DE4420507A1 - Baustoffmischung - Google Patents
BaustoffmischungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B14/00—Use of inorganic materials as fillers, e.g. pigments, for mortars, concrete or artificial stone; Treatment of inorganic materials specially adapted to enhance their filling properties in mortars, concrete or artificial stone
- C04B14/02—Granular materials, e.g. microballoons
- C04B14/04—Silica-rich materials; Silicates
- C04B14/22—Glass ; Devitrified glass
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Description
Die Erfindung betrifft eine Baustoffmischung der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
Bekannte Baustoffmischungen der betreffenden Art be
stehen im allgemeinen aus einem Bindemittel und einem oder
mehreren Zuschlagstoffen. Bei einer Form einer solchen be
kannten Baustoffmischung ist das Bindemittel durch Zement
gebildet, während der Zuschlagstoff durch Kies gebildet
ist. Der Zuschlagstoff kann jedoch auch aus einem Gemisch
von Kies und/oder Sand und/oder Splitt bestehen. Aus der
Baustoffmischung werden Steine oder Formteile hergestellt,
wobei sich nach dem Aushärten der Baustoffmischung günsti
ge physikalische Eigenschaften ergeben, insbesondere be
züglich der mechanischen Beanspruchbarkeit und Frostbe
ständigkeit des ausgehärteten Steines. Die sich nach dem
Aushärten ergebenden Steine oder Formteile werden je nach
ihrer Form und Zusammensetzung als Pflaster- und Bordstei
ne im Hochbau eingesetzt.
Bei einer anderen bekannten Form einer derartigen Bau
stoffmischung ist das Bindemittel durch Bitumen gebildet,
während der Zuschlagstoff durch Splitt gebildet ist. Diese
Baustoffmischung wird insbesondere zur Herstellung von
Straßenbelägen in bituminöser Bauweise verwendet.
Bei einer weiteren Form einer solchen Baustoffmischung
ist das Bindemittel durch Kalk gebildet, während der Zu
schlagstoff durch Sand gebildet ist.
Diese bekannten Baustoffmischungen haben den Nachteil,
daß der jeweilige Zuschlagstoff, also Kies und/oder Sand
und/oder Splitt, durch Abbau in der Natur gewonnen werden
muß. Der Abbau dieser Zuschlagstoffe führt zu einer Bela
stung der Natur. Außerdem wird sowohl beim Abbau als auch
bei einer Aufbereitung dieser Zuschlagstoffe, beispiels
weise beim Brechen von Rohstein zur Herstellung von
Splitt, ein hoher Energieverbrauch verursacht.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
eine Baustoffmischung der betreffenden Art anzugeben, die
die genannten Nachteile nicht aufweist, deren Zuschlag
stoff also ohne unnötige Belastung der Natur und ohne un
nötigen Energieverbrauch gewinnbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des An
spruchs 1 angegebene Lehre gelöst.
Der Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lehre besteht
darin, den Zuschlagstoff wenigstens teilweise durch Glas
bruch anstatt durch Kies oder Sand oder Splitt zu bilden.
Unter Glasbruch soll dabei jede Form gebrochenen Glases
beliebiger Teilchengröße verstanden werden.
Der Glasbruch kann durch Altglas gebildet sein. Bei
der Wiederverarbeitung von Altglas wird dieses zunächst
nach Farben sortiert. Anschließend wird das Altglas gebro
chen, um es vor einem Wiedereinschmelzen von unerwünschten
Fremdstoffen, wie Keramik, Etiketten oder metallischen
Bestandteilen befreien zu können, die zu einer Beeinträch
tigung der Qualität des wiederverarbeiteten Glases und zu
einer Beschädigung der Glasschmelzwannen führen können.
Die dazu erforderlichen Sortiervorgänge sind sehr aufwen
dig, so daß eine vollständige Befreiung des Altglases von
Fremdstoffen im allgemeinen wirtschaftlich nicht sinnvoll
ist. Somit verbleibt bei der Wiederverarbeitung von Alt
glas ein Rest von ca. 8% nicht recycelbaren Abfallglases,
das zu etwa 98% aus Glas und zu etwa 2% aus sonstigen
Stoffen besteht. Das Abfallglas ist als Zuschlagstoff für
die erfindungsgemäße Baustoffmischung geeignet, insbeson
dere auch deshalb, weil die verbliebenen Verunreinigungen
bei der erfindungsgemäßen Verwendung nicht stören.
Da in der erfindungsgemäßen Baustoffmischung der Zu
schlagstoff wenigstens teilweise durch Glasbruch, insbe
sondere durch. Abfallglas, gebildet ist, ist die durch den
Abbau herkömmlicher Zuschlagstoffe verursachte Belastung
der Natur verringert. Da das Abfallglas ohnehin bereits
gebrochen ist, ist ein unnötiger Energieverbrauch vermie
den. Dies trägt ebenfalls zum Schutz der Umwelt bei.
Das Abfallglas ist nicht recycelbar und muß somit auf
einer Mülldeponie entsorgt werden. Dadurch entstehen den
mit der Wiederverarbeitung von Altglas befaßten Unterneh
men hohe Kosten, so daß sich durch die Verwertung des in
großen Mengen entstehenden, nicht recycelbaren Abfallgla
ses eine erhebliche Kosteneinsparung für diese Unternehmen
ergibt. Somit steht das Abfallglas normalerweise kostenlos
zu Verfügung, so daß die erfindungsgemäße Baustoffmischung
besonders kostengünstig herstellbar ist.
Außerdem beeinträchtigt die Deponierung des Abfallgla
ses die Umwelt. Die Verwertung des Abfallglases als Zu
schlagstoff führt zu einer erheblichen Einsparung an Depo
nieraum. Dies trägt ebenfalls zum Schutz der Umwelt bei.
Die physikalischen Eigenschaften, insbesondere die
Druckfestigkeit und die Frostbeständigkeit, der ausgehär
teten Baustoffmischung sind durch den teilweisen oder
vollständigen Ersatz der herkömmlichen Zuschlagstoffe
durch Glasbruch nicht beeinträchtigt. Somit ist die erfin
dungsgemäße Baustoffmischung in allen Bereichen einsetz
bar, in denen herkömmliche Baustoffmischungen einsetzbar
sind.
Es ergeben sich darüber hinaus sogar Vorteile, da mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Baustoffmischung hergestellte
Steine oder Formteile geringfügig leichter als mit einer
herkömmlichen Baustoffmischung hergestellte Steine oder
Formteile sind.
Es ist Glasbruch beliebiger Teilchengröße verwendbar.
Entsprechend den jeweiligen Anforderungen kann Glasbruch
geringer Teilchengröße oder Glasbruch von höherer Teil
chengröße verwendet werden.
Es kann Glasbruch verwendet werden, bei dem sich die
Teilchengröße über einen weiten Bereich erstreckt. Es kann
jedoch auch durch Sieben oder dergleichen sortierter Glas
bruch verwendet werden, bei dem die Teilchengröße inner
halb eines vorbestimmten Bereiches liegt.
Der Anteil des Glasbruches an der Gesamtmenge an Zu
schlagstoff ist entsprechend den jeweiligen Anforderungen
in weiten Grenzen veränderbar. Dabei sind bei der erfin
dungsgemäßen Baustoffmischung von einem geringfügigen An
teil Glasbruches an der Gesamtmenge an Zuschlagstoff bis
zu einem vollständigen Ersatz der herkömmlichen Zuschlag
stoffe durch Glasbruch sämtliche Zusammensetzungen mög
lich.
Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung
ist der Zuschlagstoff durch eine Mischung von Glasbruch
und Kies und/oder Splitt und/oder weiteren Stoffen gebil
det. Durch Veränderung des Anteils der einzelnen Zuschlag
stoffe an der Gesamtmenge des Zuschlagstoffes ist dieser
besonders gut an die Eigenschaften des jeweils verwendeten
Bindemittels anpaßbar.
Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform der
Erfindung ist das Bindemittel Zement. Mit einer solchen
Baustoffmischung lassen sich insbesondere Betonpflaster
steine, Betonbordsteine oder andere im Straßenbau einge
setzte Formteile einfach und kostengünstig herstellen.
Zweckmäßigerweise beträgt bei dieser Ausführungsform
der Anteil an Glasbruch etwa 5-40% der Gesamtmenge an Zu
schlagstoff.
Gemäß einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform der
Erfindung ist das Bindemittel Bitumen. Eine solche Bau
stoffmischung ist insbesondere zum Herstellen von Fahr
bahndecken oder dergleichen einsetzbar. Dabei kann die
erfindungsgemäße Baustoffmischung in der Herstellung einer
Deck-, Binder- oder Tragschicht verwendet werden.
Zweckmäßigerweise beträgt bei dieser Ausführungsform
der Anteil an Glasbruch etwa 5-40% der Gesamtmenge an Zu
schlagstoff.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist das Bindemittel Kalk. Dabei ergibt sich bereits bei
einem geringen Einsatz von Bindemittel eine besonders hohe
Festigkeit des ausgehärteten Steines.
Zweckmäßigerweise beträgt bei dieser Ausführungsform
der Anteil an Glasbruch etwa 3-20%, vorzugsweise 10% der
Gesamtmenge an Zuschlagstoff.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist der
Glasbruchanteil unterschiedliche Teilchengröße auf. Da
durch kann beispielsweise Sand als Zuschlagstoff ersetzt
werden.
Bei einem Verfahren zur Gewinnung eines Zuschlagstof
fes für eine erfindungsgemäße Baustoffmischung wird der
Glasbruch durch Zerkleinern von Altglas gebildet. Auf die
se Weise ist ein zusätzlicher Energieverbrauch, wie er
beispielsweise beim Brechen von Rohstein zur Herstellung
von Splitt erforderlich ist, vermieden.
Gemäß einer Weiterbildung dieses Verfahrens wird der
Glasbruch nach Teilchengröße sortiert. Auf diese Weise er
hält man Anteile unterschiedlicher Teilchengröße, die je
weils einen herkömmlichen Zuschlagstoff entsprechender
Teilchengröße ersetzen können.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens wird als Zuschlagstoff nur ein
nach dem Sortieren verbleibender, insbesondere durch Me
tall verunreinigter Rest des Glasbruches als Zuschlagstoff
verwendet. Auf diese Weise ist das Abfallglas vollständig
wiederverwertbar. Fremdstoffe, insbesondere Spuren von Me
tall und Keramik, die die Verunreinigung des Restes des
Glasbruches bilden, führen nicht zu einer Beeinträchtigung
der Eigenschaften der erfindungsgemäßen Baustoffmischung.
Claims (13)
1. Baustoffmischung,
mit einem Bindemittel und
mit einem Zuschlagstoff,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuschlagstoff wenigstens teilweise durch Glas
bruch gebildet ist.
2. Baustoffmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Glasbruch durch nicht recycelbares Abfall
glas gebildet ist.
3. Baustoffmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Zuschlagstoff durch eine Mischung von
Glasbruch und Kies und/oder Splitt und/oder weiteren
Stoffen gebildet ist.
4. Baustoffmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Bindemittel Zement ist.
5. Baustoffmischung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Anteil an Glasbruch etwa 5 bis 40% der
Gesamtmenge an Zuschlagstoff beträgt.
6. Baustoffmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Bindemittel Bitumen ist.
7. Baustoffmischung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Anteil an Glasbruch etwa 5 bis 40% der
Gesamtmenge an Zuschlagstoff beträgt.
8. Baustoffmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Bindemittel Kalk ist.
9. Baustoffmischung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Anteil an Glasbruch etwa 3 bis 20%, vor
zugsweise 10%, der Gesamtmenge an Zuschlagstoff be
trägt.
10. Baustoffmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Glasbruch Anteile unterschiedlicher Teil
chengrößen aufweist.
11. Verfahren zur Gewinnung eines Zuschlagstoffes für eine
Baustoffmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net,
daß der Glasbruch durch Zerkleinern von Altglas gebil
det wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Glasbruch nach Teilchengrößen sortiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
als Zuschlagstoff nur ein nach dem Sortieren verblei
bender, insbesondere mit Spuren von Keramik und Metall
durchsetzter Glasbruch verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944420507 DE4420507A1 (de) | 1994-06-13 | 1994-06-13 | Baustoffmischung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944420507 DE4420507A1 (de) | 1994-06-13 | 1994-06-13 | Baustoffmischung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4420507A1 true DE4420507A1 (de) | 1995-12-14 |
Family
ID=6520399
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944420507 Ceased DE4420507A1 (de) | 1994-06-13 | 1994-06-13 | Baustoffmischung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4420507A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29506090U1 (de) * | 1995-04-07 | 1995-06-01 | Dennert Poraver GmbH, 92353 Postbauer-Heng | Schallabsorbierender Belag auf einer durchgehenden Tragplatte eines Gleisoberbaus |
FR2774088A1 (fr) * | 1998-01-29 | 1999-07-30 | Demontage Valorisation Electro | Utilisation de verre en technique routiere |
WO1999055636A1 (en) * | 1998-04-24 | 1999-11-04 | Broughshire Limited | A cementitious mixture |
EP1026132A1 (de) * | 1999-02-03 | 2000-08-09 | Dieter Lind | Schalldämmender, rutschhemmender Wärmedämmestrich |
GB2441999A (en) * | 2006-05-23 | 2008-03-26 | Brand & Rae Ltd | A concrete building block containing crushed glass |
CN111362622A (zh) * | 2020-03-18 | 2020-07-03 | 安徽工业大学 | 极端大气条件增韧减害道路道面混凝土材料的制备方法 |
-
1994
- 1994-06-13 DE DE19944420507 patent/DE4420507A1/de not_active Ceased
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Legal Events
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