Saatguttrockenbeize Die Anwendung merkurierter saurer Farbstoffe zur
Saatgutbeize ist bekannt. (Arbeiten d. Biol. Reichsanstalt f. Land- und Forstwirtschaft,
Bd. II, S. 376.) In diesen Farbstoffen ist die Quecksilberwirkung gegenüber Sublimat
derart herabgesetzt, daß sie für Beizzwecke nicht in Frage kommen (l. c. S.310).Seed dry dressing The use of mercurized acidic dyes for
Seed dressing is known. (Works by the Biol. Reichsanstalt for Agriculture and Forestry,
Vol. II, p. 376.) In these dyes the mercury effect is against sublimate
so reduced that they cannot be used for pickling purposes (1. c. p.310).
Es wurde nun gefunden, däß basische merkurierte Farbstoffe diesen
Nachteil nicht zeigen. Merkuriertes Methylviolett, merkuriertes Auramin oder ein
aus 3-Aminocarbazol hergestellter merkurierter Iminfarbstoff, zu einer auf' 3 0/0
Hg eingestellten Trockenbeize verarbeitet, desinfizieren bei einer Aufwandmenge
von 150 g/Ztr. das Saatgut vollständig. In Wasser schwerlösliche Farbstoffe
löst man vor dem Imprägnieren in Phenol.It has now been found that basic mercurized dyes do not show this disadvantage. Mercurized methyl violet, mercurated auramine or a mercurated imine dye made from 3-aminocarbazole, processed into a dry stain adjusted to 3 0/0 Hg, disinfect at an application rate of 1 50 g / ctr. the seed completely. Dyes that are sparingly soluble in water are dissolved in phenol before impregnation.
Nach dem österreichischen Patent 96 329
wurden schon wasserlösliche
Farbstoffe im Naßbeizverfahren, und zwar zur Bekämpfung von Fäulniserregern, verwendet.
Die desinfizierende Wirkung von Farbstoffen ist schon aus der Humanmedizin bekannt.
Gegen Streifenkrankheit wirken diese Farbstoffe nicht. Sie haben demgemäß in der
Praxis der Bekämpfung der Getreidekrankheiten keinen Eingang gefunden. Andererseits
ist die genannte desinfizierende Kraft mit der Wasserlöslichkeit der Farbstoffe
verknüpft. Der Erfindungsgedanke wird darin erblickt, daß sich der fungicide Wert
des Quecksilbers in der neuerdings fast ausschließlich benutzten Trockenbeize stark
erhöht, und zwar von 5 bis 6 0io bei Sublimat auf 3 % Quecksilber bei den
genannten Farbstoffen. Diese merkurierten Farbstoffe sind in Wasser fast unlöslich.
Sie wurden daher, um die Permeabilität zu erhöhen, mit Phenol gemeinsam imprägniert.
Es ist auch bekannt, aus toxisch wirkenden Basen nichttoxisch wirkende, aber fungicide
Produkte herzustellen. Diese Produkte sind wegen mangelnder Wirkung ebenfalls nicht
verwendbar. Der fungicide Wert des Quecksilbers wird abgeschwächt, die erforderliche
Quecksilberkonzentration ist zu hoch, so daß das Produkt zu teuer wird. Demgegenüber
haben die genannten Farbstoffe eine gute Wirkungssteigerung des Quecksilbers aufzuweisen.According to Austrian patent 96 329 , water-soluble dyes have already been used in the wet pickling process to combat putrefactive agents. The disinfecting effect of dyes is already known from human medicine. These dyes are not effective against streak disease. Accordingly, they have not found their way into the practice of combating cereal diseases. On the other hand, the disinfecting power mentioned is linked to the water solubility of the dyes. The idea of the invention is seen in the fact that the fungicidal value of mercury in the dry stain, which has recently been used almost exclusively, increases greatly, namely from 5 to 6% for the sublimate to 3 % mercury for the dyes mentioned. These mercury dyes are almost insoluble in water. They were therefore impregnated together with phenol in order to increase the permeability. It is also known to produce non-toxic but fungicidal products from toxic bases. These products cannot be used either because they are not effective. The fungicidal value of the mercury is weakened, the required mercury concentration is too high, so that the product becomes too expensive. In contrast, the dyes mentioned have a good increase in the effectiveness of mercury.