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Aufgrund
der stetig wachsenden Bedeutung von Mikrotechniken in einer breiten
Vielfalt von wissenschaftlichen Anwendungen bleibt die Entwicklung von
Systemen, die die Wechselwirkung von Molekülen mit Oberflächen ermöglichen,
ein entscheidender Punkt. Derartige Wechselwirkungen schließen die Möglichkeit
des Entfernens von spezifischen Molekülen aus einer Probe, z.B. zum
Erleichtern ihrer Analyse/ihres Nachweises, aber auch das Bilden
von Molekülen
auf einer Oberfläche
ein, wodurch das Stattfinden von anschließenden Reaktionen ermöglicht wird.
Diese Prinzipien der Immoblisierung von Molekülen können in Sensor- oder chromatographischen Systemen
oder zur Bereitstellung von modifizierten Oberflächen im Allgemeinen angewandt
werden.
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In
den letzten Jahren gab es zahlreiche Vorgehensweisen zum Fertigen
von Sensorchips, die auf selbst aufbauenden Monoschichten (SAM's) von bifunktionellen
Molekülen
(so genannten Linkern) basieren, die direkt oder indirekt Probenmoleküle an die Sensoroberfläche kuppeln.
Typischerweise tragen diese bifunktionellen Moleküle oder
Linker eine Silan- oder Thiol/Disulfideinheit zum Erzielen einer
Bindung mit der anorganischen Oberfläche und eine zusätzliche
funktionelle Gruppe (z.B. Amino- oder Epoxidgruppen), die mit Probenmolekülen Wechselwirken, die
häufig
in biologischen Proben in Form eines Oligonukleotids, eines Proteins
oder eines Polysaccharids usw. enthalten sind (vgl. z.B. Chrisey,
Lee und O'Ferrell
in Nucleic Acids Research 1996, Band 24, S. 3031-3039 Gray, Case-Green, Fell, Dobson
und Southern in Langmuir 1997, Band 13, S. 2833-2842 und weitere
darin angeführte
Verweise). Aus technischen Gründen
müssen
diese Sensorchips des Stands der Technik zum Bemustern ebene Oberflächen aufweisen.
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Während die
Bildung einer direkten Bindung zwischen der bifunktionellen Verbindung
und dem Probenmolekül
möglich
ist, Wechselwirken die Probenmoleküle nicht unbedingt mit den
die Monoschicht bildenden Kupplern. Alternativ dazu können geeignete
immobilisierte Biomoleküle
selbst als Sonden für
den Nachweis von Probenmolekülen
wirken. Derartige Sondenmoleküle
können
gleichermaßen über eine
Reaktion mit den freien funktionellen Gruppen der Monoschicht immobilisiert
werden. Insbesondere, wenn Biomoleküle als Sondenmoleküle verwendet
werden, verbessert deren Gegenwart deutlich die Spezifität der Wechselwirkung
der Probenmoleküle
mit der modifizierten Oberfläche.
Zum Beispiel können
die Monoschichten von bifunktionellen Molekülen in Fällen, in welchen die schnelle
Analyse einer Probe von DNA-Fragmenten oder -Molekülen erforderlich
ist, zuerst mit synthetischen Oligonukleotiden in Kontakt gebracht
werden, die folglich immobilisiert werden. Anschließend wird
die Hybridisierung von spezifischen Molekülen, wie kompatible Stränge von
einer Probe, z.B. über
Fluoreszenzmikroskopie, falls farbstoffmarkierte Probenmoleküle verwendet
werden, nachgewiesen.
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Obwohl
diese Techniken für
diesen Zweck gut etabliert sind, ist die Anwendung von Standardnachweisverfahren
insbesondere in Fällen,
in welchen der Oberflächenbereich,
der zum Nachweis von einem spezifischen Typ von Probenmolekülen verfügbar ist,
eingeschränkt
ist, z.B. wenn eine Vielfalt von Molekülen in einem parallelen Prozess
zu analysieren ist, problematisch, da die Monoschichten in ihrer
Pfropfdichte beschränkt
sind. Zum Beispiel mussten, da die Anzahl von hybridisierten Doppelsträngen pro
Oberflächeneinheit
eines Sensors nicht leicht erhöht
werden kann, geeignete Detektoren sehr hohe Anforderungen in Bezug
auf deren Empfindlichkeit erfüllen.
Folglich kann der minimale Oberflächenbereich auf einem Sensor,
der zum Nachweis von einem Oligonukleotidtyp nötig ist, nicht leicht reduziert werden.
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Darüberhinaus
kann die maximale Dichte, d.h. ein Proben- oder Sondenmolekül pro funktionelle Gruppe
der Kuppler, nur schwer erzielt werden, da aufgrund der sterischen
Hinderung auf der zweidimensional verlängerten Monoschicht nur eine
Fraktion der funktionellen Gruppen mit Proben- oder Sondenmolekülen reagieren
kann. Folglich ist die Gesamtpfropfdichte gering und normalerweise
nicht gut definiert.
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Ähnliche
Probleme in Bezug auf die beschränkte
Anzahl von Reaktionsstellen pro Oberflächeneinheit können in
anderen Anwendungen auftreten, in welchen es erwünscht ist, eine erhöhte Menge an
Molekülen
auf einer Oberfläche
zu immobilisieren.
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Verschiedene
Vorgehensweisen wurden durchgeführt,
um die vorstehend umrissenen Probleme zu bewältigen. Im Hinblick auf die
Analyse von Oligonukleotiden wurde versucht, die Pfropfdichte auf
der Oberfläche
unter Verwendung von Oligomeren oder Polymeren zu erhöhen, die
einen Oligonukleotidstrang (oder eine funktionelle Gruppe für seine Anlagerung)
zusammen mit einer geeigneten Gruppe, die die Bindung dieser Oligomere
oder Polymere an der Oberfläche
des Sensorchips ermöglichen,
tragen. Aufgrund der erhöhten
Flexibilität
der oligomeren oder polymeren Ketten kann eine größere Fraktion
der bifunktionellen Oligomer- oder Polymermoleküle, die an die Oberfläche gekuppelt
werden, Oligonukleotidsondenmoleküle immobilisieren.
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Jedoch
ist die Gesamtoligonukleotidpfropfdichte nicht deutlich erhöht, da die
Pfropfdichte der bifunktionellen oligomeren oder polymeren Moleküle auf der
Oberfläche
beschränkt
ist. Dies ist eine Folge der Tatsache, dass der Selbstaufbau der
Oligomere oder Polymere aus kinetischen Gründen behindert ist, da, nachdem
erst einmal die Sensoroberfläche mit
derartigen Molekülen
bedeckt ist, sich weitere Polymere gegen einen Konzentrationsgradienten
verteilen müssen,
um die Oberfläche
zu erreichen.
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Eine
andere Vorgehensweise für
die vorstehend erwähnten
selbst aufbauenden Monoschichten von bifunktionellen Molekülen zur
Immobilisierung ist die Verwendung von Netzwerken zur DNA-Analyse. Ein
Nachteil liegt darin, dass diese Netzwerke an die Sensoroberfläche nicht
gekuppelt werden und nicht strukturiert sind, d.h. keine gemusterten
Arrays bilden. Darüberhinaus
besteht, da die Netzwerke im verwendeten Hybridisierungsmedium quellbar
sein müssen,
das Risiko, dass das Netzwerk von der Oberfläche abgelöst wird.
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Ein
weiterer allgemeiner Nachteil oder ein weiteres allgemeines Problem
der Vorgehensweisen des Stands der Technik liegt darin, dass der
Bereich von geeigneten Oberflächen
auf diejenigen Oberflächen,
für welche
kovalent bindende bifunktionelle Linkersysteme bekannt sind, beschränkt ist.
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Darüberhinaus
können,
da bemusterungsaktive Oberflächen
zur Biokonjugation häufig
durch Drucktechniken durchgeführt
werden, nur Substrate mit einer ebenen Oberfläche verwendet werden. Für nicht
ebene Oberflächen
ist es sogar mit Tintenstrahldruckvorgängen nicht zufrieden stellend
möglich,
ein genaues und reproduzierbares Muster zu erhalten, insbesondere
wenn eine hohe räumliche
Auflösung erwünscht oder
nötig ist.
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Zudem
ist das Heraufsetzen der Herstellung von gemusterten aktiven Oberflächen zur
Biokonjugation ohne weiteres Aufheben nicht möglich. Die verschiedenen durchzuführenden
Schritte benötigen für eine automatische
Hochdurchsatzproduktion anspruchsvollere Apparaturen oder Herstellungsanlagen.
Tatsächlich
werden gemusterte aktive Oberflächen
zur Biokonjugation aus praktischen Gründen bis jetzt chargenweise
mit allen Problemen in Hinblick auf die Reproduzierbarkeit zwischen
den Chargen hergestellt.
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Demzufolge
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen,
das die groß angelegte
Herstellung von gemusterten aktiven Oberflächen zur Biokonjugation ermöglicht,
wobei die Anzahl an Molekülen,
die pro Oberflächeneinheit
wechselwirken, verglichen mit herkömmlichen Monoschichten von
bifunktionellen Molekülen
deutlich erhöht
ist und wobei die Dichte von verfügbaren Wechselwirkungsstellen
höher als
diejenige ist, die aus der Reaktion von bifunktionellen Polymeren
oder Oligomeren mit der Oberfläche
erhalten werden, und wobei das Verfahren auf ein beliebiges bestimmtes Oberflächenmaterial
oder eine beliebige bestimmte Gestalt nicht beschränkt ist.
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Die
Erfindung betrifft folglich ein Verfahren zur groß angelegten
Herstellung einer gemusterten aktiven Oberfläche zur Biokonjugation, umfassend die
Schritte:
- (a) Herstellen eines selbsttragenden
Films eines polyfunktionellen Polymernetzwerks, umfassend eine Anordnung
von vernetzten Polymerunterketten, wobei jede Polymerunterkette
eine Vielzahl an identischen von unterschiedlichen Wiederholungseinheiten
umfasst, die eine oder mehrere funktionelle Gruppen tragen, die
eine Wechselwirkung des Polymers mit einem oder mehreren Sondenmolekülen ermöglichen,
- (b) Versehen des selbsttragenden Films mit gemusterten Arrays
aus dem einen oder den mehreren Sondenmolekülen über eine Wechselwirkung mit
den funktionellen Gruppen,
- (c) Fixieren des selbsttragenden Films auf einer festen Oberfläche,
- (d) wobei die funktionellen Gruppen des polyfunktionellen Polymernetzwerks
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Carbonsäuren, Maleinimiden, N-Hydroxysuccinimiden,
Epoxiden, Isothiocyanaten, Isocyanaten, Aziden, NHS-Ester, Glycidylester,
Acryl- oder Methacrylsäure-N-hydroxysucciniminen,
N-Methacryloyl-6-aminopropansäurehydroxysuccinimidester,
N-Methacryloyl-6-aminocapronsäurehydroxysuccinimidester oder
Acryl- oder Methacrylsäureglycidylestern.
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Vorteilhafterweise
und folglich bevorzugt umfassen die Polymerunterketten des polyfunktionellen Polymernetzwerks
Segmente, die das Polymernetzwerk wasserquellbar machen, wobei z.B.
die Wasserquellbarkeit durch Monomere ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Acrylsäure,
Methacrylsäure, Dimethylacrylamid
und Vinylpyrrolidon bereitgestellt wird.
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Zur
Herstellung der vernetzten Polymerunterketten des polyfunktionellen
Polymernetzwerks können
z.B. Bisacrylate, Bismethacrylate oder Bisacrylamide als Initiator
verwendet werden. Es sollte angemerkt werden, dass es keine speziellen
Beschränkungen
in Anbetracht des Vernetzers gibt, und dass beliebige herkömmliche
Vernetzer verwendet werden können.
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Die
funktionellen Gruppen des polyfunktionellen Polymernetzwerks können z.B.
ausgewählt sein
aus Carbonsäuren,
Maleinimiden, N-Hydroxysuccinimiden, Epoxiden, Isothiocyanaten,
Isocyanaten oder Aziden.
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Vorteilhafterweise
und folglich bevorzugt kann jedes der Sondenmoleküle, die
mit den funktionellen Gruppen des polyfunktionellen Polymernetzwerks
Wechselwirken, ein Partner eines spezifisch wechselwirkenden Systems
von komplementär
bindenden Partnern sein.
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Zum
Beispiel kann das spezifisch wechselwirkende System von komplementär bindenden
Partnern auf der Basis der Wechselwirkung von Nukleinsäure/komplementärer Nukleinsäure, Peptidnukleinsäure/Nukleinsäure, Enzym/Substrat,
Rezeptor/Effektor, Lectin/Zucker, Antikörper/Antigen, Avidin/Biotin
oder Streptavidin/Biotin sein. Es sollte klar sein, dass die „Maschen" des polyfunktionellen
Polymernetzwerks breit genug sind, um einen uneingeschränkten Zugang
der jeweiligen komplementären Bindungspartner
zu ermöglichen.
Dieser uneingeschränkte
Zugang wird auch durch die Wasserquellbarkeit des Netzwerks unterstützt.
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In
Schritt (c) des wie vorstehend definierten erfinderischen Verfahrens
kann das Fixieren des selbsttragenden Films auf der festen Oberfläche z.B. unter
Verwendung eines herkömmlichen
reaktiven Klebstoffs oder eines beliebigen herkömmlichen bifunktionellen Linkersystems
durchgeführt
werden, das eine oder mehrere funktionelle Gruppen, die zum kovalenten
Binden des Linkersystems an der festen Oberfläche geeignet ist, und eine
oder mehrere funktionelle Gruppen zum kovalenten Binden des polyfunktionellen
Polymernetzwerks an das kovalent gebundene Linkersystem umfasst.
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Ein
geeigneter reaktiver Klebstoff ist z.B. ein herkömmlicher Acrylklebstoff. Es
sollte in diesem Zusammenhang angemerkt werden, dass es keine besonderen
Beschränkungen
im Hinblick auf den Klebstoff gibt, vorausgesetzt, dass der fixierte
selbsttragende Film von der festen Oberfläche unter den vorgegebenen
Reaktionsbedingungen z.B. zur Hybridisierung der Sonden- und Probenoligonukleotiden nicht
abgelöst
wird.
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Ein
geeignetes bifunktionelles Linkersystem umfasst z.B. ein Halogensilan,
ein Alkoxysilan, ein Acyloxysilan, ein Aminosilan, eine Disulfid-
oder eine Thiol gruppe zur kovalenten Bindung des Linkersystems an
eine feste Oberfläche.
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Ferner
umfasst das bifunktionelle Linkersystem eine Gruppe zur kovalenten
Bindung des polyfunktionellen Polymernetzwerks an das kovalent gebundene
Linkersystem z.B. eine photoreaktive Gruppe wie Gruppen, die aus
aromatischen Ketonen oder schwefelhaltigen aromatischen Ketonen,
z.B. aromatischen β-Ketosulfiden,
aromatischen β-Ketosulfoxiden
oder aromatischen β-Ketosulfonen
bestehen oder diese enthalten.
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Spezifische
Beispiele für
die photoreaktive Gruppe sind eine Anthrathiongruppe oder ein Derivat davon,
eine Anthrachinongruppe oder ein Derivat davon, eine Benzophenongruppe
oder ein Derivat davon. Eine Benzophenongruppe ist bevorzugt.
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Die
feste Oberfläche
zum Fixieren des selbsttragenden Films ist nicht besonders beschränkt und
kann aus jedem beliebigen Material hergestellt sein. Beispiele sind
eine Metall- oder Halbmetalloberfläche, eine Metalloxid- oder
Halbmetalloxidoberfläche
oder eine Polymeroberfläche.
Darüber
hinaus kann die Oberfläche
beliebige Maße
und Gestalten aufweisen und ist auf eine spezifische Oberflächengeometrie
wie ebene Oberflächen
nicht beschränkt. Zum
Beispiel kann die Oberfläche
eben oder nicht eben, z.B. konvex oder konkav sein, und selbst Prismen
oder Kügelchen
können
verwendet werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
des erfinderischen Verfahrens wird der selbsttragende Film auf einem
polyfunktionellen Polymernetzwerk in Schritt (a) auf einer Oberfläche eines
Trägerfilms
gebildet und in Schritt (c) der Trägerfilm auf der festen Oberfläche mit
der anderen Oberfläche
fixiert. Es gibt keine Beschränkungen
in Bezug auf den Trägerfilm, d.h.
jeder beliebige herkömmliche
Polymerfilm kann verwendet werden, und es sollte angemerkt werden, dass
die Ver wendung eines Trägerfilms
absolut optional ist. Die mechanische Stärke des selbsttragenden Films
ist ausreichend hoch, um eine günstige Handhabung
z.B. zum Übertragen
des Films auf die feste Oberfläche
zum Fixieren zu ermöglichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfinderischen Verfahrens wird der selbsttragende Film wahlweise
auf einem Trägerfilm
in einem weiteren Schritt nach Schritt (b) in Lagen oder ein Endlosband
mit einem gewünschten
Format geschnitten und kann in dieser Form und in jeder beliebigen
Menge bis zur Verwendung stabil gelagert werden. Das Band kann vorzugsweise
weiter wahlweise auf eine Trommel aufgewickelt werden.
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Ein
besonderer Vorteil eines derartigen „Endloschips" in Bandform auf
einer Trommel liegt darin, dass mit einer einfachen Apparatur der „Endloschip" automatisch und
mit hohem Durchsatz auf Substrate unter Bereitstellen der festen
Oberfläche überführt und
fixiert werden kann. Zum Beispiel können die Substrate in einem
vorgegebenen Format, z.B. im Glasmikroskopobjektträger und
bedeckt mit einer Schicht aus einem Klebstoff oder z.B. einem photoreaktiven
bifunktionalen Linkersystem der Apparatur mit Hilfe eines Förderbands
oder eines gleichwertigen Transportmittels zugeführt werden. In der Apparatur
wird der „Endloschip" abgewickelt, in eine
geeignete Länge
geschnitten und auf der Oberfläche
z.B. unter Verwendung einer geeigneten Zufuhrwalze und unter Anwendung
von Wärme
oder Ultraviolettstrahlung fixiert. Geeignete Produktionsanlagen
für diesen
Zweck sind entweder auf dem Fachgebiet bekannt, z.B. zum Laminieren
einer Folie auf einen Buchumschlag, oder können leicht zum Durchführen des
erfinderischen Verfahrens angepasst werden. Ein besonderer Vorteil
des „Endloschips" liegt darin, dass
er durch den Endverbraucher (durch einfaches Schneiden dessen in
die korrekte Gestalt) auf jede beliebige gewünschte oder vorgegebene Chiplesergeometrie
angepasst werden kann.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung detaillierter und nur zur
Veranschaulichung erklärt. Die
Beispiele sollen nicht als irgendeine Beschränkung des wie in den beiliegenden
Ansprüchen
definierten Umfangs der Erfindung angesehen werden.
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Der
Begriff „Wechselwirkung", wie in dieser Patentbeschreibung
verwendet, schließt
die Bildung von kovalenten Bindungen sowie Anziehungsionen- und
van-der-Waal's-Kräfte und
Wasserstoffbindungen ein. Die jeweilige funktionelle Einheit im
polyfunktionellen Polymernetzwerk oder in den Sondenmolekülen, die
den Typ der Wechselwirkung definiert, wird gemäß der gewünschten Anwendung der gemusterten
aktiven Oberfläche
zur Biokonjugation, die bereitzustellen ist, ausgewählt.
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Der
Ausdruck „Immobilisieren" wird hier nachstehend
zur Wechselwirkung von Molekülen
mit dem polyfunktionellen Polymernetzwerk unter Erhalt der Bildung
einer Bindung, die unter den ausgewählten Bedingungen dauerhaft
ist, verwendet. Zum Beispiel werden Sondenmoleküle durch das polyfunktionelle
Netzwerk während
deren Aufbringung auf eine Sensoroberfläche immobilisiert. Jedoch kann
durch Verändern
von Bedingungen (z.B. pH-Wert, Zugabe von spezifischen Spaltmitteln)
eine Immobilisierung manchmal umgekehrt werden.
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Der
Begriff „Probenmolekül" soll hier für Moleküle verwendet
werden, die in einer Probe vorliegen und sich vorübergehend
oder dauerhaft an das polyfunktionelle Netzwerk kuppeln. Es gibt
zwei allgemeine Prinzipien für
eine Wechselwirkung des polyfunktionellen Netzwerks mit den Probenmolekülen. In
einer ersten Ausführungsform
sind die funktionellen Gruppen, die im polyfunktionellen Netzwerk
umfasst sind, derart ausgewählt,
dass eine direkte Wechselwirkung der Ketten mit den Probenmolekülen ermöglicht wird.
In einer zweiten Ausführungsform
werden die Sondenmoleküle
an den funktionellen Gruppen des polyfunktionellen Netzwerks immobilisiert,
und eine Wechselwirkung findet zwischen diesen Sondenmolekülen und
den Probenmolekülen statt.
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Geeignete
Sondenmoleküle
sind Moleküle, die
zumindest bifunktionell sind, sodass nach deren Kupplung an das
polyfunktionelle Polymernetzwerk neue Wechselwirkungsstellen im
polyfunktionellen Netzwerk vorliegen, die eine Wechselwirkung mit Probenmolekülen ermöglichen.
Vorzugsweise stellen die Sondenmoleküle hoch spezifische Wechselwirkungsstellen
für die
Probenmoleküle
bereit. Sie können
von natürlichen
oder nicht natürlichen
Quellen abgeleitet sein. Besonders bevorzugte Sondenmoleküle sind
Biomoleküle
wie Nukleinsäuren,
einschließlich
DNA, RNA oder PNA (Peptidnukleinsäure), besonders bevorzugt Oligonukleotide
oder Aptamere, Polysaccharide, Proteine, einschließlich Glycosidmodifizierter
Proteine oder Antikörper,
Enzyme, Cytokine, Chemokine, Peptidhormone oder Antibiotika und Peptide.
Zum Gewährleisten
einer ausreichenden Stabilität,
z.B. während
einer Sensoranwendung, werden die Probenmoleküle vorzugsweise an das polyfunktionelle
Polymernetzwerk kovalent gebunden. Es sollte angemerkt werden, dass
die Sondenmoleküle
gleich oder unterschiedlich sein können. Im letzteren Fall ist
der parallele Nachweis einer Mehrzahl von Probenmolekülen möglich.
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Die
Einbringung von verzweigten Polymeren in das Netzwerk ist, falls
gewünscht,
möglich.
In einigen Fällen
ist die Zugabe von Comonomeren, die ein Zuschneiden der physikalischen
Eigenschaften des Netzwerks je nach der gewünschten Anwendung ermöglichen,
geeignet.
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Die
Mindestbestandteile des Netzwerks sind die funktionalisierten Wiederholungseinheiten
und die Vernetzungseinheiten. Für
die funktionalisierten Wiederholungseinheiten enthalten die Unterketten des Polymernetzwerks
Wiederholungseinheiten, die mindestens eine der funktionellen Gruppen
tragen, die mit Proben- oder
Sondenmolekülen
wechselwirken können.
Jedoch kann, um dem polyfunktionellen Polymernetzwerk bestimmte
vorteilhafte Eigenschaften zu verleihen, ein Copolymer, das aus
diesen Monomeren mit spezifischen funktionellen Gruppen zur Wechselwirkung
mit Proben- oder Sondenmolekülen gebildet
ist (hier nachstehend als „funktionalisierte Monomere" bezeichnet) zusammen
mit anderen Comonomeren verwendet werden.
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Zum
Beispiel wird die Reaktion der Proben- oder Sondenmoleküle mit dem
polyfunktionellen Polymernetzwerk deutlich vereinfacht, wenn das
polyfunktionelle Polymernetzwerk im Lösungsmittel, das diese Moleküle enthält, quellbar
ist, sodass Comonomere vorzugsweise ausgewählt werden sollten, die eine
starke Wechselwirkung mit dem fraglichen Lösungsmittel zeigen. Dies kann
unter Verwendung von Comonomeren erzielt werden, die die Quellbarkeit des
Netzwerks verbessern. Da in einer am meisten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung Biomoleküle, die normalerweise in wässrigen Lösungen vorliegen,
mit dem polyfunktionellen Polymernetzwerk wechselwirken, ist das
polyfunktionelle Polymernetzwerk vorzugsweise wasserquellbar.
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Folglich
können
z.B. ein oder mehrere Comonomere verwendet werden, die polar oder
sogar in Wasser löslich
sind, wenn ein Homopolymer von funktionalisierten Monomeren keine
ausreichende Wechselwirkung mit Wasser zeigt, um eine schnelle Reaktion
der nachzuweisenden Moleküle
mit den funktionellen Gruppen zu ermöglichen. Beide Monomertypen,
funktionalisiert sowie Comonomere, enthalten vorzugsweise eine C-C-Doppelbindung,
die in einer Radikalpolymerisationsreaktion reagieren kann. Beispiele
für geeignete
Comonomere, die ein wasserquellbares Polymer ergeben, sind Acrylsäure, Methacrylsäure und
Derivate davon, z.B. Ester und Amide von diesen Säuren mit
Alkoholen oder Aminen, die vorzugsweise 1 bis 12 Kohlenstoffatome
umfassen.
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Allgemeine
Beispiele für
diese Gruppe von Monomeren sind Hydroxyethylmethacrylat, Acrylamid
und Dimethylacrylamid. Ein anderes geeignetes Monomer ist Vinylpyrrolidon.
Es ist auch möglich, Monomere
zu verwenden, die zuerst wasserunlösliche Polymere ergeben, die
dann in wasserlösliche Derivate überführt werden
können.
Ein geeignetes Beispiel für
diese Gruppe von Polymeren ist Polyvinylalkohol, der z.B. durch
Verseifung von Polyvinylacetat erhalten werden kann.
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Wird
ein Copolymer verwendet, wird das Verhältnis von Comonomeren zu funktionalisierten
Monomeren vor dem Polymerisationsverfahren bestimmt, um die Zusammensetzung
der erhaltenen Polymerketten des polyfunktionellen Polymernetzwerks
zu definieren. Vorzugsweise liegt das Verhältnis der Comonomere zu den
funktionalisierten Monomeren im Bereich von 50/1 bis 1/1, stärker bevorzugt von
20/1 bis 2/1.
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Die
funktionellen Gruppen, die nötig
sind, um eine Wechselwirkung des polyfunktionellen Polymernetzwerks
mit Proben- oder Sondenmolekülen
zu ermöglichen,
liegen vorzugsweise in Seitenketten der Polymerunterketten des polyfunktionellen
Polymernetzwerks vor. Eine „Vielzahl" von funktionellen Gruppen,
die in Polymerunterketten des polyfunktionellen Polymernetzwerks
der vorliegenden Erfindung umfasst sind, bedeuten mindestens zwei,
jedoch vorzugsweise mehr als zwei Gruppen pro Molekülunterkette.
Da die betreffenden funktionellen Gruppen vorzugsweise in Wiederholungseinheiten
umfasst sind, die die Polymerunterketten des polyfunktionellen Polymernetzwerks
bilden, kann deren Anzahl bis zu mehreren Tausend, z.B. bis zu 10.000
dieser Gruppen, die in einer einzelnen Unterkette vorliegen, je nach
der Größe des zu
immobilisierenden Sonden- oder Probenmoleküls betragen. Vorzugsweise umfasst
jede Kette 20 bis 1.000 dieser funktionellen Gruppen.
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Geeignete
funktionalisierte Wiederholungseinheiten, die in den Polymerunterketten
des polyfunktionellen Polymernetzwerks vorliegen, sind diejenigen
Wiederholungseinheiten, die eine polymerisierbare C-C-Doppelbindung
sowie eine weitere funktionelle Einheit, die am Polymerisationsverfahren
nicht teilnimmt, umfassen. Vorzugsweise wird diese funktionelle
Gruppe mit den Hauptpolymerunterketten des polyfunktionellen Polymernetzwerks über eine C2-C10-, stärker bevorzugt
C3-C7-Alkylkette
als Abstandhalter verknüpft.
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Die
Abstandhaltermoleküle
können
ein Teil der funktionalisierten Monomere sein. Geeignete Monomere
für diese
Vorgehensweise schließen
Acryl- und Methacrylsäureester
oder -amide von C2-C10-Alkoholen
oder C2-C10-Aminen
ein. Um als Abstandhalter zu dienen, tragen diese Alkohole oder
Amine eine zusätzliche
funktionelle Gruppe an dem Ende, das gegenüber demjenigen liegt, das die
Ester- oder Amidbindung enthält.
Diese funktionelle Gruppe stellt entweder diejenige dar, die zur
Wechselwirkung mit den Proben- oder
Sondenmolekülen
nötig ist,
oder kann zu einer geeigneten funktionellen Gruppe in einem weiteren
Schritt umgewandelt werden.
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Alternativ
dazu ist es auch möglich,
diese Abstandhaltermoleküle
an geeignete reaktive Segmente in den Polymerunterketten des polyfunktionellen
Polymernetzwerks nach dessen Bildung anzulagern. In diesem Fall
müssen
reaktive Monomere während
der Polymerisation wie Acryl- oder Methacrylsäurechloride oder reaktive Ester
davon wie N-Hydroxysuccinimid oder andere Monomere, z.B. Maleinsäureanhydrid
vorliegen. Diese bevorzugten reaktiven Monomere können kovalente
Bindungen an den bifunktionellen Alkoholen oder Aminen bilden, die
als Abstandhalter verwendet werden können.
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Die
Monomere, die die Abstandhaltereinheit tragen, können aus dem jeweiligen Acryl-
oder Methacrylsäurechlorid
oder -anhydrid an der ω-Amino- oder
Hydroxycarbonsäure
leicht synthetisiert werden. Das erhaltene Produkt kann unter Verwendung z.B.
von N-Hydroxysuccinimid zu dem aktiven Esterderivat umgewandelt
werden. Ein detailliertes Verfahren zur Synthese von einigen Beispielen
derartiger Monomere ist in der Literatur, z.B. in H.-G. Batz, J.
Koldehoff, Macromol. Chem. 177 (1976) 683 zu finden.
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Wie
vorstehend umrissen ist es möglich,
reaktive Monomere zu verwenden, die die Polymerunterketten des polyfunktionellen
Polymernetzwerks direkt ergeben. Alternativ dazu können Monomere
ausgewählt
werden, die einen Vorläufer
der auf der endgültigen
Oberfläche
zu verwendenden funktionellen Gruppe, z.B. ein Säurechlorid oder ein Säureanhydrid
tragen. Sie können
anschließend
zu reaktiven Gruppen, z.B. NHS-Ester- oder Glycidylestergruppen umgewandelt
werden, die eine Wechselwirkung des polyfunktionellen Polymernetzwerks
mit Proben- oder Sondenmolekülen
unter den gewünschten
Bedingungen ermöglichen.
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Folglich
sind alle polymerisierbaren Monomere für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung geeignet, sofern sie mit funktionellen Gruppen, die zum Ermöglichen
einer Wechselwirkung des polyfunktionellen Polymernetzwerks mit
den Probenmolekülen oder
Sondenmolekülen
nötig sind,
kombiniert werden können
oder diese umfassen.
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Funktionelle
Gruppen, die für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind
vorzugsweise gemäß den Molekülen ausgewählt, mit
welchen eine Wechselwirkung zu erzielen ist. Die Wechselwirkung
kann auf einen einzelnen Probenmolekültyp oder auf eine Vielfalt
von Probenmolekülen
gerichtet sein. Da eine wichtige Anwendung der vor liegenden Erfindung
der Nachweis von spezifischen Molekülen in biologischen Proben
ist, wechselwirken die funktionellen Gruppen, die im polyfunktionellen
Polymernetzwerk vorliegen, vorzugsweise mit natürlichen oder synthetischen
Biomolekülen,
die mit den Molekülen
in biologischen Proben spezifisch wechselwirken, was zu deren Nachweis führt. Geeignete
funktionelle Einheiten können
vorzugsweise mit Nukleinsäuren
oder Derivaten davon, wie DNA, RNA oder PNA, z.B. Oligonukleotiden
oder Aptameren, Polysacchariden, Proteinen, einschließlich Glycosid-modifizierten
Proteinen oder Antikörpern,
Enzymen, Cytokinen, Chemokinen, Peptidhormonen oder Antibiotika
oder Peptiden oder markierten Derivaten davon reagieren.
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Darüber hinaus
ist es möglich,
die Kupplungsreaktion zwischen den nachzuweisenden Molekülen oder
den synthetischen Oligonukleotiden und dem polyfunktionellen Polymernetzwerk
unter Bedingungen durchzuführen,
die für
die Proben- oder Sondenmoleküle
nicht schädlich
sind. Demzufolge sollte die Reaktion in einer Nukleinsäuresensoranwendung in
einer wässrigen
Lösung
durchgeführt
werden, und die Temperatur sollte nicht über 95 °C ansteigen.
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Auch
sollte die Kupplungsreaktion mit einer vernünftigen Geschwindigkeit verlaufen,
sodass der Nachweis vorzugsweise in weniger als 24 Stunden ohne
das Erfordernis von extremen pH-Werten in der Lösung erzielt werden kann. Für die Immobilisierung von
synthetischen Oligonukleotideinzelsträngen sollte der pH-Wert im
Bereich zwischen 7 und 11, vorzugsweise 7 bis 10 liegen. Während der
Hybridisierungsreaktion der Nukleinsäureprobenmoleküle mit den
Sondenmolekülen
müssen
die Bindung zwischen der funktionellen Gruppe und dem synthetischen
Oligonukleotideinzelstrang sowie das Fixieren des polyfunktionellen
Polymernetzwerks an dem Substrat Temperaturen von mehr als 65 °C und einen pH-Wert
von 6-9 standhalten können.
In Fällen,
in welchen DNA als Probenmolekül
verwendet wird, können
die Temperaturen bis zu etwa 95 °C
erhöht werden,
um eine Auftrennung der DNA-Stränge
zu bewirken, was zur Hybridisierung nötig ist.
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Da
die meisten der Sondenmoleküle,
insbesondere in biologischen oder medizinischen Anwendungen sterisch
ungehinderte nukleophile Einheiten umfassen, umfassen bevorzugte
Wechselwirkungen mit dem polyfunktionellen Polymernetzwerk nukleophile
Substitutions- oder Additionsreaktionen, die zu einer kovalenten
Bindung zwischen den Polymerketten und den Proben- oder Sondenmolekülen führen. Zum
Beispiel werden synthetische Oligonukleotide gewöhnlich mit einer freien Aminogruppe
an einem Ende (5' oder
3') versehen. Folglich
stellen beispielhafte funktionelle Gruppen z.B. eine reaktive Doppelbindung,
ein Equivalent für
eine Doppelbindung (wie z.B. eine Epoxygruppe) oder eine reaktive
austretende Gruppe ein. Jedoch können
auch ionische oder van-der-Waals-Kräfte sowie Wasserstoffbindungen zum
Kuppeln von Probenmolekülen
an das polyfunktionelle Polymernetzwerk verwendet werden, falls
die funktionellen Gruppen entsprechend ausgewählt werden.
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Bevorzugte
funktionelle Gruppen können aus
der Fachliteratur in Bezug auf die zu immobilisierenden Molekülklassen
und gemäß anderen
Anforderungen (Reaktionszeit, Temperatur, pH-Wert), wie vorstehend
beschrieben, ausgewählt
werden. Eine allgemeine Liste ist z.B. im Textbuch „Bioconjugate Techniques" von G. T. Hermanson,
Academic Press, 1996 zu finden. Im Falle der Anlagerung von Oligonukleotiden
mit endständigen
Aminogruppen sind Beispiele für
geeignete Gruppen so genannte aktive oder reaktive Ester wie N-Hydroxysuccinimide (NHS-Ester),
Epoxide, vorzugsweise Glycidylderivate, Isothiocyanate, Isocyanate,
Azide, Carbonsäuregruppen
oder Maleinimide.
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Als
bevorzugte funktionelle Monomere, die direkt zu polyfunktionellen
Polymerunterketten des poly funktionellen Polymernetzwerks führen, können die
folgenden Verbindungen für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden:
- • Acryl-
oder Methacrylsäure-N-hydroxysuccinimide,
- • N-Methacryloyl-6-aminopropansäurehydroxysuccinimidester,
- • N-Methacryloyl-6-aminocapronsäurehydroxysuccinimidester
oder
- • Acryl-
oder Methacrylsäureglycidylester.
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Je
nach der Anwendung besteht die Möglichkeit
des Versehens der Polymerunterketten des polyfunktionellen Polymernetzwerks
mit einer Kombination von zwei oder mehreren unterschiedlichen funktionellen
Gruppen, z.B. durch Durchführen
der zu den Polymerunterketten führenden
Polymerisation in Gegenwart von verschiedenen Typen von funktionalisierten
Monomeren. Alternativ dazu können
die funktionellen Gruppen identisch sein.
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Die
Polymerunterketten des polyfunktionellen Polymernetzwerks können z.B. über eine
Kettenreaktion hergestellt werden und gleichzeitig vernetzt werden.
Während
Radikalmechanismen aus praktischen Gründen bevorzugt sind, ist die
Anwendung von Ionen- oder anderen Polymerisationstechniken ebenfalls
möglich.
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Wird
ein wärmeinitiierter
Radikalmechanismus verwendet, können
z.B. Peroxogruppen oder Azogruppen, die Polymerisationsinitiatoren
enthalten, verwendet werden. Aromatische Ketone wie Benzoin-, Benzil-
oder Benzophenonderivate können vorzugsweise
als Polymerisationsinitiatoren verwendet werden, wenn die Polymere
durch photochemische Initiierung gebildet werden. Aromatische Ketone,
die Schwefel umfassen, können,
falls gewünscht, gleichermaßen verwendet
werden um die geeignete Wellenlänge
zur Photoinitiierung auf einen längeren Wellenlängenbereich
zu verschieben. Als Beispiele können
hier aromatische β-Ketosulfide,
aromatische β-Ketosulfoxide
oder aromatische β-Ketosulfone
erwähnt
werden. Es ist klar, dass dieselben oder unterschiedliche Initiatoren
im Polymerisationsgemisch verwendet werden können.
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Die
funktionellen Gruppen, die in den bifunktionellen Linkern umfasst
sind, die in einer Ausführungsform
des erfinderischen Verfahrens zum Oberflächenfixieren verwendet werden,
müssen
auf die verwendete Oberfläche
angepasst sein. Für
Metalloxide können
insbesondere Siliciumoxidoberflächen (aufgedampfte
oder gesputterte SiOx-Schichten, SiO2-Oberflächen
von Siliciumwafern, Glas, Quarz), Chlorsilaneinheiten oder Alkoxysilane
verwendet werden. Thiol- oder Disulfidgruppen können zum Fixieren an Goldoberflächen eingesetzt
werden. Silane sind gewöhnlich
aufgrund ihrer erhöhten
Stabilität
auf Oberflächen
bevorzugt. Jedoch ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung – und dies
ist ein deutlicher Vorteil – nicht
auf anorganische Oberflächen
beschränkt.
Jede beliebige Oberfläche,
besonders erwünscht
organische Polymeroberflächen,
können
als Substrat zum Tragen des polyfunktionellen Polymernetzwerks verwendet
werden. Beispiele für
geeignete organische Polymere sind Cycloolefincopolymere (COCs),
Poly(Methylmethacrylat) (PMMA, Plexiglas), Polystyrol, Polyethylen
oder Polypropylen. Ein geeignetes COC ist z.B. von Ticona unter
der Markenbezeichnung „Topas" erhältlich.
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Bevorzugte
Beispiele für
geeignete Vernetzer sind: Bisacrylate, Bismethacrylate, z.B. Oligo-Ethylenglykolbismethacrylate
wie Ethylenglykolbismethacrylat und Bisacrylamide, z.B. Ethylendiaminbisacrylamid.
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Nach
Initiierung der Polymerisationsreaktion, vorzugsweise durch einen
Erwärmungsschritt
(Wärmeinitiierung)
oder Bestrahlung (Photoinitiierung) in Gegenwart von polymerisierbaren
funktionalisierten Monomeren und Vernetzern können Polymerunterketten gebildet
werden und werden gleichzeitig vernetzt. Die Polymerisation kann
unter auf dem Fachgebiet bekannten Standardreaktionsbedingungen durchgeführt werden.
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Da
es möglich
ist, derartige Parameter wie Vernetzungsdichte und Quellverhalten
genau zu steuern, ist es möglich,
die Eigenschaften des jeweiligen polyfunktionellen Polymernetzwerks
auf eine Vielfalt von Anwendungen anzupassen. Durch Einstellen der
Reaktionsbedingungen können
Netzwerke mit Dicken im Bereich von wenigen Nanometern bis zu einigen
Millimetern oder noch mehr hergestellt werden. Es ist auch möglich, die
Eigenschaften des erhaltenen polyfunktionellen Polymernetzwerks
z.B. in Bezug auf die Zugänglichkeit
der funktionellen Gruppen für
anschließend
gekuppelte Sonden- oder Probenmoleküle, die in deren Größe und Struktur deutlich
variieren können,
abzustimmen.
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Es
sollte dafür
gesorgt werden, nicht umgesetzte Monomere sowie nicht gebundene
oder vernetzte Polymerketten mit geeigneten Lösungsmitteln nach der Polymerisation
zu entfernen.
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Gemäß einem
alternativen Verfahren werden in einem ersten Schritt lange Polymerketten
mit geeigneten funktionellen Gruppen synthetisiert, gefolgt von
Vernetzen des Letzteren.
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Das
Bilden von gemusterten Arrays des polyfunktionellen Polymernetzwerks
ist durch verschiedene Mittel möglich.
Ein Weg sind photolithographische Standardverfahren, die entweder
nach der Polymerisation (Photoablösung der Polymere durch Masken),
vor diesem Schritt (Photozersetzung oder Photoablösung der
Initiatormonoschichtmasken) oder während der Polymerisation mit
Hilfe von Photopolymerisation durch Masken angewandt werden können. Andere
mögliche
Techniken zur Bildung von gemusterten polyfunktionellen Polymernetzwerken sind
Mikrokontaktdruck oder verwandte Verfahren, die während der
Polymerisation angewandt werden können. Schließlich können Tintenstrahltechniken oder
andere Mikroplott-Verfahren
zum Bilden von gemusterten polyfunktionellen Polymernetzwerken verwendet
werden. Unter Verwendung beliebiger dieser Techniken können Oberflächenstrukturen
mit Maßen im
Mikrometerbereich gebildet werden. Der hochparallele Modus der Signalbildung
und eine deutliche Verbesserung in der Integration von analytischen
Daten ist ein viel versprechendes Merkmal von derartigen Techniken,
die demgemäß die Optimierung
von automatischen analytischen Prozeduren ermöglichen.
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Für den Nachweis
einer erfolgreichen Immobilisierung von Proben- oder Sondenmolekülen auf einem
polyfunktionellen Polymernetzwerk kann eine Vielfalt von Techniken
angewandt werden. Insbesondere wurde gefunden, dass sich die polyfunktionellen Polymernetzwerke
einer deutlichen Abnahme in ihrer Dicke unterziehen, was mit geeigneten
Verfahren z.B. Ellipsometrie nachgewiesen werden kann. Massenempfindliche
Verfahren können
ebenfalls angewandt werden.
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Sind
Nukleinsäuren,
z.B. Oligonukleotide mit einer gewünschten Nukleotidsequenz oder
DNA-Moleküle
in einer biologischen Probe zu analysieren, können synthetische Oligonukleotideinzelstränge mit dem
polyfunktionellen Polymernetzwerk umgesetzt werden. Die Reaktion
wird unter hoher Feuchtigkeit, vorzugsweise in einer gepufferten
wässrigen
Lösung durchgeführt. Die
Reaktionstemperatur kann über Raumtemperatur
erhöht
werden, sofern sie für
die Oligonukleotide nicht schädlich
ist. Bevorzugte Temperaturen liegen im Bereich von 40-60 °C. In dieser Anwendung
können
eine Vielzahl von identischen synthetischen Oligonukleotidsträngen oder
ein Gemisch von unterschiedlichen Strängen verwendet werden. Werden
unterschiedliche Stränge
verwendet, sollten deren Sequenzen vorzugsweise bekannt sein.
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Bevor
die so hergestellte Oberfläche
bei einer Hybridisierungsreaktion verwendet wird, werden nicht umge setzte
funktionelle Gruppen über
Addition von geeigneten nukleophilen, vorzugsweise C1-C4-Aminen wie einfachen primären Alkylaminen (z.B.
Propyl- oder Butylamin), sekundären
Aminen (Diethylamin) oder Aminosäuren
(Glycin) deaktiviert.
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Nach
der Aussetzung einem Gemisch von Oligonukleotideinzelsträngen, z.B.
wie erhalten aus PCR, die markiert sind, zeigen nur diejenigen Oberflächenbereiche,
die synthetische Stränge
als Sondenkomplementär
zum PCR-Produkt
bereitstellen, ein nachweisbares Signal beim Scannen aufgrund der
Hybridisierung. Zum Erleichtern des parallelen Nachweises von verschiedenen
Oligonukleotidsequenzen können
Drucktechniken verwendet werden, die die Auftrennung der Sensoroberfläche in Bereiche
ermöglichen,
in welchen verschiedene Typen von synthetischen Oligonukleotidsonden
der Testlösung
zur Verfügung
gestellt werden.
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Der
Begriff „Hybridisierung" kann wie hier verwendet
stringente oder nicht-stringente Bedingungen betreffen. Falls nicht
weiter spezifiziert sind die Bedingungen vorzugsweise nicht-stringent.
Die Hybridisierungsbedingungen können
gemäß herkömmlichen
Protokollen, die z.B. in Sambrook, „Molecular Cloning, A Laboratory
Manual", Cold Spring
Harbor Laboratory N. Y. (1989), Ausubel, „Current Protocols in Molecular
Biology", Green
Publishing Associates und Wiley Interscience, N. Y. (1989), oder
Higgins und Hames (Hrsg.) „Nukleic
acid hybridization, a practical approach" IRL Press Oxford, Washington DC, (1985)
beschrieben sind, eingerichtet werden. Die Einstellung von Bedingungen
wird weithin dem Fachmann überlassen
und ist gemäß den auf
dem Fachgebiet beschriebenen Protokollen zu bestimmen. Folglich
erfordert der Nachweis von nur spezifisch hybridisierenden Sequenzen
gewöhnlich
stringente Hybridisierungs- und Waschbedingungen wie z.B. 0,1 × SSC, 0,1
% SDS bei 65 °C.
Beispielhafte nicht-stringente Bedingungen zum Nachweis von homologen
oder nicht exakt komplementären
Sequenzen können
auf 6 × SSC,
1 % SDS bei 65 °C
eingestellt werden. Wie weiterhin bekannt, bilden die Länge der
Sonde und die Zusammensetzung der Nukleinsäure, die zu bestimmen ist,
weitere Parameter der Hybridisierungsbedingungen.
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Die
zu analysierenden Nukleinsäuren
können
von einer DNA-Bibliothek oder einer genomischen Bibliothek, einschließlich synthetischen
und halbsynthetischen Nukleinsäurebibliotheken
stammen. Vorzugsweise umfasst die Nukleinsäurebibliothek Oligonukleotide.
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Zum
Erleichtern ihres Nachweises in einem immobilisierten Zustand sollten
die Nukleinsäuremoleküle vorzugsweise
markiert sein. Geeignete Markierungen schließen radioaktive, fluoreszierende, phosphoreszierende,
biolumineszierende oder chemolumineszierende Markierungen, ein Enzym,
einen Antikörper
oder ein funktionelles Fragment oder funktionelles Derivat davon,
Biotin, Avidin oder Streptavidin ein.
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Antikörper können polyclonale,
monoclonale, chimere oder einkettige Antikörper oder funktionelle Fragmente
oder Derivate derartiger Antikörper einschließen, sind
jedoch nicht darauf beschränkt.
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Die
allgemeine Methodik zur Herstellung von Antikörpern ist weithin bekannt und
wurde z.B. in Köhler
und Milstein, Nature 256 (1975), 494 beschrieben und ist in J. G.
R. Hurrel, Hrsg., „Monoclonal
Hybridoma Antibodies: Techniques and Applications", CRC Press Inc.,
Boco Raron, FL (1982) erörtert.
Ruch ist das Verfahren, gelehrt von L. T. Mimms et al., Virology
176 (1990), 604-619, anwendbar. Wie vorstehend angegeben, bedeutet
der Begriff „Antikörper" hier monoclonale
oder polyclonale Antikörper.
Funktionelle Antikörperfragmente
oder -derivate stellen dieselbe Spezifität wie die ursprünglichen
Antikörper
bereit und umfassen F(ab')2, Fab, Fv oder scFv-Fragmente siehe z.B.
Harlow und Lane, „Antibodies,
A Laboratory Manual",
CSH Press 1988, Cold Spring Harbor, N. Y. Vorzugsweise ist der hier verwendete
Antikörper
ein monoclonaler Antikörper. Weiterhin
können
die Derivate durch Peptidomimetica hergestellt werden. Derartige
Herstellungsverfahren sind auf dem Fachgebiet weithin bekannt und können durch
den Fachmann ohne weiteres Aufheben angewandt werden.
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Je
nach den angewandten Markierungsverfahren kann der Nachweis durch
auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren, z.B. durch Laserabtasten
oder die Verwendung von CCD-Kameras
bewirkt werden.
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Auch
anwendbar sind Verfahren, in welchen der Nachweis indirekt bewirkt
wird. Ein Beispiel für
einen derartigen indirekten Nachweis ist die Verwendung eines sekundär markierten
Antikörpers,
der gegen eine erste Verbindung gerichtet ist, wie ein Antikörper, der
sich an das biologische Molekül
(Probenmolekül)
von Interesse bindet.
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Eine
Regenerierung der Sensoroberflächen nach
dem Stattfinden der Immobilisierung ist möglich, jedoch sind einzelne
Verwendungen bevorzugt, um die Qualität der Ergebnisse zu gewährleisten.
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Mit
den polyfunktionellen Polymernetzwerken können unterschiedliche Typen
von Proben mit einer erhöhten
Präzision
und/oder einer reduzierten Notwendigkeit von Raum in Serien- sowie
Parallelnachweisverfahren analysiert werden. Die Sensoroberflächen, an
welche die polyfunktionellen Polymernetzwerke durch das erfindungsgemäße Verfahren
fixiert wurden, können
deshalb in diagnostischen Instrumenten oder anderen medizinischen
Anwendungen, z.B. für
den Nachweis von Bestandteilen in physiologischen Fluida wie Blut,
Serum, Speichel usw. dienen.
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Der
Offenbarungsinhalt der in der gesamten Patentbeschreibung genannten
Dokumente ist hier unter Bezugnahme eingebracht.
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Die
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden in den folgenden Punkten weiter
veranschaulicht.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zum Nachweis von Probennukleinsäuremolekülen vorzugsweise von
Einzelstrang-Nukleinsäuremolekülen unter
Verwendung einer gemusterten aktiven Oberfläche zur Biokonjugation, hergestellt
durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung, umfasst die Schritte:
Stattfindenlassen
einer Hybridisierungsreaktion zwischen den Oligonukleotideinzelsträngen unter
Bildung des gemusterten Arrays des selbsttragenden Films und der
Probennukleinsäuremoleküle,
Entfernen
der nicht hybridisierten Nukleinsäuremoleküle in einem Waschschritt und
Nachweisen
der hybridisierten Nukleinsäuremoleküle, vorzugsweise
fluorometrisch.
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Im
Folgenden ist die Erfindung detaillierter in Bezug auf Beispiele
offenbart. Jedoch sollen die beschriebenen spezifischen Formen oder
bevorzugten Ausführungsformen
in jeder Hinsicht nur als Veranschaulichung und nicht beschränkend angesehen werden,
wobei der Umfang der Erfindung eher durch die beiliegenden Ansprüche als
durch die folgende Beschreibung angegeben wird, und alle Änderungen, die
in die Bedeutung und den Bereich der Equivalenz der Ansprüche fallen,
sollen deshalb hier umfasst sein.
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Beispiele
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Synthese eines funktionalisierten
Monomers
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Als
ein Beispiel wird die Synthese von N-Methacryloyl-6-aminocapronsäurehydroxysuccinimidester
beschrieben. Der Reaktionsweg ist nachstehend dargestellt. Die Indizes
i-iii in dieser Figur beziehen sich auf die Beschreibung der verschiedenen Schritte
im Text.
- i) Eine
Lösung
von 13,2 g 6-Aminocapronsäure und
20 g NaHCO3 in 100 ml Wasser und 50 ml 1,4-Dioxan
wurde langsam einer Lösung
von 10,3 ml Methacrylsäurechlorid
in 50 ml 1,4-Dioxan zugesetzt. Die Lösung wurde über Nacht gerührt. Dann
wurden 50 ml Wasser zugesetzt, und das Gemisch wurde dreimal mit
Ethylacetatportionen von 100 ml Ethylacetat gewaschen. Die Wasserschicht
wurde mit verdünnter
Salzsäure
angesäuert
(pH 2) und dann mit drei Ethylacetatportionen von 100 ml extrahiert.
Die vereinigten organischen Schichten wurden über Na2SO4 getrocknet, auf ein Volumen von etwa 50
ml eingeengt und zu 350 ml kaltem Hexan zugesetzt. Dieses Gemisch wurde
auf –20 °C abgekühlt, und
das Produkt trennte sich langsam über Nacht als weiße Kristalle
ab (Ausbeute ca. 14 g).
- ii) Eine Lösung
von 14 g der Säure
in 300 ml Methylenchlorid wurde auf 5 °C abgekühlt, und 8,2 g N-Hydroxysuccinimid
(NHS) und 14,6 g N,N-Dicyclohexylcarbodiimid wurden zugesetzt. Das
Gemisch wurde bei 5 °C über Nacht
gehalten. Der Niederschlag (Dicyclohexylharnstoff) wurde abfiltriert
und das Lösungsmittel
abgedampft. Während diesem
Schritt wurde auch zusätzlicher
Harnstoff, der in einigen Fällen
abgetrennt wurde, abfiltriert. Das Rohprodukt wurde aus Isopropanol
umkristallisiert, um etwa 15 g des NHS-Estermonomers zu erhalten.
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Bildung eines
polyfunktionellen Polymernetzwerks
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Eine
die folgenden Inhaltstoffe umfassende Lösung wurde verwendet:
40
Mol-% N,N-Dimethylacrylamid (für
das wasserquellbare Basispolymer),
10 Mol-% N-Methacryloyl-6-aminocapronsäurehydroxysuccinimidester
(für die
funktionalisierten Wiederholungseinheiten),
5 Mol-% Ethylenglykolbismethacrylat
(für die
Vernetzungseinheiten),
1 Mol-% Azobisisobutyronitril (als Initiator),
Rest
(auf 100 Mol-%) Ethanol.
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Nach
Erwärmen
auf 70 °C
wurde die Polymerisation für
eine Dauer von 10 Stunden durchgeführt. Anschließend wurde
das erhaltene Polymernetzwerk mit Ethanol gewaschen und auf einen
Mikroskopobjektträger,
bedeckt mit einer Schicht aus einem bifunktionellen Silanlinker
auf Benzophenonbasis überführt und
auf der Oberfläche
durch Bestrahlung mit Ultraviolettstrahlung (500 Watt Hg-Lampe von
Oriel, 5 bis 45 min Bestrahlungszeit, mit einem zweifarbigen Filter
bei 320 bis 420 nm oder einem Filterabschnitt bei 320 nm) fixiert.
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Nachweis von
Oligonukleotidsträngen
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Die
erhaltene Oberfläche
wurde 1 nl einer 10 μM
Oligonukleotidlösung
ausgesetzt, und man ließ die
Kupplungsreaktion bei etwa 40-50 °C
für eine Dauer
von zwei Stunden in einer wässrigen
Lösung verlaufen.
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Das
synthetische Oligonukleotid war 5-aminomodifiziert, und die Lösung war
mit 100 mM Natriumphosphatpuffer mit einem pH-Wert von 8,0 gepuffert.
Nach der Kupplungsreaktion wurde die Sensoroberfläche mit
dem Natriumphosphatpuffer gespült. Zum
Definieren der räumlichen
Ausdehnung der spezifischen Oligonukleotidtypen auf der Sensoroberfläche zum
Parallelnachweis wurde der Reaktant auf das polyfunktionelle Polymernetzwerk
gedruckt.
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Man
ließ die
so hergestellte Oberfläche
mit einem Cy5-markierten
PCR-Produkt in einem Puffer aus 2 × SSC, 10 Dextransulfat und
50 % Formamid für
eine Dauer von 12 Stunden bei 28 °C
reagieren. Der DNA-Gehalt betrug 100 ng DNA/80 μl Probe. Nach dem Stattfinden
der Hybridisierungsreaktion wurde die Oberfläche in SSC-Puffer gewaschen
und das Ergebnis fluorometrisch über
Laseraktivierung mit einer CCD-Kamera nachgewiesen. Ein Fluoreszenzsignal
konnte nur für
diejenigen Bereiche nachgewiesen werden, die zu dem PCR-Produkt
komplementäre
synthetische Oligonukleotide trugen.