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Verfahren zur Darstellung von wasserunlöslichen Monoazofarbstoffen
Es wurde gefunden, daß die durch Kondensation von Aroylessigestern R-CO-CH2-COOC2H5
mit primären aromatischen Monoaminen NH2-R' erhältlichen Aroylessigsäurearylide
von der allgemeinen Formel R-CO-CH2-CO-NH-R', worin R und R' unsubstituierte oder
substituierte Arylreste darstellen, die keine Azo-oder Azoxygruppen und keine wasserlöslichmachenden
Gruppen enthalten, überraschenderweise so viel Affinität zur Baumwollfaser haben,
daß beim Kuppeln mit unsulfonierten Diazoverbindungen der aromatischen Reihe kräftige
Färbungen erhalten werden, welche die entsprechenden Färbungen mit Acetessigsäurearyliden
in bezug auf Nuance und Klarheit des Tons sowie Farbstärke weit übertreffen und
eine sehr gute . Lichtechtheit, Wasserechtheit, Chlorechtheit und Seif- und Sodakochechtheit
aufweisen.
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Von besonderem Interesse ist, daß man auf diesem Wege gelbe bis rote
Nuancen von gleichfalls sehr guter Lichtechtheit erhalten kann.
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Da auf dem Eisfarbengebiet gelbe bis orange Farbtöne von hoher Lichtechtheit
noch fehlen, bilden die neuen Farbstoffe also eine wertvolle Bereicherung auf diesem
Gebiete der Färberei. Die genannten Farbstoffe können in üblicher Weise entweder
auf der Faser durch Färbung oder Druck, in Substanz oder auf einem Substrat hergestellt
werden.
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In der Patentschrift 393 267 ist die Verwendung von Aroylessigsäurederivate
der Aminoazoverbindungen und Aminoazoxyverbindungen mitbeansprucht, die ebenso wie
die entsprechenden Acetessigsäurederivate der Aminoazoverbindungen und Aminoazoxyverbindungen
sich durch besondere Verwandtschaft zur pflanzlichen Faser auszeichnen, so daß nach
dem Eisfarbenverfahren brauchbare Färbungen damit erzielt werden. Einfache Aroylessigsäurearylide,
die nach dem vorliegenden Verfahren verwendet werden sollen, sind jedoch noch nicht
zur Herstellung von Eisfarben verwendet worden, da man bisher noch nicht erkannt
hatte, daß der Ersatz der Acetylgruppe durch die Benzoyl-oder allgemeine Aroylgruppe
in den Acetylessigsäuremonoaryliden allein schon genügt, um die Verwandtschaft zur
pflanzlichen Faser derart zu steigern, daß nach dem Eisfarbenverfahren brauchbare
Färbungen erzielt werden können. Beispiele In den folgenden Färbebeispielen wird
gut ausgekochter Baumwollstoff getrocknet und auf . dem- Foulard mit der Grundierungslösung
imprägniert,
abgequetscht und getrocknet. Die trockene Ware wird durch die Diazolösung gezogen,
etwa 3 Minuten verhängt und dann- durch ein Bad mit etwa 3 ccm Salzsäure 22° Be
im Liter gezogen. Hierauf wird gut gespült, im kochenden Seife-Soda-Bad geseift,
nochmals gespült und getrocknet.
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i. a) Grundierungslösung. 16,2g Benzoylessigsäure-2-chloranilid werden
mit 30 ccm 5oprozentigem Türkischrotöl und a1 ccm Natronlauge von 340 Be
angeteigt und durch Übergießen mit 1 1 kochendem Wasser in Lösung gebracht.
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b) D i a z o 1 ö s u n g. 11,4 g i-Amino-?-methyl-4-nitrobenzol werden
in bekannter Weise mit 21 ccm Salzsäure von 22° Be und 5,6 g in Wasser gelöstem
Natriumnitrit diazotiert. Die klare Diazolösung wird mit etwa 15 g kristallisiertem
Natriumacetat auf Kongoneutralität abgestumpft und auf 1 1 eingestellt.
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Man erhält ein sehr lichtechtes, lebhaftes, mittleres Gelb.
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?. a) Grundierungslösung. Die Grundierungslösung wird wie bei Beispiel
i bereitet, jedoch unter Verwendung von i5 g Benzoylessigsäure-o-toluidid.
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b) D i a z o 1 ö s u n g. Auch diese wird analog Beispiel i bereitet,
jedoch unter Verwendung von 12,6 g i-Amino-2-methoxy-4-nitrobenzol.
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Man erhält ein, sehr lichtechtes, rotstichiges Gelb.
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3. 23,9 g Benzoylessigsäureanilid werden heiß in 5o ccm 2 n-Natronlauge
und Wasser gelöst und nach dem- Erkalten mit 5o ccm 2 n-Essigsäure fein verteilt
ausgefällt. In diese Suspension läuft eine wie folgt bereitete Diazolösung: 17,3
g i-Amino-4-chlor-2-nitrobenzol werden mit 27 ccm Salzsäure 22o Be und 7,2 g Natriumnitrit,
wie üblich, diazotiert. Die klare Diazolösung wird mit Natriumacetat auf Kongoneutralität
abgestumpft.
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Nach mehrstündigem Nachrühren ist die Farbstoffbildung beendet. Der
durch Absaugen gewinnbare Farbstoff bildet eine gelbe Paste, die Farbaufstriche
von sehr guter Lichtechtheit liefert. 4. 15,2 g i-Amino-2-methyl-4-nitrobenzol werden,
wie üblich, mit 30 ccm Salzsäure von 2o° B8 und 7,2 g in Wasser gelöstem
Natriumnitrit diazotiert. Die kläre Diazolösung wird mit Natriumacetat auf Kongoneutralität
abgestumpft. In diese Lösung läuft die durch Lösen von 27,4 g 4-Chlorbenzoylessigsäureanilid
in 50 ccm doppelt normaler Natronlauge und heißen! Wasser erhaltene Arylidlösung.
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Der entstehende Farbstoff fällt aus und kann durch Absaugen gewonnen
werden. Er bildet eine gelbe Paste, die Farbaufstriche von sehr guter Lichtechtheit
liefert.
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5. Grundierungsbad. Zog i-Naphthoylessigsäureanilid werden mit 2o
ccm Sulfonierungsprodukt von Rizinusöl, hergestellt nach der Patentschrift 113433,
und 21 ccm Natronlauge von 34° Be angeteigt und durch Übergießen mit 1 1 kochendem
Wasser gelöst. Diazodruckfarbe 12,6 g i-Amino-4-nitro-2-methoxybenzol werden mit
21 ccm Salzsäure von 22° Be und 5,6 g in Wasser gelöstem Natriumnitrit unter Eiszusatz
diazotiert. Man füllt auf 5oo ccm auf, verdickt mit 480 g Traganth 6o : iooo und
stumpft mit 2o g kristallisiertem Natriumacetat auf Kongoneutralität ab. Druckvorschrift
Der Baumwollstoff wird mit der Grundierung geklotzt, getrocknet und hierauf mit
der Diazodruckfarbe bedruckt. Dann wird gewaschen und kochend geseift.
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Man erhält ein rotstichiges Gelb von sehr guter Lichtechtheit.
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Verwendet man als Kupplungskomponenten andere AroylessigsäurearyTide
und als Diazokomponenten beliebige andere Amine, so werden Farbstoffe erhalten,
die teilweise ebenfalls durch sehr gute Lichtechtheit ausgezeichnet sind.
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Die folgende Tabelle veranschaulicht eine Anzahl der so erhältlichen
Farbstoffe, ohne die Möglichkeit zu begrenzen, durch Verwendung anderer Kupplungskomponenten
und anderer Amine ebenfalls Farbstoffe von sehr guter Lichtechtheit herstellen zu
können.
Diazokomponente Kupplungskomponente Farbton |
i. i-Amino-4-methyl-z-nitrobenzol Benzoylessigsäureaniiid Grünstichiges
Gelb |
2. i-Amino-4-methoxy-z-nitrobenzol Benzoylessigsäure-2-chloranilid
Rotstichiges Gelb |
3. i-Amino-2 # 5-dichlorbenzol Benzoylessigsäure-z-chloranilid
Mittleres Gelb |
4. i-Amino-4-methyl-z-nitrobenzol Benzoylessigsäure-z-chloranilid
Grünstichiges Gelb |
g. i-Amino-4-chlor-2-nitrobenzol Benzoylessigsäure-2-chloranilid
Grünstichiges Gelb |
Diazokomponente Kupplungskomponente Farbton |
6. z-Amino-2-nitrobenzol Benzoylessigsäure-2-chloranihd _ Mittleres
Gelb |
=-Aminoanthrachinon Benzoylessigsäure-2-toluidid Rotstichiges
Gelb |
B. z-Amino-2-methyl-q.-nitrobenzoi Benzoylessigsäureanilid
Grünstichiges Gelb |
g. z-Amino-2-methoxy-4-nitrobenzol Benzoylessigsäureanilid
Grünstichiges Gelb |
1o. x-Amino-2-nitro-4-methoxybenzol Benzoylessigsäureanilid
lotstichiges Gelb |
rr. z-Amino-q-nitro-2-methylbenzol Benzoylessigsäure-q.-chlor-2-toluidid
Grünstichiges Gelb |
12. 2-Nitro-z-aminobenzol ]#enzoylessigsäure-4-chlor-2-anisidid
Rotstichiges Gelb |
13- z-Amino-2-nitro-¢-methylbenzol 4-Methylbenzoylessigsäure-q.'-ani-
Rotstichiges Gelb |
sidid |
1q.. 2 # 5-Dichlor-r-aminobenzol 4-Methylbenzoylessigsäure-z'-naph-
Grünstichiges Gelb |
# thylamid |
=5. z-Amino-2-nitro-4-methoxybenzol q.-Methoxybenzoylessigsäureanilid
Rotstichiges Gelb |
16.1 r-Amino-2-nitro-4-chlorberizol . 2-Naphthoylessigsäureanilid
Mittleres Gelb |