DE4426706C1 - Servohydraulischer Stellantrieb - Google Patents
Servohydraulischer StellantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen servohydraulischen Stellantrieb bestehend
aus einem Tandemzylinder und zwei hydraulisch damit verbundenen
mechanischen Servoventilen gemäß dem Gattungsbegriff des
Hauptanspruches.
Im Bereich der Fahrzeugtechnik und insbesondere in der Luftfahrt
beispielsweise beim Hauptrotor-Stellantrieb eines Hubschraubers werden
aus Gründen der Redundanz vorzugsweise Tandemzylinder eingesetzt, die
mit zwei mechanischen Servo-Ventilen angesteuert werden. Die beiden
Servo-Ventile werden synchron betrieben, was eine genaue Abstimmung
erforderlich macht. Nach längerer Betriebsdauer ist aber nicht
auszuschließen, daß durch Steuerkantenverschleiß eine Nullpunktsdrift
eintritt. Da nicht damit gerechnet werden kann, daß der Verschleiß in
beiden Servo-Ventilen in gleicher Größe und zeitgleich auftritt, ergibt
sich ein Gegeneinander der beiden Servo-Ventile, was man im englischen
als force fighting bezeichnet. In einem solchen Fall muß der
Stellantrieb ausgebaut und in der Werkstatt mittels Abstimmscheiben
nachjustiert werden. Diese Nachjustierung ist sehr aufwendig und
beansprucht viel Zeit.
Aus der DE 37 03 019 A1 ist ein Servohydraulischer Stellantrieb bekannt, bei dem zwei
Fluidkreise, die an je eine doppelt wirkende Kolben - Zylinder - Einheit angeschlossen sind, mit
einem Steuerschieber und einer verschiebbaren Hülse, vorgesehen sind.
Weiterhin ist es aus der DE 35 19 211 A1 bekannt, bei einem Wegeventil zum
Toleranzausgleich, zwischen Betätigungsvorrichtung und Verschlußstück, ein Federelement und
zwei Druckplatten vorzusehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsmäßigen servohydraulischen
Stellantrieb anzugeben, bei dem eine Nachjustierung der beiden synchron
laufenden Servo-Ventile ohne Ausbau des Stellantriebes möglich ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Bestandteil von Unteransprüchen.
Vorgeschlagen wird eine Anordnung, bei der die äußere Hülse eines der
beiden Servo-Ventile entgegen einer Rückstellkraft durch ein von außen
betätigbares Mittel axial verschiebbar ist. Dazu ist beispielsweise
zwischen der die beiden Servo-Ventile trennenden Zwischenhülse und der
verschiebbaren äußeren Hülse ein Keilscheibenpaar angeordnet. Dieses
besteht aus einer festen und einer radial verschiebbaren Keilscheibe. Um
die Abstimmung der beiden Servo-Ventile von der Außenseite des
Stellantriebes vornehmen zu können, weist die radial bewegbare
Keilscheibe des Keilscheibenpaares eine Verlängerung auf. Die
Verlängerung ist mit einem Außengewinde versehen, auf die eine ein
Innengewinde und einen Sechskant aufweisende Verstellhülse aufschraubbar
ist. Diese Verstellhülse stützt sich stirnseitig auf der Zwischenhülse
und im Ventilgehäuse ab. Durch Drehung der Verstellhülse wird die
radial bewegbare Keilscheibe verschoben und entsprechend der Neigung
des Keilscheibenpaares die äußere Hülse des einen Servo-Ventiles
entgegen der Rückstellkraft axial bewegt. Zur Überbrückung des
Gewindeflankenspiels zwischen der Verlängerung und der Verstellhülse
wird quer zur Achse der Verlängerung in diese ein Teflonstopfen
eingesetzt. Dieser gräbt sich beim Zusammenschrauben in die
Gewindespitzen ein. Dadurch wird ein definierter Verschraubweg für die
radial bewegbare Keilscheibe garantiert oder anders ausgedrückt die
Drehung der Verstellhülse exakt in einen Vorschubweg umgesetzt. Damit
die Verstellhülse, beispielsweise infolge Vibration, sich nicht selbst
drehen kann und zur Abstützung der Verstellhülse im Ventilgehäuse,
wird in das Ventilgehäuse eine ein Außengewinde aufweisende Fixierhülse
eingeschraubt, wobei das Außengewinde in einen Außensechskant übergeht
und die Fixierhülse sich stirnseitig auf die einen Kragen aufweisende
Verstellhülse abstützt und diese fixiert. Zur weiteren Absicherung
weist sowohl die Verstellhülse als auch die Fixierhülse eine
Querbohrung auf, durch die ein Sicherungsdraht hindurchsteckbar ist.
Durch Versuche und Berechnungen kann ermittelt werden, welcher Axialweg
der äußeren Hülse welcher Umdrehung der Sechskanthülse entspricht. Dabei
muß die Steigung der Verstellhülse sowie die Größe der Schräge des
Keilscheibenpaares berücksichtigt werden. Soll der maximale Gesamtweg
der Verschiebung der äußeren Hülse beispielsweise ± 0,06 mm betragen,
dann entspricht dies bei einer entsprechenden Paarung von Steigung der
Verstellhülse und Schräge des Keilscheibenpaares einer Umdrehung von
± 2,25 der Verstellhülse. Andere Verhältnisse sind ohne weiteres
vorgebbar, da zum einen die Steigung der Verstellhülse geändert werden
kann, ebenso die Größe der Schräge des Keilscheibenpaares.
Im Vergleich zu den bisher bekannten Abstimmscheiben kann mittels der
Verstellhülse die Abstimmung stufenlos erfolgen, wobei die Kontrolle
durch Vergleich der Anzeigen zweier Manometer, die die Verbraucherdrücke
der beiden Servo-Ventile darstellen, unmittelbar gegeben ist. Sobald bei
der routinemäßigen Nullpunktsüberprüfung eine Abweichung festgestellt
wird, kann die zuvor beschriebene Nachjustierung jederzeit wiederholt
werden.
Anhand einer Zeichnung wird der erfindungsgemäße hydraulische
Stellantrieb näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt zweier synchron arbeitender
hydraulischer Servoventile mit der erfindungsgemäßen
Justiermöglichkeit,
Fig. 2 in einer vergrößerten Darstellung die erfindungsgemäße
Justiermöglichkeit,
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung X in Fig. 2.
In Fig. 1 ist in einem Längsschnitt ein Teil des Servostellantriebes
dargestellt, und zwar die synchron arbeitenden hydraulischen
Servoventile 1, 2 mit der erfindungsgemäßen Justiermöglichkeit 3. Alle
übrigen dazugehörigen Teile wie Ventilgehäuse, Tandemzylinder, zu- und
abführende Leitungen wurden der Einfachheit halber hier weggelassen.
Die beiden einander gegenüberliegenden achsfluchtig angeordneten
Servoventile 1, 2 weisen je eine äußere Hülse 4, 5 auf, mit den
entsprechenden Öffnungen zum Anschluß der Druckleitung P, der
Rückführleitung R sowie der Arbeitsleitungen C1, C2. In der Bohrung der
äußeren Hülse 4, 5 ist je ein axial verschiebbarer Steuerschieber 6, 7
angeordnet, wobei über eine Koppelstange 8 die beiden Steuerschieber 6,
7 miteinander verbunden sind. Im Trennbereich der beiden Servoventile 1,
2 ist eine Zwischenhülse 9 angeordnet mit einer großen Öffnung 10, durch
die ein Verstellhebel 11 beispielsweise für den Hauptrotor eines
Hubschraubers hindurchgreift. Der Verstellhebel 11 ist kinematisch mit
der Koppelstange 8 verbunden.
In diesem Beispiel ist das rechts angeordnete Servoventil 2 fest im
nicht dargestellten Ventilgehäuse angeordnet, während das links
angeordnete Servoventil 1 entgegen einer Rückstellkraft axial
verschiebbar ist. Die Einzelheiten dazu sind in den Fig. 2 und 3
entnehmbar. Die beiden Servoventile 1, 2 müssen genau synchron laufen,
was in gewissen Abständen immer wieder überprüft wird. Es ist aber
nicht ausgeschlossen, daß nach einer gewissen Betriebsdauer durch
Steuerkantenverschleiß eine Nullpunktsdrift eintrifft. Wird diese nicht
beseitigt, ergibt sich ein Gegeneinander der beiden Servoventile 1, 2.
Bei der erfindungsgemäßen Justierung von außen wird ohne Ausbau des
Stellantriebes die Nullstellung des in diesem Beispiel rechts
angeordneten Servoventiles 2 als Fixpunkt betrachtet und das links
angeordnete Servoventil 1 so lange seitlich verschoben, wahlweise mehr
nach rechts oder mehr nach links, bis der Abgleich wieder hergestellt
ist. Dabei ist es unerheblich, ob der die Nullpunktsdrift verursachende
Steuerkantenverschleiß im rechts 2 oder links 1 angeordneten
Servoventil aufgetreten ist.
In Fig. 2 ist in einem vergrößerten Maßstab die erfindungsgemäße
Justiermöglichkeit 3 dargestellt. Im Unterschied zu Fig. 1 ist das
axial verschiebbare Servoventil 1 etwas anders aufgebaut, in der Weise,
daß der Steuerschieber nicht einstückig, sondern zweiteilig aufgebaut
ist. Er besteht in dieser Ausführungsform aus einer glatten Stange 12
und einer damit verbundenen Hülse 13. Ein weiterer Unterschied ist
dadurch gegeben, daß der Steuerschieber 12, 13 nicht direkt in der
äußeren Hülse 4, sondern in der sogenannten Bypasshülse 14 geführt ist.
Das ist eine übliche Ausführung insbesondere in der Luftfahrtindustrie,
um damit sicherzustellen, daß bei einem Klemmen des Steuerschiebers 12,
13 über die Bypasshülse 14 der Stellantrieb noch betätigt werden kann.
In dieser Darstellung ist der Trennabstand zwischen äußerer Hülse 4 und
der Zwischenhülse 9 gut zu erkennen. Die auf die äußere Hülse 4 wirkende
Rückstellkraft wird in der Weise erzeugt, daß in einer an der äußeren
Hülse 4 angebrachten Außennut 16 eine Tellerfeder 17 eingreift.
Diese Tellerfeder 17 stützt sich über eine Anlaufscheibe 18 und eine
Abstimmscheibe 19 im Ventilgehäuse ab. Die Anlaufscheibe 18 ist der
harte Gegenpart der Tellerfeder, was ein Eingraben derselben
verhindert. Mittels einer passend gewählten Abstimmscheibe 19 wird die
gewünschte Vorspannung der Tellerfeder 17 einreguliert. Die eigentliche
Justiereinrichtung 3 weist folgende Elemente auf. Hauptelement ist ein
Keilscheibenpaar, bestehend aus einer festen 20 und einer radial
verschiebbaren Keilscheibe 21. Dieses Keilscheibenpaar ist im
Trennbereich zwischen dem links angeordneten Servoventil 1 und der
Zwischenhülse 9 angeordnet. Beide Keilscheiben 20, 21 weisen ein
Mittenloch auf, so daß die mit der Schiebestange 12 verbundene
Koppelstange 8 hindurchgreifen kann. Aus Montagegründen ist die radial
verschiebbare Keilscheibe 21 U-förmig nach oben hin offen, weil durch
die Verlängerung 22 eine axiale Montage ausgeschlossen ist. Die links
angeordnete feste Keilscheibe 20 stützt sich auf der Stirnseite der
äußeren Hülse 4 des links liegenden Servoventiles 1 ab, die rechts
angeordnete radial verschiebbare Keilscheibe 21 auf der Stirnseite der
Zwischenhülse 9. Damit die radial verschiebbare Keilscheibe 21 von außen
betätigt werden kann, ist sie mit einer ein Außengewinde aufweisenden
Verlängerung 22 verbunden. Auf dieses Außengewinde ist eine
Verstellhülse 23 aufschraubbar, die mit einem Innengewinde, einem
Kragenbereich 24 und einem einen Sechskantquerschnitt aufweisenden
Stirnbereich 25 versehen ist. Das dem Ventil zugewandte stirnseitige
Ende der verstel1hülse 23 stützt sich auf der Zwischenhülse 9 ab. Die
Klemmung zum Ventilgehäuse erfolgt über eine in das Ventilgehäuse
einschraubbare Fixierhülse 26, die einen Außengewindebereich 27 und
einen stirnseitigen Sechskant 28 aufweist. Das dem Ventil zugewandte
stirnseitige Ende der Fixierhülse 26 stützt sich auf den Kragenbereich
24 der Verstellhülse 23 ab und sichert somit gegen ein Verdrehen.
Die erfindungsgemäße Justierung erfolgt nun in der nachfolgenden
erläuterten Art und Weise. Nach Feststellung einer Nullpunktsdrift wird
mit einem passenden Sechskantschlüssel die Fixierhülse 26 etwas
geöffnet, so daß die Verstellhülse 23 sich drehen kann. Mit einem
kleineren Sechskantschlüssel, der auf die Verstellhülse 23 aufsteckbar
ist, wird die Verstellhülse 23 wahlweise nach rechts oder links gedreht
im Sinne des Abgleichs beider Servoventile 1, 2. Die Kontrolle erfolgt
über die Anzeige zweier an die Servoventile 1, 2 angeschlossenen
Manometer. Damit beim Drehen der Verstellhülse 23 kein
Gewindeflankenspiel überbrückt werden muß, ist in einer Querbohrung der
Verlängerung 9 ein Teflonstopfen 29 angeordnet. Dieser gräbt sich in die
Gewindespitzen ein und eliminiert dadurch das störende
Gewindeflankenspiel. Auf diese Weise wird die Drehung der Verstellhülse
23 feinfühlig ohne störendes Flankenspiel in eine axiale Bewegung der
äußeren Hülse 4 umgesetzt. Das Verhältnis von Drehung der Verstellhülse
23 zu axialer Verschiebung der äußeren Hülse 4 ist zum einen abhängig
von der Steigung des Gewindes der Verstellhülse 23 sowie von der Schräge
der beiden zusammenwirkenden Keilscheiben 20, 21. Damit beim Verschieben
der äußeren Hülse 4 kein Spiel auftritt, drückt die Tellerfeder 17 gegen
die Hülse 4. Ist der Abgleich erfolgt, wird die Fixierhülse 26 wieder
angezogen, so daß die Verstellhülse 23 in der vorgegebenen Stellung
verbleibt. Zur weiteren Absicherung weist die Verstellhülse 23 als auch
die Fixierhülse 26 je eine Querbohrung 30 auf (die Querbohrung der
Fixierhülse ist nicht dargestellt), durch die ein Sicherungsdraht
hindurchsteckbar ist. Damit ist gewährleistet, daß auch bei starker
Vibration, beispielsweise durch den Hubschrauberrotor, die
Justiermöglichkeit 3 sich nicht von selbst verstellt.
Claims (6)
1. Servohydraulischer Stellantrieb bestehend aus einem Tandemzylinder
und zwei hydraulisch damit verbundenen mechanischen Servo-Ventilen,
die synchron betrieben werden und achsfluchtig einander
gegenüberliegend in einem Ventilgehäuse angeordnet und voneinander
getrennt sind und je eine Rückstellung, ein mit Zu- und
Abflußkanälen versehene äußere Hülse einen Steuerschieber und eine
miteinander verbundene Koppelstange aufweisen, wobei die
Koppelstange im Bereich der Trennstelle eine Verdickung mit einer
quer liegenden Öffnung aufweist, in die ein mechanisches
Stellelement eingreifen kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Hülse (4) eines der beiden Servo-Ventile (1)
entgegen einer Rückstellkraft axial durch eine von außen
betätigbare Justiermöglichkeit verschiebbar ist.
2. Servohydraulischer Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Trennstelle und der äußeren Hülse (4) eines der
beiden Servoventile (1) ein aus einer festen (20) und einer radial
verschiebbaren Keilscheibe (21) bestehendes und die Koppelstange
(8) umgreifendes Keilscheibenpaar angeordnet ist und in eine
Außennut (16) der verschiebbaren äußeren Hülse (4) eine
rückstellende Tellerfeder (17) eingreift.
3. Servohydraulischer Antrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radial verschiebbare Keilscheibe (21) eine Verlängerung
(22) mit einem Außengewinde aufweist, auf die eine ein Innengewinde
und eine einen Stirnbereich (25) mit Sechskantquerschnitt aufweisende Verstellhülse (23)
aufschraubbar ist, die sich stirnseitig auf der äußeren Hülse des
feststehenden Servoventiles (2) bzw. einer Zwischenhülse (9) und
über einen Kragenbereich (24) im Ventilgehäuse abstützt.
4. Servohydraulischer Antrieb nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilgehäuse im Bereich des Keilscheibenpaares eine
Bohrung mit einem Innengewinde aufweist, in die eine Fixierhülse
(26) einschraubbar ist, die sich stirnseitig auf der einen Kragenbereich
(24) aufweisenden Verstellhülse (23) abstützt und die am anderen
freien Ende ebenfalls einen Sechskant (28) aufweist.
5. Servohydraulischer Antrieb nach den Ansprüchen 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Verstellhülse (23) und in der Fixierhülse (26) am dem
Ventilgehäuse abgewandten Ende je eine Querbohrung (30) angeordnet
ist, durch die ein Sicherungsdraht hindurchsteckbar ist.
6. Servohydraulischer Antrieb nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Verlängerung (22) ein querliegender, durch die
Verlängerung (22) sich erstreckender Teflonstopfen (29) angeordnet
ist.
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Legal Events
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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