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Technischer
Bereich
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Die
Erfindung betrifft biologisch aktive Extrakte, die man aus der Pflanze
Salvadora persica Linneaus 1753 erhält. Mit der Erfindung wird
auch ein Verfahren zur Gewinnung des Rohextrakts geschaffen. Des
weiteren werden mit der Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen
geschaffen, die biologische Wirkung und, insbesondere tokolytische
Wirkung aufweisen.
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Stand der
Technik
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Die
assoziierte Mangrovenpflanze Salvadora persica Linneaus 1753 gehört zur Ordnung
Salvadoracea und bildet Büsche
oder kleine Bäume
mit weißen
Blüten,
die in geschwächten
Mangrovensümpfen
und Salzbänken
an der gesamten Westküste
Indiens häufig
auftreten. Es wurde eine große
Anzahl von Meerespflanzen auf biologisch aktive Substanzen untersucht.
Nazarine, F.; Anita, F.; Rataboli, P. V.; Diniz D'Souza, R. S. und
Dhume, V. G. berichteten 1998 im Indian Journal of Marine Sciences,
27: 499–501 über vielversprechende
pharmakologische Wirkungen in Meeresorganismen aus indischen Gewässern.
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Aus
allen Teilen der Welt stehen mehrere Patente zur Verfügung, welche
Verfahren und Verbindungen aus der Natur für verschiedene Zwecke betreffen.
Kwak; Wie-jong; Han; Chang-Kyun; Kum; Hwan-su, An; Jae-Suk; Kum;
Taek-soo, Patented process of extracting and purifying biologically
effective ingredients from combined medicinal plant and their extract
composition (US-Patent Nr. 5,910,307, veröffentlicht am 8. Juni 1999).
D'Amelio; Frank
S.; Mirhom; Youssef W. offenbarten eine therapeutische Zusammensetzung
und ein Verfahren zur Hautbehandlung mit Hilfe eines Extrakts aus
der Pflanze Centipeda cunninghami in dem US-Patent Nr. 5,804,206,
veröffentlicht
am 8. September 1998. Zimmermann; Richard C.; Alber; Randall S.;
Todd; James S.; Crews; Philip isolierten eine Verbindung aus dem
Methanol-Extrakt des Aalgrases Zostrea marina mit sehr starken,
das Faulen von Wasserpflanzen verhindernden Eigenschaften (US-Patent
Nr. 5,607,741, veröffentlicht
am 4. März
1997).
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Betulinsäure, die
aus der Verbindung Betulin hergestellt wird, weist viele pharmazeutische
Potenziale auf. Pezzuto, John M.; Darrick, S. H. L. offenbarten Verfahren
zur Herstellung von Betulinsäure
aus Betulin (US-Patent Nr. 5,804,575, veröffentlicht am 8. September
1998). Die Betulinsäure
wird als potentielles therapeutisches Mittel intensiv für eine Vielzahl
von Krankheiten untersucht. Pezzuto, John M., Das Gupta, Tapas, K.;
Schmidt; Mary Lou; Kuzmanoff; Konrad Marc; Ling Indeck; Lydia and
Kim; Darrick, S. H. L. (US-Patent Nr. 5,962,527 vom 5. Oktober 1999),
Pisha, E., Chai, H., Lee IS, Chagwedera TE, Framsworth NR, Cordell
GA, Beecher CW, Fong H H, Kinghorn AD, Brown DM offenbaren in Nature
Medicine, 1, Seiten 1046–1051
(1995), dass Betulinsäure
eine unerwartete selektive, Anti-Tumor-Wirkung gegen Melanome, beispielsweise
MEL-1, MEL-2 und Mel-3, beim Menschen aufweist. Des weiteren offenbaren
Fujioka, T.; Kashiwada, Y; Kilkuskie RE, Cosentino LM, Ballas LM,
Jiang JB, Janzen WP, Chen IS, Lee KH in J. Nat. Prod 57 (2), Seiten
243–247
(1994), daß Betulinsäure eine
Anti-HIV-Wirkung in Lymphozytenzellen H9 aufweist. Diese Erfinder
erwähnten,
daß die auf
Betulinsäure
als therapeutisches Mittel zielenden Forschungen behindert werden,
da die Betulinsäure
in sehr beschränkten
Mengen und zu sehr hohen Kosten zur Verfügung steht. Ramadoss, Sunder,
Jaggi, Manu; Siddiqui; Mohammed Jamshed Ahmed beschreiben in dem
US-Patent Nr. 6,048,847, veröffentlicht
am 11. April 2000, Verwendungszwecke der Betulinsäure und
ihrer Derivate zur Verhinderung von Krebswachstum sowie ein Verfahren
zur Überwachung
derselben. Kang; Raphael, K. L.; Zyzak; Li Li; Nakatsu; Tetsuo veröffentlichten in
dem US-Patent Nr. 5,948,460 vom 7. September 1999 aromatische Produktzusätze, bei
denen Ursolsäure eine
der Verbindungen innerhalb einer Gruppe von drei Verbindungen war,
die einem aromatischen Produkt zugesetzt wurde, um einen Beigeschmack
in dem Produkt zu vermindern und dessen süßen Geschmack wie in einem
Diatgetränk
zu verstärken.
Sie wurde auch als Bestandteil in einem Präparat zur Verhinderung der Hauttumorbildung
verwendet.
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Herman,
S. offenbarte (in dem US-Patent Nr. 5,190,979, veröffentlicht
am 2. März
1993) Lupeol ebenfalls als eine Verbindung, die pharmakologisch
aktive Terpenozonide mit medizinischem Wert ergeben kann.
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Aufgaben der
Erfindung
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Hauptaufgabe
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung eines
Rohextrakts aus dem Stängel,
den Blättern
und den Blüten
von Salvadora persica, einem allgemein in Mangrovensümpfen zur Verfügung stehenden
Strauch, und zum Screenen desselben zur Erforschung seiner Bioaktivität zu schaffen.
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Der
Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, natürlich vorkommende
Verbindungen aus der Pflanze Salvadora persica zu isolieren und
deren Molekulargewichte, Molekülformeln,
Schmelzpunkte und ihre Strukturformeln zu identifizieren, was bei
der chemischen Synthese dieser Verbindungen von Nutzen ist.
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Der
Erfindung liegt noch die weitere Aufgabe zugrunde, den Rohextrakt,
seine Fraktionen und seine gereinigten Verbindungen pharmakologisch
zu erforschen, um sicherzustellen, daß die von dem Rohextrakt und
seinen Fraktionen gezeigten Wirkungen ganz und gar erhalten bleiben.
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Der
Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, pharmazeutische Zusammensetzungen
zu schaffen, die Extrakte aus der Pflanze Salvadora persica enthalten
und eine biologische Wirkung, insbesondere eine tokolytische Wirkung,
aufweisen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Mit
der vorliegenden Erfindung sollen die dem Stand der Technik innewohnenden
Nachteile durch Bereitstellung des hochwirksamen und selektiven
Mittels zur Verarbeitung des aktiven Rohextrakts und zu dessen Fraktionierung,
Isolierung und Reinigung der aktiven Verbindungen beseitigt werden.
Des weiteren werden mit der Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen
geschaffen, welche den aus der Pflanze Salvadora persica gewonnenen
Extrakt enthalten und zum Lindern von Schmerzen in den Uterusmuskeln
geeignet sind.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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In
der vorliegenden Erfindung sind zum ersten Mal die Verfahren zur
Isolierung, Reinigung und pharmakologischen Screening aller dieser
oben genannten, kommerziell wichtigen Verbindungen aus einer allgemein
zur Verfügung
stehenden Pflanze aus Mangrovensümpfen
der Westküste
Indiens offenbart. Diese als Salvadora persica bezeichnete Pflanze
ist eine assoziierte Mangrovenpflanze. Sie ist ein Strauch, und
die Zweige mit Blütenblättern können mit
der Hand gepflückt
werden. Selbst der Rohextrakt und die Fraktionen weisen einen therapeutischen
Wert auf. Wichtig ist, daß die
von dem Extrakt gezeigte biologische Wirkung in den gereinigten
Verbindungen wie Methylpalmitat und Betulin erhalten bleibt.
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Mit
dieser Offenbarung wird auf zukünftige
potentielle klinische Zwecke des Extrakts und der Fraktionen zur
Behandlung von Krankheiten, beispielsweise als Entspannungsmittel
für glatte
Muskeln, gegen Bronchialasthma und Nierenkoliken und zur Verhinderung
der Frühgeburt
hingewiesen. Die Offenbarung betrifft des weiteren die Verwendung
von Methylpalmitat und Betulin bei Bewegungskrankheit und Abdominalkrämpfen.
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Mit
der Erfindung werden Verfahren geschaffen, mit welchen der biologisch
wirksame Rohextrakt einer als Salvadora persica Linneaus 1753 bezeichneten
assoziierten Mangrovenpflanze hergestellt wird. Die Salvadora persica
Linneaus (Salvadoraceae) bildet Sträucher oder kleine Bäume mit
weißen
Blüten,
die in entarteten Mangrovensümpfen
und Salzbänken
an der gesamten Westküste
Indiens und Westasiens häufig
auftreten. Das in der Erfindung offenbarte Verfahren betrifft des
weiteren die Extraktion, Fraktionierung und Reinigung aktiver Metabolitenbestandteile
der Pflanze. Die Erfindung betrifft auch die Spektralerkennung der
Verbindungen, beispielsweise β-Amyrin
(nichtsteroidal-polyzyklisches Triterpen), Betulin, Ursolsäure (Triterpensäure), Methylpalmitat
(aliphatischer Ester) und Lupeol (nichtsteroidal-polyzyklisches Triterpen). Die Erfindung betrifft
auch Molekülformeln,
Molekulargewichte, Schmelzpunkte und Strukturformeln der genannten
Verbindungen. Mit der Erfindung wird ein hocheffektives und selektives
Mittel zur Verarbeitung eines aus der Salvadora persica gewonnenen
aktiven Rohextrakts und zu dessen Fraktionierung, Isolierung und
Reinigung geschaffen. Der hier verwendete Begriff "Fraktionierung" bezeichnet das Abtrennen
des Rohextrakts. Der Begriff "Isolierung
und Fraktionierung" bezeichnet
das Trennen der Fraktion in reine Verbindungen.
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Des
weiteren betrifft die Erfindung Verfahren zum Screening pharmakologischer
Wirkungen der Verbindungen in Geweben von Säugetieren. Die Anmelderin hat
festgestellt, daß der
aus der Pflanze Salvadora persica gewonnene Rohextrakt in zwei Fraktionen,
d.h. Chloroform und eine wässrige
Fraktion, getrennt werden kann. Wie festgestellt wurde, wies die
wäßrige Fraktion
eine tokolytische Wirkung auf, welche in der vorliegenden Erfindung
ausführlich
beschrieben wird.
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Demgemäß wird mit
der Erfindung ein Verfahren zum Extrahieren und Reinigen biologisch
nützlicher Moleküle aus einer
assoziierten Mangrovenpflanze geschaffen, welches die folgenden
Schritte umfaßt:
- i) Sammeln und Verarbeiten der Pflanzenteile
der Salvadora persica,
- ii) Herstellung eines Rohextrakts aus den Pflanzenteilen der
Salvadora persica,
- iii) Untersuchen des Rohextrakts mit Hilfe pharmakologischer
Verfahren,
- iv) Fraktionieren des Rohextrakts,
- v) Untersuchen des Rohextrakts mit Hilfe pharmakologischer Verfahren,
- vi) Isolieren der reinen Verbindungen durch Säulenchromatographie,
- vii) Untersuchen der reinen Verbindungen mit Hilfe pharmakologischer
Verfahren, und
- viii) Identifizieren der Verbindungen durch Spektroskopie.
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Wie
weiter oben festgestellt, zeigte die wässrige Fraktion des aus der
Mangrovenpflanze Salvadora persica gewonnenen Rohextrakts eine tokolytische
Wirkung, während
die übrigen
2 Fraktionen (Butanol und Petrolether) inaktiv waren.
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Mit
der Erfindung wird auch für
die Identifizierung der Moleküle
aus den Spektraldaten gesorgt. Die Molekülformel der fünf Verbindungen
wird aus den Spektraldaten bereitgestellt. Mit der Erfindung werden
die Molekulargewichte der Moleküle
aus EIMS bereitgestellt. Aus den Spektraldaten wird auch die Strukturformel der
Verbindungen bereitgestellt.
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Daher
wurde aus der Pflanze Salvadora persica ein Rohextrakt gewonnen.
Der Rohextrakt wurde auf seine Bioaktivität untersucht und wurde, wenn
er in Bezug auf seine pharmakologische Wirkung als vielversprechend
befunden wurde, mit Hilfe von Lösungsmitteln
mit zunehmender Polarität
fraktioniert, um Fraktionen wie Petrolether, Chloroform, Butanol
und wäßrige Fraktionen
zu erhalten. Jede von diesen wurde auch auf ihre pharmakologische
Wirkung untersucht.
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Die
fünf aus
dem Extrakt der Pflanze gereinigten Verbindungen waren β-Amyrin (nichtsteroidal-polyzyklisches
Triterpen), Betulin, Ursolsäure
(Triterpensäure),
Methylpalmitat (aliphatischer Ester) und Lupeol (nichtsteroidal-polyzyklisches
Triterpen).
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Wie
festgestellt wurde, ist β-Amyrin
ein nichtsteroidal-polyzyklisches Triterpen mit den folgenden Einzelheiten:
Molekülformel: | C30H50O |
Molekulargewicht: | 426 |
Schmelzpunkt: | 160
Grad C |
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Ein
anderes festgestelltes Molekül
war Betulin mit:
Molekülformel: | C30H50O2 |
Molekulargewicht: | 442 |
Schmelzpunkt: | 255
Grad C |
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In
dem Extrakt wurde auch das Ursolsäuremolekül (Triterpensäuremolekül) festgestellt.
Es wies folgendes auf:
Molekülformel: | C30H48O3 |
Molekulargewicht: | 456 |
Schmelzpunkt: | 292
Grad C |
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Das
in dem Extrakt festgestellte Methylpalmitat (aliphatischer Ester)
wies folgendes auf:
Molekülformel: | C16H32O2 |
Molekulargewicht: | 256 |
Schmelzpunkt: | 30
Grad C |
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Das
in dem Extrakt festgestellte Lupeol (nichtsteroidal-polyzyklisches
Triterpen) wies folgendes auf:
Molekülformel: | C16H50O |
Molekulargewicht: | 426 |
Schmelzpunkt: | 215
Grad C |
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Eine
der Verbindungen, das Betulin, kann bei der Herstellung von Betulinsäure verwendet
werden (US-Patent Nr. 5,804,575, veröffentlicht am 8. September
1998). Betulinsäure
wird als potentielles therapeutisches Mittel für eine Vielzahl von Krankheiten
intensiv untersucht.
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Ursolsäure wird
einem aromatisierten Produkt zugesetzt, um einen Nachgeschmack in
dem Produkt zu vermindern und dessen süßen Geschmack, beispielsweise
in einem Diatgetränk,
zu verstärken.
Sie wurde auch als Bestandteil in einem Präparat zur Verhinderung der
Hauttumorbildung verwendet.
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Die
Extrakte aus manchen Pflanzen zeigen gefäßverengende und analgesische
Eigenschaften und enthalten auch das Triterpenoid β-Amyrin.
Diese Zusammensetzungen zur Hemmung des Entstehens einer unerwünschten
Hauptpigmentierung verbinden in sich Tyrosinaseblockierungsfähigkeiten
mit Stabilität
in kosmetischen Präparaten,
das Fehlen größerer zytotoxischer
Wirkungen und eine Synergie der Wirkungen (US-Patente 5,773,014
und 5,679,393). β-Amyrin
und Lupeol werden als Bestandteile für Dimethylsterole in medizinischen
Formulierungen verwendet (US-Patent 4,808,574).
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Wie
in dem im April 2000 veröffentlichten
US-Patent Nr. 6,049,014 erwähnt
wird, ist Methylpalmitat eine Verbindung, die bei der Herstellung
von Alkoholen verwendet wird. Lupeol kann als Bestandteil für mehrere
heilende Medikamente, Insektenabwehrmittel, Anti-Tumor-Destillate
und chemische Industriezweige verwendet werden (US-Patente Nr. 4,808,574;
5,962,527; 5,908,628).
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Daher
enthielt der Extrakt aus Salvadora persica mehrere Verbindungen,
die oben aufgeführt
sind. Die wäßrige Fraktion
des Extrakts der Pflanze Salvadora persica wurde dann an Meerschweinchen
auf ihre biologische Wirkung untersucht. Die Anmelder stellten zu
ihrer Überraschung
fest, daß die
wäßrige Fraktion
eine sehr gute tokolytische Wirkung aufwies.
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Demgemäß werden
mit der Erfindung Zusammensetzungen geschaffen, welche die wäßrige Fraktion des
aus der Salvadora persica gewonnenen Extrakts, wahlweise mit herkömmlichen
Additiven zum Lindern von Schmerzen in den Uterusmuskeln, enthalten.
Die Zusammensetzung kann etwa 10 μg
des Extrakts enthalten. Daher ist die wäßrige Fraktion des aus der
Salvadora persica gewonnenen Rohextrakts ein potenzielles tokolytisches
Mittel. Die Zusammensetzungen können
je nach Bedarf in verschiedenen physikalischen Formen formuliert
werden. Der Extrakt kann je nach Bedarf als solcher oder mit herkömmlichen
Additiven, physiologisch verträglichen
Trägern,
Konservierungsstoffen, Puffern usw. verwendet werden.
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Zusätzlich sieht
die Erfindung die Verwendung einer therapeutisch wirksamen Menge
des aus der Salvadora persica gewonnenen Extrakts zur Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung tokolytischer Zustände vor.
Der Extrakt kann bei normalen Erwachsenen mit einem Dosierungsgrad
im Bereich von 50 μg/ml bis
250 μg/ml
verabreicht werden. Die genaue Dosierung ist verschieden und hängt von
dem zu behandelnden Patienten ab und richtet sich nach Faktoren
wie den Erfordernissen des Patienten, der Schwere des zu behandelnden
Zustands und der Wirkung des Extrakts. Wie optimale Dosierungen
für einen
speziellen Patienten festgelegt werden, ist dem Fachmann wohlbekannt.
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Ausführliche
Beschreibung der anliegenden Zeichnungen
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1(a) zeigt die Mangrovenpflanze und
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1(b) zeigt den Zweig der verwendeten assoziierten
Mangrovenpflanze.
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2 zeigt
die aus dem Rohextrakt der Pflanze Salvadora persica gewonnenen
verschiedenen Fraktionen.
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3 zeigt
die Strukturformel des β-Amyrins
(nichtsteroidal-polyzyklisches Triterpen).
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4 die
Strukturformel des Betulins,
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5 die
Strukturformel der Ursolsäure
(Triterpensäure),
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6 die
Strukturformel des Methylpalmitats (aliphatischer Ester),
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7 die
Strukturformel des Lupeols (nichtsteroidal-polyzyklisches Triterpen).
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8 Fraktionierungsschema
des Extrakts aus der Salvadora persica.
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Die
Erfindung wird ausführlich
beschrieben und durch die folgenden Beispiele veranschaulicht, die nicht
als Einschränkungen
an dem hier verkörperten
Erfindungskonzept aufzufassen sind. Beispiel
1: In diesem Beispiel werden die verwendeten Chemikalien, Reagenzien
und Geräte
und deren Quellen bereitgestellt.
Name
der Reagenzien/Chemikalien | Firma |
Wäßriges Methanol | Sisco
Research Laboratories Pvt Ltd. |
Petrolether | Ranbaxy
Fine Chemicals Ltd. |
Chloroform | Sisco
Research Laboratories Pvt Ltd. |
Butanol | Sisco
Research Laboratories Pvt Ltd. |
Ethylacetat | Sisco
Research Laboratories Pvt Ltd. |
Histaminsäurephosphat | Blenkinsop & Co. Ltd. |
Acetylcholinchlorid | Hopkin & Williams Ltd. |
5-Hydroxytryptamin-Kreatinsulfat | Sigma
Chemicals |
Bariumchlorid | Apex
Chemicals |
Nicotinsulfat | BDH
Chemicals |
Oxytocin | Parke
Davis India Ltd. |
Prostodin-PGF
2 Alpha | Astra
IDL Ltd. |
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GERÄTE:
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- 1. Physiograph
Firma: Biodevices,
Ambala,
Indien
- 2. Kraftmesswandler
Modell-Nr. T-305
Fa.: GRASS, USA
- 3. Stimulator
Modell SS44
Fa.: Biodevices, Ambala
- 4. Polygraph
Modell 7
Fa.: GRASS, USA
- 5. Kraftmesswandler
Modell Nr. FT-03
Fa.: GRASS, USA
- 6. Organbad
Ambala,
Indien
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Beispiel 2:
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Das
Sammeln der Mangrovenpflanze Salvadora persica L von der Küste von
Goa, einem Staat in Indien, erfolgte um Ribandar stromaufwärts nahe
der Mündung
des Mandovideltas (Indien). Diese Spezies ist überall in den Küstenbereichen
von Goa zu finden und wurde manuell von den Gezeitenbänken gesammelt.
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Beispiel 3:
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Zur
Verarbeitung der gesammelten Mangroven wurden diese zuerst mit Meerwasser
und dann mit Leitungswasser gewaschen. Die unerwünschten Materialien wurden
ausgesondert und dabei mit Leitungswasser gewaschen, um die Salze
zu entfernen. Die Blätter,
Stengel und Blüten
der assoziierten Mangrovenpflanze wurden an der Luft getrocknet.
Nach dem Trocknen wurde das Pflanzenmaterial in kleine Stücke geschnitten und
etwa eine Woche lang zur Extraktion in das Lösungsmittel, ein 90-%iges wäßriges Methanolbad,
eingetaucht. Es wurde sorgfältig
sichergestellt, daß die
Stücke
richtig in das Lösungsmittel
eingeweicht/eingetaucht waren und auf Verfaulen kontrolliert wurden.
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Beispiel 4:
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Die
Extraktion und die Herstellung des Rohextrakts erfolgten durch ein
Kaltfiltrierverfahren bei Raumtemperatur und durch Verdampfen des
Lösungsmittels
in einem Wasserbad (Temperatur 50°C)
unter vermindertem Druck. Dadurch wird etwaiger darin enthaltener
wärmelabiler
Metabolit besser geschützt.
Es erfolgte eine zweimalige Reextraktion, bis der Extrakt unter
Vakuum konzentriert war, um den Rohextrakt zu gewinnen.
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Beispiel 5
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Fraktionierung
des Rohextrakts
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Der
Rohextrakt wurde mit Hilfe eines Scheidetrichters in Petrolether,
Chloroform, n-Butanol
und die wäßrige Fraktion
getrennt. Der Petrolether wurde dem Extrakt in dem Scheidetrichter
zugesetzt und abgetrennt. Als nächstes
wurde dem Rest Chloroform zugesetzt und gut gemischt, und die untere
Schicht wurde abgetrennt. Dem Rest wurde das Butanol zugesetzt,
wobei die obere Schicht die Butanol-Fraktion und die untere Schicht
die wäßrige Fraktion
darstellten. Die Extraktion jeder Fraktion erfolgte zwei Mal, und überall dort, wo
eine Emulsion bestand, wurde Natriumchlorid zum Auflösen der
Emulsion zugesetzt. Der Chloroform- und der Butanol-Fraktion wurde
Natriumsulfat zugesetzt, um vor dem Konzentrieren Wasserspuren zu
beseitigen. Sämtliche
Fraktionen wurden auf die gleiche Weise wie der Rohextrakt konzentriert.
Diese Fraktionen wurden auf die gleiche pharmakologische Wirkung
wie der rohe Stammextrakt untersucht. Die Säulenchromatographie zur Isolierung
der reinen Verbindung wurde durch mehrmalige Chromatographie und
durch Dünnschichtchromatographie
der Eluierungsmittel ausgeführt.
Durch die Dünnschichtchromatographie
wurden Verbindungen wie β-Amyrin,
Betulin, Ursolsäure
und Lupeol enthüllt.
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Beispiel 6
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Zur
Gewinnung der Verbindungen β-Amyrin
und Betulin erfolgte eine Trennung durch Dünnschichtchromatographie an
0,25 mm dicken Platten aus Kieselsäuregel (Qualigen). Das Eluierungsmittel
war eine 90:10-Mischung (v/v) von Petrolether und Ethylacetat, und
die Flecken wurden durch Besprühen
mit einer 5%-igen H2SO4-Lösung und Fixierung durch Erhitzen
auf 110 Grad C ausgebildet.
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Für die Verbindungen
Ursolsäure
und Methylpalmitat erfolgte die Trennung durch Dünnschichtchromatographie an
0,25 mm dicken Platten aus Kieselsäuregel (Qualigen). Das Eluierungsmittel
war eine 85:15-Mischung (v/v) von Petrolether und Ethylacetat, und
die Flecken wurden durch Besprühen
mit einer 5%-igen H2SO4-Lösung und Fixierung durch Erhitzen
auf 110 Grad C ausgebildet.
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Für die Verbindung
Lupeol erfolgten die Trennungen durch Dünnschichtchromatographie an
0,25 mm dicken Platten aus Kieselsäuregel (Qualigen). Das Eluierungsmittel
war eine 75:25-Mischung (v/v) von Petrolether und Ethylacetat, und
die Flecken wurden durch Besprühen
mit einer 5%-igen H2SO4-Lösung und Fixierung durch Erhitzen
auf 110 Grad C ausgebildet.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wurde die aktive wäßrige Fraktion der Mangrovenpflanze
S. persica über
Kieselsäuregel
säulenchromatographiert,
um den aktiven Bestandteil zu isolieren. Die Eluate aus der Säule mit
dem gleichen Dünnschichtchromatographieprofil
wurden gemischt und einem pharmakologischen Test unterworfen. Die
aktiven Nebenfraktionen wurden weiter chromatographiert, bis man
aktive reine Verbindungen erhielt. Die Flecken bei der Dünnschichtchromatographie
(TLC) wurden durch Verwendung von Joddämpfen und Besprühen mit
methanolischer Schwefelsäure
sichtbar gemacht.
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Die
Dünnschichtchromatographie
erfolgte auf Glasplatten (von 20 × 20 cm), die mit einer 0,25
mm messenden Schicht von für
die TLC geeignetem Kieselsäuregel
(Qualigen) überzogen
waren, das 1 Stunde lang vor der Verwendung bei 110°C aktiviert
worden war. Die aktive wäßrige Fraktion
wurde durch eine XAD-Säule
geleitet, und die Eluierungsmittel wurden in der oben erwähnten Weise
behandelt, um aktive Metabolitenbestandteile zu isolieren und zu
reinigen.
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Die
fünf Verbindungen
wurden mit Hilfe von Spektraldaten identifiziert, die man am Regional
Sophisticated Instrumentation Centre (RSIC) mit den folgenden Spektren
erhielt:
1H-NMR zur Bestimmung der
Protonenumgebung des Moleküls,
ausgeführt
an einem Bruker DPX-200 MHz.
Gerät: Bruker-Spektrometer
Modell:
DPX
Fa. Bruker
13C-NMR für Kohlenstoffatome,
Bruker DPV 300 MHz Die Verbindungen wurden durch einen Vergleich
ihrer Spektraldaten mit denen von in der Literatur genannten ähnlichen
Verbindungen identifiziert.
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Ein
Massenspektrum mit Elektronenstoß-Massenspektrometrie (EIMS)
wurde zur Bestimmung der Molekulargewichte zusammen mit deren Fragmentierungsmuster
ausgeführt
mit einem Massenspektrometer (E1/CIMS) des Modells D.300 JEOL.
Gerät: Massenspektrometer
(EIMS)
Modell: D-300
Fa. JEOL, Japan
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Beispiel 6
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Pharmakologischer Test
reiner Verbindungen
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Es
wurden die folgenden Standard-Inhaltsstoffe verwendet:
Histaminsäurephosphat
(Blenkinsop & Co.
Ltd.) am Ileum
Acetylcholinchlorid (Hopkin & Williams Ltd.) am Ileum
5-Hydroxytryptamin-Kreatininsulfat
(Sigma Chemicals Co.) am Magen-Darm-Kanal.
Bariumchlorid (Apex
Chemicals) bei Glattmuskelkontraktion
Nicotinsulfat (BDH Chemicals)
am Darm als Ganglionstimulans
Oxytocin (Parke Davis India Ltd.)
am Uterus
Prostidin – PGF2 (Astra IDL Ltd.) am Uterus
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Alle
anderen verwendeten Reagenzien wiesen Analysequalität auf.
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Am
Ileum von Meerschweinchen wurde Tyrode-Lösung verwendet, und am Uterus
von Meerschweinchen wurde de-Jalon-Lösung verwendet.
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An
der Meerschweinchenherzvorkammer Tabelle 3 wurde eine physiologische
Ringer-Locke-Lösung verwendet.
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Alle
anderen verwendeten Reagenzien wiesen Analysequalität auf.
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Verwendete physiologische
Lösungen
und verschiedene Parameter:
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Alle
physiologischen Lösungen
wurden zum Zeitpunkt des Experiments frisch zubereitet.
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pH-Wert:
Der pH-Wert der verschiedenen physiologischen Salzlösungen schwankte
zwischen 7,3 und 7.4. Bei niedrigerem pH-Wert neigt der Tonus zur
Abnahme und ist deshalb geeignet, die Wirkung der Inhaltsstoffe
zu verändern.
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Temperatur:
Um beständige
Wirkungen zu erzielen, war es wichtig, die Temperatur der Badlösung auf einer
festgelegten Höhe
zu halten, denn wenn die Temperatur unter 37°C abgesenkt wird, nimmt der
Tonus des Darms zu, die Kontraktionen werden kleiner, und die Kontraktions-
und Entspannungszeiten werden länger.
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Luft:
Für die
richtige Funktionsweise der Gewebe sind Luft oder Sauerstoff notwendig.
Außerdem
wurde die Badlösung
bei Zuführung
von Sauerstoff zu den Geweben auch durch den Strom der Gasblasen
umgewälzt,
wodurch die dem Bad zugesetzten Inhaltsstoffe leichter diffundieren
konnten.
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Die
Lösung
in dem Bad wurde häufig
gewechselt, weil sich der pH-Wert durch längere Belüftung leicht ändert.
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In-vitro-Experimente:
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Es
wurden weibliche jungfräuliche
Meerschweinchen verwendet, die 300 bis 350 g wogen und unter einheitlichen
häuslichen
Bedingungen (Temperatur 25 ± 1°C) untergebracht
waren. Man ließ die
Tiere 24 Stunden lang vor dem Experiment hungern, ad libitum wurde
Wasser verabreicht.
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Zur
Untersuchung der tokoloytischen Wirkung wurde der isolierte Uteri
der Meerschweinchen verwendet.
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Für die Experimente
an isolierten Meerschweinchen wurde der Uterus bicornis disseziert
und von Fettgewebe befreit. Ein Horn wurde abgeschnitten und in
einer flachen Schale mit der physiologischen Lösung – der de-Jalon-Lösung – darin
aufbewahrt, die vorher mit Luft belüftet worden war. Die Luft wurde
dem Sauerstoff vorgezogen, da das Gewebe dünn war und die Sättigung
schneller verlief. Die de-Jalon-Lösung umfaßt:
Glucose | 0,5
g |
Natriumchlorid | 9,0
g |
Natriumbicarbonat | 0,5
g |
Kaliumchlorid | 0,42
g |
Calciumchlorid | 0,06
g |
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Alle
wurden in 1000 ml Wasser gelöst.
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Die
beiden Enden wurden zugenäht.
Das untere Ende des Uterusstreifens wurde an einem Gewebehalter
angebunden und in einem Organbad mit 10 ml Kapazität aufgehängt, und
da das obere Ende empfindlicher ist, wurde es an dem Hebel des Kraftmesswandlers
(Ft 03) angebunden, der mit einem Grass-Polygraph (Modell 7) verbunden
war. Man ließ es
sich 30 Min. lang stabilisieren und erneuerte dabei die physiologische Lösung in
dem Bad aller 10 Min. Die Reaktion des Uterus auf verschiedene Dosen
des Extrakts (50 & 250 μg/ml) gegenüber standardmäßigen Uterustimulantien
wie Oxytocin und PG F
2α mit einem Kontaktzeitraum von
60 Sekunden (wurde an dem Polygraphen registriert). Die tokolytische
Wirkung wurde mit der folgenden Formel bewertet:
wobei:
- X
- = Höhe der standardmäßigen Kontraktion
(mm)
- Y
- = Höhe der standardmäßigen Kontraktion
in Anwesenheit des Extrakts (mm)
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Die
jeweilige tokolytische in-Vitro-Wirkung des Extrakts aus der Salvadora
persica am Uterus von Meerschweinchen ist in der folgenden Tabelle
gezeigt (Mittel aus 5 Ablesewerten).
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