Anspruch 1 definiert sind, jedes
Ap eine para-Aryleneinheit ist und X eine im Wesentlichen unflexible
Verknüpfung
mit mindestens zwei Kohlenstoffatomen ist, so dass die Gruppen (R')
2R''Si- räumlich voneinander getrennt
sind.
-
Die
Struktur der Verknüpfung
X ist so, dass in Kombination mit den benachbarten Phenylengruppen eine
im Wesentlichen lineare Anordnung in der Art eines starren Stabes
bereitgestellt wird. Es ist bevorzugt, dass 2 bis 4 Phenylengruppen,
vorzugsweise nur 2 Phenylengruppen, pro Molekül vorhanden sind. Vorzugsweise
enthält
X eine direkte Bindung oder eine Verknüpfung, die eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung enthält, zum
Beispiel Vinylen -CH=CH-, oder 1 oder 2 Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindungen,
zum Beispiel eine Acetylen- oder Butadiin-Verknüpfung. Wenn X eine C=C-Doppelbindung
enthält,
sind die Phenylengruppen im Allgemeinen trans zueinander angeordnet;
obwohl diese Anordnung nicht streng linear ist, hält sie die
para-(Hydroxysilyl)substituenten an den Phenylengruppen voneinander
entfernt und ist "im
Wesentlichen linear" gemäß dieser
Erfindung.
-
Die
para-Phenylengruppen Ph oder irgendeine Phenylengruppe innerhalb
der Verknüpfung
Ar kann mit ein oder mehreren Alkyl-, zum Beispiel Methyl-, Ethyl-, Butyl-,
Hexyl- oder Dodecyl-, Aryl-, Aralkyl-, oder Alkenylgruppen substituiert
sein, obwohl die Phenylengruppen vorzugsweise unsubstituiert sind.
-
Beispiele
für bevorzugte
Organobis(silantriol)e gemäß der Erfindung
umfassen 4,4'-Bis(trihydroxysilyl)biphenyl,
4,4'-Bis(trihydroxysilyl)stilben,
Bis(4-trihydroxysilylphenyl)acetylen und 1,4-Bis(4-trihydroxysilylphenyl)butadiin.
-
Die
Organobis(silantriol)e der Erfindung können zum Beispiel durch die
Hydrolyse der entsprechenden Organobis(trialkoxysilyl)- und Organobis(trichlorsilyl)verbindungen
hergestellt werden. Ein Organobis(trialkoxysilyl)vorläufer kann
zum Beispiel gemäß den Verfahren
hydrolysiert werden, die von Hyde wie in J. Am. Chem. Soc. 1953,
75, auf Seite 2166 offenbart oder von Tyler wie in J. Am. Chem.
Soc. 1955, 77, auf Seite 770 offenbart beschrieben sind.
-
Beispiel
für Organobis(trialkoxysilyl)verbindungen,
die als Verbindung (B) verwendet werden können, umfassen 4,4'-Bis(trimethoxysilyl)biphenyl,
4,4'-Bis(trimethoxysilyl)stilben,
Bis(4-trimethoxysilylphenyl)acetylen und 1,4-Bis(4-trimethoxysilylphenyl)butadiin.
Bis(trimethoxysilylphenyl)substituierte acetylenische Verbindungen
können
aus der Kondensationsreaktion von para-Brom(trimethoxysilyl)benzol oder para-Iod(trimethoxysilyl)benzol
mit para-(Trimethoxysilyl)phenylacetylen
hergestellt werden. Bis(trimethoxysilyl)substituierte Diphenylbutadiine
können
durch die Homokupplungsreaktion von para-(Trimethoxysilyl)phenylacetylen
hergestellt werden.
-
Hydrolyse
kann unter milden Bedingungen, sogar durch die Verwendung von Wasser
alleine stattfinden, obwohl es bevorzugt ist, dass ein Katalysator,
wie etwa eine organische Säure,
insbesondere Essigsäure, vorhanden
ist, um die Hydrolysereaktion zu erleichtern. Es ist bevorzugt,
dass 0,1 bis 5 Gew.-% Katalysator, bezogen auf das Gewicht von vorhandenem
Wasser, in der Reaktionsmischung verwendet werden, bevorzugter 0,25
bis 2%.
-
Die
relativen Anteile von Wasser und Organobis(trialkoxysilyl)vorläufer können in
weiten Grenzen variieren. Im Allgemeinen sind mindestens 6 mol Wasser
pro mol Organobis(trialkoxysilan) vorhanden und ausreichend Wasser
kann für
das Bis(trihydroxysilyl)arenprodukt verwendet werden, um es in der
wässrigen
Phase zu lösen.
-
Die
Hydrolyse des Organobis(trialkoxysilans) wird vorzugsweise in Gegenwart
von Lösungsmittel,
am meisten bevorzugt einem dipolaren aprotischen Lösungsmittel,
wie etwa Diethylether oder Dichlormethan, durchgeführt. Die
Reaktionstemperatur liegt vorzugsweise im Bereich von 0°C bis 40°C, zum Beispiel
bei Umgebungstemperaturen. Das Wasser und der Katalysator können getrennt
in die Reaktionsmischung eingebracht werden oder können vor
Zugabe zu dem Organobis(trialkoxysilyl)vorläufer vorgemischt werden. Die
Reaktionsdauer für
die Hydrolyse, um Vervollständigung
zu erreichen (d.h. die Hydrolyse aller Alkoxygruppen, die an dem
Organobis(trialkoxysilyl)vorläufer
vorhanden sind) beträgt
im Allgemeinen von etwa 30 Minuten bis zu 1 Monat und die bevorzugte
Reaktionsdauer reicht von etwa 1 Stunde bis zu etwa 4 Tagen, am
meisten bevorzugt von 4 bis 24 Stunden.
-
Nach
Vervollständigung
der Hydrolysereaktion kann das Organobis(silantriol) aus der Reaktionsmischung
durch übliche
Maßnahmen,
zum Beispiel durch Filtration oder Verdampfung, gewonnen werden.
-
In
einer bevorzugten Vorgehensweise wird Organobis(trialkoxysilan)
in Ether tropfenweise rasch zu einer 0,5%igen Essigsäure/Wasser-Lösung bei
20°C gegeben.
Die Mischung wird dann gründlich
gerührt,
bis das resultierende Organobis(silantriol) in der wässrigen
Phase ausfällt.
Nach Filtration und Trocknen über Nacht
bei 25°C
wird das Organobis(silantriol) gewonnen.
-
Ein
alternatives Verfahren zur Herstellung des Organobis(silantriols)
ist aus einem Organobis(trichlorsilyl)vorläufer. Dieses Verfahren umfasst
die Hydrolysereaktion einer Organobis(trialchlorsilyl)verbindung
mit einer Wasser/Anilin-Mischung, um das Organobis(silantriol) zu
bilden. Die Reaktion basiert auf dem Verfahren von Takiguchi, wie
in J. Am. Chem. Soc. 1959, 81, auf Seite 2359 offenbart. Organobis(trichlorsilan)
kann in trockenem Diethylether gelöst werden und tropfenweise
zu einer Emulsion einer stöchiometrischen
Menge von Wasser und Anilin bei einer Temperatur von 0°C gegeben
werden. Nach Entfernung der Aniliniumsalze durch Filtration von
der Reaktionsmischung wird Organobis(silantriol) gewonnen. Die Bis((hydrocarbyldihydroxysilyl)phenyl)verbindungen,
das heißt
solche Verbindungen (B), in welchen R'' eine
monovalente Kohlenwasserstoffgruppe ist, können durch analoge Vorgehensweisen
hergestellt werden. Zum Beispiel kann Bis(4-(methyldimethoxysilyl)phenyl)acetylen
durch Kondensation von para-Brom(methyldimethoxysilyl)benzol mit
para-(Methyldimethoxysilyl)phenyacetylen hergestellt werden und
kann zu Bis(4-(methyldihydroxysilyl)phenyl)acetylen durch die oben
beschriebenen Vorgehensweisen hydrolysiert werden.
-
Die
Verbindungen (B) gemäß dieser
Erfindung sind bei der Vernetzung des Siliconharzes (A) wirksam und
haben hohe Stabilität
gegenüber
intramolekularer Selbstkondensation. Die Erfindung schließt somit
ein Verfahren zur Bildung einer gehärteten Harzzusammensetzung
ein, das Mischen von (A) und (B) und Härten der resultierenden Zusammensetzungen
unter Bedingungen, so dass (A) und (B) copolymerisiert werden, umfasst.
-
(A)
ist ein ungehärtetes
Siliconharz mit Einheiten der Formel (R*)a(R)bSiO(4-a-b)/2, worin
jedes R* eine funktionelle Gruppe ist, die fähig ist, mit Si-OH- und/oder
Si-Alkoxygruppen zu reagieren, und jedes R eine nichtfunktionelle
monovalente Kohlenwasserstoffgruppe ist und a + b von 0,8 bis 1,6
reicht. Jedes Molekül
von ungehärtetem
Siliconharz enthält
durchschnittlich mindestens zwei R*-Gruppen. Die Gruppen R* können -OH-Gruppen,
Alkoxygruppen oder H-Atome sein, die an Silicium gebunden sind.
Typischerweise ist R ausgewählt
aus Alkyl- und Arylgruppen. Geeignete Alkylgruppen umfassen Methyl,
Ethyl, Isopropyl, n-Butyl und Isobutyl. Geeignete Arylgruppen werden
durch Phenyl veranschaulicht. Organosiliconharze, insbesondere solche,
die durch saure Hydrolyse und Kondensation hergestellt werden, enthalten
im Allgemeinen eine erhebliche Konzentration von verbleibenden Hydroxylgruppen,
die mit den Hydroxysilyl- oder Alkoxysilylgruppen der Verbindung
(B) durch ein Kondensationshärtungssystem
reagieren können.
-
Die
Menge von (A) in dem härtbaren
System beträgt
im Allgemeinen 5 bis 96 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 95 Gew.-%. Am
meisten bevorzugt beträgt
das Gewichtsverhältnis
von (A) zu (B) 5:1 bis 20:1.
-
Die
härtbare
Siliconharzzusammensetzung der Erfindung enthält vorzugsweise einen Katalysator,
so dass Kondensationshärtung
bei einer verringerten, z.B. Umgebungstemperatur, durchgeführt werden
kann. Der Katalysator kann ein Metallester oder -alkoxid eines Gruppe-IVB-Metalls,
wie etwa Zirconium, Hafnium oder Titan, zum Beispiel Titantetrabutoxid,
ein Metallcarboxylat, wie etwa Zinkoctoat, Cholinoctoat, eine starke Säure, wie
etwa Schwefel- oder Phosphorsäure,
oder eine Base, wie etwa KOH, CsOH, ein Metallsilanolat, gebrannter
Kalk oder ein Amin oder eine quartäre Base, zum Beispiel Tetramethylammoniumhydroxid,
sein. Der Katalysator kann im Allgemeinen zu bis zu 2 Gew.-%, bezogen
auf Reagenzien, vorzugsweise zu 0,02 bis 0,4 Gew.-% verwendet werden.
-
Die
härtbare
Zusammensetzung kann zusätzlich
einen Siliconkautschuk, zum Beispiel einen Kautschuk wie in
US 5,747,608 oder
US 5,830,950 beschrieben,
enthalten. Der Kautschuk hat im Allgemeinen endständige funktionelle
Gruppen, die fähig
sind, mit den Hydroxylgruppen von Siliconharz (A) zu reagieren.
Der Siliconkautschuk, falls verwendet, kann in bis zu 30 Gew.-%,
zum Beispiel in 5–20%,
vorhanden sein.
-
Die
härtbare
Zusammensetzung kann optional ein Lösungsmittel in bis zu 90%,
vorzugsweise bis zu 60% der Zusammensetzung enthalten. Beispielsweise
kann ein Substrat mit einem gehärteten
Siliconharz darauf beschichtet hergestellt werden, indem (A) und
(B) in einem Lösungsmittel
vermischt werden, die resultierende Lösung auf das Substrat beschichtet
wird und die Beschichtung getrocknet wird und sie Härtungsbedingungen
ausgesetzt wird. Ein geformtes gehärtetes Siliconharz kann hergestellt
werden, indem (A) und (B) in einem Lösungsmittel vermischt werden,
die resultierende Lösung
in eine Form gegossen wird, das Lösungsmittel entfernt wird und
die Zusammensetzung in der Form gehärtet wird. Das Lösungsmittel
ist im Allgemeinen ein polares organisches Lösungsmittel, zum Beispiel ein
Amid, wie etwa Formamid, Dimethylformamid oder Dimethylacetamid,
ein halogenierter Kohlenwasserstoff, wie etwa Dichlormethan oder
1,1,1,-Trichlorethan, ein Alkohol, wie etwa Methanol, Ethanol, Isopropanol
oder t-Butanol, ein aromatischer Kohlenwasserstoff, wie etwa Toluol
oder Xylol, ein Glykolether, wie etwa 2-Methoxypropanol, 2-Butoxypropanol,
Butoxyethanol oder Dipropylenglykolmethylether oder ein Sulfoxid,
wie etwa Dimethylsulfoxid. Die polareren Lö sungsmittel, wie etwa Alkohole,
Formamid oder Dimethylsulfoxid, können erforderlich sein, um
die Organobis(silantriol)e zu lösen.
-
Die
härtbare
Zusammensetzung kann auf ein Substrat, zum Beispiel als Lösung, beschichtet
werden und gehärtet
werden, um einen dünnen
Film auf dem Substrat zu bilden, oder kann in einer Form zu einem geformten
Siliconharzgegenstand gehärtet
werden.
-
Die
neuen Verbindungen der Formel (R')3Si-Ar'-Si(R')3 können auch
alleine gehärtet
werden, um starke feste Harze durch Kondensation der R'-Gruppen zu erzeugen.
Wenn Härtung
in einem Lösungsmittel,
wie etwa Formamid, durchgeführt
wird, wird ein Gel erzeugt, das pulverisiert und getrocknet werden
kann, um das feste Harz zu gewinnen, das verlängerte Ketten enthält, die
Arylenverknüpfungen
und Silicatvernetzungsstellen enthalten.
-
Die
Verbindungen (B), insbesondere die Bis(trihydroxysilyl)arenverbindungen
und die Bis(dihydroxysilyl)arenverbindungen, haben Röntgenbeugungsmuster,
die zeigen, dass sie im festen Zustand geordnet sind. Es wird geglaubt,
dass Harze, die durch Polymerisation der Bis(trihydroxysilyl)arenverbindungen
gebildet werden, auch im festen Zustand geordnet sind und dass die
gehärteten
Zusammensetzungen der Erfindung, die aus einem Siliconharz und Verbindung
(B) gebildet werden, auch Ordnung im festen Zustand zeigen. Diese Polymere
und gehärteten
Harzzusammensetzungen ergeben dadurch optische Effekte, die in elektrooptischen Produkten
ausgenutzt werden können.
-
Es
folgt nun eine Anzahl von Beispielen, in welchen alle Teile und
Prozentangaben auf Gewicht bezogen sind, wenn nichts anderes angegeben
ist.
-
Beispiel 1
-
Herstellung von 4,4'-Bis(trihydroxysilyl)biphenyl
-
In
einen Kolben, der mit einem Tropftrichter, einem mechanischen Rühren und
einem Temperaturfühler
ausgestattet war, wurde eine Lösung
von 4,4'-Bis(trimethoxysilyl)biphenyl
(1 g, 2,53 mmol, hergestellt wie von Corriu et al., Chem. Mater.
(1992) 4, 1217–1224
beschrieben) in Ether (3 ml) bei einer Temperatur von 20°C gegeben.
Der Tropftrichter wurde mit einer 0,5%igen Essigsäurelösung (1,10
ml) befällt.
Die Essigsäurelösung wurde
rasch tropfenweise in den Kolben gegeben und die Reaktionsmischung
trennte sich in zwei Phasen. Die weiße zweiphasige Mischung wurde über einen
Zeitraum von 24 Stunden bei einer Temperatur von 20°C gut gerührt. Während dieses
Zeitraums fiel ein farbloser Feststoff in der wässrigen Phase aus. Die Reaktionsmischung
wurde filtriert und der gewonnene Niederschlag wurde dreimal jeweils
mit Ethanol, Aceton und Ether gewaschen und dann über Nacht
bei einer Temperatur von 20°C
getrocknet, um einen weißen
kristallinen Feststoff zu ergeben.
-
1H-NMR-Analyse (DMSO-d6) des Feststoffs ergab
zwei Signale bei 7,69 (4H, d), 7,63 (4H, d) und 6,43 ppm (6H, s),
die die Arylprotonen von Phenylgruppen bzw. Hydroxylgruppen darstellten
und den Erhalt der Molekularstruktur des Vorläufers 4,4'-Bis(trimethoxysilyl)biphenyl und das
Vorhandensein von 6 Hydroxylgruppen anzeigten. 13C-NMR-Analyse
(DMSO-d6) ergab 4 Signale bei 141,2, 136,8, 135,5 und 126,3 ppm,
die den 4 aromatischen Kohlenstoffatomen der Phenylgruppen entsprachen
und es war kein Signal für
die Methoxygruppe des Vorläufers
vorhanden. 29Si-NMR ergab ein Singulett
bei –54,3
ppm, das einer Silantrioleinheit entsprach. Fourier-Transform-Infrarot(FTIR)-Spektrum
ergab eine starke breite Bande bei 3219 cm–1,
die OH-Streckschwingungen, die in der Wasserstoffbindung involviert
sind, zuzuschreiben ist. Analyse mithilfe von 1H-, 13C- und 29Si-NMR
und FTIR identifizierte den Feststoff als 4,4'-Bis(trihydroxysilyl)biphenyl, das in
95%iger Ausbeute erhalten wurde. Analyse berechnet für C12H14O6Si2: C, 46,44; H, 4,45; Si, 18,09%. Gefunden:
C, 45,44; H, 4,70; Si, 18,20%.
-
Beispiel 2
-
4,4'-Bis-(trimethoxysilyl)stilben
wurde wie folgt hergestellt:
Eine Lösung von 4-(Trimethoxysilyl)styrol
(1,5 g, 6,7 mmol, wie von Corriu et al., Chem. Mater. (1996) 15, 1845–1846 beschrieben
hergestellt) und 4-Brom(1-trimethoxysilyl)benzol wurde in trockenem
Toluol (15 ml) gelöst.
Palladiumacetat (10 mg, 4,45 × 10–5 mol),
trockenes Triethylamin (1,35 g, 13,3 mmol) und Triorthotolylphosphin
(TOP)(0,08 g, 2,67 × 10–5 mol)
wurden alle auf einmal nach einander zugegeben (der Heck-Reaktion wie
in Referenz R. F. Heck, Org. React., 1982, 27, 345, offenbart folgend).
Die braune Suspension wurde während
24 Stunden bei 110°C
erhitzt. Die gelbe Suspension wurde bei Raumtemperatur über silanisiertem
Siliciumdioxid filtriert. Das Lösungsmittel
wurde unter Vakuum abgepumpt und ein gelbes Pulver wurde in quantitativer
Ausbeute (2,97 g, 6,7 mmol) erhalten.
1H-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) 7,69 (2H, d), 7,58 (2H, d), 7,20 (2H, s), 3,65 (18H, s).
13C-NMR (CDCl3, δ, ppm) 55,1,
111,9, 114,0, 125,2, 129,6, 139,7. 29Si-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) –55,4.
Analyse berechnet für
C20H28O6Si2: C, 57,12; H, 6,71%.
Gefunden: C,
57,86; H, 6,48%.
-
Beispiel 3
-
Herstellung von 4,4'-Bis-(trihydroxysilyl)stilben
-
Die
Vorgehensweise aus Beispiel 1 wurde unter Verwendung von 4,4'-Bis-(trimethoxysilyl)stilben
anstelle von Bis(trimethoxysilyl)biphenyl (2 g, 4,75 mmol) und Verwendung
einer 1%igen Essigsäurelösung (9
ml) wiederholt, um ein Verhältnis
von 2,94 Äquivalenten
Stilben zu 1 Äquivalent
Essigsäure
zu ergeben. Die Reaktionsmischung wurde für einen Zeitraum von 10 Tagen
gerührt
und ein gelb gefärbtes
Pulver wurde in 70%iger Ausbeute (1,12 g, 3,32 mmol) gewonnen.
1H-NMR (DMSO-d6, δ, ppm) 7,69
(4H, d), 7,63 (4H, d), 7,28 (2H, s), 6,41 (6H, s).
13C-NMR (DMSO-d6, δ, ppm) 138,1,
137,5, 135,1, 129,3, 126,0. 29Si-NMR (DMSO-d6, δ,
ppm) –54,3.
Analyse berechnet für
C14H16O6Si2: C, 49,98; H, 4,80; Si, 16,70%. Gefunden:
C, 50,46; H, 4,95; Si, 16,90%.
-
Beispiel 4 – Herstellung
von 4,4-Bis(trimetoxysilyl)diphenylacetylen[1-(4-trimethoxysilyl)phenyl)-2-trimethylsilyl]acetylen
-
Eine
Lösung
von [1-(4-Bromphenyl)-2-trimethylsilyl]acetylen (17 g, 0,067 mol)
in trockenem THF (60 ml) wurde tropfenweise zu einer Suspension
von Chlortrimethoxysilan (16 g, 0,1 mol) und Magnesiumspänen (2,45
g, 0,1 mol) in trocke nem THF (60 ml) bei 10°C gegeben. Die Mischung wurde
dann bei Raumtemperatur einen Tag gerührt. Nach Verdampfung des Lösungsmittels
wurde die braune Mischung mit 200 ml trockenem Pentan extrahiert
und filtriert. Das Lösungsmittel
wurde dann abgepumpt und das braune Öl wurde unter Vakuum destilliert
(Sdp. 78–81°C/10–1 mbar),
um ein farbloses Öl
in 46%iger Ausbeute (9 g, 0,031 mol) zu ergeben.
1H-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) 7,60 (2H, d), 7,47 (2H, d), 3,65 (9H, s), 0,28 (9H, s).
13C-NMR (CDCl3, δ, ppm) 134,9,
131,7, 130,8, 125,7, 105,3, 96,0, 51,2; 0,3.
29Si-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) –17,32, –54,8. Analyse
berechnet für
C14H22O3Si2: C, 57,08; H, 7,52%. Gefunden: C, 57,07;
H, 7,52%.
-
4-(Trimethoxysilyl)phenylacetylen
-
Eine
Lösung
von [1-(4-Trimethoxysilyl)phenyl)-2-trimethylsilyl]acetylen (19,80
g, 0,067 mol) in 41,8 ml trockenem Methanol wurde 4 Stunden mit
Kaliumcarbonat (0,84 g, 6,07 mmol) bei Raumtemperatur gerührt. Die
weiße
Suspension wurde unter Vakuum eingeengt und der Rückstand
wurde mit 50 ml trockenem Pentan extrahiert. Nach Filtration wurde
das Lösungsmittel
unter Vakuum entfernt, um ein kristallines beige Pulver zu ergeben.
Dieser Rohfeststoff wurde in trockenem Hexan kristallisiert und
ergab weiße
Kristalle von 4-(Trimethoxysilyl)phenylacetylen in 72%iger Ausbeute
(10,76 g, 0,048 mol). Smp. = 38–39°C
1H-NMR (CDCl3, δ, ppm) 7,62
(2H, d), 7,53 (2H, d), 3,65 (9H, s), 3,17 (1H, s).
13C-NMR (CDCl3, δ, ppm) 135,0,
131,9, 130,8, 124,7, 83,8, 78,8, 51,3. 29Si-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) –55,03.
Analyse berechnet für
C11H14O3Si:
C, 59,44; H, 6,34; Si, 12,64%. Gefunden: C, 59,85; H, 6,30; Si,
13,30%.
-
4,4'-Bis-(trimethoxysilyl)diphenylacetylen
-
Eine
Lösung
von 4-(trimethoxysilyl)phenylacetylen (1,03 g, 4,62 mmol) in trockenem
Triethylamin (13,5 ml) mit einer stöchiometrischen Menge von 4-Iod(1-trimethoxysilyl)benzol
(1,5 g, 4,62 mmol) wurde für einige
Minuten gerührt.
3 Mol-% Cul (26 mg, 0,138 mmol) und Bis-(triphenylphosphin)palladium(II)-chlorid
(100 mg, 0,138 mmol) wurden alle auf einmal zugegeben, die endgültige braune
Suspension wurde heftig 8 Stunden bei ~20°C gerührt. Die braune Suspension
wurde unter Vakuum eingeengt und der dunkle Rückstand wurde mit 50 ml trockenem
Toluol extrahiert.
-
Die
gelbe Suspension wurde über
silanisiertem Siliciumdioxid filtriert und unter Vakuum eingeengt. Das
erwartete Produkt wurde als feines gelbes Pulver (1,88 g, 4,49 mmol)
in 97%iger Ausbeute erhalten.
1H-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) 7,68 (4H, m), 7,59 (4H, d), 3,67 (18H, s). 13C-NMR
(CDCl3, δ ppm)
135,1, 131,4, 130,2, 125,7, 90,9, 51,3. 29Si-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) –54,8.
Analyse berechnet für
C20H26O6Si2: C, 57,39; H, 6,16; Si, 13,42%. Gefunden:
C, 57,23; H, 5,85; Si, 13,45%.
-
Beispiel 5
-
4,4'-Bis-(trimethoxysilyl)diphenylbut-1,3-diin
-
2
g (9 mmol) 4-(Trimethoxysilyl)phenylacetylen, 1 Äquivalent Chloraceton (0,67
g, 9 mmol), 2 Äquivalente
trockenes Triethylamin (2,51 ml), 7,6 Mol-% Cul (130 mg, 0,68 mmol)
und 3 Mol-% Tetrakis-(triphenylphosphin)palladium (312 mg, 27 mmol)
wurden alle auf einmal zugegeben. Die endgültige schwarze Lösung wurde
24 Stunden lang bei 20°C
gerührt.
-
Die
resultierende schwarze Suspension wurde unter Vakuum eingeengt und
der dunkle Rückstand wurde
mit 50 ml trockenem Pentan extrahiert. Die verbleibende dunkle Suspension
wurde über
silanisiertem Siliciumdioxid filtriert und unter Vakuum eingeengt.
Das schwarze Rohöl
wurde zweimal in trockenem Pentan kristallisiert und ergab das erwartete
Produkt als ein gelbes feines Pulver in 67%iger Ausbeute (1,58 g,
3,31 mmol)(Smp. 57 –59°C). 1H-NMR (CDCl3, δ, ppm) 7,66
(4H, d), 7,56 (4H, d), 3,66 (18H, s). 13C-NMR
(CDCl3, δ, ppm)
135,1, 132,2, 131,5, 124,2, 82,2, 75,3, 51,3. 29Si-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) –55,3.
Analyse berechnet für C25H26O6Si2: C, 62,74; H, 5,40; Si, 11,73%. Gefunden:
C, 60,05; H, 5,56; Si, 13,20%.
-
Beispiel 6
-
1,4-Bis-[2-(4-trimethoxysilylphenyl)ethinyl]benzol
-
Eine
Lösung
von 4-(Trimethoxysilyl)phenylacetylen (1 g, 4,50 mmol) in trockenem
Triethylamin (12,5 mol) mit 0,5 Äquivalenten
von 1,4-Diiodbenzol (0,74 g, 2,25 ml) wurde einige Minuten lang
gerührt.
-
5
Mol-% Cul (21 mg, 0,112 mmol) und Bis-(triphenylphosphin)palladium(II)-chlorid
(80 mg, 0,112 mmol) wurden alle auf einmal zugegeben, die endgültige braune
Suspension wurde 8 Stunden lang heftig bei ~20°C gerührt. Die braune Suspension
wurde unter Vakuum eingeengt und der dunkle Rückstand wurde mit 50 ml trockenem
Toluol extrahiert. Die gelbe Suspension wurde über silanisiertem Siliciumdioxid
filtriert und unter Vakuum eingeengt. Das erwartete Produkt wurde
als ein feines gelborangefarbenes Pulver erhalten. Kristallisation
in Hexan/Dichlormethan ergab das erwartete Produkt als ein orangefarbenes
Pulver (1,88 g, 4,49 mmol) in 97%iger Ausbeute. Smp. = 164–166°C. 1H-NMR (CDCl3, δ, ppm) 7,69
(4H, d), 7,59 (4H, d), 7,55 (4H, s), 3,67 (18H, s). 13C-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) 135,1, 132,0, 131,4, 130,4, 125,6, 123,5, 91,6, 90,8, 51,3. 29Si-NMR (CDCl3, δ, ppm) –55,9. Analyse
berechnet für
C28H30O6Si2: C, 64,48; H, 5,78; Si, 10,83%. Gefunden: C,
63,42; H, 5,73; Si, 11,75%.
-
Beispiel 7
-
4-4'-Bis-(trihydroxysilyl)diphenylacetylen
-
Eine
Lösung
von 4-4'-Bis-(trimethoxysilyl)diphenylacetylen
(1,58 g, 3,77 mmol) in 10 ml Ether wurde heftig mit 29 ml einer
0,5%igen Essigsäurelösung 41
Tage lang gerührt.
Die beige Suspension wurde filtriert und der resultierende Feststoff
wurde dreimal mit Aceton und Ether gewaschen. Der resultierende
beige Feststoff wurde 1 Tag unter Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet
und lieferte (970 mg, 2,9 mmol)(77%). 1H-NMR
(DMSO-d6, δ, ppm) 7,63 (4H, d), 7,50 (4H,
d), 6,52 (6H, s). 13C-NMR (DMSO-d6, δ,
ppm) 139,3, 135,2, 130,9, 123,6, 90,7. 29Si-NMR
(DMSO-d6, δ, ppm) –55,2. IRFT (KCl, cm–1)ν(Si-OH),
3195; ν(C=CAr), 1601; ν(Si-CAr),
1128. Analyse berechnet für
C14H14O6Si2: C, 50,24; H, 4,22%; Si, 16,70. Gefunden:
C, 48,99; H, 3,96; Si, 15,00%.
-
Beispiel 8
-
4,4'-Bis-(trihydroxysilyl)diphenylbut-1,3-diin
-
Eine
Lösung
von 4,4'-Bis-(trimethoxysilyl)diphenylbut-1,3-diin
(1,15 g, 2,40 mmol) in 10 ml Ether wurde heftig mit 13,70 ml 0,5%igen
Essigsäurelösung 36
Tage lang gerührt.
Die beige Suspension wurde filtriert und der Feststoff wurde dreimal
mit Ethanol, Aceton und Wasser gewaschen. Die resultierende beige
kristalline Lösung
wurde einen Tag unter Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet und das
erwartete Produkt wurde in 65%iger Ausbeute (750 g, 1,56 mmol) erhalten.
1H-NMR (DMSO-d6, δ, ppm) 7,65
(4H, d), 7,57 (4H, d), 6,58 (6H, s). 13C-NMR
(DMSO-d6, δ, ppm) 140,9, 135,2, 131,9,
121,6, 83,1, 74,7. 29Si-NMR (DMSO-d6, δ,
ppm) –55,6.
IRFT (KCl, cm–1)ν(Si-OH),
3208, ν(C=CAr), 1594; ν(Si-CAr),
1126.
Analyse berechnet für
C16H14O6Si2: C, 53,62; H, 3,93; Si, 15,67%. Gefunden:
C, 53,04; H, 3,75; Si, 16,35%.
-
Beispiel 9
-
1,1'-Bis-(trihydroxysilyl)ferrocen
-
Eine
Lösung
von 1,1'-Bis-(trimethoxysilyl)ferrocen
(1,25 g, 2,93 mmol) in 3 ml wurde heftig mit 1,37 ml einer 0,5%igen
Essigsäurelösung 75
Tage lang gerührt.
Die endgültige
orangefarbene Suspension wurde filtriert und der Feststoff wurde
dreimal mit Ethanol, Aceton und Ether gewaschen.
-
Der
resultierende orangefarbene kristalline Feststoff wurde einen Tag
unter Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet und das erwartete Produkt
wurde in 69%iger Ausbeute (0,59 g, 2 mmol) erhalten.
1H-NMR (DMSO-d6, δ, ppm) 4,3 (4H), 4,2 (4H), 6,46
(6H, s). 13C-NMR (DMSO-d6, δ,
ppm) 74,8, 71,3, 68,6. 29Si-NMR (DMSO-d6, δ, ppm) –54,2.
-
Beispiel 10
-
Chlormehtyldiisopropyloxysilan
-
Eine
Lösung
von Trichlormehtylsilan (29,9 g, 200 mmol) in 200 ml wasserfreiem
Pentan wurde unter einer Argonatmosphäre bei 0°C in ein Schlenkröhrchen gegeben.
Eine Lösung
von 2,2 Äquivalenten
trockenem Isopropanol (26,4 g, 440 mmol) wurde dann tropfenweise
zugegeben. Die Entstehung von HCl wurde durch eine konzentrierte
Lösung
von NaOH abgefangen. Am Ende der Zugabe ließ man die Reaktionsmischung
auf Raumtemperatur erwärmen
und rührte
dann während
24 Stunden. Nach dieser Zeit wurde die farblose Lösung unter
Vakuum (2 mbar) eingedampft, um ein farbloses Öl (36 g) zu ergeben. Es bestand
aus einer Mischung von Chlormethyldiisopropyloxysilan (~80%) und
Methyltriisopropyloxysilan (~20%). 1H-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) 4,37 (2H, Sept.), 1,26 (12H, d), 0,48 (3H, s).
-
4-Brom-1-(methyldiisopropyloxysilyl)benzol
-
Eine
Lösung
von 5-Bromphenylmagnesiumbromid (7,82 g, 50 mmol) in THF (100 ml)
wurde bei 0°C zu
einer Lösung
von Chlormethyldiisopropyloxysilan (10 g, 48 mmol) gegeben. Die
Mischung wurde bei Raumtemperatur 24 Stunden lang gerührt. Nach
Verdampfen des Lösungsmittels
wurde der gelbe Feststoff mit 200 ml trockenem Pentan extrahiert
und filtriert. Das Lösungsmittel
wurde dann abgepumpt, um ein gelbes Öl zu erlangen. Verbleibendes
1,4-Dibrombenzol wurde unter Vakuum bei 80°C sublimiert, um 4-Brom-1-(methyldiisopropyloxysilyl)benzol
als farbloses Öl
in 33%iger Ausbeute (5,1 g, 16 mmol) zu ergeben. 1H-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) 7,52 (4H, m), 4,22 (2H, Septett), 1,24 (12H, d), 0,39 (3H,
s).
13C-NMR (CDCl3, δ, ppm) 136,1,
134,5, 131,3, 125,1, 65,8; 26,1, –2,8. 29Si-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) –21,8.
-
4-Iod-1-(methyldiisopropyloxysilyl)benzol
-
Eine
Lösung
von 4-Brom-1-(methyldiisopropyloxysilyl)benzol (13,35 g, 42,1 mmol)
in THF (85 ml) wurde langsam tropfenweise bei 0°C zu einer Suspension von Magnesiumspänen (1,53
g, 63,1 mmol) in THF (10 ml) gegeben. Nach einer Stunde wurde das
Grignard-Reagenz von 4-Brom-1-(methyldiisopropyloxysilyl)benzol
tropfenweise bei 0°C
zu Iod (13,87 g, 54 mmol), das in 50 ml trockenem THF gelöst war,
gegeben. Nach Rühren
für 4 Stunden
wurde das Lösungsmittel
abgepumpt und der Rückstand
wurde mit trockenem Pentan (200 ml) extrahiert und filtriert. Die
gelbe Lösung
wurde eingeengt, um 4-Iod-1-(methyldiisopropyloxysilyl)benzol als
ein gelbes Öl
in 84%iger Ausbeute zu erlangen. 1H-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) 7,76 (2H, d), 7,42 (2H, d), 4,21 (2H, Septett), 1,23 (12H,
t), 0,37 (3H, s).
-
4-Iod-1-(methyldimethoxsilyl)benzol
-
Verbindung
4-Iod-1-(methyldiisopropyloxysilyl)benzol (11,27 g, 35,5 mmol) wurde
in trockenem Methanol (12,87 g, 400 mmol) gelöst. 1 Mol-% p-Toluolsulfonsäure (53
mg, 0,3 mmol) wurde auf einmal zugegeben. Die gelbe Suspension wurde
4 Stunden lang gerührt.
Das organische Lösungsmittel
wurde abgepumpt und das entsprechende orangefarbene Rohöl wurde
unter Vakuum destilliert (Sdp. 59–69°C, 3 × 10–1 mbar),
um 4-Iod-1-(methyldimethoxysilyl)benzol als ein farbloses Öl (9 g,
30 mmol) in 82%iger Ausbeute zu erlangen. 1H-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) 7,78 (2H, d), 7,37 (2H, d), 3,58 (6H, s), 0,37 (3H, s).
-
[1-(4-(Methyldimethoxysilyl)phenyl),2-trimethylsilyl]acetylen
-
Eine
Lösung
von 4-Iod-1-(methyldimethoxysilyl)benzol (5,38 g, 17,4 mmol) gelöst in trockenem
Triethylamin (50 ml) mit einer stöchiometrischen Menge von Trimethylsilylacetylen
(1,76 g, 17,4 mmol) wurde alles auf einmal zugegeben, um eine farblose
Lösung
zu ergeben. 2,5 Mol-% Cul (85 mg, 0,44 mmol) und Bis-(triphenylphosphin)palladium(II)-chlorid
(320 mg, 0,44 mmol) wurden zugegeben und die endgültige braune
Suspension wurde 2 Stunden lang heftig bei ~20°C gerührt. Die braune Suspension
wurde unter Vakuum eingeengt und der Rückstand wurde mit 150 ml trockenem
Pentan extrahiert. Die Suspension wurde über silanisiertem Siliciumdioxid
filtriert und unter Vakuum eingeengt. Das erwartete Produkt [1-(4-(Methyldimethoxysilyl)phenyl),2-trimethylsilyl]acetylen
wurde als ein grünliches Öl (1,88
g, 4,49 mmol) in quantitativer Ausbeute erhalten. 1H-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) 7,59 (2H, d), 7,49 (2H, d), 3,58 (6H, s), 0,39 (3H, s), 0,29
(9H, s).
-
4-(Methyldimethoxysilyl)phenylacetylen
-
Eine
Lösung
von [1-(4-(Methyldimethoxysilyl)phenyl),2-trimethylsilyl]acetylen
(5 g, 17,80 mmol) in 11 ml trockenem Methanol wurde 3,5 Stunden
lang mit Kaliumcarbonat (224 mg, 1,62 mmol) bei Raumtemperatur gerührt. Die
dunkle Suspension wurde unter Vakuum eingeengt und der Rückstand
wurde mit 60 ml trockenem Hexan extrahiert. Nach Filtration wurde
das Lösungsmittel
unter Vakuum entfernt, um 4-(Methyldimethoxysilyl)phenylacetylen
als rotes Öl
(2,8 g, 13,5 mmol) in 75%iger Ausbeute zu ergeben. 1H-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) 7,59 (2H, d), 7,55 (2H, d), 3,59 (6H, s), 3,16 (1H, s), 0,39
(3H, s).
-
4,4'-Bis-(methyldimethoxysilyl)diphenylacetylen
-
Eine
Lösung
von [1-(4-(Methyldimethoxysilyl)phenyl),2-trimethylsilyl]acetylen
(0,96 g, 4,64 mmol) in trockenem Trimethylamin (15 ml) mit einer
stöchiometrischen
Menge von 4-Iod-1-(methyldimethoxysilyl)benzol (1,43 g, 4,64 mmol)
wurde einige Minuten lang gerührt.
2,5 Mol-% Cul (23 mg, 0,12 mmol) und Bis-(triphenylphosphin)palladium(II)-chlorid
(82 mg, 0,12 mmol) wurden alle auf einmal zugegeben, die endgültige beige Suspension
wurde heftig 15 Stunden lang bei ~20°C gerührt. Die entsprechende Suspension
wurde über
silanisiertem Siliciumdioxid filtriert und unter Vakuum eingeengt.
Das erwartete Produkt 4,4'-Bis-(methyldimethoxysilyl)diphenylacetylen
wurde als ein orangefarbenes Öl
(1,72 g, 4,44 mmol) in 96%iger Ausbeute erhalten. 1H-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) 7,65 (4H, m), 7,57 (4H, d), 3,60 (12H, s), 0,40 (6H, s). 13C-NMR (CDCl3, δ, ppm) 134,69,
134,32, 131,35, 112,24, 90,73, 50,98; –4,79. 29Si-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) –14,46.
-
Beispiel 11
-
4,4'-Bis-(methyldimethoxysilyl)diphenylbut-1,3-diin
-
1,66
g (8,04 mmol) 4-(Methyldimethoxysilyl)phenylacetylen, 1 Äquivalent
Chloraceton (0,745 g, 8,04 mmol), 2 Äquivalente trockenes Ethylamin
(2,3 ml), 7,6 Mol-% Cul (116 mg, 0,61 mmol) und Tetrakis-(triphenylphosphin)palladium(0)
(280 mg, 0,61 mmol) wurden alle auf einmal unter Argon in ein Schlenkrohr
gegeben. Die endgültige
schwarze Lösung
wurde 4,5 Stunden lang bei ~20°C
gerührt.
Die verbleibende dunkle Suspension wurde über silanisiertem Siliciumdioxid
filtriert und unter Vakuum eingeengt, um ein gelbes Rohöl zu erlangen.
Es wurde zweimal in trockenem Pentan kristallisiert und lieferte
4,4'-Bis-(methyldimethoxysilyl)diphenylbut-1,3-diin
als ein gelbes feines Pulver (1 g, 2,43 mmol). (Smp. 85–86°C) in 61%igen
Ausbeute. 1H-NMR (CDCl3, δ, ppm) 7,64
(4H, d), 7,57 (4H, d), 3,60 (12H, s), 0,39 (6H, s). 29Si-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) –14,80.
-
Beispiel 12
-
4,4'-Bis-(methyldihydroxysilyl)diphenylacetylen
-
Eine
Suspension von 4,4'-Bis-(methyldimethoxysilyl)diphenyacetylen
(1,62 g, 4,2 mmol) in 8 ml Ether wurde heftig mit 6,65 ml einer
0,5%igen Essigsäurelösung 55
Tage lang gerührt.
Die beige Suspension wurde filtriert und der Feststoff wurde dreimal
mit Aceton und Ether gewaschen. Der resultierende feine beige Feststoff
wurde einen Tag lang unter Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet
und ergab 4,4'-Bis-(methyldihydroxysilyl)diphenylacetylen
in 30%iger Ausbeute (410 mg, 1,26 mmol). 1H-NMR
(DMSO-d6, δ, ppm) 7,63 (4H, s), 7,54 (4H,
s), 6,49 (4H, s), 0,19 (6H, s). 13C-NMR
(DMSO-d6, δ, ppm) 1421, 134,5, 131,2, 123,7,
90,8, 0,18.
29Si-NMR (DMSO-d6, δ,
ppm) –21,7.
-
Beispiel 13
-
1,4-Bis-(dimethoxymethylsilyl)benzol
-
Eine
Lösung
von 1,4-Dibrombenzol (24,75 g, 105 mmol) in 60 ml wasserfreiem THF
wurde tropfenweise zu einer Suspension von Magnesium (12,60 g, 518 mmol)
und Methyltrimethoxysilan (28,6 g, 210 mmol) in 20 ml wasserfreiem
THF bei 0°C
gegeben. Die Suspension wurde dann 24 Stunden lang bei 20°C gerührt. Das Lösungsmittel
wurde unter Vakuum (2 mbar) abgepumpt, die Reaktionsmischung wurde
dann mit 250 ml trockenem Pentan aufgenommen. Die grüne Suspension
wurde filtriert. Das Filtrat wurde unter Vakuum (2 mbar) eingedampft,
um ein blassgelbes Öl
zu ergeben, das destilliert wurde (Sdp. 105–110°C/5 × 10–1 mbar).
7,38 g (26,5 mmol) 1,4-Bis-(dimethoxymethylsilyl)benzol wurden als
farbloses Öl
erhalten, das bei Raumtemperatur in 25%iger Ausbeute kristallisierte.
1H-NMR (CDCl3, δ, ppm) 7,67
(4H, s), 3,60 (12H, s), 0,39 (6H, s). 29Si-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) –14,90.
Analyse berechnet für
C12H22O4Si2: C, 50,35; H, 7,69; Si 19,58%. Gefunden:
C, 50,30; H, 7,64; Si, 20,01%.
-
Beispiel 14
-
1,4-Bis-(dimethoxymethylsilyl)biphenyl
-
Eine
Lösung
von 4,4'-Dibrombiphenyl
(25 g, 80 mmol) in 120 ml wasserfreiem THF wurde tropfenweise zu
einer Suspension von Magnesium (7,80 g, 321 mmol) und Methyltrimethoxysilan
(30 g, 220 mmol) in 50 ml wasserfreiem THF bei 0°C gegeben. Die blassgrüne Suspension
wurde dann 24 Stunden lang bei 20°C
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde unter Vakuum (2 mbar) abgepumpt, die Reaktionsmischung wurde
dann mit 200 ml trockenem Pentan aufgenommen. Die graue Suspension
wurde filtriert. Das Filtrat wurde unter Vakuum (2 mbar) eingedampft,
um ein blassgelbes Öl
zu ergeben, das destilliert wurde (Sdp. 63–171°C/5 × 10–1 mbar). (2,8
g) 28 mmol 1,4-Bis-(dimethoxymethylsilyl)biphenyl wurden als ein
farbloses Öl
in 10%iger Ausbeute erhalten. 1H-NMR (CDCl3, δ,
ppm) 7,72 (4H, d), 7,67 (4H, d), 3,65 (12H, s), 0,44 (6H, s). 29Si-NMR (CDCl3, δ, ppm) –14,7.
-
Beispiel 15
-
4,4'-Bis-(methyldihydroxysilyl)benzol
-
Eine
Suspension von 4,4'-Bis-(methyldimethoxysilyl)benzol
(1 g, 3,49 mmol) in 5 ml Ether wurde heftig mit 1,6 ml einer 0,5%igen
Essigsäurelösung 2 Stunden lang
gerührt.
Die weiße
Suspension wurde filtriert und der Feststoff wurde dreimal mit Aceton
und Ether gewaschen.
-
Der
resultierende feine weiße
Feststoff wurde einen Tag unter Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet
und ergab 4,4'-Bis-(methyldihydroxysilyl)benzol
in 95%iger Ausbeute (0,76 g, 3,31 mmol). 1H-NMR
(DMSO-d6, δ, ppm) 7,53 (4H, s), 6,32 (4H,
s), 0,14 (6H, s). 13C-NMR (DMSO-d6, δ,
ppm) 141, 133,2, 0,35. 29Si-NMR (DMSO-d6, δ,
ppm) –21,28.
Analyse berechnet für
C8H14O4Si2: C, 41,71; H, 6,12; Si, 25,38%. Gefunden:
C, 41,51; H, 6,19; Si, 25,30%.
-
Beispiel 16
-
4,4'-Bis-(methyldihydroxysilyl)biphenyl
-
Eine
Suspension von 4,4'-Bis-(methyldimethoxysilyl)biphenyl
(2,4 g, 6,62 mmol) in 5 ml Ether wurde heftig mit 3 ml einer 0,5%igen
Essigsäurelösung 32
Tage lang gerührt.
Die weiße
Suspension wurde filtriert und der Feststoff wurde dreimal mit Aceton
und Ether gewaschen. Der resultierende feine weiße Feststoff wurde einen Tag
unter Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet und ergab 4,4'-Bis-(methyldihydroxysilyl)biphenyl in
32%iger Ausbeute (0,65 g, 2,10 mmol). 1H-NMR
(DMSO-d6, δ, ppm) 7,66 (8H, s), 6,40 (4H,
s), 0,19 (6H, s). 13C-NMR (DMSO-d6, δ,
ppm) 144,7, 139,3, 134,9, 126,6, 0,38. 29Si-NMR
(DMSO-d6, δ, ppm) –21,22. Analyse berechnet für C14H18O4Si2: C, 54,87; H, 5,92; Si, 18,33%. Gefunden:
C, 54,82; H, 5,79, Si, 18,80%.
-
Beispiel 17
-
4-(Methyldiisopropyloxysilyl)styrol
-
Eine
Lösung
von 4-Chlorstyrol (10 g, 72 mmol) in 40 ml wasserfreiem THF wurde
tropfenweise zu einer Suspension von Magnesiumspänen (2,07 g, 86,4 mmol) und
Chlormethyldiisopropyloxysilan (28,2 g, 144 mmol) in 50 ml wasserfreiem
THF bei 0°C
gegeben. Die Suspension wurde dann 24 Stunden lang bei 20°C gerührt. Das
Lösungsmittel
wurde unter Vakuum (2 mbar) abgepumpt, die Reaktionsmischung wurde
dann mit 200 ml trockenem Pentan aufgenommen. Die Sus pension wurde
filtriert. Das Filtrat wurde unter Vakuum (2 mbar) abgedampft, um
ein Öl
zu ergeben, das destilliert wurde (Sdp. 70–75°C/5 × 10–2 mbar).
8,23 g (31 mmol) 4-(Methyldiisopropyloxysilyl)styrol wurden als
ein farbloses Öl
in 51%iger Ausbeute erhalten. 1H-NMR (CDCl3, δ,
ppm) 7,65 (2H, d), 7,44 (2H, d), 6,75 (1H, dd), 5,80 (1H, d), 5,30
(1H, d), 4,22 (1H, Heptett), 1,22 (12H, d), 0,39 (3H, s).
-
4-(Methyldimethoxysilyl)styrol
-
Verbindung
4-(Methyldiisopropyloxysilyl)styrol (8,23 g, 31 mmol) wurde in trockenem
Methanol (10 ml) gelöst.
1 Mol-% p-Toluolsulfonsäure
(17 mg) wurde auf einmal zugegeben. Die gelbe Suspension wurde 4 Stunden
lang gerührt.
Das organische Lösungsmittel
wurde abgepumpt und das entsprechende Rohöl wurde unter Vakuum destilliert
(Sdp. 70–80°C/5 × 10–2 mbar)
um 4-(Methyldimethoxysilyl)styrol als gelbes Öl (4 g, 20 mmol) in 65%iger
Ausbeute zu erlangen.
1H-NMR (CDCl3, δ,
ppm) 7,64 (2H, d), 7,49 (2H, d), 6,77 (1H, dd), 5,84 (1H, d), 5,33
(1H, d), 3,60 (6H, s), 0,39 (3H, s).
-
4-Brom-1-(methyldimethoxysilyl)benzol
-
Verbindung
4-Brom-1-(methyldiisopropyloxysilyl)benzol (5 g, 16 mmol) wurde
in trockenem Methanol (20 ml) gelöst. 1 Mol-% p-Toluolsulfonsäure (30
mg) wurde auf einmal zugegeben. Die Suspension wurde 4 Stunden lang
gerührt.
Das organische Lösungsmittel
wurde abgepumpt und das entsprechende Rohöl war 4-Brom-1-(methyldimethoxysilyl)benzol
(2 g, 8 mmol) in 50%iger Ausbeute.
1H-NMR
(CDCl3, δ,
ppm) 7,56 (4H, m), 3,59 (6H, s), 0,38 (3H, s).
-
4,4'-Bis(methyldimetoxysilyl)stilben
-
Eine
Lösung
von 4-(Methyldimetoxysilyl)styrol (1,52 g, 7,2 mmol) und 4-Brom-1-(methyldiisopropyloxysilyl)benzol
(1,9 g, 7,2 mmol) wurde in 15 ml Toluol gelöst. Palladiumacetat (81 mg,
3,6 × 10–4 mol),
trockenes Triethylamin (4,39 g, 43,2 mmol) und Triorthotolylphosphin
(TOP)(438 mg, 1,5 × 10–3 mol)
wurden alle auf einmal nacheinander zugegeben. Die Suspension wurde
24 Stunden lang bei 120°C
erhitzt. Die resultierende Suspension wurde bei Raumtemperatur über silanisiertem
Siliciumdioxid filtriert. Das Lösungsmittel
wurde unter Vakuum abgepumpt und ein gelbes Pulver wurde gewonnen.
Es wurde in Pentan umkristallisiert. 4,4'-Bis(methyldimetoxysilyl)stilben (1,54
g, 3,96 mmol) wurde erhalten (Ausbeute 55%). 1H-NMR
(CDCl3, δ, ppm)
7,56 (4H, d), 7,61 (4H, d), 7,19 (2H, s), 3,60 (12H, s), 0,39 (3H,
s).
-
Beispiel 18
-
4,4'-Bis-(methyldihydroxysilyl)stilben
wurde aus 4,4'-Bis(methyldimethoxysilyl)stilben
nach der Vorgehensweise von Beispiel 16 hergestellt. 4,4'-Bis(methyldihydroxysilyl)stilben
hatte 1H-NMR (DMSO-d6, δ, ppm) 7,68
(4H, d), 7,59 (4H, d), 7,29 (2H, s), 6,37 (4H, s), 0,39 (6H, s). 13C-NMR (DMSO-d6, δ, ppm) 139,7,
138,1, 134,7, 129,5, 126,4, 0,02. 29Si-NMR
(DMSO-d6, δ, ppm) –21,36.
-
Beispiele 19–22 – Harzzusammensetzungen
-
90
Gew.-% des Basisharzes [(PhSiO3/2)0,40(MeSiO3/2)0,45(PhMeSiO)0,1(Ph2SiO)0,05] wurden
mit 10 Gew.-% einer Verbindung (B) als Lösung in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie unten aufgeführt,
zusammen mit 0,2 Gew.-% einer Mischung aus Zinkdioctat und Cholinoctoat
als Härtungskatalysator
vermischt.
-
Beispiel
19 – 1,4-Bis-(dimethoxymethylsilyl)benzol,
das in Beispiel 13 hergestellt wurde; Lösungsmittel Tetrahydrofuran
(THF).
-
Beispiel
20 – 4,4'-Bis-(trimethoxysilyl)biphenyl,
das wie von Corriu et al., Chem. Mater., (1992), 4, 1217–1224, beschrieben
hergestellt wurde; Lösungsmittel
Toluol.
-
Beispiel
21 – 4,4'-Bis-(trihydroxysilyl)diphenylbut-1,3-diin,
das in Beispiel 8 hergestellt wurde; Lösungsmittel Dimethylsulfoxid
(DMSO).
-
Beispiel
22 – 4,4'-Bis-(trihydroxysilyl)benzol;
Lösungsmittel
DMSO.
-
Nach
Mischen wurde der Großteil
des Lösungsmittels
bei 80°C
unter Vakuum entfernt und der Harzblend wurde während eines vierzehntägigen Härtungszyklusses
gehärtet.
Während
der Härtung
wurde die Temperatur allmählich
von 80°C
auf 260°C
erhöht,
um eine gehärtete
Gussplatte zu erhalten. Prüfkörper für die dynamisch
mechanische Analyse (DMA) wurden erhalten, indem 1 × 6 × 25 mm
große
Stücke
aus dem Gussstück
geschnitten wurden. DMA erfolgte von –155°C bis 500°C bei 1 Hz im Zugmodus; die
Schwingungsamplitude betrug 5 μm.
Der Speichermodul und der Verlustfaktor tan δ wurden aufgezeichnet. Der Biegeversuch,
der Dreipunktbiegeversuch wurde auf einer Instron 8562 (Marke) Testmaschine
nach ASTM Standard D790 durchgeführt.
Die Bruchzähigkeit,
KIc, wurde nach ASTM D 5045 erhalten und
die kritische Verformungsenergiefreisetzungsrate, GIc (Bruchenergie),
wurde aus KIc basierend auf der Annahme
von linearen elastischen Bruchmechanismen berechnet.
-
Es
wurde auch ein Basisharzgussstück
ohne die Zugabe von Verbindung (B) gehärtet und in der gleichen Art
und Weise als Vergleich analysiert.
-
Die
Ergebnisse aus Beispielen 19 und 20 sind in Tabelle 1 unten gezeigt.
-
-
Es
ist ersichtlich, dass die Einbringung jeder der Verbindungen (B)
in die Harzstruktur den Young-Modul des Harzes leicht erniedrigt,
aber die Bruchzähigkeit (KIc) und die kritische Energiefreisetzungsrate
GIc erhöht.
Die Bruchzähigkeit
KIc misst die Schwierigkeit, einen Riss
in dem Material zu initiieren, während
GIc misst, wie viel Energie pro Flächeneinheit
benötigt
wird, dass ein Riss sich in dem Material fortpflanzt, nachdem der Riss
einmal initiiert ist. Das modifizierte Harz aus Beispiel 19 ist
etwas zäher
als das unmodifizierte Harz und das modifizierte Harz aus Beispiel
20 ist wesentlich zäher
als das unmodifizierte Harz.
-
Für Beispiel
21 sind der Speichermodul (1A) und der Verlustfaktor (tan δ (2A))
des modifizierten Harzes in 1 aufgetragen,
zusammen mit dem Speichermodul (1C) und Verlustfaktor (2C)
des unmodifizierten Harzes. Der Hochtemperaturübergangspeak der tan-δ-Kurve wurde
durch die Einbringung des 4,4'-Bis(trihydroxysilyl)diphenylbut-1,3-diins
sehr verstärkt.
Die Zugabe dieses Modifikationsmittels verstärkt die Fähigkeit zur mechanischen Dämpfung des
Harzes im Temperaturbereich von 150°C bis 350°C wesentlich. Diese Dämpfungsfähigkeit
ist wichtig für
Anwendungen, wo Bedarf besteht, dass mechanische Schwingungen gemildert
werden.
-
Für Beispiel
22 sind der Lagermodul (1B) und der Verlustfaktor (2B)
des modifizierten Harzes in 2 aufgetragen,
zusammen mit dem Speichermodul (1C) und Verlustfaktor (2C)
des unmodifizierten Harzes. Mit 10 Gew.-% 1,4-Bis(trihydroxysilyl)benzol,
das in das Harz einreagiert ist, ist der Speichermodul innerhalb
des gesamten Temperaturbereichs viel höher, etwa doppelt so hoch wie
der des unmodifizierten Harzes, sogar obwohl die Abhängigkeit
des Moduls von der Temperatur ziemlich ähnlich war und keine offensichtliche
Verschiebung der Glasübergangstemperatur
zu erkennen war. Beide hatten eine Glasübergangstemperatur bei etwa 100°C. Der viel
höhere
Modul oberhalb der Glasübergangstemperatur
zeigte eine höhere
Vernetzungsdichte in dem modifizierten Harz an.