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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur rekursiven Zustandsschätzung für gesteuerte Prozesse
mit diskreten Daten und insbesondere die rekursive Zustandsschätzung für gesteuerte
Prozesse mit diskreten Daten durch Matrixfaktorisierung.
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Zum
großen
Teil aufgrund des schnellen Fortschritts in der Elektronik- und
Softwaretechnologie ist es immer populärer geworden, viele Prozesse, darunter
nichtlineare Prozesse, zu automatisieren und zu steuern. In vielen
Fällen
werden Beobachtungen diskreter Daten in Echtzeit genommen und einem
Prozessor oder dergleichen zugeführt.
Der Prozessor schätzt
mit den Beobachtungen diskreter Daten den aktuellen Zustand verschiedener
Parameter, die direkt beobachtbar oder meßbar sein können oder nicht.
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Da
häufig
eine Schätzung
in Echtzeit erwünscht
ist, ist es vorteilhaft, sequenziell an den Beobachtungen diskreter
Daten zu operieren und neue Zustandsschätzungen zu erzeugen, während neue Beobachtungen
verfügbar
werden. Ein Verfahren zur Bereitstellung solcher Echtzeit-Zustandsschätzungen
verwendet ein Kalman-Filter. Ein Kalman-Filter ist eine Menge linearer
Gleichungen, die eine rekursive Lösung der Methode der kleinsten
Quadrate liefert. Es wird anerkannt, daß Kalman-Filter im allgemeinen
für die
Bereitstellung einer Zustandsschätzung
von gesteuerten Prozessen mit diskreten Daten, die durch lineare
stochastische Gleichungen bestimmt werden, nützlich sind.
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Um
eine Zustandsschätzung
für nichtlineare gesteuerte
Prozesse mit diskreten Daten bereitzustellen, wurden erweiterte
Kalman-Filter entwickelt. Erweiterte Kalman-Filter operieren durch Bereitstellen
einer linearen Approximation des nichtlinearen gesteuerten Prozesses
mit diskreten Daten, häufig indem
partielle Ableitungen des Prozesses und der Messfunktionen verwendet
werden. Eine Beschränkung
sowohl des Kalman-Filters als auch des erweiterten Kalman-Filters
besteht darin, daß die
Beschaffenheit beider fundamental linear ist. Wünschenswert wäre deshalb
ein nichtlineares Filter zur Schätzung des
Zustands nichtlinearer gesteuerter Prozesse mit diskreten Daten.
Es wird angenommen, daß durch Anwenden
eines nichtlinearen Filters auf einen nichtlinearen gesteuerten
Prozess mit diskreten Daten genauere und kosteneffektivere Lösungen erhalten werden
können.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung überwindet
viele der Nachteile des Stands der Technik durch Bereitstellung
eines Filters und eines Verfahrens zur rekursiven Zustandsschätzung durch
Matrixfaktorisierung. Das Filter nimmt vorzugsweise die allgemeine
Form P = XY an, wobei P eine Matrix von Beobachtungen des vorherigen
Zustands und/oder aktueller Beobachtungen, Y eine Matrix von Funktionen,
mit denen der Prozess modelliert wird, und X eine Koeffizientenmatrix
ist, die die Funktionen in der Y-Matrix mit den Beobachtungen des
vorherigen Zustands und/oder aktuellen Beobachtungen der P-Matrix
in Beziehung setzt. Bei gegebenen Beobachtungen des vorherigen Zustands
und/oder aktuellen Beobachtungen kann man einen Wert für die Y-Matrix
berechnen, aus dem eine Schätzung
des aktuellen Zustands wieder hergestellt werden kann. Da das Filter der
vorliegenden Erfindung eine rekursive Zustandsschätzung durch
Matrixfaktorisierung liefert, kann das Filter leicht sowohl auf
lineare als auch nichtlineare Prozesse angewandt werden.
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Bei
einem ersten Ausführungsbeispiel
wird ein nichtlineares Filter bereitgestellt, das die allgemeine
Form P = XY annimmt. Dabei ist P eine Matrix, die eine Anzahl aktueller
Beobachtungen enthält,
Y eine Matrix von Funktionen, darunter nichtlineare Funktionen,
die einen nichtlinearen Prozeß modellieren,
und X eine Koeffizientenmatrix, die die Funktionen in der Y-Matrix
mit den aktuellen Beobachtungen der P-Matrix in Beziehung setzt.
Das nichtlineare Filter berechnet Wert der Funktionen in der Y-Matrix
unter Verwendung der aktuellen Beobachtungen der P-Matrix und gewählter Koeffizienten
der X-Matrix. Unter Verwendung der berechneten Werte der Y-Matrix
schätzt
das nichtlineare Filter den aktuellen Zustand des nichtlinearen
Prozesses durch Schätzen des
aktuellen Werts gewählter
Prozeßparameter.
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Vorzugsweise
wird für
jede einer Anzahl vorgewählter
Prozeßbedingungen
während
einer Initialisierungs-, Kalibrierungs- oder Einrichtprozedur eine X-Matrix
berechnet. Folglich kann für
verschiedene aktuelle Prozeßbedingungen
eine verschiedene X-Matrix eingeteilt werden. Bei einer Ausführungsform
wird, nachdem eine aktuelle Prozeßbedingung identifiziert wurde,
vorzugsweise durch Untersuchen der aktuellen Beobachtungen in der
P-Matrix, eine bestimmte X-Matrix ausgewählt und für die Verwendung zur Berechnung
der Werte der Funktionen in der Y-Matrix eingeteilt.
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Um
die Anzahl durchzuführender
Berechnungen zu reduzieren, ist es wünschenswert, die Anzahl von
null verschiedener Koeffizienten in jeder X-Matrix zu reduzieren.
Bei einem Ausführungsbeispiel
wird dies dadurch erreicht, daß die
Koeffizienten in jeder X-Matrix,
die keinen signifikanten Beitrag zu dem Gesamtergebnis liefern,
eliminiert werden. Um diese Koeffizienten zu identifizieren, wird
für jede
vorgewählte
Prozeßbedingung
eine Diagonalmatrix W vorgesehen. Die Diagonalmatrix W wird dann
mit der entsprechenden X-Matrix multipliziert, um eine normierte
X-Matrix zu berechnen. Danach wird der größte Eintrag in jeder Zeile
der normierten X-Matrix identifiziert und die Einträge in jeder
Zeile, die relativ zu dem größten Eintrag
unter einen vorbestimmten Schwellenwert fallen, werden identifiziert.
Als letztes werden die Koeffizienten der X-Matrix, die den Einträgen der
entsprechenden normierten X-Matrix entsprechen, die unter die vorbestimmte
Schwelle fallen, auf Null gesetzt, was zu einer reduzierten X-Matrix
für jede
vorgewählte
Prozeßbedingung
führt.
Weitere Reduktionen der X-Matrizen
können
erreicht werden, indem bestimmte Symmetrien in den Beobachtungen
berücksichtigt
werden. Diese und andere Reduktionstechniken können dabei helfen, die zur Berechnung
der Werte der Funktionen in der Y-Matrix erforderliche Verarbeitungszeit
zu reduzieren.
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Das
Auswählen
einer geeigneten X-Matrix kann auf vielfältige Weisen erfolgen. Bei
einem Ausführungsbeispiel
wird die X-Matrix gewählt,
die der nächstliegenden
vorgewählten
Prozeßbedingung entspricht.
Bei einer anderen Ausführungsform
wird aus den drei nächstliegenden
vorgewählten
Prozeßbedingungen
vorzugsweise durch Verwendung einer baryzentrischen Interpolation
eine interpolierte X-Matrix berechnet. Mit der gewählten X-Matrix
werden die Werte der Funktionen in der Y-Matrix in der aktuellen Prozeßbedingung
berechnet.
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Obwohl
in Betracht gezogen wird, daß die vorliegende
Erfindung auf viele lineare und nichtlineare Prozesse angewandt
wird, kann ein beispielhafter Prozeß ein nichtlinearer Flugsteuerprozeß sein. Der
beispielhafte Flugsteuerprozeß kann
zum Beispiel unter Verwendung einer Anzahl von an verschiedenen
Stellen in dem Flugzeug genommenen Druckmessungen den statischen
Druck, den dynamischen Druck, den Anstellwinkel und das Seitenabrutschen
eines Flugzeugs identifizieren.
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In
einem solchen Flugsteuerprozeß gehören zu den
Funktionen in der Y-Matrix vorzugsweise der statische Druck, der
dynamische Druck, die dynamischen Druckzeiten des Anstellwinkels,
die dynamischen Druckzeiten des Seitenabrutschens, die dynamischen
Druckzeiten von (Anstellwinkel)2, die dynamischen
Druckzeiten des Anstellwinkels multipliziert mit dem Seitenabrutschen,
und die dynamischen Druckzeiten von (Seitenabrutschen)2.
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß die letzten zwei Funktionen in
der Y-Matrix nichtlinear sind. Die gewählten Prozeßparameter, mit denen der Zustand
des Prozesses abgeschätzt
wird, können
statischer Druck, dynamischer Druck, Anstellwinkel und Seitenabrutschen sein.
Die aktuellen Werte für
diese Prozeßparameter können aus
den Funktionen in der Y-Matrix zum Beispiel unter Verwendung eines
Singulärwertzerlegungsalgorithmus
extrahiert werden.
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Um
die Zuverlässigkeit
des Systems zu erhöhen,
ist es häufig
von Vorteil, vorzugsweise in Echtzeit zu bestimmen, ob etwaige der
Sensoren, die die aktuellen Beobachtungsdaten liefern, ausgefallen sind.
Nach der Identifikation können
die von den ausgefallenen Sensoren gelieferten Beobachtungen aus der
Analyse entfernt werden. Bei einem Ausführungsbeispiel erreicht man
dies durch Berechnen einer Matrix Z, mit ZTX=0.
Danach kann durch Multiplizieren der Matrix ZT mit
der P-Matrix ein Skalar err1 berechnet werden. Wenn alle Sensoren
ordnungsgemäß funktionieren,
sollte der Betrag von err1 kleiner als eine vorbestimmte Schwelle
sein. Wenn einer oder mehrere der Sensoren ausgefallen sind, sollte der
Betrag von err1 größer als
die vorbestimmte Schwelle sein.
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Wenn
bestimmt wird, daß ein
oder mehrere Sensoren ausgefallen sind, ist es häufig wünschenswert, die ausgefallenen
Sensoren zu identifizieren. Um die ausgefallenen Sensoren zu identifizieren, kann
ein Gleichungssystem P(i)=X(i)Y(i) bereitgestellt werden. Das Gleichungssystem
P(i)=X(i)Y(i) entspricht der Beziehung P=XY mit entfernter i-ter Zeile
der P- und der X-Matrix. Mit entfernter i-ter Zeile kann man die
Werte der Funktionen in der Y(i)-Matrix unter Verwendung der Beziehung
P(i)=X(i)Y(i) berechnen. Als nächstes
wird ein vollständiger
Satz algebraischer Generatoren der algebraischen Beziehungen zwischen
den Einträgen
der Y(i)-Matrix bereitgestellt. Wenn alle algebraischen Generatoren
für ein
beliebiges "i" in einem vorbestimmten
Umfang erfüllt
sind, werden der eine oder die mehreren Sensoren, die der i-ten
Beobachtung entsprechen, als fehlerhaft betrachtet. Nach der Identifikation
können
die fehlerhaften Sensoren gesperrt oder anderweitig aus dem System
entfernt werden.
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Wenn
keiner der algebraischen Generatoren für ein beliebiges Y(i) in einem
vorbestimmten Umfang erfüllt
sind, wird angenommen, daß zwei
Sensoren ausgefallen. sind. Bei vielen militärischen und anderen Anwendungen
mit hoher Zuverlässigkeit
ist es wünschenswert,
auch dann volle Funktionsfähigkeit aufrechtzuerhalten,
wenn zwei Sensoren ausfallen. Um die ausgefallenen Sensoren zu identifizieren, kann
ein Gleichungssystem P(i,j)=X(i,j)Y(i,j) bereitgestellt werden,
das der Beziehung P=XY mit entfernter i-ten Zeile und j-ter Zeile
der P-Matrix und der X-Matrix entspricht. Mit entfernter i-ter Zeile
und j-ter Zeile können
die Werte von Funktionen in der Y(i,j)-Matrix unter Verwendung der
Beziehung P(i,j)=X(i,j)Y(i,j) bestimmt werden. Abhängig von
dem Rang der X(i,j)-Matrix kann eine Lösung oder eine Familie von Lösungen existieren,
wie später
weiter beschrieben wird. In jedem Fall wird ein vollständiger Satz
algebraischer Generatoren der algebraischen Beziehungen zwischen
den Einträgen
der Y(i,j)-Matrix bereitgestellt. Diese algebraischen Generatoren
können dieselben
algebraischen Generatoren wie oben beschrieben sein. Wenn alle algebraischen
Generatoren für
ein beliebiges Paar "i,j" in einem vorbestimmten
Umfang erfüllt
sind, werden die Sensoren, die der i-ten Beobachtung und der j-ten
Beobachtung entsprechen, als ausgefallen betrachtet. Nach der Identifikation
können
die ausgefallenen Sensoren gesperrt oder anderweitig aus dem System
entfernt werden.
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Wie
bereits erwähnt,
kann durch Entfernen der i-ten Zeile oder der i-ten und der j-ten
Zeile der X-Matrix der Rang der X(i)-Matrix bzw. der X(i,j)-Matrix
relativ zu der ursprünglichen
X-Matrix reduziert werden. Wenn der Rang der ursprünglichen
X-Matrix groß genug
ist, kann der Rang der X(i)-Matrix und der X(i,j)-Matrix ausreichend
sein, um eine einzige Lösung
umzusetzen. Wenn der Rang der ursprünglichen X-Matrix jedoch nicht
groß genug
ist, kann es eine Familie von Lösungen
für die
Werte der Funktionen in der Y(i)-Matrix und der Y(i,j)-Matrix geben.
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Wenn
nur die i-te Zeile der X-Matrix entfernt wird, kann die Lösungsfamilie
die Form Y(i)=A+λB annehmen,
wobei die Matrix A eine konkrete Lösung für Y(i) ist, die Matrix B die
homogene Gleichung X(i)B=0 erfüllt
und λ ein
Skalar ist. In diesem Fall kann eine Einparametersuche über λ durchgeführt werden,
um zu identifizieren, ob alle algebraischen Generatoren für ein beliebiges
Y(i) innerhalb eines vorbestimmten Umfangs erfüllt werden können. Wenn
es ein λ0 gibt, das bewirkt, daß alle algebraischen Generatoren
für ein
beliebiges "i" in einem vorbestimmten
Umfang erfüllt
sind, werden der eine oder die mehreren Sensoren, die der i-ten
Beobachtung entsprechen, als ausgefallen betrachtet.
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Ähnlich kann,
wenn sowohl die i-te Zeile als auch die j-te Zeile entfernt werden,
die Lösungsfamilie
die Form Y(i,j)=A+λB
annehmen, wobei die Matrix A eine konkrete Lösung für Y(i,j) ist, die Matrix B
die homogene Gleichung X(i,j)B=0 erfüllt und λ ein Skalar ist. Wie oben kann
eine Einparametersuche über λ durchgeführt werden,
um zu identifizieren, ob alle algebraischen Generatoren für ein beliebiges
Y(i,j) in einem vorbestimmten Umfang erfüllt sind. Wenn es ein λ0 gibt,
das bewirkt, daß alle
algebraischen Generatoren für
ein beliebiges Paar "i,j" in einem vorbestimmten
Umfang erfüllt
sind, dann werden der eine oder die mehreren Sensoren, die der i-ten
Beobachtung und der j-ten Beobachtung entsprechen, als ausgefallen
betrachtet. Nach der Identifikation können die ausgefallenen Sensoren
gesperrt oder anderweitig aus dem System entfernt werden. Ein ähnlicher
Ansatz kann auch auf Situationen angewandt werden, in denen drei
oder mehr Beobachtungen ausgefallen sind.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Aufgaben der vorliegenden Erfindung und viele der einhergehenden
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden ohne weiteres ersichtlich,
wenn diese durch Bezugnahme auf die folgende ausführliche
Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen besser verständlich wird. Gleiche
Bezugszahlen kennzeichnen in allen Figuren davon gleiche Teile und
es zeigen:
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1 ein Schaltbild eines Filters
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 ein Flußdiagramm
eines beispielhaften Verfahrens zur Charakterisierung von Flußsteuerdaten
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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3 ein Flußdiagramm
eines beispielhaften Verfahrens zum Reduzieren der Anzahl von nullverschiedenen
Koeffizienten in den X-Matrizen und zum Erzeugen einer interpolierten
X-Matrix für
eine aktuelle Flugbedingung;
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4 ein Flußdiagramm
eines beispielhaften Verfahrens zur Berechnung der aktuellen Flugparameter
aus der Beziehung P=XY;
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5-8 ein Flußdiagramm eines beispielhaften
Verfahrens zum Identifizieren ausgefallener Sensoren, wenn der Rang
der interpolierten X-Matrix gleich der Anzahl von Funktionen in
der Y-Matrix ist;
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9-12 ein Flußdiagramm eines beispielhaften
Verfahrens zum Identifizieren ausgefallener Sensoren, wenn der Rang
der interpolierten X-Matrix gleich eins minus der Anzahl von Funktionen
in der Y-Matrix ist;
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13 einen beispielhaften
Flugkorridor mit einer Anzahl von Flugbedingungen;
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14 beispielhafte Flußcharakterisierungsdaten,
die in jeder Flugbedingung von 13 genommen
wurden;
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15 beispielhafte P-, X-
und Y-Matrizen und die Beziehung P=XY;
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16 eine beispielhafte Diagonalmatrix
W mit Funktionen in der Y-Matrix auf ihrer Diagonalen;
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17 eine normierte X-Matrix,
die durch Multiplizieren der Diagonalmatrix W von 16 mit einer ursprünglichen X-Matrix erzeugt wird;
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18 ein weiteres Verfahren
zum Reduzieren der Anzahl von Koeffizienten der X-Matrix durch Bereitstellen
spezieller symmetrischer Sensorkonfigurationen;
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19-20 ein beispielhaftes Verfahren zum Berechnen
der aktuellen Flugparameter aus den Funktionen in der Y-Matrix unter
Verwendung eines Einzelwertzerlegungs algorithmus;
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21 beispielhafte algebraische
Generatoren für
eine Y-Matrix, die eine einzige Lösung aufweist; und
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22 beispielhafte algebraische
Generatoren für
eine Y-Matrix, die eine Lösungsfamilie
aufweist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung liefert ein Filter und ein Verfahren zur rekursiven
Zustandsschätzung durch
Matrixfaktorisierung. Das Filter nimmt vorzugsweise die Form P =
XY an, wobei P eine Matrix von Beobachtungen des vorherigen Zustands
und/oder aktueller Beobachtungen, Y eine Matrix von Funktionen,
mit denen der Prozessor modelliert wird, und X eine Koeffizientenmatrix
ist, die die Parameter der Matrix Y mit den Beobachtungen des vorherigen
Zustands und/oder aktuellen Beobachtungen der Matrix P in Beziehung
setzt. Somit ist XY eine Matrixfaktorisierung von P. Bei gegebenen
Beobachtungen des vorherigen Zustands und/oder aktuellen Beobachtungen
kann ein Wert für
die Matrix Y berechnet werden, aus dem eine aktuelle Zustandsschätzung wieder
hergestellt werden kann. Obwohl die vorliegende Erfindung zur Schätzung des
Zustands vieler verschiedener Prozesse, darunter linearer und nichtlinearer
Prozesse, verwendet werden kann, wird unten als beispielhafter Prozess
ein nichtlinearer Flugsteuerprozess verwendet.
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BEISPIEL
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1 ist ein Schaltbild eines
nichtlinearen Filters zur Schätzung
des aktuellen Zustands des nichtlinearen Flugsteuerprozesses. Das
nichtlineare Filter ist allgemein bei 10 gezeigt und empfängt eine Anzahl
von Druckmessungen P1, P2, ... P8 als Eingaben von verschiedenen
in dem Flugzeug angeordneten Drucksensoren. Das nichtlineare Filter
verwendet die verschiedenen Druckmeßwerte zur Schätzung einer
Anzahl von Flugparametern, darunter der statische Druck p0, der dynamische Druck q-bar, der Anstellwinkel α und das
Seitenabrutschen β,
wie gezeigt.
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Das
nichtlineare Filter enthält
einen Prozessor 12 zur Durchführung der gewünschten
Berechnungen, einen Mikrocode-ROM 14 zum Speichern von
Anweisungen für
den Prozessor 12 und einen RAM 16 zur Bereitstellung
von Speicherplatz, der dem Prozessor 12 zugänglich ist.
Die in dem ROM 14 gespeicherten Anweisungen bewirken vorzugsweise, daß der Prozessor
ein Filter mit der allgemeinen Form P = XY implementiert, wobei
P eine Matrix der aktuellen Druckmeßwerte P1, P2, ... P8, Y eine
Matrix von Funktionen, darunter p0, q-bar,
(q-bar)(α), (q-bar)β, (q-bar)(α)2, (q-bar)(α)(β), und (q-bar)(β)2, mit denen der Flugsteuerprozeß modelliert
wird, und X eine Koeffizientenmatrix ist, die die Funktionen in der
Matrix Y mit den aktuellen Druckmeßwerten P1, P2, ... P8 der
Matrix P in Beziehung setzt. Wenn ihm die aktuellen Druckmeßwerte P1,
P2, ... P8 und eine geeignete X-Matrix gegeben werden, berechnet
der Prozessor 12 einen Wert für Funktionen in der Y-Matrix,
aus denen die Schätzung
des aktuellen Zustands von p0, q-bar, α und β wiederhergestellt
werden kann.
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Vorzugsweise
werden die aktuellen Druckmeßwerte
P1, P2, ... P8 in dem RAM 16 erfaßt, während sie verfügbar werden.
Die X-Matrizen, die vorzugsweise während einer Initialisierungs-
oder Kalibrierungsprozedur bestimmt werden, werden entweder in dem
Mikrocode-ROM 14 oder im RAM 16 gespeichert. Der
Prozessor 12 greift auf die Druckmeßwerte P1, P2, ... P8 und eine
geeignete X-Matrix zu, um die Funktionen in der Y-Matrix zu berechnen.
Aus Funktionen in der Y-Matrix kann eine Schätzung des aktuellen Zustands
von p0, q-bar, α und β wiederhergestellt werden.
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2 ist ein Flußdiagramm
eines beispielhaften Verfahrens zur Charakterisierung von Flußsteuerdaten
gemäß der vorliegenden
Erfindung. Das Verfahren beginnt mit der Einteilung gewählter Flugbedingungen,
wie bei 30 gezeigt. In der Regel wird ein Flugzeug oder
ein Modell davon mit den verschiedenen darin befindlichen Drucksensoren
konstruiert. Unter Verwendung eines Windkanals oder dergleichen
werden Strömungscharakterisierungsdaten über den
gesamten erwarteten Flugkorridor hinweg genommen. 13 zeigt einen beispielhaften Flugkorridor 38,
wobei über
den gesamten Flugkorridor 38 hinweg Strömungscharakterisierungsdaten 40 genommen
werden. Jede Messung kann zum Beispiel den durch jeden Drucksensor
P1, P2, ... P8 gemessenen Druck und den entsprechenden statischen Druck
p0 umfassen. Aus dem statischen Druck kann mit
der Beziehung q-bar = 1/2ρV2 der dynamische Druck q-bar berechnet werden,
wobei ρ die
Luftdichte und V die Windgeschwindigkeit ist. Als letztes können alle
diese Meßwerte
zum Beispiel über
acht Kombinationen des Anstellwinkels α und des Seitenabrutschens β hinweggenommen
werden, wie in 14 gezeigt.
Dadurch wird in der Regel eine sehr große Ansammlung von Strömungscharakterisierungsdaten
bereitgestellt, die den gesamten Flugkorridor 38 des Flugzeugs
abdecken.
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Um
die Menge an Charakterisierungsdaten zu reduzieren, werden nur bestimmte
Messungen als Kampfbedingungen eingeteilt. Bei der in 13 gezeigten Ausführungsform
wurden siebenunddreißig verschiedene
Messungen als Flugbedingungen eingeteilt, die jeweils durch ein
großes
Pluszeichen (+) gekennzeichnet sind, wie bei 42 gezeigt.
In der Regel werden eine Anzahl von Messungen um den Umfang des
Flugkorridors 38 herum eingeteilt, zusammen mit mehreren
innerhalb des Flugkorridors.
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Wieder
mit Bezug auf 2 wird,
nachdem die Flugbedingungen eingeteilt wurden, eine Anzahl von Funktionen
oder Ausdrücken
identifiziert, um den nichtlinearen Flugsteuerprozeß zu modellieren,
wie im Schritt 46 gezeigt. Bei dem Ausführungsbeispiel enthalten die
Funktionen den statischen Druck (p0), den dynamischen Druck (q-bar),
den dynamischen Druck (qbar) multipliziert mit dem Anstellwinkel
(α), den
dynamischen Druck (q-bar) multipliziert mit dem Seitenabrutschen
(β), den
dynamischen Druck (q-bar) multipliziert mit (α)2,
den dynamischen Druck (q-bar) multipliziert mit dem Anstellwinkel
(α) multipliziert
mit dem Seitenabrutschen (β),
und den dynamischen Druck (q-bar) multipliziert mit (β)2. Wie ersichtlich ist, sind die letzten
zwei Funktionen nichtlinear. Diese Funktionen sind in der Y-Matrix 54 von 15 explizit gezeigt.
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Nachdem
die Funktionen in der Y-Matrix identifiziert wurden, wird für jede eingeteilte
Flugbedingung eine X-Matrix
identifiziert, wie bei 60 angegeben. Die X-Matrizen können häufig direkt
aus den oben besprochenen Strömungscharakterisierungsdaten
extrahiert werden, indem das in 15 gezeigte
Gleichungssystem P=XY in jeder Flugbedingung gelöst wird. Mit Bezug auf 15 enthält die Matrix P 50 acht
Druckmeßwerte
P1, P2, ... P8 in einer bestimmten Flugbedingung. Die Y-Matrix 54 enthält die Funktionen
oder Ausdrücke,
mit denen der nichtlineare Flugsteuerprozeß modelliert wird. Da die Strömungscharakterisierungsdaten
für jede
der Funktionen in der Y-Matrix Werte enthalten, wie in 14 gezeigt, kann jeder der
Koeffizienten der entsprechenden X-Matrix 52 berechnet
werden. Ein Teil der Koeffizienten der X-Matrix kann überflüssig sein, wenn
die Drucksensorkonfiguration symmetrisch genug ist, wie später weiter
besprochen wird.
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Nunmehr
mit Bezug auf Schritt 62 von 2 hat
es sich erwiesen, daß unter
bestimmten Umständen
ein Teil der Koeffizienten der X-Matrizen durch Untersuchen einer einzigen
Flugbedingung nicht eindeutig bestimmt werden kann. Zum Beispiel
und wieder mit Bezug auf 14 sind
die ersten beiden Einträge
in den Charakterisierungsdaten für
jede Flugbedingung (z.B. statischer Druck und dynamischer Druck)
in der Regel für
alle Werte von α und β dieselben
und können
deshalb nicht eindeutig bestimmt werden. Um eine Auflösung der
beiden ersten Einträge
in der X-Matrix zu ermöglichen,
können
somit in der Nähe
liegende Flugbedingungen mit α und β auf Null
gesetzt verwendet werden, wie im Schritt 66 von 2 angegeben. Dies ist in 13 deutlicher gezeigt, wobei
in der Nähe
gelegene Flugbedingungen, wie zum Beispiel die Flugbedingung 68 verwendet werden
können,
um die beiden ersten Einträge
in der X-Matrix für
die Flugbedingung 64 eindeutig zu bestimmen. Dieser Teil
der Kalibrierungsprozedur ermöglicht
eine Korrektur statischer Defekte, die manchmal abhängig von
der Fahrzeugkonfiguration, dem Sensorort und der Flugbedingung eine
signifikante Quelle von Kalibrierungsschwierigkeiten sind.
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Nachdem
für jede
eingeteilte Flugbedingung eine X-Matrix
definiert wurde, kann es wünschenswert
sein, die Anzahl von nullverschiedenen Koeffizienten in jeder X-Matrix zu reduzieren.
Dadurch verringert sich die Anzahl von durch den Prozessor 12 von 1 durchzuführenden
Berechnungen. Bei einem Ausführungsbeispiel
wird dies durch Eliminieren der Koeffizienten in jeder X-Matrix
erreicht, die nicht signifikant zu dem Gesamtergebnis beitragen
werden. Um zu bestimmen, welche Koeffizienten nicht signifikant
beitragen werden, kann für
jede eingeteilte Prozeßbedingung
eine Diagonalmatrix W bereitgestellt werden, wie bei 78 angegeben. 16 zeigt bei 80 eine
beispielhafte W-Matrix.
Ausgewählte
der Funktionen in der Y-Matrix werden auf typische Werte gesetzt,
die die Funktionswerte in der entsprechenden Prozeßbedingung
repräsentieren.
Zum Beispiel können,
wie im Schritt 76 in 3 gezeigt,
repräsentative
Werte α0 und β0 in der entsprechenden Flugbedingung gewählt werden.
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Die
Diagonalmatrix W wird mit der entsprechenden X-Matrix multipliziert, um eine entsprechende
normierte X-Matrix zu berechnen, wie im Schritt 78 von 3 angegeben. Die durch Multiplizieren der
W-Matrix von 16 mit
der X-Matrix von 15 erzeugte
normierte X-Matrix ist in 17 gezeigt.
Mit dieser Skalierung können
die Koeffizienten der normierten X-Matrix sinnvoll betragsmäßig verglichen werden,
um zu bestimmen, welche am signifikantesten sind. Wie bei 88 von 3 gezeigt, kann folglich der
größte Eintrag
in jeder Zeile identifiziert werden, und die Einträge, die
relativ zu dem größten Eintrag unter
einen vorbestimmten Schwellenwert fallen, werden vermerkt. Nach
der Vermerkung werden die Koeffizienten der X-Matrix, die den Einträgen der
entsprechenden normierten X-Matrix entsprechen, die unter die vorbestimmte
Schwelle fallen, auf Null gesetzt, wie im Schritt 90 von 3 gezeigt, was zu einer
reduzierten X-Matrix für
jede eingeteilte Prozeßbedingung
führt.
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Weitere
Reduktionen der X-Matrizen erhält man
durch Berücksichtigen
bestimmter Symmetrie in den Beobachtungsmeßwerten. Man nehme zum Beispiel
an, daß die
acht Drucksensoren symmetrisch angeordnet sind, vier auf dem linken
Flügel
und vier auf dem rechten Flügel,
um bilaterale Symmetrie bereitzustellen. Außerdem nehme man an, daß die Druckmeßwerte P1,
... P4 die Meßwerte
der linken Seite und P5, ... P8 ihre Gegenstücke auf dem rechten Flügel bedeuten.
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Bei
dieser Konfiguration wechseln sich, wenn β das Vorzeichen wechselt, die
Werte der ersten vier Druckmeßwerte
mit ihren Gegenstücken
in den letzten vier Meßwerten
aus. Diese physische Symmetrie wird in der Matrix X algebraisch
durch die in 18 bei
108 gezeigte Beziehung repräsentiert. X1 repräsentiert
die oberen vier Zeilen der X-Matrix, und X2 repräsentiert die
unteren vier Zeilen der X-Matrix. Die durch algebraische Beziehung
repräsentierte bilaterale
Symmetrie ist bei 110 von 18 gezeigt, einschließlich der
bei 112 gezeigten E-Matrix. Die (–1)-Einträge in der E-Matrix entsprechen
den Funktionen in der Y-Matrix, die einen negativen β-Term enthalten,
der nicht quadriert ist.
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Eine
Folge der Beziehung 110 von 18 besteht
darin, daß die
Hälfte
der Koeffizienten der X-Matrix redundant ist. Somit müssen nur
die Koeffizienten aus der oberen Hälfte (oder der unteren Hälfte) der
X-Matrix eingeteilt werden, und die Koeffizienten der unteren Hälfte (oder
oberen Hälfte)
können mit
Hilfe der Gleichung X2 = X1E
wiederhergestellt werden. Diese und andere Reduktionen können dabei
helfen, den zum Speichern der X-Matrix-Koeffizienten erforderlichen
Speicher zu reduzieren und können
die zur Berechnung des Werts der Funktionen in der Y-Matrix erforderliche
Verarbeitungszeit reduzieren.
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Die
Auswahl der geeigneten X-Matrix für eine aktuelle Prozeßbedingung
kann auf vielfältige Weise
geschehen. Bei einem Ausführungsbeispiel wird
die X-Matrix, die der nächstliegenden
vorgewählten
Prozeßbedingung
entspricht, ausgewählt. Bei
einer anderen Ausführungsform
und wie im Schritt 98 von 3 gezeigt,
wird aus den drei X-Matrizen, die den drei nächstliegenden vorgewählten Prozeßbedingungen
entsprechen, vorzugsweise durch baryonische Interpolation eine interpolierte X-Matrix
berechnet.
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Zum
Beispiel und mit Bezug auf 13 ist bei
100 eine aktuelle Flugbedingung (p0, q-bar)
gezeigt. Die drei nächstliegenden
nichtcollinearen Prozeßbedingungen
(p01, q-bar1), (p02, q-bar2) und (p03, q-bar3) sind
bei 102, 104 und 106 gezeigt. Um die
interpolierte X-Matrix zu berechnen, werden zunächst Konstanten c1,
c2 und c3 aus der
folgenden Beziehung berechnet: (p0, q-bar)
= c1(p01, –q-bar1) + c2(P02, q-bar2) + c3(p03, q-bar3) mit c1 + c2 + c3 = 1 und 0 ≤ ci ≥ 1. Dann wird
die interpolierte X-Matrix mit Hilfe der Beziehung X = c1X1 + c2X2 + c3X3 berechnet.
Mit der interpolierten X-Matrix können die Werte der Funktionen
in der Y-Matrix in der aktuellen Flugbedingung berechnet werden,
wie im Schritt 116 von 4 angegeben.
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Nachdem
die Werte der Funktionen in der Y-Matrix berechnet wurden, können die
Flugparameter, wie zum Beispiel statischer Druck, dynamischer Druck
q-bar, Anstellwinkel α und
Seitenabrutschen β berechnet
werden. Bei dem Ausführungsbeispiel kann
der statische Druck p0 direkt aus der Y-Matrix bestimmt
werden. 19 zeigen eine
beispielhafte Y-Matrix 118, wobei der erste Eintrag y1 122 der
statische Druck p0 ist. Für die übrigen Flugparameter kann
eine symmetrische Matrix M 126 konstruiert werden, wie
im Schritt 124 von 4 angegeben. Die
symmetrische Matrix M 126 enthält die übrigen Flugparameter der Y-Matrix 118 symmetrisch
um ihre Diagonale positioniert, wie bei 126 von 19 gezeigt.
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Die
symmetrische Matrix M 126 besitzt eine Singulärwertzerlegung
(SVD) der Zeigeform bei 130. Die SVD-Berechnung kann durch
wohlbekannte robuste numerische Algorithmen durchgeführt werden, die
für kleine
Matrizen wie die Matrix M 126 schnell ausgeführt werden
können.
Bei der Berechnung der SVD werden die Werte der U-Matrix (u1, u2 und u3) und σ1 berechnet. Das Berechnen der SVD der Matrix
M ist im Schritt 128 von 4 gezeigt.
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Die
gewünschten
Flugparameter können leicht
aus den Einträgen
der U-Matrix und σ1 unter Verwendung der in 20 gezeigten Formeln berechnet werden.
Zum Beispiel befindet sich der Flugparameter q-bar in der zweiten
Position y2 der Y-Matrix 118 und entspricht der (1-1)-Position
in der M-Matrix 126. Mit Bezug auf die SVD 130 der
M-Matrix 126 ist y2 gleich u1σ1u1 = σ1u1 2.
Somit kann der Wert von q-bar leicht durch Multiplizieren des Werts σ1 mit
dem Wert u1 2 berechnet
werden. Die übrigen
Flugparameter können ähnlich berechnet
werden. Zum Beispiel ist der Anstellwinkel α gleich y3/y2 der Y-Matrix 118, was
wie in 20 gezeigt gleich
u2/u1 der SVD 130 der
M-Matrix 126 ist. Als letztes ist das Seitenabrutschen β gleich y4/y2
der Y-Matrix 118, entsprechend u3/u1 der SVD 130 der M-Matrix 126.
Der Schritt des Berechnens der Flugparameter p0,
q-bar, α und β auf diese
Weise ist im Schritt 132 von 4 explizit
gezeigt. Nachdem die Flugparameter p0, q-bar, α und β berechnet
wurden, wird die Steuerung vorzugsweise an den Schritt 98 von 3 zurückgegeben, um mit der Berechnung
einer weiteren Menge von Flugparametern unter Verwendung neu gemessener
Druckwerte P zu beginnen.
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AUSFALLERKENNUNG
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Um
die Zuverlässigkeit
des Systems zu erhöhen,
ist es häufig
wünschenswert,
vorzugsweise in Echtzeit zu bestimmen, ob etwaige der Sensoren,
die die aktuellen Beobachtungsdaten liefern, ausgefallen sind. Nach
der Identifikation können
die fehlerhaften Beobachtungen aus der Analyse entfernt werden und die
ausgefallenen Sensoren können
gesperrt oder anderweitig aus dem System entfernt werden.
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5-8 zeigen ein Flußdiagramm eines beispielhaften
Verfahrens zum Identifizieren ausgefallener Sensoren, wenn der Rang
der interpolierten X-Matrix gleich der Anzahl von Funktionen in
der Y-Matrix ist. Der erste Schritt 180 von 5 folgt vorzugsweise Schritt 98 von 3, der die interpolierte X-Matrix
berechnet. Schritt 180 bestimmt, ob der Rang der interpolierten
X-Matrix gleich
der Anzahl von Funktionen in der Y-Matrix ist (in dem dargestellten
Fall sieben). Wenn der Rang gleich der Anzahl von Funktionen in
der Y-Matrix ist, exixtiert eine einzige Lösung für die Beziehung P=XY. Wenn
der Rang der interpolierten X-Matrix kleiner als die Anzahl von Funktionen
in der Y-Matrix ist, kann eine Lösungsfamilie
existieren und die Steuerung wird an den Schritt 242 von 9 abgegeben.
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Wenn
der Rang der interpolierten X-Matrix gleich der Anzahl von Funktionen
in der Y-Matrix ist, wird eine Matrix Z berechnet, dergestalt, daß ZTX=0 gilt, wie im Schritt 182 von 5 gezeigt. Danach und wie
im Schritt 184 gezeigt wird ein Skalar err1 durch Multiplizieren
der Matrix ZT mit der P-Matrix berechnet,
wobei die P-Matrix die aktuellen Druckmeßwerte enthält. Wie im Schritt 186 gezeigt,
wird der Skalar err1 mit einer vorbestimmten Schwelle verglichen.
Wenn alle Sensoren ordnungsgemäß arbeiten, sollte
der Betrag von err1 kleiner als die vorbestimmte Schwelle sein,
wie bei 188 gezeigt. Wenn alle Sensoren ordnungsgemäß funktionieren,
wird die Steuerung an den Schritt 116 von 4 abgegeben und die gewünschten
Flugparameter werden unter Verwendung aller Druckmeßwerte P1,
... P8 berechnet. Wenn ein oder mehrere der Sensoren ausgefallen sind,
sollte der Betrag von err1 größer oder
gleich der vorbestimmten Schwelle sein, wie bei 190 gezeigt. In diesem
Fall werden die durch die ausgefallenen Sensoren gelieferten Druckmeßwerte aus
der Analyse verworfen.
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Um
zu bestimmen, welcher Sensor bzw. welche Sensoren ausgefallen sind,
kann ein Gleichungssystem P(i) = X(i)Y(i) bereitgestellt werden,
wie bei 194 von 6 gezeigt.
Das Gleichungssystem P(i) = X(i)Y(i) entspricht der Beziehung P=XY
mit entfernter i-ter Zeile der P-Matrix und der X-Matrix. Mit entfernter
i-ter Zeile kann
der Wert der Funktionen in der Y(i)-Matrix mit Hilfe der Beziehung P(i)
= X(i)Y(i) berechnet werden, wie im Schritt 186 gezeigt.
Als nächstes
wird ein vollständiger
Satz algebraischer Generatoren der algebraischen Beziehungen zwischen
den Einträgen
der Y(i)-Matrix bereitgestellt, wie im Schritt 198 gezeigt. 21 zeigt beispielhafte algebraische
Generatoren 200 für
die Y(i)-Matrix. Der Wert jedes der Generatoren wird mit einer vorbestimmten
Schwelle verglichen, wie im Schritt 202 gezeigt. Wenn alle
algebraischen Generatoren für
ein beliebiges "i" in einem vorbestimmten
Umfang erfüllt sind,
werden der eine oder die mehreren Sensoren, die der i-ten Druckmessung
entsprechen, als ausgefallen betrachtet, wie im Schritt 204 gezeigt.
Nach der Identifikation werden die ausgefallenen Sensoren gesperrt
oder anderweitig aus dem System entfernt und die Steuerung wird
an den Schritt 116 von 4 zurückgegeben,
wobei die gewünschten
Flugparameter unter Verwendung aller Druckmeßwerte berechnet werden, außer denen,
die dem ausgefallenen Sensor bzw. den ausgefallenen Sensoren entsprechen. Wenn
keiner der algebraischen Generatoren für ein beliebiges "i" in einem vorbestimmten Umfang erfüllt ist,
wird angenommen, daß die
Sensoren, die zwei Druckmessungen entsprechen, ausgefallen sind,
wie im Schritt 206 gezeigt.
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Um
die beiden fehlerhaften Druckmessungen zu identifizieren kann ein
Gleichungssystem P(i,j) = X(i,j)Y(i,j) bereitgestellt werden, wie
im Schritt 210 von 7 gezeigt.
Das Gleichungssystem P(i,j) = X(i,j)Y(i,j) entspricht der Beziehung
P=XY mit entfernter i-ter Zeile und j-ter Zeile der P-Matrix und
der X-Matrix. Mit entfernter i-ter Zeile und j-ter Zeile werden
die Werte der Funktionen in der Y(i,j)-Matrix mit Hilfe der Beziehung P(i,j)
= X(i,j)Y(i,j) bestimmt. Wenn die ursprüngliche interpolierte X-Matrix
einen Rang von neun oder mehr aufweist, kann der Rang der X(i,j)-Matrix
immer noch mindestens sieben betragen und kann somit eine einzige
Lösung
aufweisen. Bei dem Ausführungsbeispiel
beträgt
der Rang der interpolierten X(i,j)-Matrix jedoch nur sechs bzw. eins
weniger als die Anzahl von Funktionen in der Y-Matrix. Deshalb besitzt
die Beziehung P(i,j) = X(i,j)Y(i,j) eine Lösungsfamilie.
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Wenn
sowohl die i-te Zeile als auch die j-te Zeile entfernt sind, kann
die Lösungsfamilie
die Form Y(i,j) = A + λB
annehmen, wobei die Matrix A eine bestimmte Lösung für Y(i,j) ist, die Matrix B
die homogene Gleichung X(i,j)B = 0 erfüllt und λ ein Skalar ist. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
wird eine Einparametersuche über λ durchgeführt, um
zu identifizieren, ob alle algebraischen Generatoren für ein beliebiges
Y(i,j) in einem vorbestimmten Umfang erfüllt werden können, wie
im Schritt 216 von 7 angegeben.
Beispielhafte algebraische Generatoren für die Y(i,j)-Matrix sind bei 216 in 22 gezeigt. Wenn ein λ0 existiert,
das bewirkt, daß alle
algebraischen Generatoren 216 für ein beliebiges Paar "ij" in einem vorbestimmten
Umfang erfüllt
sind, werden der eine oder die mehreren Sensoren, die der i-ten
Beobachtung und der j-ten Beobachtung entsprechen, als ausgefallen
betrachtet, wie in den Schritten 224 und 226 von 8 angegeben. Nach der Identifikation werden
die ausgefallenen Sensoren gesperrt oder anderweitig aus dem System
entfernt und die Steuerung wird an den Schritt 116 von 4 zurückgegeben, wobei die gewünschten
Flugparameter unter Verwendung aller Druckmeßwerte berechnet werden, außer denen,
die dem ausgefallenen Sensor bzw. den ausgefallenen Sensoren entsprechen.
Es ist ersichtlich, daß ein ähnlicher
Ansatz für
Fälle angewandt
werden kann, in denen drei oder mehr Messungen als fehlerhaft betrachtet
werden.
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Wie
im Schritt 228 von 8 angegeben, werden,
wenn es kein λ0 gibt, das bewirkt, daß alle algebraischen Generatoren 216 für ein beliebiges
Paar "i,j" in einem vorbestimmten
Umfang erfüllt
werden, mehr als zwei Messungen als fehlerhaft betrachtet. Bei dem
Ausführungsbeispiel
wird ein Fehler ausgegeben und der Algorithmus beendet, wenn mehr
als zwei Messungen ausgefallen sind, wie im Schritt 230 angegeben.
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9-12 zeigen ein Flußdiagramm eines beispielhaften
Verfahrens zum Identifizieren ausgefallener Sensoren, wenn der Rang
der interpolierten X-Matrix gleich eins minus der Anzahl von Funktionen
in der Y-Matrix ist. Wieder mit Bezug auf Schritt 180 von 5 wird, wenn der Rang der
interpolierten X-Matrix kleiner als die Anzahl von Funktionen in
der Y-Matrix ist, die Steuerung an den Schritt 242 von 9 abgegeben. Schritt 242 bestimmt,
ob der Rang der interpolierten X-Matrix
gleich eins minus der Anzahl von Funktionen in der Y-Matrix bzw.
in diesem Fall sechs ist. Wenn der Rang der interpolierten X-Matrix
sechs ist, wird die Steuerung an den Schritt 244 abgegeben.
Schritt 244 berechnet Matrizen Z1 und
Z2, dergestalt, daß Z1 TX=0 und Z2 TX=0 gilt.
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Danach
wird durch Multiplizieren der Matrix Z1T
mit der P-Matrix ein erster Skalar err1 berechnet, und ein zweiter
Skalar err2 wird durch Multiplizieren der Matrix Z2 T mit der P-Matrix berechnet, wie im Schritt 246 gezeigt.
Als nächstes
werden wie im Schritt 248 angegeben der erste Skalar err1
und der zweite Skalar err2 mit einem vorbestimmten Schwellenwert
verglichen. Wenn sowohl err1 als auch err2 kleiner als die vorbestimmte
Schwelle ist, werden alle Druckmessungen als genau betrachtet und
die Steuerung wird an den Schritt 116 von 4 abgegeben. Wenn jedoch entweder err1
oder err2 größer als
die vorbestimmte Schwelle ist, werden eine oder mehrere Druckmessungen
als fehlerhaft betrachtet, wie im Schritt 252 angegeben.
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Nunmehr
mit Bezug auf 10 können, wenn
eine oder mehrere Druckmessungen als fehlerhaft betrachtet werden,
ein Gleichungssystem P(i) = X(i)Y(i) bereitgestellt werden, indem
die i-te Zeile der P-Matrix
und der X-Matrix gelöscht
werden, wie im Schritt 260 angegeben. Mit entfernter i-ter
Zeile werden der Wert der Funktionen in der Y(i)-Matrix mit Hilfe
der Beziehung P(i) = X(i)Y(i) berechnet, wie im Schritt 262 gezeigt.
Da der Rang der interpolierten X-Matrix kleiner als die Anzahl von
Funktionen in der Y-Matrix (z.B. sieben) ist, besitzt die Lösung Y(i)
der Beziehung P(i) = X(i)Y(i) eine Lösungsfamilie der Form Y(i)
= A + λB,
wobei die Matrix A eine bestimmte Lösung für Y(i) ist, die Matrix B die
homogene Gleichung X(i)B = 0 erfüllt
und λ ein
Skalar ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Einparametersuche über λ durchgeführt, um
zu identifizieren, ob alle algebraischen Generatoren für ein beliebiges
Y(i) in einem vorbestimmten Umfang erfüllt sind, wie im Schritt 266 von 10 angegeben. 21 zeigt beispielhafte algebraische
Generatoren für
die Y(i)-Matrix bei 210. Wenn nur eine Druckmessung fehlerhaft
war, existiert ein λ0, das bewirkt, daß alle algebraischen Generatoren 200 für ein bestimmtes "i" in einem vorbestimmten Umfang erfüllt werden,
wie im Schritt 268 und 272 von 11 angegeben. Wenn alle algebraischen
Generatoren für
ein resid(i) unter einer vorbestimmten Schwelle liegen, wird die
Steuerung an den Schritt 274 abgegeben, andernfalls wird
die Steuerung an den Schritt 276 abgegeben.
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Schritt 274 wählt den
Sensor oder die Sensoren, die dem algebraischen Generator resid(i)
entsprechen, als den ausgefallenen Sensor bzw. die ausgefallenen
Sensoren, verwirft die entsprechende Druckmessung und sperrt den
ausgefallenen Sensor oder die ausgefallenen Sensoren bzw. entfernt
sie anderweitig aus dem System. Dann wird die Steuerung an den Schritt 116 von 4 abgegeben, wobei die gewünschten
Flugparameter unter Verwendung aller Druckmeßwerte berechnet werden, außer denen,
die dem ausgefallenen Sensor bzw. den ausgefallenen Sensoren entsprechen.
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Wenn
keine der algebraischen Generatoren resid(i) unter der vorbestimmten
Schwelle liegen, wird angenommen, daß zwei Druckmessungen fehlerhaft
sind, wie im Schritt 276 angegeben. Um die beiden fehlerhaften
Druckmessungen zu identifizieren, kann ein Gleichungssystem P(i,j)
= X(i,j)Y(i,j) bereitgestellt werden, wie im Schritt 278 von 11 gezeigt. Das Gleichungssystem
P(i,j) = X(i,j)Y(i,j) entspricht der Beziehung P=XY mit einer entfernten
i-ten Zeile und einer entfernten j-ten Zeile der P-Matrix und der
X-Matrix. Mit entfernter i-ter Zeile und j-ter Zeile werden die
Werte der Funktionen in der Y(i,j)-Matrix mit Hilfe der Beziehung
P(i,j) = X(i,j)Y(i,j) bestimmt.
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Da
der Rang jeder X(i,j)-Matrix nun vier beträgt (z.B. 6-2), besitzt die
Beziehung P(i,j) = X(i,j)Y(i,j) eine Lösungsfamilie, die die Form
Y(i,j) = A + λB
annimmt, wobei die Matrix A eine bestimmte Lösung für Y(i,j) ist, die Matrix B
die homogene Gleichung X(i,j)B = 0 erfüllt und λ ein Skalar ist. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
wird eine Einparametersuche über λ durchgeführt, um
zu identifizieren, ob alle algebraischen Generatoren für ein beliebiges Y(i,j)
in einem vorbestimmten Umfang erfüllt werden können, wie
im Schritt 284 von 12 angegeben. 22 zeigt bei 216 beispielhafte
algebraische Generatoren für
die Y(i,j)-Matrix. Wenn ein λ0 existiert, das bewirkt, daß alle algebraischen
Generatoren 216 für
ein beliebiges Paar "i,j" in einem vorbestimmten Umfang
erfüllt
sind, werden der eine oder die mehreren Sensoren, die der i-ten Beobachtung und
der j-ten Beobachtung entsprechen, als ausgefallen betrachtet, wie
in den Schritten 286, 288 und 290 angegeben.
Nach der Identifikation können
die ausgefallenen Sensoren gesperrt oder anderweitig aus dem System
entfernt werden und die Steuerung wird an den Schritt 116 von 4 zurückgegeben, wobei die gewünschten
Flugparameter unter Verwendung aller Druckmeßwerte berechnet werden können, außer denen,
die dem ausgefallenen Sensor bzw. den ausgefallenen Sensoren entsprechen.
Es ist ersichtlich, daß ein ähnlicher
Ansatz auf Fälle
angewandt werden kann, in denen drei oder mehr Messungen fehlerhaft
sind.
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Nunmehr
mit Bezug auf Schritt 292 von 12 werden, wenn kein λ0 existiert,
das bewirkt, daß alle
algebraischen Generatoren 216 für ein beliebiges Paar "i,j" in einem vorbestimmten
Umfang erfüllt
sind, mehr als zwei Messungen als fehlerhaft betrachtet. Bei dem
Ausführungsbeispiel
wird ein Fehler ausgegeben und der Algorithmus beendet, wenn mehr
als zwei Messungen fehlerhaft sind, wie im Schritt 294 angegeben.
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Nachdem
somit die bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung beschrieben wurden, ist für Fachleute
ohne weiteres erkennbar, daß die
hier gefundenen Lehren auf weitere Ausführungsformen innerhalb des
Schutzumfangs der angefügten
Ansprüche
angewandt werden können.