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Vorrichtung zum Knüpfen oder ähnlichen Zusammenfügen von zwei oder
mehreren Seilen mit oder ohne eingelegte feste Teile Beim Knüpfen, Umwickeln oder
ähnlichen Zusammenfügen von zwei oder mehreren Seilen mit oder ohne feste eingeschaltete
Teile, z. B. bei der Herstellung von Verschlägen aus Stengeln, Zäunen aus Holzlatten,
Strohmatten für Gärtnereizwecke usw., war man bisher in der Hauptsache auf Handarbeit
angewiesen, da die -dazu vorgeschlagenen mechanischen Vorrichtungen wesentliche
Nachteile aufweisen. Insbesondere ist es schwierig, die benachbarten Stengel, Holzlatten
und ähnliches in unmittelbare Anlage miteinander zu verbringen und zu befestigen,
weil bei den stark angespannten und daher unnachgiebigen Bindeseilen und in verstärktem
Maße bei den öfter benutzten Metalldrähten die Her anschiebung der festen Teile,
wie Stengel, an die vorher erzeugten Knoten eine wesentliche Kraftbeanspruchung
erfordert. Die Spannung der Bindeseile erschwert ferner ein starkes Festknüpfen
und Erzeugung von dauerhaften Knoten. Um diese Nachteile zu vermeiden und das I>nüpfen
in ausschließlich mechanischer Weise zu bewerkstelligen, wird erfindungsgemäß ein
walzenförmiger Drehflügel vorgesehen, welcher einen bis zur Walzenachse reichenden
Schlitz aufweist und wenigstens eines der Seile trägt sowie um eine geometrische,
durch den genannten Schlitz in einer der von dem Drehflügel einzunehmenden Lagen
gebende Achse drehbar ausgebildet ist, während das andere gemäß der genannten Achse
verlaufende Seil in der genannten Lage des Drehflügels in den Schlitz eintritt und
der Drehflügel dann eine Spreizbewegung im Raume von der genannten geometrischen
Achse um einen wesentlichen Winkel ausführen kann, wodurch es möglich wird, selbst
nicht ganz gerade Holzlatten oder Stengel in der Querrichtung zwischen die Bindeseile
in der gespreizten Lage derselben einzuführen, wonach der Drehflügel eine Drehung
um das axial verlaufende Bindeseil zwecks Festknüpfens des Stengels ausführt.
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In bezug auf Abb. i, welche das Schema der Erfindung darstellt, ist
z ein Bindeseil, welches geradlinig frei durch die Achse eines Umdrehungsorgans
oder eines Drehflügels 2 geführt ist, indem in diesem Flügel, welcher beispielsweise
zylindrisch ausgebildet ist, ein radialer Schlitz 36 vorgesehen ist. An dem Drehflügel
ist eine Vorratsspule 3 drehbar befestigt, welche zur Aufnahme eines zweiten Bindeseiles
q. dient, dessen Abwicklung durch die Öse 5 gerichtet wird. Zur Erzielung des Erfindungszwecks
ist es nicht erforderlich, das Umdrehungsorgan als einen Rotationszylinder
auszubilden.
Diese Form ist jedoch zwecks Einfachheit dargestellt worden.
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Angenommen, daß die Bindeseile i und 4. vorher miteinander in dem
Punkt 6 z. B. durch einen Knoten verbunden worden sind. Wird dein Drehflügel 2 eine
Drehbewegung um seine Achse mitgeteilt, so wird das Bindeseil 4 sich um das Bindeseil
i herumdrehen und dabei von der Vorratsspule abwickeln. Durch Kombinieren dieser
Drehbewegung mit einer Schiebebewegung parallel zu dem Bindeseil i erzielt man eine
Schraubenlinie des Seiles d., deren Ganghöhe von den relativen Geschwindigkeiten
abhängt und daher beliebig regelbar ist. Selbstverständlich kann man an dem Drehflügel
2 eine beliebige Anzahl von Spulen 3 mit ebenso vielen Bindeseilen anordnen.
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Vor der Drehung des Drehflügels wird zwischen den Seilen i und 4 ein
Stab 7 in der Nähe des Knotenpunktes 6 eingelegt. Während der genannten Drehbewegung
wird daher dieser Stab mit den beiden Bindeseilen verbunden. Um die Stäbe 7 während
der Ruhelage des Drehflügels einzulegen, ist eine besondere Vorrichtung vorgesehen,
welche sei es dem Drehflügel2, sei es dem Bindeseil i, sei es den beiden gleichzeitig
eine bestimmte Bewegung mitteilt, welche die Wirkung hat, daß die beiden Seile voneinander
getrennt werden. Diese bestimmte Bewegung wird durch den Schlitz 36 ermöglicht.
Bei dieser Bewegung kann der Drehflügel z. B. in die gestrichelte Lage gebracht
werden, wonach der Stab 7 durch eine geradlinige Bewegung in seine Arbeitslage gebracht
wird, während welcher derselbe zwischen dem auseinanderstehenden Bindeseil 4 und
dem Bindeseil i hindurchgeht. Die umgekehrte Bewegung bringt den Drehflügel 2 in
seine Anfangslage, und die Drehung kann beginnen, wobei die einzige Bedingung darin
besteht, daß in einem geeigneten Zeitpunkt der Schlitz 36 sich gegenüber dem Bindeseil
i befindet, um es aufzunehmen. Eine entsprechende Vorrichtung läßt zwischen jeder
einzelnen Drehung den bereits geknüpften oder gezwirnten Teil um eine Länge vorschieben,
welche je nach dem Zweck veränderlich sein kann. Die beschriebene Anordnung bezieht
sich auf eine Verbindung mittels miteinander verzwirnter Seile.
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Für den Fall der durch feste Knoten verbundenen Seile dient die Anordnung,
welche in Abb. 2 dargestellt ist. Die Bindeseile i und 2 sind in dem Punkt 6 verknotet,
wobei der Drehflügel 2 entgegengesetzt zu der Abb. i gerichtet ist. Zu Beginn des
Arbeitszyklus hält ein Finger 8 das Bindeseil 4 im Abstand von dem Bindeseil i.
Der Drehflügel 2 dreht sich in der Lage A wie bei Abb. i um seine Achse, wobei die
Spule 3 durch den freien Winkelabstand zwischen den beiden Seilen hindurchgeht.
Wie gestrichelt dargestellt ist, bildet sich in der Achse ein loser Knoten. Sobald
dies erfolgt ist und während sich der Schlitz in der entsprechenden Lage befindet,
wird eine zweckinäßige Bewegung, die durch Verschiebung, Schwenkung oder ähnliches
hervorgebracht wird, ausgeführt, wodurch der Drehflügel2 in die strichpunktiert
dargestellte Lage B gebracht wird. Während dieser Bewegung und in einem entsprechend
gewählten Zeitpunkt verriegelt eine beliebige Bremse oder Klemmvorrichtung das Bindeseil
4 und hindert, daß sich dasselbe von der Spule 3 abwickelt. l'nter diesen Bedingungen
wird ein Festknüpfen des strichpunktiert dargestellten Knotens bewerkstelligt. Durch
eine einfache Bewegung kann währenddem der Stab 7 während des Festknüpfens des Knotens
in die Arbeitslage gebracht werden, wonach der Drehflügel in seine Anfangslage A
zurückkehrt und der Arbeitszyklus von -neuem' beginnen kann, wobei der Stab 7 von
dem Knoten umschlossen und daher mit den Bindeseilen fest verbunden wird.
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Der Finger 8 kommt nach der Drehung des Drehflügels außer Eingriff
mit dem Bindeseil 4 und nimmt diesen in dem Zeitpunkt wieder auf, wenn sich der
Drehflügel in der Lage B befindet, so daß das Bindeseil d. gespannt wird und eine
genau vorbestimmte Lage im Raum einnimrht. Von diesem Zeitpunkt an begleitet der
Finger den Drehflügel 2 während der Rückkehrbewegung des letzteren derart, daß die
Berührung nicht unterbrochen wird und, da dadurch das Bindeseil 4 gespannt und im
Abstand gehalten wird, jedes Verwickeln ausgeschlossen wird.
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Die beschriebenen Arbeitszyklen sind Elementarzyklen, und es ist ersichtlich,
daß durch ein anderes Gruppieren der Bestandteile der Bindung sowie durch Änderung
der Anzahl und der Reihenfolge der Arbeitsphasen man eine bestimmte Ordnung von
unterschiedlichen Knoten erzielen kann. Beispielsweise werden folgende Arbeitszyklen
beschrieben: Gemäß Abb. 3 wird nach der Bildung des ersten losen Knotens, anstatt
das feste Verknüpfen zu bewirken, der Drehflügel 2- über dem Knoten bewegt und macht
einen zweiten Knoten in der Weise, daß derselbe sich in umgekehrtem Sinne dreht.
Somit wird ein doppelter Knoten hergestellt, welcher in beschriebener Weise festgeknüpft
wird. Der Stab 7, falls solcher zur Verwendung kommt, kann dabei zwischen der Stelle
6 und dem erstgenannten Knoten oder zwischen den beiden Knoten eingeschaltet werden.
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Mit Bezug auf Abb. 4 sind zwei Drehflügel
vorgesehen,
welche in der Längsrichtung versetzt zueinander sind, wobei der eine das Bindeseil
i und der andere das Bindeseil mitnimmt, wodurch hintereinander ein Knoten mittels
des Seiles q. um das Seil i und ein weiterer Knoten mittels des Seiles i um das
Seil q, gebildet werden können. In der Abbildung sind diese beiden Knoten in losem
Zustande zwecks Vereinfachung dargestellt, in Wirklichkeit wird jedoch jeder Knoten
nach seiner Bildung festgeknüpft. Man erhält so weder in dem einen noch in dem anderen
Sinne lösbare Doppelknoten, die, wenn sie zweckentsprechend im Abstand und verteilt
angeordnet sind, auf diese Weise Maschen eines Netzes bilden. Die Vorrichtung gestattet
somit die Herstellung von Netzen durch Verknüpfen von Seilen,-Drähten und ähnlichem.
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Die beschriebenen Beispiele zeigen, daß die Anwendung der Grundanordnung
eine sehr mannigfaltige sein kann. Um die Beschreibung nicht zu umständlich zu machen,
wird in derselben keine ausführliche Darstellung der ganzen Maschine angegeben,
da es übrigens ersichtlich ist, daß die unterschiedlichen Dreh- und Schiebebewegungen
oder Schwenkungen bequem durch die bekannten kinematischen Mittel erzielbar sind.
Die Beschreibung wird auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Strohmatten beschränkt,
da diese die meisten der genannten Bewegungen aufweist und ohne wesentliche Änderung
in eine Vorrichtung mit verzwirnten Bindeseilen verwandelt werden kann oder auch
in eine solche, um das Verbinden unter Zuhilfenahme der Knoten auszuführen.
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In Abb. 5, 6, 7 ist eine solche Maschine zur Herstellung von Matten
aus Stengeln, Schilfrohr, Roggenstroh und ähnlichem durch Verknüpfen schematisch
dargestellt, welche Matten meistens zum Schutz von Pflanzen in den Gärtnereibetrieben
verwendet werden. Die Arbeitsweise der Maschine besteht aus mehreren, z. B. vier
Arbeitstakten, welche nachstehend beschrieben werden. Erster Arbeitstakt (Abb.5)
Das gewöhnlich aus einer mäßig dicken Schnur bestehende Bindeseil i wickelt sich
von einer gebremsten Spule io ab und wird durch die Achse des Drehflügels 2 geführt.
Die Arbeitsteile befinden sich dabei in der mit vollen Linien dargestellten Arbeitslage,
wobei das Werkstück 7 aus einer Schar von Schilfstengeln besteht. Der Finger 8 hält
eine dünnere Schnur q. in entsprechendem Abstand, wie dies in Abb. 2 angedeutet
ist. Es ist ein Zahnrad i i mit einer Teilzahnung, z. B. auf halbem- Umfang, vorgesehen,
welches mit einem gewöhnlichen Zahnrad 12 im Eingriff steht, das auf einer Querwelle
13 befestigt ist. Diese Welle 13 betätigt eine Serie von Kegelzahnradantrieben 1q.,
von welchen jedes seinerseits den Antrieb auf ein Zahnrad 15 überträgt, das mit
einem Zahnrad kämmt, welch letzteres an dem entsprechenden Drehflügel 2. befestigt
ist. Es ist eine solche Anzahl dieser Drehflügel :2 vorgesehen, wie die Matte Verknüpfungslinien
enthalten soll, jedoch befinden sich nicht sämtliche Drehflügel im Eingriff mit
sämtlichen Zahnrädern 15 zu 2
eicher Zeit. Diejenigen Drehflügel, z. B. die
Hälfte der ganzen Serie, welche sich im Eingriff befinden, führen eine Drehung um
genau 36o° um ihre Achse herum und werden dann selbsttätig angehalten, da die Verzahnung
des Rades i i dabei vor dem Rad 12 vorübergegangen ist und der Eingriff unterbrochen
wird. In diesem Zeitpunkt befinden sich die Schlitze der Drehflügel2 genau in ihrer
Anfangslage, d. h. in der lotrechten Mittellage nach Abb. 2 und 6, in welcher eine
entsprechende Anzahl von losen Knoten gebildet wird. Selbstverständlich sind so
viel Bindeseile i, wie Drehflügel :2 vorhanden sind, vorgesehen. Eine nicht dargestellte
Verriegelung hindert von diesem Zeitpunkt an jede Drehbewegung der Drehflügel 2.
Zweiter Arbeitstakt Auf der Hauptwelle 17, welche sich mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
dreht, ist eine Nockenscheibe 16 befestigt, mittels welcher ein die Drehflügel tragender
Arm 18, der durch eine Zugfeder icg beeinflußt wird und um die Achse 2o verschwenkbar
ist, in die gestrichelte Lage (Abb. 5) gelangen kann. Während dieser Aufwärtsschwenkung
bewegt sich eine Laufrolle 21 (Abb. 6 und 7) auf einer ortsfesten Kurve 22, welche
seitlich außerhalb der Arbeitsteile angeordnet ist, und bewirkt durch eine Hebelverbindung,
daß eine exzentrische Welle 23 eine Teildrehung ausführt und ähnlich einem Nocken
wirkt, so daß ein federbeeinflußter Schwenkhebel 2q. (für jeden Drehflügel je ein
Hebel) mit dem oberen Teil nach links verschwenkt wird, und dessen unterer Teil
das Bindeseil q., welches durch das Führungsauge 25 geführt wird, beim Austritt
aus diesem Führungsauge festklemmt. Das Ganze, bestehend aus der Rolle 21, der Welle
23, den Klemmhebeln a4., den Drehflügeln 2, wird bei der Verschwenkung des Armes
18 mitgenommen. Das Festklemmen des Bindeseiles q. kann somit in einem bestimmten
Zeitpunkt durch die relative Bewegung des genannten Ganzen in bezug auf die ortsfeste
Kurve 22 erfolgen. Das Bindeseil wird somit verriegelt, so daß
am
Hubende der Aufwärtsverschwenkung das Festknüpfen des Knotens, und zwar unter konstanter
Spannung, aus dem Grunde bewirkt werden kann, daß die Federig in der Nähe des Schwenkpunktes
2o angreift.
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Da die unterschiedlichen Scharen der Stengel ; keinen konstanten Durchmesser
besitzen, so ist auch die Länge des. Bindeseiles 4., welche bei jedem Knoten verbraucht
wird, nicht konstant. Der Arm 18 gelangt somit an jedem Hubende nicht ganz genau
zu ein und demselben Punkt im Raum, wobei diese Abweichungen möglich sind, weil
der Nocken 16 nicht in diesem Sinne zwangsläufig einwirkt. Das Nockenprofil ist
derart ausgebildet, daß es dem Festklemmen einer Schar von Stengeln von dem geringsten
vorkommenden Durchmesser entspricht, während für die anderen Durchmesser das Nockenprofil
etwas außer Berührung mit der Rolle des Armes 18 gelangt, der alsdann durch die
Feder i9 angezogen bleibt und, nachdem der Knoten einmal festgepreßt worden ist,
durch das Bindeseil 4 zurückgehalten wird. Andererseits gestattet der Hebel 24,
obwohl derselbe das Bindeseil q. energisch festklemmt, ein gewisses Abwickeln des
Bindeseiles 4.. Wenn daher die Stengelschar an den unterschiedlichen Stellen, welche
den einzelnen Bindelinien entsprechen, nicht von ein und demselben Durchmesser ist,
so kann man trotzdem ein gleichmäßiges Festpressen sämtlicher im Laufe der Arbeit
gebildeter Knoten erzielen. Selbstverständlich werden die Spannungen der unterschiedlichen
Federn derart eingestellt, daß ein genügend starkes Festpressen ohne Zerreißen der
Bindeseile ermöglicht wird.
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Zu Beginn des zweiten Arbeitstaktes verläßt der zugespitzte Finger
8, welcher aus zwei Gelenkteilen besteht und ebenfalls die Aufwärtsschwenkung mitmacht,
das Bindeseil q. und nähert sich dem Mittelpunkt des Drehflügels a in der Weise,
daß der Finger den Drehflügel erreicht und nach links (Abb. 6) am Hubende überschreitet,
welche Bewegungen durch das Abrollen der Rolle 35 an der Kurvenfläche 26 der ortsfesten
Kurve @.,2 bewirkt werden. Bei seiner Bewegung nach links trifft der Finger 8 das
Bindeseil q. und kann dasselbe infolge seiner Gelenkigkeit überreiten. Am Schluß
des zweiten Arbeitstaktes nimmt somit das Bindeseil 4., welches durch den Klemmhebel
24 verriegelt und stark gespannt ist, die in Abb.5 gestrichelt dargestellte Lage
ein, während der Finger 8 sich zu seiner Linken in nächster Nachbarschaft befindet
und sofort in der Lage ist, damit in Berührung zu kommen.
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Während der zweiten Hälfte der Aufw 'irtsschweill-ziln- (zweiter Arbeitstakt)
läßt ein Nocken 27 mit zwei diametralen Vorsprüngen, welcher auf ein entsprechendes
Hebelgestänge einwirkt, einen Rechen 28 von der Lage A in die Lage B gelangen. Bei
dieser Bewegung nimmt der Rechen 28 eine weitere halbe Schar der Stengel mit, wodurch
diese letztere durch den federbeeinflußten Preßfuß a9 festgehalten wird. Da.
der Punkt B infolgedessen im Raum ortsfest ist, daß derselbe durch den zwangsläufigen
AntHeb des Nockens 27 bestimmt ist, so nimmt die hintere Fläche einer jeden weiteren
Stengelschar und somit auch der Punkt, in welchem der nächste Knoten gebildet werden
soll, eine genaue konstante Lage ein, was für das nachträgliche Festpressen des
Knotens von größter Bedeutung ist. Es folgt daraus, daß auch das selbsttätige Fortschreiten
des fertigen Erzeugnisses und Aufwickeln auf die Empfangstrommel 3o, die durch eine
Feder oder ein Gegengewicht im Sinne des Pfeiles gedreht wird, in regelmäßiger Weise
vor sich gehen kann.
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Nachdem der Rechen 28 die Schubbewegung ausgeführt hat, kehrt derselbe
in seine Anfangslage zuriick, kurz bevor die Hälfte des zweiten Arbeitstaktes vollendet
ist. Es kann bemerkt werden, daß im Zeitpunkt des Festpressens der Knoten die Bindeseile
q., welche unter einem durch die Praxis bestimmten geeigneten Winkel die Zugwirkung
ausüben, den Preßfüßen 29 entgegenarbeiten, den Widerstand dieser letzteren jedoch
nicht zu überwinden vermögen, weil die Preßfüße stark belastet sind, wodurch die
Zugwirkung die Stengelschar 7 nicht nachziehen kann, Dritter Arbeitstakt Die Hälfte
der Drehflüge12, deren Bewegungen oben beschrieben worden sind, bleibt alsdann unbeweglich,
während die andere Hälfte dieser Drehflügel, die klarheitshalber nicht dargestellt
ist, diejenigen Arbeiten ausführt, welche beim ersten Arbeitstakt beschrieben worden
sind, und zwar in bezug auf eine volle Stengelschar, weil diejenige halbe Schar,
welche soeben durch den Rechen 28 vorgeschoben worden ist, die halbe Schar ergänzt,
die vorher an dieser Stelle angebracht worden ist und sich noch in nicht gebundenem
Zustande befindet. Man erhält auf diese Weise eine Überlappung der Scharen in bezug
auf die zu genügendem Zusammenhalt der Matte erforderlichen Bindelinien. Vierter
Arbeitstakt Die Hälfte der Drehflügel, welche auf diese Weise die Knoten gebildet
hat, wird nunmehr durch einen oder mehrere Arme i8 mitgenommen,
die
unter dem Einfluß der Feder 19 einerseits und eines Nockens 16 anderseits stehen,
welcher auf ein und derselben Welle 17 befestigt, jedoch gegen den anderen Nokken
um genau iSo° versetzt ist. Die Knoten werden nunmehr festgepreßt. Zu Beginn dieses
vierten Arbeitstaktes macht der Rechen 28 infolge des Doppelnockens 27 die entsprechende
Bewegung, wodurch eine weitere halbe Stengelschar in die Arbeitslage gebracht wird.
Die andere Hälfte der Drehflügel 2, welche in erster Linie beschrieben worden ist
und welche unbeweglich gewesen ist, kehrt nunmehr infolge einer entgegengesetzt
gerichteten Schwenkung der Arme 18, welche Schwenkung in diesem Falle durch den
Nocken 16 zwangsläufig bewirkt wird, in ihre in vollen Linien in Abb. 5 dargestellte
Lage zurück.
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Zu Beginn des vierten Arbeitstaktes kommt der Finger 8, unter der
Wirkung der Schraubenfeder 32 (Abb. 6) und durch die Kurvenfläche 26 gesteuert,
mit dem noch gespannten Bindeseil 4. in Berührung. Von diesem Zeitpunkt an hält
dieser Finger an der ganzen Länge der Abwärtsschwenkung das Bindeseil. unter elastischer
Spannung und verschiebt dasselbe nach rechts (Abb.6) in der Weise, daß der Drehflügel
2 das Bindeseil nicht berühren kann. Sobald der Klemmhebel 24. das Bindeseil freigegeben
hat, wird der Finger 8 selbsttätig die erforderliche Menge des Bindeseiles 4 abwickeln.
Diese unterschiedlichen Bewegungen können unter der Wirkung der Feder 32 in nachgiebiger
Weise vor sidh gehen und ein Bewegungsgesetz befolgen, welches durch das zweckmäßig
ausgebildete Profil der Kurve 26 vorgeschrieben ist.
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Am Ende des Abwärtshubes wird jedes Zahnrad eines jeden Drehflügels
2 mit dem entsprechenden Rad 15 in Eingriff kommen, derart, daß die Drehung des
ersten Arbeitstaktes beginnen kann. Dieses Eingreifen erfolgt in ganz genauer Weise
deshalb, weil die Lage am Hubende mit vollständiger Genauigkeit durch die zwangsläufige
Steuerung mittels des Nockens 16 bestimmt wird.
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Der Arbeitstakt wird in folgender Weise vervollständigt: Wenn erforderlich,
wird das Verriegeln der Seile i durch irgendeine, z. B. dem Klemmhebel -2d. ähnliche
und nicht dargestellte Vorrichtung bewirkt, nachdem der Rechen 28 seine Wirksamkeit
beendet und bevor die Knoten festgezogen worden sind, wodurch jedes Abziehen des
Seiles i unter der Wirkung des Festziehens verhindert wird.
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Die periodische Abseitsbewegung der Drehflügel 2 kann durch eine schräggerichtete
Verschiebung eines diese Drehflügel tragenden Schieberahmens bewerkstelligt werden,
anstatt daß diese Bewegung mittels Verschwenkung ausgeführt wird. Man kann auch
die Arbeitsteile derart anordnen, daß, die Drehflügel--, mit Ausnahme der Drehbarkeit,
einer weiteren Bewegung nicht unterliegen, daß dagegen die Seile i sich nach der
Bildung der Knoten bis auf einen entsprechenden Winkel seitlich verstellen.
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Wird die Vorrichtung in ähnlicher Weise wie beschrieben ausgeführt,
jedoch ohne die Finger 8, wobei jedoch die Drehflügel 2 entgegengesetzt wie in Abb.
i gerichtet sind, so eignet sich eine so ausgebildete Vorrichtung zur Herstellung
von Verschlägen oder Zäunen mit auf sich selbst gedrehten oder gezwirnten Seilen.
Die beschriebenen Arbeitstakte erfolgen dann, wie bereits beschrieben, jedoch mit
folgenden Abweichungen, und -zwar: i. Die Drehflügel2 führen mehrere Umdrehungen
um sich selbst aus, um die erforderliche Zwirnungszahl zu erhalten.
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2. Eine Knotenbildung kommt in Fortfall, da die Drehflügel 2 entgegengesetzt
gerichtet sind und die Finger 8 nicht vorhanden sind.
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3. Die Verschwenkung der Arme 18 ist eine wesentlich kleinere, und
zwar nur gerade genügend, urn den Durchgang der Werkstückteile 7, z. B. Holzstäbe,
Stengel usw., zu ermöglichen, im Maße, wie sie durch den Rechen 28 vorgeschoben
werden.
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q.. Der Nocken 16 ist nur einmal vorhanden, und der Nocken 27 ist
nur einfach ausgebildet, weil bei solchen Werkstücken die Bindeverknüpfungen sämtlich
zu gleicher Zeit erfolgen und sich in einer einzigen Linie befinden.